Spiegel Nerhegeb von Schlangenmaedchen ================================================================================ Kapitel 8: Lord Voldemort ------------------------- Kapitel 8: Lord Voldemort Voldemort hatte zumindest einen Teilerfolg erreicht. Durch den zutiefst schwarzmagischen Trank, den ihm sein Diener auf dem Friedhof gebraut hatte, hatte er zumindest seinen Körper wieder. Doch Potter war ihm ein weiteres Mal entwischt. Langsam aber sicher wurde der Junge zu einem echten Ärgernis. Er schien einfach nicht sterben zu wollen. Immer, wenn er meinte ihn in der Falle zu haben, entkam er. Zuerst durch den Schutz seiner Mutter und nun durch dieses merkwürdige Phänomen mit den beiden Zauberstäben. Voldemort zischte erbost und neben ihm antwortete seine Schlange Nagini ebenfalls mit einem leisen Zischen. Er ließ den Blick über seine Todesser schweifen, die immer noch regungslos dastanden. Warum bei Salazars Basilisk hatten sie den Jungen eigentlich nicht aufgehalten? Er wirbelte herum, und als zwei zufällig getroffene Todesser schreiend zu Boden gingen, standen die anderen bewegungslos da. Sie wussten aus Erfahrung, dass man sich am besten ruhig verhielt, wenn ihr Herr und Meister sich in gereizter Stimmung befand. Und das konnte man gerade mit Fug und Recht behaupten. Innerlich zitterten sie und hofften, dass der Cruciatus an ihnen vorbeigehen würde. Vielleicht war der Zauberer auch besänftigt und es wurden keine weiteren Flüche ausgesprochen. Offenbar schien sich diese Hoffnung zu erfüllen, denn keine weiteren Todesser gingen zu Boden. „Wie hat er das heute gemacht? Ein solches Phänomen habe ich noch nie gesehen, noch habe ich je davon gehört. Findet heraus, was es damit auf sich hat und enttäuscht mich nicht schon wieder. Verschwindet.“ Eilig befolgten die Todesser seinem Befehl und disapparierten. Lucius schwankte, als er wieder erschien. Er konnte als Familienmitglied direkt in das Manor apparieren und das war gerade sein Glück. Denn hätte er jetzt noch die ganze Auffahrt hinauflaufen müssen, wäre er sicher zusammengeklappt. Der Cruciatus hatte ihn ziemlich mitgenommen. Er beglückwünschte sich, dass er auf getrennte Schlafzimmer bestanden hatte. So konnte er Narzissa vorerst aus dem Weg gehen, sie machte sich seiner Auffassung nach immer viel zu schnell Sorgen. Während Lucius einen Trank für sich suchte und dann schlafen ging, wanderte Voldemort ruhelos hin und her, immer noch das Phänomen durchdenkend, das ihn gehindert hatte, Harry Potter endlich auszuschalten. Der Junge hatte wirklich mehr Glück als Verstand und das war etwas, was ihn langsam aber sicher zu nerven begann. Wie bei Salazars Medaillon sollte er ihn töten, wenn sich der Junge immer wie ein Aal davon wand? Das war doch wirklich zum graue Haare bekommen. Nagini ließ ihren Herrn nicht aus den Augen und zischte hin und wieder auf. Normalerweise beruhigt es ihn sofort, wenn er mit seinem Haustier sprechen konnte, aber selbst diese Wohltat blieb ihm heute verwehrt. Davon hatte es nicht in diesem kleinen Filmchen gehandelt, das ihm dieser seltsame Spiegel vor Jahren gezeigt hatte, als er noch Schüler in Hogwarts gewesen war. ++++++++++++++++++++++++Rückblick +++++++++++++++++++++++++++++ Tom Riddle war wieder einmal in den Kerkern des alten Schlosses unterwegs, um die geheimnisvolle Kammer zu finden, die sein Vorfahr Salazar Slytherin eingebaut hatte und die er schon eine ganze Weile suchte. Irgendwo musste sie doch sein. Plötzlich hielt der Slytherin inne. Wer sagte eigentlich, dass der Eingang hier in den Kerkern war? Aufstöhnend lehnte er sich an die raue Steinwand des Ganges und dachte nach. Es war eigentlich viel zu offensichtlich, dass sie hier unten irgendwo war. Doch der Eingang war mit ziemlicher Sicherheit oben versteckt. Nur wurde es damit noch um einiges schwerer sie zu finden. Nicht zum ersten Mal verfluchte der Schüler die Größe des Schlosses, seit er mit der Suche begonnen hatte. Sie machte es fast unmöglich etwas so verborgenes zu finden. Vor allem dann, wenn der Erbauer nicht wollte, dass es so einfach zu finden war. Das kam ja noch erschwerend hinzu. Am Abend vertiefte sich der Slytherin noch einmal in die Aufzeichnungen, die er gefunden und mittlerweile auch durch eigene Beobachtungen ergänzt hatte. Er würde sich ein Stockwerk nach dem anderen vornehmen müssen. Die Klassenzimmer konnte er wohl ausschließen, das wäre zu einfach gewesen. Aber dann sagte er sich das vielleicht gerade das der Trick war. Man musste vielleicht das unwahrscheinliche auch mit einbeziehen. Wochen später war er auf diesen seltsamen Spiegel gestoßen und neugierig war er näher getreten. Was war das denn? Statt seines eigenen Spiegelbildes, das er erwartet hatte, spielte er ihm ein Filmchen vor. Er sah sich selber auf einer Art Thron sitzen, umgeben von schwarzgekleideten Gestalten mit Masken, die ihre Gesichter verbargen. Was sollte denn das bedeuten? In ihm erwachten mit aller Gewalt Machtphantasien. Schon des Öfteren hatten sie sich den Weg an die Oberfläche gebahnt. Doch noch hatte Tom sie immer wieder tief in sich verschlossen. Es war noch nicht an der Zeit dafür. Ein Schüler der so etwas plante, wurde allenfalls ausgelacht. Und er wollte vor allem keine unnötige Aufmerksamkeit auch sich ziehen. Aber er hatte damit begonnen, Anhänger um sich zu scharen. Es fiel ihm in Slytherin nicht wirklich schwer solche zu finden. Hier waren die meisten Schüler reinblütig und stolz darauf. Was ihn eher überraschte war, dass sich durchaus auch Mitglieder seiner Gruppe gefunden hatten, die in den drei anderen Häusern waren. Besonders bei den Gryffindors hatte er sich gewundert. Denen hätte er nie zugetraut, dass sie seinen Traum mittragen würden. Immerhin war deren Gründer dafür verantwortlich, dass Salazar Slytherin Hogwarts verlassen hatte. Aber er würde auch niemanden abweisen. Das konnte er sich zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht erlauben. Denn jeder, den er abwies konnte ein Gegner werden und was er den anderen verschwiegen hatte, war nicht nur, dass er von ihrem Hausgründer persönlich abstammte, sondern auch, dass er nicht reinblütig war. Aber gerade da lag auch der Grund für sein Handeln. Er gab seinem Vater die Schuld daran, dass seine Mutter so früh verstorben war und er deswegen in einem Muggelwaisenhaus aufwachsen musste. Niemand hatte ihm dort erklären können, warum ihm immer wieder solche seltsamen Sachen passiert waren. Im Gegenteil, er war deswegen nur von den anderen ausgegrenzt worden. Dann wandte der Slytherin sich wieder dem Spiegel zu. Er wollte wissen, ob er da noch mehr erfahren würde. Er sah aber wieder nur den Raum und sich selber. Aber er konnte zu seinem großen Bedauern nicht hören, was gesprochen wurde, er sah lediglich wie sich die Lippen seines älteren Selbst bewegten. Zwei aus der Gruppe traten zögernd nach vorn, wo sie kurz vor ihm auf die Knie fielen. Offenbar war er mit ihnen unzufrieden, denn nur wenige Sekunden später brachen sie wie es aussah schreiend zusammen. Ja, zimperlich war er schon jetzt nicht, wenn es darum ging, Fehler seiner Mitstreiter zu ahnden. Nun, hier konnte er keinen Cruciatus anwenden wie er es offenbar im Spiegel tat. Das würde die Magie des Schlosses sofort ans Ministerium melden und er besaß zudem keinen zweiten Zauberstab, den er unbemerkt hätte verwenden können. Den musste er irgendwann in der Nokturngasse kaufen, wenn er die Gelegenheit dazu hatte. Denn nur dort konnte man garantieren, dass er nicht beim Ministerium registriert war. Hier hatte er sich andere, vielleicht sogar noch demütigerende Strafen, ausgedacht. Und seine Gefolgsleute taten auch alles um diesen zu entgehen. Das Bild wechselte und ein junger schwarzhaariger Zauberer kniete vor dem Thron. Offenbar hatte sein älteres Ich nicht vor ihn zu bestrafen. Der junge Mann hielt seinen Kopf gesenkt und streckte den Arm aus. Tom Riddle sah sich den Zauberstab zücken und ihn auf den Unterarm des Jugendlichen drücken. Offenbar schrie dieser und als er aufstand war ein schwarzes Zeichen auf seinem Unterarm. Riddle beugte sich neugierig vor, um zu erkennen was es darstellte. Der Totenkopf, aus dessen Mundöffnung sich eine Schlange wand, gefiel ihm und er beschloss, dass er diesen nach der Schule als Erkennungszeichen nutzen würde. Er musste nur den passenden Zauber finden. ++++++++++++++++++Rückblick Ende++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Voldemort kehrte in die Gegenwart zurück. Es war schwer gewesen, den Zauber für das mittlerweile als Dunkle Mal bekannte Zeichen zu finden. Aber letztendlich war es ihm doch gelungen. Und seine Anhänger hatten es nun auf dem Arm, zusätzlich versehen mit dem Proteuszauber, der zuließ, dass wenn er ein Mal berührte auch die anderen den Ruf verspürten. Doch all das half ihm nicht besonders weiter bei seinem Problem mit Harry Potter. Es musste doch eine Möglichkeit geben, den Gryffindor zu schnappen und dann zu töten. Das konnte doch nicht immer misslingen. Er hatte mittlerweile auch den schwarzhaarigen Zauberer erkannt, der in dem kleinen Filmchen vorgekommen war: Severus Snape war das was einem Vertrauten wohl am nächsten kam. Wirklich vertrauen wollte und vor allem konnte er nicht. Voldemort hatte das nie gelernt. Weder als Kind im Waisenhaus, noch als Schüler in Hogwarts und schon gar nicht später als Erwachsener. Aber er konnte auch darauf verzichten, denn vertrauen machte schwach. Man wurde angreifbar und genau das war, was er nicht sein wollte. So vergingen die Jahre und immer wieder gelang es dem auserwählten Gryffindor ihm zu entkommen. Was auch immer er versuchte, es gelang ihm nicht seiner habhaft zu werden. Schließlich kam es zu der erwarteten großen Schlacht. Welle um Welle schwappte gegen die Verteidigungsanlagen des Schlosses, doch Voldemort selber hielt sich zurück. Er würde erst dann in Erscheinung treten, wenn seine Gegner soweit geschwächt waren, dass sie keinen großen Widerstand mehr leisten konnten. Oder aber bis ihm Harry Potter ausgeliefert wurde. Und schließlich kam der Junge sogar freiwillig. Voldemort frohlockte: Endlich hatte er es geschafft. Doch wieder gelang es Harry ihn auszutricksen und das auch noch mit der Hilfe einer seiner eigenen Leute. Narzissa Malfoy log ihn an um den Jungen zu schützen. Als es schließlich zu dem alles entscheidenden Duells kam, kämpfte der Schwarzmagier mit allen Mitteln. Dennoch war er es, der zum Schluss unterlag. Nicht alle Wünsche gehen eben in Erfüllung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)