Broken Heart von sadAngel666 ================================================================================ Kapitel 13: Why have you brought me here? -2 -------------------------------------------- Dieses einfache Mädchen aus dem Corpse de Ballette schien ihm doch etwas verschweigen zu wollen, oder? Zumindest kam der Comte sich ziemlich blöd vor, immer weggeschickt zu werden. Aber was tat man nicht alles für so ein junges Fräulein. Immer weiter lief er bis ins Gemach der Ballettmädchen. Obwohl niemand sich dort befinden sollte so gebührt es dem Anstand, dennoch anzuklopfen ehe er das Zimmer betrat. Keine Antwort. Gut. Langsam öffnete er die Tür. Hm. Allmählich verdrängte die nächtliche Dunkelheit das letzte Sonnenlicht hier im Zimmer. Nun gut. Dennoch aus Pflichtbewusstsein betrat er den Raum. Wo konnte das ihm beschriebene kleine Ding sein. Eine kleine silbene Brosche. Immer weiter ging er in den Raum hinein und suchte in jeder möglichen Ecke. Nichts. Vielleicht hat das Mädchen es auch woanders verloren oder nur verlegt. Er schaute in den Schränken und unter den Betten nach. Nun ja, viel Möglichkeiten es zu verlegen gab es zumindest in diesem Raum nicht. Der Graf seufzte aber suchte weiter. Doch nichts. Er verlässt das Zimmer nach einer gefühlten Ewigkeit des Suchens bzw. es wurde langsam zu dunkel. Also beschuf er sich erst einmal eine Kerze bevor er in den nächsten Raum weiter suchte. Hm... auch hier nichts. Einige Gänge und Stockwerke später öffnete er den Raum einer kleinen Besenkammer. Ohne es zu bemerken entriß ihm jemand die Kerze und er wurde grob in den engen Raum gestoßen. Ein Mann war das bestimmt, vielleicht sogar der gesuchte Betrüger. Das Schloß wurde verriegelt. Raoul stand auf und schmiss sich gegen die Tür: "HEY! Das finde ich nicht gerade lustig! Öffne gefälligst die Tür, du Feigling!!! Mir ist nicht zum Spaßen zumute! MAAACH AUF!" Keine Reaktion. Dann ein schadenfreudiges Lachen, welches immer leiser wurde. Das war er. Mit Sicherheit. Verdammt! Mehrfach schmiß er sich gegen die Tür, doch sie wollte nicht nachgeben. Wieso, verdammt nochmal, musste es ihm geschehen? Die Giry war aus psychischen Gründen außer Haus, das Ballettmädchen war zu weit weg, als dass sie ihn hören konnte. Christine war bei ihm zuhause und passte auf das Mädchen auf. "Grrr...!!!!" Nadir? Wo war der bloß? Vielleicht bei Erik, oder ganz woanders. "MONSIEUR KHAN, ICH BITTE SIE, WENN SIE MICH HÖREN, ÖFFNEN SIE BITTE DIESE VERDAMMTE TÜR!!!!" Keine Reaktion. "MERDE! ZUT! MERDE!", flucht er lauthals. Es hatte keinen Zweck. und so befand er sich hilflos in einem engen und unklen Raum. Um sich zu beruhigen lehnte er sich gegen die Rückwand. Er erschrak sich, denn anscheinend hatte er einen Mechanismus betätigt, die eine Geheimtür öffnete: "Gyah!" Der Comte fiel rücklings in einen unbekannten Gang. Eine ganze Weile irrten Erik und Nadir in einem unbekannten Gebiet herum. Technisch war dieser Raum voller Fallen ausgestattet wie sie bereits auch teilweise erfahren durften. Erik war sich bewusst, dass Anette auf ihn wartete und womöglich noch den Comte eine Weile hinhalten musste. Natürlich setzte Monsieur le fantôme alles daran, alles schnellmöglich aufzuklären. Aber sie mussten Meg finden. Je mehr Zeit verstrich umso unwahrscheinlich kam es ihm überhaupt noch von Erfolg gekrönt zu werden. "Meg? Bitte Antworte..." Peinliche Stille war eingetreten als er und sein Vertrauter sich auf dem Rückweg gemacht hatten. Es konnte doch nicht sein, dass sein Möchtegern-Konkurrent ihn zu täuschen versuchte. Die Stimme des Mädchens war doch eindeutig die von Meg. " Erik. Ich glaube wir... nein, ich habe ein schwerwiegendes Problem..." Erik drehte sich um und erhob bei dem Anblick sofort eine Augenbraue. Nadir blieb steif stehen. Er war sich sehr wohl bewusst sich nicht zu bewegen. Wer hätte das gedacht, dass ausgerechnet er in so etwas hereinfallen würde...? Treibsand. Ernst schaute er in Eriks Gesicht: "Mein werter Monsieur le Phantom, ich weiß was du denkst, dafür kenne ich dich leider zu gut. Und ich erbitte dem gnädigen Herrn um Verzeihung, dass ich wieder einmal in einer Falle stecke." Fürwahr. Wie schaffte es sein Vertrauter bloß? Doch diesmal konnte er es ihm nicht Übel nehmen. "Verzeih, mein Lieber. In der Tat hast du ein schwerwiegendes Problem... Aber wie kommt es, dass ich es selber nicht bemerkt habe?" Finster schaut Nadir seinen Freund an: "Ich erbitte vielmals um Verzeihung! Kann ja nicht jeder so LEICHT und GESCHMEIDIG wie eine Katze herumlaufen. Vor allem hat nicht jeder so GUTE AUGEN in der Dunkelheit wie du. Können wir aber bitte zu einem günstigeren Zeitpunkt darüber reden, Erik?" Darauf war der Angesprochene nicht aus. "Verzeih, mein Lieber, da habe ich mich wohl etwas missverständlich und unschön ausgedrückt..." Nun ja, lag wohl an Selbstironie, wenn Nadir so etwas selber andeutete. Der Perser versank immer weiter ohne dass sich sein Gesichtausdruck gegenüber Erik veränderte. Nun stand ihm der Sand bis über seinem Bauch. Erik seufzte. Er bot seinem Vertrauten und Freund eine Hand hin und zog ihn mit Mühe heraus. Wo kam denn plötzlich der Treibsand her? War er auch schon vorher dort angelegt worden? Das kam Erik nicht unbedingt bekannt vor. Ach ja, sie waren irgendwo abgebogen. Vorsicht war geboten. Der Operngeist musste nun auch vor allem auf seinen Freund achtgeben, der hierbei sehr... ungeschickt lief. Nun ja, konnte er es ihm Übel nehmen? Schließlich war auch er nur ein Tagmensch. Erik war nun einmal ein Kind der Nacht, also war er für seine mehr oder weniger aufgedrängten Begleiter verantwortlich. "Vorsicht! Duck dich!" Der Perser tat wie ihm geheißen und vermied die Falle. Auch dieser Gang lief immer weiter abwärts. Große Güte, war dies der Eingang zur Hölle? Auch egal. Erik musste weitergehen. Verdächtig beschaute er sich die Wand zu seiner Rechten an. Hm... "Mein Lieber, auch hier nichts anfassen." Mit dieser Warnung gerüstet liefen die beiden Herren weiter. "HMMMH...!!!" Meg! Da die Stimme immer lauter wurde, vermutete Erik den richtigen Weg. Vor ihnen erschien eine schmale und sehr wackelige Hängebrücke aus Holz und nur an Tauen befestigt. Meg schien dort drüben zu sein. Ach herrje, dachte sich der Maskierte, als er in den Abgrund starrte. Wie tief ging dieses verdammte Loch denn noch? "Ich hoffe, Nadir, dass du schwindelfrei bist. Und Höhenangst wäre auch nicht gerade von Vorteil, mein Lieber." Leicht beugte sich der Perser und überzeugte sich von seinen Worten. "Nach dir, mein Freund." Erik schaute ihn nur fragend an. Der Vernunft wegen wäre es besser seinem Vertrauten den Vortritt zu lassen. "Du weißt doch sicherlich auch, dass Meinerwenigkeit dir besser den Vortritt lasse. Wäre unschön, wenn hinter mir wem etwas passieren würde. Somit könnte ich dir nur helfen. Also... Lass den grimmigen Blick und schreite voran." Sein Vertrauter atmete tief durch und wagte nur langsam Schritt für Schritt voran. Die Bretter schienen nicht gerade stabil. Es wäre kein Problem, wenn die Brücke bloß nicht so lang wäre. Nur ungern gesteht er es sich vor Erik ein, dass er... " Du hast Höhenangst, nicht wahr?" Erik brachte es auf den Punkt. Aber nicht nur das. Die Brücke wackelte bedrohlich. Öfters musste er anhalten und tief durchatmen ehe er weiter ging. Nur nicht nach unten schauen redete er sich mehrfach ein. Nur nicht nach unten schauen. Erik passte sich dem gemäßigten Tempo seines Freundes und Vertrauten an. Wäre sicherlich nicht angenehm in den Abgrund zu fallen... Und siehe da. Beide haben es nach einer gewissen Zeit geschafft die Brücke mehr oder weniger unbeschadet zu überqueren. "Keine Sorge, nur noch einmal über diese Brücke auf dem Rückweg wirst du wohl noch schaffen, mein Freund...?" Nadir stützte sich an die Wand um nicht sein Gleichgewicht zu verlieren. Unweigerlich übergab er sich. "So schlimm?" Nadir sagte daraufhin nichts und übergab sich weiterhin. So schnell würde er sich nicht wieder mit Erik auf unbekannte Abenteuern in ungeahnte Höhen begeben wollen. Sanft strich der Maskierte seinem Vertrauten über den Rücken. Das konnte ja heiter werden... Raoul kommt wieder zu sich. Er war unsanft mit dem Kopf voraus auf einen harten Boden aufgekommen. "Verdammt, wo bin ich denn hier gelandet?" Er schaute sich um. Scheinbar ein düsterer Gang. Glücklicherweise wurde dieser von Fackeln auf beiden Seiten erhellt. Einer von Eriks Gängen? Dann musste er aufpassen, dass nicht wie schon einmal in eine Falle tappte. "Hmmm...HMH!" Eine weibliche Stimme? Das konnte doch... MEG?! Lebte sie etwa noch? Konnte es sein? Selbst wenn nicht, da war ein Mensch gefangen. Vorsichtig lief er die Richtung entlang wo die Stimme herzukommen schien. Nur nicht übermütig werden. Nicht unachtsam werden. Das kann er sich nicht leisten, zumindest nicht, wenn er hier wieder sicher herauskommen möchte vor allem aber lebendig und wenn möglich unbeschadet natürlich. "Meg?" Die Stimme schwieg. Hmm... Langsam schritt junge Graf weiter voran. Wo verdammt, nochmal war er hier gelandet? Er atmete tief durch. Nur keine Panik. Du wirst schon einen Weg finden, redete er sich sein. Aber erst einmal das Mädchen finden, das anscheinend in Nöten steckte. Christine hatte das kleine Mädchen zu Bett gebracht und ihr eine Geschichte erzählt, eines was sie noch aus ihrer Kindheit kannte. Nun schlief das Kind endlich auch... Konnte es wirklich sein, dass das Mädchen die Tochter vom falschen Phantom war? So unglaublich... Aber wo bleibt Raoul so lange? Und... Erik, naja ihn kennt sie ja gut genug. So schnell passiert einem Menschen wie er es war nichts. Aber als seine liebende Ehefrau macht natürlich auch sie sich Sorgen um ihren Mann. Noch immer klang es so besonders, wenn sie ihn als ihren Mann bezeichnete. Sie gehörte nur noch ihrem geliebten Engel. Was machte wohl ihr besonderer Liebling in ebendieser Minute? Dachte er an sie? Oder war er bereits wieder seinem Kontrahenten auf den Fersen? Hoffentlich kam er unbeschadet zu ihr zurück. Ihr Erik. Natürlich war Christine in Gedanken noch immer bei Meg und trauerte um sie... Ach, wäre sie doch noch am Leben. Ihre einzig beste Freundin, die für sie immer wie eine Schwester gewesen war... Wurde ihr Köper in der zwischenzeit schon geborgen? Langsam kehrte die junge Frau wieder auf ihren alten Platz in dem Sessel vor dem Kamin zurück. Nachdenklich blickte sie aus dem Fenster. Hoffentlich ging es ihren Liebsten und ihrem Kindheitsfreund und die anderen ihr eng Vertrauten soweit gut... oder sollte sie sich nach ihnen erkundigen? Vorerst nicht. Immerhin sind erst ein paar Stunden seit den Ereignissen vergangen, na ja... genau genommen schon einen halben Tag. Außerdem musste sie sich um die junge Lucienne kümmern. *klack* Christine fuhr herum. Ein Fenster schien sich geöffnet zu haben. Von Panik ergriffen, eilte sie in Luciennes Zimmer... das Bett war leer und das Fenster stand offen. Chruistine eilte dorthin. Und war entsetzt. "Papa!" Das Mädchen lief in die Arme eines bekannten Fremden. Christines Herz wollte schon aussetzten. Der Mann war in schwarz gekleidet. Er empfing die Umarmung der Kleinen. In seinen Armen liegend bemerkte das Kleine nicht wie der Blick ihres Vater in Richtung des Fensters erhob. Nein! Also doch! Der Vater der kleinen Lucienne war ER. Der Maskierte. Die Farbe entwich an diesem Tag noch einmal aus ihrem Gesicht. Ihre Augen trafen sich. Bedrohlich und pervers freudig sah er sie an. Er fixierte sie wie seine Beute. Nun wusste er, dass auch Raouls Anwesen ein Unterschlupfort für sie war! Oh gute Güte! Bitte nicht... Komm nicht näher...!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)