Quidditchunfall von Schlangenmaedchen ================================================================================ Kapitel 13: Eine Löwin sieht Rot -------------------------------- Kapitel 13: Eine Löwin sieht rot Adrian zuckte bei dem Schrei seiner Freundin zusammen. Er spürte die Schmerzen in seinem Gesicht, war aber noch nicht dahinter gekommen woher sie genau rührten. Was bei Salazars dunkelgrünem Umhang war denn da nur passiert? Er wandte sich an Madam Pomfrey. „Madam Pomfrey, was ist mit meinem Gesicht passiert? Ich muss ja ziemlich aussehen, wenn Angelina dermaßen reagiert. Sie ist sonst ziemlich hart im Nehmen. Ich spüre nur, dass mein Auge schmerzt als wäre dort ein Feuer ausgebrochen. Dabei haben wir doch nur bei einer Schneeballschlacht mitgemacht.“ Die Schulkrankenschwester nahm ihren Zauberstab und wedelt vor dem Gesicht des Slytherins herum, ehe sie ihm eine Antwort gab. „Offenbar war in einem der Schneebälle ein Stein. Und dieser hat Sie voll ins Auge getroffen, Mr Pucey. Es sieht zwar erst mal schlimmer aus als es ist, zumindest hoffe ich das. Ich werde das Auge reinigen und dann genauer untersuchen. Aber zuerst bekommen Sie einen leichten Beruhigungstrank. Die Untersuchung wird leider ziemlich schmerzhaft, aber ich kann Ihnen das nicht ersparen.“ Der Slytherin nickte und biss sich auf die Zähne, nachdem er den bitteren Trank geschluckt hatte und dabei ziemlich das Gesicht verzog. Er hasste Tränke, zumindest wenn er sie schlucken musste. Das Fach an sich gehörte zu seinen Lieblingsfächern und er war darin auch wirklich gut. Als der Trank zu wirken begann, machte sich die Schulheilerin an die Arbeit. Angelina hätte ihrem Freund zu gern die Schmerzen abgenommen. Er versuchte zwar sich nichts anmerken zu lassen, aber er zuckte dennoch immer wieder zusammen. Nur leider verfälschte ein Schmerztrank die Diagnose. Madam Pomfrey hätte dem Jäger der Slytherins gern einen gegeben. Aber sie musste warten bis sie das Auge gereinigt und dann vollständig untersucht hatte. Marcus Flint war unterdessen auf der Krankenstation angekommen. Die anderen Slytherins hatten ihm Bescheid gegeben und er hatte sich sofort aufgemacht, um nach seinem Freund zu sehen. Man sah dem sonst so unbewegten Gesicht des Slytherins deutlich an, dass er sich Sorgen machte. Marcus war erschrocken als er das Auge gesehen hatte, dabei war es schon fast gereinigt gewesen. „Drück auf meine Hand wenn die Schmerzen zu stark werden.“ Adrian nickte und nahm die ihm entgegen gehaltene Hand. Das hatte er sich bei Angelina nicht getraut, da er ihr nicht wehtun wollte. Doch bei Marcus tat er sich keinen Zwang an. Angelina trat neben das Bett und legte die Hand auf den Arm ihres Freundes. Sie konnte ihm nicht wirklich helfen, doch sie wollte ihm zeigen, dass sie da war. Sie spürte ein Zittern, das der Slytherin allerdings verbergen wollte. Doch so ganz wollte ihm das nicht gelingen. Zu den Schmerzen bei Adrian kam bei den Anwesenden, denn natürlich wollte niemand gehen, der den Slytherin in die Krankenstation begleitet hatte, noch die Angst, dass etwas an dem Auge zurückbleiben würde. Harry tigerte hin und her und machte sich Vorwürfe. Hätte er die Slytherins nicht eingeladen mitzumachen, würde Adrian jetzt nicht hier mit Schmerzen und einer ungewissen Zukunft liegen. Aber er hatte sich nicht wirklich vorstellen können, dass jemand soweit gehen würde. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Marcus Gedanken gingen eher in die berufliche Richtung. Er wusste als einer der wenigen, dass Adrian Auror werden wollte. Wenn jetzt etwas am Auge zurückgeblieben war, dann war es mehr als fraglich, ob dieser Wunsch in Erfüllung gehen würde. Es durfte einfach nicht dazu kommen, dass etwas zurückblieb. Er hatte Vertrauen in die Schulheilerin, aber auch sie konnte keine Wunder bewirken. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als abzuwarten. Endlich straffte sich Madam Pomfrey und sagte: „Das wars. Mehr kann ich für den Augenblick nicht machen. Aber es sind mit ziemlicher Sicherheit keine bleibenden Schäden zu erwarten.“ Ringsherum hörte man Aufatmen und so mancher bemerkte, dass er die Luft angehalten hatte. „Sie werden ein paar Tage eine Augenklappe tragen müssen, um das verletzte Auge zu schonen und ihm die Gelegenheit zu geben richtig auszuheilen. Aber danach sollte alles wieder in Ordnung kommen. Ich erwarte, dass Sie das Auge schonen, Mr Pucey und ich will Sie alle zwei Tage zu einer kurzen Untersuchung hier in der Krankenstation sehen.“ „Versprochen, ich werde das Auge schonen und pünktlich hier erscheinen.“ „Dafür werde ich schon sorgen. Ich möchte meinen Liebsten bald wieder gesund haben. Und nun werde ich mir die Schüler vornehmen. Alles was recht ist aber so was geht zu weit.“ „Woher willst du wissen, dass es nicht wirklich ein Unfall war?“ Angelina schnaubte und sowohl die Zwillinge wie auch Harry stimmten ihr da zu. „Erinnerst du dich an den Brandfluch? War das vielleicht auch ein Unfall? Ich glaube einfach nicht an einen Zufall. So viele Leute haben mitgemacht bei dieser Schneeballschlacht und nur dich erwischt es? Das glaubst du doch selber nicht. Außerdem, wir haben da schon so oft eine Schneeballschlacht gemacht und niemals, ich betone niemals ist dabei ein Stein in einem der Schneebälle gewesen. Wir waren auf den Wiesen und es lag eine meterdicke Schneedecke. Also ich stimme Angelina zu. Da hat jemand nachgeholfen. Jemand der dir wirklich schaden will Adrian. Und ich werde nicht zuschauen, ob es ihm beim nächsten Mal vielleicht gelingt.“ Man hörte auch Harry die Wut deutlich an. Auch wenn sich bei ihm auch noch Schuldbewusstsein mit in die Stimme schlich. Adrian wusste mittlerweile, dass man es niemals schaffte gegen Angelina anzukommen, wenn diese sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Er seufzte leise und ließ sich von Madam Pomfrey eine Augenklappe geben. Das weiche Material schmiegte sich an seine Haut und er empfand es längst nicht als so störend wie er gedacht hatte. „Du siehst interessant aus. Wie wäre es wenn wir ein wenig übertreiben. Und das so hinstellen, als wüsste Madam Pomfrey nicht, ob Schäden zurückbleiben. Den Lehrern und Professor Dumbledore müssten wir zwar Bescheid sagen, doch es wäre interessant zu beobachten, wie die Schüler darauf reagieren. Vielleicht verrät sich der Schuldige auch dabei. Ich will einfach verhindern, dass er dir etwas noch viel schlimmeres antut. Etwas, dass vielleicht nicht mehr zurückzunehmen ist.“ „Die Idee gefällt mir. Mal ehrlich, Adrian, deine Freundin passt ausgezeichnet nach Slytherin.“ Alles lachte, während Angelina nicht wusste, ob sie das nun als Kompliment ansehen sollte oder nicht. Sie entschloss sich schließlich dazu, Marcus anzufunkeln und dann in das Gelächter einzustimmen. Die Gruppe machte sich auf den Weg in die Große Halle, wo langsam die Schüler zum Essen eintrudelten. Sie warteten in einem Seitengang, bis die meisten die Halle betreten hatten und gingen dann erst weiter. Als sie die Halle betraten erstarben alle Gespräche. Fassungslos sahen die Slytherins ihren Hauskameraden an und auch einigen der anderen Schüler sah man den Schrecken an. Dass der Jäger am Auge getroffen worden war, hatte sich mittlerweile in allen vier Häusern herumgesprochen. Aber dass es dermaßen schlimm war, hatte niemand gewusst. Leise setzte an vielen Ecken Getuschel ein und verstärkte sich, als Marcus seinen Hauskameraden am Arm nahm und zum Slytherintisch führte. War der Schüler dermaßen verletzt, dass er nicht mehr richtig sehen konnte? Die beiden Slytherins flüsterten miteinander, was aber niemand verstehen konnte. Genauso wenig wie die geflüsterten Nachrichten, die wenig später am Slytherintisch entlang gegeben wurden. Beide hatten verhindern wollen, dass die Hauskameraden sich unnötige Gedanken machten. Unterdessen war Angelina zum Lehrertisch gestürmt und hatte dort mit dem Schulleiter gesprochen. Der nickte und erhob sich. „Mir wurde berichtet, dass Mr Pucey eine schwere Augenverletzung bei einer gemeinsamen Schneeballschlacht davon getragen hat. Unsere geschätzte Schulheilerin weiß allerdings noch nicht, ob sich daraus ein bleibender Schaden entwickelt oder ob sie es vollständig heilen kann. Ich werde eine Untersuchung anberaumen, die ergeben wird, ob Absicht dahinter steckt. Es erscheint mir ratsam, nachdem ja bereits ein Brandfluch auf Mr Pucey abgefeuert wurde. Ich muss verhindern, dass einer meiner Schüler zu Schaden kommt.“ Mit ernster Mine setzte der alte Zauberer sich wieder und flüsterte mit Minerva McGonagall zu seiner Linken. Sie machte ebenfalls ein ernstes Gesicht und nickte. Unruhe machte sich in der Halle breit und wieder begannen die Schüler zu tuscheln. Doch sie kamen nicht dazu, ihre Vermutungen miteinander auszutauschen, denn nun ergriff Angelina das Wort. Und zu sagen die Gryffindor wäre wütend, war definitiv eine Untertreibung. Sie kochte vor Wut und musste das noch nicht einmal schauspielern. „Wenn dahinter Absicht steckt, sollte derjenige sich schon mal sehr weit von hier fortbegeben. Wenn ich ihn dann nämlich in die Finger bekomme, wird er sich wünschen nie geboren worden zu sein. Habe ich mich für alle verständlich ausgedrückt oder muss ich das buchstabieren?“ Niemand lachte. „Die Slytherins haben mich sehr freundlich aufgenommen und ich finde es ist ein Armutszeugnis für die anderen Häuser, dass sie sich dermaßen daneben benehmen. Was hat Adrian euch getan? Das sollte sich jeder einmal fragen und dass mir jetzt keiner damit kommt, dass die Slytherins die anderen nur beleidigen würden. Darin sind wir, und ich hoffe ihr habt registriert, dass ich da niemanden ausschließe, auch nicht besser. Wir haben uns alle nichts geschenkt. Und ich für meinen Teil schäme mich. Ja ihr habt richtig gehört, ich schäme mich, dass ich immer nur das Schlechteste von den Slytherins angenommen habe. Ich habe in den letzten Tagen gelernt, dass sie nett sind und man mit ihnen verdammt viel Spaß haben kann. Und sie haben ein System, um das ich sie glühend beneide. Dort hilft einer dem anderen, ob es nun Freunde sind oder einfach nur Schüler, die eben in dasselbe Haus eingeteilt wurden. Und daran können wir uns definitiv nur ein Beispiel nehmen.“ Angelina hatte zu den Gryffindors hinüber geschaut und wie erwartet war Hermine neugierig geworden. Sie wusste, dass die jüngere Hexe immer wieder darauf aus war, dass die Schüler innerhalb der Häuser zusammenarbeiteten. Und sie würde sich mit Sicherheit auf das System der Slytherins stürzen. Das war so sicher wie die Hausfarben der Gryffindors rot und golden waren. Die gryffindorsche Jägerin machte sich auf den Weg um sich zu setzen. Sie hatte Hunger und wusste, dass die Anderen jetzt nachdenken mussten. Doch sie ging nicht hinüber zu den Gryffindors, sondern wandte sich dem Tisch der Slytherins zu. Neben Adrian blieb sie stehen und meinte: „Rutsch mal rüber Marcus.“ Die Schüler in der Halle hielten den Atem an und glaubten dann ihren Augen nicht trauen zu können, als der Slytherin tatsächlich zur Seite rutschte. Was war denn bitte in den gefahren? Angelina gab vor, das Getuschel nicht zu hören und widmete sich ihrem Essen. Die Slytherins hatten ihr die Schüsseln gereicht, als würde sie schon immer in diesem Haus sein und an diesem Tisch sitzen. Harry sah immer wieder hinüber und man konnte fast sehen wie es bei ihm arbeitete. Der Unfall, den der Sucher der Slytherins erlitten hatte, verdeutlichte einmal mehr, dass etwas geschehen musste. So konnte es auf alle Fälle nicht weitergehen, das war sicher. Er warf einen Blick auf Hermine, die ganz in Gedanken schien. Sie reagierte auf keinerlei Ansprache und Ron gab es schließlich auf. Harry musste sich bei dem frustrierten Gesichtsausdruck seines Freundes wirklich ein Lachen verkneifen. Als sie die Große Halle verließen, stieß er Hermine an und murmelte: „Wir müssen irgendwie zu den Slytherins kommen. Wir müssen miteinander reden.“ Hinter sich hörten sie eine leise Stimme. „Kommt in einer Stunde zum Zaubertrankklassenzimmer.“ Draco überholte sie und verschwand mit den anderen Slytherins in den Kerkern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)