Secrets of Frost and Moon von Sunschana ================================================================================ Kapitel 1: Answers, without Answers ----------------------------------- Kapitel 2: Answers, without Answers Die Frage die er schrie hallte wieder im leeren Wald, und der Mond starrte schweigend auf ihn hinab. Sogar der Wind ließ nach, erschuf die unheimliche Szenerie vollkommener Stille. Jack bewegte sich nicht, weigerte sich, bis er eine Antwort bekam. Er ist gestorben, und jetzt war war auf irgendeine Art und Weise von den Toten zurückgekehrt! Verwirrt, wütend, und zugegebenermaßen… verängstigt. Aber trotzdem weigerte er sich, sich zu bewegen, aufzuhören den stillen und spottenden Mond anzustarren, bis der Hauch einer Bewegung am Rande seines Blickfelds ihn zusammenzucken ließ. Er drehte seinen Kopf um zu erkennen was es war, aber er sah nichts außer Bäumen. Dann tauchte es wieder auf, dieses Mal auf der anderen Seite, und in wenigen Momenten war er auf den Füßen, sein Blick den Wald um den See absuchend. „Wer ist da?“ Er kam sich beinahe so vor als würde er sich selbst verspotten nachdem er es gesagt hatte. Selbst wenn dort jemand war, würde er ihn nicht hören. Niemand im Dorf konnte es, also warum sollte er hier anders sein? Die Stimme einer Frau flüsterte hinter ihm, so nah, dass es direkt bei seiner Schulter hätte sein können. “Es ist anders, denn du und ich, wir sind gleich. Ich sehe dich, ich höre dich, und ich kann dir zumindest ein paar deiner Fragen beantworten.“ Jack wirbelte herum, aber fand wieder nur leere Luft. “Wer bist du? Wo bist du?” Sie sprach erneut, aber blieb unsichtbar. Nahe, und doch vor seinem Blick versteckt. “Ich bin Mutter Natur, und ich bin überall um dich herum. Welche Form ich annehmen könnte um vor dir zu stehen, ist unwichtig. Ich bin hier um dir das zu erklären, was du wissen musst, und sonst nichts.“ Jack’s Anspannung wurde langsam weniger, obwohl er immer noch seinen Stab fest umklammert hielt. Es war unglaublich daran zu denken wie er bereits an seinen neuen Kräften hing, in einer Situation in der er befürchtete sich selbst verteidigen zu müssen. „Dann sag mir, warum bin ich so? Warum ich? Was soll ich überhaupt tun?“ Etwas trat in das Mondlicht, das den Rand des Sees umgab, aber außer einem verschwommenen Umriss eines Frauengesichts, bestand die Figur im Prinzip nur aus Nebel. So durchsichtig, so undeutlich, dass er den Wald durch sie hindurch sehen konnte. Sie verbarg sich vor ihm, das erkannte er. Sie musterte ihn ernst, ihre Augen ein blasser Schimmer auf dem nebeligem Abbild ihre Gesichtes. “Um deine erste Frage zu beantworten, du bist nun ein Geisterwesen. Jemand der auserwählt wurde im Moment ihres Todes, wieder aufzuerstehen und einem höherem Zwecke zu dienen. Um es genauer auszudrücken, du bist der Geist des Winters, das heißt du würdest normalerweise mir gehorchen.“ Jack runzelte die Stirn. „Also warst du es, die mich mich auserwählt hat?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich erschuf den Geist des Frühlings, Sommers und Herbstes vor langer Zeit, aber mein Partner, der Mann im Mond, bat um die Erlaubnis aussuchen zu dürfen, wer der Geist des Winters werden würde. Denn der Schnee im Winter reflektiert das silberne Licht des Mondes, und lässt einen Glanz erstrahlen, selbst in den dunkelsten der Nächte. Und das macht dich zu seinem „Kind“, nicht meinem. Selbst wenn dir deine Pflichten im Moment nur von mir mitgeteilt werden.“ Jack began sich auf sie zuzubewegen, aber hielt an als er ein die gleiche Kraft spürte die ihn daran hinderte das Zuhause seiner Familie zu betreten. Bei dieser Entdeckung wurde sein Gesichtsausdruck finster. „Du hast mich von ihnen fern gehalten!“ “Für ihr Wohl, als auch für dein eigenes.” Sie kam weiter aus dem See heraus, immernoch unmöglich zu erkennen, immer noch nur eine unklare Gestalt für seine Augen. Sie versteckte sich gut, in Nebelschwaden und Sternenlicht, und streckte die Hand aus um sein Gesicht zu berühren. Trotz all seiner Wut, er konnte sich nicht wegbewegen. „Für sie bist du an diesem Tag gestorben. Deine Eltern werden dich nie wieder sehen, denn nur die Unschuld eines Kindes kann sich in Glauben wandeln, und die Sterblichen müssen an deine Existenz glauben um dich sehen zu können. Während deine Mutter und dein Vater also für dich verloren sind, deiner Schwester bleibt die Chance dich zu sehen… Aber.“ Sie ließ ihre Hand sinken. „Emily hat gesehen wie du heute gestorben bist. Ihr Herz wird geschlossen bleiben bis sie zuende getrauert hat. Wenn du jetzt versuchst dich ihr zu nähern, wird das nur ihr und ihren Eltern Furcht einflösen. Du musst ihr Zeit geben.“ Jack starrte sie erneut verwirrt an, vollkommen verloren und fast zerbrochen. „Wie lang? Wie lang werde ich warten müssen?“ Mutter Natur lächelte, oder zumindest dachte er, dass sie das tat. „Du darfst sie nächsten Winter nach dem ersten Schneefall in diesem Tal ansprechen. Bis dahin, wirst du üben, und lernen, und das erfüllen, was nun deine Bestimmung ist. Da ich die anderen Geister der Jahreszeiten erschaffen habe, war ich diejenige welche den Winter aus dem Norden in den Süden und zurückgeführt habe mit jedem Jahreskreislauf, aber nun ist das dein Auftrag. Sorge dich nicht darum wohin du gehen musst, die Winde wird dich hinbringen wo auch immer du sein musst. Du musst sie nur fragen. Aber sei gewarnt, du wirst bis zum Anfang des Frühlings hier verweilen dürfen, und kehrst im Herbst zurück, aber bleibe nicht für Sommer. Du bist neu, und du bist noch nicht stark genug dafür. Die Wärme des Sommers wird dir nur Schmerzen zufügen und du würdest den Winter des Südens verpassen solltest du hierbleiben… Und damit sage ich dir Lebe wohl, Jack Frost. Wir werden erst wieder miteinander sprechen, sollte die Zeit und Aufgabe es verlangen. Sie verschwand wie Nebel, bevor sie ihm auch nur die Chance gab ein einziges, weiteres Wort von sich zu geben, und abermals war er alleine. Stand auf dem gefrorenem See, der stille Mond sein einiger Gefährte. Er drehte seinen Kopf um in die Richtung des Dorfes zu blicken, erwog dorthin zurückzukehren, doch dann festigte er seinen Halt an seinem Stab und drehte ihm seinen Rücken zu. Finster und fest entschlossen das beste aus der Situation zu machen in der er sich jetzt befand, als er eine zögerliche Bitte aussprach. „Wind… Bring mich dorthin wo der Winter mich braucht.“ Der Wind, welcher in der Präsens Mutter Natur’s abwesend war, wehte hinab und über den See, hob ihn hoch in die Lüfte, so hoch wie die Wolken. Dort oben wankte er dann in dessen Griff, ähnlich dem unbeholfenem Flug eines Jungvogels, und seine Augen weiteten sich mit Wunder in ihnen bei dem Anblick des Landes, dass sich von Horizont zu Horizont unter ihm erstreckte. Bedeckt mit Schnee und erleuchtet durch Mondlicht, rauschte es unter ihm vorbei während der Wind ihn in Richtung der weit entfernten Berge im Norden trug. Der Wind schien sich nicht sonderlich zu beeilen, als Jack sich endlich daran gewöhnte wie eine Schneeflocke hin und her geschleudert zu werden, nickte er sogar ein. Erst als er in eine Schneewehe auf der Seite eines Berges geschmettert wurde, wachte er mit einem höchst eigenartigem Gefühl auf und sprang sofort auf. Als ob es etwas wäre das er jeden Tag seines Lebens getan hätte, kletterte Jack aus dem Loch das er gemacht hatte hinaus in das steil geschichtete Pulver und stand auf der Fläche die nicht einmal eine Maus getragen hätte ohne zu rutschen anzufangen. Das eigenartige Gefühl hielt ihn dort, bewegungslos, als er versuchte zu erkennen was es bedeutete. Es waren Wolken am Himmel hier, und er war so hoch in den Bergen, dass er die Sonne im weit entfernten Osten aufgehen sehen konnte. Das Licht begann, langsam um stetig, den Stein zu erwärmen, der vom Schnee unbedeckt blieb. Die Wärme begann sich auszubreiten, und sogar die Oberfläche des Schnees begann sich zu erwärmen. Genug, das wusste er, um die obere Schneeschicht teilweise zu schmelzen, welche wieder gefrieren würde durch die Kälte darunter und dadurch eine harte Kruste über dem weichem Pulver zu bilden. Eine die, was ihm sein Bauchgefühl mitteilte, in den nächsten paar Stunden von einer nässeren, schweren Schneeschicht bedeckt werden würde. Dieses Bauchgefühl sagte ihm auch, dass dieser schwere, zusammengepresste Schnee über dem lockerem Puderschnee, nur einen kleinen Auslöser brauchen würde um eine Lawine auszulösen. Jack legte auf einmal seinen Kopf schief als die Winde näher um ihn kreisten und so schienen, als ob sie ihm zuflüstern würden. Die Lawine würde von alleine losgehen, der Berg war steil genug, aber an anderen Stellen, in der Nähe von Straßen die die Leute gebaut hatten, hing der Schnee viel stärker am Berg fest. Menschen waren laut, dieser Lärm konnte Lawinen auslösen wenn sie unten und unvorsichtig waren, und die würde sie begraben und umbringen. Jack nickte zu sich selbst, verstand auf irgendeine Art und Weise was der Wind ihm mitteilen wollte. Als Geist des Winters, war es eine seiner Aufgaben die gefährlichsten potenziellen Lawinen zu finden und auszulösen, während niemand sich unten befand um verletzt zu werden. Aber auch als er das verstand, hörte er wie der Wind ihm zuflüsterte, dass nicht von ihm erwartet wurde alle zu finden. Es gab zu viele Berge, und die Menschen breiteten sich zu weit übers Land aus um über alle zu wachen. Es würden immer noch Menschen im Winter sterben, vom Schnee und Eis und der Kälte, aber das war einfach der Weg der Dinge. Das war, wie Natur arbeitete. Der Weg, wie er starb, war Beweis dafür. Jack seufzte wegen dem Schmerz, den dieser Gedanke verursachte, und genauso abwesend wie er aus dem Schnee geklettert war, sprang er in die Luft und schwebte nach oben bis er überrascht realisierte, dass er überhaupt keine Windböe ritt. Es war als ob er, mit einem einzelnem Gedanken, genauso wie die Schneeflocke mit der er sich zuvor verglichen hatte durch die Luft wehen konnte. Er brauchte den Wind nicht um zu fliegen, aber er machte ihn viel, viel schneller. Er konnte es nicht verhindern, das verschmitzte Lächeln das sich auf sein Gesicht schlich als er sich mit einem Ausruf des Hochgefühls himmelwärts schleuderte und die Winde zu einem Rennen herausforderte. Sie antworteten, trugen ihn so schnell die Seite des Berges hinab, dass eine Schneespur durch ihren gemeinsamen Flug aufgewirbelt wurde. Jack spielte danach einige Zeit mit dem Wind, bis die Sonne sich ihrem Zenit näherte und das eigenartige Gefühl wieder in ihm auftauchte. Es war eine schlimme Lawine in der Nähe, und es stieß an sein Bewusstsein wie ein schmerzender Bluterguss. Er brauchte nicht lange um sie zu finden, und noch weniger Zeit um sie auszulösen nachdem er sichergestellt hatte, dass nicht unter ihm war. Und die Art und Weise wie er es tat? Mutter Natur hätte sie nur angestuppst und wäre weitergegangen, aber nicht Jack Frost. Nein, Jack entschied sich in die verräterische Schneewehe hinein zufliegen als ob es ein See im Sommer wäre, damals, als er noch zuhause war. Der Aufprall löste einen riesigen Wasserfall aus Schnee aus, den er mit Freude ritt bis er von ihm begraben wurde als sie unten ankamen. Er brauchte fast eine Stunde um herauszufinden wie er sich mithilfe seiner Kräfte befreien konnte, er hatte damit keine Probleme… Es hatte dafür viel zu viel Spaß gemacht um sich darum zu kümmern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)