Eine Träne - One Tear von NiKaTaru ================================================================================ Kapitel 1: Vorher ----------------- Once there was a little light. Once there was a silent night. And in this night there lies a man, downhearted and alone. The cold rose into his legs, when he looked straight to the sky. Just one little Star upon the sky, unreachable, but he smiles. He closes his eyes and dies. Vorher Thallian sah sich um. Er war sich sicher, dass er ein Geräusch gehört hatte, doch konnte er nicht sagen, woher es kam. Seine Ohren lauschten in die Dunkelheit hinein. Da war es wieder. Das Knarren einer Bodendiele drang zu ihm herauf. Auf leisen Sohlen schlich er die Treppe hinunter. Ein Rascheln folgte, als er die Türe zur Küche erreicht hatte. Vorsichtig spähte er hinein, als ein Schatten sich blitzschnell auf ihn zubewegte. Mit lautem Krachen ging er zu Boden, doch war er nicht der Einzige. Die irritierten Augen eines jungen Mädchens sahen ihn an. Es dauerte einen Augenblick, ehe sie bemerkte was geschehen war und aufsprang. Thallian packte sie am Arm. „Lass los.“ zischte sie ihm entgegen und die smaragdgrünen Augen funkelten zu ihm hoch. „Was tust du hier?“ kam es nur von dem Jungen, der immer noch auf dem Boden saß. Das Mädchen grinste keck und riss sich los. „Euer essen stehlen.“ Klang es frech von ihr, als sie auch schon die Beine in die Hand nahm und zur Tür hinaus rannte. Thallian brauchte einen Augenblick um wieder auf die Beine zu kommen, doch als er die Tür erreicht hatte, lag dahinter nur die dunkle, regennasse Straße. Ein kleiner Windhauch streifte ihn kurz und erinnerte ihn daran, dass er nur sein Schlafgewand trug. Verärgert schlug er die Türe wieder zu, als er auch weiterhin niemanden in der Dunkelheit erkennen konnte. Wie sollte er so jemals ein Ritter werden, wenn er sich schon von einer kleinen Diebin umrennen ließ, ging es ihm durch den Kopf und er seufzte einmal tief. Dann riss er die Türe wieder auf. Das Mädchen sah ihn überrascht aus großen Augen an. Gerade hatte sie sich in Sicherheit gewähnt und war aus ihrem Versteck unweit der Tür gestiegen, als er unerwarteter weise wieder in der Tür stand. Den Matsch der die Straße pflasterte ignorierend, rannte sie los. Thallian grinste und folgte ihr. Oft musste er sich den Regen, der immer noch vom Himmel stürzte, aus den Augen wischen um überhaupt etwas zu sehen. Doch zu dieser Zeit war beinahe niemand auf den Straßen, so dass er sie selbst wenn er sie einmal verlor, recht schnell wiederfand. Sie wusste nicht, wie lange sie schon rannte, war es doch alles anders geplant gewesen. Sie wusste auch nicht warum der Junge sie so ausdauernd verfolgte. Außer den Wachen lief ohnehin kaum jemals jemand hinter ihr her, doch diese waren meist so ungelenk oder so stark gerüstet, dass es ein leichtes war ihnen zu entkommen. Und da sich die Wachen hier um alles kümmerten und die Menschen ohnehin mehr Angst davor hatten bei der Ausgangssperre erwischt zu werden, war sie so einen verbissenen Verfolger nicht gewohnt. Sich umsehend, erkannte sie, dass der Junge anscheinend einmal mehr ihre Spur verloren hatte. Ein Lächeln flog über ihre Lippen, als sie die Chance nutzend in eine Seitengasse einbog. Ein Scheppern ertönte und sie fiel benommen nach hinten in den Dreck der Straße. „Sieh an, sieh an, wen haben wir denn da. Hat unsere kleine Tiana einmal wieder große Beute gemacht? Gleich zwei Brote und einen halben Schinken. Lass sehen, was du noch in deinem Beutel dabei hast.“ sprach der Gardist und entriss ihr den Beutel. Während der Sprecher mit ihrem Diebesgut beschäftigt war, kam ein zweiter, jüngerer Gardist und packte sie am Arm. Trotz seiner Jugend schien er recht kräftig zu sein, denn er riss sie mit einem kurzen Ruck wieder auf die Beine. Einen Moment suchte Tiana dem Griff zu entfliehen, doch tanzten noch immer einige Sterne um sie herum und der Griff des jungen Gardisten war zu stark. Gerade wollte sich der Ältere wieder an sie wenden, als der Junge, welcher sie die ganze Zeit verfolgt hatte um die Ecke bog und ebenfalls in die beiden Gardisten hineinlief. Tiana dankte dem Glück und nutzte die allgemeine Verwirrung um sich loszureißen. In Windeseile lief sie davon. Thallian schüttelte sich und sah in das nicht gerade sehr erfreute Gesicht eines Gardisten. Sich straffend, nahm er Haltung an. „Thallian Hohenfels. Entschuldigt die nächtliche Störung, doch eine…” weiter kam der Junge nicht. Eine Hand packte ihn am Kragen und funkelte ihn finster an. „Thallian Hohenfels, du hast die Ausgangssperre ignoriert und einer der meistgesuchten Diebinnen zur Flucht verholfen. Hiermit verhaften wir dich, wegen der eben genannten vergehen.“ Knurrte der alte Gardist ihn an. Thallian wurde bleich und bekam nicht ein einziges Wort der Entschuldigung heraus. Die halbe Nacht verbrachte er in einer Zelle. Sein Vater würde sicher nicht erfreut über eine derartige Entwicklung sein. Gut, er hatte tapfer eine Diebin verfolgt, doch hatte er sich am Ende nur mehr Ärger eingehandelt. Den Kopf gesenkt haltend, saß er auf seiner Pritsche. Die Kälte und seine Gedanken hielten ihn wach, er versuchte Ausreden zu erfinden, um seinen Vater zu beschwichtigen. Ein Klicken ließ ihn aufschauen. „Hi Kleiner.“ Sprach das junge Mädchen, welches er vor einiger Zeit noch verfolgt hatte. „Du…“ wollte er sie gerade anfahren, als sie ihm mit einem Finger bedeutete leise zu sein. Stutzend ging er zu der Gefängnistür hinüber, hinter der sie stand. Ein weiteres Klick ertönte und die Türe schwang auf. Die Diebin strahlte ihm stolz entgegen. Thallian blieb verblüfft stehen. „Was ist denn, komm schon, oder willst du hier drinnen versauern?“ fragte sie ihn, doch er schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe schon genug Gesetze gebrochen. Ich werde mich nicht auch noch der Flucht aus dem Gefängnis schuldig machen.“ Sagte er in festen Ton. „Mein Vater würde mir dies niemals verzeihen.“ Erklärte er leise seine Worte, als er das Augenrollen der Jüngeren sah. „Dein Vater wird den Gardisten nicht glauben, wenn du morgen früh in deinem Bett und nicht in ihrer Zelle liegst.“ Meinte sie dann verschmitzt. Kurz dachte Thallian darüber nach, doch dann nickte er. Schnell machten sie sich durch eine Dachluke davon. Als sie wieder auf der Straße waren, rafft die Diebin das Seil zusammen und wollte sich davon stehlen. „Warte! Warum hast du das getan?“ “Weil ich hunger hatte.” erwiderte sie. „Nein, warum hast du mich aus dem Gefängnis geholt.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich lasse niemanden hängen. Niemand bezahlt für meine Verbrechen.“ Er lächelte sanft ob ihrer scheinbar noblen Art, bis sie mit frechem Grinsen anfügte. „Der Ruhm steht schließlich nur mir zu.“ Dann rannte sie davon. Kapitel 2: An einem anderen Tag ------------------------------- Es war Winter geworden, wieder einmal. Doch auch wenn es unsagbar kalt unter seinem Kürass und in seinen Ledernen Beinkleidern war, so blieb Thallian doch standhaft. Ohne sich zu beschweren, hin und her zu laufen oder gar zu zittern, stand er vor dem kleinen Haus, in dem sein Herr einen alten Bekannten besuchte. Stolz dachte er an den Tag zurück, an dem er zum Ritter geschlagen wurde. Die Erinnerung an jenen Tag ließen immer noch sein Herz höher schlagen und vertrieben die Kälte aus seinen Gliedern. Er entsann sich genau, wie sein kleiner Bruder ihm zu gewunken hatte, als sie nach dem Ritterschlag durch die Stadt ritten. Er hatte gehört, wie er vor seinen Freunden angegeben hatte, dass er ihn zum Bruder hatte, einen echten Ritter. Selbst seinem Vater, ein sonst vollkommen beherrschter und strenger Mann, waren einige Tränen über die Wange gelaufen, auch wenn dieser es immer vehement dementiert hatte. Einzig seine Mutter hatte ihm gefehlt. Sie war ein Jahr zuvor gestorben. Banditen hatten ihr in einer Gasse aufgelauert. Als wahre Frau und nun auch Mutter eines Ritters, hatte sie tatsächlich einen der Männer niedergestreckt, doch waren es zu viele gewesen. Als die Gardisten sie erreichten, war sie dem Tode schon zu nahe. Keiner der Banditen wurde je gefasst, von dem Bewusstlosen abgesehen. Thallian hatte damals selbst das Urteil vollstrecken dürfen, auf Wunsch seines Vaters. Sicher hatte auch er dem Mörder seiner Mutter den Tod gewünscht, doch hatte es sich falsch angefühlt, als er das Richtschwert auf den Wehrlosen hatte niederfallen lassen. Der Ritter schüttelte seinen Kopf um die düsteren Gedanken zu vertreiben. Sie holten lediglich die Kälte zurück, die er mit den schönen Erinnerungen hatte vertreiben wollen. Er war nun ein Ritter und auch wenn sein Posten mehr dem eines einfachen Leibwächters glich und er wahrlich nicht viel zu tun hatte, so war er doch stolz darauf ein Ritter zu sein. Das Wappen auf seiner Brust bewies seine Ehre genug. Noch einmal schloss er kurz die Augen, in dem Versuch die wärmenden Gedanken zurück zu holen, als ein Geräusch ihn aufschrecken ließ. Es klang wie etwas Schweres, das zu Boden fiel. Sein Blick wandte sich zu dem anderen Wachhabenden, der zitternd auf und ab wippte, und anscheinend nichts mitbekommen hatte. „Rafé, geh rein und sieh nach. Ich gehe hinten herum um gegebenenfalls einem Fliehenden den Weg abzuschneiden.“ Befahl er kurz. Der Soldat folgte dem Befehl sogleich. Als er in den Raum stürmte, erkannte er, was Thallian nur gehört hatte. Der Gastgeber ihres Herren lag am Boden. Hinter ihrem Herren stand eine Person. „Waffe fallen lassen!“ brüllte Rafé, was Thallian dazu anhielt schneller den Weg ums Haus zu suchen. Die schwarzgekleidete Gestalt zog den Dolch aus der Brust ihres Herren. Blitzschnell verschwand sie dann nach oben. „Das Dach!“ rief er seinem Kollegen zu, der so eben an der Rückwand angekommen und durch ein Fenster hinein sah. Seinen Blick nach oben wendend erkannte er noch, wie jemand von dem Dach auf ein anderes sprang. Er nahm die Verfolgung auf. Durch die Gassen der vor Kälte erstarrten Stadt lief er ihr hinterher. Immer wieder verlor er die dunkle Gestalt aus den Augen, wenn sie mit dem Nachthimmel verschmolz oder auf einem sehr breiten Dach entlang rannte. Doch er fand sie immer wieder. Gerade hatte sich die Gestalt erneut aus seinem Sichtfeld begeben. Er suchte in einer kleinen Gasse einen besseren Überblick zu finden, als er beinahe umgerannt wurde. „Hab ich dich.“ Grinste er und packte die Person fest an den Armen. Erschrocken sah eine junge Frau aus smaragdfarbenen Augen zu ihm hoch. „Du?“ kam es verwundert von ihm, doch lächelte er leicht, als er sie losließ. „Du!“ kam es nur kurze Zeit später und die junge Frau begann an ihren braunen Umhang herum zu nesteln. „Entschuldige.“ Begann er und sah sich wieder um. „Ich muss einen Mörder fangen. Vielleicht sehen wir uns…“ Ein Geräusch von dem Dach hinter ihm, ließ Thallian herum fahren. Er hätte gerne mehr mit dem Mädchen von damals gesprochen, doch er kannte seine Pflichten. Die grünen Augen jedoch konnte er nicht vergessen, als er zur Gasse hinaus wollte. Schon damals als sie ihn aus den Gefängnis befreit hatte, hatten sie ihn gefangen genommen. „Thallian.“ Kam es aus Rafés Mund, als dieser mit der Unterstützung einiger Gardisten eintraf. „Der Mörder, er…“ wollte der Ritter sogleich beginnen, während er aus der Gasse herauszudringen versuchte um die Spur nicht ganz zu verlieren. Doch die Gardisten unterbrachen ihn. „Du hast die Mörderin also gefasst.“ Thallian blickte sich zur Diebin von damals um. Mit erschrockenen Augen blickte sie zu ihm und schüttelte leicht den Kopf. Ein flehen lag in ihrem Blick, das den Ritter erweichen ließ. „Ihr irrt. Sie mag eine Diebin sein, doch das macht sie noch lange nicht zur Mörderin.“ Die Gardisten jedoch hörten gar nicht mehr was er sagte. Sie zogen ihre Schwerter und versuchten in die Gasse zu dringen. „Heute kommst du uns nicht davon.“ Knurrte einer von ihnen. Thallian zog nun ebenfalls sein Schwert. „Wagt es nicht! Sie steht unter meinem Schutz.“ Drohte er, doch der erste der Gardisten suchte ihm sogleich eines mit der Breitseite seines Schwertes überzuziehen. Der Ritter parierte. Erst als die Worte von Rafé endlich an sein Ohr drangen, erkannte Thallian seinen Fehler. „Ich habe sie gesehen.“ Der nächste Schlag traf ihn am Kopf und er segelte zu Boden. Noch als die Sicht verschwamm, erkannte er, dass die Gasse hinter ihm leer war. Die Diebin war verschwunden und ein leichtes Lächeln legte sich auf Thallians Lächeln, ehe er sein Bewusstsein verlor. Erst am nächsten Tag, als er in einer Zelle erwachte, konnte er das Ausmaß seiner Handlung erkennen. „Er ist wach.“ Hörte er eine Stimme rufen, die ihm nicht bekannt vor kam. Kurz drauf folgten Schritte, die auf seine Zelle zugingen. „Lasst uns allein.“ Erklang der Bariton des Hauptmanns und eilige Schritte leiteten ihr Folge. Der schon leicht ergraute Mann war trotz seines Alters noch eine beeindruckende Erscheinung. Thallian, der seine Benommenheit nun endlich hatte abschütteln können wurde von seiner Präsenz nahezu überwältigt. Vorsichtig rutschte er ein Stück weiter auf der Pritsche zurück. Der Mann aber musterte ihn und räusperte sich. Der Ritter verstand und erhob sich. Aufstehend, so gut es mit dem Schwindelgefühl ging, richtete er sich zu einem Gruß auf. Zwar war der Hauptmann nicht sein Vorgesetzter, doch hatte er die Ehre und den Respekt eines Hohen Ritters verdient, auch wenn er nie einer gewesen war. „Sir Thallian Hohenfels.“ Begann der Mann und er nickte. „Hier.“ Sagte er kurz und reichte ihm einen Steckbrief. Während dieser ihn durchlas, begann der Hauptmann in der Zelle auf und ab zu schreiten und zu berichten, was Thallian selbst vor Augen hatte. „Tiana, so ist der Name der Frau, die uns gestern dank ihnen entwischt ist. Sie ist eine Diebin, Betrügerin und Mörderin. Ihre Liste an Opfern ist länger als sie es sich vorstellen mögen. Das ist ihr Steckbrief.“ Der Hauptmann blieb stehen und wandte sich zu Thallian um. „Und jetzt erklären sie mir, warum sie, nachdem sie ihren Schutzbefohlen ermordete, ihr den Rücken deckten und zur Flucht verhalfen.“ Thallian schluckte, doch wusste er wahrlich nichts darauf zu sagen. Der Hauptmann seufzte und schüttelte dann leicht den Kopf, ehe er einen versöhnlicheren Ton anschlug. „Thallian. Ihr wart ein aufstrebender Ritter. Ein Mann, der Pflicht und Ehre auf eine Stufe stellte. Ein Ritter, wie es nur wenige gibt. Doch das können wir nicht vertuschen. Die Familie eures Herren sinnt auf Rache. Zu viele haben gesehen, wie ihr euch gegen die Gardisten gestellt habt und auch meine Männer haben ein schweres los. Sollten wir euch davon kommen lassen, so würden wir alle unseren Ruf verlieren. Versteht ihr was ich damit sagen will?“ Er konnte es nicht glauben. Fassungslos starrte der junge Ritter noch immer auf den Steckbrief in seiner Hand, von dem ihm das Gesicht der jungen Frau anstarrte. Wütend, beinahe verzerrt sah es ihn an, als würde sie ihn hassen und doch erkannte er sie wieder. „Aber… sie war nur eine Diebin.“ Kamen die Worte aus seinem Mund, die sein Unverständnis ausdrückten. Der Hauptmann sah bedauernd zu ihm. „Sie war eine Diebin, sie ist es noch. Doch seit der Hinrichtung ihres Vaters ist das nicht mehr alles. Sie hat zuerst den Platz von ihm in der Räuberbande übernommen und arbeitet nun seit einiger Zeit im Auftrag. Wir haben schon oft versucht sie zu erwischen, doch selbst wenn wir ihr eine Falle gestellt hatten, mit der Tarnung sie selbst zu beauftragen, so hat sie uns durchschaut. So nah wie gestern waren wir ihr seit Jahren nicht.“ Erklärte er ruhig und ließ seine Worte einfach wirken. Thallian ließ seinen Kopf niedersinken und der Steckbrief glitt ihm aus der Hand. „Sie ist wegen mir entkommen.“ sprach er verstehend, welch ausmaß seine unbesonnene Handlung gehabt hatte. „Ich bin eines Ritters nicht würdig.“ Erklärte er dann und straffte sich wieder. „Geht, wascht euch rein von eurer Schuld.“ Erwiderte der Hauptmann und wich einen Schritt zur Seite um Thallian an sich vorbei zu lassen. „Es ist keine Ehre euch gehen zu lassen, nur die Pflicht, die mir auferlegt wurde.“ Erklärte er und der ehemalige Ritter lächelte matt. Kapitel 3: Heute ---------------- Der Sommer war schon lange wieder eingekehrt, als Thallian durch den Wald schritt. Der Herbst stand schon vor der Tür, doch am heutigen Tag wehte nicht einmal ein laues Lüftchen. Der Tag neigte sich erneut dem Ende und er würde bald halten müssen um nach einem geeigneten Lagerplatz Ausschau zu halten. Ein leises Knacken am Rande der Lichtung auf der er stand, ließ ihn innerhalten. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ich habe dich gesucht. Wusstest du das?“ sprach er leise, mehr zu sich selbst. Stille. Er wartete. Doch nicht ein Geräusch drang an sein Ohr. Selbst die Tiere um ihn herum schienen verstummt zu sein. Die Zeit verstrich im Sekundentackt. Ein kurzer stechender Schmerz ließ ihn erzittern. Er hörte das Scharben des Dolches, wie er aus seinem Rücken gezogen wurde. Dann fiel er. Dumpf prallte sein Körper auf den Boden. Er spürte den Aufprall nicht. Er fühlte keinen Schmerz mehr. Sein Blick wandte sich gen Himmel, an dem der Mond hell erleuchtet stand. Niemand war zu hören. Niemand war da. Nur das Funkeln eines Sternes sank auf ihn herab. Als Tianas Träne seine Haut berührte, war er schon tot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)