The Words I Need To Hear von Kikoro (Fortsetzung zu 'When You're Gone') ================================================================================ Kapitel 1: E.n.d.l.e.s.s ------------------------ Brittany Es klingelte an der Tür und mit einem kurzen Rucken des Kopfes bedeutete ich Sam, dass er die Tür öffnen solle, da ich momentan damit beschäftigt war, Lord Tubbington zu füttern. Wie ihm gehießen, legte Sam die Zeitung weg, erhob sich vom Küchentisch und drückte mir im Gehen einen Kuss auf die nackte Schulter, ehe er sich zur Haustür begab und sie öffnete. "Tina?!", hörte ich ihn freudig fragen und augenblicklich hielt ich in meiner Tätigkeit inne und drehte den Kopf in Richtung Flur. "Tut mir leid, Tubbs"  Entschuldigend blickte ich den Kater an und richtete meine Aufmerksamkeit stattdessen auf die junge Frau, die nun zusammen mit Sam die Küche betrat. Ich kam nicht umhin, ein erfreutes Quietschen von mir zu geben, als ich auf die junge Asiatin zuging und sie fest in meine Arme schloss. "Gut siehst du aus", lächelte ich und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Setzt dich doch und dann erzählst du mir, was dich hierher verschlagen hat" Sam bot ihr einen Stuhl an und zusammen ließen wir uns am Küchentisch nieder. Es erinnerte mich etwas an die alten Zeiten im Glee-Club, als wir alle noch zusammensaßen und mit Mr. Schuester über unseren musikalischen Werdegang geredet hatten. Seitdem war jedoch viel passiert und mit Ausnahme von Sam habe ich in den letzten 3 Jahren kaum einen meiner angeblichen Freunde zu Gesicht bekommen. Lediglich Sebastian besuchte uns ab und an und mit Blaine telefonierte ich des Öfteren. Aber sonst hatte ich keines der anderen Glee-Mitglieder mehr zu Gesicht vekommen. Und bei manchen wollte ich das auch gar nicht. Tina sah sich um und ein großes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. "Schön habt ihr es hier" Ich lächelte zurück. "Ich weiß. Wie geht es dir? Und Mike?" Ich griff nach ihrer Hand und musterte sie fragend. "Es könnte momentan nicht besser laufen", erklärte sie und nickte Sam dankend zu, als dieser ihr eine Tasse Kaffee anbot. "Mike und ich sind wirklich glücklich und sein Studium läuft wirklich super. Im Nachhinein glaube ich, die Beziehungspause war genau das richtige für uns. Wir wissen jetzt, wir sehr wir den anderen brauchen" Ich schluckte, mein Magen verkrampfte sich. Zu sehr erinnerte mich Tinas Geschichte an mich und Santana. Wie sehr ich sie nach unserer Trennung vermisst hatte. Ich dachte zeitweise, ich würde an meinen Gefühlen für sie zerbrechen, erst recht, als ich hörte, dass sie jetzt vollständig nach New York gezogen war und wir somit noch weiter voneinander getrennt waren. Doch in diesen schweren Zeiten war Sam für mich da, stand mir immer zu Seite und war mir ein guter Freund. Irgendwann bemerkte ich in meiner Einsamkeit, dass es mir sehr wohl in seiner Gegenwart ging. Ich wollte ihn nicht mehr missen und als sich herausstellte, dass es ihm genauso erging, beschlossen wir, zusamenzuziehen. "Also", setzte Sam an und gesellte sich wieder zu uns an den Küchentisch. Ich warf ihm einen Seitenblick zu, zeichnete mit den Augen sein Seitenprofil nach. "Was führt dich zu uns?" "Genau" Tina griff nach ihrer Tasse und nahm einen tiefen Schluck. Als sie sie wieder absetzte, lehnte sie sich zurück und schlug die Beine übereinander. "Es mag zwar etwas früh sein, aber ich würde im Juli gerne ein Glee-Club-Treffen organisieren. Mit allen ehemaligen Mitgliedern. Ich habe schon überall herumtelefoniert und einige Zusagen bekommen" Sie richtete de Blick auf mich, bemerkte die Unsicherheit, die sich in mir ausbreitete. Allein der Gedanken daran, Santana nach all der Zeit wiederzusehen, behagte mir nicht. Es bereitete mir Schmerzen und ich hatte Angst. Tina entging das nicht. Besorgt lehnte sie sich wieder etwas vor und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Von den Leuten aus New York hat mir bisher nur Finn zugesagt", teilte sie mit und versuchte dabei, beruhigend zu klingen. Doch der Kloß in meinem Hals wollte sich nicht lösen. "Wer hat denn noch fest zugesagt?", erkundigte sich Sam plötzlich und versuchte anscheinend, die Stimmung etwas zu lockern. Er ergriff meine Hand und drückte sie leicht, dann lächelte er mir aufmunternd zu. Tina beeilte sich, auf seine Frage einzugehen. "Außer Mike und mir kommen definitiv noch Blaine, Finn, Noah, Mr. Schuester, Mrs. Pillsbury, Artie, Mercedes und..." Sie richtete den Blick auf mich und dann auf Sam. "Ich hatte mit euch gerechnet", gab sie zu und schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Tief durchatmend blickte ich zu Sam und als er meine Hand noch einmal fest drückte, waren wir uns auf Anhieb einig. "Wir kommen" Tina strahlte. "Super! Wir wollten die Aula der McKinley festlich herrichten und das Treffen dort stattfinden lassen. Weil es einer der Orte ist, an dem alles begann" Ich nickte ihr zustimmend zu, darum bemüht, jegliche Gedanken an diese Zeit zu verdrängen. Ich musste mich erst mit Sam aussprechen, bevor ich mich auf dieses Treffen freuen konnte. Mit Sam zu reden half mir immer. Tina blieb noch eine ganze Weile. Wir redeten über unsere Jobs, über aktuellen Klatsch und Tratsch und Sam lud sie zu seinem nächsten Konzert ein. Es tat unglaublich gut, so mit ihr zu reden, einfach ein Stück Vergangenheit bei sich zu wissen, das einen nicht tief verletzt. Es dämmerte, als wir sie verbschiedeten und ich bot ihr an, die Nacht über zu bleiben. Schließlich hatte sie den ganzen weiten Weg nach Michigan nur unseretwegen unternommen. Doch Tina lehnte dankend ab und mit einem glücklichen Lächeln sah ich ihr hinterher, bis sie in einem Taxi verschwand. Es war so schön gewesen, sie wiederzusehen. "Wie geht es dir?", fragte mich Sam auf den Rückweg in unsere Wohnung. Er legte mir einen Arm um die Taille und zog mich näher an sich. "Hmmm", entgegnete ich und klammerte mich an seinen Arm. "Ich bin zugegebeneraßen etwas nervös. Ich habe viele unserer Freunde seit drei Jahren nicht mehr gesehen" Ich war mir nicht mal sicher, ob ich sie noch als Freunde bezeichnen konnte. In wenigen Wochen würde ich es wissen. "Nun" Sam drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. "Es wird bestimmt ein schöner Abend. Du solltest dir nicht den Kopf darüber zerbrechen" Ich seufzte. Das war leichter gesagt als getan. Sam wusste, dass ich ihn liebte, aber genauso wusste er auch, wie es mir mit meinen Gefühlen zu Santana erging. Ich hasste diese Frau, mehr als alles amdere. Sie hatte mich verlassen, mir das Herz gebrochen. Aber gleichzeitig war sie meine erste Liebe gewesen, meine erste Freundin. Egal, wie sehr ich es zu leugnen und zu verdrängen versuchte, tief in meinem Inneren konnte ich sie nicht vergessen. "Du hast recht", murmelte, zwang mich zu einem Lächeln und schloss die Wohnungstür auf. Drinnen angekommen streckte ich mich und gähnte herzhaft. Ich war müde und die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen. Wir beschlossen, uns für diesen Tag schlafen zu legen. "Bis morgen, Süße" Sam drückte mir einen Kuss auf die Lippen, ehe er im Schlafzimmer verschwand. Ich huschte indes ins Bad, entkleidete mich rasch und schwang mich unter die Dusche. Das heiße Wasser war wohltuend und beruhigend. Es schwemmte für einen kurzen Augenblick all meine Gedanken hinfort. Gleichermaßen bot sich mir unter der Dusche aber auch eine der wenigen Gelegenheiten, an Santana denken zu können, ohne darauf zu achten, dass mein Körper nicht unangebracht reagierte. Seufzend lehnte ich den Kopf an die kalten Fliesen der Dusche und schloss die Augen. Warum war es mir nicht möglich, Santana einfach aus meinem Leben zu streichen? Sie einfach zu vergessen? Sie hatte mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel und trotzdem spürte ich stets ein Kribbeln in meiner Magengegend, wenn ich  an sie dachte. In zwei Monaten würde ich sie wahrscheinlich wiedersehen und ich wusste nicht, was ich bis dahin anstellen könnte, um ihr normal gegenüberzutreten. Ich stellte das Wasser ab, wickelte mich in ein Handtuch und trat aus der Dusche. Der warme Dampf, der durch den Raum waberte, ließ mich wohlig erschaudern. Gleichzeitig erinnerte er mich an eine Situation aus der Vergangenheit, an die ich mich lieber nicht erinnern wollte. Ich trat vor den Spiegel und warf meinem Spiegelbild einen zweifelnden Blick zu. Ob ich mich verändert hatte? Ich hatte mich meiner Meinung nach kaum verändert. Mein langes gewelltes  blondes Haar trug ich offen, das Gesicht war noch das gleiche wie vor drei Jahren. Ob ich wohl charakterlich verändert hatte? Ohne weiter darüber nachzudenken, trocknete ich meine Haare und zog mir meine Schlafklamotten an, putze mir die Zähne, ehe ich das Bad verließ und mich ins Schlafzimmer begab. Sam schlief schon, deshalb war ich darauf bedacht, leise zu sein, als ich die Bettdecke anhob und mich neben ihn legte. Sein regelmäßiger Atem machte mich müde und ich fiel schnell in einen tiefen Schlaf. Allerdings nicht, ohne einen letzten Gedanken an Santana zu verschwenden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)