Totgesagte leben länger von Nifen ================================================================================ Kapitel 4: IV. Bloß nicht locker lassen --------------------------------------- Was zum Henker hatte Weasley in diesem Bereich des Ministeriums gesucht? Blaise hatte noch nicht einmal gewusst, dass Ginny Weasley beim Ministerium arbeitete. Zumindest hatte er sie auf keiner der Gehaltslisten gesehen, und die Gehaltslisten gehörten eindeutig zu den Dokumenten, die man ihm für seine Aufgabe überlassen hatte. Und egal für welche Abteilung sie arbeitete, weshalb war sie um diese Zeit in einem Stockwerk herumgeschlichen, das nicht benutzt wurde, nur um dann die unbekannte Treppe hinab zu fallen? Fragen über Fragen, und doch war sich Blaise sicher, dass er den Abend nicht ganz als Fehlschlag abhaken musste. Denn was auch immer sich im tiefsten Gewölbe des Ministeriums verbarg, es war wichtig genug, um mit diversen Schutzzaubern gleich einer Muggelalarmanlage gesichert zu sein. Zumindest war davon auszugehen, dass die Phänomene, die Weasley und ihn zu dem eher fluchtartigen Abgang verleitet hatten, auf eine Alarmanlage zurückzuführen waren, denn Blaise hatte weder eine Hexe noch einen Zauberer außer ihnen beiden bemerkt. Auf jeden Fall stand fest, dass er noch einmal in diesen Gang musste. Denn der Gang würde irgendwohin führen und vielleicht brachte ihn das ja der Antwort auf seine ursprünglichen Fragen näher. Aber es erschien ihm eingedenk der nächtlichen Ereignisse mehr als angebracht, mehr über dieses Gewölbe, das lediglich auf den alten Zeichnungen aus dem 14. Jahrhundert zu finden gewesen war, herauszufinden. Was ihn wieder zu Weasley und der Frage, was sie dort gewollt hatte, zurückbrachte. Weasley schaffte es sogar, sich mit den Fragen, die ihre Anwesenheit aufgeworfen hatte, so tief in sein Unterbewusstsein zu graben, dass er nachts sogar von ihr träumte. Entsprechend unruhig war sein Schlaf gewesen und daraus resultierend war sein Anblick im Spiegel am darauf folgenden Morgen mehr als übernächtigt. Nichts wünschte er sich in diesem Moment mehr als eine wirklich gute Tasse Kaffee, aber zu seinem Leidwesen hatte er die Tatsache akzeptieren müssen, dass England so etwas schlicht und ergreifend nicht bot. Weder in der Muggelwelt, noch in der Zaubererwelt. Wobei er allerdings den Muggeln zugestehen musste, dass ihr Gebräu leidlich besser schmeckte, was aber vermutlich nur der Tatsache geschuldet war, dass Muggel keinen alternativen Zaubertrank brauen konnten. Leider aber war es auch ein Fakt, dass Blaise durch seine internationale Tätigkeit was Kaffee betraf verwöhnt worden war. Besonders italienischer Kaffee hatte es ihm angetan. Mit frischgemahlenen Bohnen und bitte nicht als Filterkaffee zubereitet oder gar als lösliche Ersatzvariante mit heiß Wasser aufgegossen. Diese beiden Varianten erfüllten zwar koffeintechnisch ihren Zweck, aber sein Geschmack war es nicht. Umso überraschter war er dementsprechend, als er nach dem vergeblichen Versuch einem starken Schwarztee die gleiche wachmachende Wirkung zu entlocken, das Ministerium betrat und dort einen gar köstlichen Kaffeeduft in der Luft wahrnahm. Nun roch jeder frisch aufgebrühte Kaffee im ersten Moment verführerisch, sogar englischer Kaffee, aber Blaise war nicht umsonst in der Welt weit genug herumgekommen, um noch den Hauch von Kaffeeöl in dem Duft wahrzunehmen, der auf frischgemahlene Bohnen hindeutete. Doch als er sich im Atrium umschaute, konnte er nirgends einen mobilen Kaffeestand, den er eigentlich aufgrund des Duftes erwartet hatte, entdecken. Stattdessen lotste ihn sein Geruchssinn zu einem der großen magischen Anschlagstafeln, wo Verlautbarungen des Ministeriums aber auch Kleinanzeigen von Mitarbeiter für Mitarbeiter ausgehängt werden konnten. Und mitten unter kostengünstig abzugebenden Kröten und Eulensitterservice prangte ein deutlich duftendes Plakat, dass darauf aufmerksam machte, dass die Ministeriumskantine diese Woche ganz im Zeichen italienischer Gaumenfreuden stünde. Frühstück, Mittag und Teezeit. Hätte Blaise nicht am Vortag die Bauzeichnungen des Ministeriums studiert, hätte er vermutlich nicht gewusst, wo er die Kantine suchen musste. Und den neugierigen, aber etwas orientierungslosen Blicken nicht weniger Ministeriumsangestellter, wussten diese auch nicht wirklich, wo die Verköstigungshallen ihres Arbeitgebers lagen. Kein Wunder also, dass die Kantine es nötig hatte, derartige Eigenwerbung zu starten. Doch wenn der Kaffee dort so gut war, wie er auf dem magischen Plakat roch, dürfte es um die Zukunft der Kantine weit besser bestellt sein. Blieb also nur noch zu testen, ob der Kaffee dem Duft gerecht wurde. Eine kurze Fahrt mit dem Fahrstuhl und dann den kleinen Espressotassen, die aus Werbezwecken und zweifelsohne auch als Orientierungshilfe in die Bodenfliesen gezaubert worden waren, folgend, gelangte Blaise kurz darauf in das, was wohl die Kantine darstellen sollte. Hier und da konnte man schon Verbesserungsansätze erkennen, aber alles in allem war von modernem Charme nicht viel zu sehen. Aber Blaise war ja nicht wegen des Ambientes hier, sondern wegen des Kaffees – und erlebte zum zweiten Mal ein diesem Tag eine vermutlich als angenehm zu bezeichnende Überraschung. Denn der magische Edelstahlkaffeevollautomat wurde von niemand anderem als Ginevra Weasley beaufsichtigt! Augenblicklich wurde aus ihm unerfindlichen Gründen sein Mund staubtrocken, so dass schon zu befürchten stand, er bekäme nicht einmal seine Kaffeebestellung artikuliert. Dabei brauchte er das Getränk doch in diesem Moment dringender denn je. Dann aber quiekte die Hauselfe, welche die Bestellungen annahm, ein wenig ungeduldig – soweit es Hauselfen eben bei ihrer Natur möglich war, Zauberern und Hexen gegenüber Ungeduld zu zeigen – und löste ihn so aus seiner Starre. „Einen Cappuccino“, bestellte Blaise hoffnungsvoll, nachdem er gesehen hatte, dass der Coffeemagic, wie Weasley den Automaten genannt hatte, auch einen Milchschäumer hatte. „Und eine Verabredung zum Abendessen“, fügte er gleich darauf noch spontan hinzu, wobei sein Blick in Richtung Ginevra deutlich machte, dass er gewiss nicht eine der Hauselfen mit dieser Bemerkung meinte. *** Warum genau habe ich noch einmal zugesagt, heute mit Zabini auszugehen? Gewiss nicht wegen seines beinahe als unwiderstehlich zu bezeichnenden Lächelns. Oder seiner faszinierenden Augen. Und bestimmt habe ich deswegen mich nicht auf der Arbeit beeilt, damit ich hinterher noch kurz bei George vorbeischauen und mich umziehen kann. Und ganz gewiss trage ich deswegen jetzt nicht meine absoluten Lieblingsroben und habe mir die Haare hochgesteckt! Merlin und Morgana! Es ist wirklich gut, dass ich so vorausschauend war, ein wenig Abendgarderobe bei George in der Winkelgasse zu platzieren. Denn wenn Mum mich so sehen könnte, würde der Tagesprophet übermorgen schon meine Verlobungsanzeige drucken und einfach den Namen des Verlobten freilassen, so heiß ist Mum darauf, mich endlich wieder zu Verabredungen gehen zu sehen. Sie würde mir nie glauben, dass dieses Essen fast schon eher als geschäftlich zu bezeichnen ist. Und noch weniger würde sie mir das Thema dieser Geschäftsverhandlungen glauben. Ich befürchte fast, noch nicht einmal George würde mir das glauben, obwohl er stets so tat als wisse er, dass sein Zwillingsbruder noch am Leben ist. Aber man merkt doch, dass Fred ihm fehlt. Dass er darunter leidet, nicht zu wissen, wo sein Bruder ist. Und gerade deswegen würde er mir nicht glauben. Was mich wieder darauf bringt, weshalb ich zugesagt hatte, mich mit Zabini zu treffen. Denn die oben genannten Gründe hatte ich ja bereits ausgeschlossen. Es ging einzig um Fred, sowie vielleicht darum, was Blaise gestern in dem Gang gemacht hatte, den Atlas mir später als das Stockwerk bestätigte, in dem er meinen angeblich toten Bruder so quicklebendig gesehen hatte. Dennoch kam ich umhin zu hoffen, dass Zabini wenigstens ein vernünftiges Restaurant ausgewählt hatte und mich nicht auf eine Schüssel Eintopf im Tropfenden Kessel einzuladen gedachte. Er hatte mich doch eingeladen? So in dem Sinne, dass er auch mein Essen bezahlte und wir nicht die Rechnung teilten? Oder hatte ich das falsch verstanden? Es war vermutlich gut, dass ich trotz der vielen Zeit, die ich in den letzten Tagen und Wochen mit Hauselfen verbracht hatte, noch keine Hauselfenangewohnheiten angenommen hatte, sonst hätte ich mir für diese hirnverbrannten Gedanken am Ende jetzt eine Bratpfanne über den Schädel gezogen. Bei allen Meerjungfrauen, wir lebten mittlerweile im einundzwanzigsten Jahrhundert und ich war bereits jetzt mit meiner Agentur so erfolgreich, dass ich mir um ein simples Abendessen wohl kaum Gedanken machen musste, selbst wenn ich mein Essen am Ende vielleicht selbst bezahlte. Wer wusste schon, vielleicht würde ich am Ende des Abends es sogar vorziehen, mich nicht von Zabini einladen zu lassen... Es war ein französisches Muggelbistro, das es irgendwie geschafft hatte wenn schon nicht den Kaffee, so doch wenigstens die Kochkunst von Paris nach London mitzubringen. Es war ein eher kleines Restaurant, aber immerhin nicht so abgehoben, dass man schon für den bloßen Anblick weißer Tischdecken gedanklich eine Null mehr an die Preise in der Speisekarte hängen durfte. Ich wählte Steak mit Parmesansauce, Zabini vegetarische Lasagne. Nachdem der Kellner mit der Bestellung gen Küche verschwunden war, erklärte er mir, dass er auf seinen Reisen gelernt habe, dass ein Restaurant, dass auch vegetarische Gerichte gut zubereiten konnte, als wirklich gutes Restaurant zu bezeichnen war, wohingegen ich dagegen hielt, dass die Saucen erkennen ließen, ob in der Küche gepanscht oder wirklich gekocht wurde. Es war interessant, dass wir beide darauf bestanden, gutes Essen zu bekommen, und jeder seine eigene Methode hatte, die Küche zu testen. Irgendwann wurde im Laufe des Abends aus Zabini Blaise. Und zum ersten Mal in meinem Leben bestand ich nicht darauf, Ginny statt Ginevra genannt zu werden. Denn irgendwie klang aus Blaises Mund Ginevra alles andere als förmlich oder steif. Es klang respektvoll, neugierig, sanft und stark zugleich. Natürlich beglich Blaise die Rechnung und natürlich hatten wir vereinbart, den sonderbaren Gang bei passender Gelegenheit noch einmal genauer zu erkunden. Wenngleich keiner von uns beiden, trotz der Nähe, die an dem Abend zu einem gewissen Maße entstanden war, dem anderen erzählen wollte, weshalb genau er am Vorabend in jenem Stockwerk des Ministeriums gewesen war. Die passende Gelegenheit einen erneuten Vorstoß in das unterste Gewölbe des Ministeriums zu wagen, ergab sich drei Tage später. Der Minister hatte für eine Ansprache nach Wales reisen müssen, was bedeutete, dass die Abteilungsleiter, die sich stets ein wenig von ihm beobachtet fühlten, einmal berechtigt früher Feierabend machten, was wiederum für die restliche Belegschaft ähnliches bedeutete, war doch somit niemand da, den man mit Überstunden hätte beeindrucken können. Natürlich gab es immer noch diejenigen, die einfach an ihrem Job hingen, aber insgesamt war die Zahl der Angestellten, die an diesem Abend länger als üblich im Ministerium verweilten geringer als sonst. Dieses Mal hatte auch Blaise Verstärkung mitgebracht, in Form seiner Echse Sudoku, der ich zu gerne mal über die samtenen Augen gestrichen hätte, um herauszufinden, ob sie wirklich samtig waren, wie es in den Büchern hieß, aber das verbot sich wiederum von selbst, schließlich würde ich es auch nicht mögen, wenn mir jemand in den Augen herumpiekste. Atlas war natürlich auch wieder mit von der Partie und da dieses Mal alle Beteiligten um die Treppe wussten, gab es keine unvorhergesehenen Pannen, welche die Abwärtsbewegung schmerzhaft hätten beschleunigen können. Und wir wussten um die Alarmzauber, weshalb wir also nicht einfach aufs Geratewohl in den Gang stolperten, sondern auf ihre eigene Bitte hin unsere tierischen Begleiter vorschickten. Das funktionierte besser als jeder Murmel-Trick, mit dem man in Muggelcomics immer Fallen auslösen konnte, um zu verhindern, selbst hineinzutappen. Allerdings sahen wir vermutlich ähnlich dämlich wie diese Comicfiguren aus, wenn wir uns unter Zaubern hindurchrobbten, über andere Fallen hinwegschwebten oder uns an den Wänden entlang pressten. Denn leider hatten weder Sudoku noch Atlas den Punkt finden können, wo man die Zauberalarmanlage ausschalten konnte. Sicherlich gab es so einen Punkt, aber nun ja... es ging ja auch so vorwärts. Nur halt nicht ganz so elegant. Aber an diesem Abend war ich in praktischen Jeans und nicht in einer stilvollen Abendrobe unterwegs, weshalb der Verlust an Eleganz wohl durchaus zu verschmerzen war. Die ersten paar Räume, die von dem Korridor abzweigten, waren dunkel und verlassen und die zentimeterdicke Staubschicht auf dem kahlen Steinboden zeigte an, dass diese Räume bereits so lange nicht mehr in Benutzung waren, dass sogar die Hauselfen es aufgegeben hatten, dort zu reinigen. Hauselfen waren diesbezüglich praktisch veranlagt: Räume, die länger nicht benutzt wurden, wurden leer geräumt und dann sich selbst überlassen. Es war für diese dienstbaren Geschöpfe einfacher, den betreffenden Raum bei Wiederinbetriebnahme einfach einmal grund zu reinigen. Der Staub bereitete vor allem Atlas Probleme, denn in seinem Fell hatte sich derart viel verfangen, dass einfaches Ausschütteln dem nicht mehr Herr werden konnte und er sich dadurch nicht mehr unsichtbar machen konnte. Leider aber konnten wir es auch nicht riskieren mit einem Ratzeputz-Zauber ihm zu helfen, wussten wir doch nicht, ob es nicht einen Zauberdetektionsalarm gab, der losging, sobald wir selbst einen Zauber wirkten. Sogar Sudoku, der aufgrund der glatten Oberfläche seiner Schuppen nicht ganz so anfällig für Staub war, sah bald mehr grau denn weiß aus. Ehrlich, einen dunklen Gang entlang zu robben, schweben, schleichen, ist anstrengender als man sich gemeinhin vorstellt und ungleich langweiliger als auf einem Thestral durch halb England zu fliegen. Und ich weiß wovon ich spreche! Dementsprechend könnte man meinen Zustand fast schon als ekstatisch bezeichnen, als wir endlich Licht am Ende des Tunnels, oder in unserem Fall Korridor, erblickten. Jene sanft schimmernde Linie Lichts unter einer geschlossenen Tür, die einem verrät, dass man den langen Weg durch den Flur nicht umsonst hinter sich gebracht hatte. Leider bedeutete dieses Licht gleichzeitig auch, dass, wer auch immer sich dahinter befand, unglücklicherweise noch wach war. Leise einander Zeichen gebend, beschlossen Blaise und ich, diesen Raum zu überspringen, in der Hoffnung, dass die danach folgenden Räume dunkel aber aufschlussreich wären... Nun ja, sie waren definitiv aufschlussreicher. Geradezu verhängnisvoll aufschlussreich. Eigentlich nur ein Raum, denn wir kamen nicht dazu, mehr als diesen einen Raum zu untersuchen. Aber dieser Raum war ein sehr großes, sehr gut ausgestattetes Labor. Es enthielt nicht nur alle erdenklichen Gerätschaften, wie man sie aus den Zaubertrankkatalogen kannte, die ich hin und wieder auf der Suche nach ungewöhnlichen Dekorationsideen für meine Aufträge durchblätterte, sondern auch Schutzzonen für Verwandlungen und andere Zauber. Sogar ein magisches Gewächshaus schien vorhanden zu sein. Was aber am aufschlussreichsten war, waren die Tafeln und Graphiken an den Wänden. Mondzyklen wurden genau dokumentiert, daneben verschlüsselte Formeln und dann... magische Fotografien einer Werwolftransformation. Mir verschlug es vor Schreck fast dem Atem. Und dann entdeckte ich etwas auf den Fotografien, dass mich dazubrachte, mich haltsuchend an Blaise zu klammern. Der Werwolf, der sich dort verwandelte, war von Todessern umringt, die das arme Wesen mit ihren Zauberstäben in Schach hielten – auf die wenig mitfühlende Art der Todesser eben. Was war das für ein Labor? Was wurde hier erforscht?? Und wieso wurde dies so geschützt und vor aller Welt verborgen??? Das fühlte sich nicht gerade wie ein freundlicher Wissenschaftlerkaffeeklatsch an. Am anderen Ende des Labortisches, an den Blaise mich vorsichtshalber für noch mehr Halt geführt hatte (nicht unwahrscheinlich, dass er auch etwas Halt benötigte, aber ich würde ihn gewiss nicht zwingen, das zuzugeben), vernahmen wir plötzlich ein leises, platschendes Geräusch. Als wir uns hastig umsahen, entdeckten wir unsere tierischen Begleiter, die gerade dabei waren, mit heller Freude das Waschbecken zu untersuchen. Besonders Atlas schien begierig darauf zu sein, sich den Staub aus dem Fell zu waschen. Damit überschlugen sich die Ereignisse. Ich hätte hinterher nicht mehr sagen können, was die Wissenschaftler auf den Plan gerufen hatte: Das Geräusch des Wassers oder der Stille-Zauber, den Blaise instinktiv aussprach. Fest stand nur, dass die Wissenschaftler in das Labor gestürmt kamen und alles andere als begeistert waren, uns dort vorzufinden. Gut, wären wir vermutlich an ihrer Stelle auch nicht gewesen, aber ich frage mich doch, ob wir gleich soweit gegangen wären, die Eindringlinge in einen der Käfige, die eine Sektion des Labors bildeten, zu sperren. Immerhin bekam jeder von uns einen Käfig, so dass Blaise und ich leidlich Platz hatten. Wir konnten zumindest sitzen, ohne ständig den Kopf einziehen zu müssen. Und wir konnten immerhin noch miteinander reden, obgleich wir klug genug waren, von vorn herein darauf zu verzichten, uns gegenseitig die Schuld an unserer derzeitig so misslichen Lage zu geben. Zumal ich hoffte, dass Atlas, der es beim Eintreffen der Wissenschaftler gerade noch rechtzeitig geschafft hatte, zu mir zu eilen und sich unter meinem Pulli zu verbergen, sobald er getrocknet war, sich unsichtbar aus dem Labor schleichen und somit Hilfe holen konnte. Denn wie sowohl Blaise als auch mir ziemlich schnell schmerzlich bewusst wurde, war aufgrund unserer Tätigkeit im Ministerium und den damit verbundenen unregelmäßigen Arbeitszeiten nicht garantiert, dass man uns all zu schnell vermissen würde. Und selbstverständlich hatten die Wissenschaftler unsere Zauberstäbe an sich genommen... Es war um es mal deutlich auszudrücken, eine beschissene Situation, in der wir uns befanden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)