Mi pajarito von Koenigsberg (PirateSpain x PriestPrussia) ================================================================================ Kapitel 5: Cinco - Alkoholnebel ------------------------------- Grinsend stand er auf und brachte seine Sachen weg, bevor er sich vor Gilbert aufbaute. Solange Antonio nicht wollte, dass er ging, würde er nicht von ihm wegkommen. Er war da ein wenig eigen und recht besitzergreifend. Auf jeden Fall würde er den kleinen Priester nicht gehen lassen, unter keinen Umständen. "Ich kann mir vorstellen, wie du denkst, aber seh‘s positiv: Noch lebst du. Ich hätte dich schon lange abschlachten können." Er lächelte ihn total freundlich an, seine Stimme war aber eiskalt. Es lief Gilbert kalt den Rücken runter. Der Typ hatte doch voll die Stimmungsschwankungen. Von gemeingefährlich (eher lüstern, aber für Gilbert war das das Gleiche), über lieb und fürsorglich hin zu total psychopathisch. "Wer sagt denn, dass mir das nicht sogar lieber gewesen wäre?" Er konnte einfach nicht seine Klappe halten und sah den Spanier wütend an. "So, soll ich?" Dieser packte Gilbert am Kragen und hob ihn ein Stückchen hoch. "Soll ich wirklich, wenn dir das lieber ist?" Er griff zu einem der Küchenmesser, die noch immer auf der Anrichte lagen und hielt es ihm an die Kehle. Erschrocken sah er ihn an. Er hatte Angst vor dem Tod, natürlich, das war doch normal für einen Menschen, aber das vor dem Piraten zugeben musste er ja auch nicht gleich. Er hatte auch Angst vor Schmerzen, aber seine größte Angst war es, vor Gott in Ungnade zu fallen, unrein zu sein und ihm nicht mehr dienen zu dürfen. Leicht verzog er den Mund zu einem gequälten Lächeln. "Willst du noch mehr sündigen? Hast du nicht schon genug Böses getan?" "Das schon. Aber was würde das schon machen? Ich lande eh in der Hölle, schon vergessen?" Der Pirat sah Gilbert in die Augen, noch immer mit dem eingefrorenen Lächeln und drückte die Klinge fester an dessen Hals. "Das würde dich ja wenig interessieren, oder? Du landest schließlich im Himmel..." der Priester versuchte sich ein wenig wegzurücken, mit geringem Erfolg. "D-du willst es doch gar nicht anders." Er musste schlucken. Es war nicht leicht seine Angst zu unterdrücken. Am liebsten würde er schon wieder weglaufen. "Kein Wunder, dass du in der Hölle landen wirst... du versuchst ja nicht mal für deine Taten Buße zu tun." "Kennst du mich wirklich schon so gut?" Das Lächeln verschwand langsam. "Bist du dir deiner sicher, was du da sagst?", knurrte Antonio und drückte ihn langsam, Stück für Stück, nach hinten. "Ich bin oft genug am Beten. DU merkst es nicht. Bist erst zwei, drei Tage hier und machst solche Bemerkungen?!" Noch mehr wollte er dem Piraten an den Kopf werfen, zögerte dann aber. Vielleicht sollte er sich nicht so viel herausnehmen. "Wenn du so etwas wie Reue empfindest... warum tust du das dann?" Seine Stimme war mittlerweile leiser geworden. Fragend sah er ihn an. "Warum?" Antonio sah ihn lange an und ließ ihn dann los. "Ich weiß es nicht so genau. Vielleicht, weil ich schon immer so gelebt habe?" Dann war es wieder da, dieses eiskalte Lächeln. "Und weil ich es mir vielleicht nicht anders vorstellen kann?" Sofort stolperte Gilbert zurück, tastete seinen Hals ab. Nun war es an ihm ihn lange anzusehen. "Du willst dein bisheriges Leben nicht aufgeben, nicht wahr? Dann haben wir ja was gemeinsam." Er konnte sich auch nicht vorstellen nicht im Kloster zu leben. "Nein. Warum auch? So bin ich frei. Es ist einfach… herrlich... Wohl die erste Gemeinsamkeit, wie?", brummte er vor sich hin und legte das Messer weg. Ob er noch weitere finden würde? Dann verzog er kurz das Gesicht. Eigentlich wollte er nur Spaß haben, aber der Kleine war mehr Mühe als Spaß. "Menschen töten und entführen, stehlen, das nennst du herrlich?" Verständnislos sah der Priester ihn an. Vielleicht wäre es besser würde er nicht weiter reden, aber er sagte einfach immer fast sofort das, was ihm in den Sinn kam, ohne groß darüber nachzudenken, was es für Folgen haben könnte. "Besitzt du eigentlich so etwas wie ein Gewissen?" "Neee... das hab ich schon lange... mhm… abgeschaltet. Das ist nur im Weg auf Raubzügen. Und sicherlich ist es herrlich. Ich meine, du kannst tun und lassen, was du willst! Aber dir brauch ich das nicht erzählen, du würdest es eh nicht verstehen, kleines Lamm." Er streckte sich bis die Wirbel knackten. Gilbert wollte ihm widersprechen, lies es dann aber. Der Pirat hatte Recht, er verstand es nicht, er wollte es aber auch nicht verstehen. Er schüttelte nur leicht den Kopf und murmelte: "Und sowas nennt sich gläubig..." "Trotz alldem, ja..." Kurz blitzte nochmals sein Lächeln auf. "Haste doch selbst gesehen..." Antonio legte den Kopf schief. "Gläubiger als die Engländer bin ich zumindest...." "Die Engländer...?" Er dachte kurz nach. Viel wusste er nicht von diesem Inselvolk, aber er erinnerte sich, was der leitende Priester mal gesagt hatte, das wären alles Teufelsanbeter und Hexen. Nichts, mit dem er sich befassen sollte. Er zuckte kurz mit den Schultern. "Irgendwann werden auch sie den richtigen Weg finden..." und wenn sie dafür wieder ihre Kreuzritter losschicken mussten. Ja, irgendwie so hatte es Wilhelm gesagt. "Hmpf. Die und den richtigen Weg? Ihre Wege kreuzen nur immer die unsren und das... naja, das geht halt nie gut aus. " Antonio setzte sich wieder und starrte aus dem Fenster. Gilbert stand noch eine Weile so rum. Schweigend. Was sollte er auch noch groß sagen? Dann setzte auch er sich wieder, stocherte in dem Rest von seinem Essen rum. Auch wenn ihm der Schreck gerade den Appetit genommen hatte, irgendwann aß er auf, viel war es ja nicht mehr. Antonio stand irgendwann wieder auf, aus seinem Tagtraum erwacht und verschwand kurz im Keller, um eine Flasche Wein zu holen. "Willst du auch ein Glas?", bot er Gilbert an, als er sich einschenkte. Der sah auf die Flasche. Eigentlich hatte er nichts gegen ein Schlückchen einzuwenden, das würde ihn vielleicht ein wenig aufheitern. "Nein danke..." Aber er sollte sich nicht so gehen lassen. Und überhaupt, war es gut, dass Antonio jetzt trank? Er war doch so schon unberechenbar. Antonio zuckte mit den Schultern. "Wie du meinst. Trink ich halt mal wieder alleine. Nichts Neues..." Er stellte die Flasche weg und nahm einen tiefen Schluck, wobei er das halbe Glas leerte und es nicht mal zurück auf den Tisch stellte. Was sollte das? Wollte der Pirat ihm ein schlechtes Gewissen einreden? Kurz sah er ihn verwirrt an, dann aber auch schon wieder weg. Es war doch Schwachsinn, er hatte doch seine Mannschaft, mit der er trinken konnte. Aber das war egal, ihn störte mehr die Tatsache, dass er überhaupt trank und das nicht gerade langsam und wenig. Das beunruhigte ihn. Antonio sah aus den Augenwinkeln zu Gilbert und grinste. "Ist was...?" Er drehte sich zu ihm, leerte das Glas und schenkte sich sofort wieder nach. "Hey, du weißt ja, wie rennen geht.", stellte er sarkastisch lachend fest. "Falls ich betrunken etwas vorhaben sollte..." Er wollte gerade verneinend den Kopf schütteln, sah dann aber erst irritiert, dann leicht geschockt zu ihm. Sollte das eine Drohung oder Warnung sein? "Was... Wie mein... Ahm... Vielleicht solltest du nicht so viel..." Er stockte ein bisschen rum. Was sollte er denn sagen? "Was ich meine? Ich weiß nicht so genau, was ich so richtig betrunken anstelle. Und du willst es sicher nicht wissen. Uuuund… was? Vielleicht sollte ich nicht so viel trinken? Mhmm, doch, schmeckt schließlich gut." Breit grinste er Gilbert an. "Und du willst sicherlich nichts? Die erste Flasche ist bald schon wieder leer..." Er sah auf die Flasche, dann wieder zu Antonio, dann wieder zu Flasche. Wenn er nun doch was trank, dann konnte Antonio weniger trinken. Aber Moment! "Die ERSTE Flasche?" Er wollte doch wohl nicht noch mehr holen? Aber wenn er schon so drohte würde es wahrscheinlich nicht bei der einen bleiben. Überrascht sah der Spanier ihn an. "Ja...? Hab ja noch mehr unten..." Nochmals hielt er ihm die Flasche hin. "Oder bist du feige?" "Ich bin nicht feige." brummte er. "Ich will nur einfach nicht." Ein wenig musternd sah er Antonio an. Er sollte Alkohol doch wohl gewohnt sein, das hieß er sollte auch nicht so schnell betrunken werden. Immerhin ein kleiner Trost… oder auch nicht. "Sagen sie alle…", meinte der Pirat kichernd und nahm den nächsten Schluck aus der Flasche. "Ich krieg dich noch dazu~" Breit grinste er Gilbert an. Das war keine Drohung, sondern ein Versprechen. Skeptisch legte der Kleine die Stirn in Falten. Er wusste wohl mit der Aussage nichts anzufangen. Er gab keine Antworten, blieb einfach still. Er wendete den Blick ab, seufzte leise, es war ihm deutlich anzusehen, dass er doch einfach nur hier weg wollte. Antonio zog eine Augenbraue hoch. Schweigend stand er auf, trat vor Gilbert und versperrte ihn den Blick. Ganz nah kam er an sein Gesicht heran. Kurz zuckte der Kleine überrascht zusammen. "Sehnsucht?", hauchte er mit nach Wein riechendem Atem. Dann aber wurde, mit festem Blick, sein Blick erwidert. Der Priester straffte seine Körperhaltung noch ein wenig mehr und zischte ihm leise entgegen: "Natürlich... aber nicht nach dir!" "Schade. Ich hatte schon Hoffnungen…", seufzte er und strich sanft über Gilberts Wange. "Soll ich dafür sorgen, dass du nach mir Sehnsucht bekommst?" Wieder grinste er dreckig und leckte sich über die rauen Lippen. Für einen kleinen Augenblick wankte der feste Blick. Tief atmete er ein, um dann hörbar wieder auszuatmen. "Kein Interesse." Langsam hob Gilbert die Hand, schob damit die von dem Piraten weg. "Mhmm, okay..." Antonio zuckte mit den Schultern, setzte sich wieder und setzte die Flasche wieder an. Er stellte diese erst weg, als sie leer war. Ob das nun ein Fehler war? Aber Antonio schien nicht wütend, zum Glück. Er sah eher enttäuscht aus... so war es ihm recht. Dennoch sah er besorgt dabei zu wie er den Wein runter kippte. Als er die Flasche wieder auf den Tisch stellte, oder eher knallte, sah er wieder zu Gilbert. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht und er stand auf. Langsam schlurfte er wieder in den Keller und kam mit einer schon angebrochenen Weinflasche zurück. Starr beobachtete er ihn dabei wie er aus der nächsten Flasche trank. Er wusste nicht was er tun sollte. Am liebsten würde er von hier verschwinden. Aber noch war Antonio klar bei Verstand, er würde ihn nicht weglassen und wenn er das nicht mehr war, war es wahrscheinlich zu spät. "Vielleicht solltest du nicht so... schnell trinken." Eigentlich wollte er ja 'viel' sagen, aber das hatten sie ja eben schon. "Wieso?" Fragend sah er Gilbert an. "Ich könnte noch schneller...", meinte er Schultern zuckend. Dann setzte er sich wieder. "Aber das kann doch nicht gut tun... und sollte man Wein nicht genießen? Und überhaupt, ist es nicht langweilig alleine zu trinken?" Kurz fragte er sich, ob es nicht eh egal war, was er sagte, Antonio würde eh das machen was er wollte. Allerdings ließ er wirklich kurz die Flasche sinken. "Ja, schon... Aber irgendwann... wird es dir egal... Hauptsache du kannst trinken...", murmelte er. "Und ich muss ja alleine trinken, wenn du nicht mittrinkst..." "Ich meinte deine Freunde. Warum gehst du nicht zu Leuten aus deiner Mannschaft?" Innerlich schüttelte er den Kopf über diese Einstellung. Selber trank er ja auch gerne Mal, aber in Maßen und wenn mal doch etwas mehr dann war das eher selten. Allerdings lag das am Kloster, wenn er könnte, würde er auch mal mehr trinken. Antonio kicherte. "Eigentlich haben so gut wie alle eine Familie... Da können sie nicht einfach mal weg und saufen." Er verzog das Gesicht. "Leider. Schon doof, wenn man alleine ist..." "Aber wochenlang auf See rumfahren können sie schon?" Er seufzte genervt. Das hatte wohl keinen Sinn ihn vom Trinken abzuhalten zu versuchen. Er musste sich etwas anderes einfallen lassen. "Yoa, weil das deren Job ist. Oder sollen die Kinder hungern?!" Langsam schüttelte er den Kopf und hob erneut die Flasche an. Was für ein super Job, dachte Gilbert sich, Dörfer bestehlen, verwüsten und Leute entführen. Laut aussprechen würde er es allerdings nicht. Lieber wendete er den Blick wieder ab, dachte nach. Ob er ihn einfach fragen sollte, ob er spazieren durfte? Aber das würde so rüber kommen, als hätte er Angst... Antonio war mit den Gedanken bereits woanders. Leicht angehaucht vom Wein sah er durch ein Fenster nach draußen in den Himmel. Er mochte die Freiheit, die er hatte und trotzdem wunderte er sich, dass er immer wieder zurückkam und seinen Glauben nicht verloren hatte, auch wenn er schwach war. Hatte er sich deshalb den Priester mitgenommen? Als er wieder zu Antonio sah blickte dieser gerade weg. Bildete er sich das nur ein oder lag Sehnsucht in seinem Blick? Hatte er nicht eben noch gesagt, dass es doof wäre alleine zu sein? Er schnaubte, stand dann auf und nahm Antonio die Flasche weg. "Was auch immer du für ein Problem hast, glaubst du wirklich Alkohol ist die Lösung dafür? Wenn du dich alleine fühlst, glaubst du irgendeine Frau würde einen Alkoholiker heiraten wollen?" Genervt wie er grad war vergas er total, dass er erstens besser aufpassen sollte was er tat und zweitens, Antonio es eh nicht so mit Frauen hatte und wahrscheinlich auch genauso mit heiraten. Etwas langsam sah Antonio Gilbert an und kam wieder im Hier und Jetzt an. Angewidert verzog er das Gesicht. "Was will ich denn mit Frauen...?" Im nächsten Moment stand er auch schon und griff nach der Weinflasche. "Gib die wieder her!", zischte er. "Ehm..." Gilbert hatte mal wieder im Affekt gehandelt. Das hatte er sich schon lange mal abgewöhnen wollen. Noch dazu hatten sich seine Ansichten, dass Männer nichts mit Männern anfangen sollten vor die Tatsache, dass Antonio das anders sah, geschoben. Sofort ließ er die Flasche los, als er danach griff. Besser er gewöhnte sich nun sehr schnell diese Kurzschlusstaten ab. Mit verzogener Miene zog Antonio die Flasche an sich. "Hmpf." Etwas verächtlich schaute er auf Gilbert herab. "Wenn du sooo dringend Weiber willst, es gibt leichte Mädels hier im Dorf. Geh doch raus und such sie!", meinte er sarkastisch und beleidigt. Sein Blick wurde mit dem gleichen Ausdruck erwidert. Eigentlich sollte er doch Leuten mit Problemen helfen, aber für Antonio fühlte er im Moment wirklich nur Verachtung. So wie der an seiner Flasche hing... "Ich will ni..." Er stoppte mitten im Satz, natürlich wollte er keine Frau, auch keinen Mann, aber... „Ich darf raus gehen?" "Solange du in einer Stunde wieder da bist, kein Ding.", brummte Antonio, der einfach im Moment alleine sein wollte. "Falls du wieder versuchen solltest zu fliehen: Ich finde dich!", drohte er noch und kehrte ihm dann den Rücken zu. Es wunderte ihn, dass er einfach gehen durfte, aber mit Sicherheit auch nur, weil der Pirat wusste, dass er hier nicht weg konnte. Von dem her fragte er sich auch, wie er einen weiteren Fluchtversuch starten sollte. Natürlich wollte er weg, er wusste nur nicht wie, aber er würde jede Möglichkeit nutzen. Ein wenig zögerlich, darauf wartend, dass Antonio es sich nochmal anders überlegte, verschwand er aus dem Raum und dann aus dem Haus. Eine Weile ging er einfach planlos Richtung Dorf, Hauptsache er war weg von Antonio. Dann aber schlug den Weg zur Kapelle an. Der Pirat seufzte. Erneut und wiederholt fragte er sich, warum er Gilbert mitgenommen hatte. Sicher, ab und zu war es ganz witzig und er hatte seinen Spaß, aber der Kleine konnte ja schlimmer als jede Hausfrau der Welt sein. Nachdem ihm die Küche zu langweilig wurde, ging er ins Wohnzimmer und setzte sich dort auf seine Couch, auf der er nach kurzer Zeit auch einschlief, die Flasche hatte er auf den Boden gestellt, aber nicht gänzlich geleert. Ein paar Minuten stand er vor dem kleinen Gotteshaus bevor er hineinging. Langsam schritt er auf den Altar und das Kreuz dahinter zu. Es war ganz anders und doch erinnerte ihn alles an seine Heimat. Vorne angekommen sah er einen Mann am Rand sitzen, ein Priester, Gott sei gedankt. "Pater... ich... ich muss mit Ihnen reden." Er war schon das ein oder andere Mal beim Beichten gewesen, aber nie wegen so was. Der alte Mann drehte sich um. Neugierig musterte er Gilbert, mit seinen silbernen Haaren und den roten Augen. "Gerne mein Junge. Wie kann ich dir helfen?" Er senkte respektvoll den Kopf, setzte sich dann neben ihn. Es war ihm unangenehm darüber zu reden, aber nach kurzem fing er dann doch an. "Ich habe unsittliche Dinge getan... mit einem Mann. Er… Er hat mich dazu gezwungen." Ein wenig zögerlich fügte er hinzu: "Aber meinem Körper hat es gefallen..." Bevor der alte Mann etwas dazusagen konnte fing er ganz von vorne an zu erzählen, als Erklärung, dass Antonio ihn entführt hatte... Der Pater hörte aufmerksam zu. Er nickte am Ende der Erzählung und legte Gilbert die Hand auf die Schulter. "Es war die richtige Entscheidung zu mir zu kommen, auch wenn sie dir nicht leicht gefallen war. Wenn du Ruhe gefunden hast, betest du das Ave Maria und bittest unseren Vater darum, dir beizustehen, falls dir noch schlimmere Sachen zustoßen sollten. Wenn das der Fall ist, kannst du gerne wieder zu mir kommen. Niemand wird etwas erfahren." Er lächelte etwas. "Danke Pater..." Etwas blieb er noch sitzen, dann kniete er sich vor den Altar und fing an zu beten. Als er fertig war, wollte er noch etwas die Ruhe hier genießen. Allerdings sprang er sehr bald wieder von der Bank auf und lief nach draußen. Wie viel Zeit war vergangen? Antonio hatte ihn doch nur eine Stunde gegeben. Der Alte ließ den Jungen in Ruhe beten. Es war nicht das erste Mal, dass er von so etwas hörte. Die Geschichte war ungeheuerlich und hätte er nicht die Schweigepflicht würde er Antonio mal zur Rede stellen. Doch waren ihm die Hände gebunden. Er wünschte dem jungen Priester still viel Glück, als er panisch aus der Kapelle rannte. Total außer Atem kam er bei Antonios Haus an. Er war zu spät, das war ihm klar. Hoffentlich gab das nicht wieder Ärger. Er ging rein, ins Wohnzimmer, wo er den Piraten vermutete und auch fand, allerdings schlafend. Neben ihm noch eine fast leere Flasche, die wievielte das wohl war? Ein wenig besorgt ging er ein paar Schritte näher. Aber immerhin würde es so keinen Ärger geben können, dass er zu spät zurück war. Antonio drehte sich leise brummend um, schlief aber weiter. Eine Weile sah er ihn einfach nur an. War er deswegen hier? Um dieser armen Seele zu helfen? Immerhin war es seine Aufgabe zu helfen, auch wenn er was gegen die Leute hatte. Er nahm die Flasche wieder an sich und brachte sie in die Küche, danach ging er ins Schlafzimmer. Mit der Decke kam er wieder zurück und legte sie vorsichtig über den Piraten. Aufwachen sollte dieser nicht, der würde sich nur sonst was drauf einbilden. Leise und verschlafen murmelte Antonio einen Dank und kuschelte sich in die Decke ein. Nach diesem kurzen Moment Halbschlaf war er auch schon wieder weg, ohne etwas anderes außer der Decke registriert zu haben. Mit einem leichten Lächeln drehte er sich um, sah wieder aus dem Fenster. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen. So spät war es nun eigentlich noch nicht, aber auch er war müde. Er nahm seine Robe und ging wieder ins Schlafzimmer. Fremde Schränke und Zimmer, auch wenn sie einem Piraten gehörten, wollte er nicht durchsuchen, deswegen legte er sich ins Bett und deckte sich einfach mit seiner Robe zu. Am nächsten Morgen erwachte Antonio mit einem schweren Kopf. Die Tage hatten ihn geschafft und der Alkohol hatte ihm den Rest gegeben. "Ach du gute Güte...", murmelte er. So viel hatte er doch nun auch wieder nicht getrunken. Er war doch mehr gewohnt... Zu faul, um gänzlich aufzustehen, legte er sich wieder hin. Da nahm er die Decke erst richtig wahr. Hatte Gilbert sie über ihn gelegt? Er wusste es nicht mehr genau, aber es wunderte ihn. ✭ ✠ ๑۩۞۩๑ஐ~ღ~☼~ღ~♥~ღ~☼~ღ~✠~ღ~☼~ღ~♥~ღ~☼~ღ~ஐ๑۩۞۩๑ ✠ ✭ Weil die liebe Roshia uns mal aufgescheucht hat, haben wir uns aufgerafft und weiter gearbeitet. Und danke an sie fürs Fehler suchen xD° Im nächsten Kapitel: Like a Schneewittchen xD Antonio belauscht Gilbert beim Flöte spielen und macht ihm einen kleinen, unerlaubten Waldspaziergang zum Vorwurf. Und Gilbert? Der ist verwirrt, überfordert und weiß nicht recht, was er tun soll und kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)