Love is like a mountain von PhoibeAikaterina (Wie weit wirst du gehen?) ================================================================================ Kapitel 7: Verbannte Erinnungen ------------------------------- {center]„Eloi, Eloi, lama sabachtanei?“ "Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen?" Markus 15,34/center] In meinem Wohnzimmer angekommen, überlegte ich womit ich jetzt anfangen sollte. Mir schossen die Kaffeepads durch den Kopf. Natürlich als aller erstes würde ich endlich die Tüten ausräumen. Entschlossen nahm ich alle und fing an. Ich konnte es auf den Tod nicht ausstehen, am Morgen, nicht sofort meinen Kaffee zu haben. Ohne diesem wunderbaren Zaubermittel ging bei mir gar nichts. Wenn ich in der Früh keinen heißen Kaffee bekam, war der ganze Tag gelaufen. Schnell war alles verstaut. Nun aber genug, ich würde in der nächsten Woche noch genügend zu tun haben. Da werden nämlich meine Kisten geliefert, mit all meinem Hab und Gut. Die wichtigsten Dinge waren ja zum Glück da. Lebensmittel für die nächsten 100 Jahre, wenigstens im übertragenem Sinne. Meine Möbel, Küchengeräte, Fernseher plus meine heißgeliebte Dolby Surraound Anlage, Laptop und Kleidung für bestimmt 2 Wochen. Perfekt. So Punkt eins abgehackt. Gehen wir zu Schritt zwei über, Outfitwahl für den heutigen Abend. Entschlossen ging ich zu meinem Koffer. Na was nahmen wir denn? Ich kramte rum, schmiss ein Teil nach dem anderen auf den Boden. HA! Da war es, genau richtig für heute. Vorsichtig zog ich mein Rotes Kleid aus dem Koffer. Eins meiner Lieblingsteile. Eng geschnitten, ging bis zu den Knien und hatte am Rücken einen durchsichtigen schwarzen Stoff eingenäht. Als ich es auf die Couch gelegt hatte, hatte ich schon die nächste Idee. Na dann wollten wir doch mal die Badewanne ausprobieren. Bepackt mit Handy, Musikboxen und Handtücher marschierte ich in mein Bad. Während das Wasser einlief steckte ich alles zusammen und suchte mein Lieblingsalbum raus. Ed Sheeran, seine Musik war genau richtig für ein entspannendes Bad. Befreit von allem stieg ich vorsichtig in die gefüllte Wanne. Gott im Himmel. Genießerisch sank ich zurück und schloss die Augen. Mein Gehirn stellte sich auf Standby, jedoch hielt es genau 5 Minuten. Jetzt hatte ich Ruhe und nichts zu tun. Mir fiel der Moment am Klavier wieder ein. Die Bilder kamen wieder. Verdammt ich hätte dieses Lied nicht spielen sollen. Diese Erinnerungen wollte ich nicht wieder sehen, wollte nicht wieder daran denken. Genau deswegen war ich hier her gekommen. Einen Neustart beginnen, alles Alte und schlechte zurück lassen. Mir kamen die Tränen, ich konnte sie einfach nicht mehr zurück halten. Automatisch strich meine Hand über die Narbe an meinem Unterlaib. So ein Tief wollte ich nie wieder erleben und wünschte es niemanden, nicht einmal meinem schlimmsten Feind. Keiner war da gewesen. Keiner! Jeder hatte mich im Stich gelassen. Es hatte niemanden interessiert wie es mir damals ging. Nächte lang hatte ich geweint. Alleine, ohne, dass jemand da war um mich in den Arm zu nehmen, um mir einfach zu zeigen, hey ich bin da ich halte dich fest. Diesen Schmerz, diese Trauer, diesen Verlust alles musste ich durchstehen. In solchen Momenten merkte man, wer wirklich Freunde waren und ich hatte damals keinen mehr, nicht einen. Und doch verlor ich nicht mein Vertrauen in die Menschen. Die Tränen aus dem Gesicht gestrichen sah ich auf mein Handy. Mist es war ja schon acht. Jetzt musste ich mich aber beeilen. Schnellstens die Haare gewaschen, stieg ich schon aus der Wanne. Mit nur einem Handtuch bekleidet, lief ich wie ein aufgescheuchtes Huhn rum. Krallte alle Sachen zusammen die ich benötigte. Mit einem Affenzahn kam ich wieder im Bad an. Dann fingen wir doch mal an. Pünktlich, um 21:55, war ich fertig. Gerade noch geschafft. Jetzt fehlten noch die Schuhe. Eilig kramte ich meine schwarzen Highheels aus dem Koffer. So noch die Handtasche, eine leichte Jacke und auf ging es. Die Tür kaum geöffnet, strahlte mir schon Cindy entgegen. „Hübsch siehst du aus Kathrin. Bereit? Fahren wir mit einem Auto oder jeder einzeln?“ Sie sah ebenfalls toll aus. Die Haare waren zurück gesteckt, leichtes Make Up und ein türkises Wasserfallkleid umrahmte ihre schlanke Figur. „Mein Vorschlag wäre ein Auto. Spart Benzin.“ Grinsend gingen wir die Treppen hinunter. Draußen angekommen, stiegen wir in mein Auto und fuhren los. Jetzt konnte der Abend endlich beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)