Snow Warriors von Sakura_Kuromi (~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~) ================================================================================ Kapitel 20: ------------ Kapitel 20 Es war kurz vor Sonnenhoch als die Katzen sich schließlich auf den Weg machten. Als sie an einer Hügelkuppe ankamen, blickten sie noch einmal auf den Ort zurück an dem sie Polarträne verloren und neue Freunde gefunden hatten. Mit einem Hoffnungsvollen Blick schauten sie nach vorne und liefen weiter auf das unbekannte Gebiet vor ihnen zu. Sie kamen recht gut voran und als der Mond aufging hatten sie bereits einige Hügel und Abhänge hinter sich gebracht und fanden sich nun in einem kleinen Wald wieder. „Lasst uns heute hier rasten“, schlug Iris Sonnensturm vor und nachdem er genickt hatte, ließen sich alle Katzen in dem Schutz der Büsche nieder. Sonnensturm schnippte mit dem Schwanz und einige der Katzen kamen zu ihm und er schickte sie los Beute zu holen. Die anderen sollten einen guten Platz für die Nacht suchen und schauen ob es hier irgendwelche Gefahren gäbe. Sturmkralle rief: „Ich schaue mir mal die Umgebung an und halte nach Gefahren Ausschau!“ Gerade als er im Gebüsch verschwand rannte Wolkenspiel hinter ihm her und miaute: „Halt, warte. Ich komme mit!“ Sternenklang nickte Iris, Streifen, Angel und Sonnensturm zu: „Sollen wir dann mal schauen was wir finden? Wir könnten unter den Ginsterbüschen nachschauen und vielleicht finden wir sogar ein bisschen Moos“ Die anderen nickten und sie teilten sich auf und suchten. Nach einer Weile trafen sich wieder und Sternenklang miaute: „Die Stellen die ich gefunden habe waren zwar geschützt und trocken, aber der Platz reicht niemals für uns alle“ Sonnensturm schüttelte ebenfalls den Kopf und auch Iris sah sie ratlos an. Da kam Angel auf sie zu gerannt: „Ich glaube ich habe etwas gefunden!“, rief sie aufgeregt. Als ich in einen Ginsterbusch klettern wollte, fand ich eine Höhle. Es ist nicht der bequemste Platz zum schlafen, aber es ist geschützt und trocken“ Sie sahen einander an und nickten. Dort würden sie heute die Nacht verbringen. Einige Tage waren vergangen und eines morgens stupste Angel Sternenklang mit der Pfote an und fragte: „Könntest du einmal nach Sam schauen? Er meinte seine Gelenke täten ihm weh, aber er wollte dir nicht zur Last fallen“ Sie wischte sich mit der Zunge die Reste ihrer Mahlzeit ab und stand dann auf und fragte: „Magst du kurz mit mir mitkommen bevor ich zu Sam gehe? Ich glaube ihm wurde ein Brei aus Geiskraut und Wacholderbeeren am besten helfen und ich habe gestern welche gesehen“ „Natürlich“, antwortete Angel einfach und die beiden liefen aus dem Lager. Es dauerte nicht lange bis sie mit den Mäulern voller Kräuter und Beeren wieder kamen und zu Sam liefen. „Guten Morgen Sam“, miaute Sternenklang nachdem sie ihre Kräuter abgelegt hatte und fragte: „Warum hast du mir nicht gesagt, dass deine Gelenke wehtun?“ Sam schaute ertappt auf seine Pfoten und miaute: „Unsere Gruppe ist so groß geworden und du hast sicherlich viel zu tun, da wollte ich dich mit den kleinen Problemchen eines alten Katers nicht stören“ „Ach du Fellball“, schnurrte Sternenklang und meinte: „Du störst mich doch nicht. Nur wie soll ich dir helfen, wenn ich nicht weiß, dass es dir nicht gut geht?“ Bedrückt schaute Sam zu Boden und Sternenklang sagte eilig: „Das macht ja nichts. Aber bitte sag es mir das nächste mal, okay? Dann brauch sich Angel auch keine Sorgen um dich zu machen“, und stupste ihn freundschaftlich an. Danach setzte sie sich neben ihn und untersuchte seine steifen Gelenke. Wie er so vor ihr saß merkte sie zum ersten mal, wie alt er bereits war. Auch wenn er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, so war er doch Älter als Polarträne es gewesen war. „Wenn du in einem Clan wärst hättest du dich bestimmt schon den Ältesten angeschlossen“, dachte Sternenklang laut. Da kam Sonnensturm und fragte: „Wer ist ein Ältester?“ Sie spukte die Beeren die sie gekaut hatte zu den Brei und vermischte alles mit den Pfoten bevor sie es vorsichtig auf Sams Gelenke verteilte und antwortete ihm: „Ich hatte ganz vergessen wie Alt Sam bereits ist. Sogar noch älter als Polarträne. In einem Clan würde er mit Sicherheit bereits ein Ältester sein“ Sonnensturm dachte einige Zeit nach bevor er Sam fragte: „Sam, magst du vielleicht ein Ältester werden? Die anderen Katzen würden gerne mehr erfahren was es bedeutet in einem Clan zu leben. Doch wir haben keine Ältesten um die man sich kümmern könnte und auch keine Schüler die man Unterrichten muss“ Ernst schaute er Sam in die Augen bevor er belustigt schnurrte: „Auch wenn ich mir jedes mal wie ein Mentor vorkommen, wenn ich ihnen etwas über das Gesetz der Krieger beibringe“ Sam schaute von Angel zu Sternenklang und anschließend zu Sonnensturm und fragte: „Und was muss ich als Ältester machen?“ Sternenklang zuckte belustigt mit den Schnurrhaaren, stupste ihn an und miaute: „Du Fellball musst nur eines tun: Du musst zulassen, dass wir uns um dich kümmern und uns mit deiner Weisheit zur Seite stehen“ „Aber was ist mit jagen und so? Da muss ich doch auch helfen!“, fragte er verwirrt. „Nein“, erklärte Sonnensturm: „Als Ältester wirst du von allen versorgt werden und kannst deine müden Gelenke nach der anstrengenden Wanderung des Tages ausruhen“ Sam blickte eine Weile vor sich und musterte seine Pfoten während er über alles nachdachte, was sie ihm erzählt hatten. In der Zwischenzeit verteilte Sternenklang weiter den Kräuterbrei auf seinen Wunden und als sie fertig war, schaute er zu ihnen auf und miaute: „Ich habe es mir überlegt. Wenn es euch wirklich keine Probleme bereitet, würde ich gerne ein Ältester werden. Ich habe in den letzten Tagen gemerkt, dass meine alten Knochen nicht mehr so wollen wie ich es will“ Sonnensturm nickte ihm zu und lief los um den anderen die Neuigkeiten zu überbringen. Es dauerte ein wenig, doch in den nächsten Tagen gewöhnten sich die Katzen daran nun einen Ältesten unter sich zu haben. Sie jagten und brachten ihm immer das beste Stück Frischbeute. Es war ihm ein wenig unangenehm, doch auch er schien sich daran zu gewöhnen, dass sich nun andere um ihn kümmerten. Der Wald hatte wieder einer weiten Landschaft das Feld überlassen und die Katzen liefen zügig voran. Sie hatten die Pelze gegen den schneidenden Wind aufgestellt und suchten müde und hungrig nach einer Stelle an der sie sich ausruhen und essen konnten. Der Mond hatte bereits einen Großteil seiner Reise am Himmel hinter sich gebracht, als sie endlich in einer Senke eine Ansammlung von Büschen fanden. Wolkenspiel war mit Sturmkralle vor gerannt und zeigten nun auf verschiedene Sträucher die nahe beieinander standen und erklärten: „Wenn wir uns in kleine Gruppen aufteilen, sollten wir alle einen geschützten Schlafplatz abbekommen. Es ist auch Beute hier. Wahrscheinlich ist dies auch für die Beutetiere der einzige Ort an dem sie Schutz und Nahrung finden“ Sturmkralle ging auf Sam zu und zeigte mit seinem Kopf auf einen kleinen Strauch. Dieser war gerade groß genug damit Sam und Angel sich darin hinlegen konnten. „Wir haben gleich eine Maus gefangen und sie dir hingelegt. Wir gehen gleich noch einmal los. Es sollte kein Problem sein etwas für den Rest zu fangen“, erzählte Sturmkralle und machte sich bereits wieder auf den Weg zurück zu Wolkenspiel die mit ihm zum jagen los rannte. „Ich glaube es wird noch ein bisschen dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe ein Ältester zu sein“, miaute Sam und ließ sich im Schutz der Zweige nieder und nahm einen Bissen von der Maus und fuhr fort: „Allerdings ist es nicht schlecht wenn sich andere um einen kümmern. Bei dem Gedanken jetzt noch zu jagen tun mir allein bei der Vorstellung meine Gelenke weh“ Angel schnurrte aufmunternd und putzte ihm das Fell im Nacken und miaute: „Ich habe nachgedacht. Ich bin zwar ein wenig jünger als du, aber dennoch älter als die meisten. Wenn niemand etwas dagegen hat, werde ich mich dir als Älteste anschließen. Dann bist du auch nicht mehr der Einzige. Und im Moment helfe ich auch kaum noch beim jagen. Auch meine Knochen scheinen langsam alt zu werden“ Nachdem sie das gesagt hatte legte sie ihren Kopf auf ihre Pfoten und schloss für eine Weile die Augen und als Sam ihr etwas sagen wollte, war sie bereits eingeschlafen. Am nächsten Morgen sprach Angel mit Sonnensturm und nach ein wenig Überlegung kamen sie damit überein das es das beste wäre wenn Angel sich Sam als Älteste anschließen würde. „Ich bin sicher es wird Sam einfacher fallen ein Ältester zu sein, wenn er nicht der Einzige ist“, stimmten Sternenklang und Iris ihm zu. Nach einem ausgiebigen Frühstück sammelten sich die Katzen und brachen wieder auf. Freudig merkte Sternenklang, dass sich die neuen Katzen gut eingelebt hatten. Am Anfang liefen sie in zwei Gruppen hinter- oder nebeneinander. Doch nun waren aus zwei Gruppen eine geworden. Sie halfen und neckten einander. Obwohl das Gesetz der Krieger neu war für die Katzen die sich ihnen angeschlossen hatten, befolgten sie es bereits als wären sie damit aufgewachsen. Natürlich konnten sie in der kurzen Zeit nicht alles verstehen und sie würden es auch erst nach und nach erlernen. Egal wie oft man ihnen erklären würde wie es ist einen Schüler auszubilden. Wie es ist als Junges zum Schüler ernannt zu werden, oder vom Schüler zum Krieger. Diese alles würden sie selbst erleben müssen, bevor sie es voll und ganz würden verstehen können. Doch das würde sich mit der Zeit schon geben. Sie waren eine Gruppe aus Kriegern und Jägern. Nun hatten sie mit Angel und Sam zwei Älteste hinzugewonnen und Sonnensturm führte die Aufgaben eines Anführers aus. Er besprach alles mit Iris und ihr. Sie war die Heilerin. Währen sie ein Clan wäre Iris bestimmt die Zweite Anführerin. Das einzige was ihrer Gruppe noch fehlte um wie ein Clan zu leben waren Königinnen, Junge und Schüler. Aber auch dies würde mit der Zeit kommen. Den Kopf voller Gedanken trottete sie weiterhin neben Sonnensturm her und als er während dem Laufen zu ihr herüber sah spürte sie ein warmes Prickeln in ihrem Fell. Als sie Anfangs hier ankamen fanden sie kaum Beute und sie froren und hatten Heimweh. Doch nun hatten sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden und akzeptierten, dass sie nie wieder nach Hause zurück kehren würden. Ihr Fell hatte sich der Witterung angepasst und war dichter geworden und mit den Tipps von Nacht, Iris und den anderen Wildkatze hatten sie auch ihre Jagdtechniken der neuen Umgebung angepasst. Bei dem Gedanken musste Sternenklang amüsiert schnurren. Als Sonnensturm ihr einen fragenden Blick zuwarf miaute sie: „Ich musste nur gerade denken, wie wir unsere Jagdtechniken der neuen Umgebung angepasst haben. Würden unsere Clans diese Jagdtechniken kennen, würden sie sich nie wieder Sorgen wegen der Blattleere machen. Wir haben gelernt wie wir Beute finden und fangen können, die sich ein geschütztes Versteck gesucht haben. Wie wir am besten im Schnee jagen und welche Stellen am häufigsten Verstecke von Beutetieren sind. Natürlich ist es nicht so viel wie bei uns in der Blattgrüne, aber keiner von uns muss hungrig schlafen gehen“ Bei diesen Worten dachte Sonnensturm eine Weile nach und erwiderte nach einigen Herzschlägen: „Ja, das stimmt. Aber bedenke, dass es in unseren Clans viel mehr Mäuler zu stopfen gab. Wir kommen sehr gut klar, aber wenn wir doppelt so viele wären wie jetzt müssten auch einige hungrig schlafen gehen“ Nachdenklich antwortete Sternenklang: „Du hast Recht. Dann sollten wir einfach froh sein, dass keiner hungrig bleiben muss“ Sie schnurrte noch einmal und beschleunigte dann ihr Tempo um wieder zur Gruppe auf zu holen, da sie während ihrem Gespräch zurück gefallen waren. Es war nun ein Mond vergangen seit Polarträne verstorben war und alle Katzen hatten sich eingewöhnt und eines Tages kam Streifen mit Iris zu ihr und Sonnensturm und baten: „Wir sind nun schon eine ganze Weile mit euch unterwegs und wir haben gesehen und erlebt was es heißt in einem Clan zu leben“ Sie tauschten einen Blick und Iris setzte hinzu: „Wir wollten fragen ob es uns möglich ist ein Teil eures Clans zu werden“ Gespannt schauten die anderen Katzen zu Sonnensturm und Sternenklang. Auch ihre anderen Reisegefährten hatten es gehört und saßen mit gespitzten Ohren da und warteten auf eine Antwort. Verwirrt schaute Sonnensturm Sternenklang an.Er schaute zu den beiden Katzen die vor ihm standen und erklärte: „Wir leben zwar ein Leben wie Clankatzen, doch ursprünglich stammen Sternenklang, Wolkenspiel, Sturmkralle und ich aus vier verschiedenen Clans. Wir gingen zusammen auf diese Reise um ein neues Zuhause zu finden, aber wir sind kein richtiger Clan. Zwar haben wir mit Sternenklang eine Heilerin und ich habe angefangen die Aufgaben eines Anführers auszuüben und Sam und Angel sind nun Älteste. Doch wir sind noch immer kein richtiger Clan. Und nur ein Anführer darf neue Clan-Mitglieder ernennen“ Beunruhigt schaute er zwischen seinen Freunden hin und her. Mit so etwas hatte er wirklich nicht gerechnet und er wollte sich nicht anmaßen wie ein Anführer einfach Namenszeremonien abzuhalten. Dazu bedurfte es einem vom Sternenclan, in ihrem Fall vom Polarlichtclan, gebilligten Anführer. Er hatte sich mit dem Polarlichtclan keine Zungen gegeben, auch hatte er keine neun Leben. Und das wichtigste: Sie waren kein Clan. Sie lebten nur wie einer. Ratlos sah er von einem zum anderen und in allen Gesichtern sah er das selbe, das auch er fühlte Ratlosigkeit. Unruhig verlagerte Iris ihr Gewicht von einer Pfote auf die andere und Streifen knetete nervös den Boden und fragte: „Hätten wir das nicht fragen dürfen? Wenn ihr nicht wollt das wir dem Clan beitreten werden wir es verstehen. Wir sind ja auch erst seit kurzem bei euch und...“ Sonnensturm schüttelte den Kopf bei Streifens Wortfluss. Durcheinander miaute er: „Es ist nicht so, dass wir euch nicht aufnehmen möchten. Allerdings sind wir kein richtiger Clan. Jedenfalls noch nicht. Und.... Wir wissen einfach nicht wie. Nur ein von unseren Ahnen gebilligter Anführer darf neue Clanmitglieder willkommen heißen und wir haben keinen Anführer“ Erstaunt sah Iris ihn an: „Aber bist nicht du der Anführer? Du verteilst Aufgaben und schaust, dass es allen Katzen gut geht. Wenn jemand eine Frage hat wenden sie sich an dich. Macht dich das nicht zu einem Anführer?“ Wolkenspiel trat vor und erklärte: „Eine Katze die Anführer werden möchte muss ihre Träume mit den Ahnen teilen. Sie erhalten dann von ihnen neun Leben mit denen sie ihrem Clan dienen können“ „Sie erhalten neun Leben?“, rief Weiß erstaunt: „Ich dachte es wäre nur ein Märchen!“ Sturmkralle wand sich an ihn und ergänzte: „Anführer bekommen neun Leben um ihrem Clan zu dienen. Sie kämpfen immer in erster Reihe, stellen sich schützend vor ihren Clan, lassen sich als letzte Behandeln und essen als letzte. Dadurch verlieren Anführer schnell mal ein Leben. Sie haben mehrere um ihren Clan zum Beispiel durch eine Zeit schwerer Kämpfe oder eines extremen Beutemangels zu führen“ Ehrfürchtig schauten die Katzen ihn an. Da ergriff Streifen wieder das Wort: „Dann können wir dem Clan also nicht beitreten?“ Sonnensturm sah Sternenklang an und diese bat: „Könnt ihr mir ein bisschen Zeit geben? Ich werden zum Polarlichtclan um ihre Weisheit bitten. Vielleicht sprechen sie in meinen Träumen zu mir. Denn im Moment wissen wir es einfach nicht. Lasst uns darüber schlafen und Morgen weiter sprechen“ Streifen sah zu Iris und seinen anderen Freunden und blickte dann nacheinander Sternenklang und die anderen Waldkatzen an. Langsam nickte er: „Das ist vernünftig. Wir wollten uns nicht aufdrängen. Wir fänden es einfach nur schön, wenn wir ein Teil des Clans sein könnten“ Schnurrend legte Sternenklang ihm ihren Schwanz auf die Schulter: „Auch wenn ihr offiziell nicht in einem Clan seit, so seit ihr doch ein Teil unserer Gruppe. Ich bin sicher der Polarlichtclan wird eure Bitte erhören und bald zu mir sprechen“ Sie wusste nicht woher sie diese Zuversicht nahm, doch sie spürte, dass sie sich in dieser Nacht mit dem Polarlichtclan die Zungen geben würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)