Snow Warriors von Sakura_Kuromi (~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Kapitel 9 Sternenklang erwachte. Was war das nur für ein schrecklicher Traum! Als sie die Augen öffnete war alles um sie herum dunkel. Und sie spürte weitere Katzen bei sich. Entgeistert sah sie sich um. Das weiche Material war noch immer da. Es war dunkel und eng. Das war kein Traum! Sie waren wirklich von Zweibeinern entführt worden! Sternenklang spürte Panik in sich aufsteigen und betete schnell zum Sternenclan. Das half ihr sich wieder zu beruhigen. Vorsichtig stieß sie die Katze neben ihr an. Es war Sturmkralle, erkannte sie am Geruch. Gerade als sie ihn ansprechen wollte erstarb das laute Knurren des Zweibeinermonsters. Sternenklang hörte die Schritte der Zweibeiner und wie sie näher kamen. Was sollte sie nur tun? Mit einem schabenden Geräusch kam plötzlich eine frische Brise zu ihrem Gefängnis. Der Untergrund wackelte und nun hörte sie seltsam hallende Schritte auf sich zukommen. Sie spürte wie Wolkenspiel näher an sie heran rückte. Sie hatte schrecklich Angst. Da bewegte sich plötzlich das Weiche Material in dem sie gefangen waren. Es wackelte und sie purzelte hilflos im Dunkeln umher. Da fiel ein schwacher Lichtstrahl durch eine enge Öffnung. Sternenklang tippte die Katze neben sich mit ihrem Schwanz an. Auch Polarträne hatte es gesehen. Gleichzeitig setzten sie zum Sprung an. Sternenklang glaubte schon sie könnte fliehen, doch der Zweibeiner fing sie mit seinen großen Pfoten auf, bevor sie ganz aus ihrem Gefängnis heraus war. Polarträne hatte mehr Glück. Sie sprang an der Pfote vorbei die Sternenklang festhielt und landete auf einem hart aussehenden Boden. Sie rannte sogleich los, nur um sich vor einer Wand wieder zu finden. Sternenklang wand sich und kratzte um sich und es gelang ihr schließlich ebenfalls auf den Boden zu gelangen. Sie rief den anderen dreien zu, dass sie es auch versuchen sollten und rannte einfach drauf los – um ebenfalls vor einer Wand zu stehen. Irritiert schaute sie sich um. Doch überall waren Wände. Kein einziger Ausgang zu sehen. Oder doch. Dort oben! Sternenklang konzentrierte sich und sprang. Für einen kurzen Augenblick konnte sie sehen wie die Sonne versank, oder aufging? Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Doch dann stieß sie auch dort gegen eine unsichtbare Wand und fiel benommen zu Boden. Bevor sie sich wieder orientieren konnte, hatte der Zweibeiner sie wieder zu fassen bekommen. Er hob sie hoch und trug sie zu einem Bau aus harten, verflochtenen Halmen. Sie fauchte und kratzte, doch sie konnte sich kein zweites mal befreien. Als die Pfote des Zweibeiners sie endlich losließ fand sie sich in diesem seltsamen Bau wieder. Die Öffnung durch die der Zweibeiner sie gehoben hatte war nun verschlossen. Sternenklang stürzte zu den harten Halmen und versuchte sie durch zu beißen, doch es gelang ihr nicht. Sie waren zu fest. Resigniert musste sie aufgeben. Sie setzte sich enttäuscht hin und sah sich um. Neben ihrem Bau standen noch viele weitere. Die meisten waren leer. In den Bauen nahe ihrem waren ihre fünf Freunde eingesperrt. Weiter entfernt konnte sie noch zwei Katzen erkennen, doch sie kannte sie nicht. Sie nahm nur schwach den Geruch von Hauskätzchen war und wandte sich wieder ihren Freunden zu. „Was sollen wir jetzt nur tun? Es gibt keinen Ausweg!“, jammerte Sonnensturm. „Ruhig bleiben und nachdenken“, erwiderte Polarträne einfach und ergänzte: „Der Zweibeiner ist hier hereingekommen, also muss es auch einen Eingang geben. Wenn wir also hier raus kämen müssten wir nur auf den Zweibeiner warten. Der Zweibeiner muss den Eingang öffnen um herein zu kommen. In dem Augenblick müssten wir versuchen zu fliehen. Wir haben nur ein Problem. Wie kommen wir aus diesen seltsamen Zweibeinerdingern heraus?“ Bevor eine der Waldkatzen antworten konnte hörten sie eine Stimme von der Wand an der anderen Seite: „Das sind Käfige. Daraus kommt man nicht alleine. Die Aufrechtgeher müssen sie aufmachen. Ich bin nicht zum ersten mal in diesen Käfigen unterwegs“ Sternenklang schaute zur anderen Seite. Die Katze die gesprochen hatte war eine der Beiden Hauskätzchen. Es war ein alter Kater mit braunem Fell. „Weist du wo uns die... Wie nanntest du sie noch? Aufrechtgeher? … hinbringen? Was haben sie mit uns vor?“, fragte Sternenklang den Kater. Dieser antwortete ihr: „Sie bringen uns zurück zu einem Ort den sie Tierheim nennen. Wir sind mit fünf weiteren Katzen dort geflohen, doch die Aufrechtgeher haben uns wieder eingefangen. Da sie die anderen fünf nicht finden konnten, haben sie wohl euch mitgenommen. Dort sitzt man in riesigen Käfigen mit anderen Katzen. Nicht weit von dir kannst du Hunde bellen hören und riechst ihren Gestank. Ständig kommen fremde Aufrechtgeher um an deinem Käfig zu rütteln und deinen Namen zu rufen. Einige locken dich mit leckerem Essen, andere fangen die Katzen einfach ein. Eine Katze die dort eingefangen und weggebracht wurde kam meistens nicht wieder. Bei meinem alten Aufrechtgeher war es schön. Ich hatte ein warmes Bett und immer so viel zu fressen wie ich wollte. Doch eines Tages brachte er mich an diesen grausamen Ort und dann haben wir versucht zu fliehen“ „Hieß eine der Katzen mit denen ihr geflohen seit Lilly?“, fragte Sternenklang schnell. Das schien der Ort zu sein, von dem die fünf Hauskätzchen geflohen waren die im Donnerclan als Gäste aufgenommen worden waren. „Ja, kennst du sie? Ist sie den Aufrechtgehern entkommen? Waren die anderen bei ihr?“,fragte er sie interessiert. „Ja, sie kam mit vier anderen Katzen in unser Territorium. Unser Anführer hieß sie als Gäste willkommen. Als die Zweibeiner, äh Aufrechtgeher, kamen flohen sie mit dem Rest unseres Clans“,erzählte sie ihm. „Dann sind wenigstens sie entkommen“, seufzte der alte Kater. „Ich heiße Sternenklang und hier bei mir sind Sonnensturm, Windspiel, Sturmkralle und Polarträne. Wie heißt du?“, versuchte Sternenklang den Kater am reden zu halten. Er wusste so viel mehr von den Zweibeinern. Vielleicht konnten ihnen sein Wissen helfen hier raus zu kommen. Sie hatten es doch schon einmal geschafft. „Ich bin Sam“ antwortete er schlicht. „Danke Sam, dass du uns alles erklärt hast. Weist du ob es eine Möglichkeit gibt hier raus zu kommen? Wie seit ihr geflohen?“, fragte sie ihn hoffnungsvoll. „Hey Kleine... Sternenklang war dein Name, richtig? Ich will dir ja nicht die Hoffnung nehmen, aber aus diesen Käfigen kommst du nicht so einfach heraus. Wir konnten nur fliehen, da die Aufrechtgeher wieder mal eine von uns fangen wollten uns selbst den Käfig geöffnet hatten. Wir sprangen ihn alle gleichzeitig an und rannten durch die offene Tür. Doch direkt dahinter war eine weitere. Der Ausgang war versperrt. Wenn in dem Augenblick nicht ein junges der Aufrechtgeher die Tür geöffnet hätte, wären wir da nie herausgekommen“, erklärte er vorsichtig. „Türen?“, fragte Sternenklang verwirrt. „Das sind die Eingänge. Sie sind fest verschlossen. Ich habe noch keine Katze gesehen, die sie auf bekommen hat“, erklärte er ihr und fügte hinzu: „Bald werden sie wieder kommen und die Käfige in das Tierheim tragen. Dort werden wir wieder in große Käfige gesperrt. Ich dachte ich warne euch lieber vor“ Er sollte recht behalten. Kurz nach ihrem Gespräch hörte das Zweibeinermonster, das inzwischen wieder aufgewacht war, auf zu knurren und wieder war dieses schabende Geräusch als sich ein Eingang öffnete und gleich zwei Zweibeiner hereinkamen. Wie Sam gesagt hatte nahmen sie die Käfige und trugen sie auf einen großen Bau der Zweibeiner zu. Von Sam wusste sie, dass es nur eine Kraftverschwendung war sich dagegen zu wehren, da sie die Pfote des Zweibeiners durch das Gitter nicht erreichen konnte. Also saß sie nur frustriert da und wartete ab. Wie gesagt waren im inneren des riesigen Zweibeiner Baus viele große Käfige. Sie kamen an Hunden vorbei, aus deren Mund der Geifer tropfte während sie die Katzen anbellten und wild an dem harten Geflecht kratzten. Als sie schließlich bei einem leeren Käfig ankamen wurde sie in dem kleinen Käfig darin abgestellt und der Zweibeiner holte die nächste Katze. Nach kurzer Zeit waren wieder alle versammelt. Auch die beiden Hauskätzchen waren dabei. Schließlich kamen die Beiden Zweibeiner wieder und näherten sich mit ihren großen Vorderpfoten jeweils einem anderen Käfig. Sternenklang sah wie die Käfige von Sonnensturm und Windspiel geöffnet wurden und die Beiden heraussprangen. Bevor sich die Beiden richtig orientieren konnten war einer der Beiden Zweibeiner bereits an ihrem Käfig. Der andere versuchte sich an Sturmkralles Käfig. Kaum war ihr ein Weg aus dem Käfig frei sprang sie heraus. Sie erinnerte sich an ihr Kampftraining und sprang die langen Hinterbeine des Zweibeiners an. Sie fuhr ihre Krallen aus und kratzte. Doch es war vergeblich. Die Felle die der Zweibeiner trug waren zu fest. Ihre Krallen fanden keinen Halt und konnten sie auch nicht durchbohren. Der Zweibeiner schob sie mit einem langen Stab von sich weg an dessen Ende harte Borsten befestigt waren. Frustriert musste sie aufgeben. An den enttäuschten Gesichtern ihrer Freunde und einem zweiten Stock mit den Borsten konnte Sternenklang sehen, dass sie die selbe Idee gehabt haben mussten. Der eine Zweibeiner stellte sich nun vor sie. Langsam wichen sie zurück als dieser immer näher kam. Als sie kaum noch Platz zum ausweichen hatten, drehte er sich plötzlich um und steuerte auf ein Loch im Käfig zu, das vorher nicht da war. Das musste eine dieser Türen sein! Schnell sprang sie darauf zu, doch der Zweibeiner schob sie mit dem langen Stock wieder von sich und bevor sie einen zweiten Versuch starten konnte hatte sich das Loch hinter dem Zweibeiner bereits wieder geschlossen. Die Katzen waren nun alleine im Käfig. Sternenklang saß traurig da als Sam hergelaufen kam und ihr tröstend den Schwanz auf die Schulter legte. Sei nicht enttäuscht. Das haben nur schon so viele Katzen versucht, dass die Aufrechtgeher gelernt haben uns abzuwehren“, sprach er zu ihr und mit einem Kopfnicken zum einen Ende des Käfigs miaute er: „Ihr solltet jetzt etwas essen. Alle miteinander. Wenn ihr wirklich versuchen wollt zu fliehen solltet ihr bei Kräften bleiben“ Nach diesen Worten nickte er den anderen vier Waldkatzen aufmunternd zu und begab sich zu eben gezeigter Stelle. Die andere Hauskatze, die sich mit dem Namen Angel vorgestellt hatte lief zu ihm. Sternenklang trottete langsam zu den anderen zurück. Gemeinsam liefen sie zu den beiden Hauskätzchen um einige seltsam riechende Bröckchen vor zu finden. „Aber das ist ja Hauskätzchen Nahrung!“, stieß Sturmkralle verächtlich hervor. „Nenne es wie du willst, aber das ist das einzige, dass du hier bekommen wirst. Entweder du isst, oder du hungerst. Und selbst das würde ich dir nicht raten. Es waren schon etliche Katzen hier, die die Nahrung verweigert haben. Die Aufrechtgeher haben sie eingefangen und zu einem besonders gemeinen Aufrechtgeher mit dem Namen Tierarzt gebracht. Dort stechen sie dich mit langen Nadeln und würgen dir bitteres Zeug herein. Das ist nicht sonderlich erfreulich sage ich euch. Also fresst das hier lieber. Ihr habt eh keine andere Wahl“, miaute ihnen Angel zwischen zwei Bissen Hauskätzchen Nahrung zu. Die fünf Freunde sahen sich an. Erst wurden sie von Zweibeiner entführt und nun auch noch das. Was sollten sie nur tun? In den Augen ihrer Freunde sah sie die selbe Hilflosigkeit wie sie sie auch verspürte. Nachdem sie von dem seltsamen Brocken gefressen hatten und von dem metallischem Wasser tranken legten sie sich in eine Ecke. „Was wollt ihr da drüben? Das ist doch unbequem auf dem harten Stein zu liegen. Kommt lieber hier rüber. Die Aufrechtgeher mögen zwar gemein sein, aber sie haben uns Schlafplätze vorbereitet. Hier ist es weich und warm“, rief Sam den Waldkatzen zu. Sternenklang schaute verunsichert. Warum sollten die Menschen ihnen etwas gutes tun wollen? Sie traute ihnen nicht und das galt auch ihren Nestern. Doch Wolkenspiel drehte sich ein paar mal um sich selbst und miaute: „Er hat recht. Es ist kalt und unbequem. Mir gefällt es nicht, aber ich werde es versuchen. Umkehren kann ich noch immer“ Mit diesen Worten lief sie zu den beiden Hauskätzchen herüber und suchte sich eines der Nester aus. Sie drehte sich ein paar mal um sich selbst und lies sich nieder. Dann rief sie: „Es ist gar nicht so schlimm. Ihr könnt kommen!“ Die übrigen Waldkatzen sahen sich an. Schließlich waren Polarträne und Sturmkralle die ersten die ihr folgten. Als schließlich auch Sonnensturm zu ihnen herüber lief gab sie ihren Widerstand auf und folgte ihnen. Misstrauisch setzte sie eine Pfote in eines der Nester. Sie waren gut gepolstert und ihre Pfote sank leicht in dem weichen Material ein, dass das gesamte Nest ausfüllte. Vorsichtig drehte sie sich einige Male um sich selbst und legte sich hin. Es war wirklich weich und warm. Aber der Gestank nach Zweibeiner hielt ihr in Erinnerung vorsichtig zu sein. Doch obwohl sie sich dagegen wehrte konnte sie nichts gegen ihre Müdigkeit tun und versank in einen tiefen Schlaf. Sie träumte vom Spiegelsee und rief nach dem Sternenclan, doch es antwortete ihr keine Katze. Hatte der Sternenclan sie vergessen? Nein, dass konnte nicht sein. Aber vielleicht konnte der Sternenclan sie hier nicht mehr erreichen? Sternenklang fühlte sich einsamer und verlorener den je. Wenn selbst der Sternenclan nicht zu ihnen kam, wie sollten sie denn nur zurückfinden? Traurig wandte sie sich zum gehen, als sie schließlich doch noch eine schwache Duftspur wahrnahm. Sie war zu schwach um sie eindeutig zu benennen, doch Sternenklang hätte schwören können, dass es Dachskralle war. Sie drehte sich schnell wieder um, doch sie konnte noch immer keine Katze sehen. Weit und breit war nichts außer dem Spiegelsee vor ihr und dem Sternenhimmel darüber. Als sie traurig ins Wasser sah hörte sie leise seine Stimme in ihrem Ohr: „Vergiss nicht, dass du nie alleine bist. Dies ist erst der Anfang eurer Reise. Sie endet nicht hier“ Bei diesen Worten konnte sie seinen Duft nun genau erkennen, doch noch immer war nichts zu sehen. „Du meinst wir kommen hier raus?“, fragte sie fast flehend. „Eure Reise endet nicht hier“, wiederholte seine Stimme und langsam kehrte in Sternenklang wieder die Hoffnung zurück. Sie würde nicht aufgeben. Der Sternenclan war an ihrer Seite und ihre Freunde. Mit dieser Gewissheit verblasste ihr Traum und sie versank in einen erholsamen und Traumlosen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)