Snow Warriors von Sakura_Kuromi (~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kapitel 4 Sternenpfote war froh. Ihre Ausbildung und auch die ihrer Brüder ging gut voran. Während der Blattleere war es schwieriger nach Heilpflanzen zu suchen, weswegen sie sich, über die frischen grünen Triebe die sich nun schon überall zeigten, freute. Sie war gerade auf dem Weg zu Frostherz, die gestern ihre Jungen bekommen hatte. Im inneren der Kinderstube war es warm und es roch nach Milch. Frostherz blickte auf als Sternenpfote hereinkam. „Ich habe dir etwas Borretsch gebracht“, miaute sie leise mit einem Blick auf die schlafenden Jungen. Vorsichtig kaute Frostherz die Borretsch-Blätter und meinte: „Wenn die nur nicht immer so bitter währen“ Nachdem sie fertig war leckte sie ihren beiden Jungen vorsichtig über den Kopf und miaute zu Sternenpfote: „Ich habe mir Namen für die Beiden überlegt. Der kleine hier heißt Pilzjunges und seines Schwester wird Farnjunges heißen“ „Das sind schöne Namen“, schnurrte Sternenpfote ihr zu und fragte: „Hast du schon etwas Frischbeute bekommen?“ „Ja, danke. Hirschfell hat mir etwas gebracht“ Daraufhin nickte ihr Sternenpfote zu und miaute: „Gut, dann werde ich mal wieder zu Mondlicht gehen. Er wartet sicher schon“, und verließ die Kinderstube. Sternenpfote schaute sich auf der Lichtung um. Es war eine milde Blattleere gewesen. Der Clan war vom Grünen Husten verschont geblieben und nun waren die ersten Jungen geboren. Freudig lief sie zu Mondlicht und half ihm dabei seine Vorräte zu sortieren. Nun da die Blattfrische begonnen hatte konnten sie ihren Vorrat wieder aufstocken. Den ganzen nächsten Tag war Sternenpfote auf der Suche nach Heilkräutern. Es war nun ende der Blattfrische. Sternenpfote hatte viel gelernt und der Wind trug bereits die Wärme der Blattgrüne in sich. Gerade war sie dabei etwas Mäusegalle an Zweigpfote zu übergeben, der damit die Zecken der Ältesten entfernen sollte, als Mondlicht auf die Heilerlichtung kam und ihr mit dem Schwanz zuwinkte. Nachdem Zweigpfote sich mit der Mäusegalle auf den Weg gemacht hatte, ging sie zu ihm herüber. „Brauchst du etwas, oder soll ich etwas erledigen?“, fragte sie ihn. Er zuckte vergnügt mit der Schwanzspitze und meinte zu ihr: „Nein keine Arbeit. Ich wollte dir nur sagen, das Dunststern eben bekannt gegeben hat, dass deine Brüder heute ihre Kriegerzeremonie bekommen“ „Sie werden heute zu Kriegern erklärt? Das ist ja toll“, miaute sie fröhlich. Sie freute sich für ihre Brüder. Sie hatten viel gelernt und hatten es sich verdient. Ihr machte es nichts aus, dass ihre eigene Ausbildung noch andauerte. Sie wusste genau, dass es noch vieles gab, das sie lernen musste. Als Dunststern den Clan zusammenrief war sie fast genauso angespannt, als wenn es ihre eigene Zeremonie wäre. Mit frisch geputztem Fell und erhobenen Schwänzen trotteten Regenpfote und Windpfote in die Mitte des Platzes. Da erhob auch schon Dunststern die Stimme: „Wir haben uns heute hier versammelt um zwei neue Krieger in unserem Clan willkommen zu heißen. Kleeblüte, bist du davon überzeugt, dass Windpfote dazu bereit ist ein Krieger zu werden?`“ Kleeblüte trat hervor und antwortete: „Ja, er ist bereit“ Daraufhin sagte Dunststern: „Ich, Dunststern, Anführer des Donnerclans rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diesen Schüler herabzublicken. Er hat hart trainiert, um euren edlen Gesetzten gehorchen zu können, und ich empfehle ihn euch als Krieger. Windpfote, versprichst du das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst mit deinem Leben?“ Mit vor Aufregung zuckendem Schwanz antwortete er: „Ich verspreche es“ Dunststern fuhr fort mit den Worten: „Dann gebe ich dir, mit der Kraft des Sternenclans, deinen Kriegernamen. Windpfote, von diesem Augenblick an wirst du Windsturm heißen. Der Sternenclan ehrt deine Tapferkeit und deine Voraussicht und wir heißen dich als vollwertigen Krieger im Donnerclan willkommen“ Dunststern legte seine Schnauze auf den Kopf von Windsturm und dieser leckte ihm respektvoll die Schulter. „Windsturm, Windsturm“, rief nun der Clan. Nun wandte sich Dunststern Tropfenfuß zu: „Tropfenfuß, bist auch du davon überzeugt, dass dein Schüler Regenpfote dazu bereit ist ein Krieger zu werden?“ Mit einem Seitenblick zu Regenpfote antwortete sie: „Ja, er ist bereit“ Dann wiederholte er: „Ich, Dunststern, Anführer des Donnerclans rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diesen Schüler herabzublicken. Er hat hart trainiert um euren edlen Gesetzen gehorchen zu können, und ich empfehle ihn euch als Krieger. Regenpfote, versprichst du das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst mit deinem Leben?“ Nicht minder aufgeregt wie sein Bruder antwortete er: „Ich verspreche es“ Dunststern erwiderte: „Dann gebe ich dir, mit der Kraft des Sternenclan, deinen Kriegernamen. Regenpfote, von diesem Augenblick an wirst du Regenschweif heißen. Der Sternenclan ehrt deinen Mut und deine Stärke und wir heißen dich als vollwertigen Krieger im Donnerclan willkommen“ Auch Regenschweif legte er die Schnauze auf den Kopf. Er leckte ihm respektvoll die Schulter und wieder rief der Clan: „Regenschweif, Regenschweif“, und Sternenpfote schaute stolz zu ihren Brüdern. Sie rannte sogleich zu ihnen herüber und war die erste die ihnen Gratulierte. „Und wie fühlt es sich nun an, als Krieger?“, fragte sie ihre beiden Brüder. „Schwer zu sagen bei all der Nervosität“, lachte Windsturm. „Froh und stolz“, ergänzte Regenschweif. Sternenpfote schnippte noch einmal mit ihrem Schwanz über die Ohren von Windsturm und Regenschweif und machte den anderen Platz, die den neuen Kriegern ebenfalls gratulieren wollten. Nachdem der Trubel sich etwas gelegt hatte, leerte sich die Lagermitte und Regenschweif und Windsturm legten sich zu ihrer Nachtwache nieder. Eine Weile schaute Sternenpfote ihnen noch zu, bevor sie sich auch in ihr Nest im Farn begab und bald einschlief. Fast ein Mond war vergangen und heute würde sie wieder mit Mondlicht zum Mondsee reisen um sich mit dem Sternenclan die Zungen zu geben. Doch heute freute sie sich besonders darauf. Bei der letzten Großen Versammlung hatte Narbenstern bekannt gegeben, dass es im Schattenclan nun auch eine Heilerschülerin gab und sie freute sich darauf sie kennen zu lernen. Als es endlich Zeit für den Aufbruch war rannte sie fröhlich ein Stück vor Mondlicht her. „Der Mondsee wird uns nicht weglaufen“, erwiderte dieser schmunzelnd und trottete gemächlich weiter. Als sie am Treffpunkt ankamen waren Himmelsfluss und Nebelschleier schon da. Gemeinsam warteten sie auf die beiden Schattenclan Katzen. Nach kurzer Zeit erschienen auch Hellblick und Dämmerpfote. Während sich die anderen Heiler begrüßten und Höflichkeiten austauschten rannte Sternenpfote zu Dämmerpfote und stellte sich ihr vor. Sie wirkte genauso nervös wie Sternenpfote an ihrer ersten Reise zum Mondsee. „Ich war das erste mal auch total aufgeregt“, versuchte sie die jüngere Heilerschülerin zu beruhigen. Auf dem ganzen Weg unterhielten sich die beiden und als sie am Spiegelsee ankamen, waren sie bereits Freunde geworden. Nachdem Hellblick die Zeremonie für Dämmerpfote vollzogen hatten kauerten sich alle nieder und tranken von dem klaren und kalten Wasser, das nach Sternen schmeckte. Nachdem sie sich mit dem Sternenclan die Zungen gegeben hatte und sich am Mondsee wiederfand, schaute sie zu Dämmerpfote und stellte fest, das auch sie diesen verträumten Ausdruck im Gesicht hatte. Als alle Heiler sich wieder auf den Rückweg machten gesellte sich Dämmerpfote zu ihr. „Das war... Das war... der Wahnsinn“, stammelte sie noch immer verträumt: „Kein Wunder das man niemanden davon erzählen darf. Man kann es ja gar nicht in Worte fassen“ Belustigt zuckte Sternenpfote mit ihren Schnurrhaaren und da sie etwas hinter den andern Heilern zurückgefallen waren antwortete sie: „Ich weiß was du meinst. Komm beeilen wir uns, sonst hängen sie uns noch ab“, und sprintete ein Stück vor, bis sie wieder bei den anderen war. Auch Dämmerpfote holte nun auf und sie unterhielten sich noch, bis es an der Zeit war sich zu trennen. Auf dem Rückweg miaute Mondlicht: „Freust du dich, dass es nun eine andere Heilerschülerin gibt?“ „Au ja, und wie! Schade dass ich Dämmerpfote nur bei Halbmond treffen kann“, miaute sie ein wenig geknickt. „Nun ich denke, dass ihr euch auch auf den Großen Versammlungen sehen werdet“, entgegnete Mondlicht schmunzelnd. Beschwingt von der Aussicht sie schon bald wieder zu sehen betrat sie das Lager und war auch schon bald in ihrem Nest im Farn eingeschlafen. Leider konnte sie Dämmerpfote dann aber doch nicht auf der Großen Versammlung treffen, da sie sich in der Abwesenheit von Hellblick um ein verletztes Junges und dessen Mutter kümmern sollte. Also freute sie sich doppelt auf den nächsten Halbmond und die Zeit verging wie im Flug. Als sie nun wieder auf dem Weg zum Mondsee waren, musste Mondlicht sie immer wieder zurückrufen, da sie vor Freude am liebsten so schnell gerannt wäre, wie sie konnte. Der Treffpunkt kam endlich in Sicht und Sternenpfote sprang aufgeregt auf Dämmerpfote zu, die mit Hellblick und Himmelsfluss bereits wartete. Dämmerpfote berichtete ihr, dass es dem verletzten Jungen nun wieder gut ginge, und das sie so vieles gelernt hätte, aber es noch so viel zu lernen gäbe. „Manchmal vertausche ich Kräuter oder ich vergesse ihren Namen“, miaute sie betrübt. Aufmunternd legte Sternenpfote ihr ihren Schwanz um die schultern: „Das ist mir auch schon passiert. Du bist noch am Anfang deiner Ausbildung und wirst alles noch lernen. Mondlicht hat einmal zu mir gesagt, dass es wichtiger ist einen klaren Kopf zu behalten und zu tun was man tun muss. Er meinte es bringt nichts sich nur die Namen der Heilpflanzen und ihre Wirkung zu merken. Man sollte auch wissen wann man sie einsetzen muss. Nun ich glaube es wäre schlimmer nichts zu tun, als eine verletzte Katze zu behandeln, wenn man vergessen hat wie die Pflanze heißt“ Beim Mondsee angekommen kauerte sie sich wie immer nieder und trank einen Schluck des Sternenwassers. Als sie die Augen wieder öffnete stellte sie erfreut einen Bekannten Geruch fest. „Tüpfelblatt“, begrüßte sie freudig die Sternenclan Heilerin und drehte sich zu ihr um. „Hallo Sternenpfote, deine Ausbildung macht Fortschritte“, begrüßte sie nun auch diese. „Nein, das macht sie nicht“, erwiderte Sternenpfote traurig: „Ich habe letztens Kräuter vertauscht und Dunststern anstatt Reisekräutern fast Borretsch gegeben... Dabei sollte ich es inzwischen wissen und nichts mehr vertauschen“ Deprimiert schüttelte sie den Kopf. „Wie wäre es, wenn du den Rat den du Dämmerpfote gegeben hast, selbst berücksichtigen würdest? Keiner erwartet von dir alles zu wissen. Du kannst gerne Mondlicht fragen. Wir Heilerkatzen lernen auch nach unserer Ernennung noch unser ganzes Leben dazu“, miaute nun Tüpfelblatt. Sie sprach noch mit Sternenpfote, bis es an der Zeit war aufzuwachen. Erleichtert und froh streckte sie die steifen Glieder und schaute sich um. Sie bemerkte einen Schatten in Mondlichts Blick und auch die anderen schienen nachdenklich zu sein. Verwundert schaute sie von einem zum anderen. Da aber niemand etwas davon sagte, ging sie davon aus, dass sie es schon erfahren würde, wenn es so weit sei. Auf dem Rückweg gesellte sie sich wieder zu Dämmerpfote, aber auch sie schien tief in ihren Gedanken versunken zu sein. Sternenpfote überließ sie ihren Gedanken und so liefen die Heilerkatzen heute schweigend zurück. Am Treffpunkt trennten sich die Wege der Katzen wieder und Mondlicht und Sternenpfote machten sich auf den Weg zurück ins Lager. Die Worte von Tüpfelblatt hatten sie beruhigt. Sie hatte schon lange Angst gehabt, nicht gut genug zu sein und sich darum besonders über die tröstenden Worte gefreut. Nachdem es ihr nun besser ging, fühlte sie sich entsetzlich müde und schlüpfte in ihr Farnnest sobald sie im Heilerbau ankamen. Sie wachte ausgeruht und erfrischt wieder auf und gönnte sich erst einmal eine gründliche Fellpflege. Nachdem sie für sich und für Mondlicht zwei Wühlmäuse ausgesucht hatte, verspeiste sie diese nun mit ihm und wartete darauf, dass er ihr wie immer die Aufgaben für den Tag stellen würde, doch er schwieg. Vielleicht sollte sie sich selber welche suchen. Das hatte er schon ein paar mal gesagt um zu testen ob sie sah, welche Aufgaben anlagen. Aber nicht einmal das sagte er heute. Als er nach dem beendeten Frühstück noch immer nichts gesagt hatte fragte sie ihn, ob sie die Ältesten von ihren Zecken befreien sollte. Doch Mondlicht nickte nur und trotte zur Lagerlichtung davon. Ein wenig verwirrt von seinem Verhalten schüttelte sie den Kopf und holte etwas Mäusegalle und begab sich damit auf den Weg zu den Ältesten. Stummelschweif begrüßte sie fröhlich, als sie bei ihnen ankam: „Ist das da Mäusegalle die du bei dir hast? Wenn du magst kannst du bei mir anfangen. Ich habe eine Hartnäckige im Nacken sitzen. Sie stört mich schon seit einer Weile“ „Natürlich“, schnurrte sie der Ältesten zu. Sie mochte die Ältesten und es machte ihr auch nichts aus ihre Zecken zu entfernen oder ihr Nestmaterial auszutauschen. Manchmal kam sie auch einfach so vorbei und hörte sich Geschichten an, als der Clan noch in seinem alten Zuhause lebte. Auch heute kam sie wieder in den Genuss einiger Geschichten, während sie die Ältesten von ihren Zecken befreite. Als sie damit fertig war und nun mit einem Maul voll altem Nestmaterial über die Lagermitte zum Ausgang lief, sah sie Mondlicht der bei Dunststern saß und beide sahen sehr nachdenklich aus. Was mochte es wohl sein, dass den Heiler so durcheinander brachte? Verwirrt mit dem Kopf schüttelnd setzte sie ihre Arbeit fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)