Abschied für immer? von XxSakuxX ================================================================================ Kapitel 1: Kennenlernen ----------------------- Kapitel 1 - Kennenlernen Alles begann an einem heißem Sommertag, an dem ich neu in die Stadt zog. Damals war ich gerade mal zehn Jahre alt oder besser gesagt jung. Mein Vater hatte einen neuen Job gefunden und wir mussten umziehen. Damals war das für mich ein hartes Los gewesen, wie bestimmt für jedes andere Kind in meinem Alter auch. In diesem Alter sind noch alle Freundschaften wie eine Ehe. Man will sich niemals trennen und es ist Herzschmerz pur, wenn man es doch muss. Das geht euch bestimmt genauso, auch wenn ihr es euch nicht eingestehen wollt. Aber zurück zu mir. Damals war ich trotz des schönen Wetters tief traurig und saß in der Einfahrt unseres neuen Hauses und kickte den Fußball, den meine Freunde mir zum Abschied geschenkt hatten, gegen die Wand. Fühlte den Schmerz noch mehr als ohnehin schon. Dann plötzlich kam der Ball nicht mehr zurück und ich sah auf. Sah in zwei dunkle braune Augen die ein von Pflastern übersätes Gesicht schmückten. Dunkle Haare umspielten den Kopf, des Jungen der grinsend vor mir stand. Mit Verspätung stellte ich fest, dass er mich angesprochen haben musste, denn er schien eine Antwort zu erwarten. Weswegen ich mich dann doch erhob und mir den Ball zurückholte, den er unter seinen Arm geklemmt hatte. „Ist etwas?“, fragte ich dann schroff, was wohl mehr an meiner Laune lag, statt an ihm. Schließlich kannte ich ihn nicht, weswegen ich ihn schlecht deswegen einschätzen konnte. Schließlich war ich noch nie ein Mensch von Vorurteilen. Doch auf meine Aussage grinste er nur noch mehr. Kam einen Schritt weiter auf mich zu und wuschelte mir durch die Haare. „Ich wollte lediglich wissen ob du Lust hast mit mir etwas auf den Platz zu gehen. Schließlich ist das Wetter Ideal für 'ne Runde Fußball. Und da du neu zu sein scheinst, ist es bestimmt toll wenn du gleich Anschluss findest. Mehr wollte ich gar nicht, aber da du nicht zu wollen scheinst, geh ich halt. Dachte halt nur zu zweit iss es besser, als allein.“, kam es dann von ihm und irgendwie fühlte ich mich dann doch irgendwie schuldig. Schließlich meinte er es ja wohl nur gut mit mir. Dennoch war ich etwas skeptisch, weswegen ich ihn zwar aufhielt, als er sich umdrehte, dann aber auch gleich ins Haus rannte um meine Eltern zu fragen ob ich etwas weggehen dürfte. Erzählte ihnen dabei auch gleich, das ich mit einem anderen Jungen Fußball spielen wollte. Schon damals waren meine Eltern für mich die größten, auch wenn wir umziehen mussten. Anfangs war ich ihnen schon bös gewesen, aber nicht lange, da es nun mal nichts daran zu rütteln gab. Bei der nächsten Fuhr an Kartons sahen sie nach dem Jungen mit dem ich spielen wollte, oder besser gesagt sie wollten es. Doch war niemand mehr auf dem Hof und ich stand allein da. Seufzend kickte ich den Ball wieder gegen die Wand. Also war ich doch wieder allein und die einzige Chance die Ferien nicht ganz Allein zu verbringen, hatte ich eben versaut. Das konnte ja nur gut anfangen. Abends fiel ich, von der Hitze erschöpft, ins Bett und wollte nur noch schlafen. In der Hoffnung, dass das Alles einfach nur ein böser Traum war. Doch das war es nicht. Am nächsten wachte ich auf und fand mich in vier kahlen, jedoch gelb gestrichenen Wänden wieder. Dort wo ich gestern Abend eingeschlafen war. Also würde dieses Trauerspiel wohl weitergehen. Missmutig trottete ich noch im Schlafanzug nach unten in die Küche. Das hieß, über ein zwischen Stockwerk, wo ich einmal kurz im Bad halt machte und dann weiter meines Weges ging. Unten erwartete mich ein leerer Tisch mit einem Zettel darauf. Dort stand geschrieben, dass meine Eltern erst mit dem Frühstück auf mich warten wollte, aber als ich einfach nicht kam, hatten sie dennoch angefangen und seien danach noch mal in das alte Haus gefahren um dort noch einige Sachen zu holen. Falls ich den Tag über Hunger kriegen sollte, wäre ja Brot und Beilagen vorhanden. Mit einem Seufzen kommentierte ich die Situation und machte mich auf den Weg zum Kühlschrank, nur um nach einem Blick, diesen gleich wieder zu schließen. Das konnte ja ein toller Tag werden. Ich war den ganzen Tag allein, ohne irgendwelche Freunde und meine Eltern waren auch weg. Also setzte ich mich in Bewegung und stapfte wieder hoch in mein Zimmer. Resignierend zog ich mir etwas an und schnappte mir meinen Ball, welchen ich in einem Netz aufbewahrte, damit er besser getragen werden konnte und verließ das Haus. Wenigstens war ich schon mit einem Schlüssel ausgestattet, dass ich wenigstens nicht den gesamten Tag daheim verbringen musste. Denn meine Konsolen waren alle noch in dem alten Haus. Hoffentlich brachten meine Eltern diese auch mit, wenn sie heute Abend nach Hause kommen würden. Draußen packte ich meinen Ball aus und kickte ihn vor mir her, während ich die Hände tief in die Hosentaschen vergraben hatte und die Straße entlang lief. So konnte ich wenigstens die Gegend erkunden. Hatte das allein Sein also doch noch etwas Gutes. Wenn man es so sehen wollte. Für mich war es jedenfalls damals sterbenslangweilig. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, bis mir der Ball geklaut wurde. Sofort blickte ich auf, da mein Blick bisher der Straße zugewandt war. Vor mir stand eine Truppe Jungs, die mindestens um die Hälfte größer waren als ich. Was sollte ich jetzt machen? War mein erster Gedanke. Schließlich wollte ich nicht mein Geschenk einfach so klauen lassen, aber würde ich gegen diese Truppe von Jungs allein überhaupt ankommen? Wohl kaum, aber den Ball wollte ich unbedingt wieder haben. Doch wie? Schließlich war ich gerade mal zehn und noch ziemlich klein für mein Alter. Da hörte ich plötzlich wen hinter mir, doch so schnell konnte ich gar nicht gucken, da stand die Person, dessen Schritte das vermutlich gewesen waren, auch schon neben mir. Dabei handelte es sich um keinen Anderen als um den Jungen von gestern. „Hey Jungs, lasst ihn in Ruhe. Er hat noch keine Ahnung. Kam wohl gestern erst hierher. Ich werde ihm schon noch sagen, was hier vor sich geht.“, hörte ich ihn nur sagen, woraufhin ihn die Jungs musterten und ihm den Ball zu warfen. „Das hoffen wir für dich. Sonst bist du das nächste Mal mit dran. Vergiss das nicht!“, waren die Worte des größten und muskulösesten der Truppe. Das viel mir jetzt erst auf. Wie muskelbepackt die waren. Da hätte ich erst Recht keine Chance gehabt. Na ja, diese nicht vorhandene Chance war von vornherein sehr gering gewesen. Aber das war ja jetzt egal. Die Kerle waren weg und der Junge neben mir stand immer noch da wie zuvor. Nur dass er meinen Ball in den Händen hielt. Erst jetzt realisierte ich, dass auch er größer war als ich, mindestens eineinhalb Köpfe größer als ich. Langsam drehte ich mich ihm zu und bedankte mich dafür, dass er mir geholfen hatte. Darauf erhielt ich wieder nur ein Grinsen und die Aussage, dass dies doch selbstverständlich sei. Schließlich könne er doch niemanden Neues ins offene Messer laufen lassen. Dann reichte er mir auch schon meinen Ball wieder, bevor er sich zum Weitergehen aufmachte. Ich schluckte bevor ich ihm dann die Hand reichte und meinen Kopf senkte um meine Scham zu bezeugen. Denn nun musste ich mich wirklich für mein Verhalten gestern entschuldigen. Wo er mir doch gerade so aus der Patsche geholfen hatte. „Danke nochmals und Entschuldigung für gestern. Ich war gestern nur etwas sauer. Eigentlich wollte ich ja sogar dein Angebot annehmen, aber als ich wieder raus kam warst du schon weg.“, stammelte ich und umklammerte meinen Ball mit der freien Hand. Ich hoffte inständig dass er mir verzeihen könnte. Schließlich war es wirklich nicht meine Absicht gewesen. Ich musste wohl ziemlich hoffnungslos ausgesehen haben, denn er begann loszulachen und wuschelte mir wieder durch die Haare. Nur um dann zu sagen, dass er mir gar nicht böse war, sondern mich eigentlich nur in Ruhe ankommen lassen wollte. Schließlich konnte er mich ja schlecht zwingen mit mir die Zeit zu verbringen. Erstaunt blickte ich ihn an und war wirklich mehr als erleichtert, dass er nicht sauer gewesen zu sein schien. Vielleicht war er doch nicht ganz so übel und der Sommer nicht ganz so trostlos wie es auf den ersten Blick gewirkt hatte. Man sollte immer zweimal hinsehen. Vielleicht entdeckt man Dinge die man zuvor nicht gesehen hatte. Denn so war es auch bei mir. Auf den ersten Blick war er für mich ein Idiot der mich auslachte, auf den zweiten wirkte er dann schon anders, aber nicht definierbar und nun auf den dritten Blick hatte ich das Gefühl dass wir vielleicht sogar Freunde werden könnten. Jedenfalls beschloss ich heute sein Angebot von gestern anzunehmen und mit ihm ein bisschen auf dem Platz zu kicken. Dabei erklärte er mir auch was es mit den Jungs auf sich hatte. Das waren nämlich Typen aus der achten Klasse, die hier in der Gegend wohnten und gleich nach den Zehntklässlern die Ältesten waren. Da die Zehntklässler aber nicht wirklich mehr Interesse an kleinen Machenschaften hatten, hatten sich nun die Jungs dazu auserkoren ihre kleine Gang zu bilden und hier die kleinen Kinder zu schikanieren wenn sie gegen ihre Regeln verstießen. Zum Glück hatte er mich gerettet. Sonst wäre ich jetzt bestimmt 'nen Kopf kürzer. ~*~ Ach ja ich rede immer nur mit Ich und Er. Ihr wollt bestimmt wissen wer wir sind. Mein Name ist … obwohl der Esel nennt sich immer zuerst, aber da ich keiner bin verrate ich euch erst seinen Namen. Der Name meines Retters lautet Ryan, Ryan Sour. Kein wirklich passender Nachname für ihn, wie ich finde, aber das könnt ihr später selber noch entscheiden. Und ich selbst heiße Sebastian, Sebastian Black. Mich nennen alle Basti oder Blacki. Je nachdem was ihnen gerade besser passt. Aber so sind Freunde nun mal. Und wo wir gerade beim Thema Freunde sind. Wir zwei sind seit damals so gut wie unzertrennlich geworden. Richtig gute Freunde würde ich mal sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)