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The Lady and the Witch

von

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First Signs

Ihr Weg führte sie durch die auch etwas abgelegeneren Gänge des Schlosses. Mit ihrer Zeit wusste sie nichts anzufangen, so war es nicht weiter von Belangen, wo der Weg wohl hinführen würde.
 

Sie ging an einem der Gastzimmer vorbei und bemerkte die verwunderlicher Weise offenstehende Tür. So warf sie einen Blick hinein.

Eine ihr unbekannte Frau fiel in ihr Visier, welche nicht den Eindruck machte, als gehörte sie hierher, vorallem, da Morgana sie bisher nie am Hofe gesehen hatte. Eine Fremde? Was suchte sie im Zimmer Bayards? Zumindest, als Morgana sich umsah schloss sie darauf, dass es wohl sein Zimmer gewesen sein musste, denn lag über einem der Stühle das Wappen des Hause Bayards, so wie die seine Krone auf dem Bett. Wie auch immer, war sie verwundert.
 

"Verzeihung..?", auf diese Worte drehte sich die Frau etwas erschrocken zu ihr um.

"Mylady..", ihrer Stimme war etwas unruhiges, doch ebenso geheimnisvolles zu entnehmen, doch ließ Morgana sich nicht weiter davon stören.

"Was tut Ihr hier?", fragte sie an die Frau gewandt.

"Ich..nun..nichts besonderes.."

"Wer seid Ihr?", Morgana trat über die Schwelle ins Zimmer.

"Cara", antwortete diese knapp.

"Warum haltet Ihr Euch in Bayards Gemächern auf? Seid Ihr dazu befugt?"
 

Cara zögerte einen Moment. Um sich nicht unnötig verdächtig zu machen nickte sie.

"Ich bin eine von Bayards Dienern, Mylady", sie deutete eine Verbeugung an. "Doch haltet Ihr Euch ebenso "unbefugt" hier auf, nicht?". Morgana sah sie mit etwas irritiertem Gesichtsausdruck an.
 

Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie schüttelte nur den Kopf und wandte sich zum Gehen. "Mylady", es war Caras Stimme, die sie aufhielt.

"Ja?", sie wandte sich wieder um und ein fragender Blick huschte über ihr Gesicht. "Ihr seid Lady Morgana, nicht wahr?", diese nickte zur Bestätigung. "Verzeiht meine Unhöflichkeit Euch gegenüber Mylady", sie verneigte sich ein weiteres Mal vor Morgana, diesmal etwas selbstsicherer.

"Es freut mich Eure Bekanntschaft machen zu dürfen, Mylady. Auch..wenn es keine unbedingt erfreulichen Umstände waren.", fügte Cara hinzu und sah Morgana dabei in die Augen.
 

Für einen Moment schien Morgana wie in Trance. Diese auffällig tiefblauen Augen Caras verzauberten Morgana auf gewisse Weise. Verzaubert. Ja..wenn es nur so wäre. Sie schien sich in Caras Blick für einige Augenblicke zu verlieren, fand dann jedoch wieder in die Realität zurück.
 

"Es..freut mich ebenso Cara", noch immer wirkte sie etwas in Trance.

"Ich denke, wir sehen uns beim Bankett wieder?", Cara schenkte Morgana ein süßliches Lächeln. Diese nickte nur. Worte fand sie zu dem Moment keine.

Gefangen in Caras Blick sah sie diese an. Es war ein seltsames, doch ebenso unbeschreiblich schönes Gefühl welches Morgana nun überkam. Diese Augen..dieser Blick..diese Frau..sie wirkte so vertrauenserweckend auf Morgana, doch erklären warum es so war, konnte sie nicht.
 

"Nun Mylady, dann sehen wir uns...", Cara nickte Morgana zu und verbeugte sich leicht. Noch ehe Morgana etwas entgegenen konnte war Cara aus dem Zimmer verschwunden.

So stand sie dort. Alleine. Verwirrt sah sie sich noch eine Weile um, ehe sie ebenso das Zimmer verließ um in die ihren Gemächer zurückzukehren.

The Banquet - Deja Vu

Der Rest des Tages verlief relativ ruhig.

Erst gegen Abend kehrte eine gewisse Unruhe in die Gänge.

Ebenso Morgana schien alles andere als unruhig. Nicht, dass dies ungewöhnlich war vor solchen Anlässen, doch war es diesmal etwas anderes, weshalb solch Nervosität in ihr aufstieg.

Sie war bereits für das abendliche Bankett zurecht gemacht, auch ohne Hilfe, doch verweilte sie nach wie vor auf ihrem Bett.

Alleine.
 

Ihr Blick schweifte durch den Raum und sie sah aus dem Fenster.

Ihre Gedanken schweiften ab. Sie kreisten wie den Rest des Tages um das morgendliche Geschehen.
 

Die Begegnung mit Cara. Sie konnte diese Gedanken einfach nicht aus ihrer Erinnerung treiben, doch wusste sie nicht warum.

Nicht, dass es keine schöne Erinnerung gewesen wäre, ganz im Gegenteil, doch irgendetwas behagte Morgana dabei nicht.

Schliesslich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen als die Tür sich öffnete und Gwen in ihre Gemächer trat.
 

"Ihr seid noch hier Mylady?", sie verneigte sich leicht und ging zu Morgana herüber.

"Offenbar", Morgana sah sie irritiert an.

"Man erwartet Euch bereits Mylady".

Morgana nickte nur und stand auf. Ein leises Seufzen kam über ihre Lippen.

"Habt Ihr etwas auf dem Herzen, Mylady?", Gwen sah recht besorgt drein.

"Nicht doch..", antwortete Morgana knapp.

"Jedoch?"

"Gwen! Es ist alles in Ordnung!", sie sprach recht harsch zu ihr.

"Verzeiht bitte Mylady...", Gwen senkte den Blick.

Morgana seufzte leise. "Schon gut..verzeih bitte, ich bin nur..nervös.."

"Verstehe"

"Lass uns gehen..", so ergriff sie Gwens Hand und die beiden verschwanden aus dem Zimmer.
 

Im Festsaal angekommen trennten sich ihre Wege. Morgana nahm ihren Platz zu Uthers Linken ein, wobei sie diesem, wie auch Arthur, ein flüchtiges Lächeln schenkte.

Das nachfolgende Geschehen verfolgte sie nicht sonderlich aufmerksam, auch, hatte sie resümierend keine wirklichen Erinnerungen mehr daran was aktuell dort geschah.

Ihre Gedanken schweiften wieder ab. Ihr Blick war leer, ihr Kopf doch so voll von Fragen, Gedanken und Erinnerungen.
 

Sie zuckte zusammen, als plötzlich jemand eine Hand an ihre Schulter legte.

"Hättet Ihr einen Moment, Mylady?", es war Caras Stimme, die sie vernahm. Wie hätte sie diese auch verkennen können? Wo sie den ganzen Abend zugegeben sehnsüchtig auf ihre Gesellschaft gewartet hatte.

So sah sie über die Schulter zurück und lächelte zart.
 

Doch ehe sie noch etwas hätte sagen können, entfernte sich Cara.

Morgana stand somit auf und folgte ihr ehe sie sie aus den Augen verlor.

Erst in einem Gang, weiter entfernt vom Festsaal, blieb diese auch stehen. Morgana hielt ebenfalls an und sah zu Cara.

"Was ist Euer Anliegen?", fragte sie an Cara gewandt.

Diese lächelte nur leicht und trat näher an Morgana heran. "Ich wollte Euch sprechen"

"Um was geht es denn?", Morgana sah sie fragend an.

Daraufhin legte Cara eine Hand an ihren Brustkorb und drückte Morgana leicht an die Wand, wobei sie ihr näher kam.
 

Diese war etwas verunsichert und sah sich hilflos um. Dann sah sie wieder zu Cara. "Was...wollt Ihr nun?"

"Fürchtet Ihr Euch, Morgana?", ein leichtes Grinsen huschte über ihre Lippen und ihre Stimme klang nun anders als zuvor. Verändert. Kälter. Vielleicht auch etwas angsteinflößend.

Doch sah Morgana keine Chance ihr auszuweichen. Was wollte sie von ihr?

So sah sie sie wieder an. "Sollte ich Gründe dafür haben?"

"Vielleicht.."

"Was wollt Ihr denn bloß?", ein zittriger Unterton war ihr nicht zu verkennen.

"Euch Morgana", sie hauchte einen Kuss an ihren Hals.

Morgana wich zurück, wobei sie gegen die Wand stieß. "Wie meint Ihr?", sie zitterte nun.

"Ich will Euch..Euren Körper..für mich", Cara strich an Morganas Hals entlang und sah sie mit verführerischem Blick an.
 

Diese erzitterte nach wie vor. "Das könnt Ihr nicht ernst meinen"

"Ich könnte es nicht ernster meinen, Mylady", erwiderte Cara, wobei sie mehr von ihrem Dekoltée preis gab, wohl um anziehender auf Morgana zu wirken.

Das gelang ihr auch recht gut, denn konnte Morgana nicht behaupten, dass ihr missfiel was sie sah. Doch war die Angst der Ungewissheit in ihr größer, als das was Cara womöglich erreichen wollte.
 

"Nein..lasst mich zu Frieden..", sie wollte es nicht heraufordern. Zudem wollte sie solch Nähe auch garnicht. So dachte sie.

"Warum denn, meine Hübsche? Ziert Euch doch nicht so", Cara kam ihr immer näher bis sich ihre beiden Körper schliesslich berührten.

"Nein..bitte..ich möchte das nicht", Morgana war zugegeben von Angst geprägt. Cara war zwar ebenso eine Frau wie Morgana es war, doch war näherer Kontakt zum gleichen Geschlecht verboten und ebenso fürchtete sie sich.

Fürchtete sich vor den Berührungen, vor eventuellen Schmerzen.
 

Einzelne Tränen rannten über ihre Wangen. Aus Angst, doch ebenso aus Verzweiflung zwiespältiger Gefühle.

Cara sah sie an. "Weint doch nicht, Mylady. Dazu gibt es keinen Anlass..", sie strich über Morganas Wange.

Und, als ob sie ihre Gedanken hätte lesen können, fügte sie hinzu: "Ich habe nicht vor Euch weh zu tun", Morgana sah sie an, immernoch unsicher.

"Doch sagt es mir nicht zu...zudem..ist es nicht gestattet"

"Wer würde es schon herausfinden?", daraufhin schwieg Morgana.

"Es sagt Euch nicht zu, so sagtet Ihr? So habt Ihr die Erfahrung bereits schon einmal gemacht?"

Morgana schüttelte den Kopf.

"Woher wollt Ihr somit wissen, ob es Euch zusagt oder eben nicht?", Cara grinste leicht.

"Ich..ehm..", Morgana wandte den Blick ab, errötete leicht.

"Lasst es mich Euch zeigen..", Morgana sah Cara unsicher an.

"Ich werde zärtlich mit Euch sein, Mylady"

Morgana schluckte leicht. "Warum wollt Ihr das so? Und..warum mit mir..?", sie sah Cara fragend an.

"Ihr seid eine sehr attraktive Frau, Morgana..ebenso macht Ihr mich heiß..", Cara flüsterte nur mehr.

Unbemerkt kam sie Morgana immer näher und legte die Arme um ihre Hüfte.

Diese wandte den Blick ab.
 

Cara legte eine Hand an Morganas Wange und zwang sie somit sie anzusehen. Zart strich sie über ihre wange, wobei sie ihrem Gesicht immer näher kam und sie schliesslich küsste.

Morgana leistete nicht viel an Widerstand doch erwiderte sie ebenso wenig.

Cara sah sie an.

"Ein Kuss..gebt mir einen Kuss, meine Hübsche", sie lächelte verführerisch, doch versuchte sie ebenso vertrauenserweckend auf Morgana zu wirken.

Morgana zögerte einen Moment, bis sie Cara schließlich ebenso näher kam und ihre Lippen, doch sehr zurückhaltend.

Cara erwiderte den Kuss zärtlich, wobei sie Morganas Körper leicht an den ihren drückte.

Diese zitterte auf, denn zugegeben fand sie Gefallen daran.
 

Statt zurückzuweichen, wurden Morganas Küsse leidenschaftlicher. Sie konnte es nicht länger leugnen, so gab sie sich dem einfach hin. Cara überraschte der plötzliche Sinneswandel etwas, doch wies sie Morgana nicht zurück, denn genoss sie es ebenso.

Für Morgana war es ein fremdes Gefühl eine Frau zu küssen. Es war ihr ebenso fremd jemanden, und wie gesagt vorallem einen Menschen vom selbigen Geschlecht, derart intensiv und leidenschaftlich zu küssen, doch genoss sie das Gefühl sehr.
 

Es vermittelte ihr eine gewisse Art von Nähe, welche sie die ganze Zeit so zu missen schien. Nähe im Allgemeinen fehlte ihr vollkommen. Denn wo sollte sie diese schon suchen? Ihre Eltern waren tot. Wo sich ihre Schwestern aufhielten wusste sie nicht. Für ihren Bruder, oder eher Halbbruder, Arthur, schien sie nur eine Art Mittel zum Zweck und wie sie zu Uther, ihrem Vormund, stand war garnicht erst erwähnenswert.

All diese Gedanken gingen Morgana durch den Kopf. Insgeheim machte ihr das sehr zu schaffen.
 

Cara schien zu bemerken, dass Morgana etwas bedrückte, so hielt sie inne und wich etwas zurück.

Morgana spürte wie schnell die Wärme ihrem Körper entwich und die Kälte sie heimsuchte, so wie sie es stets tat.

"Mylady?", flüsterte Cara unf besah sie einen Moment. "Was beschäftigt Euch so?", ihre Stimme klang wieder recht einfühlsam und es vermittelte Morgana das Gefühl, dass jemand Interesse an ihrem Empfinden hatte.

Doch schüttelte sie den Kopf, obwohl sie gerne geredet hätte.

"Es ist nicht von Bedeutung - nicht für Euch, Cara", doch ergriff Cara schliesslich Morganas Hand und zog sie mit sich in eines der Zimmer.

"Sprecht doch, meine Hübsche.. ich sehe doch, dass Euch etwas beschäftigt"

"Ihr würdet es nicht verstehen...Ihr kennt mich doch garnicht."

Cara sah auf und sah Morgana direkt in die Augen.

Wieder dieser Blick..diese Augen..Morgana hätte dahinschmelzen können. Caras Blick fesselte sie und schien sie in ihren Bann zu ziehen. Doch war das Morgana keineswegs unbehaglich.
 

"Ich kenne Euch besser als Ihr glaubt..",

Morgana schüttelte sich leicht und sah Cara verwirrt an. "Wie meint Ihr?"

Nun hatte sie Morganas Interesse geweckt. Was meinte sie damit? Sie war doch kaum viel älter als Morgana, zudem kam sie aus einem anderen Königreich. Was meinte sie damit?

"Nicht weiter wichtig..", auch Cara bemerkte, dass Morgana das ganze nun rätselhaft vorkam, so ergriff sie schnellstmöglich die Flucht.
 

"Cara! Wartet!", Morgana sprang auf und wollte ihr folgen, doch als sie aus dem Zimmer kam und durch die Gänge sah, war Cara bereits verschwunden. Spurlos verschwunden.

"Bitte..wartet..", ein trauriges Seufzen kam über Morganas Lippen und eine Zeit lang stand sie einfach nur dort, den Blick in den Gang gerichtet, in der Hoffnung Cara würde zurückkehren. Vergeblich.
 

Widerwillig kehrte sie zum Bankett zurück.

What is happening?

Ihre Betrübtheit war ihr nicht zu verkennen, so setzte sie sich etwas abseits.

Nicht lange Zeit später gesellte sich Gwen zu ihr.

"Mylady?"
 

Morgana sah auf und drehte sich zu Gwen.

"Was habt Ihr bloß? Ihr wirkt den Abend lang schon so bedrückt..", Gwen rückte etwas näher an Morgana heran und legte eine Hand auf die ihre.

Ein leises Seufzen entwich Morganas Lippen.

Natürlich bedrückte sie etwas. Mittlerweile war sie sich auch bewusst warum. Nicht nur bewusst, sie war sich ziemlich sicher. Doch das konnte sie doch niemandem anvertrauen, schon garnicht ihrer Dienerin.
 

Obwohl Gwen für Morgana bereits schon mehr als eine Dienerin, sondern eher eine gute Freundin war und sie vollstes Vertrauen zu ihr hatte, fürchtete sie sich dennoch davor mit Gwen über ihre Gedanken und Empfindungen zu sprechen. Denn trotz allem fügte sich Gwen in die Regime des Königs, vorallemm was eben auch magisches betraf, was Morgana zusätzlich belastete.
 

Es bedrückte sie zusätzlich noch mehr, dass sie wirklich absolut niemanden am Hofe hatte mit dem sie offen über ihre Sorgen sprechen konnte ohne Angst zu haben, dass ihr etwas angetan werden könnte.

Zudem..wozu sollte sie Gwen das alles anvertrauen?

Auch wenn sie auf ihrer Seite wäre..wie hätte sie ihr schon helfen können?

"Nein", antwortete Morgana schliesslich. "Ich bin nur müde..ich fühlte mich den ganzen Tag schon recht unwohl.."

Die plötzliche Besorgnis in Gwens Gesicht war nicht zu übersehen.

"Vielleicht solltet Ihr in Eure Gemächer zurückkehren, Mylady. Nicht dass sich Euer gesundheitlicher Zustand verschlechtert.."

Morgana sah Gwen an. "Weshalb so besorgt, Gwen?"

"Ach ich..ich sorge mich einfach um Euch, Mylady"

Morgana lächelte. "Sehr aufmerksam von dir"

"Ich begleite Euch auf Eure Gemächer, Mylady", so stand Gwen auf und reichte Morgana die Hand. Diese ergriff Gwens Hand und sie verließen beide den Saal. "Ich danke", Morgana lächelte zart. "Nicht dafür, Mylady..es ist meine Pflicht als Eure Dienerin.."
 

Morgana sah Gwen an. "Doch bist du mehr als das"

"Wie meint Ihr?"

"Du bist eine gute Freundin, Gwen, eine sehr gute Freundin", Morgana strich über ihre Wange.

Gwen lächelte etwas verlegen, doch herzlich.

An Morganas Zimmer angekommen, blieben sie stehen.

"Ich denke, ich komme nun alleine zurecht, ich danke"

Gwen sah sie ein wenig irritiert an. "Braucht Ihr keine Hilfe, Mylady?"

Morgana schüttelte den Kopf. "Nun geh schon. Arthur langweilt sich sicher schon schrecklich ohne dich", sie zwinkerte Gwen zu und ein leichtes Grinsen zierte ihre Lippen.

Trotz des Gefühlschaos, das in Morgana herrschte, hatte sie ihren Humor nicht verloren.

Sie sah wie Gwen zu erröten schien. "Aber ich-"

"Nun geh schon, Gwen", Morgana lachte leise.
 

Gwen wollte gerade noch etwas entgegnen, doch war Morganas Reaktion daraufhin schneller. Sie legte die Hände an ihre Wangen und verschloss Gwens Lippen mit den ihren.

Diese sah ihre Herrin etwas verwirrt und ebenso geschockt an, denn war so etwas alles andere als üblich. Schon garnicht in diesem Verhältnis der drei Klassen Gesellschaft. Gwen wich zurück und sah Morgana an.

Diese lächelte nur leicht. "Nun geh schon", sie zwinkerte und somit verschwand sie in ihrem Zimmer.
 

Was hatte sie bitte gerade getan? Sie hatte nicht wirklich Gwen geküsst? Sie schüttelte sich leicht. Nicht, dass es ihr etwas ausmachen würde, doch verhielt sie sich doch sonst nicht so.
 

Doch wollte sie weiter darüber nicht nachdenken, denn was machte es schon? Sie wurden von niemandem gesehen und es war auch von keinerlei Bedeutung.

Sie legte sich schliesslich aufs Bett. Es überkam sie eine Welle der Müdigkeit und so gab sie dem Willen nach liegen zu bleiben anstatt sich noch zu entkleiden.

Sie schloss die Augen und abermals schweiften ihre Gedanken ab.

Nach wie vor kreisten sie ausschlieslsich um eine Person. Sie wollte ihr einfach partout nicht aus dem Kopf gehen. Cara. Wer war sie, dass sie die junge Morgana so nahezu um den Verstand brachte?
 

Sie schien sie sogar bereits am Schlafen zu hindern, denn, egal wie müde sie war, der Gedanke und die Begegnung mit Cara hielten sie hellauf wach.

Wach, doch nicht in der Realität. Sie zitterte etwas, denn fror sie zugegebenermaßen, doch war das geradezu von geringer Bedeutung.

Lange Zeit noch lag sie wach, mit den Gedanken bei Cara.

Wohin sie wohl gegangen war?

Und warum ging sie so plötzlich?

Ob sie sich überhaupt noch an Morgana erinnerte?

Oder ist es für sie nur eine Art Spiel gewesen?

Der Gedanke an die Bejahung dieser Frage schmerzte Morgana sehr. Leise seufzte sie.

Und warum ist sie so plötzlich gegangen? Woher wollte sie sie so gut kennen wie sie behauptete?
 

All diese Fragen liefen ihr nun durch den Kopf. Ebenso wie Gedanken, Erinnerungen, Illusionen. Es schien für sie gerade nichts anderes zu geben.

Was war nur mit ihr los? Was hatte Cara in ihr ausgelöst, dass sie derart emotional und abwesend und doch ebenso fixiert auf diese eine Person war? War es Zauberei? Nein. Es fühlte sich zu schön und doch zeitgleich schmerzhaft an als dass es Zauberei hätte sein können. Vielleicht wäre es möglich gewesen wenn sie ein konkretes Gefühl verspüren würde, was sie doch nicht unter Kontrolle bekam, doch war es ja anders. Es war so viel und lief doch alles in einem wieder zusammen. Und sie wusste genau, dass es von ihr aus freiem Willen entstand. Aus tiefstem Herzen.
 

Nach nahezu endloser Zeit jedoch fand sie endlich die Möglichkeit zu schlafen.

Suspicion

Doch kaum war sie eingeschlafen und zur Ruhe gekommen, wurde sie durch das Geräusch ihrer Tür geweckt, welche geöffnet wurde. Sie zuckte zusammen und setzte sich auf. Sie sah zur Tür. Es war Arthur, der in ihr Zimmer trat. "Was suchst du um diese Zeit hier? Siehst du nicht, dass ich schlafe?", sie klang etwas gereizt, zeitgleich erschöpft.

"Nun..so wie du da sitzt..scheinst du nicht zu schlafen, hm?"
 

Auf diese Antwort verdrehte sie nur genervt die Augen. "Was willst du denn?"

"Hättest du einen Moment?"

"Nein.." "Morgana!" "Was ist denn?"

"Wir brauchen dich" "Wozu braucht...Sekunde.."Wir"? Wer sind "wir"?", sie sah ihn fragend an. "Gaius. Gwen, ich und...Merlin." "Merlin?" Morgana sah ihn irritiert an. "Worum geht es denn?" "Wärst du so freundlich einfach mitzukommen und keine Fragen zu stellen?" "Wärst du denn so freundlich und mir diese einfach beantworten?" sie verdrehte die Augen und stand auf.

"Morgana!" "Ja, los, dann geh schon, ich folge ja", sie zischte leise. Daraufhin erwiderte Arthur nichtsmehr. Er ging voran und Morgana folgte ihm durch die Gänge bishin zu den Gemächern Gaius.
 

Dort angekommen emanzipierte sich Morgana von Arthur und sah sich um. Ihr Blick fiel auf Merlin, welcher am Boden lag. Regungslos. Wie tot. Sie sah entgeistert zu Gaius. "Was..was ist passiert?"
 

Ein betretendes Schweigen lag in der Runde und ein betrübter Gesichtsausdruck lag auf den Gesichtern, egal in welches sie blickte. Gaius. Gwen. Arthur.

"Wäre nun bitte jemand so freundlich meine Frage zu beantworten, wenn Arthur es schon nicht tut und ihr mich dennoch aus dem Schlaf reißt?", es war nicht klar zu hören was in ihrer Stimme überwiegte. Der Ärger oder die Besorgnis der Unwissenheit.
 

Schliesslich sah Gaius zu Morgana herüber. "Er wurde offensichtlich vergiftet."

"Und was habe bitte ich damit zu tun? Kannst du ihn denn nicht heilen?"

Gaius schüttelte erst den Kopf bevor er wieder zu sprechen begann. "Ihr habt so gesehen garnichts damit zu tun, Morgana. Und nein..heilen kann ich ihn ohne weiteres nicht. Das Gift wurde mit Magie geschaffen und um das Gegengift herzustellen benötigen wir etwas womit das Gift ebenso gebraut wurde"
 

"Magie?", Morgana wirkte etwas verunsichert. Verdächtigte er sie? Hat man über ihre Fähigkeiten herausgefunden und machte sie nun für alles schlechte verantwortlich? In ihr breitete sich ein leichtes Gefühl von Panik aus. Warum sollte sie denn Merlin etwas anhaben wollen? Er war ein Freund. Zudem würde sie nie..könnte sie jemandem ernsthaft etwas zu Leide tun. Nie böswillig. Und schon garnicht durch Zauberei, zudem sie die ihre nicht im geringsten kontrollieren konnte.
 

Hatte es vielleicht damit zu tun? Dass sie sich selbst nicht kontrollieren konnte?

Doch wie hätte sie dann so offenbar explizit ein Gift herstellen können? Sie hatte Angst.

"Wir haben einen Verdacht..wer es gewesen sein könnte..denn es geschah auf dem Bankett. Es lag an einem von Bayards Kelchen, doch wirkte dieser ebenso überrascht darüber wie wir. Er wird nichts damit zu tun gehabt haben, schon garnicht mit Magie. So haben wir nachgedacht und sind folglich zu einer verdächtigen Person gekommen. Doch brauchen wir dabei Eure Hilfe, Morgana", diese Worte beruhigten Morgana schliesslich wieder ein wenig. Man schien sie wohl doch nicht in betracht zu ziehen etwas getan zu haben. Doch weshalb brauchten sie ihre Hilfe?
 

Diese Frage konnte man offenbar aus ihrem Gesicht ablesen, denn sprach Gaius sogleich weiter.

"In Verdacht steht eine Frau. Gwen berichtete Euch mit Ihr den Abend kurz zusammen gesehen zu haben-" "Ihr seid mit ihr fortgegeangen", fiel Gwen ein.

"Was wollte diese Frau von Euch?" "Welche Frau?", Morgana wusste zugegeben wirklich nicht wovon er sprach. Gaius sah zu Gwen, denn hatte er das Geschehen ja nicht mit verfolgt. Morgana wandte ihren Blick ebenfalls an Gwen.

"Nun sie..sie war recht hübsch..", mit dieser Information konnte man nicht allzuviel anfangen, so fuhr Gwen fort. "Sie hatte dunkles Haar, war recht schlicht gekleidet..doch hatte sie recht auffällig blaue Augen"
 

Morgana sah auf. Natürlich wusste sie nun vom wem Gwen sprach. Es gab schliesslich nur eine Frau mit der Morgana diesen Abend gesprochen hatte. Und die Beschreibung passte so genau. Zu genau. Denn wie hätte sie diese Augen vergessen können? Doch konnte sie jetzt nicht wieder in ihre illusionierenden Gedanken verfallen, denn war sie vielmehr dran interessiert was diese... Cara, denn bitte mit all dem hier zu tun hatte.

"Ja..ich verbrachte den Abend mit ihr. Doch was hat sie bitte getan, was sie so verdächtig macht?", sie sah zu Gaius. "Wir hielten sie anfangs für eine Dienerin Bayards..wie Ihr wahrscheinlich auch. Doch ist sie das nicht. Sie gehört weder zu seinem noch zu dem unseren Hof. So muss sie eine Frau von ausserhalb sein." "Und das alleine macht sie verdächtig?", Morgana lachte spöttisch. "Durchaus Morgana, durchaus. Denn ist sie wohl nicht diejenige, als die Ihr sie kennengelernt und sie sich Euch vorgestellt hat. Sie ist eine Feindin Camelots und ich kenne sie gut, ebenso wie Uther"

Morgana lachte spöttisch. "Und das soll bitte wer sein?"

"Nimueh"
 

Daraufhin schwand das Lächeln aus Morganas Gesicht. Sie hatte von Nimueh gehört. Uther erzählte einst von ihr. Sie war Priesterin der alten Religion und seit Uthers Verbot der Magie war sie stets darum bemüht Unheil über Camelot, insbesondere das Königshaus zu bringen. Sie war ebenso für den Tod ihrer Mutter verantwortlich. Doch kamen Zweifel in Morgana bezüglich Gaius' Theorie auf. Sie sah zu ihm.
 

"Das ist nicht möglich. Zumindest Uther hätte sie erkennen müssen. So leicht hätte sie nicht nach Camelot kommen können." "Sie ist eine Hexe Morgana, ich bitte dich", fiel ihr Arthur ins Wort. "Würdest du mich bitte ausreden lassen?", giftete Morgana ihm entgegen.

"Und auch WENN es so wäre..was wäre bitte Ihre Absicht ausgerechnet Merlin töten zu wollen? Sie hätte doch wesentlich mehr von Uthers, Arthurs oder meinem Tod, wenn sie sich dem Untergang des Königshaus zuwendet.", sie sah in die Runde und ein betretendes Schweigen entstand. Was war nun ihr Fehler gewesen? Sie hatte doch Recht.

"Es galt nicht Merlin", Gaius brach nun das Schweigen. "Sondern?", Morgana schien recht gereizt, denn wusste hier jeder mehr als sie, doch brauchten sie ihre Hilfe, doch wollten sie widerrum nicht sprechen.
 

"Es galt Arthur", Gaius gab sich einer Antwort gnädig.

Morgana zuckte etwas zusammen und sah zu diesem herüber. "Doch..wie konnte dann Merlin etwas passieren?" "Er opferte sich auf", antwortete Gaius. "Wie meinen?", Morgana war verwirrt. "Er hatte den ganzen Abend über schon so einen Verdacht..", Arthur ergriff nun das Wort. "Er sprach die ganze Zeit davon, doch schenkte ich ihm keinen Glauben. Einer von Bayards Dienerinnen schien ihn gewarnt zu haben, sagte er. Doch glaubte ihm dennoch niemand, nichtmals, als er Vater davon berichtete. Um die Wahrheit zu beweisen trank er somit von dem Kelch..und wie du siehst..sprach er sie sehr wohl..." Morgana sah Arthur entgeistert an. "Und das hast du zugelassen?!" "Was hätte ich denn tun sollen, Morgana? Vater widersprechen?" "Ja, verdammt!" "Dann läge ich jetzt hier..wäre das besser?" "Es wäre ehrenhafter, als seinen Diener sterben zu lassen", Morgana zischte leise. Sie schüttelte den Kopf und sah wieder zu Gaius herüber. "Und welche Dienerin soll es gewesen sein?" "Keine. Morgana versteht Ihr nicht? Wir sprechen von der Frau mit der Ihr den restlichen Abend verbracht habt", Morgana sah ihn irritiert an. "Doch warum sollte sie Merlin vorher warnen, wenn sie ihn doch selbst vergiftet hat? Gaius, verzeih aber..das ergibt keinen Sinn.."
 

"Schon. Denn so konnte sie von sich ablenken und in aller Ruhe verschwinden, denn es fehlt jede Spur von ihr" Darauf schwieg Morgana. Das konnte doch nicht sein..nicht nur dass die Personenbeschreibung exakt auf die Person Caras passte..auch diese ganze Geheimnistuerei..das plötzliche Verschwinden, das standortlose Auftreten..alles passte. Und sie soll Nimueh gewesen sein? Nein..das konnte nicht sein. Oder war es vielmehr so, dass Morgana nicht wollte, dass es so ist? Womöglich.
 

"So Morgana..Ihr müsst mir nun sagen was die Frau von Euch wollte..es ist wichtig..", Gaius sah sie bittend an. Zum ersten Mal in ihrem Leben, und so lange kannte sie Gaius bereits, schien sie Verzweiflung in seinem Blick zu bemerken.
 

Sie zögerte einen Moment, doch schüttelte sie nur den Kopf und stolperte zurück.

"Nein..nichts.." "Morgana, ich bitte Euch..sprecht doch.." "Ich..ich muss gehen..", ohne eine weitere Reaktion abzuwarten verließ Morgana den Raum, recht zügig, und lief durch die Gänge, eigentlich wieder in die Richtung ihrer Gemächer. Doch wollte sie nicht stehen bleiben, sie wollte es einfach nicht. Sie wollte fliehen, der Realität und der Wahrheit entfliehen. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung warum sie das ganze so tief traf. Sie lief und lief. Sie blieb nicht stehen. Tränen stiegen in ihre Augen. War alles eine Lüge gewesen? War es wiklich Nimueh gewesen der sie begegnet war? Es war nicht mal die Tatsache gewesen, die sie so fürchtete, dass sie um ihr Leben hätte Angst haben müssen, nein, es war der Gedanke, dass sie sie unter diesen Umständen niemehr wiedersehen würde. Das beschäftigte Morgana gerade am meisten. Dass Cara offenbar sich in das Bild von Gaius Verdacht fügte, Nimueh zu sein und somit eine gefürchtete, ebenso skrupellose Hexe war, erschien ihr gerade völlig nebensächlich. Auch wenn sie wohl ganz anders war als Cara es war, die sie nun eben als diese kennengelernt hatte war ihr auch bewusst, doch ebenso egal.
 

So viele weitere Fragen schwirrten Morgana durch den Kopf. Nicht nur Fragen. Abermals diese Erinnerungen. Nein, diesmal eine ganz explizite. Es war der Kuss. Der Moment in dem sie sich geküsst hatten und etwas so durchaus privates, intimes miteinander geteilt hatten. Es war ein so schöner Moment gewesen, doch war alles nur eine Lüge gewesen?

Morgana ging langsamer. Warum machte sie sich denn solche Gedanken?

Auch wenn Gaius Vermutung sich mit alldem deckte was Cara betraf..Nimueh..und Cara..es waren doch zwei ganz verschiedene Persönlichkeiten. sie kannte Nimueh nicht, doch wenn Cara wirklich Nimueh war..hätte sie sie mit Sicherheit nicht derart zärtlich und verständnisvoll behandelt wie Cara es getan hatte. Nein, zwischen den beiden gab es für Morgana keinerlei Verbindung.
 

Sie seufzte leise und lehnte sich an eine Wand. All diese Geschehnisse machten sie völlig fertig.

Gerade kam sie wieder etwas zur Ruhe, hatte sich von all den Zweifeln und Bedrückungen gelöst, da rief sie sich einen Satz, einen Satz Caras, wieder in Erinnerung. Dieser Satz zerstörte wieder ihr ganzes Bild.
 

"Ich kenne Euch besser als ihr denkt" hatte sie gesagt. Ein kalter Schauer lief Morgana über den Rücken. Plötzlich ergab all das, was Gaius sagte wieder einen Sinn. So war es doch so, dass Cara und Nimueh die ein und dieselbe Person waren.

Denn wenn es jemanden gab der mehr über Morgana wusste, als vielleicht sogar sie selbst, dann war es, neben Gaius, Nimueh. Und auch wenn es so war..noch immer beschäftigte sie die Frage warum das alles sie denn so zu beschäftigen schien.
 

Letztlich musste sie sich eingestehen, dass sie Sehnsucht hatte. Ja, Sehnsucht. Sehnsucht nach Cara. Es klang seltsam, wenn Morgana so darüber nachdachte. Da Cara nach all dem Nimueh zu sein schien..hatte sie ebenso Sehnsucht nach Nimueh, somit..der Mörderin ihrer Mutter. Es klang seltsam, doch störte es Morgana verwunderlicherweise nicht.

Und umso länger sie darüber nachdachte umso klarer wurde ihr, dass sie sie unbedingt wiedersehen wollte. Doch wie? Es gab wohl kaum eine Möglichkeit sie wieder ausfindig zu machen. So blieb ihr nichts anderes im Moment, als die Erinnerungen, besonders die Erinnerung an den Kuss. Im Nachhinein war dieser Moment für sie so wunderschön gewesen, dass sie es bereute sich derart zurückhaltend verhalten zu haben.
 

Jedoch war ihr unklar wie sie durch bloß diesen Kuss eine derartige Verbindung zu dieser Frau hergestellt hatte. Es war nie ihre Art gewesen sich derart schnell zu "binden", doch hatte diese Frau irgendetwas an sich was Morgana fasziniert hatte. Ob es ihre so herzliche Art war oder diese zauberhaft blauen Augen?
 

Sie schüttelte den Kopf und stand wieder auf. "Verrückt..", ohne weitere Zeit und Gedanken über irgendetwas zu verlieren verschwand sie in ihre Gemächer. Dort fiel sie auch gleich, völlig übermüdet, ins Bett.

The Elixir

Nach einiger Zeit kam sie auch schliesslich zur Ruhe, doch gingen ihr zum wiederholten Male so viele Gedanken und Fragen durch den Kopf.
 

Was passierte nun mit Merlin?

Ist Gaius in der Lage ihn zu heilen?

War es wirklich Nimueh, die ihn vergiftet hatte?

Wenn ja, wie hatte sie es geschafft nach Camelot zu kommen?

Und wo war sie jetzt?

War es wirklich Cara?

Und wo war diese wenn es denn nicht so war? Denn noch immer hatte sie leise Hoffnung.

Die Frage, die sie sich wohl am Häufigsten stellte.

Wo war Cara?

Wo war sie?

Warum war sie nicht hier?
 

Morgana schreckte aus ihrem Schlaf auf.

Sie sah sich um. Sie zitterte leicht und aus unerklärlichen Gründen fing sie an zu weinen. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte leise. Sie sah nun Caras Gesicht so deutlich vor ihren Augen. Ihre tiefblauen Augen sahen sie an, doch ehe sie es zu realisieren schien war diese Illusion auch wieder verschwunden. Die Sehnsucht plagte sie.
 

Doch sah sie erschrocken auf als ein weiteres Mal ihre Tür aufging und jemand hereintrat.

Abermals war es Arthur. Was war denn nun schon wieder? Schnell wischte Morgana ihre Tränen weg und setzte sich auf.
 

Arthur kam zu ihr herüber und sah sie an. "Du hast geweint?", verwirrt betrachtete er sie. Sie nickte nur, denn konnte sie es gerade schwer leugnen. Ein leises Seufzen kam über seine Lippen und er setzte sich zu Morgana an den Bettrand. "Mach dir nicht solche Sorgen, wir werden ihn heilen können".
 

Wen? Ihren Schmerz? Morgana schüttelte leicht den Kopf. Doch war sie froh, dass Arthur so naiv genug war, um anzunehmen, dass ihre Tränen Merlin galten. Nicht dass Merlin ihr egal war, doch hatten ihre Tränen andere Beweggründe. Diese zu erklären wäre jedoch eine recht unangenehme situation und dumme Geste seiten Morganas gewesen.

"Doch muss ich für ein paar Tage fort", fuhr er schliesslich fort. Sie sah ihn irritiert an. "Was? Warum?" "Nun..es ist so, wie Gaius bereits sagte, dass man ihn nur heilen kann, indem man das Gegengift aus der Pflanze herstellt, welcheden Schaden auch verursacht hat. Wie auch immer. Sie wächst in einer Höhle fernab von Camelot" "Aber es ist gefährlich!" "Er stirbt sonst, Morgana!", fiel Arthur ihr ins Wort. Sie schwieg. "Verstehe..", sie seufzte leise. "Doch gib Acht auf dich.." "Ich verspreche es", leicht lächelte er ihr zu. "Ich muss nun aber los, sonst ist es zu spät..", Morgana nickte. Daraufhin verschwand er aus ihrem Zimmer.
 

Eine Zeit lang saß sie nur reglos dort, bewegte sich nicht, sagte nichts, dachte über nichts weiter nach. Schliesslich kam ihr ein Gedanke, der ihre ganze Situation verändern würde. Wenn man Merlin mit der Pflanze heilen musste mit der er auch vergiftet wurde und diese sich so weit ausserhalb von Camelot befand, bestände die Möglichkeit, die geringe Chance, doch ebenso ein kleiner Funke Hoffnung, dass sich dort auch die Beschuldigte, wie man annahm, Nimueh, aufhielt. Und sollte es wirklich so sein, dass diese Cara gewesen war, würde Morgana sie erkennen. So war dies eine leise Hoffnung sie wiederzusehen. Und da Morgana keinen weiteren Anhaltspunkt hatte war es ihr auch egal wie gefährlich diese Frau sein mag, wenn es denn Nimueh war. Sie hatte einfach das Verlangen Cara wiederzusehen.
 

Nichtmal interessierte es sie, ob diese überhaupt daran interessiert war Morgana wiederzusehen. Zudem hatte Morgana keine Zeit darüber nachzudenken, denn hatte sie schliesslich keine Ahnung wo sich diese Höhle befand, so war sie auf Arthurs Hilfe angewiesen. Hilfe. Mehr oder weniger. Sie würde ihm einfach folgen. Sie würde sich eines der Pferde aus dem Stall nehmen und ihm so unauffällig wie möglich folgen. Denn würde er sie sehen würde er niemals erlauben, dass sie ihm folgte. Sie könnte ja in Gefahr geraten und wenn ihr etwas zustoße das könne er sich ja niemals verzeihen. Seine ständigen Worte, wenn es um derartige Dinge ging.
 

Auf der einen Seite fand sie es schön, dass er so besorgt um sie schien, auf der anderen jedoch lästig. Zudem wusste sie, würde sie nicht zur Ruhe kommen, wenn sie dieser, wenn auch minimalen, Chance nicht nachkam.
 

So verließ sie schleunigst ihre Gemächer und rannte in die Stallungen runter. Gerade noch konnte sie sehen wie Arthur aus eben diesen herausritt. Morgana nutzte die Initiative, dass sie niemand sah und ging rüber zu den Pferdes. So nahm sie eines eben dieser, stieg auf, ohne dieses zu satteln und setzte es mit einem sanften Stoß in Bewegung.
 

Es war das erste Mal, dass sie so völlig ungesichert ausritt, doch durfte sie schliesslich keine Zeit verlieren. Schon bald hatte sie Arthur eingeholt, doch musste sie sich im Hintergrund halten. So hielt sie sich weit im Hintergrund und war bemüht Arthur nicht aus den Augen zu verlieren. Leichter gesagt als getan, denn war es schliesslich mitten in der Nacht. Sie ritten lange Zeit durch die Landschaft, die Wälder, die Dörfer, so mussten sie nun wirklich fern von Camelot sein. Als Arthur plötzlich an einer Höhle halt machte und sich umsah stieg Morgana abrupt von ihrem Pferd ab und verschwand hinter einem Baum um nicht von ihm gesehen zu werden.
 

Doch lief nicht alles so ganz nach Plan, denn statt ihr zu folgen oder zumindest stehen zu bleiben, scheute ihr Pferd und trat Morgana mit den Hufen dabei am Unterarm, denn hatte sie zum Schutz die Arme gehoben, denn wer weiß was ihr sonst passiert wäre?

Noch bevor sie das Pferd beruhigen konnte machte dieses kehr tund war auch bald in der Dunkelheit verschwunden. Leise seufzte sie. Sie sah schnell in Arthurs Richtung, doch hatte dieser offenbar und glücklicherweise nichts davon mitbekommen. Anererseits stellte sie sich die Frage..wie sollte sie so nach Camelot zurückkommen?
 

Doch entschied sie sich darüber erst Gedanken zu machen wenn es so weit war. Sie hatte nun für ihre Verhältnisse weitaus wichtigeres vor. Sie sah sich in der gegend um was ihr nicht ganz leicht fiel, denn war es sehr dunkel.
 

Plötzlich vernahm sie Stimmen. Sie erkannte die von Arthur..und ebenso die einer Frau.

Unbemerkt kam sie näher, um besser lauschen zu können. Sie erzitterte leicht als sie die Stimme letztlich zuordnen konnte.
 

Ihre Gedanken bestätigten sich und innerlich machte sie Freudensprünge. sie war es tatsächlich. Es war Caras Stimme die sie vernahm. Ein leichtes Zittern durchfuhr morgana. Sie hatte sie gefunden und ein Gefühl der Erleichterung bahnte sich durch ihren Körper. Wenn sie sich freien Willen gelassen hätte wäre sie sogleich zu ihr gegangen, doch konnte sie das Risiko nicht eingehen. Nicht jetzt, wo Arthur dabei war.
 

Doch..hatte sie nicht nur Gründe zur Freude. Konnte sie sich denn überhaupt freuen? Hiermit bestätigte sich nämlich ebenso der Verdachte und die Frage über Caras Persönlichkeit. Es war also wahr. Cara hatte also gelogen. Sie hatte tatsächlich der Mörderin ihrer Mutter gegenüber gestanden ohne nur das geringste davon zu wissen. In gewisser Weise fühlte sie sich nun hintergangen. Belogen. Verraten. Ausgenutzt. Doch trotz dieser negativen Gefühlsschwankungen in ihr siegte dnenoch das Verlangen nach dem Wiedersehen.
 

Aufgrund ihres ganzen Denkens hatte sie nicht bemerkt, dass Arthur mit der Frau in der Höhle verschwunden war. So schreckte sie auf und machte sich daran ihnen hinein zu folgen. Es war nicht schwer sie ausfindig zu machen, denn führten sie eine Fackel mit sich. Sie folgte den beiden, jedoch mit gewissem Abstand. Sie konnte nicht verstehen was sie sprachen, doch war ihr das recht gleich, denn wartete sie einzig und allein auf den Moment, dass Arthur sich von Cara entfernte. Dieser Moment trat auch wenig später ein, zu Morganas Freude. Doch statt weiter dort zu verweilen wandte Cara sich mit einem Lachen, welches sich nicht besonders herzlich anhörte, von Arthur ab und ging wieder zurück. Sie bewegte sich in Morganas Richtung.
 

Morgana befand sich nun in einer zwiespältigen Situation. Was sollte sie nun tun? Kam Arthur denn alleine klar? Sollte sie nun durchziehen und das tun weshalb sie hergekommen war oder sollte sie einmal nicht so egoistisch sien und Arthur helfen?

Sie schüttelte sich leicht. Auf einmal mehr oder wneiger Egoismus kam es nun auch nichtmehr an, dachte sie sich. So verwarf sie den Gedanken. Wie hätte sie ihm denn auch bitte helfen sollen? Auch musste sie sich solangsam entscheiden, denn kam Cara immer näher.
 

Doch blieb Morgana stehen, inmitten des Gangs. Sie konnte sich nicht regen, ihr Blick war einzig und allein auf Cara gerichtet.
 

Als Morgana schliesslich in ihr Licht fiel blieb Cara abrupt stehen. Ihrem Blick war etwas geschocktes, hilfloses, als auch abwertendes zu entnehmen, doch war das Morgana egal. Ebenso konnte man ihr ansehen, dass sie damit, also mit Morgana, am allerwenigstens hier gerechnet hatte, doch ebenso sah man ihr an, dass sie sich erinnerte.

Doch Morgana war es völlig gleich. Sie hatte sie wieder, wo sie doch schon alle Hoffnung aufgegeben hatte.
 

Fasziniert von ihrer Ausstrahlung, insbesondere ihrer tiefblauen Augen stand sie da und sah Cara einfach nur an.

Cara tat nicht mehr.
 

Schliesslich ging sie doch auf Morgana zu. "Was tut Ihr hier?", ihre Stimme war kalt, ton- und emotionslos. Morgana zitterte leicht auf. "Ich..wollte Euch sehen.." Cara war das Entsetzen förmlich ins Gesicht geschrieben. "Ihr kennt mich doch garnicht!", man merkte ihr an, dass sie versuchte abzuwenden. Sie wandte sich ab und ging zügig an Morgana vorbei. "Cara!", Morgana drehte sich zu ihr um und sah sie an.
 

"Woher wisst Ihr...?"

"Man muss nur eins und eins zusammen zählen können..", Morgana sah sie an.

Cara lachte kühl. "Ihr seid so naiv Lady Morgana", diese erzitterte leicht. "Ihr seid Nimueh, nicht wahr?"

Cara schwieg.

"Ihr tötetet meine Mutter..und nun wollt Ihr auch Arthur töten? Was sind Eure Beweggründe?", all das wollte Morgana eigentlich überhaupt nicht wissen, doch wollte sie mit Cara ins Gespräch kommen.
 

Cara resignierte und nickte Morgana zu. "Meinen Glückwunsch Mylady, Ihr habt über mich herausgefunden", sie lächelte kühl und reichte Morgana die Hand. "Kommt mit mir, ich werde Euch verraten was Ihr wissen wollt", so nahm Morgana ihre Hand.

Ein leichtes Zittern durchfuhr ihren Körper.
 

Sie konnte ihre Gefühle nicht wirklich einordnen, geschweige denn beschreiben. Ein Gefühl von Angst schlich in ihr hoch, doch ebenso war sie erleichtert, glücklich das was sie die ganze Zeit so ersehnte hatte jetzt wiederzuhaben. Ganz gleich welche Umstände es Cara..verzeiht..Nimueh machen mag.
 

Nimueh führte sie einige Gänge entlang bishin zu einem Raum. Sie schloss die Tür und wandte sich an Morgana. "Was sind Eure Beweggründe mich aufzusuchen?", sie sah Morgana kühl an.
 

Ganz gleich wie kühl Nimuehs Blick war, diese Augen verzauberten Morgana nach wie vor. und egal ob Nimueh es hören wollte oder nicht sie würde ihr die Wahrheit sagen, ganz gleich ob sie erfreut darüber sien wird oder nicht. "Ihr..seid einfach gegangen...ohne ein Wort..ich..wollte Euch wiedersehen.."

"Ihr? Mich wiedersehen?", Nimueh lachte spöttisch. "Nun geht !", fügte sie kühl hinzu.

"Nein, bitte..Nimueh, hört mich an!"
 

Diese lachte kühl. "Oh Morgana, Ihr habt doch keine Ahnung in welcher Gefahr Ihr Euch gerade befindet!"

"Und wenn schon..es ist mir egal!", Morgana zitterte leicht. Es war ihr wirklich egal. Denn war die Freude des Wiedersehens größer als die womögliche Angst vor Nimueh.

Denn Morgana war anders. Sie fürchtete Nimueh nicht, auch wenn sie genügend Gründe dafür hatte. Sie sah sie an. "Warum seid Ihr gegangen?" Nimueh antwortete erst nicht. "Ichbin nicht die, für die Ihr micht gehalten habt. Ich bin nicht so wie Ihr mich kennen gelernt habt. So bin ich für Euch nicht weiter von Bedeutung. Und Ihr ebenso wenig für mich, Lady Morgana"
 

Diese Worte trafen Morgana schwer. Ja, es verletzte sie zu hören, dass sie ihr völlig gleichgültig war, wo es doch heute mittag so viel anders schien.Es brachte Morgana Tränen in die Augen. "Was soll das heißen?" "Geht nun!" "Aber-" "Geht!!", Nimueh sah Morgana nicht an.
 

"Es ist so spät..lasst mich doch bis Morgengrauen hier verweilen..ich bitte Euch inständig..Nimueh..", Morgana sah sie bittend an.

Nimueh schwieg einen Moment lang. "Morgen früh bringe ich Euch unverzüglich nach Camelot zurück". Morgana nickte. "Ich danke Euch..", sie lächelte leicht, doch ebenso erleichtert.

The first Night

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The next Morning - Lonely wakening

Am nächsten Morgen wachte sie auf. Ihr Schlaf war ungewöhnlich ruhig gewesen. Sie setzte sich auf und zuckte etwas zusammen, als sie sich umsah. Sie war alleine. Doch war das nicht das, was Morgana am meisten verwunderte..oder störte. Nein. Denn befand sie sich wieder in Camelot, in ihren Gemächern. Doch wie war sie hierher gekommen? Und wo war Nimueh? Nimueh. Sie musste sie hierher gebracht haben, denn wie sie sagte, wollte sie sie bei Morgengrauen nach Camelot zurückbringen. Anders konnte Morgana sich das nicht erklären.
 

Oder hatte sie das alles nur geträumt? Diese Möglichkeit erschien ihr als garnicht so abwegig. Denn was auch immer zwischen den Beiden geschehen war, es war so schön gewesen, dass es Morgana selbst schon wie ein Traum erschien.

Leise seufzte sie. So sehr hätte sie sich gewünscht, dass ihre "Erinnerungen" wahr gewesen wären. Doch brachten sie ihre melancholischen Gedanken nicht weiter, so stand sie auf um sich zu kleiden.
 

Sie spürte etwas stoffliches das an ihrem Körper hinab glitt und zu Boden fiel. Sie sah zu Boden. Es war Nimuehs Umhang. Ein leichtes, doch erfreutes Lächeln kam über ihre Lippen. Sie hatte doch nicht geträumt. Eine Welle der Erleichterung überkam sie. Die Erinnerungen an die letzte Nacht, mit Nimueh, waren so schön und..tatsächlich waren sie wahr, kein Traum, keine Illusion.
 

Morgana bemerkte wie ihr Herz schneller anfing zu schlagen umso mehr und umso intensiver sie sich das ganze Geschehen in Erinnerung rief.
 

Nachdem sie sich gekleidet hatte, zog sie ebenso den Umhang über. Sie fror nicht, im Gegenteil, doch wollte sie Nimueh, auch wenn es nur ihr Umhang war, so nah wie möglich bei sich haben.
 

Sie saß auf ihrem Bett, sich dicht in den Umhang gehüllt, und sah zum Fenster hinaus. Warum hatte sie sie schon wieder alleine gelassen? War sie denn nur Mittel zum Zweck gewesen? Doch warum überließ sie ihr dann den Umhang? Er hätte sie am Hof verraten können, vorallem würde Gaius ihn wiedererkennen. Schliesslich erkannte er auch Nimueh am Hofe, selbst wenn er sie nicht gesehen hatte. Morgana seufzte leise.

Wieder war sie alleine. Wieder blieben ihr nichts anderes als Erinnerungen. Zwar waren diese unvergesslich und einzigartig für sie, doch plagte sie nun wieder diese Sehnsucht.

Die Sehnsucht nach Nimueh, ihrer Nähe, ihren Berührungen, Küssen, ihre unglaublich zärtliche Art, mit Morgana umzugehen.
 

Und ihr Blick, diese Augen. Diese allein reichten schon aus, um eine derartige..wie soll man sagen..Gefühlsexplosion in Morgana auszulösen. Ebenso würde ihr Blick genügen, dass Morgana nur so dahinschmolz und nahezu alles für Nimueh tun würde.

Alles? War es wirklich alles, was sie für Nimueh tun würde? Sie fand keinerlei Widersprüche.
 

Nach geraumer Zeit, in der sie in Gedanken verweilte, stand sie auf, wobei sie sich den Umhang umlegte, und verließ ihre Gemächer. Sie ging durch die Gänge mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Sie kam in den Speisesaal und nickte ihren "Verwandten" zur Begrüßung zu und setzte sich zu Arthur's linken. Ihr Blick wirkte leer, doch sie selbst schien keineswegs unglücklich,
 

Auf der einen Seite war sie traurig, mehr als traurig, nun wieder in Camelot zu sein...alleine und unverstanden, doch auf der anderen...sie hatte es sich nicht eingebildet. Sie hatte sie gefunden. Sie teilte mit ihr einzigartige und besondere Erinnerungen und auch, wenn es nur eben Erinnerungen mehr waren, machten Morgana diese umso glücklicher.
 

Sie saß am Tisch beim Frühstück, wo es jegliche Kost gab, vom edelsten Brot bis zum feinsten Belag, dennoch schien Morgana keines Weges davon angezogen. Sie war weder hungrig noch von Appetit geziert. Nein, sie wollte weder trinken, noch essen. Doch warum? So saß sie still, mit dem Kopf auf die Hand gelehnt und seufzend. Sie zuckte zusammen, als eine zarte Hand auf ihrer Schulter thronte. Sie wandte den Kopf zurück. "Mylady, jemand erwartet Euch in Euren Gemächern." Etwas verwundert über Gwens Art, ihr etwas mitzuteilen, stand Morgana auf.
 

In ihren Gemächern angekommen schloss sie möglichst leise die Tür hinter sich und sah in den Raum. Eine Gestalt fiel in ihr Blickfeld, doch zu erkennen war diese nicht, denn hatte sie die Kapuze ihres Umhangs tief ins Gesicht gezogen. Morgana kam vorsichtig einen Schritt näher. Die Person ihr gegenüber strich nun langsam ihre Kapuze zurück, so war nun deren Gesicht zu erkennen.
 

"Nimueh!", so schien Morgana jegliche Beherrschung zu verlieren und lief auf diese zu und fiel ihr um den Hals. Nimueh stolperte leicht zurück, denn hatte sie mit dieser Reaktion am allerwenigsten gerechnet, doch hielt sie, wenn auch mit Mühe, das Gleichgewicht. Sie lächelte nur leicht und sah Morgana an, wobei sie sie leicht von sich drückte. "Mylady", sie deutete eine leichte Verbeugung an. Morgana lächelte, nein, strahlte sie schon geradezu an. Ihre Freude war offensichtlich nicht in Worte zu fassen. Doch im Gegensatz dazu schien sich die Nimuehs in Grenzen zu halten. "Es freut mich Euch wiederzusehen", Morgana trat näher an Nimueh heran.
 

Diese lächelte nur leicht und wandte den Blick für einen Moment ab. Dann sah sie wieder zu Morgana. "Der Grund warum ich wiederkehrte, ist..Mylady ich muss Euch etwas sagen." Morganas Augen schimmerten leicht und sie sah Nimueh gebannt an. Nimueh jedoch blieb recht emotionslos und sah Morgana weiterhin mit monotonem Blick an. "Ich kam her...um Euch zu sagen..um Euch mitzuteilen, dass..nun, ich fände es besser, wenn wir uns nicht mehr sehen."
 

Morgana, die offensichtlich alles andere als das erwartet hatte, sah Nimueh mit tristem Gesichtsausdruck an. "Wie meint Ihr das?"

"So wie ich es sagte. Es ist nicht gut, wenn wir uns sehen. So hört auf mit Euren Gedanken ständig bei mir zu verweilen. Am besten vergesst Ihr es, es ist nicht gut für Euch, Mylady"

"Warum? Ich meine wen-"

"Jeden, Morgana. Jeden interessiert es. Ihr seid hoch gestellt am Hofe und ich...nun Ihr wisst mit Sicherheit wie Camelot zu mir, einer Hexe, steht"

"Was kümmert mich das?"

"Morgana!", die Hexe schien nun recht erzürnt. "Nehmt es so hin. Ich möchte nicht, dass Ihr mich ein weiteres Mal aufsucht, denn irgendwann wird es auffallen, und mich den Kopf kosten." Somit ging sie an Morgana vorbei.
 

"So nehmt mich mit Euch", Morgana drehte sich zu Nimueh um. Ihre Augen glitzerten leicht, doch ebenso war ihr Gesichtsausdruck traurig und verzweifelt.

Nimueh schüttelte den Kopf. "Nein, Morgana. Warum sollte ich diese Last auf mich nehmen?"

"Bedeute ich Euch so wenig?"

Nimueh sah Morgana verwirrt an."Was meint Ihr?"
 

Morgana verharrte einen Moment. Abermals schossen hunderte Gedanken durch ihren Kopf. Sie war verwirrt, traurig und verzweifelt zugleich. Warum wollte Nimueh sie nun nichtmehr sehen? Bedeutete sie ihr wirklich so wenig? Hatte sie nun tatsächlich nur mit Morgana gespielt? Und ließ sie sie nun fallen, da sie offenbar keinen Nutzen aus Morganas Gesellschaft ziehen konnte? War sie wirklich so, wie man ihr immer zugetragen hatte? Hatte Morgana sich nun wirklich in ihr getäuscht? Dieser Gedanke ließ ihre Augen mit Tränen füllen. Sie wollte sich Klarheit verschaffen. Klarheit darüber, wie Nimueh nun zu solch plötzlichem Entschluss kam. Sie sah doch nur einen Weg, wie sie das herausfordern konnte.
 

"Ich liebe Euch!", sie sah Nimueh direkt in die Augen, um die Priorität ihrer Worte zu unterstreichen. Doch zugleich füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie begann leicht zu zittern.

Auf diese Worte hin wandte sich Nimueh an Morgana. Ihr Blick spiegelte alles andere als Begeisterung wieder. "Wie bitte?"

"Ich liebe Euch", Morgana wiederholte diese Worte ohne zu zögern.

Nimueh schüttelte leicht den Kopf und lachte kühl.

"Ihr seid so süß, Morgana, doch Ihr irrt. Ihr verrennt Euch da in etwas", somit wandte sie sich wieder zum Gehen.

"Nimueh!", Morgana umschloss ihr Handgelenk um sie zurückzuhalten. Sie wollte auf keinen Fall, dass sie ging. Sie hatte sie nun gefunden und lieben gelernt, egal wer sie war. Ja, es war Liebe. Morgana hatte nie vorher derartig für jemanden empfunden. Und auch schmerzte sie nun nichts mehr, als dass Nimueh sie verließ.
 

Nimueh jedoch stieß Morgana zurück, welche daraufhin durch Nimuehs Stoß zu Boden sank.

"Geht, vergesst. Ihr irrt Morgana. Ihr kennt mich nicht."

"Nimueh, ich bitte Euch..", Morgana war ihr zittriger Unterton nicht zu verkennen.

Ein weiteres Mal streckte sie ihre Hand nach Nimueh aus.
 

Diese schlug Morganas Hand weg und warf ihr einen abwertenden Blick zu. "Es reicht, Morgana!", ihre Stimme hallte im Raum wieder. Sie stieß Morgana zurück und wandte sich ab. "Ihr bedeutet mir nichts und nun findet euch damit ab. Ich habe weitaus besseres zu tun, als mich mit dem kleinen, süßen, verwöhnten Prinzesschen zu vergnügen", daraufhin verschwand sie, ließ Morgana zurück. Alleine.

Nostalgia

Nimueh war fort. Das einzige was geblieben war, war der düstere Duft, der Morgana dennoch so verführt hatte. Die Tränen, die ihre Haut benetzt hatten, waren Nimueh nicht entgangen. Der hilflose Blick. So schockiert... verletzt. Die innere Bitte noch etwas sagen zu wollen. All das war in Morganas Augen nicht zu verkennen.
 

Sie saß noch immer da. Nass waren ihre Wangen von den Tränen, die sich aus ihrer Seele empor ragten um ihr Leid von sich zu schütteln. Doch großes Leid war es.

Zu viel Schmerz.

Zu viele Tränen.

Morgana schluckte schwer. Als war ein Strick um ihre Kehle gebunden verzog sie das Gesicht, als sie den Frust in sich kehrte und zittrig aufstand.
 

Was tat Nimueh in diesem Moment? Sie dachte nach. Ob es ihr auch weh getan hatte? Dachte die Hexe an Morgana? Dachte sie darüber nach, was sie ihr angetan hatte? Oder war es ihr egal?
 

In der Tat saß Nimueh auf ihrem Bett. Ein Buch aufgeschlagen, eine Feder in der Hand um zu schreiben, doch jedesmal, wenn sie den Federkiel ansetzte und schrieb, kritzelte sie unkonzentrietes vor sich hin. Seite für Seite riss sie aus dem Buch und

seufzte. Warum beschäftigte es ihr Herz so? Warum ging sie ihr nicht aus dem Kopf?

Das war doch nicht ihre Art. Ganz und garnicht.
 

Sie war ja nicht umsonst zu Morgana gegangen und hatet ihr dies gesagt. Oder eher angetan? Der Blick der Prinzessin ging Nimueh nicht aus dem Kopf. Von einem auf den anderen Moment wirkte sie so als sei eine Welt für sie in ihr zusammengebrochen.
 

So traurig.

So verzweifelt.

Verletzt.
 

Ihr gingen die Bilder nicht aus dem Kopf. Wie sie sie angesehen hatte.

Es hätte ihr kaltes Herz doch beinahe zum Schmelzen gebracht.

Nein was dachte sie da?
 

Sie musste das tun. Sie wollte das tun. Auch hatte sie das richtige getan, da war sie sich sicher.

Und auch wenn es nicht das rechte gewesen wäre, eine Prinzessin und eine Hexe...das passte nicht.
 

Nimueh schüttelte den Kopf.

Noch nie war sie so verwirrt gewesen.

Diese Frau schien ihr jeglichen Verstand zu rauben.

Auch ertappte sie sich oft, zu oft, dabei wie sie daran zurückdachte..an die Begegnungen, die momente in Zweisamkeit, die gemeinsame Nacht.
 

"Ach verflucht!", leicht geriet sie in Rage.

Sie stand auf, wobei sie das Buch von ihrem Schoß auf den Boden warf.

Solangsam musste sie auf andere Gedanken kommen. Nie hatte sie erwartet, dass ihr ein Mensch jemals so nahe gehen würde.
 

Ein Mensch? Nicht bloß irgendeiner. Nein, es war Morgana. Prinzessin Morgana, die ihr den Verstand raubte. Die Ziehtochter Uthers. Die Halbschwester des Prinzen. Die heimliche Magierin am Hofe. Warum fühlte Nimueh so? Plötzlich fühlte sie ein Gefühl, dass sie stets in sich gekehrt hatte.
 

Aber nein, so durfte sie nicht denken. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Sie konnte stetig das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Morganas Liebe nutzen? Es ausnutzen und somit an Uther kommen? Sie war schließlich die Hexe, die Uther fürchtete. Mehr als wohl eine andere Hexe der alten Religion.
 

Allmählich ordneten sich Nimuehs Gedanken wieder und sie öffnete die Augen. ihr gewohntes Verhalten kehrte zurück. So konnte sie sich wieder beruhigt ihrem gewohnten Tagesablauf widmen. Denn, genau genommen, hatte sie alles was sich ihr in den Weg stellte, bzw hätte stellen können, aus der Welt geschafft.
 

Sie kniete sich zu Boden um ihr Buch wieder aufzuheben.

Als sie es in den Händen hielt fiel Nimuehs Blick auf die aufgeschlagene Seite, welche sie eben noch beschrieben hatte beziehungsweise beschreiben wollte.
 

Es handelte sich dabei nur um einen Satz. Und wieder waren sie da. Diese Zweifel. Doch nicht nur das alleine. Nun mischten sich Schuldgefühle mit ein.

Hatte sie wirklich schon alles aus der Welt geschafft?

Die Richtigkeit ihres Handelns erschien ihr nun wieder mehr als schleierhaft...

Secret Messages

Sie besah diesen einen Satz. Es nervte sie, doch auch bedeutete es ihr etwas. Sie sprach kurzerhand einen Spruch aus. In dem Brunnen, welcher inmitten des Raumes stand, welcher mit Wasser gefüllt war, offenbarte sich ihr ein Bild, welches ihr Einblick in Morganas Leben brachte.

Sie sah sie an. Morgana wirkte so nah, doch ebenso fern. Die Hexe sah einen Moment lang stumm auf das Wasser, auf das Bild, das dieses ihr preis gab. Leise seufzte sie.

Wie Morgana da saß, traurig, niedergeschlagen. Sie konnte es sich nur schwerlich ansehen. Offenbar hatte Nimueh der Prinzessin mehr Leid zugefügt als ihr lieb war. Sie wollte ihr nichtmal weh tun, sie musste sie nur weg haben. Noch nie war das für sie schwer gewesen, doch war es bei Morgana anders. Zu anders, als das Nimueh damit hätte umgehen können.

Weiterhin beobachtete sie Morgana.
 

Sie saß dort, geplagt von Traurigkeit und Sehnsucht. Ein Stück altes Pergament lag vor ihr. Schreiben wollte sie etwas, doch hatte sie solch Leere in ihrem Kopf, ebenso gefüllt von millionen Gedanken. Zu Papier brachte sie dennoch nichts.

Ihr Blick war gesenkt und haftete an dem Papier.

Ihre Gedanken waren so zersreut, dass sie keinen zusammenhängenden Satz, geschweige denn Text, hätte zu Papier bringen können.

Die Feder lag neben ihr, ebenso wenig motiviert zu schreiben, wie Morgana motiviert schien zu leben - garnicht.

Die Worte, die die Hexe ihr gegenüber ausgesprochen hatte schmerzten nach wie vor. Waren ihre Gefühle denn wirklich jedem so egal? Nie hatte jemand sie ernst nehmen wollen, geschwiege denn hatte sie nach ihrem Einverständnis gefragt.

So viele Gedanken kreisten durch ihren Kopf und irgendwo wünschte sie, die Worte würden sich irgendwie von selbst zu Papier bringen.
 

Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht ereignete sich ein, für Morgana, beinahe unglaubliches Szenario, denn füllte sich das, eben noch nutzlos leere, Pergament mit Tinte. diese formte Buchstaben, Worte, Sätze, Zeilen.

Etwas erschrocken wich Morgana zurück. Sie schrieb doch garnichts. Trotz der Verwirrung begann sie zu lesen, leicht zitterte sie.
 

"Morgana,

Vielleicht war es nicht richtig, doch meine ich nicht zu bereuen. Ihr seid nicht gut, ebenso wenig böse. Ich fühle euch gegenüber weder Hass noch Liebe. Ihr seid ein Juwel, der mich jedoch zu besessen macht, als das ich ihn behalten wollen würde. Es ist nicht meine Art, eine solche Habe zu besitzen, weswegen ich lediglich ein Spiel bleiben werde. Ein spiel, das euch Spannung, Zeit und Nerven kosten würde und sein wird."
 

Morgana schluckte leicht, als sie die Worte laß. Ohne groß darüber nachzudenken wusste sie woher und von wem diese Botschaft kam. Auch wenn die Art der Mitteilung etwas merkwürdig war, Magie schreckte Morgana schon lange nicht mehr ab. Und schon garnicht in diesem Moment. Sie sah es nun mehr als Chance, als als Gefahr. So nahm sie die Feder zu ihrer Rechten zur Hand, tauchte die Spitze in etwas Tinte und begann zögernd zu antworten.
 

"Nicht Eure Art...es scheint nicht Eure Art zu sein mit offenen Karten, mit der Wahrheit zu spielen. Doch versteht Ihr es durchaus andere Menschen zu verletzen. Es tat weh das zu hören. Doch frage ich mich..nein, ich frage Euch, warum habt Ihr angefangen, warum seid Ihr auf mich zugegangen, wenn Ihr nun weicht?"
 

Sie wusste nicht, ob es was nützte, ob das was sie schrieb auch für diejenige Person deutlich sein wird an die es gerichtet war. Nichtmal war sie sicher, ob sie sich das Ganze nicht sogar nur einbildetet, nur um Nimueh ein Stück näher zu sein. Blühende Fantasie hatte Morgana schon immer gehabt. Natürlich hätte sie, wenn sie sich das einbilden mochte, schönere Illusionen haben können. Doch waren schmerzliche Worte die letzten gewesen, die sie von Nimueh zu hören bekommen hatte. Auch war es ihr allerlei auf welche Weise der Kontakt entstand, Hauptsache er war da.

Doch der Gedanke, dass all das nur eine Illusion war wich auf ein weiteres, als sich das Pergament erneut mit Worten füllte, welche Morgana nicht geschrieben hatte.
 

"Wir Ihr wisst, fürchtet Uther mich. Ich bin seine größte Angst, und das hat viele Hintergründe, die er euch selbst bald verraten muss. Doch kurz um: Ihr wart nicht mehr als ein Mittel zum Zweck. Doch dann änderte sich dies. Ihr habt angefangen mir zu gefallen... Ihr... Eure Art, Eure Nähe.. etwas, das ich nicht kenne baute sich in mir auf. Und gerade wiel es unbekannt ist, will ich es nich tmehr. Ich weiß, Ihr haltet euch nun für schmutzig, denn habe ich Euch anfangs nur benutzt, aber wie ich sagte.. es hat sich geändert... Aber das wird wohl keine Rolle spielen."
 

Morgana hiestockte der Atem, als sie laß. Sie war entsetzt, verletzt, fühlte sich benutzt und betrogen. Sie schluckte schwer. Warum behandelte man sie so? Sie war das alles so unendlich Leid. Leicht schüttelte sie den Kopf, als sie erneut die Federspitze in Tinte tauchte um dem zu antworten.
 

"Weshalb Ihr dennoch so entwürdigend mit Menschen umgeht ist mir ein Rätsel. Und eines fällt mir durchaus auf, auch wenn Ihr ihn nicht sonderlich leiden könnt, wenn Ihr ihn wohl hasst, in mancherlei Hinsicht, seid Ihr Uther so ähnlich. Alleine schon die Tatsache, dass, alles was Euch neu oder unbekannt ist, dass diese Taten und Gefühle beiseite geschafft werden müssen."
 

~
 

Auch für Nimueh schien das Ganze keine leichte Situation zu sein. Sie wandte sich kurz ab. Was sollte sie nun darauf erwidern? Morganas Argumentation war schneidend, doch ebenso war die Verzweiflung, die ihre Worte wiederspiegelten nicht zu verkennen. Ebenso, dass sie enttäuscht, als auch verletzt war. Abermals setzte Nimueh die Feder an das Pergament.
 

"Morgana.. Was soll ich Euch sagen? Ich fühle für Euch, aber weiß ich es nicht zu deuten. Und vor allem.. werde ich Euch fortan wohl nichts mehr bedeuten"
 

Die junge Prinzessin hielt kurze Zeit den Atem an. Sie sah auf das Pergament. Gebannt, in der Hoffnung nach weiteren Sätzen.

Erklärungen.

Geständnissen.
 

Es bot sich ein Moment der Stille. Rein gar nichts war zu vernehmen. Ein letztes Mal setzte Morgana die Feder an:
 

"Und was fühlt Ihr?"
 

Ihr Herz begann nun schneller zu schlagen. Schnell sprang es gegen ihre Rippen, als sie die Schriftzüge erkannte, dann jedoch öffnete jemand die Tür und reflexartig knüllte sie das Pergament.
 

"Morgana, wann hattest du vor zum Essen zu erscheinen?", es war Arthus, der sie begutachtete. "Oh... richtig.. verzeih ich muss eingeschlafen sein.." "Am Schreibtisch? Aber nun gut, ich frag nicht weiter. Kommst du also?" Sie nickte, erhob sich und hakte sich bei ihm ein, um ihn zum Essen zu begleiten.
 

Nimueh knurrte und schlug mit der Faust in die Wasserschale. "Da offenbare ich meine Gefühle und.. argh! Es soll wohl nicht sein.."

Searching

Tage vergingen. Wochen vergingen. Nichts. Kein Wort von ihr, keine Silbe, kein Lebenszeichen. Morgana saß wie gewohnt mit den anderen beim Frühstück. Von nichts und niemandem nahm sie Kenntnis, ebenso wenig schienen die anderen Kenntnis von ihr zu nehmen. Es war ihr nur recht. Auf Konversationen jeglicher Hinsicht konnte sie gut verzichten. ihr erging es nicht gut, nein, ganz und garnicht. Wie sollte es ihr auch gut gehen? Ohne jegliches Wissen darüber wie es ihr ging. Ihr. Nimueh. Trotz all den schmerzlichen Begegnungen mit eben dieser, ging die Hexe Morgana nicht aus dem Kopf. Immerzu kreisten ihre Gedanken um sie. Immer wieder rief sie sich Erinnerungen vor Augen. Erinnerungen, Geschehnisse, zusammen mit Nimueh. Es tat weh. Es tat ihr weh nun zu wissen, dass sie von Anfang an nur ein Spiel gewesen war. Ein leises, ebenso trauriges Seufzen entwich ihrer Kehle.
 

Zumindest hatte Nimueh ihr das so verdeutlicht. Oder nicht? Sie erinnerte sich zurück, an eben jenen Abend, der Abend an dem sie diese merkwürdigen Nachrichten erhielt, von ihr. Sie erinnerte sich, dass Nimueh ihr noch etwas hatte sagen wollen. Was es war wusste sie nach wie vor nicht. Doch warum nicht? Morgana hatte es vergessen. Was hatte dafür gesorgt, dass sie nicht den Worten ihrer Angebeteten gelauscht hatte? Morgana überkam ein schlechtes Gewissen. Ohne jedes Wort, ohne jede Erklärung stand sie auf, eilte aus dem Saal, nach oben in ihre Gemächer. Sie musste es suchen, das Pergament.
 

Unruhig lief sie in ihrem Gemach hin und her, nachdenkend, sich Fragen stellend, vielleicht auch an ihre Vernunft appellierend. Umso mehr sie nachdachte, umso klarer wurde ihr, dass sie sich womöglich die letzte und einzige Chance Nimueh ein Stück weit für sich zu gewinnen selbst verspielt hatte. "Verflucht!", mit einer Hand schlug sie auf den kleinen Holztisch, der am Ende ihres Gemachs stand. Es lag nicht besonders fiel darauf. Lediglich einige Blätter Pergament, ein Federkiel, demnach auch ein kleines Fass mit Tinte und eine Kerze, die abends etwas Licht spendete. Durch die Wucht des Schlags auf den ach so kleinen Holztisch flog der kleine Stapel Pergament von eben diesem und verteilte sich artgerecht auf dem Boden.
 

Entnervt seufzte Morgana auf, kniete sich daraufhin zu Boden um die Blätter wieder einzusammeln. Ein recht zerknittertes Blatt Pergament fiel ihr dabei in die Hände. Sie begutachtete es einen Moment. Recht unsauber geschrieben und ebenso schien es nicht nur von einer Person geschrieben. Morgana stockte etwas. Gewiss, es fiel ihr wieder ein. Die Nachrichten. Sie hatte aufgehört sie zu lesen, aus Angst man könnte herausfinden wie viel sie doch mit Magie zu tun hatte. Sie hatte das Pergament weggeworfen ohne später wieder danach zu schauen. Sie schüttelte den Kopf darüber. So entfaltete sie dieses, das sie nun in den Händen hielt und las. Las abermals die Konversation welche sich auf dem kleinen Stück Papier ereignet hatte. Sie las ebenso was ihr entgagen war. -"Und was fühlt Ihr?"- war Morganas letzte Frage gewesen. Und tatsächlich hatte sie eine Antwort darauf bekommen. Es war keine lange, doch sagte sie viel aus, sehr viel.
 

Morgana stockte der Atem. Ihr Herz fing höher an zu schlagen. Gemischte Gefühle kamen in ihre hoch. Die Trauer Nimueh nicht bei sich zu haben. Die Schuld so naiv gehandelt zu haben und ihre letzte Chance womöglich verspielt zu haben, die Sehnsucht nach der Nähe der Frau, der sie jetzt womöglich nie mehr nah sein könnte. Sie schluckte schwer. Was sollte sie tun? Sie verharrte, überlegte. Für sie kam nur eine Möglichkeit in Frage, die doch ebenso gefährlich wie einzig war. Und auch würde es sicher Tage dauern. Sollte sie das Risiko eingehen? Auf der einen Seite zweifelte sie, doch auf der anderen...warum denn auch nicht? Nimueh würde ihr ohnehin nichtmehr aus dem Kopf gehen. Zweifellos hatte Morgana ihr Herz an die Hexe verloren, bereute es doch in keinem Augenblick.
 

Ebenso wie sie keinen Moment mehr zögerte und sich augenblicklich ihren Weg zu den Stallungen bahnte. Sie sah niemanden an, versucht der Gefahr zu entgehen aufgehalten oder angesprochen zu werden. Niemanden wollte sie sehen, mit niemandem wollte sie sprechen. Sie hatte nun noch ein Ziel und ebenso musste sie dieses als letzte Chance nutzen. Notfalls würde sie alles was sich ihr in den Weg stellte nun eben aus dem Weg räumen müssen.
 

Der Stall war menschenleer, so glaubte Morgana. Ihr Pferd stand an ihrem gewohnten Platz und so schritt sie auf dieses zu. Es schien recht nervös, vielleicht auch ängstlich, so verharrte Morgana einen Moment um ihm gut zuzusprechen. Es war wohl damals zuviel für die Stute gewesen in die Wälder zu reiten. Ein leises Seufzen kam über Morganas Lippen. Sie sah sich um. Sollte sie wirklich das ihre nehmen? So würde es sofort auffallen wenn Morgana nun wirklich Tage über fehlen würde. Sie war unsicher.
 

Etwas regte sich in der hinteren Ecke der Stallungen. Morgana wirbelte herum und sah sich misstrauisch um. "Wer ist da?", ihre Stimme klang fordernd, ebenso kühl. Eine ganze Weile lang regte sich nicht, bis dann eine Gestalt aus dem Schatten trat, eine bekannte Gestalt. "Was machst du hier?!", Morganas erschrockener Blick haftete an der Person. Das hatte ihr wohl grade noch gefehlt. Es war Gwen. Und als ob sich ihre Dienerin nicht ohnehin schon zu viele Sorgen machen würde. Morgana sah sie klagend an. Gwen schien das sichtlich einzuschüchtern. "Ich...wollte bloß..nach den Pferden sehen...Warum seid Ihr nicht im Schloss, Mylady?"
 

Morgana war deutlich anzusehen wie sehr sie diese Frage in diesem Moment hasste. Doch musste sie antworten. "Ich möchte ausreiten...", einen Moment hielt sie inne. "Nicht für lange..spätestens gegen Abend bin ich wieder zurück.", fügte sie hinzu, denn war ihr die Besorgnis auf Gwens Gesicht nicht entgangen. Natürlich war ihr kla,r dass sie gelogen hatte, doch wen kümmerte es? Hauptsache es war zu Morganas Vorteil. "Doch seid achtsam Mylady...die vergangenen Geschehnisse bereiten mir Unbehagen..insbesondere wenn man an das Bankett zurück denkt" Natürlich, das Bankett. Wie hätte Morgana das vergessen können.
 

Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, ob sie Gwen nicht die Wahrheit sagen sollte? Schliesslich war sie für Morgana schon immer mehr als bloß eine Dienerin gewesen, mehr eine gute Freundin, gehörte fast schon zur Familie. Mit Sicherheit konnte sie ein Geheimnis waren. Morgana schwieg eine lange Zeit um nachzudenken. Letztlich ließ sie es besser bleiben. Die Gefahr war zu groß. Zum einen, dass Gwen sie oder gar Nimueh verriet, zum anderen, dass sie mit Sicherheit wieder anfangen würde Morgana alles auszureden. Leicht schüttelte Morgana den Kopf. "Ich werde Acht geben. Verrate es keinem. Du würdest dich selbst nur in Schwierigkeiten bringen, würde Uther erfahren, dass du mich hast gehen lassen"
 

Gwen nickte. "Aber Mylady?" Morgana wandte sich ein wieteres Mal um. "Hm?" "Euer Pferd ist sehr schwach, seid Ihr sicher, dass-" "Nein", unterbrach sie ihre Dienerin. "Ich werde Arthus Pferd nehmen, so bitte ich dich ebenso ihm nichts zu sagen, hast du verstanden?", der harsche Unterton in Morganas Stimme war nicht zu verkennen. Gwen nickte nur. "So geh", woraufhin sie auch ohne Widerworte verschwand.
 

Lange dauerte es nicht, bis Morgana das Pferd gesattelt hatte und schliesslich aufsaß. Sie verließ die Stallungen, gab dem Pferd einen leichten Tritt und ritt durch die Tore des Schlosses, nach draußen, weiter, bis sie von den Mauern und Türmen aus nicht mehr zu sehen war.

Save in my arms

Stunden, Tage war sie bereits unterwegs, stets auf der Suche nach ihr. Bisher vergebens. Es war kalt und die tage von einigen Regenfällen geprägt. Trübes Wetter, grauer Himmel, und stets dunkle Wolken, als ob man ihr aus der Seele sprechen würde. Ein leises Seufzen kam über Morganas Lippen. Sie hatte sich an einem Baum niedergelassen, ihren umhang als Decke auf dem Boden ausgebreitet. Erschöpft ließ sie sich darauf nieder. Sie war müde, nahezu am Ende, doch wollte sie nicht aufgeben. Eigentlich hatte sie auch nicht ruhen wollen, doch konnte sie sich kaum mehr auf den Beinen halten. Sie schloss die Augen woraufhin sie nach kurzer Zeit einschlief.
 

Der regen hatte trotz allem nicht aufgehört. Sanft schlugen die Tropfen auf die Erde, benässten jeden Fleck den sie zu fassen bekamen. Stunden vergingen. Solangsam zogen die Regenwolken vorbei und einzelne Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die Wolken, durch die Bäume, bishin auf die Erde.
 

Eine weitere Gestalt bahnte sich ihren Weg durch den Wald, immer mehr in die Nähe der jungen Prinzessin. Sie trat aus dem Schatten der Bäume. Nimuehs Blick fiel auf Morgana. recht emotionslos, kalt, blickte sie auf sie herab. Eine Weile lang stand sie bloß da, betrachtete die junge Hexe. Wie erschöpft sie wirkte, so alleine, schwach., und doch auf irgendeine Weise stark.
 

Nimueh seufzte leise. Vorsichtig schritt sie auf die junge Prinzessin zu, kniete sich neben sie. Sie glühte, und doch war sie eiskalt. Nimueh schüttelte leicht den Kopf. Was sollte sie tun? Sie konnte Morgana jetzt doch nicht derart hilflos zurücklassen. Nie vorher hatte ein Mensch ihr soviel bedeutet., auch hatte ihr das Gefühl nie gefehlt jemanden zu haben, doch jetzt, da es eben so ist, wollte sie dies nicht missen. Leicht schüttelte sie den Kopf, doch mehr über sich selbst. So nahm sie die junge Prinzessin auf den Arm, trug sie zurück zu der Höhle, in welcher sie einst bereits verweilten.
 

Dort angekommen legte sie sie auf ein Bett, wenn man es denn so nennen konnte. Am Bettrand nahm sie selbst Platz, strich zart über Morganas Haar. Einen weiteren Moment bertrachtete sie die junge Hexe, musste feststellen, dass diese dort draußen wohl erkrankt sein musste, zum anderen sie völlig durchnässt war. Wie hätte es bei diesem Wetter auch anders sein sollen?
 

Vorsichtig begann Nimueh Morgana ihrer nassen Kleidung zu entledigen, deckte sie daraufhin ausreichend zu damit Morgana nicht weiter frieren musste. Ihre Kleider hing sie zum Trocknen auf. Ungewöhnlich fürsorglich war sie für Morgana, ebenso in Sorge. Allerdings beschäftigte sie die Frage warum das Mädchen nur allein dort draußen gewesen war. Leise seufzte sie. Eine lange Zeit noch saß sie an Morganas Seite, wachte. Schliesslich stand sie jedoch auf, entfernte sich. Sie zündete ein Feuer um dem Raum wenigstens etwas Wärme zu spenden.
 

Nun kam auch Morgana wieder zu sich. Sie schlug langsam die Augen auf. Etwas erschrocken setzte sie sich auf und sah sich um. Aufgrund der Regung im Raum wandte sich auch Nimueh wieder um, sah zu Morgana, Diese erstarrte, Konnte sie ihren Augen trauen? War es wirklich Nimueh? Sie hatte so lange gesucht, hatte sie nun tatsächlich gefunden? Sie zitterte leicht. "Nimueh?"
 

Doch schwieg diese. Einen Moment lang rührte sie sich nicht, kam dann jedoch auf Morgana zu, schloss diese in die Arme. Verwirrt über die Reaktion Nimuehs sah sie um sich, doch letztlich erwiderte sie die Umarmung, hatte Tränen in den Augen. "Wo kommt Ihr her?", fragte sie an Nimueh gewandt.
 

Diese sah Morgana mit ernstem Blick an. "Das könnte ich ebenso Euch fragen! Was treibt Ihr so alleine dort draußen?! Ihr hättet umkommen können", sie geriet leicht in Rage, doch war ihr die Besorgnis nicht zu verkennen. Morgana sah sie an. "Ich habe gesucht nach Euch, Ihr habt mir gefehlt. Ich vermisse Euch, ich liebe Euch und das wisst Ihr!", Morgana zitterte.

"Doch lehntet Ihr mich ab, Morgana!"

"Nein!", Morgana richtete sich auf. "Das ist nicht wahr! Nie habe ich Euch abgelehnt! Von Euch dachte ich, dass Ihr mich nicht mehr sehen wollt. Es tat weh-"

"Mir tat es ebenso weh. Ich bin offen Euch gegenüber, vertraue Euch die meinen Gefühle an, und Ihr? Ihr ignoreirt es!", fiel sie Morgana ins Wort.

"Das stimmt nicht! Wenn ich es ignorieren würde, wäre ich jetzt nicht hier!"
 

Beide verstummten. "Nur deshalb seid Ihr hergekommen?"

Morgana nickte. "Zu spät bemerkte ich die meinen Fehler. Ich wollte nicht, dass irgendein Missverständnis uns entzweiht. Natürlich weiß ich, dass von einem "uns" wohl keine Rede sein kann, dennoch wollte ich um Euer Verständnis als auch um Verzeihung bitten. Selbst wenn es zu spät ist, ich liebe Euch, Nimueh"
 

Nimueh sah Morgana noch lange an. Schwieg. Ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen. Gewiss freute es sie dies von Morgana zu hören. Natürlich hatte sie sie vermisst. Doch sollte sie das Risiko eingehen? SIch darauf einlassen. Auf der anderen Seite, warum nicht? Nach wie vor hatte sie Gefühle für Morgana und diese offensichtlich auch für Nimueh, also warum sollten sie sich unnötig zurückziehen.
 

Ein leichtes Lächeln zierte Nimuehs Lippen. Sie nahm Morganas Hand in die ihre, strich zart über ihren Handrücken. "Euch sei vergeben" Morgana sah sie an. "Wirklich?" Nimueh nickte.

"Jedoch-", sie legte einen Finger an Morganas Lippen um sie zum Schweigen zu bringen. "Ssshh..", daraufhin küsste sie Morgana einfach. Ein recht idyllischer Moment entstand. Morgana zitterte leicht. So lange hatte sie sich nach diesem Moment, nach Nimueh gesehnt. Nach ihrer Nähe, einem Kuss..
 

Ebenso Nimueh genoss den Moment. Zugegeben ja hatte sie Morgana vermisst, war froh, dass sie sie letztlich gefunden hatte, rührte es auch irgendwo, dass Morgana sie tatsächlich gesucht hatte.

Nimueh ließ nun von ihr ab, sah sie an. "Ich liebe Euch Morgana, daran hat sich nichts geändert", sie strich über ihre Wange.
 

Morganas Augen glänzten leicht. "Wirklich?"

Nimueh nickte. "Ich möchte, dass Ihr bleibt, Morgana. Bei mir..mit mir..doch steht es Euch natürlich frei"

Morgana antwortete nicht darauf, stattdessen fiel sie Nimueh um den Hals. "Liebend gerne", leicht zitterte sie. So hielten sich die beiden Frauen im Arm - ein einfacher, doch ebenso wunderschöner Moment.

Back to Camelot

Lange Zeit noch blieb Morgana fern von Camelot, verbrachte die Zeit zusammen mit Nimueh. Obwohl die junge Prinzessin gesundheitlich nicht wohl auf war, denn hatte sie sich im Regen etwas erkältet, schien es ihr ansonsten an nichts zu fehlen. Glücklich war sie, wie schon lange nicht mehr. Tag und Nacht verbrachte sie mit Nimueh zusammen, schlief sanft geborgen in ihrem Arm, wich den Tag über nicht von ihrer Seite. Eine Romanze hatte sich zwischen den beiden Frauen entwickelt, harmonisch, ebenso erotisch. Sie Beide vergaßen beinahe alles um sich herum, denn stellte sich ihnen auch nichts in den Weg. Diese vertraute Zweisamkeit der beiden Frauen stellte eine gewissem Harmonie her. Sie lebten zusammen, liebten sich.
 

Dennoch war Nimueh etwas in Sorge um die junge Hexe, bemühte sich somit um ihre Gesundheit als auch Wohlbefinden. An für sich war es ein leichtes, denn musste sie sich nicht fürchten bloß weil sie Zauberei anwandte um ein Leben zu retten. Während Morgana sich ruhend stets im Inneren des Heims aufhielt war es Nimueh, die sich ab und an nach draußen wagte um sie beide zu verpflegen.
 

So auch an diesem Abend kehrte sie zu Morgana zurück. Ihr Blick schien besorgt. Morgana sah auf, erhob sich sogleich, denn entging ihr Nimuehs Ausdruck nicht. "Was bedrückt Euch Liebste?"

"Man sucht nach Euch in Camelot"

Morgana erstarrte. "Ist nicht dein Ernst"

"Als ob es nicht zu erwarten gewesen wäre, Morgana. Du bist die Ziehtochter des Königs, wenn du lange fort bist, natürlich fällt das auf"

"Und was ich nun tun deiner Meinung nach?!"

"Nach Camelot musst du zurück ganz einfach", Nimuehs Stimme klang kühl, emotionslos. Ganz anders als in den letzten Tagen, in denen sie stets liebevoll und fürsorglich ihrer Geliebten gegenüber gewesen war, war sie nun wieder so kalt.

"Zurück?", Morgana schien entsetzt. "Ich möchte nicht weg von hier!"

"Morgana, dir bleibt nichts anderes übrig", sagte Nimueh woraufhin sie sich abwandte.
 

"Lass mich nicht alleine!", Morgana schien verzweifelt, nahm Nimuehs Hand in die ihre, hielt sie fest. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie hatte Angst nun wieder alleine zu sein. Jetzt wo sie sich endlich wieder gefunden haben, sollte sie Nimueh wieder verlassen? Nein. Seit Langem war sie nichtmehr derart glücklich gewesen wie innerhalb der letzten Tage, die sie bei Nimueh verbracht hatte.
 

"Morgana..", Nimueh seufzte leise. Ihr herzlicher Ausdruck der Prinzessin gegenüber kehrte wieder zurück. Sie schloss Morgana in die Arme. Diese schmiegte sich dicht an Nimueh, schloss die Augen. "Ich lasse dich niemals alleine.."

Morgana sah Nimueh an. "Ich liebe dich..", hauchte einen Kuss auf ihre Lippen.

Nimueh drückte Morgana sanft, doch bestimmt weg. "Wir haben keine Zeit dafür, Morgana. Du musst zurück"

"Nicht ohne dich", ebenso bestimmt klang Morgana.

Nimueh seufzte leise. Einen Moment lang schwieg sie, wandte sich ab. Was sollte sie nun darauf erwidern? Sie konnte mit Bestimmtheit sagen, dass Morgana nicht gehen würde, wenn sie ihr sagen würde sie müsse alleine fort. So gut kannte Nimueh Ihre Geliebte bereits. Sie ging umher, dachte nach was sie nun tun könnte. Sie blieb stehen. Lange überlegte sie.
 

Die Zeit über schwieg Morgana, sah zu Nimueh, beobachtete sie. Ihr <Blick war sehnspchtig, bittend. Sie wollte Nimueh nicht verlassen, unter keinen Umständen. Bewusst darüber welche Probleme dies für die Hexe darstellen würde, wusste sie nicht. Und selbst wenn sie es wüsste, wäre es ihr womöglich gleich gewesen. Sie wollte von Nimueh nicht fort, hatte Angst sie aus den Augen zu verlieren. Schliesslich liebte sie sie, und es war nicht nur einseitig. Noch mehr ein Grund weshalb sie nicht getrennt sein sollten. Morganas Körper bebte. Eine gewisse Spannung breitete sich in ihr aus. Sie wusste, dass Nimueh nachdachte, doch würde sie zu gerne wissen was in ihrem Kopf vorging. Sie schluckte leicht, als Nimueh sich schliesslich zu Morgana umdrehte, sie ernst ansah.
 

Ein Moment der Stille entstand. "Du wirst nicht alleine gehen, Morgana. Ich werde dich begleiten."

"Nach Camelot?"

Nimueh nickte.

"Wie stellst du dir das vor?", Morgana sah sie irritiert an. Natürlich freute es sie das zu hören, doch wollte sie Nimuehs Leben schliesslich nicht in Gefahr bringen.

"Ich bringe dich dorthin zurück unter dem Vorwand draußen auf dich gestoßen zu sein, so wird niemand Verdacht schöpfen was wirklich passiert ist"

"Doch..wenn dich jemand erkennt?"

"Wer sollte?"

"Merlin"

Nimueh hielt inne. Natürlich, wie konnte sie das vergessen. ihr Plan eben diesen zu töten war schliesslich gescheitert. Sie blickte zur Seite, sah dann wieder zu Morgana. "Vetrau mir, ich mach das schon irgendwie", zugegeben hatte diese keine Ahnung wie sie das anstellen sollte, doch hatte sie notfalls ihre Zauber zur Hilfe. "So mach dich fertig Liebste, wir brechen am Besten jetzt auf, so sind wir am Morgen bereits da"
 

Morgana nickte, ging zu Nimueh herüber. Sie sah sie eindringlich an. Ihr Blick strahlte Dankbarkeit als auch Verliebtheit aus. Nach wie vor war sie fasziniert von Nimuehs stechend blauen Augen, welche sie immer wieder verzaubert hatten. Ein zartes Lächeln zierte ihre Lippen. Nimueh strich zart über ihre Wange, kam ihr nun sehr nahe. Morgana verlor sich in ihren Augen, wirkte wie in Trance, taumelte leicht, doch bewahrte Nimueh sie vor dem Fall. Die Arme hatte sie um sie gelgt, hielt sie sicher im Arm. Die Beiden kamen sich immer näher bis ihre Lippen sich sanft berührten. Sie verloren sich für den Moment in dem Kuss, wurden leidenschaftlicher, doch ebenso zärtlicher, bis sie sich schliesslich voneinander lösten. Nimueh sah Morgana an. "Hast du alles, Liebste?" Diese nickte. "So lass uns gehen", so nahm sie Morganas Hand und die Beiden verließen gemeinsam die Höhle, machten sich auf den Weg nach Camelot, Hand in Hand durch die Gegend ziehend. Ab und zu warf Morgana verliebte Blicke rüber zu Nimueh. Zweifellos war sie mehr als glücklich. Nichtmal rasten mussten sie, waren nicht müde, gingen einfach weiter. All die Kälte und Müdigkeit, die solch ein Weg mit sich brachte, bei Tag als auch bei Nacht, schien wie nichtig. Sie waren zusammen, das war alles was für Morgana zählte. Doch ebenso Nimueh war nicht minder dieser Meinung, selbst wenn sie es nicht derart zum Ausdruck brachte, wie Morgana es vielleicht tat, war auch diese glücklich, verliebz, doch quälte sie gewisse Besorgnis.

Little Secrets

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Together in the End

Der nächste Tag brach an. Die Nacht verlief recht ruhig, zumindest seit die beiden Frauen eingeschlafen waren. Die hellen Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster direkt in die Gemächer der jungen Prinzessin und ihrer Geliebten. Sanft tänzelten sie durch den Raum, huschten über die beiden Frauen hinweg, welche sich nun regten, aufgewacht waren, durch des Morgens Tanz. Morgana schlug die Augen auf, sah neben sich und richtete sich im Bett leicht auf. Ein sanftes Lächeln zierte ihre Lippen als ihr Blick auf Nimueh fiel. Es war also doch kein Traum gewesen. Ihr Herz schien einen Sprung zu machen. Es war wie ein Traum, doch ebenso real. Sie waren tatsächlich zusammen, nun erst realisierte die junge Prinzessin ihr Glück. Zart strich sie Nimueh übers Haar, welche sogleich die Augen öffnete und etwas verschlafen zu Morgana hinauf sah.
 

"Guten Morgen Liebste" Nimueh vernahm Morganas Worte, lächelte zart und setzte sich nun ebenso auf. Dabei hauchte sie einen zarten Kuss auf Morganas Lippen. "Hast du gut geschlafen?", fragte Nimueh an Morgana gewandt. Diese nickte. "Wie schon lange nichtmehr", sie lächelte. Beide standen sie nun auf, kleideten sich zunächst, ehe sie einander in die Arme schlossen, sich zärtlich, doch ebenso leidenschaftlich küssten. Ein idyllischer Moment entstand. Sie lösten sich schliesslich voneinander, lächelten verliebt.
 

Morgana warf ein Blick aus dem Fenster. Wolkenloser, strahlend blauer Himmel, die Sonne schien. Schöner hätte der Tag für die Beiden nicht sein können, doch ahnten sie noch nicht was auf sie zukommen würde. Die Prinzessin wandte sich zu ihrer Geliebten wieder um, küsste sie ein weiteres Mal. Nimueh erwiderte dies mit äußerster Zärtlichkeit. In diesem Moment öffnete jemand die Tür. Sie ließen augenblicklich voneinander ab. Morgana richtete ihren Blick zur Tür. Es war Gwen. "Kannst du nicht anklopfen?!", ihr Ton war harsch, woraufhin Gwen leicht zusammenzuckt.
 

"Verzeiht Mylady..ich wollte Euch auch garnicht stören, doch..muss ich Euch mitteilen..der König schickt nach Euch..oder..eher nach Eurer Begleiterin..", bei dem Blick auf Nimueh wirkte Gwen etwas verängstigt.

Morgana hob eine Augenbraue, sah zu Nimueh rüber. Auf ihrem Gesicht breitete sich Besorgnis aus. So wandte sich Morgana wieder an Gwen. "Danke..so geh wieder"

Die Dienerin schien sich dies nicht zweimal sagen zu lassen und verschwand augenblicklich aus dem Raum.
 

"Was will er von dir?", fragte Morgana an Nimueh gewandt. Wohl hatte sie die vergangenen Geschehnisse vom Abend zuvor verdrängt.

Nimueh sah sie an. "Irgendwer wird wohl geplaudert haben", leise zischte sie.

"Wie kommst du darauf?"

"Nun..hast du den Blick deiner Dienerin mir gegenüber gesehen? Sie hatte Angst, ganz offensichtlich. So muss sie die Wahrheit wissen"

Morgana nickte. "Doch muss das damit nichts zu tun haben, Liebste. Sie ist eine enge Freundin Merlins und-"

"Gaius auch, Morgana. Und er kennt mich. Lange haben wir gemeinsam in Camelot gedient. Wenn Merlin ihm erzählt, dass ich hier sei, wird er ihm glauben, denn weiß er genau, dass mir soetwas möglich ist. Und Gaius ist mehr als loyal dem König gegenüber!!", fiel sie Morgana ins Wort.

Diese zuckte leicht zusammen, schluckte. "Vielleicht solltest du daher wieder gehen..?"
 

Nimueh sah Morgana an. Garkeine schlechte Idee war es. Es würde niemandem auffallen, niemand würde beschuldigt werden. Sie wäre in Sicherheit. Doch gab es etwas das Nimueh zögern ließ dies zu tun. Morgana. Sie wollte und konnte sie einfach nicht alleine lassen. Nie hatte sie es für möglich gehalten, doch war Liebe tatsächlich eine mehr als starke Macht. Es würde sich somit bewähren hier zu bleiben. Sie sah zu Morgana, schüttelte den Kopf. "Nein. Zunächst höre ich mir an was der König zu sagen hat. Und egal was kommt, ich bleibe bei dir, werde immer bei dir sein", mit diesen Worten verließ Nimueh schnellen Schrittes den Raum.
 

Einen Moment lang verharrte Morgana dort. Alleine. Sie wirkte etwas verwirrt, schüttelte sich dann leicht. Es ehrte sie sehr, dass Nimueh ihr nach wie vor beistand, so konnte sie sicher gehen, dass diese es wirklich ernst meinte, und sie nicht, wie sie eine Zeit lang dachte, bloß ein Spiel war.

Doch hatte sie keine Zeit weiter darüber nachzudenken oder in Erinnerungen zu schwelgen. Auch sie verließ nun schnellen Schrittes den Raum, lief durch die Korridore, in Richtung des Thronsaals. Doch betrat sie diesen nicht. Sie stand draußen, vor der Tür, lauschte dem was drinnen geschah.
 

"-und tatsächlich hättest du mich beinahe getäuscht", es war Uthers Stimme die sprach.

Nimueh blieb stumm.

"Dass du dich traust hier nach Camelot zurückzukehren, nach alldem was du mir, was du uns allen angetan hast. Dass du tatsächlich diese Dreistigkeit besitzt als Hexe diese Ländereien wieder aufzusuchen. Und dass du tatsächlich der Meinung warst mich täuschen zu können, ungeschoren davonzukommen und dabei meine Tochter zu betören", er schüttelte den Kopf.

Nach wie vor schwieg Nimueh.

"Und dazu möchtest du dich nicht äußern? Nach all den Jahren nicht? Man sieht sich über 20 Jahre nicht und nun wechselst du nicht ein Wort mit mir?"

Ein Moment der Stille entstand.

"Kein Wort der Verteidigung?"

"Es würde mir ohnehin nichts bringen", sagte Nimueh schlliesslich, zischte leise.

"Da hast du allerdings Recht", Uther lachte, ehe sein Blick wieder Ernst wurde.

"Ich werde kein Gericht abwarten, nie werde ich lange mehr warten. So verkünde ich dein Urteil jetzt, vor all den hier Anwesenden. Als Hexe bist du aus dem Höllenfeuer gekommen und durch Feuer wirst du dorthin zurückkehren!"
 

Morgana, welche die ganze Zeit über die Unterhaltung mitverfolgt hatte, stieß die Tür nun auf, betrat den Raum. "Nein!", ihre Stimme bebte. Der Ausdruck des Entsetzens stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie zitterte, hatte Angst. Angst vor dem was Nimueh passieren würde, dass sie Schuld daran war.

Uther sah verwirrt zu Morgana. "Morgana, du weißt nicht wen du vor dir hattest-"

"Doch! Das weiß ich sehr wohl! Ja, sie ist eine Hexe, na und? Letztlich hat sie mir das Leben gerettet!", fiel sie ihm ins Wort.

"Das macht noch lange nicht gut welche Leben sie vorher ausgelöscht hat! Morgana ich dulde keine Zauberei in meinem Königreich, das weißt du!"

Morganas Augen funkelten gefährlich. "Das ist mir gleich was du duldest und was nicht!", sie schrie schon beinahe.

Uther hob eine AUgenbraue, sah Morgana irritiert an. "Wie redest du mit mir?"

"Ebenso ist es mir egal wie ich mit dir rede!", sie schritt durch den Saal, kam näher, blieb neben Nimueh stehen, sah mit anklagendem Blick zu Uther.
 

Dieser schüttelte den Kopf. "So hat sie es tatsächlich geschafft in dieser kurzen Zeit zu betören?"

Morgana knurrte leise. "Zum Einen ist es weder eine kurze Zeit noch hat sie mich betört. Zum Anderen, ich liebe sie und lasse es nicht zu, dass man ihr was tut"

Uther lachte. "Seit wann kennst du sie bitte?"

Ein Moment der Stille entstand.

Morgana fuhr ruhig mit ihrer Erklärung fort. "Seit dem Bankett. Ich wusste von Anfang an wer sie war, was sie getan hat. Unter anderem war ich nicht so lange weg, weil ich mich verlief, nein. Ich habe nach ihr gesucht, denn musste sie fliehen wegen Euch! Letztlich habe ich sie wieder gefunden. Sie ist nicht so wie Ihr glaubt, ohnehin ist Euer Urteil stets unfair. Keine Ahnung habt Ihr vom Menschen, sonst hättet Ihr nach Eurer theorie von Magie bloß nurnoch die Hälfte der Gefolgschaft am Hofe"
 

Zu Anfang hatte der König Morganas Worten noch Beachtung geschenkt, sich nun jedoch abgewandt. Er winkte in den Saal. "Führt sie ab, die Hexe. Und bereitet die Hinrichtung vor, jetzt"

So schritten die Wachen voran, ergriffen Nimueh, hielten sie fest, aus Angst sie konnte sich befreien, doch machte Nimueh keinerlei Ansätze sich irgendwie wehren zu wollen. Ihr Blick war an Morgana gerichtet. Diese lief zu Nimueh herüber, hatte Angst, ergriff ihre Hand um sie festzuhalten, doch die Wachen stießen sie zurück, sodass sie zu Boden fiel. Nach wie vor sah Nimueh zu Morgana. "Vergiss bitte nie...ich liebe dich, Morgana", somit führten die Wachen sie ab.
 

"NEIN!", Morgana schrie, sah Nimueh verzweifelt nach. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, welche sich dann den Weg über ihre Wangen bahnten. Zittrig stand Morgana auf, wandte sich an Uther. Ihr Blick war hasserfüllt. "Wie kannst du nur? Wie kannst du das nur zulassen? Du zerstörst Leben!"

Uther wandte sich nun wieder um. "Sie hat ebenso Leben zerstört, versteh das endlich"

"Ich verstehe sehr wohl! Du verstehst nicht!", Morgana geriet in Rage. "Sie würde niemandem wehtun, wenn du nicht derart intolerant wärst und mal einsehen würdest, dass Magie nicht bloß der Zerstörung dient! Lass sie gehen!"

Uther lachte. "Warum sollte ich?"

"Weil ich sie liebe!", Morganas Körper bebte.

"Das akzeptiere ich nicht, Morgana! Genauso wenig wie ich Magie in meinem königreich akzeptiere!"

"So musst du mich schon mit ihr verbrennen lassen", Morgana lachte spöttisch.
 

"Das ist wohl kaum dein Ernst Morgana"

"Doch. Genau das ist mein Ernst. Du sagst du akzeptierst keine Magie..keine Zauberei..doch bist du zu blind zu sehen wer über diese verfügt und wer nicht"

"Das bin ich ganz sicher nicht"

"So sage mir, was ist mit mir?"

"Was soll mit dir sein?"

"Bin ich magisch?"

"Nein, natürlich nicht. Morgana was soll der Unsinn?"

Morgana lachte höhnisch. "Oh und wie blind du bist"

"Was soll das heißen?"
 

Morgana schwieg daraufhin. Sie wandte sich ab, ging in Richtung der Türen. Kurz vor diesen blieb sie stehen. Noch einmal drehte sie sich um, ihre Augen leuchteten auf. Ein Feuer entfachte inmitten des Thronsaals. "Wir werden ja noch sehen wer durch Feuer dahin zurückkehrt wo er herkam!", somit verließ die junge Hexe den Raum. Sie schritt durch die Korridore, lief, hinaus auf den Hof.

Doch weit kam sie nicht, noch bevor sie durch die Eingangstore schreiten konnte wurde sie zurückgehalten. Zurückgehalten von Wachen. "Was zur..?"

SIe wandten sich um. Uther kam auf sie zu. "Das sagen zu müssen ist für mich mehr als schwerlich..doch soll dieses Land auch weiterhin rein bleiben. Die Hexe hat dich mit ihrem Fluch vergiftet und so kann ich das nicht stehen lassen, Morgana, so Leid es mir tut"

"Was tut dir Leid? Garnichts tut dir Leid!", Morgana zischte, spuckte ihm ins Gesicht.

Er sah sie daraufhin an, kühl war sein Blick. "Läutert sie", so führte man auch sie ab.
 

Einige Stunden waren vergangen. Auf dem Hinrichtungsplatz hatte sich eine ganze Menge an Leuten versammelt. Gewöhnliches Fußvolk, Leute des Hofes, auch Adlige. Statt des Galgens war ein Scheiterhaufen hergerichtet. Der Richter verlas die Anklage. "Eine weitere Epidemie der Magie hat unser Königreich abermals erreicht, wenn nicht sogar die Größte. Man kennt sie, gefürchtet ist sie bis in Weiten. Nimueh, schwarzmagische Hexe, Priesterin der alten Religion. Und als ob das nicht schlimm genüg wäre, hat sie nun auch begonnen unsere Leute von innen heraus zu verderben. Zu un ser aller Unglück betrifft es keinen gewöhnlichen Menschen, nein, es betrifft unsere Repräsentantin des Landes, Prinzessin Morgana"
 

Allgemeine Unruhe herrschte im Volk. Ihre Blicke fielen auf die beiden Frauen, welche an den Scheiterhaufen gebunden waren, den Blick gesenkt hatten.

Während der Richter mit seiner Klage fortfuhr, warf Morgana einen Blick hinüber zu Nimueh. "Verzeih mir Liebste..es tut mir so Leid..das hätte nicht passieren dürfen.."

Nimueh blickte zu Morgana herüber, nahm ihre Hand in die ihre. "Nicht doch Geliebte. Dich trifft keine Schuld. Zudem wir es nun nichtmehr ändern können.."

Morgana schluchzte leise, drückte Nimuehs Hand leicht. "Ich liebe dich so sehr.."

Selbst Nimueh konnte einzelne Tränen nicht utnerdrücken. Es tat ihr in der Seele weh, dass es Morgana auch betraf. Nie hatte sie gewollt, dass diese sterben muss. Nicht auf solche Weise. Sie schluckte schwer. "Ich liebe dich ebenso Morgana.."
 

Nun wurde das Feuer entzündet. Rasend schnell breitete es sich über das Stroh und das Holz aus. Es wurde heiß, sehr heiß. An Luft wurde es für die beiden Frauen immer weniger, so dass das Atmen zur Qual wurde. Ein Husten. Morgana schloss die Augen, weinte leise.

Noch immer hielt Nimueh jedoch ihre Hand, sah zu ihrer Geliebten herüber. "Morgana. Bitte..sieh mich an.."

Morgana sah somit zu ihr herüber, erschrocken über die Tränen, die Nimuehs Wangen bentzten.

"Mir tut es Leid..dass dich so ein Schicksal ereilen muss.."

Morgana schüttelte den Kopf. "Nein..das ist für mich nicht wichtig..noch sind wir zusammen"

"Und in Ewigkeit werden wir es bleiben", hauchte Nimueh.

Morgana brachte ein Lächeln zustande. "Wenn wir sterben, so sterben wir gemeinsam.."

Nimueh lächelte zart. "Ich liebe dich...für immer"

Morgana schluckte schwer. "ich liebe dich ebenso.."
 

Nach wie vor hielt Nimueh Morganas Hand, drückte diese leicht. Das Feuer stieg immer weiter, umgarnte die beiden Frauen, bis es diese schließlich berührte und an ihnen heraufstieg. Die Schreie der beiden Frauen hallten über den ganzen Platz, bis in die Ferne. Schmerzensschreie, bis sie schließlich verstummten, ihre beiden Seelen letztlich erlöst waren



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