The Lady and the Witch von Feenspiegel ================================================================================ Kapitel 8: Nostalgia -------------------- Nimueh war fort. Das einzige was geblieben war, war der düstere Duft, der Morgana dennoch so verführt hatte. Die Tränen, die ihre Haut benetzt hatten, waren Nimueh nicht entgangen. Der hilflose Blick. So schockiert... verletzt. Die innere Bitte noch etwas sagen zu wollen. All das war in Morganas Augen nicht zu verkennen. Sie saß noch immer da. Nass waren ihre Wangen von den Tränen, die sich aus ihrer Seele empor ragten um ihr Leid von sich zu schütteln. Doch großes Leid war es. Zu viel Schmerz. Zu viele Tränen. Morgana schluckte schwer. Als war ein Strick um ihre Kehle gebunden verzog sie das Gesicht, als sie den Frust in sich kehrte und zittrig aufstand. Was tat Nimueh in diesem Moment? Sie dachte nach. Ob es ihr auch weh getan hatte? Dachte die Hexe an Morgana? Dachte sie darüber nach, was sie ihr angetan hatte? Oder war es ihr egal? In der Tat saß Nimueh auf ihrem Bett. Ein Buch aufgeschlagen, eine Feder in der Hand um zu schreiben, doch jedesmal, wenn sie den Federkiel ansetzte und schrieb, kritzelte sie unkonzentrietes vor sich hin. Seite für Seite riss sie aus dem Buch und seufzte. Warum beschäftigte es ihr Herz so? Warum ging sie ihr nicht aus dem Kopf? Das war doch nicht ihre Art. Ganz und garnicht. Sie war ja nicht umsonst zu Morgana gegangen und hatet ihr dies gesagt. Oder eher angetan? Der Blick der Prinzessin ging Nimueh nicht aus dem Kopf. Von einem auf den anderen Moment wirkte sie so als sei eine Welt für sie in ihr zusammengebrochen. So traurig. So verzweifelt. Verletzt. Ihr gingen die Bilder nicht aus dem Kopf. Wie sie sie angesehen hatte. Es hätte ihr kaltes Herz doch beinahe zum Schmelzen gebracht. Nein was dachte sie da? Sie musste das tun. Sie wollte das tun. Auch hatte sie das richtige getan, da war sie sich sicher. Und auch wenn es nicht das rechte gewesen wäre, eine Prinzessin und eine Hexe...das passte nicht. Nimueh schüttelte den Kopf. Noch nie war sie so verwirrt gewesen. Diese Frau schien ihr jeglichen Verstand zu rauben. Auch ertappte sie sich oft, zu oft, dabei wie sie daran zurückdachte..an die Begegnungen, die momente in Zweisamkeit, die gemeinsame Nacht. "Ach verflucht!", leicht geriet sie in Rage. Sie stand auf, wobei sie das Buch von ihrem Schoß auf den Boden warf. Solangsam musste sie auf andere Gedanken kommen. Nie hatte sie erwartet, dass ihr ein Mensch jemals so nahe gehen würde. Ein Mensch? Nicht bloß irgendeiner. Nein, es war Morgana. Prinzessin Morgana, die ihr den Verstand raubte. Die Ziehtochter Uthers. Die Halbschwester des Prinzen. Die heimliche Magierin am Hofe. Warum fühlte Nimueh so? Plötzlich fühlte sie ein Gefühl, dass sie stets in sich gekehrt hatte. Aber nein, so durfte sie nicht denken. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Sie konnte stetig das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Morganas Liebe nutzen? Es ausnutzen und somit an Uther kommen? Sie war schließlich die Hexe, die Uther fürchtete. Mehr als wohl eine andere Hexe der alten Religion. Allmählich ordneten sich Nimuehs Gedanken wieder und sie öffnete die Augen. ihr gewohntes Verhalten kehrte zurück. So konnte sie sich wieder beruhigt ihrem gewohnten Tagesablauf widmen. Denn, genau genommen, hatte sie alles was sich ihr in den Weg stellte, bzw hätte stellen können, aus der Welt geschafft. Sie kniete sich zu Boden um ihr Buch wieder aufzuheben. Als sie es in den Händen hielt fiel Nimuehs Blick auf die aufgeschlagene Seite, welche sie eben noch beschrieben hatte beziehungsweise beschreiben wollte. Es handelte sich dabei nur um einen Satz. Und wieder waren sie da. Diese Zweifel. Doch nicht nur das alleine. Nun mischten sich Schuldgefühle mit ein. Hatte sie wirklich schon alles aus der Welt geschafft? Die Richtigkeit ihres Handelns erschien ihr nun wieder mehr als schleierhaft... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)