Die Chroniken von Sekai von Salome_chan ================================================================================ Kapitel 19: Die Geschichte von Mizuki Himawari ---------------------------------------------- Diese Geschichte spielte in Magnolia, einer kleinen Stadt etwas südlich von Bō, noch gerade so im Einflussgebiet der Stadt. Allerdings waren die Bewohner der Stadt alle mehr oder weniger nicht-magisch und absolut gegen Maie. Die Stadt wurde verwaltet von Bischof Dokeshi, der in einem sehr alten Gebäude im Zentrum der Stadt lebte. Er selbst bezeichnete Selbiges als Kathedrale, auch wenn keiner etwas mit diesem Begriff anzufangen vermochte. Um diese Kathedrale, die rechteckig, versehen mit zwei hohen Türmen im Mittelpunkt der Stadt, auf einem eigentlich freien Platz stand, erstreckte sich nach Norden und Süden je ein etwas kleinerer, halb-ovaler Marktplatz, mit jeweils einem öffentlichen Brunnen, welcher, der Symmetrie des Platzes angepasst, sich halb-oval an die Mauern der Kathedrale fügte. Zudem standen auf diesen halben Plätzen noch zwei sehr alte Bäume. In Westlicher Richtung wies diese Kathedrale ein großes Portal auf, das direkt zum Westlichen Tor der kreisrund angelegten Stadt zeigte. Dieses äußerst massive Tor war mit einer Zugbrücke versehen, da direkt vor diesem Teil der Stadtmauer ein recht breiter, reißerischer Fluss vorbei strömte. Davor erstrecken sich Felder und eine große Obstbaumwiese. In östlicher Richtung der Kathedrale kam man zum erheblich kleineren, östlichen Tor, auch auf dieser Seite erstrecken sich außerhalb die Felder und Wiesen der ansässigen Bauern. Magnolia selbst verfügte noch über zwei weitere, größere Plätze. Der nördliche lag, symmetrisch zum südlichen Platz eingefügt zwischen dem dritten und zweiten Viertel. Die Einteilung der Viertel war recht einfach. Das dritte Viertel umfasste die sehr einfachen Häuser direkt an der Stadtmauer, sie hatten lediglich zur Hauptstraße hin Fenster und die Dächer mussten zur Selbigen hin abschüssig verlaufen und schiefergedeckt sein, alles aus Militär- und Verdeitigungsstrategischen Gründen längst vergangener Zeiten. Im zweiten Viertel baute man deutlich anders, obwohl es nur auf der gegenüberliegenden Straßenseite lag. Die Häuser dort waren höher als die Stadtmauer und drei bis vierstöckig, Alle hatten Fenster zur äußeren Hauptstraße hin und einige verfügen über Fenster und Zugänge zu den sogenannten „geheimen Gärten“. Diese waren kleine, begrünte Baulücken Zwischen den zwei, Rücken an Rücken stehenden, Häusern des zweiten Viertels. Unter Umständen wussten einige der Bewohner nicht einmal, dass sie eventuell ein Fenster zu einem dieser Gärten hatten, denn sie waren stets gut verborgen. Im ersten Viertel, also dem innersten Häuserring direkt um den großen Marktplatz um die Kathedrale wohnten die Reichsten Leute, allerdings eher in der Häuserreihe die zum Zweiten Viertel hin zeigte, denn in denen zum Marktplatz hin waren fast ausschließlich Verwaltungen und eine Gaststätte untergebracht, da gelediglich Reisende in Magnolia rasten. Wenige Gehminuten hinter den Feldern der Stadt befand sich nämlich eine wichtige Handelsstraße, sowie ein kleineres Scheibenportal von dem aus man das ganzen Reich der Mitte erreichen konnte. Mizuki Himawari wurde als das Einzige Kind einer Familie aus dem dritten Viertel geboren. Ihre Eltern verdienten sich ihr Geld durch die Kunst-sie fertigten Portraits und Landschaftsbilder an und gaben bei Bedarf den reicheren Kindern aus dem ersten Viertel Unterricht im Zeichnen. Früh schon stellte sich ihre außerordentliche Begabung für Bleistift und Tuschezeichnungen heraus und ihre Eltern beschlossen, dass sie zur Schule gehen sollte, was in der Provinz bei Kindern einfacher Leute keinesfalls üblich war. So verbrachte Mizuki viele Sonnenzyklen in der einzigen Schule Magnolias, deren Leitung Bischof Dokeshi oblag. Neben den verschiedenen Schriftsystemen und Dialekten des Reich der Mitte und sonstigen ach so wichtigen Dingen wie der höheren Mathematik, lehrte man sie auch gegen die Magie zu sein, sie wurde wie alle Kinder der Stadt regelrecht magiefeindlich erzogen. Mizuki lernte vergleichsweise schnell und als sie ihre Schullaufbahn fast beendet hatte kam es zu einer für sie überaus schicksalhaften Begegnung mit Kuro Dodeka. Kuro begleitete damals Jii Dodeka, der auf einer Geschäftsreise war und etwas in Magnolia erledigen wollte. Obwohl sie noch ein Kind war verfügte Kuro damals schon über, für ihr Alter, beachtliche, magische Fähigkeiten. Auch wenn sie wenig Interesse für die Geschäfte von Jii hegte. Daher streifte sie, währen Jii sich mit einigen älteren Herrschaften unterhielt, durch die Felder östlich Magnolias. Dort traf sie die damals, wie besagt, nur geringfügig ältere Mizuki Himawari, die verzückt ein Feld voller Sonnenblumen betrachtete. Wie Kinder nun mal so sind unterhielten sie sich bald, voller Neugierde auf den jeweils Anderen. Mizuki skizzierte auf ihren Skizzenblock einen kleinen Hasen für Kuro, da diese begeistert war, zu hören, dass Mizuki gut zeichnen konnte. Die kleine Kuro, welche damals noch nichts von der gelediglich feindlichen Einstellung gegenüber Magiern wusste, erweckte die Zeichnung kurzweilig zum Leben, ließ das grau-schraffierte Häschen einmal kurz vom Block springen und zu einer der Sonnenblumen hoppeln, anschließend wieder genau so, wie es zuvor gewesen war, zurück aufs Papier. Mizuki war entsprechend entsetzt, sie hatte ja noch nie die Wirkung von Magie gesehen, da auch Lacrima von Bischof Dokeshi in Magnolia verboten worden waren. Doch eigentlich war sie nicht schockiert genug, denn vor langer Zeit, noch bevor sie in die Schule kam, hatte sie einen Traum gehabt, in dem eine ihrer Zeichnungen, ebenso wie das Häschen, zum Leben erweckt worden war. Sie bemühte sich dennoch, sich ihr Entsetzen nicht anmerken zu lassen, was ihr allerdings nicht so recht gelingen wollte. Kuro wirkte daraufhin etwas betreten – wohl zu recht. In ihrer Kindlichen Unwissenheit erkannte sie allerdings nicht den wahren Grund und so erklärte sie der völlig perplexen Mizuki, wie sie den Zauber ausgeführt hatte. Danach verabschiedete sie sich eiligst, gab ihr aber vorher noch einen schimmernden, durchscheinenden Stein, mit dem die nun völlig überforderte Mizuki nichts anfangen konnte, und verschwand. Als Kuro am Abend in ihrer kleinen, schmalen Kammer im oberen Stockwerk ihres Elternhauses saß dachte sie an das, was ihr Kuro gesagt hatte. Sie glaubte nicht wirklich, dass sie, so wie in ihrem Traum, Magie wirken konnte und doch nahm sie erneut die Skizze des Häschens hervor und Schritt für Schritt, so wie Kuro es ihr erklärt hatte, wand sie den Zauber auf die Skizze an. Entgegen jedweder Logik und allem, was wahrscheinlich war löste sich das Häschen erneut vom Papier, hoppelte orientierungslos einige Schritte umher und wurde dann wieder eins mit dem Papier. Dies war der Zeitpunkt, an dem Mizuki ihre Magische Kraft entdeckte. Und obwohl man sie ihr bisheriges Leben lang gelehrt hatte, wie böse und widerwärtig die Magie doch sei, so fand sie nichts Negatives daran. Da sie die Schule von nun an als sinnlos betrachtete und auch nicht mehr der gleichen Meinung bezüglich Magie war, begann sie, dem Unterricht fern zu bleiben und heimlich in den Feldern vor der Stadt ihre eigenen Magischen Fähigkeiten zu verbessern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)