Die Chroniken von Sekai von Salome_chan ================================================================================ Kapitel 14: Ankunft in Bozuko ----------------------------- Kuro nahm Kurs auf die Stadt Bozuko. Sie stand an Deck und ließ ihren Blick über den endlosen Horizont schweifen. In der Ferne konnte sie die Felsen der Stadt ausmachen, bald würde sie auch in den Kreis der Zauber kommen, welche die Stadt umwoben. Script, in seiner neuen Lieblingsform als Katze, saß auf Kuros Schulter. Sie sah bereits die verschiedenen Buchten der Stadt und das große Anwesen das die Satrap, also die Statthalter, Negai und Nozomi bewohnten. Der Gebäudekomplex lag etwas hinter der mittleren Bucht. Wie alle Häuser der Stadt war er aus Holz und Reispapier, mit Ziegeln die in dunklem jadegrün schimmerten. In einem der Innenhöfe, die von den luftigen Hallen umgeben waren, blühte ein großer Kirschbaum, der sicher sehr alt war. Das Wasser des ewigen Meeres schwappte gegen die hellgrauen Steine der Bucht und der stetige Wind spielte mit dem Wasser das um die Stelzen jener Häuser floss, die noch etwas oder gleich ganz im Wasser standen und mit einer verwirrenden Anzahl von Stegen und Brücken miteinander verbunden waren. In der Mitte der Bucht, etwas weiter draußen im Meer war das Wasser an einer exakt kreisförmigen Stelle bis zum Meeresgrund zurückgewichen, doch weder Fische noch die Tiermenschen die mit ihnen verwand wahren oder die Pflanzen des Meeres störten sich daran. Kleine Schwärme friedlicher Fische schwammen in der Stadt umher, sie konnten das Meer an dieser Stelle beliebig verlassen oder wieder zurückkehren. Kleine Fischmenschmädchen, die ihre Magie, welche es ihnen erlaubte als Mensch zu erscheinen, noch nicht beherrschten schwammen kichernd durch die Straßen und spielten mit ihren reinmenschlichen Brüdern und Freunden. Die Magie der Drachenzwillinge Negai und Nozomi umwand die ganze, weitläufig angelegte Stadt. Scheibenportale gab es eher vereinzelt an den zentralen Plätzen oder um von Bucht zu Bucht zu gelangen, da die ganze Stadt bequem zu Fuß oder mit einer Sänfte begehbar war. In der ganzen Stadt waren in die Treppen und Geländer und alles Sonstige aus Stein Ornamente gehauen worden. Einige stellten fließend die Ewigkeit da, andere symmetrisch die Schönheit, die im Auge des Betrachters lag. Die hellen, glatten Mauern und Flächen an den Felsen waren oft bemalt worden, mit wunderschönen Bildern, deren Geschichten die alten Legenden erzählten. An den Ecken der Häuser hingen manchmal Windspiele deren Klang glockenhell durch die Straßen schwebte. Kuro legte an den Piers in der östlichen Bucht an, welche die kleinste war und dadurch den Reisenden vorbehalten war. Wenn sie sich recht erinnerte hatte Mr. Tokidoki ihr in Bō erzählt, das seine Tochter derzeit in Bozuko war. Da Bird Tokidoki eine alte Bekannte von Kuro war, machte sie sich als erstes auf den Weg zu dem Laden. Auf den Straßen waren viele Menschen, Tiermenschen und Elfen unterwegs. Sobald die Dämmerung sich über die Stadt senkte, würden zwischen ihnen wie aus dem Nichts Nachtelfen auftauchen, die während der Dunkelheit für die Sicherheit der Stadtbewohner die Verantwortung trugen. Da die Straßenbeleuchtung nachts nur minimal war nahmen die Vermögenderen Bewohner wenn sie in der Dämmerung oder des Nachts nochmal auf die Straßen mussten einen Diener mit, der ihnen mit einer Laterne den Weg leuchtete. Jene von ihnen, die magisch begabt waren ließen sich allerdings meist von einem Wehrlichtchen den Pfad zeigen den sie beschreiten mussten. Noch war es allerdings Nachmittag und die Sonne erhellte die Gassen und Gässchen der Stadt. Richtig breite Straßen gab es kaum, und wenn dann führten sie nur von den Buchten zu den Lagerhöhlen, am kleinen Fluss entlang der aus dem Hinterland kam und in der großen, mittleren Bucht ins Meer mündete oder dem Anwesen der Drachenzwillinge. Auch wenn einige der Stadtbewohner nur den Rang eines Diener bekleideten so waren doch alle sorgfältig und ordentlich gekleidet. In dieser Gegend hatten sich sowohl Architektur als auch Kleidung völlig anders entwickelt als in Bō, die Meisten trugen Yukatas, Kimonos oder Hosen und darüber Hemden und Westen die wiederum sehr an die Yukatas erinnerten. Die feinen Damen die in ihren vielschichtigen und kostbaren Kimonos einen kleinen Sparziergang machten ließen sich von einem Diener einen Sonnenschirm tragen und wurden meist von einem bessergestellten, leicht bewaffneten Diener begleitet. Einige der Bewohner an denen Kuro vorbeiging trugen elegante Schwerter mit leicht gekrümmter Klinge, wie ihr auffiel. Vor den massiven Toren der Stadthäuser reicherer Leute standen Fahnen mit dem Siegelzeichen ihrer Familie. Dies bedeutete, dass Feierlichkeiten erwartet wurden. Kuro selbst hatte sich der Stadtbevölkerung angepasst und trug einen dunkelroten Yukata mit einer grauen Drachenstickerei am Saum. Sie dachte an Yuki, diese besaß das Gegenstück dazu. Kuro vermisste sie. Insgeheim hoffte sie, dass sie das Chaos auf Isola überlebt hatte, auch wenn ihr dies nicht sehr wahrscheinlich erschien, aber immerhin war sie als ihre Schwester aufgewachsen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)