Freuden des Alltags von Cherriden (Auch Kleinigkeiten können uns zum Lächeln bringen!) ================================================================================ Kapitel 5: Die Ziellinie passieren ---------------------------------- Seitdem ich alt genug für den aktiven Beitritt eines Sportvereins war, gab es für mich nichts schöneres, als meine wöchentlichen Trainingseinheiten. Zweimal in der Woche konnte ich mich richtig auspowern und meinem ganzen Frust, Stress und Unzufriedenheit in Luft auflösen. Zu Beginn habe ich jede Sportart ausprobiert, die ich ausüben durfte und angeboten wurde. Doch mit der Zeit habe ich meine Leidenschaft für das Laufen entdeckt und habe mich seitdem darauf spezialisiert. Egal ob Sprint, Dauerlauf oder Hürden. Solange ich laufen konnte war mir alles recht. Ich lief in meinem Verein und in der Schulmannschaft.   Neben den Wettbewerben meines Vereines habe ich auch an diversen Schulmeisterschaften teilgenommen und kann stolz behaupten, dass ich stets unter den Besten Fünf platziert war. In meinem Zimmer hatte ich einige Pokale, Medaillen und Urkunden stehen, welche von meinen Siegen zeugten. Im Laufen konnte mir so schnell keiner etwas vormachen!   Das schönste Gefühl ist es jedoch das Ergebnis seiner Arbeit zu sehen und es bei einem Wettkampf den Anderen zu demonstrieren. Auf Wettbewerben herrscht nämlich immer eine ganz eigene Atmosphäre. Es liegt eine Spannung in der Luft, welche keinen stillhalten lässt. Weder Athlet, Streckenwart, Trainer noch Zuschauer. Immer wenn ich das Stadion betrete, um mich für meinen Lauf vorzubereiten erfasst mich ein Kribbeln. Eine freudige Erwartung und ich kann gar nicht anders als zu Grinsen. Für kurze Zeit sind wir Acht Läufer der Mittelpunkt der Geschehnisse und alle achten nur auf uns. Wenn ich mich auf der Tartanbahn startfertig mache, mich nochmals aufwärme und mich einlaufe suche ich automatisch nach meinen Freunden. Auch wenn sie nicht immer alle vertreten ist. Einer ist immer da, um mir die Daumen zu drücken. Selbst wenn es bedeutet, dass man mal eine Unterrichtsstunde oder einen ganzen Schultag ausfallen lassen muss.   Nach dem Aufwärmen und Einlaufen geht es los. Wir werden gebeten uns in Startposition zu begeben. Noch einmal tief durchatmen und ein letzter Blick zu meinen Freunden. Alle Starterinnen machen sich bereit und gehen in Position. Meine Muskeln spannen sich an und mein Kopf ist wie leergefegt. Jetzt zählt nur noch das Rennen und etwas nervös warte ich auf den Startschuss.   Dann heißt es Laufen, Laufen und Laufen. Möglichst schneller, wie jede andere. Ich lasse alles hinter mir und laufe einfach nur dem Ziel entgegen. Es sind teilweise nur ein paar Sekunden und dann ist alles wieder vorbei. Doch in dieser Zeit bin ich frei. Alles zieht an mir vorbei und ich bin mir sicher, dass sich das anfühlt wie Fliegen! Und wenn ich das Ziel dann erreicht habe und langsam auslaufe macht sich ein unglaubliches Glücksgefühl in mir breit. Ich habe es geschafft. Die ganze Plackerei der vergangenen Tage und Wochen – teilweise auch Monate – hat sich gelohnt, denn ich habe es ins Ziel geschafft! Egal auf welchem Platz ich gelandet bin, jetzt wissen alle was ich kann und ich weiß, dass es sich gelohnt hat zu trainieren.   Jedes Mal, wenn ich das Ziel erreiche – egal ob als erste, oder nicht –  erfüllt mich ein unglaublicher Stolz und ich bin froh es geschafft zu haben.   Die Ziellinie passieren, meine Alltagsfreude!   - TenTen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)