The Reason von Oceanwhirl (Highly dramatical Ryouhei x Hiro ->WIRD BALD FORTGESETZT<-) ================================================================================ Kapitel 1: 01 - 暁 ----------------- "Den darf ich eigentlich noch gar nicht ansehen." Ryouhei wandte sich um und lächelte leicht, als er in die glänzenden braunen Augen sah. "Du darfst auch eigentlich keinen Alkohol trinken und tust es und jetzt heulst du wegen eines Films?" Hiro verzog schmollend das Gesicht, und der Größere tippte mit dem Rücken der DVD auf den wirren Schopf. "Oder liegts daran, dass du doch nicht so hart bist wie du immer tust, hm?" "Ich hassen solchen Ekel-Scheiß", murrte der Kleinere und Ryouhei lachte, stellte die DVD dann weder ins Regal. Er persönlich mochte diese spezielle Mischung aus Horror-, Splatter-, Porno und Roadmovie, aber bevor der Kleine wirklich noch heulte, ließ er lieber diesem die Wahl. Hiro war ein Teenager wie er im Buche stand. Aufmüpfig, stets darum bemüht Aufmerksamkeit zu erregen und mit seinen 15 Jahren schon der Überzeugung alles besser zu wissen als jeder andere, ganz egal worum es ging. Nur manchmal, ganz selten, stieß Ryouhei auf einen Nerv, den man bei dem Kleinen nicht vermuten würde. Manchmal, so wie jetzt, gestand er ein, dass er ein ganz klein wenig sensibel war und das waren die Momente, in denen der Oberschüler damit leben konnte, nachzugeben. Also durfte der Kleinere einen Film aussuchen. Und es würde so enden wie immer, wenn sie sich einen Film ansahen, den der Mittelschüler ausgewählt hatte: Hiro würde halb auf ihm liegend einschlafen, sodass Ryouhei nicht mehr an die Fernbedienung kam, um umzuschalten und sich doch eine der Sendungen über Harley Davidson oder die Bandidos oder irgendwelche Chopper-Umbau-Werkstätten anzusehen, die er über alles liebte. Stattdessen musste er sich den Film bis zum Ende ansehen, nur damit Hiro beim Abspann wach wurde und vehement abstritt, dass er eingeschlafen war. Ryouhei liebte es, wie die Augenbrauen des Kleineren sich dann zusammenzogen und er anfing zu zetern, dass er ja wohl genau wusste, wie der Film ausgegangen war. In den meisten Fällen wusste er es nicht und vergrub schmollend den Kopf an Ryouheis Bauch. Der Oberschüler wusste, dass es seltsam war. Normalerweise hing kein 19-Jähriger mit einem Mittelschüler rum, schon gar nicht, wenn der so eine Landplage war wie Hiro. Shoya hatte erzählt, dass es Gerüchte gab über sie beide, dass Ryouhei sich den Kleinen als Handlanger hielt, oder dass er ihn gar erpresste, damit er mit ihm ins Bett ging, aber das war natürlich nicht so. Sie waren nur Freunde, einfach so. Und auch wenn Hiro vielleicht ein ganz kleines bisschen Interesse an ihm hatte, lag das nur daran, dass er nunmal in der Pubertät und damit in seiner sexuell experimentierfreudigen Phase war. Ryouhei wusste schließlich aus eigener Erfahrung, dass Jungs in dem Alter nunmal die ein oder andere Fantasie hatten und für den unwahrscheinlichen Fall, dass Hiro ihm eines Tages doch noch Avancen machte, würde er diese einfach ignorieren. Er brauchte sich also keine Gedanken um irgendwelche haarsträubenden Gerüchte zu machen. So hingen sie also am Abend auf Ryouheis Bett, der Ältere barfuß mit Jeans und schwarzem Tanktop, der Kleine noch in seiner Schuluniform (ohne Jackett) und mit einer Tüte kandierter Erdnüsse, die er wie vom Fließband eine nach der anderen in seinen Rachen warf, ohne großartig zu kauen. Er ließ sich gegen Ryouheis linke Schulter sinken, wo die strubbeligen Haare des Jüngeren ein seltsames Gefühl auf der Haut hinterließen und legte den Kopf in den Nacken, sah Ryouhei einen Moment schweigend beim Rauchen zu. "Willst du?", fragte er schließlich und hielt die durchsichtige Tüte hoch und der Größere zuckte mit der rechten Schulter, machte dann den Mund auf, sodass Hiro ein paar der roten Nüsse aus der Tüte fischte und sie Ryouhei in den Mund fallen ließ. Der Oberschüler hatte noch nicht einmal richtig gekaut, da meinte Hiro auch schon: "So, dafür lässt du mich jetzt auch an deiner Zigarette ziehen!" Er verschluckte sich fast an den Erdnüssen, als er laut zu lachen begann. Hiros Augenbrauen zogen sich auf diese niedlich-empörte Art zusammen, die Ryouhei an einen wütenden Hamster erinnerte. "Du bist ja wohl bescheuert", erwiderte der Ältere, hustete dann eine Erdnuss aus seiner Luftröhre und lachte wieder. "Also erstens ist das ein ziemlich mieser Tausch und außerdem hab ich dir schon eine Milliarde Mal gesagt, dass du von MIR keine Kippen kriegst. Das is nix für Babys!" "Ich bin kein Baby, du Arsch!", zeterte Hiro und schlug mit der flachen Hand auf Ryouheis Bauch, sodass dieser sich wieder verschluckte und zu husten begann. Diese Gelegenheit nutzte der Kleinere, um sich die Zigarette aus Ryouheis Hand zu schnappen und einmal so fest dran zu ziehen, dass jeder Kettenraucher neidisch geworden wäre. Das Ergebnis war dementsprechend. Der Oberschüler konnte gerade noch so die Zigarette in Sicherheit bringen, bevor Hiro, der sich heftig hustend übers Bett rollte, selbiges noch mit dem Glimmstängel anzündete. "Siehst du, ich hab's dir gesagt", tadelte er den Kleineren, der über den Sauerstoffmangel schon Tränen in die Augen bekommen hatte, aber trotzdem noch ein "Halt doch die Fresse" zu Stande brachte, bis er sich auf die Seite rollte und leicht hustend liegen blieb. Ryouhei musterte einen Moment die roten Nüsse, die mittlerweile überall auf dem Bett verteilt waren und stupste dann Hiros Schulter an. Es war immer etwas gruselig, wenn der Kleine sich nicht mehr regte. "Hey", sagte er, als keine Reaktion kam und stupste den Kleinen noch einmal an, diesmal fester. "Bist du erstickt oder was?" "Ja,", murrte Hiro, "lass mich, ich bin tot." Mit hochgezogener Augenbraue beugte sich der Größere über seinen Freund, der nicht reagierte und geradeaus starrte. Seine Wangen glänzten feucht vor Tränen. "Heulst du jetzt?" Es gab sicherlich einfühlsamere Formulierungen, aber die würden nur darin enden, dass Hiro mega auf die Tränendrüse drückte und Ryouhei am Ende ein schlechtes Gewissen hatte. "Nein, du Vollspast, das kommt vom Husten!", keifte der Kleinere und Ryouhei war froh, dass es nichts ernstes war. Er ertastete eine Nuss unter seiner Hand, pickte sie auf und hielt sie Hiro unter die Nase. "Hier, iss ma ne Erdnuss." Tatsächlich nahm Hiro das Friedensangebot an, indem er den Mund aufmachte und sich mit der Nuss füttern ließ. Ryouhei kehrte wieder in seine Ausgangsposition zurück, spulte die DVD zurück bis zu der Stelle, wo Hiro seinen Anfall gehabt hatte und der sammelte die herumliegenden Nüsse in seine Hand und legte den Kopf dann wieder auf die Schulter des Größeren. Ryouhei grinste in sich hinein. Es würde nicht mehr lang dauern, bis der Kleine einschlief. Der Film war ganz gut, wider Erwarten. Zwar nicht besonders gruselig oder so, aber auf jeden Fall besser als alles, was der Kleine bisher angeschleppt hatte. Der hatte sich mittlerweile an seine Seite gekuschelt, die Nase an Ryouheis Hals vergraben, das linke Bein angewinkelt auf ihm drauf und die Hand flach auf die Brust des Größeren gebettet, dessen linker Arm unter dem Jüngeren hindurchgeschlungen war. Zum Glück war Hiro nur so ein Fliegengewicht, sodass Ryouheis Arm nicht einschlief. Seine Finger spielten unbewusst mit den Falten in Hiros Hemd, das etwas hochgerutscht war, sodass er nach einiger Zeit auf die Haut an dessen Hüfte stieß. Vorsichtig strich er mit den Fingern darüber. Sie war ganz weich, wie bei einem Mädchen und der Knochen zeichnete sich darunter ab, was ein angenehmes Gefühl war. Sachte ließ Ryouhei seine Finger über die zarte Haut streicheln, ertastete langsam erst den Hüftknochen dann die Rippen. Ihm war nie aufgefallen wie dünn Hiro war. Er hatte so ein rundes Gesicht, dass Ryouhei immer davon ausgegangen war, dass er ein bisschen pummelig war. Konnte aber auch daran liegen, dass er so klein war. Aber er war ja fast dürr… Ryouhei schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte sich wieder auf den Film, der gerade den Höhepunkt erreichte. Er bemerkte nicht einmal, dass seine Hand von Hiros Rippen glitt, bis dieser seufzte und sich enger an ihn schmiegte. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Oberschülers. Der Kleine stand also auf Kuscheln? Irgendwie war das ja süß. Also bettete der Ältere seine Hand wieder auf Hiros Seite, schob sie unter sein Hemd, liebkoste die weiche Haut. Hiro fühlte sich an wie ein Pfirsich, wie ein angenehm angewärmter Pfirsich. Er roch auch gut. War ihm das vorher schon einmal aufgefallen? Der Kleine roch ein bisschen nach Patchouli und Mandeln, nur wenn Ryouhei sich ganz stark darauf konzentrierte. Und sein Atem roch immer noch nach Erdnüssen und Karamell. Ryouhei schluckte. Eigentlich war Hiro wirklich süß. Wenn er nur nicht immer so furchtbar anstrengend wäre… Der Oberschüler brach den Gedanken ab, als er spürte, wie die Hand des Kleinen langsam über seine Brust hinauf zu seinem Hals strich, sich im Haar in Ryouheis Nacken vergrub. Was wurde das hier? Der Ältere ließ sich nichts anmerken, bis Hiro begann, ihn zu kraulen, ein ganz kleines bisschen, dabei den Kopf weiter in den Nacken legte, sodass seine Lippen an der empfindlichen Haut von Ryouheis Hals lagen. Der heiße, fast einem leichten Keuchen ähnliche Atem, der auf den Hals des Älteren prallte, ließ diesen ein ganz kleines bisschen erschaudern. "Was machst du denn?", wisperte er, seine Stimme hatte versagt. "Magst du es nicht?", erwiderte Hiro genau so leise und das Gefühl seiner Lippen, die über Ryouheis Hals huschten, ließen diesen schlucken. War ja nicht so als sei ihm nicht früher schon aufgefallen, dass Hiro tolle, sinnliche Lippen hatte. Das Problem war nur eben, dass da meistens nur Scheiße drüber kam. "Darum geht's nicht", meinte Ryouhei ausweichend. Musste ja nun echt nicht sein, dass der Knirps sich am Ende noch was drauf einbildete, dass er eine der empfindsamsten Stellen des Oberschülers gefunden hatte. "Lass mich doch ein bisschen", wisperte Hiro. "Ich mag das. Ich mach auch sonst nichts, ich versprech's." Einen Moment wunderte sich Ryouhei, auf was der Kleine anspielte, aber wenn er es ja sowieso nicht machen wollte, warum sich dann den Kopf zerbrechen. Also spielte er weiter mit der Haut über Hiros Rippen, der ab und an leise seufzte, dabei seine Finger weiter durch die dicken Strähnen in Ryouheis Nacken streichen ließ. Erst als Hiro mit der Zunge seine Lippen befeuchtete und mit der Spitze wie aus Versehen Ryouheis Hals befeuchtete, zuckte dieser zusammen. Er wollte gerade fragen, ob Hiro sich über ihn lustig machen wollte, da presste dieser das Becken an Ryouheis Seite und keuchte eindeutig erregt auf. Nein, es war nicht das Keuchen, dass darauf schließen ließ, dass sich bei Hiro etwas regte, es war dieses etwas selbst, das sich in Ryouheis Oberschenkel drückte. "Ryouhei", hauchte der Kleine, klammerte sich an den Größeren, nippte mit den Lippen an dessen Hals. "Ich mag das wirklich gern." Jetzt war der Größere etwas überfordert. Geilte Hiro sich gerade an ihm auf? "Hör nicht auf, ja? Das ist so schön", flüsterte der Kleinere und stöhnte leise in Ryouheis Haar. Der hatte den Film längst vergessen. Seine Finger strichen wie von selbst über Hiros weiche Haut, über die Rippen, höher, über den Rücken bis zu den Schultern, dann wieder nach unten bis zum Bund der Hose, dann wieder nach vorn über den Hüftknochen. Der Jüngere rieb sich leicht an ihm und Ryouhei schloss angestrengt die Augen. Sie waren Freunde und minderjährig, Hiro sogar noch viel minderjähriger als er!, und beide nicht schwul oder so, aber Hiro machte es eindeutig ziemlich an, und Ryouhei konnte nicht abstreiten, dass es gut war, wie der Kleine sich an ihn schmiegte, wie seine Finger in fahrigen Bewegungen sein Haar in Unordnung brachten, wie sein heißer Atem auf seinem Hals sein Herz ein kleines bisschen schneller schlagen ließ. Es war scheiße und auf gar keinen Fall gut, aber es war aufregend. Zögerlich hob Ryouhei die rechte Hand, die die ganze Zeit untätig neben ihm auf der Matratze gelegen hatte und legte sie auf Hiros Knie, schob sie dann nach oben, nach vorn auf Hiros flachen Bauch, unter das Hemd. 'Du vergreifst dich gerade an einem Minderjährigen', sagte er sich, während seine Fingerspitzen über die weiche Haut strichen. 'Aber er will das doch, oder?', antwortete er sich. 'Es ist ja nicht so, dass du ihn zwingen würdest. Wenn es ihm gefällt, und das hat er jetzt schon zweimal gesagt, dann kann dir keiner einen Vorwurf machen. Ist doch nur ein klein bisschen fummeln.' Ryouhei öffnete die Augen wieder, blickte auf den dunklen Schopf hinunter, auf den schlanken Arm, der sich um seinen Hals gelegt hatte, auf die schmale Hüfte, die Hiro mit stetigem Druck gegen ihn presste. Mit dem rechten Arm, der noch immer unter Hiro lag, zog er den Kleinen näher an sich, sodass dieser wieder dieses süße Geräusch machte, das sich anhörte wie eine Mischung aus Stöhnen und Wimmern. Seine Finger krallten sich in Ryouheis Haar und der schloss die Augen, unterdrückte ein Geräusch. Seine rechte Hand schob sich nach oben, spielte mit Hiros kleinem Bauchnabel, während der Jüngere die Lippen auf seinen Hals legte. Ryouhei versuchte, es nicht zu beachten, aber es war ein Kuss, ein ganz winziger, hauchzarter Kuss, den Hiro da auf seine Haut gelegt hatte und er zog seine Hand zurück, strich durch das zerzauste Haar des Kleinen. Gut, dann kam zu dem bisschen Fummeln eben noch ein bisschen Knutschen dazu, sie waren Freunde, das würden sie schon durchstehen und es musste ja keiner wissen. Vorsichtig legte er die Hand an Hiros Gesicht, drehte es zu seinem, beugte sich etwas nach links, wollte gerade seine Lippen auf die des Kleineren legen, diese verflucht vollen, sanft schimmernden Lippen, da wich Hiro zurück. "Nicht", wisperte er, atmete heftig. Ryouhei beobachtete, wie der Kleine rot wurde, den Blick senkte, sich die Lippen befeuchtete wie um ihn zu verspotten, dann wieder zu ihm aufsah. "Ich-", Hiros Stimme zitterte, seine Hand löste sich aus Ryouheis Haaren, glitt nach vorne zu seinem Schlüsselbein, blieb dort liegen, vermutlich um ihn wegzudrücken, falls er es noch einmal versuchen wollte. "Ich find dich wirklich toll, Ryouhei. Du bist so lieb und… heiß. Aber…" Er senkte den Blick, vergrub die Schneidezähne in der Unterlippe. Ryouhei wusste, dass er etwas sagen musste. Hiro traute sich keinen Schritt mehr weiter. "Ist okay", sagte er darum so sanft er konnte, streichelte über das wuschelige schwarze Haar und lächelte. Hiro sah zu ihm auf und es war etwas in seinem Blick, was Ryouhei nie wieder vergessen würde. Es war eine Traurigkeit und Sehnsucht, so stark, dass es ihm das Herz einschnürte ohne dass er erkannte, warum er Hiro nicht mehr loslassen wollte. Einen Augenblick lang hielt der Eindruck an, dann lächelte Hiro peinlich berührt. "Ich geh mal aufs Klo", flüsterte er und wand sich aus Ryouheis Umarmung, verschwand mit schnellen, leisen Schritten aus dem Zimmer. Der 19-jährige ließ sich zurück gegen die Wand sinken, raufte sich die Haare. "Bescheuerter Perverser", beschimpfte er sich selbst nuschelnd. Natürlich hatte Hiro Recht. Wenn sie sich erst einmal geküsst hatten, würde es nie wieder das gleiche sein. Küssen war für Liebespaare gemacht, nicht für notgeile beste Freunde. Als Hiro nach einigen Minuten wieder ins Zimmer kam, stellte Ryouhei sich schlafend. Er war zu verwirrt um dem Kleinen jetzt ins Gesicht zu sehen. Der schaltete den Fernseher ab, als er den angeblichen Schlaf seines Freundes bemerkte, zog sich um und krabbelte ins Bett. Das letzte was Ryouhei in dieser Nacht von ihm hörte war ein leises "Oh, ne Nuss" und das Krachen der kandierten Erdnuss zwischen Hiros Zähnen. * t.b.c. Ich liebe kandierte Erdnüsse! See you soon! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)