Moonlight - Änderung des Daseins von abgemeldet (Fiktive 3. Staffel) ================================================================================ Kapitel 30: IV. Ein neues Zeitalter - Abschied ---------------------------------------------- Es war vorbei. Die letzte große Schlacht um das Leben der Vampire war zu Ende. Noch lange standen die Gefährten in jener Nacht zusammen und beobachteten das große Feuer in dem die Leichen verbrannten. Guillermo und Lisa waren die Ersten, die sich leise zurück zogen, noch ein Lächeln an in ihre Freunde schickten und schließlich verschwanden. Ihr gemeinsamer Weg sollte sie in ein neues Leben führen, fort von LA, direkt nach Spanien... Guillermo wollte in die Heimat zurück. Logan ergriff zögerlich die zierliche Hand von Zoe, drückte sie und zog die kleine Vampirin mit sich. Von jetzt an war er nicht mehr alleine, sondern er hatte jemanden an seiner Seite... beide wollten weg von hier. Ein neues Leben anfangen. Fern ab von Krieg, Kampf und Verlust. Wo? Nun ja, überall auf der Welt, wo sie eine Heimat fanden. Zurück blieben Nayla, Josef, Zara und Mick. Das Feuer schimmerte auf ihrer Haut und warf ein paar Schatten. Es knisterte und die Glut stieg hinauf in die Luft. Mick und Josef sahen einander an und umarmten sich still. „Pass auf dich auf mein Freund ...“, raunte Josef. „Du auch auf dich. Viel Glück mit Nayla... melde dich irgendwann mal, oder kommt vorbei.“, meinte Mick leise. „Wir werden sehen...“ Josef legte den Arm um Nayla und schritt los. Das hier war kein Abschied für immer, sondern nur auf eine bestimmte Zeit. Zara seufzte, die Hände auf den Bauch gelegt, lehnte sie ihren Kopf an Micks Schulter. „Glaubst du wir werden sie wieder sehen?“, fragte sie leise nach. „Eines Tages ganz gewiss. Jetzt ist es erstmal an der Zeit in Glück und Freude zu leben... jetzt da wir die ganze Kämpfe gewonnen haben.“, atmete Mick leise aus und nahm die Hand seiner Gefährtin. „Lass uns gehen, Zara... ich bin müde und will nur noch in meine Kühltruhe.“ „Aber nur, wenn du da auch ein Plätzchen für mich hast.“, zwinkerte Zara ihm zu. Mick lachte auf und kehrte dem Feuer den Rücken. Gemeinsam mit Zara schritt er von dannen, ließ die Schlacht hinter sich und auch die Qualen, die er so lange ertragen hatte. Von jetzt an sollte alles besser werden! Die Zeit schritt voran und so vergingen Monate. Monate des Friedens. Die Düsternis konnte aus den Herzen der Vampire verbannt werden und an den drohenden Untergang, erinnerten sich jene Vampire nur noch, wie an einen dunklen Schatten. Es war Vergangenheit. Der Krieg war vorüber und auch wenn viele Verluste ertragen wurden, so hatte es doch etwas Gutes: Die Welt der Vampire war sicherer geworden.   Das dunkle Firmament überzog die Stadt Los Angeles und hüllte sie in eine sanfte Dunkelheit. Vereinzelt strahlte ein Stern am Himmel und mitten unter ihnen schimmerte der volle Mond. Weiß und groß strahlte er auf die Stadt hernieder. Glitzerte, schillerte, weckte verborgene Wünsche. Im schwachen Mondlicht blieb so manche Gestalt unentdeckt, manche Tat unerkannt. Die gigantischen Wolkenkratzer ragten in den Himmel, spendeten Sicherheit und auch die ein oder andere verwinkelte Gasse. Das Licht des Mondes leuchtete kühl und ließ die Stadt der Engel wie in jeder Nacht zur Stadt der Vampire werden... Mondlicht, Dunkelheit. Die Zeit der Jäger! Die Stunde der Vampire! Der Morgen graute langsam heran und die Vampire zogen sich zurück. Nicht aber Zwei von ihnen. Denn ein die beiden Vampire hatten noch etwas dringendes zu erledigen. Mick ergriff sanft Zara’s Hand und beobachtete das Haus auf der anderen Straßenseite ganz genug. LA lag noch im dunkeln. Die Menschen schliefen, wobei manch einer bereits erwachte. Die Straßen wurden vom warmen Licht der Laternen erhellt, doch Zara und Mick hielten sich im Dunklen, in den Schatten und warteten. Eine kleine Träne purzelte über Zara’s Wange. Sie wurde von Mick aufgefangen und hinfort geküsst. Die Lichter im Haus gingen an und die beiden Bewohner gingen wohl ihren täglichen Ritualen nach. Aufstehen. Duschen. Frühstücken. Zur Arbeit gehen. Samuel Jenkins öffnete die Tür beschwingt und erstarrte, als sein Blick auf das Körbchen fiel. Die zwei Säuglinge schlummerten tief und fest, träumten von einer besseren Welt. Sam ging in die Hocke und ergriff den Brief, der zwischen ihnen steckte. „Lieber Sam, Liebe Julia. Sie kennen uns nicht, doch wir kennen Sie. Sie sind schon seit langer Zeit auf der Suche nach einem Baby, einem Kind, den sie ihre Liebe schenken können und wir sind auf der Suche nach einem sicheren und guten zu Hause für Mikaela und Zane. Alle Papiere liegen bei und wir hoffen sehr, dass die Zwillinge Ihr Leben von jetzt an bereichern und Sie die Liebe bekommen, die Sie verdienen.“ Samuel sah auf. Sein Blick huschte über die Umgebung, doch er konnte Mick und Zara nicht entdecken. Er sprang auf, ergriff das Körbchen und lief rufend nach seiner Frau in das Haus hinein. Das Glück sprang ihm geradezu aus dem Gesicht. Seine Frau weinte vor Freunde und Dankbarkeit, diesen fremden Menschen gegenüber. Und Zara weinte. Sie lag in Micks Armen und schon jetzt fühlte sie die unendliche Sehnsucht nach ihren Babys. Mick schluckte schwer, legte den Arm um ihre Schulter und schritt voran. Es dauerte lange Zeit, bis ihre Tränen getrocknet waren und das Loch in ihrem Inneren blieb bestehen. Zara hockte auf dem Balkon der Wohnung und beobachtete die Stadt. Die Sonne sank dem Horizont entgegen und verabschiedete sich für jenen Tag. „Sag mir noch mal, warum wir das getan haben...“, flüsterte Zara leise und betrachtete das einzige Foto ihrer beiden Kinder. „Sie sind Menschen und wir sind Vampire. Wir altern nicht, sie schon. Wir werden niemals die Nacht verlassen können und das, wo Zane und Mikaela den Tag verdienen. Sie sind nicht dazu bestimmt in einem ewigen Kampf der Vampire zu leben, wie wir es sind.... du weißt, wir haben richtig gehandelt.“, sprach Mick und strick über den Handlauf des Balkons. Zara holte tief Luft und nickte. „Ja, das haben wir. Unsere beiden Kleinen haben das schönste Leben verdient, dass ihnen die Welt bieten kann.... nur leider ist es nicht bei uns.“ „Wir werden auf sie aufpassen, Zara. Von jetzt bis in alle Zeit, werden wir in ihrer Nähe sein und über sie wachen. Ich bin mir sicher, dass Beide wissen werden, dass sie Eltern haben, die sie lieben.“ Wieder nickte Zara. „... hör nur nie auf mich daran zu erinnern.“ “Keine Sorge, ich werde dir es jeden Tag aufs Neue sagen.“, flüsterte Mick und griff in seine Hosentasche. Er zog eine dünne Goldkette mit einem Medaillon hervor. Sanft legte er es Zara um den Hals. „Was ist das...?“ „Mach es auf...“, erklärte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Fragend huschte ihr Blick über Mick, bevor sie mit zittrigen Fingern nach dem kleinen Anhänger griff und ihn öffnete. Links glänzte das Gesicht der kleinen Mikaela und rechts davon Zane. „Wir tragen unsere Kinder immer in unserem Herzen.“, raunte Mick und zeigte auf seinen Anhänger, der die gleichen Bilder zeigte. Zara lächelte und sah hinaus in das Lichtermeer. Die Sonne verschwand und ließ eine Flut an hellen Lichtern der Gebäude zurück. Ihre Hand ruhte auf ihrem Herzen. „Niemals werde ich euch vergessen... ich liebe euch .... und ich liebe dich.“, wanderte ihr Blick wieder zu Mick. „Und ich liebe dich.“, nickte er ihr sanft zu, beugte sich zu ihr und gab ihr einen innigen Kuss. Geschickt hob er seine Schöne auf den Arm und trug sie in die gemeinsame Wohnung. Ein langer, mühsamer Weg lag nun hinter Mick. Er hatte seine große Liebe verloren, eine anderen gefunden und diese wieder verloren. Coraline war nur noch ein Schatten seiner Vergangenheit und Beth stets eine süße, warme Erinnerung, auf die er zu gerne zurück blickte. Mittlerweile hatte er in Zara sein Glück gefunden. Sie war sein Leben, seine Partnerin, mit der er die Stadt beschützte, vor allem, was sich ihnen noch in den Weg stellen musste. Vieles war nicht leicht zu ertragen. Der Verlust von Freunden, von den eigenen Kindern, doch so war das Leben... es war wunderschön, trotz aller dunklen Momente, die der Vampir ertragen musste.... Er war bereit sich jedem neuen Abenteuer zu stellen, doch nun war es erstmal an der Zeit das Leben mit Zara zu genießen.     ~ Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie. Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst. Wir müssen einem Leben Lebewohl sagen, bevor wir in ein anderes eintreten können.~     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)