Moonlight - Änderung des Daseins von abgemeldet (Fiktive 3. Staffel) ================================================================================ Kapitel 13: II. Mick St. John - Die Anderen ------------------------------------------- Zara würdigte Mick keines Blickes, als er das Haus des Vampirclans betrat. Josef und Nayla saßen am Esstisch und redeten in einer merkwürdigen, fremdländlichen Sprache miteinander. Damien und André-Marek begnügten sich damit Zara etwas zu beobachten und die kleine Zoe hatte sich zurückgezogen. Henry war im Keller. Vor der Tür lehnten die beiden Männer und schienen ihn zu bewachen. Ganz langsam nur ging Mick an Zara vorbei und warf ihr einen kleinen fragenden und zu gleich reumütigen Blick zu. „Es tut mir Leid, Zara... ich wollte dir nicht weh tun...“, murmelte er. Die Latina wandte sich ohne einen Ton ab und sogleich hatte Mick das eigenartige Gefühl als bräche sein Herz in tausende Stücke. Vor seinem inneren Auge tauchte viele Bilder auf. Bilder von ihm und Zara. Bilder, die ihm die Tränen in die Augen trieben. „Hör zu, ich habe keine Ahnung was ich bin und was in mich gefahren ist, aber ... ich würde doch dir und dem ungeborenen Kind niemals Leid zufügen...“, versuchte Mick sie hastig zu bekehren, doch Zara hob abwehrend ihre Hand. „Es ist mir egal Mick! Schon klar, du kannst nichts für deinen Zustand, doch das ändert nichts daran, dass ich das Kind in mir schützen werde und im Moment bist du eine Bedrohung und somit kommst du nicht mehr in meine Nähe. Was auch immer die Vampirschwangerschaft zu bedeuten hat, sie wird sehr viele Feinde und Sammler mit sich bringen. Ich kann nicht auch noch den Vater des Kindes gebrauchen, der es jederzeit einfach zerfleischen könnte!“, fuhr sie ihn an, wodurch Mick zusammenzuckte. „Ich bin keine Bestie...“, versuchte er sich zu verteidigen. „Im Moment bist du das.“ Es war ein Schlag ins Gesicht und sogleich ließ Mick geknickt seine Schultern hängen. Die kühle in ihrem Blick gab ihm das übrige. So drehte er sich um und schritt langsam wie ein geprügelter Hund die Treppen nach oben. „Ich weiß zwar nicht, wer ich bin, aber ich weiß, dass ich dich liebe...“, murmelte er leise. Zara sah ihm noch mit einem kleinen Seufzen nach und zog sich dann in die andere Richtung zurück. Den ganzen Tag hatte er zusammengerollt wie eine Katze auf dem Bett geschlafen, sich sehr wohl darüber bewusst das André vor seinem Zimmer wache stand. Ebenso Damien vor der Kellertür. Alle anderen Vampire hatten sich zurückgezogen und schliefen tief und fest in den Kühltruhen. Mick erwachte erst, als es an der Haustür klingelte und natürlich zog ihn die Neugier nach unten. André-Marek warf ihm einen abschätzenden Blick zu. Er hockte auf der Treppe und beobachtete die Neuankömmlinge. Langsam trugen Mick’s Füße ihn nach unten. Drei Personen waren neu hinzu gekommen. Eine blonde Frau, die am Arm eines Spaniers baumelte und noch ein etwas dicklicher und dümmlich grinsender Mann. Mick blieb auf der untersten Stufe stehen, als die drei ihn bemerkten. „Hey Mick...“, lächelte die junge Frau, als sich der Spanier von ihm löste, auf Mick zu trat und ihn euphorisch umarmte. „Ich hab mir ganz schöne Sorgen um dich gemacht!“, verkündete er. „Guillermo. Er kann sich doch an nichts mehr erinnern.“, mahnte der Dickere. „Ist doch mir egal. Ich kann mich an ihn erinnern. Alles klar? Du siehst ziemlich blass um die Nase aus ... Mensch.“, schnupperte Guillermo und ließ seinen Blick über Mick gleiten. Er war eine Treppenstufe zurück gewissen. „Wer seit ihr?“, fragte er nach und sah von einem zum anderen. „Ich bin Guillermo, das ist Lisa und das hier ist Logan... wir sind deine Freunde, dein Clan.“, klärte Guillermo ihn auf. Mick seufzte. „ich gehöre zu keinem Clan.“, murmelte er leise. „Doch und ich bin sicher, dass die Erinnerung schon sehr bald zurück kommen wird. Immerhin kannst du uns nicht so ohne weiteres hängen lassen.“, zwinkerte Lisa ihm zu. Ein leichtes in die Hände klatschen von Josef unterbrach das doch sehr eigenartige Wiedersehen. „Gut, das ihr hier seit. Wir müssen reden.“, sprach er und warf einen kurzen Blick zu Mick. „Du kannst entscheiden ob du mitgehen willst oder nicht. Theoretisch ist das nicht mehr deine Angelegenheit.“ „Praktisch schon, wenn es ... um ihr Kind geht.“, sprach Mick und sah zu Zara die hinter Josef stand. „Auch das geht dich nichts an.“, raunte Zara. Wieder ein leichter Messerstich in seinem Herzen! Im Augenblick wünschte sich Mick nichts sehnlicher, als sich endlich wieder daran erinnern zu können, was passiert war. Er wollte wissen wer Zara war. Er wollte sich auf sein Kind freuen und er wollte sie beschützen und nicht zur Bedrohung werden. Leider ließen sich manche Dinge nicht erzwingen und so standen Beide weiterhin höchst distanziert voreinander. Zara rollte mit ihren Augen, drehte sich um und wanderte in den großen Essbereich des Hauses, der allerdings nicht als solcher genutzt war. „Wie geht es dem Neugeborenen?“, fragte Guillermo nach. „Den Umständen entsprechend. Kannst du ihn ruhig stellen. Zumindest für eine kurze Zeit?“, fragte Josef nach. Guillermo nickte, schnappte sich seine Umhängetasche und verschwand in den Keller. „Was macht er mit Henry?“, fragte Mick nach. „Nur ein Betäubungsmittel verabreichen.“ „Wie kann man einen Vampir betäuben.“, fragte Mick besorgt nach. „Brauchst du im Moment nicht wissen.“, antwortete Josef ablehnend. Noch war nicht raus, was Mick war und solange sie nicht sicher waren, dass er wieder zum Vampir war, wollte er seine menschliche Seele mit so wenig Informationen wie möglich belasten. „Du solltest dich wieder hinlegen, meine menschliche Bürde. Das ist nichts, was du wissen brauchst.“ „Ich möchte es aber wissen!“, betonte Mick energisch und schubste Josef ein bisschen beiseite um ebenfalls in das Esszimmer zu treten. Die meisten hatten sich bereits versammelt. Ebenso Nayla, die am Kopf des Tisches saß. „Ah. Mick. Ich hoffe du hast gut geschlafen?“, fragte sie nach und ein strahlendes Lächeln blitzte auf ihren Zügen auf. „Den Umständen entsprechend.“ „Zoe war so freundlich dir ein Sandwich zu richten.“, deutete sie auf einen Teller. Mick ließ sich auf den Stuhl davor fallen. „Danke... ich habe dementsprechenden Hunger.“, lächelte er erfreut. Die kleine Zoe errötete ein bisschen und beobachtete Mick. Stück für Stück ließen sich alle Vampire an dem Tisch nieder. Ja selbst Damien und André-Marek. Was auch immer zu besprechen war, es schien von äußerster Dringlichkeit. Leise aß Mick sein Sandwich und sah in die angespannten Mienen der Vampire. Zara saß neben Josef und achtete dabei penibel darauf nicht zu Nahe an Mick heran zu kommen. Er war nach wie vor überfordert mit der gesamten Situation und blickte nun stur auf das dunkle Holz des Tisches. „Wir haben ein Problem.“, eröffnete Josef der Gruppe. „Das da wäre?“, fragte Logan sogleich nach. Wenn Josef etwas als Problem betitelte, dann war es das wirklich. Nayla atmete tief durch. „Es betrifft Lance.“ Guillermo verzog sein Gesicht. „Er lebt also noch.“, seufzte er auf. „Ja. Und was noch viel schlimmer ist: Er hat einen Bund mit der anderen Vampirrasse geschlossen.“, raunte Josef. Augenblicklich richteten sich alle Augenpaare auf ihn. Das blanke Entsetzen stand ihnen allen ins Gesicht geschrieben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)