It starts with a game... von CrowKing (Wer eine Wette verliert, muss mit den Folgen leben...) ================================================================================ Kapitel 17: Class trip Part 1 ----------------------------- Boaaaaah Also ich bin echt baff!!!! Acht großartige Kommis in einer Woche!!! An euch alle ein ganz ganz ganz großes ARIGATOU GOZAIMASUUUUU *10 000 Mal verbeug* Ich hätte nie damit gerechnet, dass es echt so viele produktive Kommi-Schreiber gibt ^__^ Wo mir doch oft gesagt wurde, die mexxler sind im Tippen echt faul.... Ein riesen DANKESCHÖN nochmal an euch alle!!! ************************************************************** 17. Kapitel: Class trip Part 1 Die nächsten beiden Tage verliefen ziemlich ähnlich. Morgens riss der Zwerg mich kaltblütig aus dem Bett und wenn ich nachmittags von der Schule kam, machte er meine Hausaufgaben und kochte. Am Samstagmorgen stand ich extra früh auf, um shoppen zu gehen. Takanori kam natürlich mit. „Wonach suchst du?“, fragte er, als ich nach zehn verschiedenen Läden noch immer nicht fündig wurde. „Nach einem Skateboard.“ „Eh?“, war Takanoris kluger Kommentar dazu. „Wenn du dir beide Beine brechen willst, übernehme ich das gerne. Dafür musst du nicht extra Geld ausgeben.“ „Doch nicht für mich! Es ist für eine Freundin.“ „Eine Freundin?“ „Jaha! Eine Freundin!“ In dem nächsten Geschäft fand ich endlich das gewünschte Objekt, bezahlte es und ging wieder raus. „Was gefunden?“, wollte Takanori wissen, der davor gewartet hatte. „Ja. Gehen wir noch schnell in eine Konditorei? Ich brauche noch einen Kuchen.“ „Ehm…klar.“ Wieder zuhause packte ich das Skateboard in ein schönes Geschenkpapier ein, steckte es mit dem Kuchen in eine Tasche und ging in die Garage. „Kannst du mich und Takanori nach Kanagawa fahren?“, fragte ich Yuki, die gerade durch das Tor herein kam. „Kanagawa? Willst du schon wieder zu Mika? In letzter Zeit bist du ziemlich oft da.“ „Nein, eine Freundin hat Geburtstag. Kannst du jetzt oder nicht?“, wiederholte ich ungeduldig. In einer Stunde wollte ich da sein. Hoffentlich kamen wir nicht zu spät! „Meinetwegen. Steigt ein.“ Gerade rechtzeitig kam das Auto vor dem gewünschten Haus zum Stehen. „Ich wusste gar nicht, dass hier jemand wohnt“, gab meine Schwester verblüfft von sich. „Sind neu hier“, war mein Kommentar, ehe ich ausstieg und an der Klingel drückte. Takanori und Yuki standen unscheinbar hinter mir. Eine mir unbekannte Frau öffnete die Türe. Schätzungsweise Sachis Mutter. „Du bist Akira, oder?“ „Genau. Guten Tag, Miss. Das hier sind meine Schwester und ein Freund. Ich hoffe, wir sind nicht zu spät.“ „Nicht doch, kommt rein. Ich habe, ehrlich gesagt, gedacht, du wärst ein bisschen jünger. Wie alt bist du genau?“ „Neunzehn, Miss“, antwortete ich höflich und folgte der Frau in das kleine, schäbige Haus hinein. Yuki und Takanori dackelten mir stumm hinterher. „Akira, du bist gekommen!“, rief Sachi begeistert, als sie mich entdeckte. „Natürlich, ich hab es doch versprochen!“, lächelte ich. Die Kleine trug ein weisses Shirt, das ihr viel zu gross war, und schwarze, kurze Hosen. Die Haare waren zurück gebunden und eine Zahnlücke kam zum Vorschein, wenn sie lachte. „Darf ich vorstellen? Das sind meine Schwester Yuki und mein Freund Takanori. Es macht dir doch nichts aus, wenn sie dabei sind, oder?“ „Nein, das ist schon okay. Komm, ich zeig dir mein Zimmer!“ Sachi war weitaus lebhafter, als ich erwartet hatte. Sie redete viel. Sehr viel! „Meinen Hund kennst du ja schon. Er heisst Maru. Das ist meine Barbie. Sie heisst Kiko.“ „Und wer ist das?“, fragte ich und deutete auf das Bild eines Mannes, welches neben ihrem Kinderbett auf einer Kommode stand. „Das ist mein Papa. Er ist letztes Jahr gestorben.“ „Wie ist er denn gestorben?“ „Er hat bei der Marine gearbeitet und sein Boot ist überfallen worden. Er war nicht viel älter als du.“ Der Tag verging ziemlich schnell. Nachdem Sachi ihr Skateboard ausgepackt hatte, wollte sie, dass ich ihr das Fahren beibrachte. Auch wenn ich selbst noch nie auf einem Skateboard gestanden war, versuchte ich ihr zu helfen und landete dabei des Öfteren auf dem Arsch. Aber trotzdem waren es wirklich lustige Stunden. Während ich mit Sachi spielte, unterhielt Yuki sich mit ihrer Mutter und Takanori beobachtete, wie ich mich für das Mädchen zum Deppen machte. „Taka-chan, kannst du das vielleicht besser als dein Freund?“, fragte sie und sah den Zwerg auffordernd an. Das wollte ich jetzt aber auch gerne sehen! „Ich habe sowas noch nie gemacht“, versuchte dieser sich rauszureden. „Meinst du ich? Na los, beweg deinen Hintern hier her“, grinste ich. Seufzend erhob er sich von der Mauer und kam zu uns. „Aber du musst mir helfen, sonst werf ich mich sofort hin.“ „Klar doch.“ Vorsichtig stieg er auf das Brett, hielt mich dabei am Arm und gab langsam mit dem linken Fuss an. „Klappt ja eigentlich ganz..“, begann er, geriet ins Wanken und flog auf mich drauf. Ich war darauf nicht gefasst und wir warfen uns beide den Rasen. Lachend lagen wir in dem Gras, während die Sonne bereits kurz vor dem Untergehen war. „Deine Skateboard-Künste sind ja umwerfend“, grinste ich. „Klappe, Aki-Chan“, grinste er zurück. „Sachi, es ist schon spät. Sag deinem Freund auf Wiedersehen“, rief die Mutter vom Hausinneren. Mühevoll rappelte sich Takanori in die Senkrechte und half mir hoch. Wir verabschiedeten uns von der Familie und fuhren wieder nach Hause. Auf dem Weg dahin wollte Yuki wissen, wie ich Sachi kennengelernt hatte. „Ich weiss ja nicht so genau, aber irgendwie scheint sie nicht so in deiner Altersklasse zu sein.“ „Sie sass am Montag alleine mit ihrem Hund auf der Strasse, als ich vom Joggen zurück kam. Also habe ich mich zu ihr gesetzt und wir kamen ins Gespräch“, klärte ich mein Schwesterchen auf. „Du gehst joggen?!“, war das Einzige, was dem Zwerg einfiel. „Das wollte ich auch gerade fragen“, grinste Yuki und sah dabei durch den Rückspiegel zu Takanori. „Stellt euch vor, ich bin gar nicht so unsportlich!“, gab ich zickig zurück und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Allesamt Idioten! Zuhause ging ich direkt in mein Zimmer und begann, für die anstehende Klassenfahrt zu packen. Takanori stand im Türrahmen und sah mir schweigend dabei zu. „Wohin geht es eigentlich?“, fragte er, als die Tasche fertig gepackt unter den Schreibtisch wanderte. „Keine Ahnung, hab nicht zugehört“, war mein Kommentar dazu. „Ist ja typisch.“ „Spielt eh keine Rolle. Ich muss zwei Tage mit diesen Vollpfeifen auf einem Haufen hocken. Wo ist nicht wichtig. Schlimm genug, dass ich mit muss.“ Der Kleine beliess es dabei. War vermutlich auch besser so. Der Sonntag verlief eigentlich recht unspektakulär. Ich zupfte die meiste Zeit auf meinem Bass herum, da diese Leidenschaft in den letzten Tagen ziemlich in den Hintergrund getreten war, und ging ab und zu runter, um eine neue Ladung an Futter in mein Zimmer zu schaffen. Obwohl ich den ganzen lieben langen Tag mehr oder weniger nichts getan hatte, war ich um neun schon wieder müde und ging schlafen. Takanori half Yuki bei den Hochzeitsvorbereitungen. Tja, manchmal konnte er eben doch recht weibisch sein. Am nächsten Morgen, als mein Wecker klingelte, war ich sofort hellwach. Kein Wunder wenn man neun Stunden durchgeschlafen hat. Weil ich nicht wusste, was ich mit der Zeit bis zum Aufbruch anfangen sollte, zog ich meine Sportkleider an und ging wieder joggen. Zwar sieht das schon ein bisschen komisch aus, wenn jemand durch die Innenstadt Tokyos rennt, doch das störte mich nicht sonderlich. Meine Beine trugen mich vorerst ziellos umher, bis ich vor der Wohnung Kais zum stehen kam. Nach dem Klingeln öffnete unser Leader mir mehr als verblüfft die Tür. „Was machst du denn hier?“ „Keine Ahnung. Auf einmal stand ich hier. Lässt du mich rein?“ „Aber natürlich, komm nur.“ Beim Betreten von Kais Wohnung stolperte ich beinahe über die Reisetasche welche quer im Gang stand. „Geht ihr auch auf Klassenfahrt?“ Der schwarzhaarige grinste sein übliches Kai-Grinsen und dirigierte mich auf das Sofa im Wohnzimmer. „Du hast mal wieder null aufgepasst, was?“, wollte er wissen und schüttelte über mein Schulterzucken nur den Kopf. „Wir fahren gemeinsam. Deine Klasse und meine.“ „Ach wirklich?“ „Jap. Wurde am Freitag verkündet. Manchmal zweifle ich wirklich daran, ob sich in deinem Kopf ausser Takanori noch etwas anderes befindet.“ „Was willst du mir denn damit unterstellen?“, fragte ich misstrauisch, worauf unser Leader das Lachen anfing. „Das weisst du genau, Akira. Tee?“ „Nein danke“, lehnte ich freundlich ab. „Ich muss jetzt eh gleich wieder los. Man sieht sich also nachher am Bahnhof.“ Damit verabschiedete ich mich von der Grinsebacke und machte mich auf den Heimweg. „Wo warst du denn? Und warum trägst du Sportklamotten?“, begrüsste mich unser Hausmädchen. „Ich sagte doch, ich gehe hin und wieder joggen“, sagte ich auf dem Weg ins Bad. Jetzt erst mal duschen! Das warme Wasser prasselte angenehm auf meine nackte Haut und ich schloss geniesserisch die Augen. In solchen Momenten war ich besonders froh, nicht aus einem Dritte-Welt-Land zu stammen! Ohne eine anständige Dusche würde ich vermutlich nach weniger als einem Tag eingehen! Nach kräftigem einschäumen, spülte ich Shampoo und Duschgel wieder von meinem Körper, genoss noch einen Moment, so da zu stehen und drehte schliesslich das Wasser ab. Als ich die Duschkabine verliess, kam dann der Schock! „Was zum Teufel machst du hier, Takanori??!“ Schnell griff ich mir das erstbeste Handtuch und starrte mit spürbar erhitzten Wangen diesen kleinen Giftzwerg an, der sich von mir nicht stören liess und seelenruhig seinen Liedstrich zog. „Die anderen Bäder waren besetzt und ich glaube nicht, dass Yuki oder deine Mum es als angenehm empfinden, wenn ich mich dort schminke.“ „Und du denkst, ich schon?!“, fragte ich daraufhin aufgebracht. Der hatte ja vielleicht Nerven!! „Jetzt stell dich nicht so an. Nach dem Sport duscht du ja auch in der Gemeinschaftsdusche, wo dich die anderen sehen können. Wir sind Kerle, das ist völlig normal.“ „Sagte er und legte Make-Up auf“, brummte ich. „Leck mich!“, knurrte es, worauf ich mit einem „Nein Danke“, das Bad verliess. Ich hörte noch, wie er mir ein „Als ob du es nicht wollen würdest!“, hinterher rief, ehe ich die Tür meines Zimmers schloss und zur Sicherheit auch noch verriegelte. Einmal in eine solch peinliche Situation zu geraten reichte mir für diesen Tag. Das Anziehen und Haare fönen verlief dann auch Gott sei Dank reibungslos und ich sperrte die Tür wieder auf. Davor stand ein ziemlich angepisster Takanori. „Wie nett, dass du mich auch noch rein lässt.“ „Du vergisst, dass das hier mein Zimmer ist“, war mein Kommentar dazu. „Wer hat mich denn bitte eingeladen, hier zu pennen? Wenn ich mich recht erinnere, warst das ja wohl du!“ „Ich wollte nur nett sein.“ „Also bin ich deine gute Tat für den Tag, oder wie muss ich das verstehen?“ „Eigentlich sind es ja schon mehrere Wochen.“ „Du kannst mich mal, Tanga-Fuzzi!“ „Ja ja, du mich auch.“ „Kinder, wie seid ihr denn drauf?“, mischte Yuki sich ein, die gerade im Türrahmen erschien. „Eigentlich wie immer, nicht?“, fragte ich an den Zwerg gewand, der jetzt ein Grinsen im Gesicht hatte. „Ja, oder? Musst du nicht gehen, dein Zug fährt in einer halben Stunde.“ „Hast Recht. Bis morgen. Hab euch lieb! Macht keine Dummheiten, wenn ich weg bin!“, verabschiedete ich mich, stürmte aus dem Zimmer und wenig später auch aus dem Haus. Oh ja, wie ich es vermisst hatte, mit diesem Giftgnom zu zanken! Aber wie sich heraus stellte, hätte ich mich gar nicht beeilen müssen. Als ich um zwei nach acht den Treffpunkt anstrebte, war bis auf Kai und unsere jeweiligen Klassenlehrer noch niemand zu sehen. „Bin ich zu früh?“, fragte ich meinen Kumpel verwundert, nachdem Hoshiku mich auf der Klassenliste abgehäkelt hatte, worauf dieser den Kopf schüttelte. „Die anderen sind alle zu spät.“ Also warteten wir, bis auch der letzte Vollidiot eingetroffen war und folgten dann alle unseren Lehrern zum entsprechenden Gleis. Weil diese Arschgeigen es nicht für nötig gehalten hatten, rechtzeitig zu erscheinen, war unser eigentlicher Zug natürlich schon weg und der nächste würde erst in zwei Stunden kommen. Fing ja schon super an… Damit wir diesen aber nicht auch noch verpassen würden, befahl uns Hoshiku, den Bahnhof nicht zu verlassen, obwohl ich locker nochmal hätte nach Hause gehen können. Mehr als schlecht gelaunt betrat ich deshalb um zehn Uhr unseren entsprechenden Zug und setzte mich fernab von diesen Mistkröten an einen Vierertisch ganz weit hinten im Wagon, drehte die Lautstärke meines iPods voll auf und starrte stur aus dem Fenster. Irgendwie vermisste ich Takanori jetzt schon! Mit ihm wäre diese Klassenfahrt bestimmt um einiges lustiger geworden. So musste ich mich eben mit dieser Vierergang von Keito zufrieden geben, die sich gerade neben mich setzten. Womit hatte ich das bitte verdient? Die Fahrt dauerte drei Stunden. Drei endlos lang erscheinende Stunden, in denen mir diese vier Kerle gehörig auf den Sack gingen, mit ihren Kartenspielen und dem unerklärbaren Interesse an meinem Liebesleben. Daher war es verständlich, dass ich bei unserer Ankunft als Erster in die Freiheit stürmte und mich auch auf dem Weg zu unserer Jugendherberge so gut es ging, von den anderen Sackgesichtern fern hielt, indem ich mit aufgedrehter Musik den Abschluss unserer tollen Wandergruppe bildete. Wie ich wandern hasste! In der Jugendherberge angekommen, erlaubte uns Hoshiku zwei Stunden Freizeit, bis wir am Abend zum Essen im grossen Saal erscheinen sollten. Sofort machte ich mich auf die Suche nach einem Einzelzimmer und wurde auch schnell fündig. Allerdings wurde es schon von einem Kerl aus der anderen Klasse besetzt. „Verzieh dich, Pissbirne, das ist mein Zimmer!“, knurrte ich wütend. Man konnte gar nicht so schnell schauen, wie der seine Sachen packte und aus dem Raum flüchtete. Braves Kerlchen. Leider waren die zwei Stunden viel zu schnell vorbei und wir mussten alle runter. Auch da setzte ich mich so weit es ging von den anderen weg, stopfte das Essen nur so in mich hinein und wollte auch gleich wieder hoch ins Zimmer, um weiterhin auf meinem unbequemen Bett zu liegen und Musik zu hören, aber Hoshiku zwang mich, zu warten, bis alle mit dem Essen fertig waren. Dann hätte ich dieses ungeniessbare Zeugs gar nicht so runter würgen müssen. Na ja, vielleicht würde ich es ja im Laufe vom Abend wieder auskotzen und hätte somit der perfekte Grund, an dem nächtlichen Spaziergang nicht teil zu haben. Aber jemand hatte sich wohl gegen mich verschworen. Mir wurde nicht schlecht und ich musste mit. Was die weniger erbärmlichen Menschen an diesem Abend wohl so trieben? „Kannst du mir mal sagen, warum wir diesen Scheiss hier mitmachen?", fragte ich an Kai gewand, welcher neben mir her lief und die Schultern zuckte. „Gruppenzwang?" Ja, das vermutete ich leider auch. Warum hat jeder verfluchte Lehrer auf diesem Planeten ein Flair für Wanderungen oder Spaziergänge? Das sollte mir doch ernsthaft mal jemand erklären! „Wie läuft‘s bei dir und Takanori?", durchbrach mein Kumpel die eingekehrte Stille, in der nur unsere Schritte auf dem Waldboden zu hören waren. „Eigentlich wie immer. Warum fragst du? Hat er dir etwas gesagt?" „Nein, ich frag nur so. Will er immer noch nicht bei uns singen?" „Keine Ahnung. Um ehrlich zu sein haben wir in letzter Zeit nicht so oft darüber gesprochen. Aber ich frag ihn morgen mal." „Wenn die Jungs dort hinten auch mal ruhig sein könnten, würde ich gerne etwas sagen", unterbrach mein heiss geliebter Lehrer unser Gespräch. Obwohl Kai und ich die Plauderei einstellten, hörte ich dem Kerl da vorne in seinen lächerlichen Shorts und diesem mehr als bescheuerten Hut nicht zu. Was der von sich gab, interessierte ja eigentlich eh kein Schwein. Warum also die Mühe machen und seinem Geschwafel Beachtung schenken? Daher hatte ich auch keine Ahnung, warum jetzt alle in verschiedene Richtungen abdampften. Vielleicht sollte ich einfach mal Kai folgen. Das wäre vermutlich keine schlechte Idee. Gedacht, getan. Ich latschte wiederwillig dem Leaderchen hinterher und staunte nicht schlecht, als er aus einem Gebüsch Plastikbecher und eine Tüte Chips hervor zauberte. Was zum...? „Sag mal, was müssen wir eigentlich genau machen?", wollte ich dann doch wissen. „Akira, es könnte dir nicht schaden, ein bisschen aufmerksamer zu werden. Hörst du nie zu?", mahnte mein Kumpel "Klar höre ich zu. Aber nur wenn die Person oder das was sie sagt interessant ist. Und bei diesem Möchtegern-Pfadfinderchen trifft ja wohl keines von beidem zu." Seufzend schüttelte Kai den Kopf und erklärte mir gnädigerweise, was denn jetzt unsere Aufgabe sei. Anscheinend wollten die Lehrer ein bisschen Vorfeiern, weil unsere Semesterferien ja bald anstanden und hatten solche Sachen wie, Chips, Cola, Popcorn und weiteren Quatsch versteckt. Und jetzt war es unsere Aufgabe, diesen 08/15-Party-Müll zu finden. Das war ja irgendwie schon ziemlich dämlich! Als ob eine Party mit Lehrern und ohne Alkohol auch nur im Entferntesten Spass machen würde! Aber gut ist's. Der Gruppenzwang brachte mich schliesslich doch dazu, mit meinem Handydisplay- ich hatte 'ausversehen' meine Taschenlampe in der Herberge liegen lassen- ein Bisschen in die Büsche zu leuchten. Auch wenn mich das sichtlich anpisste. Da würde ich ja lieber zur Schule gehen! Als meine Ersatz-Taschenlampe plötzlich zu klingeln begann, hätte ich das Teil beinahe fallen gelassen und beeilte mich, den Anruf entgegen zu nehmen, bevor ein Lehrer das Klingeln hören konnte. Wobei das eigentlich gar keine schlechte Idee wäre. Hoshiku würde mir das Handy weg nehmen, ich hätte keine Taschenlampe mehr und müsste wohl oder übel zurück gehen. Aber im schlimmsten Fall hätte ich kein Handy mehr und müsste mit einem der anderen suchen. Also verwarf ich den Plan gleich wieder. „Ja hallo?" „Hallo", rief es mir glücklich ins Ohr. „Alter, ich bin nicht taub!", knurrte ich den Giftzwerg durchs Telefon an, war insgeheim aber froh, seine Stimme mal wieder zu hören. Bei dem Scheiss, der hier abging, war fas auf jeden Fall das erste Positive heute. „Was macht die Klassenfahrt? Geht Hoshiku dir auch schön auf den Sack?" „Ach halt die Klappe! Die haben hier alle kräftig einen an der Klatsche! Stell dir vor, wir müssen mitten in der Nacht in diesem verdammten Wald auf Schatzsuche gehen. Mitten in der Nacht! Als ob ich um diese Uhrzeit nichts besseres zu tun hätte!" Ich hörte, wie Takanori in schallendes Gelächter ausbrach und jemandem neben ihm unter Kichern von meiner misslichen Lage erzählte. „Wer ist denn noch da?" fragte ich neugierig nach. „Aoi und Uruha. Sie haben mich eingeladen, bei ihnen rum zu hängen, weil du ja nicht da bist. Willst du einen von ihnen sprechen?" „Nein, sorry, ich muss auflegen, bevor der alte Sack mich noch erwischt. Bis Morgen." Als ich das Handy wieder zur Taschenlampe umfunktionierte, kam keine Sekunde zu früh Hoshiku aus einem der Sträucher, um bei uns nach dem Rechten zu sehen. „Jungs, alles klar bei euch?" „Aber natürlich, Sir. Ich hänge liebend gerne nachts im Wald rum und mach auf Pfadfindermädchen", gab ich sarkastisch zurück, worauf mein Lehrer lachend den Kopf schüttelte und ein „Noch zwanzig Minuten" hinterher schickte, bevor er wieder in dem Grün verschwunden war. Ja, der fand das vielleicht komisch, aber ich sicher nicht! Lehrer kamen auch wirklich immer auf die dümmsten Ideen, um ihre Klassen so richtig zu nerven! Die restlichen zwanzig Minuten verbrachte ich damit, gelangweilt Kai hinterher zu latschen, während dieser äusserst mühevoll nach unserem Mist Ausschau hielt. Er fand sogar noch Pappteller, eine Flasche Eistee und ein Joghurt, wobei ich mir bei letzterem nicht sicher war, ob das tatsächlich zu unserem Zeug gehörte. Die Tatsache, dass es offen und ziemlich verschimmelt war, liessen ja eher darauf schliessen, dass es zum Waldmüll gehörte. „Darf ich fragen, warum du dieses Ding da mit dir herum schleppst?", wollte ich wissen. „Da vorne ist 'ne Mülltonne. Ich will es weg werfen", war Kais Antwort. „Wenn wir es noch ein, zwei Tage liegen lassen, läuft es bald selbst hinein." Auf dem Weg zurück zu dieser Lichtung stolperte ich elegant über eine Wurzel und legte mich der Länge nach auf den Waldboden. Na super, diese Kleider wollte ich eigentlich nochmal anziehen! Zufälligerweise glitt mir bei dem schwungvollen Sturz mein Handy aus der Hand und leuchtete geradewegs einen Baum an, welcher wischen zwei monströsen Wurzeln eine Art Loch besass. Dieses wurde vom Schein meines Handylichtes angestrahlt und ich konnte deutlich erkennen, dass in der hinteren linken Ecke gut versteckt eine Tasche lag. „Hey Kai, guck mal da. Ich hab was gefunden!", meinte ich stolz, rappelte mich hoch und folgte meinem Kumpel, der sich diese Tasche genauer ansehen wollte. „Akira, du bist ein Genie!", kam's begeistert aus besagtem Loch. „Schau mal da rein, da sind ganz viele Sachen drin! Würste, ein Taschenmesser, Gummibärchen, Schokolade und noch mehr!" „Aber glaubst du wirklich, dass unsere Lehrer das hier versteckt haben?", fragte ich etwas misstrauisch. „Klar doch! Wer sollte das sonst hier versteckt haben?“ Da war etwas Wahres dran. Ich stolperte mehr schlecht als recht hinter Kai zurück und wunderte mich ehrlich gesagt, warum der es jetzt so eilig hatte. Das war doch nur ein Sack. Nichts besonderes. Aber schon bald wusste ich, wieso. Aufgrund meines Fundes, waren wir die Letzten, die bei der Lichtung ankamen und wurden von beiden Klassen ziemlich dumm angestarrt. Zuerst dachte ich, es könnte daran liegen, dass meine Vorderseite sich mit Dreck schmückte oder Kai unter dieser riesigen Tasche kaum mehr zu erkennen war, aber ich lang falsch. Der Grund für ihr Starren war die Tasche selbst. Später stellte sich nämlich heraus, dass wir neben unserer Suche auch noch diese Tasche finden sollten. Wer sie fand, durfte am nächsten Tag tun und lassen, was er wollte. Also wenn mir das jemand früher gesagt hätte, wäre ich wie ein Irrer durch diesen Wald gerannt, auf der Suche nach diesem Teil. Vielleicht hatte Kai Recht und ich sollte wirklich mehr zuhören. „Wer von euch hat sie denn gefunden?", wollte die Lehrerin der anderen Klasse wissen. „Hallo? Denken Sie, ich lauf immer so dreckig durch die Weltgeschichte?", fragte ich daraufhin. Hoshiku schüttelte belustigt den Kopf. „Akira, von dir bin ich solchen Körpereinsatz gar nicht gewohnt." „War ja auch nicht gewollt", brummte ich zur Antwort und versuchte, meine Kleider so gut es ging zu säubern. Da meine Hände aber nicht weniger dreckig waren, führte das zu nichts. „Weil Kai so nett war und die Tasche hierher getragen hat, würde ich sagen, ihr bekommt beide frei und müsst nicht mit auf die Wanderung", verkündete mein Lehrer glücklich. „Ausser, ihr wollt natürlich." „Bei Ihnen ist definitiv was locker", war mein Kommentar dazu, worauf der alte Sack nur lachte. Na, wenigstens würde morgen ein besserer Tag werden! ******************************************************************** Na, ob sich Aki da nicht täuscht?? ^_^ Jegliche Fehlerchen könnt ihr behalten ü.ü Kommis sind trotzdem gerne gesehen *blush* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)