Blutrache von Xanokah ================================================================================ Kapitel 0 --------- KAPITEL 0 "Süß", pfiff Hidan und konnte sich ein Grinsen dabei nicht verkneifen, "jetzt fang aber bloß nicht an zu heulen." "Hah...", seufzte Hidan, welcher schweren Schrittes seinem Organisationspartner hinterher trottete, weder wusste, wo sie waren, noch verstand, was Kakuzu denn hier wollte. Auf der Suche nach dem Menschen, der den Nibi, den Zweischwänzigen, in sich trug, waren sie. Warum auch immer er und Kakuzu dann in dieser Müllhalde von Dorf landeten, war Hidan völlig unverständlich. Durch eine Geheimpassage waren sie in das Dorf gekommen, eine Passage hinter einem Wasserfall, total bescheuert, flog es Hidan durch den Kopf, während er weiterhin unkontrolliert Seufzer ausstieß. Das Dorf war von Bäumen überdeckt, kaum konnte man den Himmel erkennen, ließ die Umgebung unnatürlich düster erscheinen. In der Mitte des Dorfes schlug ein großer Baum, sichtlich angeschlagen von vergangenen Kriegen und Kämpfen, seine Wurzeln. Durch das Dorf schlängelte sich ein Fluss, der mit zahlreichen Brücken bedeckt war und das Dorf in viele kleine Abschnitte teilte. Kakuzu und Hidan zogen langsamen Fußes an den Häusern vorbei, keine Menschenseele kam ihnen entgegen, jedoch spürten sie die misstrauischen Blicke förmlich an ihnen kleben, den Wunsch, wieder zu verschwinden und nie wieder hier aufzutauchen. "Die Mögen wohl keine Fremden, was?", spottete Hidan, wurde jedoch von Kakuzu wie üblicherweise außen vor gelassen. "Wo sind wir hier eigentlich?" Kakuzu lief weiter, ignorierte jedwede Aussage, die von dem Mann hinter ihm kam, schritt weiter auf sein Ziel zu. Die Beiden waren in Takigakure, Kakuzus Heimatdorf, aus dem er vor vielen Jahrzehnten geflohen war. Von der ehemaligen Ninjaelite war nichts mehr zu erblicken, heruntergekommene Häuser, ein Dorf, dass vom Krieg mitgenommen und nicht wieder zurückgebracht wurde. Kakuzu war auf der Suche nach etwas ganz Bestimmten, eigentlich sogar zwei Dingen, das erste würde er problemlos finden, dass wusste er, die zweite Sache, genauer gesagt eine Person, würde ihm da schon etwas mehr abverlangen, vor allem mit seiner Begleitung am Hals. Die zwei Ninja liefen durch die menschenleeren Gassen, wurden von misstrauischen Blicken und einer unnatürlichen Stille verfolgt, gar gejagt, Hidan spürte neben der Langeweile nun auch ein beklemmendes Unwohlsein in ihm aufkommen, etwas, das er nicht oft, um genau zu sein eigentlich nie, fühlte. Er sah sich um, baufällige Häuser, Brücken, ja, sogar die Menschen in ihren Häusern sahen auf den zweiten oder vielleicht sogar erst dritten Blick alles andere als lebensfroh aus, durch seine abgeschottete Lage war das Dorf eine Art Zufluchtsort für Kriegsopfer geworden, so scheint es jedenfalls. "Erinnert mich irgendwie an mein Heimatdorf, du weißt schon, Yugakure. Nach dem Krieg haben die auch nichts mehr auf die Reihe bekommen", entfuhr es Hidan nach einer Weile. "Total öde." Als Antwort darauf fing er sich lediglich einen Blick von seinem Partner ein, ein Blick, der ihm alles andere als freundlich gesinnt war. Kakuzu steuerte auf eine freie Fläche etwas außerhalb der Häuserreihen zu, Hidans Gestammel weiterhin nicht beachtend, eine freie Fläche, jedoch nicht grasbewachsen, sondern verbrannt, mit Schutt und zerborstenem Holz überschüttet, voller Ruß und Asche, und... und zwei Grabsteinen versehen. Grabsteine, welche bei bestem Willen nicht als solche zu erkennen waren, lediglich zwei Latten verkommenes Holz, die eingeritzten Namen nur noch schwer lesbar. "Was ist das denn?", fragte Hidan aus Neugier, vermutlich Gräber von irgendwelchen Personen, auf die hohes Kopfgeld ausgesetzt war, Kakuzu würde sie jetzt ausgraben und mitnehmen. So in etwa stellte Hidan sich das jedenfalls vor, sichtlich unwissend, warum Kakuzu wirklich an dieser Grabstätte Gefallen fand. "Das sind die Gräber meiner Frau und meines Sohnes", informierte Kakuzu, zögerte ein wenig, jedoch wissend, dass dies seinen Partner zumindest für einen kleinen Moment ruhigstellen würde, hoffte er jedenfalls. Das kam auch unerwartet, musste Hidan zugeben, Kakuzu antwortete und hinterließ damit einen verdutzten Hidan. Familie? Der? Die Tatsache, dass diese schon seit über 50, oder 60 Jahren, Kakuzu hatte irgendwann aufgehört, zu zählen, nicht mehr unter den Lebenden weilten, war Hidan natürlich nicht bewusst und das war etwas, dass er vielleicht auch nie erfahren würde. Der Moment der Stille hielt jedoch nur kurz an, ehe Kakuzus vorlauter Partner seine Gedanken neu ordnen und einen weiteren bissigen Kommentar abgeben konnte. "Süß", pfiff Hidan und konnte sich ein Grinsen dabei nicht verkneifen, "jetzt fang aber bloß nicht an zu heulen." Kakuzu, der neben kärglich ausfallenden Opfergaben auch ein Gebet sprach, drehte sich kein Stück weit um, selbst der übliche Blick blieb aus, über seine Lippen wich nur ein einzelner Satz, der nicht einmal an Hidan gerichtet zu sein schien: "Wenn ich hier fertig bin, bist du tot." "Du weißt doch, du kannst mich nicht töten." Die beiden grinsten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)