Shaman king 0 von Misato-6 (Wie alles begann) ================================================================================ Kapitel 50: Nachturnierkämpfe ----------------------------- Kapitel 50: Nachturnierkämpfe Auch wenn es keinem der Anwesenden Anzusehen war, so herrschte unruhe in dem Tempel. Sie wussten alle, dass die Nachturnierkämpfe begonnen hatten. Lange würden die Dalins nicht auf sich waren lassen und dann ging es dem Schamanenkönig an den Kragen. Nun wäre eigentlich die Zeit gekommen, in der die ausgewählten Wächterin ausgesannt wurde um diesen vor den kommenden Schamanen zu warnen und ihn vorzubereiten, doch dieses Mal war das ausgeschlossen. Diese Wächterin war Samira gewesen und ihr Tod hatte alles verändert und das in mehr als einer Hinsicht. „Was sollen wir tun? Selbst Rin ist bei weitem nicht alt genug um die Aufgabe ihrer Mutter übernehmen, darüber hinaus können wir nicht riskieren sie zu verlieren.“ //„Falls Rin diesen Kampf nicht überlebt, so gäbe es niemanden, der ihren Platz einnehmen könnte. Es gibt keine andere Wahl. Ihr müsst euch aus den Nachturnierkämpfen heraushalten. Keiner der hier lebenden Wächterinnen kommt an die Macht heran, die für diese Aufgabe benötig wird. Unter anderen Umständen hätte ich darüber nachgedacht dich zu schicken, doch so wie die Dinge liegen. Die Asakura würden dich vom Hof jagen noch bevor du ein Wort gesagt hast. Und wie du bereits sagtest ist Rin noch nicht bereit. Damit sind die Resoircen der Toshiros aufgebraucht.“ \\ Die Lage schien sichtlich aussichtslos. Die Aussetzung mit Hao hatte die gesamte Familie gegen sie aufgebracht, nicht dass es sie interessiert hatte. Nun allerdings war es ein etremer Nachteil, den sie nicht mehr wegdiskutieren konnten. Auch wenn Hao sich zunehmend der falschen Seite verschrieben hatte, so wurde er doch von seiner Familie geachtet. Erst jetzt nach seinem Tod wurde den einzelnen Mitgliedern klar was dieser für sie getan hatte und auch wenn Youji seine Sache gut machte, so war es dennoch nicht dasselbe. „Was bedeutet das für die Zukunft!“ //„Ich habe bereits dafür gesorgt, das Youji die nötigen Informationen erhält. Allerdings wird er das alleine durchstehen müssen. Seine Familie kann ihm gegen die Anhänger der Dalins helfen, jedoch nicht gegen dessen Anführer. Er wird einen Weg finden müssen diesen zu bezwingen und dieses Mal reicht es nicht an das Gewissen seines Gegners zu appelieren.“\\ „War das der Grund, dass…“ //„Zum Teil, ja. Doch in Haos Fall haben viele Faktoren eine Rolle gespielt. Seine eigenen Zweifel, die Tatsache, dass er gegens einen Cousin gekämpft hatte und das Verzögerte Handeln seines Schutzgeistes. Okamis Reaktion werde ich hier jedoch nicht weiter erläutern…Die Zeit wird kommen, da sich alles wieder in die richtigen Bahnen lenkt, doch vorher stehen uns harte Jahrhunderte bevor…Früher oder später wirst du dich einmischen müssen. Doch vorerst hast du dich aus den Angelegenheiten der Außenwelt rauszuhalten.“\\ Mehr sagte die Stimme nicht, doch es war auch nicht nötig. Die Entscheidung war getroffen und niemand würde sich dieser widersetzen. - Bei Youji - Youji stand am Grab seines Cousin und sah zu den verblühten Blumen herab. Mit einer Handbewegung ließ er erneut Leben in die brauen Blüten kehren und drehte die Zeit für diese zurück. Es war einer der Sprüche, die Hao selbst entworfen hatte. Ein einfacher und dennoch effektiver Zauber. Zu gerne hätte er den Zauber verwendet um seine eigene Zeit an den Anfang zu bringen. An den Tag an dem Samiras Schicksal besiegelt wurde. Vielleicht wäre all das nie passiert. Doch dann kam ihm Kaori in den Sinn. Was wäre dann aus ihr geworden? Und aus ihren Kindern? Hätte es eine Zukunft für sie gegeben. Kouhei war einige Stunden nach Erscheinen des Schicksalssterns gestorben. Doch schon Wochen vorher hatte er mit dem Leben gerungen. Sein letzter Wunsch war es den Schicksalstern als Lebender zu erblicken und denn hatte er sich erfüllen können. Er war sich nicht sicher, doch er bezweifelte dass Michio den gleichen Einfluss auf die Bevölkerung haben konnte wie dieser. Und dass hätte zwangsläufig dazu geführt dass Kaori der Gnade und Wohlwollen der Dorfbewohnern ausgeliefert war. Mit schüttelndem Kopf stand er auf und warf diesen Gedanken aus seinem Kopf. Bevor er dem Grab jedoch den Rücken kehren konnte, fiel sein Blick auf eine kleine Gestallt, welche sich von ihm unbemerkt auf den Grabstein gesetzt hatte und ihn zu beobachten schien. „Wer bist du?“ „Spirit of Fire. Ich bin hier um dich zu warnen.“ „Mich zu warnen? Wovor?“ „Dir ist bekannt, was alle 500 Jahre passiert?“ „Wie könnte ich nicht? Der Schamanenkampf hat mich zum Mörder meines eigenen Cousins gemacht. Also wenn du mir etwas darüber sagen willst, dann bist du definitiv viel zu spät.“ „Alle 500 Jahre kommt es zum Kampf zwischen den Schamanen um den stärksten von ihnen zum König zu krönen. Sein Name wird mit dem Wind davongeweht und brennt in jedermans Kopf. Unter allen die dies hören gibt es jene, denen diese Entscheidung missfällt. Mit gezogenen Waffen ziehen sie im zweiten Monat während der dunklen Vollmondnacht auf um den König zu töten und die Krone für sich zu beanspruchen.“ „Das ist ein Scherz, oder?“ „Sie sind bereits auf dem Weg. Sieh dich vor. Sobald der Sturm die Welt verschlingt sind es nur noch wenige Stunden bis die letzte Schlacht beginnt. Sei bereit, Asakura.“ „Warte…du kannst mir sowas doch nicht an den Kopf werfen und dann abhauen….HEY…“ Doch Youjis wütende Stimme brachte nichts außer, dass seine Mutter ihn hörte und nach dem Grund für diesen Ausbruch suchte. „Was ist passiert.“ „Du glaubst du mir nie!“ „Nach allem was in unserer Familie passiert ist?“ „Gut…würdest du mir glauben, dass mich Spirit of Fire gerade vor einer nahenden Bedrohung gewarnt hat, die uns nur ins Visier genommen hat, weil ich der neue Schamanen könig bin?“ Nach diesen Worten herrschte Schweigen. Doch ballten sich Santis Hände zu Fäusten. Allein bei den Gedanken an die Spirits of Elements konnte sie an die Decke gehen. Und in dem Punkt war es ihr egal ob es sich um Spirit of Fire oder Spirit of Earth handelte. „Diese reudigen Geister sollten sich lieber aus unserem Leben raushalten, bevor ich einen Geisterjäger auf sie ansetzte.“ „Mum. Du redest gerade von den Spirits of Elemets, den…“ „Ich weiß von wem ich rede und ich bleibe dabei…Glaub mir du tust gut daran ihnen nicht zu vertrauen.“ Mit diesen Worten ließ sie ihren Sohn allein. Sie würde ihren Schwur nicht brechen, doch sie würde Youji auch nicht in dieselbe Falle laufen lassen wie Hao. Nicht solange sie es verhindern konnte. Youji, der die Beweggründe seiner Mutter nicht kannte konnte nicht anders als weiter über die Worte des Geistes nachdenken. „Was soll ich bloß tun, Hao? Ich könnte deinen Rat jetzt wirklich gut gebrauchen!“ „Als Oberhaupt musst du deinen eigenen Weg gehen, Youji. Das ist Hao auch und genau dass würde er dir auch jetzt raten!“ „Kaori?“ „Wer die Worte der Spirits of Elements ignoriert ist dem Verderben nah. So sagen es die alten Schriften, die mein Onkel besaß.“ „Uns stehen harte Zeiten bevor, wenn die Worte des Feuergeistes stimmen.“ „Erinner dich an alles was Hao dir je gesagt und gezeigt hat. Nutze sein Wissen und die Welt wird vor deinem Name erzittern.“ Kaori sagte diese Worte mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen. Der Gedanke, dass jeder vor Youji zurückwich, sobald sie seinen Namen hörten war lächerlich. Vor Hao hatten sie es getan, doch nur weil sie ihn nicht gekannt hatten. Jedenfalls nicht so wie sie. „Genau diese Tatsache hat ihn letzten Endes zu seinem eigenen Tod geführt.“ „Macht und Furyoko ist nicht alles. Vergiss das nie, denn sonst wirst du genauso enden wie er…Versteh mich bitte nicht falsch. Ich habe Hao geliebt und tue es auch immer noch, doch das ändert nichts daran, dass er sich mit seinem Ziel selbst verraten hatte. Niemand kann gewinnen, wenn er das falsche Ziel verfolgt…Seine Macht bestand darin nicht für sich selbst zu kämpfen, sondern für euch, für die Familie. Das hat ihn ermöglicht jede Herrausforderung zu meistern…jetzt liegt es an dir, Youji Asakura…Finde dein Ziel und den Grund für den du kämpfen willst.“ Für einen Moment starrte Youji seine Schwägerin nur verblüfft an. Hätte er nicht gewusst, dass Hao Tod war so hätte er ihr jetzt unterstellt, dass dieser ihr aufgetragen hatte ihm diese Worte an den Kopf zu werfen. Zwar war es für sie möglich mit Geistern zu sprechen und sie aus der geisterwelt zurückzuholen, doch das hielt er nun doch etwas zu abwegig. „Hast du schon mal von dem Nachturnierkampf gehört?“ „Nein, aber Kouhei hatte mal so etwas erwähnt. Allerdings hat er es auch nur von Takumi Sasaki aufgeschnappt und selbst wenn, keiner der beiden weilt mehr unter uns.“ „Zu dumm. Da fällt mir ein, könntest du nicht…“ Noch ehe Youji seinen Satz beenden konnte stockte er. Er wusste nicht wieso, doch aus irgendeinem Grund fühlte er sich beobachtet. Vorischtshalber zog er seine Waffe hervor und schob Kaori hinter sich. Gleichzeitig schärfte er mittels Furyoko seine Sinne. Diese Art von Furyokokontrolle hatte er von seiner Mutter gelernt und Hao hatte ihm gezeigt wie man diese Technik optimierte. Nun konnte er alles sehen und jede noch so kleine Bewegung wahrnehmen. Doch nicht nur dass. Seine Umgebung schien stillzustehen, als würde alles mit der Hälfte der Geschindigkeit voranschreiten. Dennoch bemerkte er den Schatten der an seiner Seite entlang huschte nur durch Zufall. „Wer ist da?“ Keine Antwort. Jedenfalls keine die von einem Menschen oder Schamanen herrührte. Das einzige was er hörte war ein finsteres Grollen, welches vom Himmel kam. Langsam zog sich der Himmel mit einer dicken Wolkendecke zu und verdeckten den Mond, der die Gegend bis eben noch hell erleuchtet hatte. „Ist das ein Zauber, oder…“ Kaori brachte es nicht fertig ihre Frage zu beenden. Denn sie spürte bereits das erzittern ihrer Umgebung. Das was gerade passierte war natürlich, doch die Botschaft dahinter glich einer Warnung. Urplötzlich schlichen sich die Worte des Feuergeistes wieder in seinen Kopf. „Zum Hauptgebäude…Schnell.“ Weiter sagte Youji nichts sondern zog Kaori im Lauf nur hinter sich her. Hier stimmte irgendetwas nicht und wenn wirklich jemand versuchte ihn zu töten so brauchte er seine Familie an seiner Seite. Durch Hao hatte er gelernt, dass selbst die Stärksten nur mit Rückhalt gewinnen konnten und er zählte nicht gerade zu der Kategorie außergewöhnlich mächtiger Schamane. Zu seinem Glück brauchte er nicht lange rennen, da ihnen die restlichen Asakuras schon entgegen kamen. „Was ist hier los?“ „Nichts gutes, soviel steht fest. Uns steht ein Angriff bevor. Macht euch bereit, wir haben nur noch wenige Stunden zeit.“ „Die Vorboten der letzten Schlacht kommen mit großer Hast. In der ersten Stunde der Sturm beginnt, in der zweiten er seine wahre Macht erringt. Eingeläutet wird die dritte Stund, welche alles Licht eintunkt. In der vierten Stunde wird eröffnet die erste Runde. Punkt Mitternacht eine Zeremonie wird stecken das Schicksal nach dem sich alle Schamanen recken.Nur jener, der seine eigene Seite bestimmt kann diese Vollführen, damit sie am Ende gelingt.“ „Cassandra, das bitte noch mal in unserer Sprache!“ Hiromi konnte nicht anders als diese Worte herauszubringen. Sie war einfach nur verängstigt und in solchen seltenen Moment achtete sie nicht mehr auf ihre eigenen Worte. Das Youji ganz genau verstanden hatte was Cassandra sagte ändert auch nichts an der Situation. „War doch gar nicht so schwer. In der ersten Stunde zieht ein Unwetter auf, welches in der zweiten seinen Höhepunkt erreicht. Eine Stunde später kommt es zur totalen Finsternis in der alles Licht von dieser Welt weicht und dann eine Stunde vor Mitternacht beginnt die erste Runde der letzten Schlacht.“ „Und wenn um Mitternacht keine Zeremonie abgehalten wird, dann wird dieser Kampf wahrscheinlich nur Opfer bringen aber keinen Gewinner.“ Nach Kaoris Ergänzung mischte sich auch Riku ein, welcher mittlerweile ebenfalls verstanden hatte worum es hier ging. Was auch nicht weiter schwer war, da Santi ihnen schon von dem Besuch des Feuergeistes erzählt hatte und von dessen Worten. „Fast so als würde man ein eigenes Schamanenturnier abhalten. Es gibt einen Sieger, doch keinen Preis für den Sieg…Hiromi, Kaori…am besten ihr beide geht rein und verzieht euch mit euren Kindern in die hintersten Quatiere.“ Keine der beiden Frauen protestierte. Im Gegenteil, sie folgten der Anweisung umgehend, immerhin wussten sie, dass sie den anderen nur im Weg stehen würden. Sie waren einfach zu schwach um mit den Asakuraschamanen mithalten zu können. Während die beiden sich also zurück zogen erschufen die anderen Geistkontrolle. Youji überraschte es in gewisser Weise, da er Cassandra noch nie hatte kämpfen sehen. Er wusste nichts über ihre Stärke oder Schwächen als Schamanin. Für ihn war sie immer die durchgeknallte Hellseherschamanin. Das einzige was er wusste war, dass sie Shikigamis erschaffen konnte und das wars auch schon, doch scheinbar war er der einzige, den diese Wendung irritierte. Allerdings wendete sich seine Aufmerksamkeit schnell wieder der Umgebung zu. Cassandra hatte mit ihrer Aussage mal wieder ins Schwarze getroffen und langsam fragte er sich ob an ihren Weissagungen nicht doch des Öfteren etwas der Wahrheit entsprach. Vielleicht hatten sie diese nur jahrelang falsch gedeutet oder wurde sie erst in den letzten jahren zur Hellseherin. Eine Frage, die er später beantworten musste, denn aus der Dunkelheit tauchten auf einmal mehrere Personen auf. Innerlich schluckte Youji, sie waren in der Unerzahl. Es stand 17 zu 6. Das hieß dass jeder 2-3 Gegner hatte, allerdings nur wenn diese nicht wie sie selbst zusammenarbeiteten. „Riku, Katsumi, jetzt!“ Mehr brauchte Youji nicht zu sagen, damit die beiden verstanden, was er wollte. Ohne weiter zu zögern ließen beide einen zauber auf die Fremden los, doch diese verfehlten ihr Ziel meilenweit. „Sie haben den Zauber abgeblockt? Unmöglich.“ Innerlich schüttelte Youji den Kopf. Es war nicht unmöglich Hao hatte es damals auch des Öfteren geschafft. Diese Typen hatten einfach nur eine schnelle Auffassungsgabe und davon durften sie sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. „Dann müssen wir sie eben auf die harte Tour hinausbefördern.“ „Sei dir deiner Macht nicht so sicher, Schamanenkönig. Du magst das Turnier gewonnen haben, doch die Schamanen dort sind ein Witz.“ „Tja aber scheinbar haben sie es im Gegensatz zu euch geschafft am besagten Turnier teilzunehmen.“ „Lediglich weil wir sie gelassen haben. Wieso sollte ich meine Kräfte vergolden und uns durchs Turnier kämpfen, wenn ich den Titel mit nur einen Kampf für mich beanspruchen kann.“ „Da hat er Recht.“ Unnwillkürlisch schloss sich Youjis Hand noch fester um sein Medium. Seiner Meinung nach hätte Katsumi diesen Satz auch ruhig für sich behalten können, dennoch zwang er sich dazu etwas zu erwidern. „Faules Geschwätz!“ „Wir werden sehen.“ Jetzt hatte Youji genug. Ohne vorankündigung schickte er einen Angriff auf die Gruppe zu. Ein Pendelangriff wie immer wenn er wütend war oder zu viel Furyoko in dem Angriff vereinigte. Und wie erwartet raste dieser an seinem eigentlichem Ziel vorbei. Zu seinem Glück streifte dieser dennoch eine der Personen, welche darauf zu Boden gerissen wurde und sich anschließend mühsam aufrichtete. „Das als Warnung. Etweder ihr verschwindet jetzt oder ihr ziele das nächste Mal auf euch.“ „Als wenn du uns mit diesem Trick Angst einjagen könntest. Ich kenne deine Stärken und Schwächen. Hättest du Kontrolle über die Pendelangriffe, dann hättest du micht erwischt aber so…“ Der Anführer der truppe machte eine dramatische Pause, dann jedoch wechselte er so schnell das Thema, dass die meisten Asakura es kaum mitbekamen und sich auf einmal 17 Angriffe gegenüber sahen. „…Lasst die erste Runde beginnen.“ Zu Youjis Glück hatte zumindest Cassandra diese Wendung vorhergesehen und um sie herum einen Barriere geschaffen, welche die Angriffe von ihnen ablenkte. Überrascht blickte sich Youji zu ihr um, doch dann stellte er sich auf den bevorstehenden Kampf ein. Der Kampf hatte kaum begonnen und schon wurde das Asakuraanwesen von den erschaffenen Angriffen hell erleuchtet. Der Regen prasselte derweil unbarmherzig auf die Kampfer nieder und ließ den Blick auf die Gegner derart verschwimmen, dass jeder genau hinsehen musste um nicht ausversehen einen Verbündeten ins Visier zu nehmen. Zusätzlich trieb der starke Wind die Kälte durch die Körper der Kämpfer und verlangsamte dadurch ihre Bewegungen, jedoch nicht die der Angriffe. Aber auch ihre Angriffe waren so schnell wie immer. Das fatale war der Wind, der die Angriffe zunehmend in eine andere Richtung ablenkten. Besonders Youji machte das zu schaffen. Normalerweise traf er seine Ziele mit verbundenen Augen, doch dieses Mal war jeder Angriff zum Scheitern verurteilt. Entweder sie kamen nicht an oder verfehlten ihre Gegner bei weitem. „Ach das hätte ich fast vergessen. Es gibt Regeln die ihr wissen solltet, damit euer neues Oberhaupt den Anspruch auf seinen Titel nicht verwirkt.“ „Was für Regeln?“ Daraufhin gerinsten die Gegner der Asakuras nur, jedenfalls war das deren Einschätzung. Währenddessen wurde der Kampf unterbrochen und der Anführer der Gruppe gab ihnen eine kleine Einführung. Eine die ihre gesamte Kampfstrategie zur Nichte machte. „Noch was oder habt ihr eure Position mit dieser Regeln so verbessert, dass ihr auf keine weiteren Regeln mehr angewiesen seit?“ „Beschwer dich nicht bei uns sondern bei dem der die Regeln festgelegt hat.“ „Werde ich, nachdem ich dich in den Boden gestampft haben. Also noch ein letztes Wort….“ Nach diesen Worten stockte Youji. Auch wenn er einige Stunden vorher gewarnt worden war, so wusste er dennoch nicht mit wem er es genau zu tun hatte. Doch sein Gegner schien das auch zu wissen, weshalb er Youjis nicht gestellte Frage beantwortete. „Dalin…Rakesh Dalin, ich bin das Oberhaupt der Dalin-Dynastie und kämpfe für den Schattenfürsten, auf das er wieder über diese Welt richtet und sie von jeglichen Unwürdigen befreit.“ Für einen Moment wechselten die Asakuras stille Blicke aus, denn diese Worte zumindest der letzte Teil kam ihm sehr bekannt vor. „Ihr ward für Haos Veränderung verantworlich, oder?“ „Er hat seine eigene Entscheidung getroffen, ich habe ihn lediglich in die richtige Richtung gestoßen, in dem ich ihn vom Einfluss des Geisterkönigs und derer die ihn auf dessen Seite hielten befreit habe.“ „Den Einfluss des Geisterkönigst?“ „Er redet von Samira!“ Rikus Worte ließen die Erkenntnis in Youjis Kopf dringen. Nicht nur er sondern auch Hao und Samira hatten diesen Mann schon mal auf dem Marktplatz gesehen. Keiner von ihnen hatte sich groß gedanken über ihn gemacht außer Samira, da er der Mörder ihrer Mutter war. Ob sie wusste, dass er ein Schamane war wusste er nicht, doch was er wusste war dass Hao ihn für einen Menschen gehalten hatte. „Und meine Cousine. Seit ihr auch dafür verantwortlich?“ „Menschen sind so einfältig. Schnürrt man deren Angst und gibt ihnen zur richtigen Zeit den passenden Anstoß tun sie nahezu alles was man von ihnen erwartet und ohne dass sie realisieren, dass sie in Wirklichkeit manipuliert werden.“ Auch wenn Youji keine direkte Antwort bekam, so war ihm doch bewusst, dass dieser Mann auf jeden Fall seine Hände mit im Spiel gehabt haben musste. Auch wenn er den tödlichen Stoß nicht ausgeführt hatte, so konnte er sich dennoch nicht von der Schuld reinwaschen. Doch scheinbar hatte dieser es auch nicht vor. Langsam stieg Youjis Wut ins Unermessliche. Doch noch bevor er einen weiteren Schritt machen konnte wurde er schon von einem weiteren Angriff zu Boden gerissen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht griff er sich an die blutende Schulter. Trotz des Schmerzes jedoch rollte er sich zur Seite um dem nächsten Angriff zu entgehen. Mittlerweile war er voller Schlamm, der jedoch von dem heftigen Regen sofort wieder abgewaschen wurde. Der Nachteil war, dass seine Gewänder von Wasser durchtränkt waren und somit um einiges mehr wogen. Demnach hatte er richtig Schwierigkeiten seine normale Geschwindigkeit beizuhalten, doch das war ein Nachteil, der jeden von ihnen betraf. Sein Gegner, der Anführer der Dalin war ein starker Schamane auch wenn er das schon vor dem Kampf vermutet hatte, so überraschte ihn die wahre Stärke dieses Mannes doch etwas. Er konnte nicht sagen, ob er diesem gewachsen wäre, wenn dieser Kampf faire ablaufen würde. Wenn man ihn mit diesem Mann, Rakesh Dalin alleine kämpfen lassen würde. Die Regeln besagten jedoch, dass seine Familie nicht in den Kampf eingreifen durfte. Umgekehrt sah das jedoch anders aus, denn ihn durften seine Gegner von allen Seiten bombardieren. Innerlich fluchte er über diese Nachturnierregeln, doch was sollte er machen. Seinen Anspruch verwirken? Das war auch keine Möglichkeit. Noch einmal wich er mit letzter Kraft aus nur um kurz daraufhin zu Boden zu stolpern. Genau in diesem Moment sah er etwas aus dem Augenwinkel, ruckartig kam er wieder auf die Füße und teleportierte sich zu diesem etwas. „Du!“ „Was für eine Begrüßung…Achtung.“ Im letzten Moment bückte sich Youji und entging dem Angriff, welcher stattdessen in den Grabstein seines Cousin schmetterte. Entsetzt sah Youji auf die zertrümmerten Überreste, doch der Feuergeist, lenkte ihn davon ab. „Für was kämpfst du, Asakura?“ Die Frage lag schwer in der Luft. Es war eine Frage, die Youji nicht beantworten konnte. Zwar hatte er sofort den Mund geöffnet um zu antworten, doch er schloss ihn urplötzlich wieder, als ihm die wirklich Antwort bewusst wurde. Wofür kämpfte er. Für sein Leben, das seiner Familie, oder einfach nur weil er es musste. Genau als diese Frage durch seine Gedanken wanderte, schüttelte der Feuergeist nur bedauernd den Kopf. „Hao hatte stets gewusst, wofür er kämpfte. Das machte ihn zu dem stärksten Schamanen in dieser Zeit.“ Mit diesen Worten war der Feuergeist wieder verschwunden und hatte Youji buchstäblich im Regen stehen gelassen. „Youji!“ Viel zu spät kam dieser Ausruf, denn der Angriff war nur noch wenige Meter von ihm entfernt. Reflexartig versorgte er sein Medium mit mehr Furyoko und blockte den Angriff in letzter Sekunde ab. Jedoch war die Wucht, die auf ihn zuprallte zu groß als dass er sich auf den Beinen halten konnte. Stattdessen wurde er mehrere Meter zurückgeschleudert. Alles was daraufhin zu hören war, war ein lauter Knall, der alle Aufmerksamkeit auf seine Position lenkte.Zeitgleich hatte seine Mutter versucht zu ihm zu rennen, doch wurde sie schon von mehreren gleichzeitig gestarteten Angriffen aufgehalten und konnte diesen nur mit Rikus schnellem Eingreifen entgehen. Nun lagen beiden am Boden und wären für ihre Gegner ein leichtes Ziel gewesen, wenn Cassandra nicht rechtzeitig eine Spiegelbarriere um sie herum erschaffen hätte. Youji lag derweil bewegungslos am Boden und starrte in den Himmel, doch außer der puren Dunkelheit konnte er nichts erkennen. Der Regeln benetzte sein Gesicht und er spürte wie seine Knochen von der eisigen Kälte um ihn herum langsam Steif wurden. Seine Geistkontrolle war beim letzten Angriff gebrochen. Nun hatte ihn die Erschöpfung übermahnt und das war an seiner schnellen und ungleichmäßigen Atmung deutlich zu erkennen. Alles was er spürte war der regelmäßig pochende Schmerz bei jedem Atemzug. Unfähig aufzustehen und weiter zu kämpfen schloss er die Augen und wartete auf den vernichtenden Schlag seines Gegners. Er blendete alles aus, jeden noch so kleinen Laut seinen Umgebung. Weder das aufschlagen des Regens noch die laute Schreie seiner Familie, geschweige denn das höhnische Lachen seiner Gegner. Er war nicht als Oberhaupt geboren worden, noch nicht mal dazu bestimmt gewesen, im Gegensatz zu Riku und Hao. // …Eine Familiendynastie wird nicht durch Unwissenheit zu Grunde gerichtet sondern durch einen selbstsüchtigen Führer.\\ Katsumi hatte Unrecht. Er war zwar durchaus im richtigen Alter um die Führung übernehmen zu können, doch er war unfähig die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dieser Kampf brachte jeden aus der Familie zu Fall, sein Tod war die einzige Möglichkeit um den anderen ein Überlebenschance zu sichern, immerhin wollten die Dalins seinen Tod. Oder nicht? Was wenn seine Familie aus Rache weiterkämpfte. Dann wäre sein Opfer völlig umsonst gewesen und die Asakura-Dynastie würde dennoch untergehen. Auf einmal schlichen sich Haos letzten Worte, die er ihm vor seiner Veränderung entgegen geworfen hatte, in den Sinn. //Du blockierst dich selbst. Der Wille ist meistens der Funken der einen ganzen Wald zum brennen bringen kann oder dafür sorgt, dass es nicht geschieht.\\ Laut Hao blockierte sein mangelnder Wille seine Kraft, doch wie konnte er das Ändern. Es war nicht so, dass er nicht gewinnen wollte, doch scheinbar war das nicht genug. „Ein Funken welcher einen Wald zum brennen bringt…“ Als er dies Flüsterte huschten seine Gedanken wieder zu dem Feuergeist. Wieso hatte Spirit of Fire ihn gefragt für was er kämpfte. Wollte er ihm helfen oder ablenken. „…für was kämpfe ich?...Mein Ziel…“ Mit einem Mal drangen die Kampfgeschreie wieder an sein Ohr und rissen ihn in die Wirklichkeit. Auf einmal spürte er die eisige Kälte seiner Umgebung wieder und urplötzlich wurde ihm klar, wieso der Anführer ihrer Gegner ihn nicht noch mal angegriffen hatte. Er war aufgrund des letzten Angriffes geradewegs in den Holzschuppen gekracht, welcher über ihn zusammengebrochen war. Wahrscheinlich wollte dieser sich nicht die Mühe machen nach zu sehen ob er schon Tod war und einfach abwarten bis er das zeitliche gesegnet hatte. Vorsichtig versuchte er das Holz unter dem er begraben war weg zuschieben, doch diese waren schwerer als er es erwartet hatten. Urplötzlich tauchte ein Shikigami vor sein Gesicht aus. Wobei es war nicht irgendeiner, sondern der, den er vor Jahrzehnten erschaffen hatte und der ihm das Leben zur Hölle gemacht hatte. „Nicht du auch noch!“ Auch wenn seine Worte resigniert klangen, so versuchte er sich jetzt jedoch umso hektischer zu befreien, was dazu führte, dass die Bretter über ihn ins Rutschen kamen und ihn fast erschlagen hätte, wenn sie nicht im letzten Moment irgendwo hängen geblieben wären. „Jetzt verschwinde schon oder hilf mir endlich!“ Bei diesen Worten sah ihn der Shikigami nur schräg an, bevor er kurz darauf verschwand. Allerdings tauchte er sofort darauf mit ein paar Freunden wieder auf. Zuerst dachte Youji dass seine letzte Stunde geschlagen hätte, doch dann bemerkte er wie die kleinen Geister sich daran machten ihm von dem hölzernen Grab zu befreien. Genau in dem Moment, in dem der Weg für ihn frei war verschwanden die Geister und nur seiner blieb an seiner Seite. Mit einem kurzen Nicken, was wahrscheinlich eine Art Abschied darstellen sollte löste sich seine Gestallt auf und ließ den Stein mit dem er einst erschaffen wurde zu Boden fallen. Mit dieser Aktion klärten sich allmählich die Fragen, die in seinem Kopf herumschwirrten. Hao hatte Recht, er blockierte sich selber und wenn er das ändern wollte musste er die Frage des Feuergeistes beantworten. Und auch wenn er sich vor wenigen Minuten noch mit der Antwort schwer getan hatte, so war sie nun so offensichtlich wie nie zuvor. //Ich kämpfe für eine Zukunft. Eine Zukunft die Hao zeigt, dass er falsch lag und in der die Asakura-Dynastie stärker als je zuvor ist um ihn zur Not daran zu hindern die gesamte Menschheit zu vernichten. So wie ich es tun musste. Ich kämpfe für eine Zukunft, in der meine Familie nicht mehr zwischen der derzeitigen Familie und ihrer Ahnen wählen müssen.\\ Diese Antwort brannte sich in seine Gedanken, doch über seine Lippen kam etwas was seinen eigentlichem Wunsch um einiges näher kam, als das was in seinen Gedanken herumschwirrte. „Ich kämpfe für meinen Cousin auf dass er in der Zukunft sein Glück findet!“ Genau in dem Moment als diese Worte über seine Lippen drangen spürte er wie sein Furyoko seinen gesamten Körper durchströmte. Auf wundersamer Weise drängte es die Kälte zurück und ließ ein gutes Gefühl zurück, das so stark war, dass sein Sieg unwahrscheinlich schien. Noch ein letztes Mal schloss er die Augen, bis er aus den Trümmern des Holzschuppens herausschnellte und einen mächtigen Angriff auf seine Gegner losließ. Ein weiteres Mal raste einer seine Pendelangriffe auf Rakesh zu, doch dieses Mal schien die Situation anders. Seine Finger kribbelten, als hätten sich dünne Fäden um diese gelegt. Fäden mit denen er dem Angriff die Richtung wies. Und endlich verstand er, was an Pendelangriffen so besonders war. Hatte man ihn erst einmal unter Kontrolle, so war er mit einem auf magische Weise verbunden und befolgte sämtliche Befehle, des Beschwörers. Bisher hatte sein Blockade die unsichtbaren Fäden zerrissen, bevor er sie spüren konnte, nun folgte dieser seinen Gedanken. Er konnte mit ihm tun und lassen was er wollte und das tat er auch mit diesem einen Angriff brachte er alle seine Gegner zu Boden. Alle bis auf einen. Rakesh Dalin. Dieser hatte seinen Angriff im letzten Moment zerschlagen, doch jetzt da er den Dreh raus hatte, kümmerte es ihn nicht sonderlich. „Das Blatt hat sich gewendet Dalin, nun bin ich an der Reihe.“ Mit diesen Worten ließ Youji einen weiteren Angriff los. Es kümmerte ihn nicht mehr wie stark dieser war, er wollte diesen Erben nur noch auf den Knien sehen. Seit dem letzten Angiff fürchtete er auch die Pendelangriffe nicht mehr. Auch dieses Mal fühlte er die dünnen unsichtbaren Fäden, dennoch ließ er dem Angriff tun was er wollte. Er in aller letzter Sekunde ballte er eine Fast und ließ den ausgesanten Angriff dadurch genau in sein ausgemachtes Ziel schmetter. Rakesh hatte wirklich geglaubt, dass der vorige Angriff ein Glückstreffer war, deshalb ließ er den zweiten auch an sich vorbeischnellen ohne ihn weiter zu beachten. Ein fatalter Fehler, denn in dem Moment als dieser aus dessen Augenwinkel verschwand änderte er die Richtung und traf ihn. Durch die Ausgangsstärke und Größe des Angriff wurde Youjis Gegner von der Explosion erfasst. Intuitiv hielten sich alle Anwesenden die Arme vors Gesicht um den hautnahen Kontakt mit dessen Überresten zu vermeiden. Kurz darauf hatten die Anhänger des nun in Einzelteilen zerlegten Dalin-Erben die Flucht ergriffen. Dennoch hatte Riku es sich nicht nehmen lassen ihnen noch einen gewaltigen Angriff entgegen zu schmettern, welcher jedoch nur ins leere Lief. Gleichzeitig ebbte der Wind ab und es hörte auf zu regnen. „Was für eine Sauerei.“ „Hast Recht, Katsumi. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich uns für eine Schlachterfamilie halten….Alles in Ordnung!“ Mit den letzten Worten wendete sich Riku an Youji, welcher immer noch starr auf den Ort blickte, an dem noch vor wenigen Minuten sein Gegner gestanden hatte. Was ihn jedoch schockierte war nicht die Tatsache, dass er diesen gerade ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht hatte, sondern viel mehr, dass es für ihn eine Art genugtuung war. Schnell schüttelte er den Gedanken und rannte. Er wollte ersteinmal nur weg. Irgendwohin wo er nachdenken konnte, weshalb es ihn auch nicht verwunderte, dass er genau an dem Ort zu stehen kam, an dem Hao sich immer zurückgezogen hatte. „Ihn zu töten war die einzige Möglichkeit ihn aufzuhalten.“ Für einen moment wusste Youji nicht von wem der Feuergeist, der neben ihm aus dem Nichts aufgetaucht war gerade sprach. Allerdings wollte er auch nicht fragen. Prinzipiell kamen sowieso nur zwei Personen in Frage und das waren Hao und dieser Dalin. „Es heißt der König der Geister kennt die Zukunft. Müsstet ihr sie als Spirits of Elements nicht auch kennen. Ich meine Hao konnte doch auch…“ „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, Asakura. Und selbst wenn, die Zukunft ist etwas, was niemand vorhersehen kann, weil sie noch nicht existiert. Du siehst sie und je nachdem wie du handelst bringst du das was du gesehen hast ins Wanken! Sie ist nicht beständig und noch dazu gibt es tausende. Hao konnte verschiedene Varianten sehen und dennoch wäre er nie in der Lage alle zu überschauen. Ein Schicksal ändert das eines anderen.“ „Was wenn ich ihm folge? Könnte ich…“ „Nein, das Risiko wäre zu groß, jedenfalls für dich. Das Ritual welches Hao dafür verwendet hat besteht aus mehrsprachigen Verse unter anderem Verse, die in der heiligen Schrift geschrieben wurde. Man braucht viel Glück um diese richtig zu betonen, wenn man nicht weiß wie sie ausgesprochen wird. Allerdings erfordert es auch einige Elemente der ersten Stufe. Demnach…“ „Werde ich es wahrscheinlich nicht schaffen alles in der entsprechenden Art und Weise zu koordinieren.“ „Haos Weg liegt außerhalb deiner Reichweite. Es ist nicht deine Aufgabe ihn zu ändern!“ Youji senkte daraufhin nur den Kopf und ließ sich frustriert ins nasse Gras fallen. Es musste doch etwas geben was er tun konnte. Plötzlich fiel sein Blick wieder auf den Feuergeist. Mit einem Mal formte sich in seinen Gedanken eine Idee, doch wagte er kaum zu fragen, ob dies möglich wäre. „Kannst du nicht versuchen ihn wieder zur Vernuft zu bringen, wenn er widergeboren wird?“ „Wieso fragst du mich? Nur weil ich mich auf euer Ebene begeben habe, heißt es noch lange nicht dass ich direkt eingreifen werden!“ Mit diesen Worten wollte der Feuergeist schon verschwinden, doch Youji hielt ihm in letzten Moment zurück und sprach aus was schon seit längerer Zeit in seinem Kopf herumschwirrte. „Weil Feuer sein Element ist!“ „Wie bitte? Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?“ „Doch! Er hat zwar mit einen erdverbundenen menschlichen Schutzgeist…“ Als Youji diese Worte aussprach musste sich der Feuergeist richtig zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Okami hatte sich da wirklich eine grandiose Ausrede einfallen lassen. Doch vorerst behielt er seine Fassade und hörte weiter zu. „...gekämpft und häufig Erdelementarzauber verwende, doch das Feuer ist ein Element was ihn beruhigt. Und genau die Ruhe braucht er, um nachzudenken, jedenfalls wenn er jemals zu dem Entschluss kommen soll, dass er falsch liegt.“ „Spiele niemals mit dem Feuer, Asakura. Du könntest darin umkommen.“ „Wenn es dem Zweck dient. Sag mir was ich tun soll, damit du auf diesen Deal eingehst.“ „Du bist bereit alles zu tun, damit ich in ferner Zukunft das Gewissen deines Cousin spiele?“ Bei dieser Frage schluckte Youji schwer. Irgendwie hatte er gerade ein ziemlich mulmiges Gefühl und dass hieß meistens nichts gutes. Und er sollte recht behalten, die Forderung von Spirit of Fire war fatal. Jedenfalls nach seines Erachtens. Unschlüssig blättterte er in dem Großbuch der Schamanen herum, welches Hao kurz nach der Veränderung seiner Sichtweise geschrieben hatte. Es war ein Risiko, immerhin wusste er nicht was Hao in einem zweiten Leben anrichten würde. Würde der falsche dieses Zauber, den er hier rein schreiben sollte, in die Hand bekommen, konnte Hao dieser Welt für immer lebe Wohl sagen. Der Widerburtskreislauf würde zwar nicht anhalten, doch Hao würde durch den Zauber sterben noch ehe er in der Lage war den Bann den er auf sich selbst gelegt hatte zu brechen. Er würde im Zyklus gefangen bleiben und kurz nach seiner Widergeburt unter schmerzhaften Schmerzen wieder sterben. Vielleicht war es für die zukünftige Generation besser so, doch dass Schicksal wollte er seinem Cousin nicht bescherren. „Eine aufopfernde Aufgabe gegen eine kleine Rückversicherung.“ Es war ja klar, dass die Spirits of Elements diese Welt beschützen. Wahrscheinlich war es auch ihre Aufgabe Hao aufzuhalten, falls es kein Schamane schaffte. Umso überraschender war es, dass Spirit of Fire überhaupt zugestimmt hatte. In diesem Punkt wäre es wirklich besser gewesen mehr über sie zu wissen und besonders über die Tatsache wie viel ein Versprechen von ihnen Wert ist. Zumal die Worte des Feuergeistes mehr als nach einem einfachen vielleicht klangen. „Sofern es tragbar ist…“ Allein bei diesen Worten drehte sich sein Magen schmerzhaft um. Wieso dachte er überhaupt über diesen Deal nach immerhin war es mehr als unsicher, ob der Feuergeist seinen Teil der Abmachung überhaupt einhalten würde und genau diese Versicherung wollte er haben. Allerdings war es auch die einzige Möglichkeit noch etwas einfluss auf die Zukunft zu haben. Allein dadurch dass er ein Asakura war, war er dazu verflichtet alles mögliche zu tun um Hao aufzuhalten. Hier in dieser Zeit hatte er es getan, doch das nächste Mal mussten seine Nachfahren mit ihm fertig werden. War es da nicht auch seine Pflicht sicher zu stellen, dass diese Nachfahren erfolgtreich waren. Er wusste es nicht, hatte aber auch nicht vor jemanden zu fragen. Immerhin wollte er keinen weiteren Konfklik wegen Hao heraufbeschwören. „Ich stimme zu!“ Die einzige Antwort auf diese Aussage war das plötzliche Aufleuchten der Flammen. Ein Zeichen, dass der Feuergeist ihn gehört hatte. Auch wenn es ihm missfiel es war seine einzige Chance. Mit diesen Gedanken schrieb er den Spruch, der Haos Leben für immer beenden konnte auf eine Leere Seite kurz vor Ende des Buches. So würde man sie erst finden, wenn man sich das Buch von vorne nach hinten durchblätterte. Allerdings war er sich sicher, dass niemand das tun würde. Mit einem leichten Seufzen aktivierte er das Siegel des Buches. Hao hatte dieses Siegel zwar geschaffen, doch bisher noch nicht eingesetzt. Das würde zusätzlich dafür sorgen, dass der geheime Zauber , welcher im inneren des Buches geschrieben war, vorerst unentdeckt blieb bis der richtige dieses in die Hände bekam. „Auf dass die Zukunft einen annehmbaren Weg einschlägt.“ Mit diesen Worten legte Youji das Buch vorsichtig auf den Altar. Keiner in dieser Zeit würde es wagen dieses Siegel zu brechen, da niemand wusste, welche Macht dadurch freigesetzt wurde. Nur Hao und er selbst wussten welche Art von Shikigami in dem Siegel lebten und dass auch nur weil Hao es ihm mal gesagt hatte. Seinen Worten zu folge würde er dieses Siegel nur zum Schutz von einem mächigen Gegenstand verwenden und in Youjis Augen traf diese Wortwahl auf das Buch zu. Vielleicht irrte er sich und er bezog sich auf das Buch der verbotenen Spähren. Ein Buch, welches Hao nach seinem Wissensstand noch nicht beenden konnte. Allerdings konnte er es auch nirgendwo finden. Wo es auch immer war, Youji war sich sicher, dass niemand auch nur ansatzweise in die Nähe dieses Versteckes kam und vielleicht war dies auch besser so. „Was machst du hier?“ „Nachdenken. Ist das verboten?“ Diese Worte kamen so schnell aus seinem Mund, dass er sie fast urplötzlich bereute. Seine Mutter hatte ihm nie etwas getan. Im Gegenteil sie hat bis zur letzten Minute an Hao geglaubt und ihn als Oberhaupt unterstützt. Sie hatte seine Wut nicht verdient. „T’schuldige!“ „Das ganze geht an niemanden vorbei. Besonders wenn man denkt, dass es einen anderen Weg hätte geben müssen als jenen den man gewählt hat.“ „Mum, was weißt du über die Spirits of Elements?“ „Nur zwei Worte: Listige Biester! Wieso fragst du?“ Youji konnte bei diesen Worten nicht anders als Lachen. Seine Mum hatte es wirklich einen Hass auf diese Geister oder sie wollte ihm durch diese Art nur ablenken, doch das bezweifelte er. „Erinnerst du dich an Cassandras Prophezeihungen? Sie hatte öfters das Wort Verbündete erwähnt. Ich frage mich langsam ob damit die Spirits of Elements gemeint sind.“ „Möglich ist alles. In letzter Zeit bin ich mir auch nicht mehr so sicher was Cassandra angeht. Über ihre Weissagungen zum Thema vernichten wenn man nicht selbst vernichtet werden will. Nach all dem was passiert ist, könnte sich das auch auf das Schamanenturnier bezogen haben.“ „Dann bin ich ihrer Anweisung ja gefolgt.“ „Youji…“ Doch Youji schüttelte nur den Kopf. Er wollte allein sein und dass verstand Santi auch sofort. Dennoch fragte sie sich ob sie nicht genau denselben Fehler machte wie damals bei Hao. Youji hatte derweil ein großes Buch hervorgezogen, welches mit leeren Seiten bestückt war. Es war eine Herrausforderung für ihn, doch er würde Haos Geschichte, sein Leben, so ausführlich wie möglich aufschreiben. Diese Geschichte sollte eine Warnung und eine Hilfe für die nächste Generation sein und er hoffte, dass auch seine Nachfahren dieses Buch weiterführen würden, sofern sie Hao begegnen. Mit einem kurzen Blick auf das Wächteramulett, welches er nach Haos Tod an sich genommen hatte tauchte er die Feder in die Tinte und begann zu schreiben. Es war das letzte was er für seinen Cousin tun konnte und er hoffte dass es genug war. --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)