Die Realität ist immer noch grausam von Shoot_the_puppy (written by crazypark & mir) ================================================================================ Kapitel 1: Aller Anfang ist schwer ---------------------------------- Kapitel 1 Hallo an alle :D Wie wir es schon angekündigt hatten, ist hier nun die Fortsetzung zu Die Realität ist einfach grausam :D Wir hoffen, dass uns einige Leser vom ersten Teil erhalten geblieben sind und heißen alle Neuen natürlich herzlich willkommen. Wir geben uns Mühe, eure Erwartungen zu erfüllen. Viel Spaß beim Lesen *** Aller Anfang ist schwer Tim Mittlerweile waren Daniel und ich seit zwei Jahren, acht Monaten, vierzehn Tagen und geschätzten sieben Stunden zusammen. Die Minuten und Sekunden spare ich mir an dieser Stelle. Wir führten eine äußerst harmonische Beziehung, was ich so am Anfang niemals vermutet hätte mit all den Höhen und Tiefen, die wir durchgestanden hatten. Und ich hatte auch niemals geglaubt, dass ich selbst überhaupt fähig wäre, so eine lange Beziehung zu führen. Wobei lang hierbei auch relativ ist, denn schließlich sind gut 2,5 Jahre keine Leistung. Aber davor war ich nur einmal liiert gewesen und das Ganze hielt fünf Monate, bevor es in einer totalen Katastrophe endete. Also empfand ich schon so etwas wie Stolz für mich und auch für meinen Freund. Denn dass er es so lange durchhalten würde, war noch weniger wahrscheinlich gewesen als bei mir. Inzwischen wohnten wir nicht mehr in dem kleinen Vorstadtkaff, sondern waren in eine Großstadt gezogen für unser Studium. Es hatte gerade erst begonnen. Ja, ich hatte noch eine Ehrenrunde gedreht. Während Daniel bereits am ersten Tag früh um neun antraben musste, ließen wir Geisteswissenschaftler uns Zeit bis elf Uhr. Eigentlich begann es für uns richtig rund zu laufen. Ich war zufrieden mit meiner Wahl und auch Daniel schien sein Studium bislang Spaß zu machen, auch wenn er das seinem Vater zu liebe gewählt hatte. Viel wusste ich nicht darüber, aber diese Information hatte er durchsickern lassen. Sonst schien er rundum zufrieden zu sein und war ausgesprochenen zahm. Für ihn war es sogar schon ein Highlight, wenn ich nur das Essen kochte. So auch diesmal. Der arme Kerl hatte nicht nur eher angefangen, er war auch immer noch nicht fertig, als ich nach Hause kam. Also beschloss ich, ihm etwas gutes zu tun, indem ich eines seiner Lieblingsessen zubereitete. So lief es jedoch auch die nächsten Tage. Es war ja logisch, dass er mit seinem Wirtschaftsstudium mehr zu tun hatte als ich mit meinem Geschichtsstudium, aber das rechtfertigte für mich nicht, dass er anfing, beinahe täglich erst 22 Uhr und später heim zu kommen. Als ich ihn darauf ansprach, redete er sich mit "viel Projekt- und Gruppenarbeiten" heraus. Mir war klar, dass dies nicht der wahre Grund für sein ständiges Wegbleiben war, aber ich wollte ihn nicht mit meiner Fragerei nerven. Dass Daniel immer noch nicht mit mir über seine Probleme sprach, hatte sich auch in all der Zeit nicht geändert. Während er total auf mich abgefärbt hatte, hatte sich Daniel kein Stück verändert. Außer, dass er ruhiger geworden ist. Inzwischen etwas zu ruhig für meinen Geschmack. Er kam in unsere Wohnung, aß eventuell noch das, was ich für uns gekocht hatte und fiel dann erschöpft ins Bett. Von Sex wusste ich nur noch aus meiner Fantasie zu berichten. Keinen Plan, wann wir das letzte mal welchen hatten. Und das schlimmste an der ganzen Sache war, dass ihn das noch nicht einmal zu interessieren schien. Mit den Nerven am Ende hatte ich dies alles gerade Nick per Telefon mitgeteilt. Nach unserer Schulzeit war er für sein Physikstudium in eine andere Großstadt umgezogen und wir sahen uns nur noch selten. Zum Glück gab es Handys und Festnetztelefone. "Bei euch wird es auch nie langweilig oder?" "Ehrlich gesagt ist es das gerade irgendwie schon. Ich weiß nicht, was ich tun soll." "Gute Frage", seufzte mein bester Kumpel am anderen Ende laut auf. "Reden wäre wie immer eine Option, aber ich weiß ja, wie schwer ihr euch damit tut. Vielleicht solltest du dir mal ein Hobby zulegen. Damit ist zwar euer Problem nicht gelöst, aber du würdest dann nicht andauernd darüber nachdenken. Und wenn der werte Herr mal nix zu essen auf dem Tisch hat, merkt er vielleicht, dass etwas nicht stimmt." Wie üblich könnte ich Nick nur für seine tollen Ratschläge knutschen. In zwei Wochen würde er uns endlich auch einmal in unserer neuen Wohnung besuchen. Daniel hatte ich noch nicht davon erzählt, aber ich hatte ja auch noch keine Gelegenheit dazu gehabt. Am nächsten Tag in der Uni sah ich mir die Freizeitangebote genauer an. Da man die Leute vom Fachschaftsrat alle getrost in die Tonne kloppen konnte, was ihre Kompetenz in allen Bereichen betraf, bemühte ich eine Broschüre. Außer hunderten von Sportarten konnte ich jedoch nichts entdecken. Und Sport zählte ich nicht wirklich zu den Dingen, mit denen ich meine Freizeit verbringen wollte. Ausnahme war Bettsport, aber das stand ja außer Frage. Enttäuscht vom lausigen Angebot, beschloss ich noch eine zu rauchen, bevor ich mich in die letzte Vorlesung für den heutigen Freitag begab. Ich freute mich schon jetzt auf die Deppen vom Dienst. Entenarsch würde mit Sicherheit bereits auf seinem angestammten Platz sitzen. Erstaunlich, dass er seinen Namen noch nicht in die Stuhllehne geritzt hatte. Aber als ich mich einmal auf "seinen" scheinbar heiligen Stuhl setzen wollte, hatte er mich beinahe fauchend wieder vertrieben. Und den Namen Entenarsch hatte er deshalb erhalten, weil er seinen Hintern genau so heraus streckte wie es eine Ente mit ihrem Schwanz tat. Den blöden Hammel konnte ich noch weniger leiden als Hanni und Nanni, das angebliche Traumpaar unseres Kurses, das keine andere Beschäftigung kannte, als sich gegenseitig anzuschmachten. Die gingen mir mit ihrer Gefühlsduselei, die sicher erst seit einem halben Jahr existierte, tierisch auf den Sack. Das alles toppte jedoch Quasimodo, der offensichtlich ein Auge auf mich geworfen hatte. Auch sein Titel war gerechtfertigt und leider Gottes war er sogar noch hässlicher und buckliger als das Original. Ich konnte ihm wahrscheinlich auch noch 1000 mal erzählen, das ich in festen Händen war, er würde nicht aufgeben, mich nach Dates zu fragen. Ich hatte eher den Eindruck, dass jeder Korb, den ich ihm gab, noch mehr seinen Ehrgeiz anstachelte. Ganz so wie damals Pierre, der aber glücklicherweise mit Glitzerboy durchgebrannt war. Wohin wollte ich nicht wissen, Hauptsache weit weg von mir. Aber kaum war ein Problem gelöst, traten mindestens zwei neue auf. So war nun mal das Leben. "Hast du Feuer?", fragte mich auf einmal etwas weibliches von der Seite. "Klar", antwortete ich und gab dem dunkelhaarigen Mädel mein Feuerzeug. "Danke", meinte sie und stellte sich dann als Sarah vor. "Tim", sagte ich und schüttelte ihre Flosse, die sie mir entgegen hielt. "Du studierst Geschichte?" "Jo, du"? "Auch. Auf Lehramt?" "Nope" "Endlich ein normaler", grinste sie und brachte damit auch mich zum lächeln. Sollte es tatsächlich möglich sein, dass ich in meinem Deppenkurs Anschluss finden würde? Die nächste Vorlesung war dank Sarah jedenfalls spannender, als sie es normalerweise war. Ich erfuhr, dass sie auch im ersten Semester studierte und so einige Tipps, was man in dieser Stadt anstellen konnte. Sie stammte nämlich nicht wie ich aus einer kleinen Stadt, sondern von hier. Außerdem trank sie gerne einen über den Durst. Somit hatte ich zwar kein Hobby gefunden, aber doch Beschäftigung. Gleich heute wollte sie mit mir um die Häuser ziehen und mir Bars zeigen, die sich auch arme Studenten leisten konnten. Als ich 17 Uhr von der Uni nach Hause kam, fehlte von Daniel wie gewöhnlich jede Spur. Keine Ahnung, wo er sich wieder rum trieb. So langsam begann ich mir Sorgen zu machen. Wenn wir uns sahen, war es immer nur zwischen Tür und Angel und ich hatte den Eindruck, dass er abgenommen hatte und auch dunkle Ringe seine Augen zierten. So hatte ich mir unsere gemeinsame Studienzeit jedenfalls nicht vorgestellt. Jetzt, wo wir weder nervige Eltern noch eifersüchtige Ex-Partner im Nacken sitzen hatten, hätte eigentlich die schöne Zeit anfangen sollen. Aber Pustekuchen war. Ich versuchte, mir davon nicht weiter die Stimmung vermiesen zu lassen. Zumindest nicht für heute Abend. Morgen hatte ich hoffentlich endlich wieder Gelegenheit mit Daniel zu kommunizieren, auch wenn ich samstags in einem kleinen Supermarkt um die Ecke jobben ging. Daniel „Ist hier noch frei?“, säuselte eine hohe Stimme und mich umfing sofort ein Nebel aus Haarspray und Nuttenparfum. Ich brauchte nicht einmal aufzusehen, um zu beschreiben, wie die Schnepfe wahrscheinlich aussah: Solarium verbrannt, entweder blond oder schwarzhaarig, enge Hosen, die in Stiefeln steckten und nicht zu vergessen das kleine Handtäschchen, wo nicht einmal ein Stift drin Platz hätte. Nach einer Woche Studium konnte ich die gesammelte Mannschaft des Einführungskurses in die Wirtschaftswissenschaften in drei Personengruppen unterteilen. Auf der einen Seite die Snobs. Männlicherseits immer schön gestriegelte Haare, rosa Hemden mit hochgeklappten Kragen und um das Bild abzurunden einen schönen Pullunder oder um den Hals gebundene Pullis dazu. Die Weiber waren noch schlimmer. Zum einen sahen die alle aus wie aus einer Klonfabrik und sie verpesteten die rare Luft in den Vorlesungssälen mit ihrem Gestank, die künstlichen Fingernägel klackerten so laut beim tippen, dass man sich noch weniger konzentrieren konnte und bei dieser gesammelten Dummheit auf einen Haufen fragte man sich wirklich, wie die es durch ihr Abi geschafft und dann auch noch den NC gepackt hatten. Entweder sie hatten in der mündlichen Prüfung eine besonders gute orale Leistung erbracht oder Papi hatte das Abi durch eine unscheinbare Spende an besagte Schule gekauft. Anders konnte ich mir das alles nicht erklären. Warum ich also wusste, dass sich ein solches Exemplar nun neben mir niederlassen wollte? Ganz einfach: Durch den Geruch. Denn zweite besagte Studentengruppe ergab sich aus den seltsamen Gestalten, welche jede Demo besuchen, die Welt verbessern wollen und scheinbar nur einmal in der Woche duschen, um die Natur zu schonen. Das war auch der Grund, warum ich lieber allein in einer stillen Ecke saß. Die dritte Gruppe waren die Normalos, die nicht einen an der Waffel hatten und umfassten genau eine Person: Mich. Ansonsten war das Studienfach an sich, wie ich es mir vorgestellt hatte: Trocken, zum Teil sterbenslangweilig und sehr arbeitsintensiv. Es verging kaum ein Seminar ohne die Aufforderung, sich doch gefälligst ein paar Stunden in die Bibliothek zu begeben und ein oder zwei Sachen fix auszuarbeiten. Man hatte ja so viel Freizeit. Manche hatten das sicherlich, nur leider konnte ich mich nicht dazu zählen. Da verstand man doch gleich, warum Erwachsene immer von ihrer Schulzeit schwärmten. Ich dachte damals, es wäre stressig gewesen, Tim halbwegs durch seinen Abschluss zu bringen, was aber eher an seiner fehlenden Motivation und nicht am Wissen lag, aber im Gegensatz zu dem hier war das ein Kinderspiel. Nun hieß es morgens bis Nachmittag Uni und drei Mal wöchentlich danach im Büro meines Vaters schuften, damit ich auch ja Arbeitspraxis bekam. Das war unsere Abmachung gewesen. Ich hatte zumindest beim Studienfach die Wahl zwischen Jura, VWL oder BWL. Nach drei Stunden Diskussion konnte ich ihn für Wirtschaftswissenschaften gewinnen. Das war immer noch das kleinere Übel. Dafür bezahlte er die Wohnung und ließ auch Tim weiterhin bei mir wohnen. Mein Erzeuger gehörte leider nicht zu der blödesten Sorte Mensch. Er hatte sich natürlich gewundert, dass ich auch nach meinem Abschluss mit meinem Mongo weiterhin zusammen wohnen wollte. Ich konnte ihm ja schlecht stecken, dass ich nur ungern auf dessen Gesellschaft verzichten wollte, weil wir, wenn auch in letzter Zeit eher sporadisch, verdammt guten Sex hatten und ich mich zu sehr an seine Gegenwart gewöhnt hatte, um jetzt völlig alleine zu sein. Ich schlief ja schon schlecht, wenn ich auch nur eine Nacht alleine in meinem Bett lag. Also zog ich mir irgendwelche Gründe von wegen guter Freund, Haushaltshilfe etc. aus dem Ärmel, sodass mein Vater irgendwann einwilligte. „Putzen sollte er ja wenigstens können“, war sein letzter Kommentar gewesen. Tim hatte es leider mit meiner Elternfront verscherzt, als er nicht versetzt wurde. Scheitern kam in meiner Familie nun wirklich nicht in Frage. Seitdem war er bei allen Familienfesten ausgeladen ebenso wie seine Eltern. Nett, nicht wahr? Von all dem hatte ich Tim natürlich nichts erzählt. Warum auch. Es hätte ja nichts an den Tatsachen geändert. Ebenso wenig informierte ich ihn über meine Extrakurse in Medienjournalismus. Ich wollte mir wenigstens die Chance offen halten, irgendwann doch eher etwas zu machen, was mich interessierte. Wenn ich genug Punkte zusammen bekam, wäre sogar ein anderes Masterstudium drin. „Hey, ich hab' gefragt, ob hier noch frei ist.“ Verdammt, die Pute war immer noch da und mein Rucksack blockierte den besagten Platz. Genervt blickte ich nun doch auf und schaute direkt in eine überschminkte Visage. „Nein, siehst du doch.“ Da guckte sie blöd und zog glücklicherweise von dannen. Meine Fresse, als ob ich es freiwillig 90 Minuten in diesem Dunst aushalten würde. Die Vorlesung zog sich wie Knete. Zum Glück hatte ich irgendwann angefangen, SMS mit Luisa zu schreiben, sonst wäre ich zwischendurch wohl weggepennt. Die Frau lernte übrigens irgendetwas Kreatives in Hamburg. Wozu studieren, wenn sie gleich Geld verdienen könnte? Das war ihr Motto. Ich erzählte ihr, dass heute die Einschreibelisten für die Handballmannschaft der Uni aushängen würden. Ich wusste zwar noch nicht so genau, wo ich auch noch die Zeit dafür aufbringen sollte, aber das würde schon klappen. Nichts und niemand würde mich davon abhalten, in diese Mannschaft zu kommen, auch wenn ich die Kandidaten vor mir alle umbringen müsste. Grund dafür war der Gasttrainer, welcher ab und an dabei sein würde. Dieser war kein geringerer als Sven-Sören Christophersen. Mein absolutes Idol. Das war so was von cool. Daher konnte ich es kaum abwarten, endlich meinen Namen auf besagte Liste zu setzen. Zum Glück war das Vorspielen am Wochenende, sodass ich nichts sausen lassen musste. „Daniel, was für ein Zufall“, ertönte es plötzlich und allein der Ton der Stimme bescherte mir eine Gänsehaut, aber keine im guten Sinne. „Was willst du?,“ entgegnete ich kühl. „Begrüßt man so eine alte Freundin.“ Freundin, dass ich nicht lache. Vor mir stand niemand geringeres als die Ausgeburt der Hölle, der Grund warum nachträgliche Abtreibung eingeführt werden sollte: Annika. Ich hatte schon seit längerem befürchtet, dass sich eines Tages unsere Wege kreuzen würden, da meine Eltern nebenbei erwähnt hatten, dass sie ebenfalls an der Uni eingeschrieben war. Eigentlich dachte ich eher, dass Tim das Vergnügen haben würde, weil sie sich mit Erziehungswissenschaften in der selben Fakultät wie er befand und sie diese Begegnung nicht überleben würde, aber es kam ja immer anders, als man es sich erhoffte. Das letzte Schuljahr verbrachte diese Kotzkuh zum Glück auf einem Internat oder einer Entziehungsklinik. Die Gerüchteküche brodelte damals. Mir wäre auch eine spontane Selbstentzündung lieb gewesen, aber so viel Glück hatte ich scheinbar nicht. „Geh einfach sterben“, zischte ich und schultere meinen Rucksack. Bloß weg hier. „Wir sehen uns ja dann öfter“, hörte ich die penetrante Stimme mir noch nachrufen und ich fragte mich ernsthaft, was ich eigentlich verbrochen hatte, dass ich mit einer solchen Plage gestraft wurde. War ich meinem vorherigen Leben Hitler gewesen oder was? Ein letztes Seminar trennte mich noch vom verdienten Wochenende. Meine Laune hielt sich jedoch in Grenzen, was nicht nur an der traumatischen Begegnung mit meiner Ex lag. Welcher Idiot kam denn bitte auf die Idee, dass man unbedingt einen Kurs im Bürgerlichen Recht belegen musste, um zu seinem Abschluss zugelassen zu werden und welcher Trottel legte den ganzen Spaß dann auch noch auf einen Freitag Nachmittag? Mit Anwesenheitspflicht versteht sich! Wahrscheinlich ein und derselbe Sadist.  Der Raum war schon gut gefüllt, als ich dort ankam. Schnell sicherte ich mir einen Platz in den hinteren Reihen in der Hoffnung, dass es dort nicht auffallen würde, wenn ich spontan weg schlief. Die Woche steckte mir echt in den Knochen, daher konnte ich bei einem solch spannenden Thema für nichts garantieren. "Hier noch frei?" Ich sollte für jedes Mal, dass ich diesen Satz hörte, Geld verlangen. Da wäre ich nicht mehr auf meine Erzeuger angewiesen. Zumindest umfing mich schon mal kein giftiger Nebel, obwohl die Stimme definitiv weiblich war. Daher riskierte ich doch mal einen Blick und musste überrascht feststellen, dass ich scheinbar doch nicht das einzige, normale Individuum hier war.  "Klar", entfuhr es mir ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben und erntete dafür ein strahlendes Lächeln.  " Gott sei dank. Ich hätte es keinen Augenblick länger in der Barbiefraktion ausgehalten." Das Mädchen war mir doch sofort sympathisch und verdammt hübsch war sie noch dazu, wie mir jetzt erst auffiel. Warum hatte ich sie eigentlich nicht schon früher bemerkt?  "Ich bin übrigens Jane", stellte sie sich auch gleich vor, nachdem sie sich neben mir niedergelassen hatte.  "Daniel."  Das Seminar war durch ihre Anwesenheit nicht mehr ganz so ermüdend. Ihre Art erinnerte mich irgendwie an Luisa, nur in einer dunkelhaarigen und kleineren Ausführung. Ihr Augenfarbe erinnerte mich wiederum stark an Tim. Wir stellten fest, dass wir zumindest in drei gleichen Kursen gelandet waren, sie ebenfalls die meisten Professoren für geheime SM-Freaks hielt und eine Schwäche für guten Kaffee hatte. Daher empfahl sie mir, mich ja von der Mensa fernzuhalten, weil das Gesöff dort wohl mörderisch sein musste, aber nicht mörderisch gut. Da Koffein für mich nur kurz nach dem Aufstehen oder in Mischung mit Alkohol in Frage kam, war diese Information zwar nicht gerade wertvoll für mich, aber immer noch interessanter als die lustig gemeinten Ausführungen des Dozenten. Die waren zwar komisch aber nicht im Sinne von "haha"-komisch.  Gegen 18 Uhr hatte ich es endlich nach Hause geschafft. Da nirgends Licht brannte und es verdächtig ruhig war, ging ich davon aus, dass Tim nicht zu Hause war. Mein knurrender Magen brachte mich um, aber ein Blick in den Kühlschrank ließ mich resignierend seufzen. Gähnende Leere wohin das Auge blickte. Nicht einmal Bier war noch vorhanden. Ums Einkaufen würde ich wohl nicht herum kommen. Gesagt, getan. Eine Stunde später konnte ich es mir endlich mit Tiefkühlfraß und einer Flasche Bier auf dem Sofa gemütlich machen. Kochen war halt nicht so meins. Jeder Versuch endete bisher in einer mittleren Katastrophe. Das war eher Tims Ding. Apropos Tim. Von dem fehlte weiterhin jede Spur. Mit dem Vorhaben, wenigstens auch einmal auf ihn zu warten, zog ich mir irgendwelche dämlichen Sendungen rein, bis mir nur noch die Augen zufielen.  TBC Wir würden uns sehr über Feedback zu den beiden freuen :D P.S.: An dieser Stellen möchten wir darauf hinweisen, dass der Upload anfangs nur aller zwei Wochen stattfinden wird, da wir noch fleißig an unseren anderen Stories arbeiten. Wer Lust hat kann da gerne mal vorbei schauen: Thema KAT-TUN / Dir en Grey http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/136780/274137/ Eigene Serie / Emo http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/136780/278032/ Gazette / Miyavi http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/274331/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)