Love me to death von Projekt_Gemini ================================================================================ Kapitel 23: ------------ und weiter geht es wird Joey entkommen? lasst euch überraschen^^ "Hey, Mai, das blonde Vögelchen ist ausgeflogen." Überrascht hob die Blondine eine Braue, als Noah sie keine zehn Minuten nach Bakuras wütendem Abrauschen in sein Zimmer ansprach. "Bist Du Dir sicher?", hakte sie nach und der Türkishaarige, der wie üblich eines seiner Notebooks mit sich herumschleppte, nickte. "Ja, bin ich. Es gab eine Sicherheitsverletzung in Sektor 2A und die Kameras zeigen deutlich, wie dieser Joey sich mit einer Tasche heimlich absetzt", bestätigte er und blickte Mai nun seinerseits erstaunt an, denn er hatte sie vorher noch nie fluchen hören – zumindest nicht so. "Das ist übrigens noch lange nicht alles", wagte er dennoch einzuwerfen und fand sich gleich darauf mit violetten Augen konfrontiert, die, wenn sie vor Ärger so schmal waren wie jetzt, ihn aus einem Grund, den er nicht genau benennen konnte, wirklich ungemein an Yamis Augen erinnerten. "Was ist denn noch?", fauchte Mai ihn geradezu an und Noah schluckte, bevor er sein Notebook auf den Wohnzimmertisch stellte, zwei kurze Befehle eintippte und ihn dann so drehte, dass die Blondine den Bildschirm sehen konnte. "Das hat die Außenkamera auf der Ostseite ungefähr acht Minuten vor seiner Flucht aufgezeichnet. Er war auf dem Balkon. Aber das ist nicht das, was ich meine. Achte mal auf die Terrasse", machte der Türkishaarige sie aufmerksam und als Mai sich selbst und Bakura erblickte, wie sie auf der Terrasse miteinander stritten, wurde ihr augenblicklich klar, was passiert war. Die Bilder hatten zwar keinen Ton, aber den brauchte sie auch nicht. Sie wusste ja schließlich ganz genau, worüber sie mit dem Weißhaarigen zu diskutieren versucht hatte. "Ich verstehe", murmelte die Blondine mehr zu sich selbst und blickte dann wieder zu Noah. "Sieh zu, dass Du herausfindest, wo er abgeblieben ist. Wir können es uns nicht leisten, dass er abhaut. Wenn der Boss zurückkommt und sein "Gast" ist weg, haben wir alle ein Problem", instruierte sie den Türkishaarigen und blinzelte überrascht, als er sie angrinste. "Schon geschehen. Ich bin per GPS-Überwachung an ihm dran. Bin ja nicht blöd", erwiderte er etwas von oben herab und Mai klopfte ihm auf die Schulter, so dass er ächzend in die Knie ging. Auch wenn es nicht so aussah, so war sie doch kräftiger, als ihre kurvenreiche Figur vermuten ließ – was sie gerade wieder einmal eindrucksvoll bewiesen hatte. "Gut mitgedacht", lobte die Blondine den Jüngeren und nickte ihm zu. "Du weißt ja, was Du zu tun hast, oder? Lass ihn bloß nicht abhauen. Du weißt, wie sehr der Boss es hasst, wenn etwas schief geht", ermahnte sie ihn und nun nickte der Türkishaarige. "Schon klar. Ich sag Tris Bescheid. Den kennt Joey schließlich noch nicht", gab er zurück und machte sich wieder auf den Weg in seine Räumlichkeiten, wo sich seine Computer befanden. Sobald er wieder dort Platz genommen hatte, meldete er sich per Headset bei seinem brünetten Kollegen und instruierte diesen, was er zu tun hatte, während er gleichzeitig die Spur des blonden Flüchtlings weiterverfolgte. Ein leises Piepsen entlockte Noah ein paar Minuten später ein zufriedenes "Yes!", das ihn dazu veranlasste, sich einmal mit seinem Stuhl im Kreis zu drehen. Ha, er war immer noch der Größte! Absolut niemand konnte ihm und seinen allwissenden Computern dauerhaft entkommen! "Tris, unser "Gast" ist am Flughafen. Er hat gerade Geld – eine Menge Geld – abgeholt und einen Flug gechartert. Ich halt ihn so lange auf, wie ich kann. Fahr Du hin und hol ihn ab, okay? Und nimm am besten Mai mit, damit er Dir nicht doch noch durch die Lappen geht", wies der Türkishaarige seinen brünetten Kollegen an und wartete kurz dessen Zustimmung ab, bevor er sich wieder über seine Tastatur hermachte, um sich in das Sicherheitssystem des Tokioter Flughafens einzuhacken. Nicht einmal eine Minute später legte sich ein durch und durch zufriedenes Grinsen auf seine Lippen, als er das System des Towers umgangen und die Starterlaubnis für den Charterflug in Richtung Kanada hinausgezögert hatte. "Ihr habt maximal fünfzehn Minuten, bevor sie etwas merken. Eher aber nur zehn, also beeilt euch", informierte Noah Tristan per Headset, bekam aber nur eine knappe Zustimmung zum Zeichen, dass der Brünette ihn verstanden hatte und, wie der Türkishaarige durch die GPS-Überwachung deutlich sehen konnte, bereits auf dem Weg zum Flughafen war. Joey, der zu dieser Zeit bereits im Flieger saß und nichts von dem wusste, was gerade von der Villa seines "Gastgebers" Devlin in die Wege geleitet wurde, seufzte abgrundtief, als der Pilot seines Charterflugzeuges ihm mitteilte, dass der Start sich aufgrund einer Durchsage des Towers um ein paar Minuten verzögern würde. 'Na toll', dachte der Blonde und schloss erneut seufzend seine Augen. Je länger er hier in Japan blieb, desto größer wurden seine Gewissensbisse. Es war einfach nicht fair, warf er sich selbst vor, dass er einfach so verschwand und Ryou dadurch in Schwierigkeiten brachte. Aber was hätte er sonst tun sollen? Er wurde einfach nicht schlau aus dem Verhalten von Devlins weißhaarigem Bodyguard. Warum küsste dieser Mistkerl Bakura ihn erst und behauptete dann nicht einmal zwei Stunden später, dass er ihn hasste? Der Blonde verstand nicht so recht, was das zu bedeuten hatte, aber es versetzte ihm einen Stich. Womit genau hatte er sich die starke Abneigung des Weißhaarigen zugezogen? Lag das wirklich nur an der Sache mit der Beretta? Aber warum hatte Bakura ihn geküsst, wenn er ihn doch auf den Tod nicht ausstehen konnte? Das Ganze ergab einfach keinen Sinn, verdammt! Mitten in Joeys wirre Gedanken hin wurde die Tür des Flugzeugs geöffnet und als der Blonde nach einem Räuspern seine Augen wieder öffnete, sah er sich einem brünetten Mann gegenüber, der etwa in seinem Alter sein musste. Der Brünette war in einen dunklen Anzug gekleidet und hielt ihm einen Ausweis mit einer Dienstmarke unter die Nase, noch bevor er eine Frage stellen konnte. "Mr. James?", vergewisserte er sich und Joey nickte rein reflexhaft, was ihm ein weiteres Räuspern des Anderen einbrachte. "Ich fürchte, ich muss Sie bitten, mich zu begleiten. Es gibt da ein Problem", fuhr er fort und der Blonde schluckte unwillkürlich. Hatten Devlins Leute sein Fehlen bemerkt und ihn an die Polizei verraten, weil er geflohen war? Kurz überlegte Joey, ob es Sinn machen würde, einen erneuten Fluchtversuch zu wagen oder gar nach seiner Waffe zu greifen, doch als er sich die Statur des Brünetten noch einmal genauer ansah, gab er sich geschlagen. Selbst wenn es ihm gelingen sollte, den Polizisten hier auszuschalten, so war es doch unwahrscheinlich, dass er alleine hier war. Er hatte also keine Chance. Selbst wenn es ihm gelingen sollte, das Flugzeug zu verlassen, würde er höchstwahrscheinlich draußen gleich von weiteren Polizisten in Empfang genommen. So oder so, es war vorbei. "Ich komm ja schon." Seufzend erhob Joey sich aus seinem Sitz, händigte dem Brünetten seine Beretta aus und ließ sich von diesem nach draußen begleiten. Dort führte der Größere den Blonden zu seinem Wagen, öffnete ihm die hintere Tür und bedeutete ihm, einzusteigen. Joey leistete dieser Aufforderung widerstandslos Folge, ließ sich auf den Rücksitz fallen und im nächsten Moment weiteten sich seine Augen, als er die blonden Locken der Frau auf dem Beifahrersitz erkannte. "Mai?", fragte er trotzdem nach und widerstand mühsam dem Impuls, sich selbst zu kneifen. "Hast Du jemand anderen erwartet, Joey?", fragte die Blondine zurück und drehte sich halb zu dem "Gast" ihres Bosses um, während Tristan zurück zum Flugzeug ging, um die Tasche mit den Sachen und dem Gewehr des Blonden zu holen. "Glaubst Du wirklich, wir würden zulassen, dass Du einfach so abhaust? Hast Du eine Ahnung, was für eine Laune der Boss hätte, wenn er zurückkäme und Du wärst nicht mehr da?", bohrte sie weiter nach und schüttelte seufzend den Kopf. "Das war wirklich ein Fehler, Joey", fügte sie leise hinzu und wandte sich wieder nach vorne um, als Tristan zum Wagen zurückkehrte und auf den Fahrersitz rutschte, nachdem er die Tasche im Kofferraum verstaut hatte. "Tut mir leid", entschuldigte Joey sich kleinlaut, bekam jedoch keine Antwort. Erst als der Wagen bereits in die Einfahrt zu Devlins Villa einbog, rang Mai sich dazu durch, doch wieder mit ihm zu sprechen. "Das will ich für Dich auch hoffen", sagte sie und ihre Stimme hatte einen unnachgiebigen Klang. "Noch mal werden wir den Fehler, Dich unbewacht zu lassen, nicht machen." 'Und ich weiß auch schon ganz genau', dachte sie, 'wer sich um unseren lieben kleinen Joey hier kümmern wird.' Oh ja, sie würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – egal, wie unwillig die beiden Fliegen darauf auch reagieren mochten. "Bring Joey in den Westflügel, Tristan", instruierte Mai den Brünetten, sobald dieser den Wagen angehalten hatte und sie ausgestiegen war. "Mach ich", antwortete der Angesprochene, wartete, bis der Blonde den Wagen ebenfalls verlassen hatte, und bedeutete diesem dann, mit ihm zu gehen. Die Tasche des Blonden ließ er im Kofferraum, denn er konnte sich nur zu gut denken, dass Mai nicht begeistert davon sein würde, wenn ihr "Gast" seine Waffen wiederbekäme. Während Joey seinem neuen Bewacher mit hängenden Schultern folgte, war die Blondine unterwegs zu Bakura. Ohne an dessen Zimmertür zu klopfen, betrat sie den Raum und warf dem Weißhaarigen, der sie grimmig anstarrte, einen eiskalten Blick zu. "Joey wäre gerade um ein Haar geflüchtet", informierte sie ihn, doch bevor er dazu kam, zu triumphieren oder überhaupt etwas zu sagen, fuhr sie auch schon fort. "Und da Du ja weißt, wie sehr der Boss es hasst, wenn etwas nicht nach Plan läuft, wirst Du Dich bis zu seiner Rückkehr um unseren Gast kümmern. Ich will, dass Du vierundzwanzig Stunden am Tag in seiner Nähe bleibst und auf ihn aufpasst. Keine Widerrede!", fauchte sie ihn an, als Bakura den Mund öffnete und etwas sagen wollte. "Solange der Boss unterwegs ist, spreche ich für ihn, wie Du weißt. Du wirst also ohne Beschwerden tun, was ich Dir sage. Und wenn irgendetwas vorfallen sollte, wirst Du dem Boss erklären, was schief gegangen ist und warum. Hast Du mich verstanden?" Wieder traf ein drohender Blick den Weißhaarigen und dieser warf grummelnd das Shirt, das er gerade in der Hand hatte, auf sein Bett, wagte aber nicht zu widersprechen. Nach allem, was in der letzten Zeit vorgefallen war, stand er beim Boss sowieso schon auf der Abschussliste und er wollte auf keinen Fall riskieren, dass dieser ihn wirklich an die Luft setzte. "Wo ist die blonde Pest jetzt?", erkundigte er sich daher grimmig und gestand damit zähneknirschend seine Niederlage ein. Er hasste es zwar, so den Schwanz einkneifen zu müssen, aber er hatte wirklich keine andere Wahl. Auf keinen Fall wollte er zurück zu Kisaragi, also würde er wohl oder übel in den sauren Apfel beissen müssen und sich um diesen Pinselquäler kümmern. Blieb nur zu hoffen, dass der Boss bald nach Hause kam und sich mit diesem Schmierfinken beschäftigte. "Auf dem Weg hierher", unterbrach Mais Stimme die Gedanken des Weißhaarigen und Kopf ruckte hoch. "Wie, "auf dem Weg hierher"? Was soll das denn heißen?", wollte er wissen und auf den Lippen der Blondine erschien ein süffisantes Lächeln, das ihm so gar nicht gefallen wollte. "Das, was ich gesagt habe. Joey kann nach seinem Fluchtversuch selbstverständlich nicht mehr in seinem bisherigen Gästezimmer bleiben. Er wird ab jetzt also hier untergebracht – direkt in dem Zimmer nebenan, das die Verbindungstür zu Deinem hat. So ist sichergestellt, dass Du immer in seiner Nähe bist und ein Auge auf ihn haben kannst." In Mais Stimme lag neben einem drohenden auch ein bis zu einem gewissen Grad amüsierter Unterton mit und Bakuras Augen wurden schmal. Er hasste es, wenn sich jemand über ihn lustig machte, aber dagegen konnte er auch nichts tun. Mai war nun einmal so etwas wie die rechte Hand des Bosses und solange dieser unterwegs war, war ihr Wort nun einmal Gesetz. "In Ordnung", quetschte der Weißhaarige deshalb zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und ballte seine Hände in ohnmächtiger Wut zu Fäusten, als er das unübersehbar triumphierende Blitzen in den violetten Augen der Blondine sah. "Gut so", lobte sie und scheuchte den jetzt nur noch mit einer schwarzen Jogginghose bekleideten Weißhaarigen in das Zimmer, das neben seinem lag. Dort kamen sie gerade rechtzeitig an, um Tristan und ihren "Gast" in Empfang zu nehmen, dessen Blick wie hypnotisiert an der bloßen Brust Bakuras klebte – was dieser nicht zu bemerken schien. "So, Joey, von jetzt an wirst Du hier in diesem Zimmer wohnen, bis der Boss zurückkommt. Gleich nebenan befindet sich Bakuras Zimmer und er wird von jetzt an immer in Deiner Nähe bleiben. Und ich will von keinem von euch beiden irgendwelche Widerworte hören. Ist das klar?" Mai fixierte die beiden abwechselnd mit einem eindringlichen Blick und nickte zufrieden, als tatsächlich keine Widerrede kam. "Geht doch. Komm, Tris, wir lassen die beiden alleine. Ich glaube, die haben noch was zu klären", wandte sie sich an den Brünetten und nur eine halbe Minute später waren Bakura und Joey alleine im neuen Zimmer des Blonden. 'Klären? Was sollte ich denn bitteschön mit diesem dämlichen Schmierfinken zu klären haben?' Grummelnd durchbohrte der Weißhaarige die Tür einen Moment lang mit seinem Blick, dann drehte er sich zu dem Blonden um und stutzte, als ihm auffiel, dass dieser ihn schon die ganze Zeit lang anstarrte. "Hey, jemand zu Hause?", wedelte er mit einer Hand vor dem Gesicht des Anderen herum und schluckte hart, als der Blonde ihm doch endlich ins Gesicht sah und gleich darauf flammend rot anlief. 'Heilige Scheiße!' Wie sollte man sich denn bei so einem Anblick noch zusammenreißen? Verdammt, er musste ganz schnell hier raus, sonst würde in der nächsten Minute unter Garantie ein Unglück passieren! und ihr habt es mal wieder geschafft bis nächste Woche! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)