Love me to death von Projekt_Gemini ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Und weiter gehts ihr lieben! Viel Spaß bei diesem Kapitel!! Vor sich hinfluchend rutschte Joey nach Bakuras "Überfall" auf den Boden der Dusche und raufte sich die Haare. Was sollte das denn? Reichte es nicht, dass der Weißhaarige sowieso schon nicht aus seinem Kopf verschwinden wollte? Hatte dieser Mistkerl unbedingt noch einen draufsetzen müssen, damit er ihn auf keinen Fall vergessen konnte? Was auch immer es war, der Blonde nahm sich vor, es – und auch den Weißhaarigen – ab jetzt vollkommen zu ignorieren. Wenn Devlin erst mal wieder zurück war, kam es sowieso auf diesen an, ob er gehen oder sein Testament machen konnte. Wobei, gab Joey vor sich selbst durchaus zu, ihm die erste Möglichkeit natürlich deutlich mehr zusagte. Abgrundtief seufzend rappelte er sich langsam auf, drehte das Wasser ab und verließ die Dusche. Eigentlich hatte er ja schlafen wollen, aber da er nicht wirklich das Bedürfnis hatte, Bakura mitten in der Nacht wieder in seinem Zimmer stehen zu haben, zog er sich etwas an und machte sich dann auf den Weg in die Küche, wo Mai ihn schon erwartete. Mit einem Lächeln stellte sie einen Teller vor ihn und sah ihn dann aufmerksam an. Es schien fast so, als wartete sie auf etwas. Joey bemühte sich verzweifelt, diesen Blick zu ignorieren. Himmel, konnte das jede Frau? Diesen Blick kannte er nur zu gut von seiner kleinen Schwester Serenity. So sah diese ihn immer dann an, wenn sie etwas wissen wollte, das er ihr nicht freiwillig erzählte. "Okay, raus mit der Sprache: Was willst Du wissen?", knurrte er die Blondine frustriert an, während er den Teller von sich schob. Irgendwie war ihm das letzte bisschen Appetit, was er noch gehabt hatte, durch diesen Blick gerade vergangen. Mai konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Wie sie es doch liebte, wenn alles so lief, wie sie es wollte! "Was ist das da zwischen Dir und Bakura? Seit Du hier bist, ist er kaum noch zu sehen. Und das ist nicht alles. Er ist ja sowieso schon kein Sonnenscheinchen, aber in den letzten Tagen ist er noch viel griesgrämiger als sonst. Also woran liegt das, hm, Joey?" Der Tonfall der Blondine klang mehr als interessiert und Joey fuhr sich seufzend durch die Haare, bevor er ihr schließlich doch wieder in die Augen sah. "Da ist gar nichts zwischen uns. Er hasst mich und geht mir wohl deswegen aus dem Weg. Ich glaube, er verzeiht es mir nicht, dass ich ihm in meiner Wohnung die Beretta an den Kopf gehalten habe. Aber ich kann es nun mal nicht leiden, wenn man bei mir herumschnüffelt. Ich denke, Du kannst Dir vorstellen, warum das so ist", murmelte er als Antwort, ehe er aufstand, Mai eine gute Nacht wünschte und sich in sein Zimmer zurückzog. Für heute hatte er wirklich genug Gesellschaft gehabt. Kaum hatte er sein Zimmer betreten, schmiss sich der Blonde voll bekleidet auf das Bett und vergrub sein Gesicht im Kissen. Himmel, woher wussten Frauen immer so verdammt genau, was sie zu welchem Zeitpunkt fragen mussten, damit es auch ja peinlich wurde? Mit einem wütenden Knurren sprang Joey nach nur wenigen Minuten wieder von seinem Bett auf, um sich aus seinen Klamotten zu pellen. Wenn es nach ihm ginge, würde er am liebsten nur noch schlafen – und das am besten so lange, bis Devlin wieder nach Tokio zurückkehrte. Schnell hatte der Blonde sich ausgezogen, ins Bett gekuschelt und die Augen geschlossen, doch das Einschlafen war eher ein Fall für sich. Egal, wie sehr er es sich auch wünschte, der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen. Frustriert klopfte er sein Kissen zurecht und suchte sich immer wieder eine andere Einschlafposition, doch auch das brachte unglücklicherweise ganz und gar nichts. Zähneknirschend warf er die Decke schließlich nach einer Stunde vergeblichen Schafezählens wieder von sich, stand auf und marschierte hinaus auf den Balkon. Wenn er schon nicht schlafen konnte, dann wollte er wenigstens den nächtlichen Ausblick genießen. Seufzend ließ Joey sich auf einen der Stühle fallen, die hier standen, und sog die Ruhe und den Frieden, die im Moment über dem Anwesen lagen, ein. Leider währte diese friedliche Stimmung nicht lange. Gerade, als er begann, endlich ein bisschen müde zu werden, erklangen von unter ihm laute Stimmen, deren Besitzer sich im Augenblick ganz offenbar auf der Terrasse befanden. Joey hörte deutlich, dass eine der Stimmen Mai gehörte, doch ihren Streitpartner – Bakura – erkannte er erst Sekunden später. Bevor es dem Blonden möglich war, sich wieder zurückzuziehen – er wollte nicht, dass die Beiden dachten, er würde sie belauschen –, bekam er noch mit, dass er der Grund für den Streit der beiden war, wenn man nach den lautstarken Vorwürfen ging, die die Blondine ihrem weißhaarigen Kollegen machte. "Lass mich bloß mit dieser blonden Pest auf zwei Beinen in Ruhe! Wenn's nach mir ginge, könnte er direkt verschwinden. Je eher, desto besser!", hörte Joey Bakura blaffen, bevor er, dem Klirren der Glastür nach zu urteilen, scheinbar wieder in der Villa verschwand. Mehrere Minuten lang blieb Joey wie angewurzelt auf dem Balkon stehen, doch dann drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte wieder in sein derzeitiges Domizil. Wenn es wirklich das war, was der Weißhaarige wollte, dann würde er ihm eben den Gefallen tun und abhauen. Einen Moment lang überlegte der Blonde, ob es wirklich klug war, einfach so zu verschwinden, doch dann schüttelte er die Zweifel ab und machte sich daran, eine kleine Nachrichten zu schreiben, die Mai an ihren Boss weiterleiten sollte In dieser Notiz hinterließ Joey die Information, dass er sich melden würde. Außerdem gab er Ryous Nummer an, unter der er erreichbar sein würde. Sein bester Freund würde alle Nachrichten für ihn in Empfang nehmen und an ihn weiterleiten, so dass er selbst in Ruhe überlegen konnte, was er tun und wie er reagieren sollte. Nachdem die Notiz geschrieben war, warf der Blonde seine Klamotten und die Bücher in die Tasche, in der sich auch sein Gewehr befand. Er steckte seine Beretta wieder ins Holster und schlich sich dann auf leisen Sohlen durch die Villa. Diese zu verlassen war für jemanden mit seiner Ausbildung keinerlei Problem. Außerdem – wer erwartete denn, dass er ausgerechnet heute noch einen Fluchtversuch wagen würde? Schweigend und mit seiner Tasche beladen lief Joey durch die Dunkelheit zu seinem Loft und ging dort in die Tiefgarage. Er hatte sich fest vorgenommen, Japan erst einmal den Rücken kehren. Noch hatte er zwar keine Ahnung, wohin er gehen sollte, aber er würde auf gar keinen Fall nach Ägypten fliegen. Ryou würde ihn unter Garantie meucheln, wenn er erfuhr, was passiert war und aus welchem Grund er selbst die Flucht angetreten hatte. Amerika fiel zum Verstecken auch flach, denn auf gar keinen Fall, beschloss Joey, würde er seine heißgeliebte kleine Schwester Serenity in die ganze Sache mit hineinziehen. Aber wohin sollte er dann? Der Blonde war schon fast am Flughafen angelangt, als ihm doch noch der rettende Einfall kam. Er würde sich ganz einfach für eine Weile nach Kanada absetzen, denn dort hatte sein Vater in der Einsamkeit der kanadischen Wildnis ein Haus sein Eigen genannt, das er seinem Sohn nach seinem Tod als Versteck für Notfälle überlassen hatte. Mit diesem Plan im Hinterkopf parkte Joey seinen Wagen am Flughafen, nahm seine Tasche und beeilte sich, eine Maschine zu chartern. Mit seinem Gepäck konnte er keinen regulären Flug nehmen, aber aufgrund seiner Einnahmequelle war es auch kein großes Problem, genug Geld für einen Charterflug abzuheben und diesen gleich bar zu bezahlen. Kaum zehn Minuten dauerte die Prozedur des Eincheckens, dann konnte er sich erleichtert aufseufzend in seinen Sitz fallen lassen und erst einmal die Augen schließen. Er hasste die Tatsache, dass er schon wieder auf der Flucht war, aber er hatte einfach keine andere Wahl. Dass Weglaufen eigentlich sonst gar nicht seine Art war, verdrängte der Blonde gekonnt. Die Wut und der Hass in der Stimme des Weißhaarigen hatten ihn zu sehr verletzt, als dass er weiter mit diesem unter einem Dach hätte bleiben können. 'Ich kann immer noch wieder hierher zurückkommen, wenn Devlin wieder in Tokio ist und sich bei mir meldet', beschloss Joey und seufzte erneut. Höchstwahrscheinlich würde es darauf hinauslaufen, dass Devlin ihm – wieder einmal – seine Leute auf den Hals hetzte, wenn er feststellte, dass sein "Gast" geflohen war, aber das war jetzt nicht mehr zu ändern. Trotzdem konnte der Blonde nicht umhin, lautlos zu fluchen. Warum konnte sein Leben eigentlich nicht ein einziges Mal so laufen, wie er es wollte? Er wollte doch einfach nur malen, sonst nichts. Er war Künstler, verdammt – und das nicht nur zur Tarnung, sondern mit Leib und Seele. Joey öffnete seine Augen erst wieder, als das Flugzeug sich in Richtung Rollfeld zu bewegen begann. Ein drittes Mal seufzend bereitete er sich darauf vor, seiner Heimat wieder einmal für längere Zeit den Rücken zu kehren. Den Blick aus dem Fenster wendend schüttelte der Blonde den Kopf. Warum, fragte er sich wieder einmal, hatte er damals herausfinden müssen, womit sein Vater sein Geld verdient hatte? Und warum in aller Welt war er selbst auf die unglaublich hirnrissige Idee gekommen, unbedingt in dessen Fußstapfen treten zu müssen? Wie hatte er nur jemals so dumm sein können? und jetzt habt ihr es mal wieder geschafft![ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)