Love me to death von Projekt_Gemini ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hier ist auch das angekündigte Update. Viel Spaß beim Lesen! ~*~ Gleich nachdem er in die relative Sicherheit des Restaurants eingetaucht war, winkte der junge Mann, der nur eine knappe Minute zuvor aus seinem schwarzen Sportwagen gestiegen und dabei beinahe ums Leben gekommen war, einen seiner beiden Leibwächter zu sich und neigte sich zu dessen Ohr, damit man seine Worte nicht im ganzen Restaurant hörte. Das, was dort draußen vor der Tür gerade eben um ein Haar geschehen war, ging niemanden der Gäste – und schon gar nicht seinen Geschäftspartner, mit dem er sich hier treffen wollte – etwas an. "Sieh nach, woher der Schuss kam. Ich will, dass Du diesen Kerl erwischst, der da gerade versucht hat, mir eine Kugel in den Rücken zu jagen. Ich habe ein paar Fragen an ihn, auf die ich Antworten will. Wenn Du ihn hast, melde Dich bei mir. Denk dran: Noch so einen Fehler lasse ich Dir nicht durchgehen. Und jetzt hau ab. Wehe Dir, wenn Du unverrichteter Dinge zurückkommst", zischte er dem Weißhaarigen warnend zu und dieser kniff zwar seine Augen ob des drohenden Tonfalls seines Bosses zusammen, war aber klug genug, nichts dazu zu sagen. Stattdessen machte er nach einem knappen Nicken kommentarlos kehrt und verließ das Restaurant wieder, um den Heckenschützen zu suchen, der seinem Boss gerade um ein Haar das Lebenslicht ausgepustet hatte. Nachdem sein weißhaariger Leibwächter gegangen war, atmete dessen Boss noch einmal betont tief durch, um seinen nach dem gerade Geschehenen verständlicherweise noch etwas rasenden Puls zu beruhigen. Dann zwang er sich ein unverbindliches, geschäftsmäßiges Lächeln ins Gesicht und ging, dicht gefolgt von seinem zweiten Bodyguard, mit ruhigen Schritten zu dem Tisch hinüber, an dem sein Geschäftspartner bereits auf ihn wartete. Mit keiner einzigen Geste ließ er sich anmerken, was ihm gerade vor dem Restaurant widerfahren war. Um dieses Problem würde er sich später in aller Ruhe kümmern – vorausgesetzt, Bakura vermasselte es nicht. Während sein zweiter Leibwächter hinter seinem Stuhl Aufstellung nahm, wandte er selbst sich an seinen Geschäftspartner und nahm mit einem weiteren Lächeln die Hand, die der silberhaarige Mann mit dem überaus rätselhaften Lächeln im Gesicht ihm anbot. "Was für eine Freude, dass Sie es tatsächlich einrichten konnten, Mr. Devlin", wurde er begrüßt. Er erwiderte den Druck der Hand kurz und ließ sich dann mit einer eleganten Bewegung auf dem Stuhl nieder, den sein Gegenüber ihm anbot. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Mr. Pegasus", gab er in schmeichelndem Tonfall zurück, obwohl er mit seinen Gedanken ganz und gar nicht bei der Sache war. Der Anschlag auf sein Leben beschäftigte ihn weit mehr, als er zuzugeben bereit war. Davon ließ er sich allerdings nichts anmerken. Der Einzige, der ihm im Augenblick ansehen konnte, dass seine scheinbare Ruhe nur aufgezwungen war, war der junge Mann hinter ihm, der sowohl seinen Boss als auch die Umgebung ganz genau im Auge behielt. Nach dem, was gerade vor dem Restaurant passiert war, konnte man schließlich nicht vorsichtig genug sein. Während sein Boss im Restaurant seine Geschäftsinteressen wahrte, hatte der Weißhaarige den Platz erreicht, von dem aus der Schuss abgefeuert war. Allerdings fand er außer einer leeren Patronenhülse nicht besonders viel – mit Ausnahme eines schwarzen Kristalls. Von dem Heckenschützen war weit und breit nichts mehr zu sehen, aber das hatte er auch nicht erwartet. Dieser Kerl war ein Profi, und ein Profi wartete schließlich nicht einfach so ab, bis man ihn schnappte. 'Na super. Dafür killt der Boss mich', dachte Bakura, hob seufzend den Kristall und die Patronenhülse auf und steckte beides in seine Tasche. Ihm graute es davor, seinem Boss keine wirklich gute Nachricht bringen zu können – auch, weil es ein ziemlicher Schlag für sein Ego war, dass er den Schützen weder rechtzeitig bemerkt noch erwischt hatte –, aber er musste wohl oder übel doch zurück. Sobald er das Restaurant wieder betrat und in die Nische kam, in der sein Boss saß, richteten sich dessen grüne Augen auf ihn. "Und?", erkundigte er sich geradeheraus. Sein Geschäftspartner hatte sich gerade kurz entschuldigt, um das WC aufzusuchen, und er war einfach nicht in der Stimmung, um noch länger herumzutändeln. Die Tatsache, dass Bakura nämlich hereingekommen war und ihn nicht telefonisch oder über Yami, seinen zweiten Beschützer, kontaktiert hatte, zeigte deutlich, dass der Weißhaarige keine guten Neuigkeiten hatte. Ganz offenbar war ihm der Schütze entkommen. 'Das werde ich ihm von seinem Gehalt abziehen. Ich hoffe, er ist sich dessen bewusst.' Der grimmige Blick seines Bosses war für Bakura ein deutliches Warnsignal, deshalb verschwendete er keine Zeit mit irgendwelchen Ausflüchten. Er holte einfach nur die Patronenhülse und den Kristall aus seiner Tasche und reichte sie seinem Boss. "Das hab ich auf dem Dach gefunden, von wo der Schuss abgegeben wurde. Der Schütze war allerdings schon über alle Berge." Was ungemein an ihm nagte – ebenso wie der abschätzige Blick aus den violetten Augen seines Kollegen. 'Du brauchst gar nicht so blöd zu glotzen, Du Punk. Wenn der Boss Dich geschickt hätte, hättest Du auch nicht mehr Glück gehabt. Aber Du bist ja auch der Liebling vom Boss. Klar, dass Du Dich nicht mit so nem Scheiß rumschlagen musst.' Der Weißhaarige warf seinem Kollegen einen giftigen Blick zu, sagte jedoch nichts. Seine Streitigkeiten mit Yami gehörten nicht hierher. Über den bunthaarigen Punk konnte er sich auch in seiner Freizeit aufregen und nicht dann, wenn sein Boss daneben saß und aussah, als ob er irgendjemandem – vorzugsweise ihm, weil er mal wieder einen Misserfolg zu vermelden hatte – den Hals umdrehen wollte. "So ist das also. Ich verstehe." Die leisen, aber dennoch unverkennbar drohenden Worte seines Bosses rissen Bakura aus seinen Gedanken und brachten ihn wieder in die Realität zurück. Die grünen Augen waren zu schmalen Schlitzen zusammengepresst und der Schwarzhaarige erhob sich von seinem Stuhl, ohne sich darum zu kümmern, dass er seinen Geschäftspartner mit seinem Verhalten vor den Kopf stoßen würde. "Wir gehen. Sofort", wandte er sich stattdessen kurz angebunden an seine beiden Begleiter und ging voraus, darauf vertrauend, dass sie ihm folgen würden. Für Pegasus hatte er jetzt einfach keine Zeit mehr. Er hatte Wichtigeres zu tun – weitaus Wichtigeres. "Und wohin gehen wir, Boss?", wagte Yami auf dem Weg nach draußen zu fragen, was ihm einen kalten, harten Blick aus den grünen Augen des Angesprochenen einbrachte. "Nach Hause. Wir fliegen jetzt gleich nach Hause. Es gibt da jemanden, mit dem ich ein paar Dinge zu klären habe." ~*~ Bis nächste Woche! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)