Abandon von Blackball ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Es war halb sieben am Abend als Jared gerade die Tür zu seinem Haus aufschloss und eintrat. Eigentlich sollte das ja heute beim USGS nur ein Gespräch werden. Doch letztendlich war er bis vor einer halben Stunde dort gewesen. Nachdem sich Jensen so komisch ihm gegenüber verhalten hatte, war er zu Stur gewesen einfach wieder zu gehen und hatte sich einfach ein paar Berichte geschnappt die da rumgelegen hatten. Ohne Jensen auch nur einmal angesehen zu haben hatte er gespürt, dass dieser immer wieder zu ihm rüber geblickt hatte. Und Jared war sich mehr als sicher gewesen, dass Jensen ihn am liebsten den Hals umgedreht hätte. Er befreite sich von seiner Jacke und seinen Schuhen und ging in die Küche wo sich mittlerweile dank des kleinen Einkaufs den er noch am Mittag getätigt hatte ein paar Bier im Kühlschrank befanden. Natürlich hatte er auch Lebensmittel eingekauft, aber alles was er jetzt wollte war ein Bier. Er schnappte sich eine Flasche und ging ins Wohnzimmer. Auf der Couch war noch die Verpackungsfolie, doch das störte ihn gerade nicht. Diese sollte ruhig noch so lange drauf bleiben bis er hier endlich mal Ordnung geschafft hatte. Er ließ sich darauf nieder, öffnete die Flasche und trank einen großen Schluck. Irgendwie war das ein verdammt verrückter Tag heute gewesen, von Anfang bis Ende. Augenblicklich fing er sich an zu fragen, was wohl noch so alles auf ihn zukommen würde. Aber egal wie fies dieser Jensen war, er vertraute seinem Chef erst mal, in der Hoffnung, dass sich das alles noch ändern würde. Aber so sicher war er sich nach dem Verhalten seines zukünftigen Kollegen nicht mehr. Eins stand fest, er hatte Geduld, sogar viel, aber wenn das so bleiben würde, dann müsste er sich einen anderen Job suchen, denn ihm war es wichtig sich zumindest mit den Kollegen zu verstehen. Und in seinem Fall war das Jensen! Jared wusste selbst wie wichtig es gerade in diesem Job war, dass mein mehr als gutes Verhältnis zu einem Kollegen hatte. Denn hier konnte es um Leben gehen…also musste man dem Anderen vertrauen können. Aber davon waren er und Jensen noch Meilenweit weg. Erneut trank er einen Schluck und schloss einen Moment lang die Augen. Sein offizieller Arbeitsbeginn war nach dem Wochenende was nun bevor stand. Also hatte er zumindest noch Zeit hier etwas Ordnung zu schaffen, obwohl er sich sicher war, dass dies nicht alles an einem Wochenende zu schaffen war. Aber es reichte schon wenn er es schaffen würde die restlichen Möbel aufzubauen und vor allem musste er morgen dringend eine Kaffeemaschine kaufen. Jeden Morgen in den Coffeeshop rennen war nicht Sinn der Sache. Morgen würde es diese Notlösung nochmal tun, aber er wollte seine eigene Kaffeemaschine. Möglichst eine handzahme, Knopf drücken und Kaffee kommt. Er grinste bei dem Gedanken! Würde zwar sicher teuer werden, aber er hatte schon an so vielen Ecken und Kanten gespart, da konnte er sich immerhin einen Luxus leisten! Er stellte die Flasche auf dem Boden ab und verschwand hoch ins Schlafzimmer um sich umzuziehen. Er brauchte ja nicht in seinen guten Klamotten zu schuften. Schnell schlüpfte er in eine bequeme Jogginghose und ein Shirt, bevor er wieder nach unten ging. Er wollte gerade nach seiner Flasche greifen als es an der Tür klingelte. Jared blickte auf die Uhr an seinem linken Handgelenk. Ziemlich spät, wer mochte das denn jetzt sein. Er seufzte leise und ging zur Tür um diese zu öffnen. Strahlend blaue Augen blickten ihm entgegen. „Misha...richtig?“ Fragte Jared und blickte den Anderen verwundert an. „Jep! Darf ich reinkommen?“ Jared trat zur Seite und ließ ihn rein. „Bevor du Fragst, deine Adresse steht in deiner Akte!“, „Und wie kommst du an meine Akte?“ Wollte Jared wissen. „Hab so meine Beziehungen!“ Misha grinste breit und sah sich um. „Wohnst noch nicht lange hier was?“ Jared lachte kurz. „Doch…nur steh auf diesen Einrichtungsstil!“ Gab er trocken von sich und Misha musterte ihn einen Moment lang. „Ich mag dich immer mehr! Du hast Humor! Gefällt mir! Also wie lange wohnst du wirklich hier?“ Jared seufzte „Seit gestern um genau zu sein!“ Der Kleine nickte. „Ja so sieht’s aus. Also wo soll ich anpacken?“ Fragte er und grinse Jared an. „Ähm…also! Ich glaub deswegen bist du nicht hier oder?“, „Nein…hab einen anderen Grund. Aber wenn ich schon mal hier bin kann ich auch helfen. Macht zusammen doch eh mehr Spaß!“ Jared grinste kurz, da musste er ihm rechtgeben. „Bier?“ Fragte der Größere und Misha nickte. „Gerne!“ Jared ging an den Kühlschrank und griff eine Flasche die er Misha direkt reichte. „Weswegen bist du eigentlich gekommen?“ Wollte er wissen. „Wegen Jensen!“ Erklärte Misha und Jared rümpfte kurz die Nase. Der Ältere öffnete die Flasche und trank einen Schluck. „Ich weiß er war heute mehr als unausstehlich dir gegenüber…und ich muss auch leider sagen, dass er sich schon sehr lange so verhält. Aber das war nicht immer so. Jensen war…nein eigentlich ist er ein total lieber Kerl…“, „Na dann steht er aber nicht auf mich!“ Stieß Jared aus. „Naja eigentlich bist du voll sein Typ…aber das lassen wir jetzt mal dahingestellt! Das Problem bist nicht du Jared, wenn du jetzt in meinem Team arbeiten würdest, wo du mit deiner Fachrichtung auch hingehörst, dann wäre er superfreundlich zu dir…“, „Nur das ich nicht für dich sondern mit ihm arbeiten soll!“ Warf Jared ein, der Momentan noch immer nicht ganz verstand worauf der Andere hinaus wollte. „Ja und genau das ist das Problem, weißt du. Jensen will einfach keinen neuen Partner, aber Mark wird ihn so lange nicht mehr in heiße Zonen lassen bis er wieder mit jemandem zusammen arbeitet. Das weiß Jensen auch…aber der geht davon aus wenn es wirklich irgendwo heikel wird das Mark ihn da alleine hinschickt. Und das wird nicht passieren. Ich meine keiner von uns…die vor Ort bei irgendeiner Naturgewalt sind, sind alleine! So was macht man nicht. Aber das brauch ich dir ja nicht zu sagen. Du kennst das ja!“ Misha trank einen Schluck. „Ohje ich verwirre dich, oder?“ Jared zuckte leicht mit den Schultern. „Warum erzählst du mir das alles?“, „Ganz einfach…ich will dich drum bitten Jensen ein wenig Zeit zu geben…dass er sich an dich gewöhnen kann. Er muss endlich verstehen das er einen neuen Partner braucht!“ Jared stellte seine leere Flasche weg und sah Misha dann ernst an. „Was ist mit seinem alten Partner passiert? Hat er den verjagt mit seiner Laune?“ Der Kleinere schüttele den Kopf. „Der ist tot!“ Sagt er nur leise und Jared spürte wie tief das Fettnäpfchen war in welches er gerade getreten war. „Was ist passiert?“ Fragte er mit leiser Stimme nach. „Jensen und Richard…das war sein Partner, waren im Außeneinsatz unten in Mexico. Das Ding ging hoch und beiden waren noch da. Jensen hat es überlebt und Richard nicht…er gibt sich die Schuld an dem ganzen!“ Jared seufzte schwer. Das erklärte dieses miese Verhalten ihm gegenüber. „Verstehe…“, sagte er leise. „Ich glaub es ist nicht mal so sehr die Angst davor eine neuen Partner zu bekommen…ich denke Jensen hat viel mehr Angst wieder jemanden zu verlieren!“, „War da mehr zwischen den beiden?“ Wollte Jared wissen. „Wie kommst du darauf?“, „Naja nur so…ich mein du sagtest eben ja so was von wegen ich wäre voll sein Typ…steht er auf…“, Jared brach ab. Misha seufzte und grinste kurz. „Und wenn, hättest du ein Problem damit?“ Jared schüttelte den Kopf. Er wäre der letzte der etwas gegen eine homosexuelle Beziehung sagen dürfte, schließlich hatte er früher auch schon die eine oder andere Erfahrung gemacht. „Nein!“ Erklärte er kurz. „Gut…denn er steht auf Männer! Naja eigentlich ist er Bi! Und nein er und Richard waren nur Partner, bei der Arbeit! Privat waren sie allerdings beste Freunde!“ Jared nickte nochmals kurz. „Naja ich bin stur…an mir wird er sich die Zähne ausbeißen…“, „Gut so! Okay wo fangen wir an? Damit man sagen kann du wohnst hier und nicht du haust hier!“ Misha lachte und Jared stimmte kurz mit ein. Sie schufteten beide bis kurz nach zwölf. Die Wohnzimmerschränke standen auch der Wohnzimmertisch sah nun endlich aus wie ein Tisch und die Schränke im Büro und Flur standen nun auch. Um das alles alleine aufzustellen hätte er alleine sicher das ganze Wochenende gebraucht. Aber zu zweit ging es einfach schneller. Außerdem hatte er Misha so noch ein wenig kennengelernt und eins war ihm über diesen Mann schnell klar geworden, er was das Gute-Laune-Bonbon, welches in jeder Firma irgendwo umherlief. Er war derjenige den jeder kannte und jeder mochte. Und sicher auch derjenige dem viele ihre Sorgen anvertrauten. Jared mochte den Anderen, und er war froh sich zumindest schon vor Montag mit jemandem zu verstehen. Auch wenn er Jensens Verhalten nun mehr als gut verstehen konnte, so war ihm leichter ums Herz wenn er mal von dem Eisblock zu Misha gehen konnte um sich wieder aufzuwärmen. tbc? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)