Hearts of Darkness von Robinchen (-Companions) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Name: Hearts of Darkness Timeline: Die Geschichte beginnt nach Harrys 7. Schuljahr. Ich gehe nach den Büchern bis zum Ende des 6. Bandes wo Dumbledore nicht starb sondern Snape tötete. Harry trat danach sein 7. Schuljahr an und bekam zusätzlich noch extra Unterricht bei Moody etc. und vernichtete mit Dumbledore die Horkruxe. Am Ende des Schuljahres tötet Harry Voldemort im finalen Kampf. Die Geschichte an sich spielt allerdings in der Vergangenheit (ab 1926) und verlegt sich immer weiter in die „Gegenwart“. Zusammenfassung: Nachdem Harry Voldemort besiegte ist auf der Flucht vor Dumbledores Anhängern um einem Aufenthalt in Askaban zu entkommen. Wütend und enttäuscht durch den Verrat seines alten Mentors, wendet sich Harry der schwarzen Magie zu und sucht einen Weg dies alles ungeschehen zu machen und dem dunklen Lord zur Macht zu verhelfen. Er findet nur eine Möglichkeit: Eine Zeitreise und ein neues Leben in der Vergangenheit. Anmerkung: Dies hier wird KEINE Slash-Story und somit kein Harry/Tom. Warnings: Dark Harry, Folter, Kraftausdrücke Disclaimer: Keine der Figuren, Plätze oder magischen Begriffen gehören mir sondern J. K. Rowling. Prolog Im Zimmer war es dunkel. Keine Lampe brannte und nur der blasse Schein des Mondes schimmerte leicht durch das dreckige Fenster. Das kleine, staubige Zimmer war spartanisch eingerichtet. Ein kleiner Schrank, ein Tisch mit zwei Stühlen und ein Bett waren die einzigen Möbelstücke die sich im Raum befanden. Der Boden bestand aus dunklem Holz und war einigermaßen sauber, was man von der Tapete an den Wänden und der Decke nicht sagen konnte. Anstatt ihres höchstwahrscheinlich ursprünglichen weiß, war sie nun gelbgrau. Auf dem durchgelegenen Bett lag ein junger Mann von etwa neunzehn Jahren. Er sah gut aus, mit seinen strubbeligen, kurzen, schwarzen Haaren, den feinen Gesichtszügen und den dunkelgrünen Augen die von einer Brille umrahmt wurden. Seine Haut war leicht gebräunt und er war etwa 1,70m groß. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt starrte er nachdenklich an die dreckige Decke über ihm. Harry seufzte. Er wusste nicht wie lange er hier schon lag, doch eigentlich war es ihm auch egal. Er hatte allen Grund nachdenklich zu sein, auch wenn es für Zweifel wohl schon zu spät war. Morgen war es so weit. Er hatte alles genau durchgeplant, hatte sich so gut es ging vorbereitet und alles geregelt was es zu regeln gab. Natürlich bestand immer noch ein großen Risiko, doch wie sagt man so schön: Wer nicht wagt der nicht gewinnt und zu gewinnen gab es eindeutig mehr als zu verlieren. Sein Leben war hier sowieso nicht mehr besonders viel wert. Harry seufzte erneut. 2 ½ Jahre waren nun schon vergangen, seitdem er den dunklen Lord tötete und seit 2 ½ Jahren wurde er nicht nur von Dumbledore und seinen ehemaligen Freunden, sondern auch vom Rest der magischen Bevölkerung, allen voran der in England, verfolgt. Aufgestachelt von Dumbledores Hetzreden, waren die Zauberer davon überzeugt er hätte einen Mord begangen als er den dunklen Lord tötete und wolle nun der nächste dunkle Lord werden. Es war also kein Wunder das jeder ihn in Askaban sehen wollte. Harry schnaubte. Wie leicht sich die Menschen doch beeinflussen ließen. In ihrer blinden Panik vor einem neuen dunklen Lord, sahen sie nicht das wahre Übel in Form von Albus Dumbledore. Der alte Mann wusste wie er Leute beeinflussen konnte. Während er allen den lieben Großvater vormachte, sah niemand sein wahres Wesen. Unter all der Freundlichkeit und Güte steckte ein intriganter, fanatischer Weißmagier, der die schwarze Magie und damit auch die Schwarzmagier und schwarzmagischen Wesen mit allen Mitteln auslöschen wollte. Zu seiner Schande musste Harry gestehen, dass auch er auf ihn hereingefallen war. 7 Jahre lang hatte er zu dem Alten aufgeschaut, hatte ihn geradezu verehrt und alles getan was er verlangte ohne zu ahnen, dass er für ihn nur ein Mittel zum Zweck war, eine Kampfmaschine die es zu kontrollieren galt und die man, nachdem seine Aufgabe erfüllt war, beseitigen konnte. Hass kam in Harry auf und ließ ihn seine Fäuste ballen. Er erinnerte sich noch genau an den Tag an dem Dumbledore ihm sein wahres Gesicht zeigte und ihn, genau wie Ron und Hermine die beide lieber Dumbledore glaubten als ihm, verriet. Er war müde und erschöpft vom Kampf mit Voldemort gewesen doch anstatt ihn zu feiern wollte man ihn nach Askaban bringen. Er konnte gerade noch so fliehen. Ab da war Harry auf der Flucht gewesen ohne irgendwelche Verbündete, denn die meisten seiner Freunde waren im Kampf getötet worden, darunter Hagrid, die meisten der Weasleys, Neville, Luna, Moody, McGonagell, Remus und die schwangere Tonks, und der Rest glaubte lieber Dumbledore. Sein Hass auf ihn und all jene die ihn verrieten wuchs von Tag zu Tag, Woche zu Woche, Monat zu Monat. Mittlerweile wollte er nur noch Rache. Er wollte Dumbledore, Granger und Weasley tot sehen, wollte sie vor Schmerz schreiend vor sich liegen haben. Sein Verlangen nach Rache trieb ihn immer mehr zur dunklen Magie und bevor er es wusste, verfiel er ihr und ihrer Schönheit. Überrascht hatte er seine Begabung für diesen Zweig der Magie bemerkt und er begann sein Talent auszubauen und die schwarze Magie zu studieren. Während seines Studiums suchte er einen Weg um sich an seinen ehemaligen Verbündeten zu rächen und nach vielen Stunden zwischen alten, dunklen Büchern, fand er ein Ritual welches für seine Zwecke perfekt war. Das Buch welches ihm bei seinem Rachefeldzug helfen würde, war in Parsel geschrieben und deswegen von dem Verkäufer bei dem er es gekauft hatte als nutzlos betrachtet worden. Wie hätte er auch ahnen sollen was für unglaubliche Zauber in diesem Buch standen? Harry lernte Zauber und Rituale die selbst ihn zurückschrecken ließen, so dunkel und grausam waren sie, doch unter einem von ihnen fand er ein Ritual welches dem Anwender ein neues Leben in der Vergangenheit ermöglichte und damit genau das war was er brauchte. Der einzige Zauberer der Dumbledore jemals das Wasser reichen konnte war Voldemort gewesen und damit war er der einzige der Harry bei seiner Rache helfen konnte. Wenn er sich ihm anschloss und eine hohe Position in seinen Reihen einnahm, vielleicht sogar mit ihm zur Schule ging und ihm dabei half mächtig zu werden, würde er seine Rache bekommen. Das erforderliche Ritual war sehr kompliziert, gefährlich und anstrengend doch Harry würde alles tun was nötig war um Dumbledore zu vernichten. Jetzt, nach vielen Monaten der Vorbereitung, lag er hier auf einem kleinen Bett in der Nokturngasse und erwartet den nächsten Tag. Den Tag seiner Abreise. TBC Kapitel 1: The others life -------------------------- „blablabla“ jemand redet >blablabla< zitierte Passagen aus den Büchern, oder vergangene Gespräche die nicht als Flashback erzählt werden. Kapitel 1 Langsam ging Harry durch die Nokturngasse, die Kapuze seines schwarzen Umhangs tief ins Gesicht gezogen. Zwischen all den zwielichtigen Gestalten hier fiel er nicht sonderlich auf und konnte ungehindert durch die Gasse streifen. Wie er bereits bei seinem ersten Besuch hier mit 12 Jahren festgestellt hatte, unterschied sich die Nokturngasse extrem von der Winkelgasse. Während die Winkelgasse laut, hell und fröhlich war herrschte in der Nokturngasse eine eher gedämpfte Stimmung und im schwummrigen Licht huschten dunkle Gestalten umher. Die meisten Zauberer, Hexen und sonstigen Kreaturen die sich hier aufhielten, wurden verfolgt, waren vorbestraft oder schlichtweg gefährlich. Weißmagier würde man hier nicht finden, vor allem nicht in dem Teil in dem Harry sich zurzeit befand. In diesem Gebiet hielten sich nur Schwarzmagier und schwarzmagische Kreaturen auf, so dass Weißmagier hier nicht besonders beliebt waren. Die Nokturngasse war gefährlich, auch wenn es vorne am Durchgang zur Winkelgasse noch harmlos und nicht sonderlich verdreckt war, merkte man doch je tiefer man vordrang immer mehr von der Kälte, Dunkelheit, dem Dreck und der gespannten und gefährlichen Atmosphäre die von schwarzer Magie erfüllt war. Hier musste man aufpassen und durfte niemals seine Aufmerksamkeit sinken lassen das hatte er von Anfang an festgestellt. Es gab mehrer Gründe warum Harry sich ausgerechnet hier in einem der schwarzmagischsten Teile Englands aufhielt und das schon seit mehreren Wochen: Zum einen war die Nokturngassse einer der wenigen Plätze wo er keine Auroren befürchten müsste und nur einer von vielen war. Hier hielten sich viele gesuchte Personen auf und Dumbledore würde ihn nie hier vermuten. Auch wenn der Rest der Welt ihn für einen schwarzen Magier hielt wusste Dumbledore doch, dass er Weißmagier war, nicht ahnend dass dies mittlerweile nicht mehr stimmte. Das war der zweite Grund seines Aufenthalts hier: Durch die Erforschung der schwarzen Magie und die nun beinahe tägliche Anwendung dieser war er nun Schwarzmagier, benutzte allerdings auch viel weiße Magie. Der Zauber den er heute benutzen würde war tiefschwarzmagisch und gehörte definitiv zu den gefährlichen und wahrscheinlich zurecht verbotenen, schwarzmagischen Ritualen, was der dritte Grund war wieso er sich in der Nokturngasse befand: Die Zutaten waren dem Zauber entsprechend fast alle schwarzmagisch und/oder illegal so dass er sie nur hier finden konnte. Allerdings hatte Harry auch andere sehr interessante Läden entdeckt in denen man brauchbare und oft auch gefährliche Dinge fand, die er sich näher ansah. Er hatte bereits beschlossen, dass er in seinem neuen Leben in der Vergangenheit wieder hierher kommen würde. Heute allerdings war er weder zum Stöbern noch zum Zutaten besorgen unterwegs. Er würde heute abreisen und deshalb machte er sich auf den Weg zum Grimmauld Place 12 um von dort aus das Ritual durchzuführen. Das Haus stand leer, bis auf Mrs Black, und gehörte immer noch ihm, nachdem Sirius es ihm vererbt hatte. Es war der perfekte Ort um ein aufwendiges, schwarzmagisches Ritual abzuhalten. Bevor er jedoch zum Grimmauld Place apparieren würde, schaute er noch einmal bei Gringotts vorbei um sein Geld abzuholen. Wie es aussah, konnte er in gewissem Maße Dinge mit auf seine Zeitreise nehmen die dann in seinem neuen Leben irgendwann, auf unterschiedliche Weise auftauchen würden. So hatte er beschlossen sein gesamtes Geld (verkleinert natürlich), seinen Feuerblitz (er würde ihn zwar nicht so bald wieder benutzen, aber es war ein Erinnerungsstück an Sirius), seinen Tarnumhang, das auf Parsel geschriebene Buch und die Karte des Rumtreibers mitzunehmen. Seinen Zauberstab würde er nicht brauchen (schließlich würde er in der Vergangenheit einen bekommen) und Hedwig war während des letzten Jahres gestorben, ansonsten hätte er darüber nachgedacht, auch wenn er sich nicht sicher war ob man Lebewesen ebenfalls mitnehmen konnte. Nachdem er sein Geld von einem äußerst mürrisch drein sehenden Kobold überreicht bekommen hatte (er wusste dass niemand von seinem Besuch erfahren würde, denn die Kobolde standen unter einem Schweigegelübde) verließ er die Bank und apparierte direkt auf die oberste Stufe des Grimmauld Place, schließlich wusste er nicht ob das Gebäude überwacht wurde. Nachdem er durch die Tür trat und sie leise hinter sich schloss (das Portrait von Walburga Black hing immer noch in der Eingangshalle obwohl Harry alles versucht hatte um sie loszuwerden) folgte er einer Treppe in den Keller und betrat einen der sich dort befindenden Räume der früher als Lagerraum gedient hatte. Harry hatte in den letzten Wochen bereits alles für das Ritual vorbereitet und würde heute nur noch einmal alles überprüfen um auch ja keinen Fehler zu machen und später nicht zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart stecken zu bleiben oder einfach zu sterben. Genau betrachtete er die Runen die in zwei Kreisen auf den Boden aufgemalt worden waren. Für das Ritual hatte er zwangsläufig Runen- und Ritualmagie lernen müssen, obwohl er während seines Studiums herausfand, dass beides sehr interessant war, sodass es ihm bald Spaß machte es zu lernen. Nachdem er mit den Runen zufrieden war setzte er sich im Schneidersitz in den inneren, kleineren Kreis, mit seinem wertvollsten Besitz in der Tasche und einem Ritualmesser in der Hand auf dessen schwarzer Klinge und dem ebenfalls schwarzen Griff blutrote Runen eingraviert waren. Vor ihm stand eine Flasche mit einem dunkelroten Zaubertrank, den Harry selbst gebraut hatte und der als Zutaten zum Beispiel ein Haar Harrys, den Sand einer magischen Sanduhr, das klein geriebene Horn eines Einhorns, den Zahn eines Drachens, das Gift eines Basilisken und viele andere zum Teil sehr schwer aufzutreibende Dinge enthielt über die Harry gar nicht nachdenken wollte um den Zaubertrank nachher vor Ekel nicht sofort wieder auszuspucken, was wahrscheinlich sowieso nicht besonders leicht sein dürfte wenn er genauso schmeckte wie er roch. Neben der Flasche stand ein Schälchen mit dem Blut eines Phönix. Er atmete noch einmal tief durch, konnte aber ein leichtes Zittern und die Angst die in ihm herrschte nicht unterdrücken. Wenn er auch nur irgendetwas falsch machen würde, irgendeine Silbe vergaß oder falsch aussprach würde er sterben. Die Panik drohte ihn zu übermannen und er war versucht das Ganze zu vergessen. Doch dann erinnerte er sich an die letzten 2 ½ Jahre, die Flucht, die allgegenwärtige Angst, den Verrat seiner besten Freunde, all die Mühen die er auf sich genommen hatte und schließlich erinnerte er sich an den Gesichtsausdruck von Albus Dumbledore als er ihm offenbarte dass er nicht mehr als eine Kampfmaschine für ihn gewesen sei. Harry straffte sich. Er würde jetzt nicht aufgeben. Er war soweit gekommen und hier gab es nichts was ihn halten könnte, er würde das durchziehen und wenn er dabei draufgehen würde. Mit neuer Entschlossenheit und seine Angst verdrängend schob Harry den Ärmel seines Umhangs hoch und legte so seinen linken Unterarm frei. Langsam ritzte er mit dem Dolch die Rune für Zeit in die weiche Haut, den stechenden Schmerz ignorierend, und ließ etwas von seinem Blut auf zwei freie Stellen zwischen den Runen tropfen während er anfing eine alte Beschwörungsformel zu murmeln. Danach ließ er drei Tropfen seines Blutes in die vorsorglich bereits entkorkte Flasche träufeln, ununterbrochen murmelnd, legte den Dolch beiseite und schmierte sich mit zwei Fingern der rechten Hand das Phönixblut ins Gesicht. Die Runen des inneren Kreises wurden nun durch sein Blut miteinander verbunden und fingen an unheimlich zu leuchten und ein Wispern, dessen Inhalt Harry nicht verstehen konnte, schwebte durch den Raum. Auf Harrys Haut bildete sich eine Gänsehaut, doch der junge Mann ignorierte seine Angst erneut und sprach fest weiter bis die Beschwörungsformel zu ende war. Dann nahm er den Zaubertrank und trank ihn aus, kurz das Gesicht verziehend da sich seine Vermutung bestätigt hatte und das Zeug widerlich schmeckte, und fing wieder an Runen zu murmeln. Wegen des stetig lauter werdenden Wisperns wurde auch er immer lauter, bis er am Ende beinnahe schrie. Während er die Beschwörung sprach, begann es in seinem Körper immer stärker zu kribbeln und zu stechen und der äußere Kreis der Runen begann nun ebenfalls zu leuchten. Unbehaglich beobachtete Harry wie die Runen des inneren Kreises begann sich zu bewegen. Zuerst nur im Kreis, doch dann bewegten sie sich schließlich auf Harry zu und fingen an seinen Körper zu bedecken, was merkwürdig war, denn die Anzahl der Runen war eigentlich kleiner als die die nötig waren um seinen Körper vollständig zu verzieren was gerade aber eindeutig der Fall war. Harry jedoch hielt sich nicht weiter damit auf und brüllte nun fast die notwendigen Runen. Das Leuchten der äußeren Runen wurde immer stärker und bildete nun einen Schleier aus Licht. Nachdem Harry die Beschwörung mit seinem neuen Geburtsdatum (17. Oktober 1926) beendete, nahm der Schleier an Intensität zu und wurde zu einer grellen Lichtsäule die Harry umgab und ihn dazu zwang seine Augen leicht zuzukneifen. Die Runen auf Harrys Körper strahlten immer mehr und verschwammen zu einem Ganzen sodass der junge Zauberer bald wie eine Gestalt aus reinem Licht aussah. Während die Lichtsäule begann immer engere Kreise um ihn zu ziehen, wurden die Schmerzen immer schlimmer, sodass Harry aufstöhnen musste. Am Ende erreichte die Säule aus Licht den sitzenden Zauberer und ein Beobachter hätte meinen können, Harry würde sich in Licht auflösen. NSC Er wusste nicht wo er war. Er konnte nichts sehen und nur undeutlich Geräusche hören, seine Augenlieder wollten sich einfach nicht öffnen. Es war warm und er fühlte sich als wäre er in Wasser gebettet. Er konnte auch nicht atmen, aber das war in Ordnung denn das brauchte er auch nicht, stattdessen schluckte er immer wenn er den Mund öffnete Wasser, ein weiterer Beweis dafür dass er im Wasser war, auch wenn er nicht wusste wie er dahin gelangt war. Er aß nichts und hatte trotzdem nie Hunger. Er konnte sich bewegen, zumindest eingeschränkt denn es war sehr eng dort wo immer er auch war. Doch es machte ihm keine Angst, im Gegenteil er fühlte sich geborgen und beschützt. Manchmal hörte er eine Stimme singen, eine sehr schöne Stimme, auch wenn er die Worte nicht verstand und manchmal fühlte es sich an als würde ihn jemand wiegen oder streicheln. Er wusste nicht wie lange er nun schon hier war, sein Zeitgefühl hatte er völlig verloren, und erstrecht wusste er nicht wie lange er hier noch bleiben würde, doch er wusste dass es ihm gut ging und dass er nicht weg wollte. Hier gab es keine Flucht, keine Gewalt, keine Kämpfe und keine Angst. Hier konnte er all die schlimmen Erinnerungen vergessen. Seine Kindheit bei den Dursleys, seine Jahre in Hogwarts, die zwar die schönsten in seinem Leben gewesen waren, jedoch von den Treffen und damit zwangsläufigen Kämpfen mit Voldemort, der zeitweiligen Ignoranz, Verachtung und Angst seiner Mitschüler, den Dementoren, dem Trimagischen Turnier und der Auferstehung des dunklen Lords, Umbridge und dem Tod seines Paten, dem Krieg und dem immerwährenden Kämpfen getrübt wurden und schließlich seine 2 ½ Jahre lange Flucht vor seinen ehemaligen Verbündeten. Am liebsten hätte er sich diesem Frieden hingegeben, doch er wusste, dass er früher oder später (hoffentlich) sein neues Leben antreten und damit Tom Riddle gegenüber stehen würde. Darauf musste er vorbereitet sein, weswegen er sich noch einmal alles in Erinnerung rief, was Dumbledore ihm in seinem 6. Schuljahr über Tom Riddles Vergangenheit und Schulzeit erzählt hatte: Toms Mutter war Merope Gaunt, eine hässliche, reinblütige Nachfahrin Salazar Slytherins, die von ihrem Vater Marvolo, Toms Großvater und Namensgeber seines zweiten Vornamens, und ihrem Bruder Morfin terrorisiert wurde, sodass ihre magischen Kräfte nicht besonders gut zur Geltung kamen und sie von ihrem Vater als Squib abgestempelt wurde. Während die Gaunts in einem kleinen verwahrlosten Haus am Rande des kleinen Dorfes Little Hangleton lebten verliebte sich das Mädchen in den reichen, gutaussehenden Muggle Tom Riddle, Toms Vater, der oft am Haus vorbeiritt. Als Morfin seinem Vater beim Besuch des Ministeriumsangestellten Bob Ogdens, der wegen Morfins Verstoß gegen das Zaubereigesetz als dieser den Muggle Tom Riddle verzauberte, anwesend war, davon erzählte, drehte dieser durch und versuchte seine Tochter zu erwürgen. Sowohl Marvolo als auch Morfin kamen nach Askaban, Marvolo 6 Monate, Morfin 3 Jahre und Merope war nach 18 Jahren in Gesellschaft ihrer Familie frei. Sie verabreichte Tom Riddle einen Liebestrank und die beiden brannten durch wobei Tom Riddle nach wenigen Monaten nach Little Hangleton zurückkehrte. Dumbledore hatte vermutet, dass Merope den Liebestrank, im Glauben Riddle würde bei ihr bleiben, abgesetzt hatte. Jedoch ließ der seine mittlerweile schwangere Frau zurück, die danach völlig mittellos war. Aus unbekannten Gründen benutzte Merope danach keine Magie mehr. Aus Geldnot verkaufte das hochschwangere Mädchen das Medaillon Slytherins, ein Erbstück der Familie, in der Nokturngasse bei Borgin & Burke’s, für schlappe 10 Galleonen. In einem Muggel-Waisenhaus gebar sie schließlich Tom, bestimmte seinen Namen, Tom nach seinem Vater, Marvolo nach seinem Großvater, und starb schließlich eine Stunde später. So wuchs Tom im Waisenhaus auf und bemerkte bald, dass er etwas “Besonderes“ war, da er Macht über Kinder und Tiere hatte, Schlimme Dinge passieren lassen, mit Schlangen sprechen und Sachen bewegen konnte, ohne sie zu berühren. Im Waisenhaus war er ein Außenseiter und wurde wegen seiner Andersartigkeit von den anderen Kindern gemieden und gefürchtet. Bereits im Alter von 11 Jahren hatte er eine Vorliebe dafür Anderen zu schaden und sie sich zu unterwerfen. Von seinen Opfern stahl er Spielsachen und sammelte sie als Trophäen in seinem Schrank. Außerdem hatte er eine Abneigung gegen alles was ihn “gewöhnlich“ machte und verabscheute deshalb seinen Namen, Tom. Tom schlug das Angebot Dumbledores aus mit ihm in die Winkelgasse zugehen und wollte lieber alleine gehen. Riddle war in Hogwarts von Anfang an bei Schülern und Lehrern beliebt. Dumbledore hingegen hatte ihm nie wirklich vertraut; >Ich nahm es nicht als selbstverständlich hin, dass er vertrauenswürdig war. Ich hatte wie gesagt beschlossen, ihn genau im Auge zu behalten, und das tat ich auch. Ich kann nicht behaupten, dass meine Beobachtungen in der ersten Zeit sonderlich fruchtbar gewesen wären. Er war mir gegenüber sehr zurückhaltend; ich bin sicher, er glaubte, er hätte mir vor lauter Freude, entdeckt zu haben, wer er wirklich war, ein wenig zu viel erzählt. Er war sorgsam darauf bedacht, nie wieder so viel zu verraten, aber was ihm in seiner Aufregung herausgerutscht war, konnte er nicht wieder zurücknehmen, und auch das nicht, was Mrs Cole mir anvertraut hatte. Er war aber klug genug und versuchte nie mich zu umgarnen, wie er so viele meiner Kollegen umgarnt hatte.< Riddle war von der Frage nach seiner Herkunft besessen, und fand bald heraus, dass sein Vater ein Muggel und seine Mutter eine Nachfahrin Slytherins gewesen sein mussten. Ab da legte er den Namen Tom Marvolo Riddle endgültig ab und nannte sich nur noch Lord Voldemort, wie er unter seinen Freunden bereits sein einiger Zeit genannt wurde (ein Annagramm seines Namens). In seinem 5. Schuljahr öffnete er die Kammer des Schreckens und tötete die Maulende Myrte. Als er 16 war, besuchte er in den Sommerferien seinen Onkel Morfin, Marvolo war bereits vor Jahren gestorben, und tötete seine Muggelgroßelter und seinen Vater, während er Morfin denken ließ, er habe es getan. Morfin wurde wieder nach Askaban geschickt und starb schließlich dort. Danach hatte ihm Dumbledore noch eine Erinnerung gezeigt. Harry hatte sie jedoch erst von Slughorn holen müssen. Flashback: Der blondhaarige Horace Slughorn saß mit einem Glas Wein in der einen und einer Schachtel mit kandierter Ananas in der anderen Hand, weit zurückgelehnt in einem bequemen Ohrensessel in seinem Büro. Seine Füße ruhten auf einem samtenen Polster und um ihn herum saßen ca. ein halbes Dutzend Jungen im Teenageralter. Harry erkannte Riddle sofort, wie er mit seinem hübschen Gesicht entspannt in seinem Stuhl saß. Harry fuhr zusammen, als er sah, dass er Marvolos goldenen Ring mit dem schwarzen Stein trug; er hatte seinen Vater bereits umgebracht. „Sir, stimmt es, dass Professor Merrythought in den Ruhestand geht?“, fragte Riddle. „Tom, Tom, wenn ich es wüsste, dürfte ich es Ihnen nicht sagen“, antwortete Slughorn und schlackerte missbilligend mit einem zuckerbestäubten Finger zu Riddle hin, obwohl die Wirkung ein wenig dadurch verpuffte, dass er zwinkerte. „Ehrlich gesagt, wüsste ich gerne, woher Sie Ihre Informationen bekommen, Junge; Sie wissen doch mehr als die halbe Lehrerschaft.“ Riddles Augen wanderten kurzzeitig zu dem Teenager neben sich und ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, während seine Augen amüsiert funkelten. Harry war kurzzeitig geschockt, denn so eine freundliche Geste passte irgendwie nicht zu Riddle und so richtete er seinen Blick auf den Jungen neben ihm. Er hatte langes, tiefschwarzes Harr und avadagrüne Augen. Seine Lippen zierte ein leichtes Grinsen und er saß ebenso entspannt in seinem Sessel wie Riddle. Im Gegensatz zu den anderen Jungen, die lachten und Tom bewundernde Blicke zuwarfen, beobachtete er Slughorn. Er schien sich Tom weder unterzuordnen, noch schien es von ihm verlangt zu werden. Durch Toms Blick war Harry sich sicher, dass er die Information von ihm hatte. Slughorn sprach in der Zeit weiter. „In Anbetracht Ihrer unheimlichen Fähigkeit, Dinge in Erfahrung zu bringen, die Sie nicht wissen sollten, und Ihrer wohlbedachten Schmeicheleien wichtigen Leuten gegenüber – übrigens, vielen Dank für die Ananas, Sie liegen vollkommen richtig, die habe ich am liebsten – wieder kicherten mehrere Jungen „- bin ich voller Zuversicht, dass Sie innerhalb von 20 Jahren zum Zaubereiminister aufsteigen werden. 15, wenn sie mir weiterhin Ananas schicken. Ich habe ausgezeichnete Beziehungen zum Ministerium.“ Tom Riddle lächelte nur, als die anderen erneut lachten. Harry viel auf, dass er keinesfalls der Älteste in der Gruppe von Jungen war, aber sie blickten offenbar alle zu ihm als ihren Anführer auf. „Ich weiß nicht, ob Politik mir liegen würde, Sir“, sagte er, als das Lachen verstummt war. „Zum einen habe ich nicht den richtigen Hintergrund.“ Der Schwarzhaarige neben ihm grinste still in sich hinein. Harry war sicher, dass er sich über einen Witz amüsierte, den nur er verstand: Zweifellos ging es darum, was er über den berühmten Vorfahren seines Anführers wusste. „Unsinn“, sagte Slughorn energisch, „bei Ihren Fähigkeiten kann es keinen Zweifel geben, dass Sie aus gutem Zaubererhause stammen. Nein, Sie werden es weit bringen, Tom, ich habe mich noch nie bei einem Schüler geirrt.“ Als die Uhr 11 schlug stemmte sich Slughorn aus seinem Sessel. „Du meine Güte, ist es schon so spät? Dann geht mal besser, Jungs oder wir kriegen alle Ärger. Lestrange, ich bekomme Ihren Aufsatz morgen, oder es gibt Nachsitzen. Dasselbe gilt für Sie, Avery. Smythe, Ihr Aufsatz war hervorragend, ich bin beeindruckt.“ Der Schwarzhaarige, anscheinend Smythe, nickte nur lächelnd und verließ mit den anderen Jungen den Raum. Flashback ende Danach fragte Tom Slughorn über Horkruxe aus, von denen er nachher 6 anfertigte. Harry runzelte die Stirn; Das war alles was er über Tom Riddles Schulzeit wusste. Doch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, wurde es um ihn herum plötzlich kalt und laut. Er hörte Stimmen, spuckte Wasser aus, nahm einen tiefen Atemzug und öffnete die Augen. TBC Kapitel 2: Familiy ------------------ Disclaimer: Keine der Figuren, Plätze oder magischen Begriffen gehören mir sondern J. K. Rowling. „blablabla“ jemand redet °blablabla° jemand denkt Kapitel 2 Harry wusste nicht welches der Gefühle die in ihm tobten am stärksten war. Zum einen war da die Erleichterung, denn er hatte es offensichtlich geschafft in die Vergangenheit zu reisen und ein neues Leben zu beginnen, ohne seine geistigen Fähigkeiten auf die eines Stück weichgekochten Gemüses zu reduzieren (was durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen war) oder zu sterben. Beides Szenarien, die er froh war vermieden zu haben, zusammen mit dem, wo er als körperloses Stück Egomasse durch die Gegend schwebte und besonders spirituell begabte Individuen zu Tode erschreckte. Obwohl es interessant gewesen wäre zu sehen, ob Sybill Trelawney irgendwann in ihrem Leben dazu in der Lage gewesen wäre. Wahrscheinlich eher nicht. Dann war da diese Hilflosigkeit, weil er einfach nur da liegen und nichts tun konnte außer weniger intelligent vor sich hinzubrabbeln und gelangweilt an die Decke zu starren, denn umdrehen konnte er sich auch noch nicht allein. Dann hätte er wenigstens den weißen, penibel rein gehaltenen Linoleumboden ansehen können, auf dem sein kleines Bettchen stand. Okay, dass war auch nicht viel interessanter, aber besser noch als zum neunten Mal die kleinen Löcher in der kalk-weißen Decke über seinem Kopf zu zählen. Es waren sechshundertdreiundzwanzig. Und zwar alle neun Male. Und zum Schluss war Harry ziemlich verwirrt, denn er musste sich bei den ganzen neuen Eindrücken erst einmal zurecht finden. Das für ihn grelle Licht des Tages das durch die Fenster viel, so ganz anders als die Dunkelheit in der er sich so lange befunden hatte. Die lauten stimmen die auf dem Flur außerhalb des Zimmers durch die Tür drangen. Der weiche Stoff der kuscheligen Decke und des federnden Kissens auf dem er lag. Und dann war da die Tatsache, dass er so gut wie gar nichts erkennen konnte. Alles war verschwommen und Harry war sich nicht sicher, ob das daran lag, dass er keine Brille aufhatte oder ob Babys generell schlecht sahen. Wenigstens wusste er jetzt wo er bis vor kurzem noch gewesen war, auch wenn ihn die Antwort auf seine Frage sehr erschreckte und irgendwie unheimlich und vor allem unangenehm war. So wie er das sah, war er gerade geboren worden, und echt mal; wer will schon seine eigene Geburt miterleben, zumindest mit nachhaltigen Erinnerungen? Sie zu Erleben war wahrscheinlich nicht schlecht, aber es gab einen Grund dafür, dass man das ganze vergaß. Einen guten Grund. Doch nicht alles war wirklich schlimm gewesen. Er erinnerte sich wie er, in eine warme Decke gekuschelt, in den Armen seiner (neuen) Mutter lag nachdem man ihn unendlich lange gewogen, gemessen und untersucht hatte. Harry betrachtete die Frau die ihn hielt genau. Sie hatte lange schwarze Haare und aristokratische Gesichtszüge mit edler, blasser Haut und war, soweit Harry das erkennen konnte, sehr schön. Die Erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch auf ihren vollen, rosa Lippen lag ein Lächeln und ihre blauen Augen strahlten ihm glücklich entgegen. Neben ihr saß ein Mann mit grünen Augen und dunkelbraunem Haar. Auch sein Gesicht glühte vor Glückseligkeit. In diesem Moment meldete sich der Arzt der vor dem Bett stand in dem die Frau lag. „Sie und Ihr Sohn sind vollkommen gesund. Dass er bisher keinen Laut von sich gegeben hat, muss nichts bedeuten, manchmal haben magische Kinder einfach kein Bedürfnis danach zu schreien. Was soll ich als Namen für das Kind eintragen?“ „Lucien“, antwortete die Frau glücklich, „Lucien Phineas Smythe.“ Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn. „Dass hast du gut gemacht.“ sagte der Mann neben ihr (höchstwahrscheinlich sein neuer Vater) sanft, eher er sie küsste und sowohl sie als auch Harry/Lucien stolz betrachtete. Harry wusste nicht was er denken oder fühlen sollte. Es war ihm irgendwie peinlich, dass man ihn betrachtete und über ihn sprach, als würde er gar nichts verstehen, was bei einem normalen Baby sicherlich der Fall war, aber andererseits, fühlte er sich zum ersten mal wirklich geliebt und das war ein schönes Gefühl, wenn auch ein wenig seltsam. Naja, unternehmen konnte er sowieso nichts dagegen, er war gerade mal ein paar Minuten alt, also würde er einfach abwarten müssen was passieren würde. Der Arzt verließ den Raum um der jungen Familie ein wenig Zeit für sich zu gönnen. „Er hat deine Augen, Jonathan, so ein wundervolles Grün. Schau nur wie er uns ansieht. Als würde er überlegen, ob wir ihm gute Eltern sein können.“ wisperte seine Mutter zärtlich. Harry konnte es sich nicht verkneifen leise zu glucksen; so ungefähr darüber hatte er gerade nachgedacht. Seine Eltern begannen zu strahlen. „Er lacht! Wie süß.“ sagte sein Vater begeistert und strich dem Säugling sanft über den Kopf. Der fühlte sich immer wohler in den Armen seiner Mutter und konnte nicht verhindern, dass er leicht gähnte und anfing zu dösen. Er bemerkte noch, wie seine Mutter anfing ihn leicht hin und her zu wiegen und „Er ist so süß. Eines Tages wird er vielen Mädchen das Herz brechen.“ flüsterte, ehe er vollends einschlief. NSC Die nächsten Tage verbrachten Harry und seine Mutter im Krankenhaus. Es passierte nicht besonders viel außer weiteren Untersuchungen und den regelmäßigen Besuchen seines Vaters. Aus Scham hatte Harry sich zuerst geweigert sich stillen zu lassen, was seine Eltern in Panik versetzt und den Ärzten Sorge bereitet hatte. Aber wirklich; Harry fühlte sich äußerst unwohl bei dem Gedanken einer fremden Frau, auch wenn diese Frau so gesehen seine Mutter war, an den Brüsten zu nuckeln, vor allem weil er eigentlich schon 19 Jahre alt war. Irgendwann jedoch fing seine Mutter aus Verzweiflung an zu weinen, also riss er sich zusammen und ließ sich endlich stillen. Er wollte seinen neuen Eltern keinen solchen Kummer bereiten und außerdem hatte er Hunger. In dieser Zeit hatte Harry viel Zeit zum Nachdenken. Er entschied, dass es nichts bringen würde sich an seine alte Vergangenheit zu klammern. Er musste damit abschließen und nicht nur körperlich sondern auch geistig ein neues Leben anfangen. Dabei merkte er, dass seine Vergangenheit immer mehr verblasste. Zaubersprüche, -tränke etc. und sein Wissen über die magische Welt waren noch klar und deutlich, doch wirkliche Einzelheiten über sein Leben als Harry Potter konnte er nicht mehr erfassen. Er wusste allerdings noch den Grund seiner Zeitreise, den würde er nie vergessen. So wurde er endgültig zu Lucien Smythe. Nach dieser Erkenntnis grübelte er über seine Zukunft nach. Sein Geld war wahrscheinlich auf dem Konto seiner Eltern gelandet. Von seiner mütterlichen Seite konnte er nicht besonders viel erwarten, denn seine Mutter, Cormia Black, war wegen der Hochzeit mit seinem Vater aus dem Hause Black verbannt worden und wer aus der Familie verbannt worden war, bekam nichts mehr von ihr. Sein Großvater väterlicherseits jedoch, war anscheinend reich gewesen und hatte fast alles seinem ältesten Sohn, Luciens Vater, vererbt. Deswegen hatten sein Vater und sein jüngerer Bruder Edward wohl auch kein besonders gutes Verhältnis zueinander. Das zumindest hatte er aus den Gesprächen zwischen seinen Eltern herausgehört. Genauso wie den Fakt, dass seine beiden Paten (Macretia Thurgood und Helvin Crabbe) der Patenschaft nur äußerst widerwillig zugestimmt hatten. Kein Wunder, schließlich waren beide angesehene, alte Reinblutfamilien und er nur ein dreckiges Halbblut. Lucien wunderte sich, wieso ausgerechnet bekannte Schwarzmagier seine Paten sein sollten (nicht dass er was gegen Schwarzmagier hätte, er war ja selbst einer) die ihn doch wohl am allerwenigsten haben wollten, doch anscheinend hatten seine Eltern keine andere Wahl. °Kennen wohl nicht besonders viele Zaubererfamilien, was?° Am zweiten Tag im Krankenhaus war sein Vater nicht der Einzige, der Lucien und seine Mutter besuchte. „Großtante Isla! Du kommst uns besuchen?!“ rief seine Mutter überrascht und erfreut aus. „Natürlich tue ich das Cormia, Kind. Er ist mein Urgroßneffe.“ Neugierig betrachtete Lucien die ältere Dame die durch die Tür trat. Sie trug einen dunkelgrünen Umhang von normaler Qualität, unauffälligen Schmuck und eine einfache, grüne Handtasche an ihrem Arm. Sie hatte tiefe Falten im Gesicht und ihre grauen Haare waren zu einem strengen Dutt zurückgekämmt. Ihr Gesichtsausdruck jedoch war weich als sie ihre Großnichte und deren Sohn betrachtete. „Nun zeig den kleinen Racker mal her. Was für ein hübscher Junge. Ich hoffe er ist gesund?“ „Ja das ist er. Lucien und mir geht es wunderbar.“ antwortet Cormia strahlend. Fröhlich umarmte sie ihre Großtante, küsste sie auf die Wange und legte ihr ihren Sohn in die Arme. Großtante Isla wurde vor langer Zeit ebenfalls aus der Familie verband. Sie hatte einen Muggel geheiratet und wurde ohne wenn und aber verstoßen. Cormia hatte sie vor dem Bruch mit ihrer Familie nicht gekannt, doch als sie Jonathan heiratete, hatte sich Großtante Isla mit ihr in Verbindung gesetzt und ihr durch die ersten paar Monate geholfen. Sie gehörte zu den wenigen Verwandten, mit denen sie noch Kontakt hatte. „Aah wirklich. Er ist ein richtiger Black. Diesen Ausdruck in den Augen kenne ich von meinen Geschwistern. Verwöhnt ihn bloß nicht zu sehr.“ „Wir werden unser bestes tun Isla.“ merkte sein Vater an. „Nun, ich bin nicht die einzige Besucherin. Nun kommt schon rein!“ rief sie Richtung Tür. Auf Islas Worte hin wurde ein Kopf durch die Tür gesteckt und ein Klopfen ertönte. „Hallo Schwester!“ Durch die Tür kamen zwei Mädchen, ein Junge und ein älterer Mann. Die Mädchen hatten beide dunkle Haare und feine Gesichtszüge. Ihre Augen waren grau und ihre Gesichter offen und herzlich wobei die Ältere der beiden etwas kühler schien. Der Junge war ein wenig älter als die Mädchen und wirkte mit seinen weichen Gesichtszügen, dem hellbraunen Haar und den schokoladenfarbenen, leuchtenden Augen ziemlich jungenhaft. Der Mann der zuletzt eintrat, war hochgewachsen und drahtig. Sein Gesichtsausdruck war kalt doch seine Augen funkelten freundlich und auf seinen Lippen lag ein leichtes Lächeln. „Callidora, Cedrella! Wie kommt ihr denn hierher? Sag bloß du hast die beiden von zu Hause entführt Onkel Phineas und Marius hast du auch mitgebracht!“ Überglücklich begrüßte Cormia ihre beiden kleinen Schwestern. Callidora würde nächstes Jahr nach Hogwarts gehen, sie war erst nach dem Abreisetermin nach Hogwarts geboren, und war letzten Monat 11 geworden während Cedrella gerade erst 9 war. Cormia war ganze 11 Jahre älter als Callidora und machte so die beiden Kinder zu Tanten. Traurig war nur, dass ihre Schwester Charis nicht hier war, doch die Jüngste der vier Schwestern war nicht so aufgeschlossen wie die übrigen drei und ließ sich leichter von ihrer Familie beeinflussen. Es war für Onkel Phineas bestimmt schon schwierig genug gewesen, ihre Eltern zu überreden Callidora und Cedrella ausführen zu dürfen. Dass sie sie besuchen kamen, hatte er bestimmt nicht erwähnt. Onkel Phineas wurde in der Familie nicht sonderlich hoch geschätzt auch, wenn er offiziell noch ein Teil der Familie war. Es hieß, er würde sich für Muggelrechte interessieren und sie unterstützen und Cormia war sich sicher, dass er bald aus der Familie verband werden würde vor allem wenn ihre Verwandten herausfinden würden, dass er seinen Neffen Marius bei sich aufgenommen hatte. Ihr Cousin Marius war ein Squib, was man vor 2 Jahren herausfand als er keinen Brief von Hogwarts bekam. Er wurde sofort von seiner Familie verlassen und nur Onkel Phineas war es zu verdanken, dass er nicht in einem Muggelwaisenhaus gelandet war. Marius war ein guter und fleißiger Junge, der trotz dem Verrat seiner Familie immer fröhlich und freundlich war. Cormia hatte ihn schon früher sehr gemocht und war froh dass aus ihm so ein glückliches Kind geworden war. Nachdem Cormia von allen begrüßt worden war, rissen sie sich um den kleinen Lucien. Phineas war sichtlich gerührt, als sie ihm erzählten, dass ihr Sohn nach ihm benannt worden war und ihre kleinen Schwestern konnten gar nicht genug von dem Baby bekommen. „Er ist so süß! Ein richtiger Wonneproppen. Du kannst dich so glücklich schätzten Cormia. Eines Tages will ich auch so einen süßen Sohn haben.“ schwärmte Callidora träumerisch. „Das wirst du bestimmt Calli. Hab nur Geduld.“ Lächelnd betrachtete Cormia ihre Familie. Sie wurde vielleicht vom Großteil ihrer Familie gehasst und ignoriert, doch diese fünf Personen hatten sie nicht verlassen und das war alles was sie brauchte um glücklich zu sein. Zwei Tage später wurden sie aus dem Krankenhaus entlassen und gingen nach Hause. NSC Das Haus in dem sie lebten, war nicht sonderlich groß, aber auch nicht klein, und sah mit seiner gelb gestrichenen Fassade bereits von außen warm und gemütlich aus. Auch innen war alles hell und freundlich eingerichtet, obwohl es nicht wirklich zu den Einwohnern zu passen schien. Mr. und Mrs Smythe waren zwar freundlich und innerhalb ihrer kleinen Familie sehr herzlich, doch nach außen hin waren sie kühl, abweisend und arrogant. In der Gegend in der sie wohnten waren sie geduldet, hatten aber keine Freunde. Kinder hielten sich von dem Haus der Smythes fern und die Erwaschenen schenkten der Familie nur abweisende Blicke wenn diese vorbei kam. Alles in allem hatten die Smythes nichts mit ihren Nachbarn zu tun, wodurch niemand wirklich etwas über sie wusste außer dem Offensichtlichen; Mr. Smythe war ein hochgewachsener braunhaariger Mann mit scharfen Gesichtszügen und kühlen grünen Augen. Über seine Arbeit war nicht viel bekannt, doch er verließ jeden Morgen früh das Haus in einem perfekt gebügelten Anzug und kam gegen Nachmittag wieder zurück. Wenn er normal nach draußen ging, um einen Spaziergang oder Ähnliches zu machen, trug er stets feine, teure Kleidung und verhielt sich immer korrekt. Er war der Sohn eines reichen Unternehmers und ließ dies jeden spüren der mit ihm sprach. Mrs Smythe war eine ruhige, schwarzhaarige Frau die durch ihren zierlichen Körperbau und den edlen Gesichtszügen aus der Menge hervorstach und jedem Mann direkt ins Auge fiel. Ihre Schönheit war atemberaubend und ihre großen blauen Augen schienen ihrem Gegenüber bis in die Seele zu blicken. Genau wie ihr Mann erlaubte sie sich keine Fehltritte und ihre Bewegungen waren geschmeidig wie eine Katze. Sie schien nicht zu arbeiten, denn man sah sie selten das Haus verlassen und wenn nur in Begleitung ihres Mannes. Sowohl Mr. als auch Mrs Smythe waren sehr jung, Anfang 20, und bekamen niemals Besuch. Seit einiger Zeit, gab es noch ein drittes Familienmitglied: den Sohn der beiden, Lucien. Er war sehr niedlich, mit seinen großen grünen Augen, der kleinen Stupsnase und dem schwarzen Haarflaum auf dem kleinen Köpfchen. Allerdings war etwas an ihm den Nachbarn nicht geheuer. Er war äußerst still, keiner der Nachbarn hatte ihn jemals schreien oder weinen gehört, selbst bei dem größten Lärm, und seine Augen schienen geradezu unheimlich intelligent seine Umgebung zu betrachten. Doch genau konnte niemand etwas über ihn sagen, denn niemand traute sich wirklich in die Nähe der Smythes. So wusste niemand etwas Genaues über diese Familie. Und weil niemand sie besser kannte oder etwas mit ihnen zu tun haben wollte, wusste auch keiner der Nachbarn dass die Smythes alles andere als gewöhnlich waren. Mr. und Mrs Smythe waren beide magisch begabt, beide hatten die „Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei“ besucht und hatten sich dort kennen und lieben gelernt, trotz der Unterschiede die zwischen ihnen herrschten. Jonathan Smythe war ein muggelgeborener Zauberer, der wegen seiner List und seinem Verstand nach Slytherin geschickt wurde. Dort wurde er größtenteils ignoriert oder verspottet, denn in Slytherin befanden sich fast ausschließlich Reinblüter. Doch er hielt durch und schloss als einer der Besten seines Jahrgangs Hogwarts ab. Cormia Black hingegen stammte aus einer der ältesten Reinblutfamilien überhaupt und als Älteste von vier Kindern achteten Arcturus und Lysandra Black darauf, dass sich ihre Tochter auch dem entsprechend verhielt. Sie war reich, intelligent und wunderschön, eine würdige Nachfolgerin der Familie Black, die später mit einem anderen einflussreichen Reinblüter verheiratet werden sollte. Unglücklicherweise verliebte sie sich in Jonathan und als sie entschied ihn zu heiraten wurde sie aus der Familie verband. „Toujours pur“, „Immer rein“ lautet das Familienmotte und deshalb konnten die Blacks es nicht dulden, dass sie ein Schlammblut heiratete. Doch obwohl sie einen Muggelgeborenen heiratete konnte sie ihre Wurzeln nicht ganz leugnen und blieb Schwarzmagierin, ebenso wie ihr Mann. Um wenigstens etwas Geld zu haben, hatte Cormia noch vor der Bekanntmachung ihrer Beziehung zu Jonathan den ihr zustehenden Teil des Familienvermögens beiseite geschafft. So war die Familie, zusammen mit dem Erbe ihres Mannes, äußerst reich. NSC Lucien saß entspannt in einem großen, braunen Ohrensessel in der kleinen Bibliothek die sich im zweiten Stock des Hauses befand und las ein Buch über schwarzmagische Geschöpfe. Er hatte das Buch bereits gestern angefangen und las nun noch die letzten Seiten durch ehe er es mithilfe von Zauberei wieder an seinem Platz im Regal stellen würde. Ohne war es ihm nicht möglich, denn sein Körper war noch zu klein. Außerdem musste er ständig aufpassen nicht von seiner Mutter erwischt zu werden, denn mit seinen 18 Monaten sollte er noch gar nicht in der Lage sein ein so schweres Buch ordentlich zu halten geschweige denn es zu lesen. So lauschte er ständig auf Schritte, zweifelte jedoch daran welche zu hören, denn seine Mutter war unten in ihrem Zaubertranklabor und sein Vater war arbeiten. Nach ein paar Minuten klappte er das Buch zu, wendete einen Schwebezauber an und ließ den Wälzer wieder an seinen Platz zurück schweben. Gedankenverloren sah er dem Buch beim Schweben zu; es hatte eine Ewigkeit gebraucht, bis er wieder einigermaßen zaubern konnte auch, wenn die Magie die dank seiner Eltern in diesem Haus überall in der Luft hing, ihm die Sache erleichtert hatte. Als erstes hatte er bemerkt, dass er seine Magie nicht besonders gut unter Kontrolle hatte, wenn auch besser als normale Zauberer und Hexen in diesem Alter. Erschwerend kam hinzu, dass er in stiller und stabloser Magie nicht wirklich gut war, er hatte sie zwar gelernt und auch schon angewendet, aber hatte sich nie übermäßig damit beschäftigt und er konnte noch nicht richtig sprechen. So hatte er die ersten drei Monate vor allem an der Kontrolle über seine Magie gefeilt, was nicht besonders schwer war wenn man ohnehin nichts zu tun hatte. Richtig Sprechen konnte er erst mit 16 Monaten, denn zuvor waren noch nicht alle seine Zähne gewachsen. Normalerweise dauerte das bei Kleinkindern bis diese etwa 2½ Jahre alt waren, doch wegen des Zaubers, ging das alles bei ihm wohl schneller und er war froh darüber, denn das Zahnen schmerzte höllisch sodass er sich sogar dazu herab gelassen hatte heimlich an den Beißringen zu knabbern, die ihm seine Mutter gekauft hatte. Bis alle Zähne da waren übte er sich in stiller Magie, denn er hatte Angst mit seinem unvollständigen Gebiss einen Zauber falsch auszusprechen und wer weiß was anzustellen. Mit 8 Monaten machte er seine ersten Schritte sodass er wenige Tage später endlich wieder laufen konnte. Als seine Eltern bemerkten dass er schon alleine gehen konnte, waren sie ganz aus dem Häuschen gewesen und hatten geschwärmt, wie weit voraus er anderen Kindern seines Alters doch sei. Wie weit konnten sie nicht wissen. Seit er wieder einigermaßen zaubern und zumindest krabbeln konnte, hatte er es sich angewöhnt in der Bibliothek zu lesen (unbemerkt von seinen Eltern und dem Hauself) und als er endlich laufen konnte, wurde es noch einfacher für ihn, trotz der verschlossenen Kinderzimmertür. Seitdem hatte er viele Bücher gelesen, ob nun über magische Wesen, Zaubertränke, dunkle Künste, Kräuterkunde oder sonstigem magischen Wissen. Die Bibliothek war nicht besonders groß, hatte aber interessante Lektüren. Ihr Boden bestand aus dunkelbraunen Parket und auch die Regale und kleinen Ablagetische waren aus dunklem Holz gefertigt. Die Wände waren dafür in einem hellen Cremeton gestrichen und zwei große Fenster erhellten den Raum komplett. Neben dem Sessel in dem Lucien gesessen hatte, standen noch zwei weitere im Raum. Lucien riss sich vom Anblick seines Lieblingsortes los, öffnete die große dunkle Flügeltür und schlich sich zurück in sein Zimmer. Dort angekommen verschloss er wieder die Tür, setzte sich auf den Boden und dachte noch einmal über das eben Gelesene nach um es auch wirklich zu behalten. Während er nachdachte, schweiften seine Augen durch sein Zimmer. Der Boden war mit einem flauschigen, dunkelgrünen Teppich ausgelegt und auch die Wände waren dunkelgrün gestrichen. Auf der silbernen Bordüre waren Schlangen abgebildet und auch auf den hellen Möbeln ringelten sich Schlangen unterschiedlicher Größe. An der, oh Überraschung, ebenfalls grünen Decke hing ein silberner Kronleuchter. Das Mobiliar bestand aus einem weißen Kinderbett mit Gitterstäben, einer hellen Holztruhe mit Spielsachen darin, einer weißen Wickelkommode, die schon seit einigen Monaten nicht mehr gebraucht wurde, einem Regal mit Büchern, einem Sessel und einem kleinen Schrank. An der Wand neben der Spielzeugtruhe, stand ein kleiner Kinderbesen, der höchstens einen Meter hoch stieg und den ihm sein Vater zum ersten Geburtstag geschenkt hatte. Seine Mutter war nicht sonderlich begeistert gewesen, hatte es aber nach einigem guten Zureden akzeptiert. Jeder magische Betrachter konnte mit Bestimmtheit sagen, dass dieses Zimmer ein Slytherin eingerichtet hatte und Lucien gefiel es. Als er Schritte hörte stand er auf, holte sich ein Bilderbuch (natürlich bewegten sich die Bilder), setzte sich in den Sessel und klappte das Buch in der Mitte auf. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Cormia näherte sich der Tür ihres Sohnes. Mit einem einfachen ‚Alohomora’ öffnete sie die Tür (Nachdem ihr Sohn laufen gelernt hatte, hatten sie als Vorsichtsmaßnahme begonnen die Tür zu verschließen wenn sie ihn allein ließen damit er sich nicht bei einer seiner Entdeckungstouren durchs Haus verletzte) und entdeckte ihren kleinen Liebling im Sessel mit einem Bilderbuch in der Hand. Als er sie eintreten hörte hob er den Kopf, lächelte sie an und sagte freudig „Mummy.“. Warm sah sie auf ihren kleinen Schatz herab, ging auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Na mein Schatz, was machst du denn gerade?“ Lucien hielt ihr das Buch hin. „Lesen.“ Cormia streichelte ihm über sein schwarzes Haar. Natürlich las ihr Sohn nicht wirklich sondern betrachtete nur die Bilder, doch sie widersprach ihm nicht. „Sollen wir es zusammen lesen?“ fragte sie zärtlich. Nachdem ihr Sohn genickt hatte hob sie ihn hoch, setzte sich in den Sessel und platzierte das Kind auf ihrem Schoß. Während sie sich die Bilder gemeinsam anguckten und sie einzelne kleine Texte vorlas, betrachtete sie immer wieder ihren Sohn und dachte an die letzten 18 Monate. Lucien hatte sich rasend schnell entwickelt, bereits jetzt waren alle seine Milchzähne vorhanden, weswegen er bereits feste Nahrung zu sich nahm, und er konnte laufen und einzelne Wörter und Sätze sprechen. Auch aufs Töpfchen ging er schon weswegen die Wickelkommode an der gegenüberliegenden Wand eigentlich nur noch zur Zierde diente. Es war schon merkwürdig gewesen; Lucien war, seitdem er laufen konnte, immer aufs Töpfchen gegangen und hatte keine Windeln mehr akzeptiert. Er hatte auch nie geschrien oder geweint, selbst als er am Anfang immer mal wieder hingefallen war. Sie war immer sofort zu ihm gelaufen, doch er hatte immer nur einen sturen Gesichtsausdruck aufgesetzt und war wieder aufgestanden, nicht einmal Tränen waren in seinen Augen gewesen. Keine einzige Nacht wurde sie von ihm geweckt und sie musste immer wieder überprüfen ob seine Windeln voll waren und darauf achten, dass sie nicht vergaß ihn zu füttern denn sie wusste er würde sich nicht von alleine melden. Am Anfang hatten sie befürchtet dass er stumm war, doch manchmal lachte er, obwohl er ungewöhnlich ernst für sein Alter war, oder brabbelte, wie jedes Kleinkind, leise vor sich hin. Ja, sie wusste dass ihr Sohn etwas Besonderes war. Jedes mal wenn er sie ansah, konnte sie die Intelligenz in seinen Augen aufblitzen sehen und sie war unglaublich stolz auf ihren kleinen Prinzen. Sie hatte irgendwie das Gefühl dass er alles verstand was sie sagte und so erzählte sie ihm viel über ihre Kindheit, ihren Verwandten, Geschichten aus Hogwarts und so weiter. Er hörte ihr immer zu, unterbrach sie nicht und beschäftigte sich auch nicht mit irgendetwas anderem; es war schon beinahe unheimlich. Doch sie würde sich niemals vor ihrem Liebling fürchten. Viel eher, war sie stolz auf ihn. Nachdem sie das Buch durch hatten, rutschte Lucien von ihrem Schoß, stellte das Buch zurück ins Regal und ging zu seinem Besen. Mit diesem in der Hand kam er auf sie zu. „Darf ich fliegen?“ fragte er und sah sie mit seinen großen Augen bittend an. Cormia seufzte, konnte sich ein Lächeln jedoch nicht verkneifen; er wusste genau dass sie es nicht leiden konnte, wenn er auf seinem Besen flog. Der einzige Grund warum sie ihm überhaupt erlaubt hatte den Besen zu behalten den ihm sein Vater hinter ihrem Rücken gekauft hatte, war, dass sie gesehen hatte wie viel Spaß er beim Fliegen hatte. Wenn er auf dem Besen saß, war er immer viel gelöster und fröhlicher als sonst. Sie war sich sicher, dass er einmal ein großartiger Quidditch-Spieler werden würde. Sie gab nach; diesem Blick konnte sie sowieso nicht lange widerstehen. „Na gut, lass uns in den Garten gehen.“ Lächelnd nahm sie seine kleine Hand in ihre und gemeinsam gingen sie in den kleinen Garten auf der Rückseite des Hauses. Sie hatten ihn mit einem Zauber belegt, sodass niemand Lucien beobachten konnte wie auf seinem Besen durch die Gegend flog. Da es Anfang Julie war, war es warm draußen und so mussten sie sich keine Jacken anziehen. Verträumt und doch immer wachsam beobachtete sie ihren Sohn. Selten sah sie ihn so strahlen wie auf seinem Besen. Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um ihre Taille und ein Kopf wurde auf ihre Schulter gebettet. „Hallo Schatz.“ hörte sie die tiefe Stimme ihres Mannes. „Hallo Liebling.“ antwortete sie sanft. Sie verdrehte leicht den Kopf um Jonathan einen Kuss zu geben und lehnte sich dann an ihn um mit ihm gemeinsam ihren Sohn zu beobachten. Als dieser seinen Vater entdeckte, lächelte er breit und kam auf sie zugeflogen. „Daddy!“ Jonathan löste sich von ihr und fischte Lucien direkt aus der Luft um ihn hoch zu heben. „Hey, nicht so stürmisch junger Mann.“ brummte er zärtlich, bevor er ihm durch die Haare fuhr und einen Kuss auf die Wange gab. „Warst du auch schön artig während ich nicht da war?“ „Ja. War ganz lieb.“ grinste Lucien breit. Als Cormia dieses Bild sah, lächelte sie warm und ihr Herz lief fast über vor Liebe. Ja, es war richtig gewesen sich von ihrer Familie loszusagen und Jonathan zu heiraten. Denn nun war sie glücklich und hier bei ihr waren die beiden Personen die ihr mehr bedeuteten als alles andere auf dieser Welt. Ihr über alles geliebter Ehemann und ihr kleiner Sohn. Ihre beiden Männer. Und mehr brauchte sie nicht. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Still lag Lucien in seinem Bettchen und betrachtete die Decke. Den Rest des Tages hatte die Familie im Garten verbracht, wo sie viel herumgetollt hatten. Am Abend dann hatten sie noch gemeinsam im Wohnzimmer gesessen und seine Mutter hatte ihm im Schein des Karminfeuers eine Geschichte vorgelesen welche ihn nicht sonderlich interessiert hatte, der er aber trotzdem anscheinend aufmerksam zugehört hatte. Und jetzt lag er hier und hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Er wusste irgendetwas würde morgen passieren, er spürte es bereits seit Wochen. Er hatte keine Ahnung was es war, aber es würde schrecklich werden und er wusste dass seine Eltern vermutlich sterben würden. Er hatte es im Gefühl, wie eine schreckliche Vorahnung. Die letzten Wochen hatte er sich oft in den Schlaf geweint denn obwohl er sie erst 18 Monate lang kannte, liebte er Cormia und Jonathan Smythe, schließlich waren sie seine Eltern. Mittlerweile hatte Lucien keinerlei Verbindungen mehr zu seinem früheren Leben. Er hatte neu angefangen und das hieß alle früheren Gefühle und familiäre Bindungen zu kappen. Er war nicht mehr Harry James Potter sondern Lucien Phineas Smythe und deshalb liebte er seine Eltern und der Gedanke sie zu verlieren schmerzte, doch er würde darüber hinweg kommen. Außerdem hatte er sich darauf vorbereitet. Trotzdem erwartete er den morgigen Tag mit Schrecken. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Angestrengt konzentrierte er sich auf das Kissen welches ca. 1 Meter von ihm entfernt auf dem Boden lag. Wie die meisten Dinge in seinem Zimmer war es grün mit silbernen Stickereien verziert, seine Eltern waren halt Slytherins und er mochte das dunkle grün. Es war äußerst beruhigend und passte zu seinen Augen auch wenn diese etwas intensiver waren. Aber das war zurzeit egal, denn er wollte mittels stabloser und stummer Magie diese Kissen zuerst schweben lassen und es dann zuerst in eine Schlange und dann in eine Kette verwandeln. Keine leichte Aufgabe, denn er konnte zwar einzelne Zauber mittlerweile eigentlich recht problemlos ausführen, doch die Kombination mehrerer Zauber mittels stummer und stabloser Magie war etwas ganz anderes. Außerdem war die Verwandlung lebloser Gegenstände in Lebewesen schwieriger und er musste den Gebrauch seiner Magie weiterhin üben, denn er war noch lange nicht wieder in seiner alten Form. °Wingardium Leviosa° Langsam stieg das Kissen in die Luft und blieb etwa auf Augenhöhe schwankend in der Luft schweben. Leicht kniff Lucien die Augen zusammen und konzentrierte sich noch stärker. Während er das Kissen in der Luft schweben ließ wandte er einen Wandlungszauber an. Das Kissen fing mit ein wenig Verzögerung an sich zu verändern und es entstand eine etwa 20 cm lange Schlange, so dick wie Luciens kleiner Finger. Sie hatte die Gleiche Farbe wie das Kissen und die Musterung auf ihrer Haut war silberfarben. Lucien runzelte leicht die Stirn, nicht sonderlich zufrieden mit dem Ergebnis. Die Schlange lebte nicht, zumindest nicht viel. Wieder begann er sich zu konzentrieren und verwandelte die Schlange in eine Kette die vor ihm in der Luft schweben blieb. Vorsichtig streckte er die Hand aus; er hatte keine Ahnung ob seine Verwandlung richtig geglückt war, nachher schnappte sie noch nach ihm. Doch das Schmuckstück war leblos wie es sich gehörte und lag kühl und schwer in seiner Hand. Leicht fuhr er über den Anhänger und betrachtete zufrieden sein Werk, welches ihm diesmal perfekt gelungen war; das dunkle Mal hing an einer silbrig-grünen Metallkette. Der Totenkopf und die aus ihm kriechende Schlage, die sich danach zu einem offenen Knoten umschlang, waren dunkelolivegrün, fast schon schwarz, und aus den dunklen Augenhöhlen blitzen Lucien zwei Smaragde entgegen die die Farbe seiner Augen besaßen. Nachdenklich ließ er die Kette vor seinem Gesicht baumeln. Dies sollte seinen neuen Status kennzeichnen, auch wenn er bisher der einzige war, der dieses Zeichen verstand. Mit der Kette wollte er seine Loyalität und seine Zugehörigkeit zum dunklen Lord ausdrücken und er würde sie ab jetzt jeden Tag tragen um sich seiner Mission immer wieder bewusst zu machen. Leicht lächelnd, hängte er sich die Kette um den Hals. Die Smaragdaugen des Totenkopfes schienen kurz aufzublitzen und als der Anhänger seine Brust berührte, wurde das ganze Haus von einer Explosion erschüttert. TBC Anmerkung: Die drei Blackschwestern Callidora, Cedrella und Charis gibt es wirklich. Callidora heiratete später Harfang Longbottom und ist (möglicherweise) Nevilles Urgroßmutter. Cedrella wurde später verbannt weil sie Septimus Weasley heiratete, wahrscheinlicher weise Arthur Weasleys Vater. Charis ist vielleicht die Mutter von Barti Crouch sr. und somit Barti Crouch jr.´s Großmutter. Auch Marius und Phineas existieren laut J. K. Rowling ebenso wie Isla Black. Ich habe einzig und allein Cormia als älteste Schwester hinzugefügt. Kapitel 3: Alone with wizards ----------------------------- Disclaimer: Harry Potter gehört nicht mir sondern J.K. Rowling. „blablabla“ jemand redet °blablabla° jemand denkt ´blablabla´ Zauberspruch der weder gesagt noch gedacht sondern nur genannt wird Kapitel 3 Er saß auf dem kleinen Bett in seiner Kammer und las ein Buch über schwarze Magie welches er aus der Bibliothek stibitzt hatte. Fasziniert blätterte er die Seiten des alten Buches um. Es standen viele Zauber darin, die er noch nicht kannte oder die so grausam waren, dass er sich nicht sicher war ob er sie überhaupt kennen wollte. Als er gerade auf der Hälfte der Seite angekommen war, machte sich der Weckzauber den er auf sich gesprochen hatte bemerkbar und seufzend klappte er das Buch zu und versteckte es unter seiner Mattratze. Ein primitives Versteck, aber er hatte nichts Besseres. Mit einem ‚finite’ beendete er den Zauber und stand auf um in den Speisesaal zu gehen. Er wurde nicht geweckt und musste von selber rechtzeitig zum Essen erscheinen, wenn er noch etwas bekommen wollte, weswegen er bereits an seinem zweiten Tag hier in der Bibliothek nach einem entsprechenden Zauber gesucht hatte. Das Anwesen in dem er lebte war zwar groß, aber nicht riesig. Es hatte keine Flügel, war dafür aber vier Stockwerke hoch. Im unteren Teil befanden sich die Eingangshalle, Küche, der Speise- und ein Ballsaal. Der zweite Stock beherbergte die Bibliothek, das Wohnzimmer, Luciens Kammer und ein Tränkelabor. Im dritten Stock waren die Schlafzimmer der Thurgoods und mehrere Gästezimmer untergebracht während der Dachboden den obersten Stock bildete auf dem nicht nur Gerümpel gelagert wurde, sondern auch die Hauselfen lebten. In jedem Stock, außer dem vierten, gab es ein oder mehrere Badezimmer. Lucien ging über den hellen steinernen Fußboden auf die dunkle Eichentür zu, klopfte und betrat schließlich den Saal. Die Thurgoods waren bereits anwesend. Macretia und Adrian Thurgood ignorierten ihn gekonnt wie sie es schon immer getan hatten, die ganzen 1½ Jahre die er nun schon hier war. Selten sprachen sie mit ihm und wenn, waren es Befehle oder Verbote und sie sprachen kalt und verächtlich. Lucien war sich sicher, dass die freundschaftlichen Gefühle, die Macretia einst für seine Mutter empfunden hatte, der einzige Grund waren warum sie ihn hier duldete. Er wünschte, dass Ignoranz das wäre was ihm die Zwillinge entgegen brachten, denn von Santes und Santana Thurgood bekam er mehr als genug Aufmerksamkeit. Die beiden Jungen waren 6 Jahre alt und somit 3 Jahre älter als Lucien selbst. Beide waren etwa 1½ Köpfe größer, knapp 20 kg schwerer und um einiges stärker als er. Während Lucien mit seinen 97 cm Größe und 15 kg Gewicht im Durchschnitt lag, waren die Zwillinge mit etwa 135 cm und fast 40 kg überdurchschnittlich groß für ihr Alter, aber selbst wenn sie normalgroß gewesen wären, hätte er keine Chance gehabt. Lucien war den beiden hoffnungslos unterlegen und die Jungen nutzten ihre Überlegenheit schamlos aus. Ihr Lieblingsspiel war „Quäl den Lucien“, bei dem sie ihn erst durch das Anwesen und den Garten jagten bevor sie ihn dann schlussendlich einholten und verprügelten. Die Eltern der beiden schienen davon nichts mitzukriegen doch Lucien wusste, dass sie genau über diese Freizeitbeschäftigung ihrer Söhne Bescheid wussten. Allein schon die blauen Flecken auf Luciens Körper verrieten sie, trotzdem unternahmen sie nichts dagegen, eine Tatsache die ihn nicht sonderlich überraschte. Wahrscheinlich verwechselten sie ihn mit einem der Hauselfen, die armen Dinger waren auch immer grün und blau. Leise wünschte er der Familie einen guten Morgen ehe er sich auf seinen Platz am Tisch setzte. Wie erwartet bekam er keine Antwort. Beim Essen herrschte das übliche Schweigen, sodass Lucien Zeit hatte, über seine Zeit hier nachzudenken. Es war schrecklich hier, abgesehen von den Tagen an denen er Santes und Santana aus dem Weg gehen konnte und sich in der Bibliothek verkroch. Diese war sowieso einer der wenigen Orte an denen er sich wirklich entspannen konnte. Er liebte das Lernen und Lesen, den Geruch der zum Teil äußerst alten Bücher und die heimelige Atmosphäre des Raumes. Außerdem machten die Zwillinge immer einen großen Bogen um diesen Ort. Kurz betrachtete Lucien die Kette die um seinen Hals hing, das letzte was ihm aus seinem vorigen Leben mit seinen Elter geblieben war. Er legte den Totenkopf niemals ab und hatte mittlerweile Zauber darauf gelegt, sodass nur er sie ablegen konnte und die Kette nicht kaputt ging. Sie war ihm zu wichtig, als das er sie verlor und außerdem barg sie ein Geheimnis das niemand außer ihm kannte. Flashback: Star stand Lucien in seinem Zimmer, die Augen geschlossen und abwartend. Irgendwie hoffte er, dass er sich die Explosion von vor wenigen Augenblicken nur eingebildet hätte, doch er wusste dass dem nicht so war. Tief durchatmend öffnete er die Augen und drehte sich um nur um die Tür mit einem Zauber aus den Angeln zu sprengen und in den Flur zu laufen. Am Treppenabsatz blieb er stehen, konnte sich nicht überwinden hinunter zu gehen. Bereits von hier konnte man die Zerstörung sehen; überall lag Dreck und Staub, einzelne Einrichtungsgegenstände waren zu sehen, zerstört natürlich, und wenn er runter gehen würde, würde er wahrscheinlich noch Schlimmeres zu sehen bekommen. Er schluckte noch einmal, ehe er langsam die Treppe hinab stieg und den zerstörten Flur betrat. Eine eingestürzte Mauer, rußgeschwärzte Wände und zerstörtes Mobiliar zeugten von dem gerade geschehenen Unglück. Lucien wandte sich nach rechts in Richtung Zaubertranklabor, dem Zentrum der Explosion. Er wusste, dass seine Eltern heute gemeinsam an einem Trank forschen wollten und anscheinend war dabei etwas schiefgegangen. Lucien konnte nicht verhindern, dass seine Hände zitterten, als er den völlig zerstörten Raum betrat und hätte er sich nicht seit Wochen auf diesen Anblick vorbereitet, wäre er jetzt in hysterische Schluchzer ausgebrochen. So ballte er nur seine Hände zu Fäusten, biss sich so hart auf die Unterlippe, dass sie blutete und fing am ganzen Körper an zu zittern, ließ jedoch keine der Tränen entkommen die drohten überzulaufen beim Anblick der beiden verkohlten Leichen auf dem Boden die seine, bis vor kurzem noch lebendigen, Eltern waren. Vorsichtig ging er auf seine Eltern zu. Er hatte bereits seit Tagen überlegt was er tun würde wenn seine Eltern starben und so zögerte er nur einen Moment. „Wingardium Leviosa.“ flüsterte er zittrig und konzentrierte sich auf die Kette die sein Vater um den Hals trug. Um ihn zu berühren fehlte ihm der Mut. Auf ihn zugeschwebt kam ein einfaches Lederband (unzerstörbar gehext) an dem ein kleiner, goldener Schlüssel hing. Es war der Schlüssel zu dem Familienverließ der Smythes in dem sich sowohl das gesamte Vermögen der Familie sowie einige wertvolle Gegenstände befanden. Jedes Familienmitglied konnte die Kette von Jonathans Hals entfernen. Lucien trennte den Schlüssel von dem Band und betrachtete ihn kurz bevor er seine neue Kette in die Hand nahm. Zuerst wandte er einen Wachstumszauber an, um das Innere des Anhängers zu vergrößern ohne äußerliche Veränderungen zu verursachen. Danach konzentrierte er sich stark um keinen Fehler zu machen. „Piertotum Locomotor serpens.“* Sofort nachdem er den Zauber ausgesprochen hatte, fing die verknotete Schlange des dunklen Mals an sich zu bewegen. Zischelnd öffnete sie den Mund, sodass Lucien den Schlüssel hineinstecken konnte. Die Schlange schloss ihren Mund wieder und lag still. Als nächstes wandte er sich dem Siegelring seines Vaters zu. Genau wie den Schlüssel ließ er ihn zu sich herschweben, reinigte ihn und steckte ihn sich an den Finger. Mit dem Zeigefinger strich er zärtlich über das Symbol des Ringes. Stolz wie sein Vater war, hatte er sein eigenes Wappen kreiert und einen Siegelring anfertigen lassen. Zu sehen, war ein elegant geschwungenes S um das sich eine Schlange ringelt, die den Betrachter anfaucht. Im Hintergrund sah man ein Schwert und einen Zauberstab die sich kreuzen, wahrscheinlich eine Anspielung auf Jonathans Muggelvorfahren. Alles in allem hatte das Wappen Ähnlichkeit mit den Zeichen Salazar Slytherins, was Lucien doch ein wenig anmaßend fand. Trotzdem würde er ihn tragen. Zärtlich küsste er den Ring an seinem Finger und warf noch einen letzten Blick auf seine toten Eltern um sich stumm zu verabschieden ehe er den Raum verließ. Nun war er allein. Flashback ende Danach war er wieder in seinen Raum zurückgekehrt, hatte sich in eine Ecke verkrochen und einen verstörten Gesichtsausdruck aufgesetzt, was ihm nicht besonders schwer gefallen war. Kurz darauf kamen die Heiler und die Leute von der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen sowie ein-zwei Auroren, die jedoch bald wieder aufbrachen, nachdem klar war, dass hier kein schwarzmagischer Anschlag vorlag. Lucien war danach zu den Thurgoods gebracht worden, nach zahlreichen Untersuchungen, die ihn wenig herzlich empfangen hatten. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Nach dem Essen verließ Lucien so schnell wie möglich den Raum, ohne dabei unhöflich zu wirken, denn Mr. und Mrs Thurgood waren ungewöhnlich aufmerksam wenn es um Fehler seitens Lucien ging. Doch Lucien war etwas ungeduldig; das Buch welches er gerade las behandelte ein besonders komplexes Thema im Bereich der dunklen Magie, und er wollte es heute noch zu ende lesen. Zwei Stunden später klappte er das Buch zu, streckte sich genüsslich und wandte einen Zeitzauber an. Es war 10.50 Uhr, er hatte also noch genug Zeit bis zum Mittagessen. Vorsichtig steckte Lucien den Kopf aus der Tür und lugte den Gang entlang. Da niemand zu sehen oder zu hören war, verließ er seine Kammer und machte sich auf Richtung Bibliothek. Dort angekommen stellte er das Buch wieder an seinen Platz, betrat den Flur und blieb kurz unschlüssig stehen. Nach einigem hin und her entschloss er sich in den Garten zu gehen. Der Garten war einer der schönsten Plätze im gesamten Manor; Ein kleiner Fluss zog sich durch das ganze Gelände und mündete in einem Teich mit einem kleinen Wasserfall. Es gab viele Arten von Blumen, manche nur am Boden, zu Beeten angelegt, andere waren Kletterpflanzen, die sich zu Büschen formten oder um Gestelle schlangen. Überall im Garten verteilt standen weiße Marmorstatuen, die unterschiedliches darstellten. Lucien liebte es, durch den Garten zu spazieren und alles andere zu vergessen. So sehr er den Gedanken allein zu sein, und das war er hier definitiv auch wenn noch vier weitere Personen hier lebten, auch hasste, hier war es das Einzige was er wollte. Nach einiger Zeit lief Lucien in Richtung Haus zurück, doch bevor er es ganz betreten konnte, hörte er zwei Stimmen hinter sich. „Na wen haben wir da?“ „Wenn das nicht Lucien ist.“ Die Angst ließ Lucien einen Schauer über den Rücken laufen, doch er ignorierte die Zwillinge, sowie er es zu Anfang meistens tat, und betrat die Eingangshalle des Manors. Er hörte die Schritte hinter sich, doch er wollte nicht wie ein Feigling wirken und ging deshalb ruhigen Schrittes weiter. Verdammter Stolz. Eine Hand schloss sich um seinen linken Oberarm und drehte in schmerzhaft herum. Luciens Gesicht zeigte keine Regung. „Hey, wir haben mit dir gesprochen.“ knurrte Santana ihn an. „Es ist nicht nett uns zu ignorieren. Hast du das nicht gelernt?“ fügte Santes höhnisch hinzu. „Lass mich los.“ sagte Lucien nur schneidend. Er hatte bereits vor langer Zeit gelernt, Schmerz oder Beleidigungen unbeteiligt über sich ergehen zu lassen. Zumindest wenn sie von diesen beiden kamen. Bereits vom ersten Tag an hatten es sich die beiden zur Aufgabe gemacht, Lucien irgendwo aufzulauern und zu schikanieren. Zuerst nur verbal, doch irgendwann fingen sie auch an ihn zu verprügeln. Manchmal schaffte er es ihnen auszuweichen, oder sie durch permanentes Einreden von ihrem ursprünglichen Plan abzubringen. Einmal hatte er es sogar geschafft, die Beiden aufeinander zu hetzten, doch seitdem waren sie vorsichtiger geworden und vielen nicht mehr so leicht auf ihn herein. Denn man konnte von ihnen behaupten was man wollte, doch dumm waren sie nicht und sie würden bestimmt einmal Slytherins werden. Die perfekten Vorraussetzungen hatten sie; List, Tücke, Arroganz… „Warum sollt ich nachdem du so unnett warst uns zu ignorieren.“ ein sadistisches Grinsen legte sich auf Santanas Lippen. „Ich glaube wir sollten dir mal beibringen, dich anständig zu benehmen.“ Mit diesem Satz rammte er Lucien seine Faust ins Gesicht. Dieser wiederum gab keinen Laut von sich, wurde jedoch von der Wucht des Schlages nach hinten geschleudert und konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten. Die Zwillinge ließen ihm keine Zeit sich zu erholen denn als nächstes rammte Santes ihm sein Knie in den Magen und beförderte ihn mit einem weiteren Schlag auf den Boden. Lucien schmeckte das Blut in seinem Mund und spuckte es aus. Er musste sich auf die Zunge gebissen haben. Dann funkelte er seine Peiniger vom Boden aus an. „Oh, schau nur wie er guckt, ich glaub ich krieg Angst Santes.“ „Hahaha was willst du machen, uns verzaubern?“ „Ich wette er kann’s nicht mal. Er ist bestimmt nur ein erbärmlicher Squib.“ „Genauso wertlos wie dein widerlicher Schlammblutvater und deine Hurenmutter.“ „Pah, welche reinblütige Hexe mit Stolz macht schon die Beine für ein Schlammblut breit.“ Lucien wunderte sich nur nebenbei, woher zwei 6jährige solche Ausdrücke kannten (wahrscheinlich hatten sie sie bei ihren Eltern oder deren Freunden aufgeschnappt und plapperten sie jetzt nach) doch eigentlich war es ihm egal. Niemand beleidigte seine Eltern ungestraft, auch nicht zwei kleine Pimpfe die noch nicht einmal wirklich wussten was sie da sagten. Diese Tatsache war wohl auch der einzige Grund der Lucien davon abhielt die beiden ins St. Mungo zu hexen. „Haltet eure verdammten Klappen ihr Bastarde! Niemand beleidigt meine Eltern!“ brüllte er während er aufstand. Die Zwillinge schienen kurzzeitig von Luciens Ausbruch überrascht, fingen sich jedoch schnell wieder. „Wie kannst du es wagen so mit uns zu reden. Du wertloses kleines Halbblut. Wenn hier einer ein Bastard ist dann du (anscheinend hatte Santana doch ein wenig Ahnung was das bedeutete). Deine Mutter ist eine Schande für alle Reinblüter, unsere Eltern hätten dich gar nicht aufnehmen sollen.“ „Du hättest genauso abkratzen sollen, wie deine Eltern. Es war nur gerecht, dass diese Verrückten sich selbst in die Luft gesprengt haben, leider haben sie aber vergessen dich mit umzubringen und nun müssen wir uns mit dir rumschlagen.“ Das war zu viel. Die beiden hatten sich schon gefährlich nahe an Luciens Geduldsgrenze begeben, als sie ihn als Squib bezeichnet hatten (er ließ sich von niemandem so beleidigen) und hatten sie überschritten als sie anfingen seine Eltern zu beschimpfen, allerdings wollte er da einfach nur auf sie losgehen (mit wenig Erfolg wahrscheinlich). Nun jedoch hatte sich diese zuvor eiskalte Wut in brodelnde, heiße Lava verwandelt, die durch seine Adern ran. In seinem Kopf war kein Platz mehr für andere Gedanken, nur diese Wut war noch präsent. Seine Sicht wurde rot und er konnte seine Magie nicht mehr zurück halten. Auch Santes und Santana merkten, dass irgendetwas anders war und traten ängstlich einen Schritt zurück. Mit Grauen sahen sie zu wie Luciens Augen anfingen zu glühen. Tödlich grün strahlten sie ihnen entgegen. „Das werdet ihr büßen.“ zischte der Junge vor ihnen kalt. Beide wussten, dass es zu spät zum Rennen war. NSC Als Emily Nandes zusammen mit einigen anderen Mitgliedern der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen den Schauplatz betrat, musste sie erst einmal scharf die Luft einziehen. Sie war zwar noch recht neu in ihrem Beruf, doch selbst einige der älteren Mitglieder des Trupps mussten schlucken. Das gesamte Thurgood Manor war vollkommen zerstört. Kaum ein Stein stand noch auf dem anderen und viele Mauerstücke oder Teile des zerstörten Mobiliars waren in den Garten geschleudert worden welcher deswegen ebenfalls wie ein Schlachtfeld aussah. Emily konnte sich nicht vorstellen dass irgendjemand solch eine Explosion überlebt haben könnte. Ihren Informationen nach wohnten in dem Haus die Familie Thurgood, bestehend aus den beiden Eltern und einem Zwillingspaar, sowie deren Patenkind Lucien Smythe und 6 Hauselfen. Zusammen mit ihren 5 Kollegen machte Emily sich auf, das Manor, oder besser gesagt das was davon übrig war, zu untersuchen. Bei ihnen waren zwei Heiler und zwei Auroren. Wie sich herausstellte, war die Eingangshalle des Manors das Zentrum der Explosion gewesen, denn von dort breitete sich der Schaden aus wobei die Mitte der Halle unbeschadet war. Als Emily sich genauer umsah konnte sie einen spitzen Schrei gerade noch so unterdrücken, stattdessen entfloh ihrem Mund ein geschocktes Keuchen. Obwohl dieser Anblick zu erwarten gewesen war, war Emily beim Anblick der verkohlten Hand die einsam in einer Ecke der Halle lag zutiefst erschüttert. Eine sehr kleine Hand. Anscheinend hatte einer der Bewohner direkt an der Quelle der Explosion gestanden und war regelrecht zerfetzt worden. Wenn sie Pech hatten war dies das größte Stück was sie von ihm finden würden. Emily wandte sich ab, machte einen ihrer Kollegen auf ihren Fund aufmerksam und schritt von der Eingangshalle weg in einen anderen Teil des zerstörten Hauses. Sie überließ es ihren Kollegen die Ursache der Explosion zu ermitteln. Während sie immer weiter durch die zerstörten Mauern schritt, analysierte sie mit einem Zauber die Umgebung. Die gesamte Ruine strahlte eine hohe Konzentration an Magie aus was bewies dass die Explosion wahrscheinlich durch die Freisetzung von einer großen Menge an Magie hervorgerufen wurde. Gerade als sie den Zauber beenden wollte, bemerkte sie am Rande ihres Sichtfeldes eine Anhäufung von Magie die eindeutig von einem lebenden Wesen herrührte. Hektisch begab sie sich zu der Energiequelle, räumte ein paar Steine und Holzteile beiseite und entdeckte etwas völlig Unerwartetes. Die Hexe brauchte ein paar Augenblicke in denen sie vollkommen fassungslos auf den kleinen Jungen starrte, der zusammengekauert auf dem Boden saß und sie aus großen, grünen Augen anstarrte. Der Kleine riss sie aus ihrer Starre als er blinzelte und ein Stück von ihr wegrutschte, seine Augen nicht von ihr abwendend. „Hey, ganz ruhig Kleiner. Ich tu dir nichts.“ sagte sie sanft und streckte vorsichtig eine Hand nach dem Jungen aus. Der betrachtete sie misstrauisch, ließ sie aber näher kommen. Zärtlich streichelte Emily ihm über die Wange ehe sie den Jungen eingehend betrachtete. Seine Hände und sein Gesicht waren mit Staub und Dreck überzogen, ebenso wie seine Kleidung die an einigen Stellen zerrissen war. Nach dem was sie erkennen konnte, waren Hose und Hemd einst schwarz und grün gewesen, allerdings waren sie nun von Staub und, zu Emilys Schrecken, Blut so verdreckt dass das schwer zu erkennen war. Auch die kurzen, schwarzen Haare waren durch Dreck verklebt und seine Haut zierten einige Kratzer, Schürfwunden und, erstaunlicherweise, bereits blaue Flecken. Um seinen Hals erkannte sie eine Kette mit einem Totenkopf und einer Schlange als Anhänger, ein gruseliger Anblick, und an seinem rechten Ringfinger trug er einen silbernen Siegelring. Sie konnte nicht anders als den Jungen zu bemitleiden. Er hatte eine Explosion miterlebt die nicht nur das gesamte Haus zerstört, sondern wahrscheinlich auch alle anderen Bewohner getötet hatte. Emily hatte keine Ahnung wie er das hier überleben konnte doch sie vermutete, dass seine Magie ihn geschützt hatte, wie es oft bei kleinen Kindern vorkam. Das Einzige was nicht zu seiner bemitleidenswerten Erscheinung passen wollte war, dass er keineswegs verstört aussah und auch in seinen Augen konnte sie keine Furcht erkennen, nur leichtes Interesse nun da das Misstrauen aus ihnen verschwunden war. „Ich brauche hier drüben einen Heiler!“ schrie sie in die Richtung ihrer Kollegen. Danach wandte sie sich wieder dem Kind auf dem Boden zu. „Keine Sorge, alles wird wieder gut.“ Der Junge sah sie an als würde er ihr nicht glauben, was in solch einer Situation durchaus verständlich war. Zärtlich strich sie ihm noch einmal über die Wange. °Der Ärmste. Nun ist er ganz allein.° NSC Genervt seufzte Lucien auf, während er die Treppe der Einganshalle hinab stieg. Heute war es soweit, heute würde er zu seinen Muggelverwandten gebracht werden. Nachdem er seine ersten Paten in die Luft gesprengt hatte (was übrigens niemals herausgefunden wurde) war er zu seinen zweiten Paten, Helvin Crabbe und seine Familie, gebracht worden. Diese wollten ihn aber nicht haben denn Helvins Schwester Irma war mit Pollux Black verheiratet** und einen verstoßenen Blacknachfahren bei sich aufzunehmen verbesserte nicht wirklich das Familienklima. Durch ihren großen, politischen Einfluss hatten die Crabbes bald die Annullierung der Patenschaft durchgebracht weswegen er jetzt zu dem jüngeren Bruder seines Vaters gebracht wurde. Ein Muggel natürlich. Lucien seufzte noch einmal. Bei den Crabbes hatte es ihm wesentlich besser gefallen als bei den Thurgoods denn auch Mr. und Mrs Crabbe hatten ihn größtenteils ignoriert. Im Gegensatz zu den Thurgoods hatten sie jedoch nur einen älteren Sohn der bereits nach Hogwarts ging, und eine Tochter die genauso alt war wie Lucien selbst und öfters mit ihm spielen wollte. Sie schien es nicht zu stören, dass er nur ein Halbblut war, jedoch war Emilia anscheinend klug genug ihre Meinung nicht laut heraus zu posaunen. So war die Zeit hier eigentlich ganz in Ordnung gewesen und Lucien war sich sicher, dass das bei seinen Muggelverwandten nicht so sein würde. Soweit er von seinen Eltern wusste, hatte die Brüder Jonathan und Edward eine tiefe Abneigung gegenüber dem jeweils anderen verbunden, die aus der Bevorzugung Jonathans herrührte. Jonathan war immer derjenige gewesen der gelobt wurde, ihm wurde fast alles vererbt und seine magische Begabung war dann die Spitze des Eisbergs gewesen. Das Ganze endete in einem Streit der beiden Brüder in dem Jonathan seinem kleinen Bruder einen Fluch auf den Hals hetzte der ihn fast nach Askaban gebracht hatte. Man konnte sagen, dass Lucien seinem Aufenthalt bei seinem Onkel nicht unbedingt optimistisch entgegen sah. In der Eingangshalle erwartet ihn die Familie Crabbe, sowie ein Ministeriumsangestellter der ihn zu seinen Verwandten bringen sollte. Während Lucien die Treppe hinab stieg und innerlich im Selbstmitleid versank schaute die kleine Emilia mit traurigen Augen zu ihm hoch. Sie hatte Lucien sehr gemocht, man konnte ganz wunderbar mit ihm spielen, und mit seinem durchaus erwachsenen Benehmen hatte er ihr Herz für sich gewonnen. Er sah aber auch wirklich so toll aus und wie elegant er sich bewegte. Noch nie war ihr so ein toller Junge wie er begegnet. Der kurzzeitig verträumte Blick in ihren Augen verschwand zusammen mit der leichten Röte auf ihren Wangen als sie sich daran erinnerte, dass er heute gehen und sie ihn vielleicht niemals wiedersehen würde. Fast hätte sie geweint, schließlich war er ihre erste große Liebe, aber sie erinnerte sich noch daran, was er gestern Abend zu ihr gesagt hatte, als sie weinend bei ihm in seinem Zimmer gesessen hatte. Flashback: Immer wieder liefen ihr einzelne Tränen über die Wangen, obwohl sie versuchte sie zurück zu halten. Ihre Mummy sagte immer, dass eine Crabbe nicht weinte, doch morgen würde ihre große Liebe fortgehen, und sie würden sich nie mehr wieder sehen. Lucien war ihr Märchenprinz, wie in ihren Büchern, und sie war seine Prinzessin. Bei Gefahren würde er sie retten und sie würden dann glücklich bis an ihr Lebensende zusammen leben. So war es zumindest gedacht gewesen. Jetzt jedoch sah es so aus, als würde sie ihren Prinzen verlieren und wer sollte sie dann aus den gefährlichen Drachenhöhlen retten? Lucien der vor ihr in seinem Zimmer stand, das soviel kleiner war als ihr eigenes, seufzte. Er beugte sich leicht zu ihr vor und sprach sanft auf sie ein. „Hey Emilia. Sie mich an.“ Doch Emilia wollte nicht, er sollte nicht sehen dass sie weinte, und schüttelte nur den Kopf. „Bitte.“ Bei diesem Ton gab Emilia nach und schaute in das lächelnde Gesicht von Lucien. Sanft wischte er ihr die Tränen vom Gesicht ehe er weiter sprach. „Du brauchst nicht zu weinen, wir werden uns schon wieder sehn.“ „Echt?“ fragte das Mädchen hoffnungsvoll. Lucien nickte. „Natürlich. Schließlich gehen wir doch später beide nach Hogwarts oder? Spätestens da sehen wir uns wieder. Also hör auf zu weinen.“ Mit großen, hoffnungsvollen Augen betrachtete sie ihren Prinzen, welcher sie mit einem Blick ansah der ihr Hoffnung gab und sie darum bat ihm zu glauben. Und Emilia glaubte ihm. Flashback ende °Genau. In Hogwarts werden wir uns wieder sehen.° dachte sie, während sie Lucien zusah wie er Crabbe Manor verließ und sie hier allein zurück ließ. TBC *Die ersten beiden Wörter bilden den Zauberspruch, den McGonagall benutzt hat um die Rüstungen zum Leben zu erwecken (HP VII/30). Serpens ist lateinisch und bedeutet Schlange. Ich hab beides einfach verbunden. Es ist also kein “wirklicher“ Zauberspruch. **Pollux und Irma Black sind die Großeltern von Sirius Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)