Nightmares of this day von DreamingAngel (-make me wanna see your smile-) ================================================================================ Kapitel 10: Sie wissen Bescheid ------------------------------- Kapitel 10: Sie wissen Bescheid Wenn ich Pech hatte, dann hatte er diese zwei alles auf deckenden Worte gehört, lange bevor der richtige Moment gekommen war. Und dennoch hatte ich sie mir nicht verkneifen können. „Geliebte Person“ hatte ich gesagt. Und es war die Wahrheit gewesen, die ich unter Herzklopfen nicht in der Lage war unausgesprochen zu lassen. Wie ich ihn mit schlafendem Gesicht sah. Süß, unschuldig. Unfähig sein wahres Ich zu verbergen. Seine entspannten und freundlich wirkenden Gesichtszüge zu verstecken. Mir war so, als war all das was er gesagt hatte, um die Menschen von ihm fern zu halten eine Lüge gewesen. „Und kommt er?“, hakte Tomomi nach, die auf dem Sofa gesessen hatte und einen Anime ansah. „Ehm, ich... ich hab nicht gefragt.“, gab ich zu und kniff die Augen zusammen. „Ach so? Soll ich hoch gehen?“, bot sie unwissend an und war bereits im Begriff aufzustehen. „N-nein!“, stieß ich hervor und fuchtelte ablehnend mit den Händen vor meinem Körper. „S-seto- sama schläft.“, erklärte ich schlussendlich und wusste genau, dass mein Gesicht nun rot war. Ich konnte mir nicht verbieten an sein schlafendes Gesicht zu denken. „Kawai-“,flüsterte Tomomi und sie und Mayumi dachten sich: „Dumm sind all die, die Yuris Liebe zu Kaiba nich sehen können.“ Und bald darauf: „Wieso nennst du ihn eigentlich bei dem Suffix -sama?“, entfleuchte es Jounou. Irgendwie hätten sie sich das denken können und trotzdem schlugen sie sich die Hand auf die Stirn und schüttelten den Kopf. „Wie? Also, naja, weil-“, begann ich, doch die Erklärung ließ auf sich warten. Stattdessen verbot ich jedem den Blick auf meinen Rotschimmer, indem ich den Kopf wegdrehte und verlegen zur Seite blickte. Konnte man es sehen? „Weil...“ Mayumi seufzte. „Weil sie Kaiba eben sehr schätzt, einmal weil er sich bei diesem dummen Projekt mit eingespannen hat lassen und dann zur Versöhnung, weil sie ihn Seto nennt und er rein gar nichts gegen ihren Sturkopf machen kann. Und ehrlich gesagt Seto klingt viel angenehmer als Kaiba. Er sagt auch Yuri und nicht Tenshino.“, verteidigte die Blauhaarige mich. Das war mir eigentlich nie aufgefallen, aber da hatte sie recht. „Und wieso macht er das?“ Langsam gingen Mayumi seine Fragen auf die Nerven. Wieso wollte er das denn alles wissen? „Weil die zwei sich von früher kennen.“, fuhr nun meine Mutter mit dem unschuldigem Lächeln eines Engels dazwischen und ich wusste nicht, ob ich ihr danken sollte oder ob das jetzt der Freistoß für noch mehr unangenehme Fragen war. Sie war jedenfalls mit einem Blech Keksen von Miharu rein gekommen, in dem Vorhaben es uns auf den Glastisch zu stellen. „Von früher?!“ Unübersehbar schrak ich so zusammen als erwarte ich eine Lawine oder einen Erdrutsch und ducke mich gleichzeitig weg. „Ewww, warum denn gleich alle auf ein mal?“, weinte ich und hoffte, dass sie Seto nicht aufgeweckt hatten. „Was soll das heißen von früher?“, fragte der Blonde mich erpicht auf eine Antwort. Ausreden brachten hier absolut nichts mehr. „Ja, ja, schon gut. Ich erzähle dir alles. Pscht!“, gebot ich ihm Stille, bevor hier wirklich noch ein Donnerwetter über uns herein brach. „I-ich habe Seto schon einmal gesehen, vor 4 Jahren... na ja, beim Todestag seiner Eltern...“, begann ich, doch nach meiner Erzählung, war es überraschender Weise Mayumi gewesen, die sich damit nicht zufrieden gab. „Das erklärt trotzdem nicht ausreichend genug, warum er dich Yuri nennt. Er sollte deinen Namen doch noch nicht einmal gekannt haben. Und eine Beziehung baut man dadurch auch nicht auf... Das ist eher tragisch.“ So gesehen hatte sie recht. Aber was anderes fiel mir auch nicht ein, wieso er Yuri sagte... „Eigentlich liegt ihr erstes Aufeinandertreffen noch mal um einige Zeit zurück. Nämlich um 10 Jahre.“, wandte Mama erneut ein und platzierte Miharus Desserts nun tatsächlich an ihren gewünschten Platz. „Häääää!?!?!?“ Dieses mal war ich es, die nicht ganz verstand und meinen Ohren nicht glaubte. „Z-z-zehn Jahre! Aber- aber Mama, da war ich 6. Damals kannte ich Seto doch nicht, oder?“ Meine Mutter musste leicht schmunzeln. „Ach ja, du wirst dich vermutlich nicht mehr so daran erinnern. Du warst ja auch viel zu sehr damit beschäftigt, dass du Lampenfieber hattest und dich nur auf spielen konzentrieren wolltest, aber Set-Chan hat den ersten Konkurs an dem du teilgenommen hast, um eine Bahnbreite gewonnen. Und du warst zudem auch noch vor ihm dran. Denn Kaiba hieß er damals noch nicht, wenn du dich mal dran erinnern magst.“ Mir klappte der Kiefer runter und ich sah sie ungläubig an. „Echt?“ „Ich hab noch ein Video davon, wenn du magst. Aber erzählt dem Süßen davon ja nichts. Ich mag ja nicht, dass er dann doch lieber wieder geht und uns auf Lebzeiten hasst.“ Ersteinmal herrschte einvernehmliche Stille bis dann aber doch jeder nickte. „Seto kann sich also noch an mich erinnern...“, schoß es mir durch den Kopf. „Wow, damals saßt du ja ganz anders aus. Du hattest keine Wellen in den Haaren und der Kimono!“, schwärmte Tomomi, die mich mit Abstand am längsten kannte, sich mich aber auch nicht so vorgestellt hatte. „Welcher kleine unter zehnjährige Junge wäre nicht auf dich aufmerksam geworden. Du bist so was von knuddelig gewesen. Wie eine kleine Prinzessin.“, kicherte Mayumi gehässig. „Seto bestimmt nicht!“, protestiere ich. „Und ihr werdet ihm auch nicht sagen, dass wir das hier gesehen haben, ok!?“ Alle nickten als wäre es selbstverständlich, aber vom Bildschirm löste sich nicht ein einziger Blick. Wieso beschlich mich nur das Gefühl, dass das keine so gute Idee war? Ich hatte heulen können. Mama hatte zu viel vertrauen in sie. Zumindest Jounouchi verquatschte sich auf jeden Fall irgendwann. Wieso nur? Seto und ich hatten uns eben erst wieder versöhnt und reden wieder mit einander. Ich hätte heulen können. Mit einem seufzen verließ ich die Wohnstube und schlich mich auf einen der Pavillons unseres Anwesens. Dieses mal verschlug es mich in den Kieselgarten, wo ich zusehen konnte wie ein Farben wechselnder Springbrunnen das Kies besprenkelte. Früher da habe ich so was einmal für normal gehalten und in seiner Schönheit nicht begriffen. Wenn ich so darüber nach dachte... Ich konnte so vieles und das schon in jungen Jahren. Vielleicht war ich Seto einmal ähnlich. Und zwar genau so lange bis ich diesen schrecklichen Unfall gesehen hatte. Etwas in mir zog sich bei diesem schrecklichen Gedanken immer wieder zusammen. Es hätten meine Eltern sein können. Wenn ihr Auto nicht dazwischen gefahren wäre, dann wären meine Eltern jetzt... „Ach, Seto.“ So wie ich die Augen geschlossen hatte, flossen auch schon ein paar Tränen über meine Wange. „Ich war wohl schon eine ganze Weile in dich verliebt. Denn ich kann dich nicht aus meinen Gedanken verscheuchen, nicht auch nur für eine Sekunde. Nicht ein mal im Traum.“ Die Tränen wollten nicht mehr aufhören. „Ich liebe dich. Über alles in der Welt. Wieso nur will mein Herz nicht aufhören zu schmerzen. Ich dachte immer es sei Mitleid, aber inzwischen weiß ich es besser. Ich war schon so lange in dich verliebt...“ Wenn ihn gesehen hatte, wie er auf dem Bildschirm unseres Fernsehers Duelle bestritt, mit selbstbewusster und starker Stimme Pressekonferenzen abhielt oder ich von Kaiba Land und den viel zu niedrigen Preisen hörte... Alleine die Tatsache, dass du den Mann besiegt hattest, alleine, vielleicht mit Hilfe deines Bruders, den unsere ganze Familie nicht im Stande war zu stürzen. Von Beginn an habe ich dich bewundert, wie du dich alleine so hoch gekämpft hast. Eingebüßt hast du damals nur dein Lächeln, dass du scheinbar mit deinen Eltern begraben hast. Warst du eigentlich jemals an ihrem Grab? Weißt du noch, dass es hier in diesem kleinen Dorf ist? Vielleicht weißt du nicht ein mal, dass ich sie jedes Jahr besuche. Nein, eigentlich sogar öfters und ihnen jedes mal von dir erzähle. Jedes mal sehe ich ihr Grab, wie es von einem Angestellten bearbeitet wird und rede mit ihm. Diese wundervollen Menschen werden nicht besucht? Seto? Leidest du vielleicht noch unter ihrem Tod? So sehr, dass du ihm bislang noch nicht in die Augen sehen konntest? … Ohne dass ich es bemerkt hatte, hatte ich Gesellschaft bekommen. Meine brünette Freundin hatte sich zu mir gesellt und von hinten zum Trost ihre Arme um mich geschlungen. „Yuri? Alles in Ordnung?“, hauchte sie mir fragend ins Ohr. „Ja. Mehr denn je verspüre ich den Wunsch. Diesen einen, der mich nicht mehr los lässt.“ „Darf ich dich etwas fragen?“ „Frag ruhig...“ „Die Rosentropfen?“ Ich nickte. „Was ist damit?“ „Nun ja...“ Ehe sie fragen konnte, waren wir bereits nicht mehr alleine auf dem Pavillon, denn zu uns gesellten sich Mayumi, die sich wunderte, dass auch Tomomi gegangen war und Anzu die nicht als einziges Mädchen zurück bleiben wollte. „Was bedeuten diese Tropfen? Es sieht dir niemals ähnlich einen Fehler zu machen.“ Ich musste Lächeln. Dabei war ich mir doch so sicher gewesen, es würde niemanden auffallen. Nun die Tatsache das Seto sie bekam, war wohl unbeachtet geblieben, aber nicht das es ein Fläschchen zu wenig gab. „Oh, nun, eigentlich habe nicht ich sie raus gelegt,-“, begann ich. „Ja, klar, dass war Miharu gewesen. Und eigentlich habe ich mir nichts dabei gedacht, weil dein Vater sie ohne hin kritisiert hat, aber nachdem du sie heute so aufbrausend beschützt hast, dachte ich mir, konnte sie keinen so schwer wiegenden Fehler begangen haben. Und wenn du einen Ersatz bei dir tragen würdest, dann doch nicht einen mit einem anderen Inhalt, den ihr in eurem Zeremonien anbietet. Du sagtest es doch selbst ein mal, dass es nur diese Tropfen gibt. Ahorn, Aloe, Butterblume, Erdbeerblüte, Lavendel, gelbe Nelke, Orangenblüte, Pfirsischblüte und Veilchen.“, zählte Tomomi mit einer wegwerfenden Handbewegung auf und entfernte sich dafür aus der Umarmung. „Ahorn steht für die Dankbarkeit, Aloe für die Betrübnis.“, versuchte sich Mayumi an den ganzen Bedeutungen und tat sich bereits hier schwer, weswegen Yuri übernimmt. „Die Butterblume für ein klares nein von beginn an, die Erdbeerblüte für ein klares ja.“ „Lavendel für Misstrauen, gelbe Nelke für Verachtung der Meisterin gegenüber der Gäste oder wenn es nur einer ist des Gastes gegenüber. Die Blume die Mama Gozaburo Kaiba gegeben hat. Und schließlich die Orangenblüte als Zeichen für das Gericht Rücksicht zu nehmen, fanden Miharu und ich seeeehr passend! Haben aber doch die Pfirsichblüte genommen, die als Bezauberung gilt, und ausdrückt, wie glücklich die Meisterin ist, euch in ihrer Zeremonie begrüßen dürfen. Inzwischen wird sie fast immer bei der ,Vernehmung' von freunden benutzt. Und als letztes die Veilchenblüte mit der Bedeutung Bescheidenheit. Auch sie drückt Freude der Meisterin in einer anderen Hinsicht aus.“ Erstaunt hatte mich an dieser Stelle Tomomi, die alle Blumen noch aufzählen konnte, wobei ich ihr die Tropfen nur einmal in der Schule gezeigt hatte, als wir uns zusammen den Teekurs angesehen haben. Anzu staunte darüber allerdings noch mehr als ich. „Also keine Rosentropfen.“, fasste sie noch einmal zusammen. Dann überlegte sie laut. „Die rote Rose steht doch für Liebe.“ Tomomi und Mayumi scheint das keines Wegs entgangen zu sein. „Schätze sie hat mich. Aber warum habt ihr zwei gefragt?“, gestehe ich und bin gespannt worauf sie nun tatsächlich hinaus wollten. Es konnte unmöglich sein, dass sie die Bedeutung dieser Blüte nicht kannten. Also warum? „Welche Bedeutung hat sie im engeren Umfeld. Du hast sie nicht erwähnt und außerdem auch wenn sie passend ist, … Darf ausnahmslos immer nur eine Blüte in einer Zeremonie verwendet werden.“, fasste Tomomi zusammen. „Also dachten wir uns, wenn es eine Ausnahme gibt, dann auch eine gute Begründung.“, ergänzte Mayumi. Denen entging aber auch gar nichts. „Zudem ist es scheinbar der Tropfen gewesen, den du dir zur Versicherung eingesteckt hattest und nicht die Pfirsischtropfen. Also mit dem Vorsatz die Regel zu brechen.“, überlegte Tomomi noch ein mal. „Schluss, ich erzähle es euch. Hört auf zu spekulieren!“, unterbrach ich und sah gehen Himmel den vereinzelte Sterne zierten. „Die Rosentropfen sind das versprechen diesem Menschen in der Liebe immer Treu zu bleiben und im Falle dessen, dass er dich niemals heiratet für immer unverheiratet zu verweilen oder aus der Familie ausgeschlossen zu werden.“ So rückte ich dann doch endlich mit der Sprache raus und konnte in die erschrockenen Gesichter drei Freundinnen sehen. „Mit anderen Worten: Seto oder Keiner.“, wie Anzu dies zusammen fasste, passierte etwas unerwartetes und hinter der Wand auf dem Flur fielen unzählige Klassenkameraden hervor, die uns unschuldig ansahen. Yugi. Jounouchi, Tristan und Bakura. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)