Nightmares of this day von DreamingAngel (-make me wanna see your smile-) ================================================================================ Kapitel 8: Erinnerungen... und keiner weiß es --------------------------------------------- Erinnerungen... und keiner weiß es Draußen stand die Sonne schon im Zenit. Wann die Zeit so schnell vergangen ist, weiß Seto schon gar nicht mehr. Ob sie heute tatsächlich noch Proben vermochte er zu bezweifeln. Die Rollladen waren bereits halb von ihm runter gelassen worden und so fand nur wenig rötliches Licht Einlass in das gemütliche Gästezimmer. Er hatte es sich auf dem weichen Bett gemütlich gemacht, welches in einer Ecke, seitlich neben der Türe stand. Sein Rücken lehnte auf dem Kissen, welches er zuvor lieblos in eben diese Ecke geworfen hatte. Das schmälerne Licht zeigte nur noch einen Teil seines betrübten, nachdenklichen Gesichtes und dunkle Konturen, seines Körpers der bis über die Kante ging. Er saß in wenig aufrechter Position quer über der Matratze und war bereits in Gedanken zurück in die Vergangenheit gesunken... Woher hätte er auch wissen sollen, was ihn in der Oberstufe alles erwarten würde? Dabei war der erste Schultag diesen Jahres noch gar nicht so lange her... Er hatte keine große Lust gehabt Mokuba am Morgen auf wiedersehen zu sagen und in die Limousine zu steigen. Immerhin hieß das auf Wiedersehen auf lange Zeit. Selbst als er sich bereits auf dem Weg dorthin befand, fragte er sich noch, wozu er das überhaupt tat. Natürlich war ein Abschluss nichts schlechtes. Aber er hatte doch bereits eine Firma. Wozu brauchte er dann einen? Um im Notfall noch Alternativen zu haben? Er war doch ohnehin der völligen Überzeugung, dass sein Imperium niemals zu Grunde gehen würde. Es fiel ihm schwer, sich ein Seufzen zu verkneifen. Die ganze letzte Zeit hatte er sich im beständigen Kampf mit irgendetwas befunden. Mit Gozaburo Kaiba. Mit Maximilian Pegasus. Mit Dartz. Mit seiner Vergangenheit vor Fünftausend Jahren. Wann hatte er mal Zeit über etwas anderes als die Firma nach zu denken. „Aber Seto, du könntest dich ja mal nach einer Freundin umsehen. Zumindest das könntest du wie alle normalen Menschen tun. Diese Schicki-micki-damen von unseren ganzen Terminen in der Oberliga der Superreichen haben dich doch ohnehin nie interessiert.“, hatte er ihm zu denken gegeben. Dem hat er aber auch keinen weiteren Gedanken geschenkt. Eher hatte er sich gefragt, was er denn für ein Vorbild wäre. Würde er seinem kleinen Bruder erlauben seinen Abschluss nicht zu machen, da er ja auch alles direkt von ihm lernen könne? Mit Sicherheit nicht. Also würde auch er in die Schule gehen müssen. Und das bis zu seinem Abschluss. Aber über eine Freundin hatte er ja nun wirklich nie so wirklich nachgedacht. Wann hätte er denn auch mal Zeit für eine gehabt. Und für zwischen durch war er sich selbst zu Schade. Er hatte einen Ruf als strenger aber guter Geschäftsgeber. Seine Leute standen selbst dann noch zu ihm, als Dartz die Firma bereits übernommen hatte und da sah es alles andere als gut für ihn aus. Angestellte kamen also nie und nimmer in Frage... Und in ein Bordell war doch wohl wirklich nicht mal ein Gedanke wert... Aber würde er in 3-4 Jahren, wenn die Schule vorbei war und er wirklich sein ganzes Leben alleine vor dem Schreibtisch seiner Firma verbringen konnte, auch noch so denken? Er selbst vermochte es zu bezweifeln. „Eine Freundin? Ach, kleiner Bruder, dass sagst du so leicht. Und sicherlich denkst du auch, dass sollte gerade für mich kein Problem sein. Vermutlich denkst du das noch nicht ein mal zu unrecht. Aber da gehört doch auch Liebe dazu. Auch wenn ich mir nie groß Gedanken drüber gemacht habe, soll ich denn nur für Sex mit jemandem eine Beziehung führen?“ Er konnte das Erben produzieren auch Mokuba überlassen, aber wie sähe seine Zukunft dann aus. Ohne Frau, ohne Kinder. „Mache ich mir da nicht etwas zu früh Gedanken...?“ Er dachte das zwar. Aber vermutlich hatte jeder normale Mensch in seinem Alter sich zumindest einmal verliebt. Ganz dunkel konnte er sich zwar schon an so etwas in der Art erinnern. Das war aber vor langer Zeit, als seine Eltern noch lebten, da hatte er bei seiner ersten öffentlichen Aufführung mit dem Klavier ein Mädchen gesehen, dass einen rosafarbenen Blütenkimono anhatte. Sie trat mit einer Clarinette an. Aufgefallen ist sie mir in der vierten Runde als sie einer Brahms Sonaten spielte. Ich war völlig nervös gewesen , weil ich in der nächsten Runde ein Stück spielen sollte, dass ich nicht so gut konnte, aber ihr Spiel hat mich so verzaubert, dass ich sämtliche Angst vergessen konnte. Aber das ist nicht nur lange her, sondern war außerdem auch chancenlos. Weil ich mir zum einen nicht mal ihren Namen merken konnte, und das obwohl er nicht gerade selten aufgerufen wurde, weil sie es mit mir ins Finale schaffte und sie zum anderen nach dem Tod meiner Eltern völlig in Vergessenheit geriet. Die letzten Hausverkleidungen gingen an seinem Fenster vorüber und es ging in eine eher ländliche Gegend. Ein Zeichen dafür, dass sie bald in seiner Schule und für längeren Zeitraum „zu Hause“ ankommen würden. „Ein zu Hause wird das für mich auch in drei Jahren nicht... Wenn ich daran denke, dass ich mir mein Zimmer im schlimmsten Fall auch noch mit drei anderen Schnöseln teilen muss macht mich schon ganz fertig. Ich sag es nicht gerne, aber lieber Teile ich mir mein Zimmer mit Jouno, Yugi und Tristan. Auch wenn sie nerven, man kann ihnen noch die Meinung sagen ohne immer durchsehen zu müssen, welcher Anlage in der Stadt die jetzt angehören und auf welcher fachlichen Wellenlänge man ihnen erklären muss, dass man sie an den kältesten Fleck am Nordpol wünscht.“ Zu guter Letzt konnte er sich ein seufzen nicht mehr verkneifen. Vielleicht wollte er es aber auch gar nicht. „Auch wenn sich das naiv anhören mag. Hoffentlich gehen diese drei Jahre schnell vorbei.“ Das letzte bisschen der Fahrt war er dann damit beschäftigt möglichst an nichts zu denken, um seine Stimmung nicht noch mehr ins bodenlose zu ziehen. Als er dann schließlich und schlussendlich am Zielort angelangt die Tür aufgetan bekam, nahm er sein Gepäck entgegen, welches ihm vom Chauffeur aus dem Kofferraum geholt wurde. Ohne sich umzusehen ging er sofort zu einer der Empfangsdamen um sich den Zimmerschlüssel und ein Kärtchen abzuholen, auf dem dann der Grundriss seines Gebäudes gedruckt und der Weg eingezeichnet war. Seinen Koffer in der Hand marschierte er weiter Richtung Jungentrakt. Während er durch den Flur auf sein Zimmer zu ging, schnappte er einige für ihn sehr beruhigende Tatsachen auf, die so Thema unter den anderen vom männlichen Geschlecht waren. So etwas wie „Was stehen bei dir für Namen auf dem Zettel, vielleicht kenne ich wen.“, „Mist, dann sind wir nicht im selben Zimmer?“ und „Hab gehört bei den Mädchen gibt es dafür richtig Zulauf über ein drei viertel der Neuzugänge in der Schule sind weiblich.“ Das könnte dann ja bedeuten, dass er drei Jahre doch seine Ruhe hatte, denn auf seinem Zettel stand kein Name. Dafür dann am Ende des Flures an der Tür eine Person, die er kannte. Es war nicht weiter tragisch, aber ärgern tat es ihn dann doch. Wieso stand sein Name, denn nicht auf seinem Zettel? „Hallo, Seto. Hast du den Schlüssel bekommen? Für mich gibt es noch keinen, weil ich mich so spät erst für diese Schule hier entschieden habe.“ Quatsch. Schlüssel sollten doch von den Vorbenutzern alleine immer genug vorhanden sein. Darauf Schlüsseldienst zu spielen, hatte er nun wirklich keine Lust. „Pech gehabt Bakura, dass du keinen hast. Wieso gehst du nicht mal ins Sekretariat und fragst da nach einem? Oder glaubst du die haben die Schlüssel für jeden Schüler zum neuen Jahr anfertigen lassen und tauschen am Ende des Jahres die Schlösser aus?“, motzte er ihn an und sperrte auf. Aber hauptsächlich um seine Sachen los zu werden. „Danke.“, meinte er als er seinen Koffer auch schon mal rein stellte, genauso wie „Und hätte ichauch selbst drauf kommen können, dass ich einfach mal ins Sekretariat gehen kann, wenn die Empfangsdame keinen für mich hatte. Die haben den formalen Kram mit dem Briefumschlägen für jeden bestimmt schon Wochen vorher erledigt gehabt und deswegen war für mich keiner dabei.“ „Schön für dich, dass du es geschnallt hast“, dachte ich mir nur und war froh, als er durch die Tür auch wieder raus war. Zu meiner Erleichterung stellte ich zudem dann auch noch fest, dass dieses Doppelzimmer groß genug war um sich aus dem Weg zu gehen. Der Raum in den man hineinkam war quasi der Aufenthaltsraum. In ihm befand sich eine eigene Küchenzeile , wenn man etwas weiter ging direkt rechts noch an der selben Wand, ein Sofa sowie ein Tisch in der Mitte, eine Glastür hinaus zum Balkon und zwei, die nebeneinander in zwei gleichgroße Zimmer führten. In beiden ein Kleiderschrank, ein Bett und ein Schreibtisch mit Stuhl. Er würde es in den nächsten Tagen noch etwas dekorieren müssen, aber das war für ihn kein Problem. Interessanter war dann doch das Bad. Es verfügte lediglich über eine Dusche, nicht über eine Wanne. Und die Toilette war im selben Raum. Des weiteren hatte es kein eigenes Fenster und war alles in allem auch eher eng. Besonders überzeugen tat es ihn nicht, zumal er keine Waschmaschine entdecken konnte. „Na toll. Ganz aus meinem Leben raus halten kann ich die anderen wohl nicht, damit werde ich leben müssen.“, gestand ich mir ein. Doch dann beschloss ich, dass ich noch nicht einräumen würde, sondern nach der langen Fahrt und weil ich später sicher nicht vor hatte zu kochen, in die Mensa zu gehen. Hätte ich gewusst was mich dort erwartet, wäre ich dann hingegangen? Mit Sicherheit nicht um Anzus Gequassel zu vernehmen, aber doch wohl um zu erfahren, wer ab heute für drei Jahre noch mit mir auf diese Schule gehen würde. „Leute, ihr glaubt gar nicht, wenn ich eben wieder getroffen habe. Mayumi Tsukino eine meiner besten Mittelschulfreundinnen und sie war in Begleitung zweier Mädchen. Die sahen beide echt friedlich aus, aber die eine ist echt gruselig. Die hat einen gefährlicheren Blick als der von Kaiba.“, quatscht sie drauf los. „Einen gefährlicheren Blick als Kaiba, ein Mädchen? Da wird sich unser reicher Pinkel aber anstrengen müssen, wenn er seinen miesen Ruf behalten will. Waren sie denn hübsch?“, fragt Jounouchi und sieht seine Freundin abwartend an. „Ja und wie. Mayumi war in unserem Tanzclub immer die hübscheste. Sie wurde immer zum vortanzen gerufen und das Publikum liebte sie. Ich glaube sie singt auch. Ihre beiden Freundinnen hatten hellbraunes Haar und ich glaube auch die selben Augen. Die gefährlichere hat langes gelocktes Haar. Ein bisschen wie ein Engel, aber-“ Soweit hatte ich die Unterhaltung mitgehört und es hatte gereicht, um bei mir einen Schalter umzulegen. Langes braun-gelocktes Haar, braune Augen und sieht engelsgleich aus... Ich hatte mich heute schon mal an sie erinnert, aber sicher war ich mir nicht. Warum ich im Anschluss in der nähe des Schulgebäudes herum spazierte, weil man zu 90% durch den Haupteingang ging, wenn man aus dem Direktorat kam, wusste ich nicht. Aber als ich sie anschließend auf der Parkbank sitzen sah, erinnerte ich mich an das Mädchen mit der Clarinette und an ihren Namen. Yuri. Hosted by Animexx e.V. 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