A Bad Story von Stampede ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Der Regen prasste heftig und erbarmungslos auf die Umgebung nieder. Die ganze Landschaft war der reinste Sumpf, da es seit Tagen unaufhörlich regnete. Der eisige Wind peitschte die Wassertropfen durch die Luft. Der Donner grollte und Blitze erhellten die dunkle Nacht. Ein junger Mann saß unter einem der noch nicht ganz kahlen Bäume. Sein blondes Haar klebte ihm im Gesicht, wie die Kleider an seinem Körper. Er war längst bis auf die Knochen durchnässt. Sein erhitzter Atem bildete kleine Dampfwolken und dunkles Blut färbte den Mantel bei der Schulter. Müde schloss er die Augen, während er den Kopf in den Nacken legte. Das war verdammt knapp gewesen. Und gefährlich. Und schmerzhaft. Der Wind und der Regen wurden immer heftiger. Stöhnend erhob sich der Blonde und hielt sich die Schulter. Er ließ die Augen geschlossen, lauschte. Aus den Tiefen des Waldes waren verzerrte und scheußliche Rufe zu hören, die sich mit dem Heulen des Windes vermischten. Er musste hier weg, ehe diese Viecher ihn bemerken würden. Mit schweren Schritten machte er sich auf den Weg zu einer Felskonstruktion, die er weiter im Norden sehen konnte. Undead, die Wesen, die sich überall herumtrieben, konnten nicht klettern; sie besaßen keinen Verstand. Wenn sie ihn bemerken würden, würden sie sich nur unten am Felsen sammeln. Der Aufstieg war anstrengend, besonders, da er seinen linken Arm kaum benutzen konnte. Schon in wenigen Metern Höhe fand der Blonde eine Art Höhle, die ihm ein wenig Schutz vor dem Unwetter bot. Mit einem letzten Blick, ob der Platz auch sicher war, ließ der Jugendliche sich an der rauen Steinwand herabsinken. Vor ein paar Jahren hätte er das nicht geschafft. Inmitten dieses Sturms, mit der schweren Ausrüstung und der Verletzung. Völlig alleine und umgeben von Monstern. Wahrscheinlich wäre er längst zusammengebrochen oder hätte aufgegeben. Aber er musste weiter machen, denn es gab nichts mehr, das er hätte aufgeben können. An jenem Tag hatte sich alles verändert. Das Leben, das er gekannt hatte, war wie eine Vase zerbrochen. Er hatte nicht ein einziges Mal versucht, alles in Ordnung zu bringen, sondern hatte den Scherbenhaufen einfach zurückgelassen. Nicht eine einzige Scherbe hatte er als Andenken mit sich genommen. Langsam drehte der Blonde seinen Kopf zur Seite. Durch die Wolken konnte man den Mond nicht sehen. Es war ein angenehmes Gefühl, ihn seit langem nicht mehr am nächtlichen Himmel gesehen zu haben. Der Mond war wie ein Splitter, der sich in sein Fleisch gebohrt hatte und bei einer falschen Bewegung schmerzte. Den Mond an zu sehen, war eine dieser falschen Bewegungen. Der Jugendliche konnte ihn ja nicht einfach ignorieren und zurücklassen. Er konnte ihn nicht loswerden, genau so wenig wie die Worte, die sich in sein Gedächtnis gebrannt hatten. Am liebsten hätte er die Augen einfach geschlossen und geschlafen. Aber erst musste er sich um seine Verletzung kümmern. „Die Sonne wird so schnell nicht wieder aufgehen.“ Kapitel 1: Menschenopfer ------------------------ Der Regen hatte nachgelassen, ebenso wie der Wind. Dafür hatte sich ein dichter Nebelschleier über die Umgebung gelegt. Nach wie vor war es kühl und feucht. Keine guten Voraussetzungen für Djangos Verletzung. Aber solange die Schmerzen noch erträglich waren, ging es wohl noch in Ordnung. Djangos Blick war auf den Weg gerichtet, seine Sinne angespannt. Durch den Nebel konnte er keine fünf Meter sehen, weswegen er die Undead anders orten musste. Es wimmelte nur so von ihnen, doch keines war in gefährlicher Nähe. Der Blonde war selbst überrascht gewesen, wie schnell er sich diese Fähigkeit angeeignet hatte. Er hatte nicht mal zwei Monate gebraucht, um Undead in seiner Nähe meist rein aus dem Gefühl ausfindig zu machen. Der Trampelpfad, dem Django bis eben gefolgt war, fiel nach einer Weile ab. Irgendwo hier musste es ein Dorf geben. Irgendwo in diesem verdammten Nebelsumpf. Ihm würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als zu suchen. „Und Ihr seid Euch sicher, dass es keinen anderen Weg gibt?“, ein älterer Mann mit Bart sah den Priester im Zeremoniengewand vor sich verzweifelt an. Es musste doch eine andere Möglichkeit geben. Irgendeine. Der Priester sah den Mann lange an. „Ich weiß, dass es grausam ist. Dennoch bleibt uns nichts anderes übrig, um den Schutz des Dorfes zu gewährleisten. Diese Monster haben sich derartig verbreitet, dass wir nicht mal auf die Hilfe eines Vampirjäger hoffen können.“, der Priester hatte einen betrübten Blick. Doch auf den bärtigen Mann wirkte er irgendwie abwesend. Er senkte den Kopf. „Dabei sind sie noch so klein.“, murmelte er. Im selben Moment öffnete sich die Tür zu der kleinen Kirche, in der sie sich befanden. „Herr Priester? Herr Bürgermeister? Es wird gleich dämmern.“, eine junge, schwächlich wirkende Frau betrat die Kirche und sah die Männer aus glasigen Augen an. Der Priester nickte kurz und ging gefolgt vom Bürgermeister auf die Frau zu. „Verstehe… dann holt bitte die Kinder her.“, sagte er matt zu ihr. Er roch unglaublich stark nach Weihwasser. Nach ein paar Minuten hatten sich einige wenige Leute auf dem Dorfplatz versammelt. Die meisten hatten sich wie stets in ihren Häusern verschanzt. Was sollten sie auch tun? Die Jungen waren längst weg. Nur alte und schwache Leute waren mit den Kindern zurückgeblieben, die der Vampir noch nicht erwischt hatte. Ein Dutzend Fackeln erleuchteten den Platz, auf dem ein massiver Tisch aus Eichenholz stand, der als provisorischer Altar diente. Der Priester stand dicht dahinter, zusammen mit zwei Kindern; einem Jungen, der vielleicht sechs Jahre alt war und einem Mädchen, das vielleicht vier Jahre älter war. Beide hatten rabenschwarzes Haar und trugen weiße Kleidung. Während der Junge sich verängstigt an seiner Schwester festhielt, starrte diese den Priester unablässig zwischen den wirren Strähnen ihres Haares an. Sie drückte ihren Bruder beschützend an sich. In ihren dunklen Augen spiegelte sich der rötliche Schein der Fackeln wieder. Mit zunehmender Dunkelheit verließen auch die restlichen Leute den Dorfplatz und verschanzten sich in den Häusern. Im Gegenzug öffneten sich mehr der Fensterläden nur um Haaresbreite, damit die Bewohner hinaus spähen konnten. „Herr Priester“, meldete sich das Mädchen mit leiser Stimme, „wir wollen zu den anderen.“ „Das geht nicht.“, antwortete er kopfschüttelnd. „Warum?“, das Mädchen machte einen Schritt rückwärts und zog ihren Bruder mit. „Ich will nicht vom Vampir gefressen werden!“, ihre Stimme wurde nun leicht hysterisch und sie stolperte immer weiter zurück. In diesem Moment packte der Priester den Jungen und zerrte ihn von seiner Schwester weg. „He! Lass ihn!“, fiepte diese und streckte die Hand nach dem vor Schreck erstarrten Jungen aus. „Wenn du so bockig bist, Kleine“, fuhr der Mann sie an, „dann müssen wegen dir alle Leute sterben!“, der zuvor sanfte Ausdruck auf dem Gesicht des Geistlichen war völlig verschwunden und hatte reiner Gier Platz gemacht. Das Mädchen starrte ihn an. Ihr Bruder unterdessen biss voller Angst zu. Seine kleinen aber scharfen Zähne bohrten sich in den Arm des Priesters. Dieser schrie vor Schmerz auf und stieß den Kleinen erst vor sich zu Boden. „Du kleiner…“, er packte den Jungen aber erneut am Arm und holte mit der anderen Hand aus um ihn zu schlagen. Doch bevor etwas Weiteres geschah, hallte ein zweiter Schrei durch die Straßen. Er war lauter und von Schmerz wahrlich verzerrt, was die Leute ein den Häusern erschaudern ließ. Der kleine Junge taumelte und wurde prompt von seiner Schwester aufgefangen. Beide starrten unentwegt auf den Pfeil, der im Oberarm des Priesters steckte. Der weiße Stoff rund herum färbte sich in einem kleinen Radius dunkelrot. Der Priester stöhnte und legte die Hand auf die Wunde, sofern das möglich war. Er blickte in die Richtung, aus der der Pfeil gekommen war. „Ihr habt doch nicht etwa vor, diese Kinder einem Undead zum Fraß vorzuwerfen?“, im Nebel war eine Gestalt im Mantel zu erkennen, die den Arm mit dem Bogen sinken ließ. Mit der anderen Hand strich er sich die Kapuze aus dem Gesicht. „Das wäre doch ziemlich grausam für einen angeblich Geistlichen.“, Django sah den Mann kühl an, welcher einen fast tierischen Schrei ausstieß. „Wie kannst du es wagen, dich einzumischen? Was willst du schon davon verstehen? Du weißt wohl nicht, mit welchen Wesen wir es hier zu tun haben!“, seine Stimme wurde laut und überschlug sich beinahe. Er schlug mit der unverletzten Hand durch die Luft, machte bedrohlich einen heftigen Schritt vor. Seine Gesichtszüge wurden von Wort zu Wort verzerrter, bis er die Zähne bleckte wie ein Tier und Django starr ansah. Er wirkte wie ein verletztes Tier, das sich von Django in die Enge getrieben fühlte und ihn Furcht lehren wollte. Django ließ sich davon aber nicht abschrecken und ging mit ruhigen Schritten auf den Mann zu. „Ich weiß ne Menge darüber.“, antwortete er. „Oder warum glaubt Ihr, dass ich noch am Leben bin?“, er kam schließlich vor dem Priester zum stehen, der die Zähne fletschte. Doch anstelle ihn eines Blickes zu würdigen, sah Django die Kinder an. „Seid ihr-“, das Mädchen kreischte und der Blonde fuhr herum. Der Priester hatte sich den Pfeil aus dem Arm gerissen und ging wie besessen mit dessen Spitze auf den jungen Vampirjäger los. Doch dieser duckte sich und packte die Hand des Geistlichen mit einem festen Griff. Von einer impulsiven Wut gepackt schleuderte er ihn zu Boden. Der Priester stöhnte schmerzvoll, während Django seinen Kopf mit dem Fuß auf den Boden presste und seinen Arm weiter festhielt. „Leg dich nicht mit mir an.“, gab der Blonde warnend von sich. In seinem Blick spiegelte sich Wut, doch als er nicht weit von sich eine Tür auffliegen hörte, drehte er den Kopf zur Seite und sah einen bärtigen Mann an. Dieser wich erst zurück, erhob dann aber die Stimme. „Bist du der Vampir?“, fragte er gezwungen ruhig. Die impulsive Wut verschwand und Django atmete aus. Sah wohl so aus, wenn er einen Priester angriff, was? „Wohl kaum.“, er richtete sich wieder auf und nahm dem Geistlichen den nun zerbrochenen Pfeil ab. „Ich bin weder Undead noch Immortal, keine Angst.“ „Wer bist du?“, fragte der Bärtige. Dieser Junge wirkte auf ihn bedrohlicher als manch ein Untoter, den er bis jetzt gesehen hatte. Zumindest bis eben. Auf einmal war dieser Eindruck wie weggeblasen. Langsam öffneten sich immer mehr Fenster und Leute spähten verängstigt hinaus. Es war nicht schwer zu erkennen, was hier vor sich ging. „Ich bin ein Vampirjäger.“, erklärte er. Sein Blick fiel auf den Priester. Und der gehörte zu seiner Beute. „Wolltet Ihr diese Kinder wirklich an einen Vampir verfüttern?“, fragte er, doch sah er nicht den bärtigen Mann an, sondern nach Norden. Der Wind frischte auf und Django konnte fühlen, wie die Temperatur langsam fiel. Die meisten Menschen verschanzten sich augenblicklich wieder. Der Nebel wurde immer dichter und der Boden begann zu gefrieren. Der Bürgermeister kam zu ihnen gerannt, die Kinder hielten sich verängstigt aneinander fest. Djangos Augen weiteten sich leicht, als ihm klar wurde, dass sie nichts von der Kälte bemerkten. „Verstehe. Du kannst die Temperatur senken. Also bist du nicht einfach nur ein groß geratener Undead.“, sagte Django zu der Gestalt, die sich nun schwach im Nebel abzeichnete. Der Vampir lachte nur und stürzte sich auf den Blonden, die Kinder schienen ihn nicht zu interessieren. Django selbst wusste auch wieso: Sein Blut roch für diese Viecher köstlich. Er duckte sich unter den Krallen weg und entfernte sich hastig von den Kindern. Der Vampir stürzte ihm nach. Er schlug heftig und immer wieder auf Django ein, doch der Blonde hatte sein Schwert gezogen und blockte jeden Schlag geschickt ab. Seine Schulter schmerzte stark, doch er biss die Zähne zusammen, solange, bis der Vampir stehen blieb und mit seinen Krallen ausholte. Auch Django holte aus und war schneller. Seine Klinge durchbohrte den Vampir da, wo ein Mensch sein Herz hätte. Der Blutsauger schrie schrill auf. Django riss sein Schwert wieder zurück und stieß den Vampir mit einem Tritt von sich und zu Boden. Mit Wucht trat er ihm auf die Brust, hob sein Schwert über den Kopf. Ohne zu zögern schlug Django zu. Seine Kling zerteilte den Schädel des Vampirs gnadenlos. Ein weiterer Schlag Trennte den Kopf schließlich vom Hals, ehe der Blonde sein Schwert in die Erde steckte. Die Temperatur stieg wieder an, während sich das Blutbad um Django herum vergrößerte. Selbst war er vollgespritzt mit der fast schwarzen Flüssigkeit, die der Lebenssaft des Vampires darstellte. Er sah erst auf den Kopf des Blutsaugers, den er wörtlich zweigeteilt hatte und nun einen Blick auf den Querschnitt des Hirns bot. Dann sah er den Bürgermeister und die Kinder an, welche aschfahl waren. „Pass auf, der Vampir-“ – „Er wird nicht wieder aufstehen.“, schnitt Django dem Bärtigen das Wort ab und wandte sich um. „Einer wie er überlebt das nicht.“, meinte er schließlich. Er zog sein Schwert wieder aus der Erde und ging auf den Priester zu, der begonnen hatte, sich stumm schreiend auf dem Boden zu winden. Django setzte an, auch ihn zu köpfen. „Halt! Er ist-“, die Worte des Bürgermeisters wurden ignoriert und der blonde schlug ungerührt zu. Bei ihm quoll aber kaum Blut aus der Wunde. „Der Vampir hatte ihn infiziert. Und weil er schwach war, wäre er eh nur zu einem Undead verkommen. Nicht mal selbst zum Vampir geworden.“, bei diesen Worten säuberte Django die Klinge seines Schwertes an seinem Mantel und steckte es dann weg. Langsam gingen die Fenster wieder auf und die Leute starrten voller Entsetzen auf die schrecklich verunstalteten Leichen des Vampirs und des Priesters. Ein Murmeln breitete sich aus wie ein Lauffeuer. „Lasst die Körper ein paar Stunden liegen. Sie werden von selbst verschwinden.“, Django hob den Bogen wieder auf, den er zuvor hatte liegen lassen. Ohne darauf zu hören, dass der Bürgermeister ihm noch etwas zurief, schob er sich die Kapuze hoch und verschwand im Nebel. „Was um alles in der Welt war das für ein Junge?“ Kapitel 2: Der Vampirjäger -------------------------- Vor Erschöpfung seufzend ließ sich ein junges Mädchen auf einem Stein nieder. Ihr langes blondes Haar war zu einem dicken Zopf geflochten. Sie trug praktische, grün und braune Kleidung, darüber einen grauen Mantel und eine Umhängetasche. Neben ihr sprang eine schwarze Katze auf den Stein und schüttelte sich. „Ach, Kuro. Wenn wir weiter dem Weg folgen, kommen wir in ein Dorf. Vielleicht haben wir da Glück.“, tröstete Sumire ihren Kater und tätschelte seinen Kopf. fünf Jahre waren seit dem letzten Angriff auf San Miguel vergangen und seit fast einem Jahr war sie unterwegs. Auf der Suche nach Django. Aber ihn zu finden erwies sich als äußerst schwierig. Sumire holte ein paar Papiere aus ihrer Tasche. Zwei Karten und eine Art Steckbrief. Man konnte nicht gerade sagen, dass Django unbekannt war. Selbst an diesem Ort hier, der weit jenseits des Sonnenbaums lag, hatte er sich einen Namen als Vampirjäger gemacht. Aber einen anderen, als Sumire erwartet hätte. Auf dem Steckbrief hatte sie alles zusammengetragen, was sie herausgefunden hatte. Blonder Vampirjäger, ca. 18 Jahre alt, kennt sich mit jeglicher Art Monster und den ominösen Früchten aus (offenbar kannten die Menschen hier keine Solarfrüchte), kühle und distanzierte Person, die gnaden- und furchtlos alle Monster vernichtet, die er trifft. Name den meisten nicht bekannt, hält sich nie lange an einem Ort auf, verschwindet immer augenblicklich nach Vernichtung des Immortals, kann Feinde einfrieren und Pflanzen zum sprießen bringen. Selten wird vom Benutzen grellen Lichts gesprochen. Kann offenbar mit Bogen, Speer und Schwert umgehen. Anfangs war Sumire sich nicht sicher gewesen, ob es wirklich Django war. Der Charakter war sehr anders und ihr fehlte der Einsatz der Gun de Sol und der rote Schal. Aber vielleicht hatte er beides gar nicht mehr. Aber die anderen Infos passten. Was Django da benutzte war garantiert der Sol de Vice. Und auch dass er sich mit Solarfrüchten und Undead auskannte, passte. Das Alter… Nun, in einigen Monaten würde er 20, aber man hatte ihn schon immer jünger geschätzt als er es eigentlich war. Und vor ein paar Monaten hatte Sumire die Bestätigung bekommen. Einigen Bewohnern in einem Dorf war der Name des Vampirjägers bekannt: Django. „So.“, auf der Karte hatte sie seinen ungefähren Weg eingezeichnet. „Wenn wir den Hügel runter gehen, sollten wir das Dorf erreichen, wenn es hell wird.“, Sumire lief immer in der Nacht, wenn meist die Sterne und der Mond schienen und der Nebel sich verzog. Am Tag schlief sie, denn es war dann nicht ganz so kalt. Zudem musste sie nicht fürchten, von Undead attackiert zu werden, da die meisten am Tag schliefen. Und sie waren dumm genug, sodass man sich in der Nacht an ihnen vorbei schleichen konnte. Außerdem fühlte sie sich wohl, wenn der Mond auf sie runter schien. Zusammen mit Kuro machte sie sich auf den Weg. Weiter entfernt in einem anderen Dorf hatten sich zwei Gestalten in schwarzen Mänteln eingefunden, die den Leuten äußerst suspekt waren. Es war ein junger Mann in Begleitung einer Frau. Zuerst hatten sich die Bewohner in den Häusern versteckt, wie sie es überall taten, wenn Fremde ankamen. Aber sie hatten alle aus den Fenstern gesehen. Die Zeiten waren düster und furchteinflößend. Wegen der Undead trauten sich die meisten Menschen nicht weit von ihrem Heim weg. Eine Frau mittleren Alters war aber letztlich zu ihnen gekommen. „In Zeiten wie diesen sind Reisende selten. Was treibt euch hierher?“, fragte die Frau freundlich. „Wir sind auf der Rückreise zu einem weit entfernten Ort.“, antwortete ihr die Frau im Mantel. „Wenn das so ist, biete ich euch an, die Nacht im Dorf zu verbringen. Mein Name ist Mona.“, sie schien nicht dumm zu sein und erkannte sofort, dass sie beide keine Immortal waren. „Vielen Dank.“, die jüngere Frau zwang sich zu einem Lächeln. Zumindest glaubte Mona, Menschen vor sich zu haben. Sie führte die Fremden zu einem Haus, das wohl ehemals eine Gaststätte gewesen war. Der jungen Frau fiel auf, dass die Leute hier doch weniger verängstigt waren als in den meisten anderen Dörfern und Städten. „Fürchtet ihr euch nicht vor den Undead?“, fragte sie Mona. Diese schüttelte den Kopf. „Nicht so wirklich. Vor einigen Wochen war ein Vampirjäger hier, der die Monster in der Gegend erledigt hat. Seither ist es wieder ruhiger.“, antwortete sie. Der Mann und die Frau warfen sich einen Blick zu. "Ich dachte, praktisch alle Vampirjäger seien unterdessen getötet worden.“, bemerkte der Mann leicht skeptisch. „Ja, schon. Aber einige wenige sind doch noch übrig. Er sagte auch, er komme von weit her.“, erklärte Mona. Die Frau runzelte die Stirn. „Rein aus Interesse. Wie hat er all diese Monster vernichtet?“, fragte sie. „Nun, so genau weiß ich das nicht. Aber es sah aus als würde er die Monster einfrieren. Und sein Schwert war auch sonderbar. Die Klinge hat geleuchtet und die getroffenen Monster verrauchten einfach.“, kaum das Mona zu Ende gesprochen hatte, kamen sie bei dem Haus an. „Bitte wartet kurz, ich werde die Besitzerin holen.“ Als sie verschwunden war, sahen sich die beiden erneut an. „Das war garantiert Solmagic und Lunarmagic.“, bemerkte die Frau und bekam ein Nicken zur Antwort. „Selbst so weit von San Miguel entfernt setzt er sich als Vampirjäger durch.“, der Mann grinste kurz. Aber was trieb Django bis in eine solche Gegend? „Was willst du jetzt tun?“, wurde er gefragt. „Ihn suchen natürlich. Wenn ich meine Pläne umsetzen will, brauche ich leider auch die Macht der Sonnenkinder. Auch jetzt ist die Macht der Dunkelheit noch nicht stark genug.“ Missgelaunt biss Django in einen sauren Apfel. Er besah sich die Papiere, die an einem Anschlagbrett hingen. Der Nebel hatte sie schon durchweicht und die Tinte war verschwommen, was die Schrift schwer leserlich machte. Sein Blick blieb an einem der Inserate hängen, welches er dann von der Tafel riss. Er betrachtete die Karte darauf, auf welcher der Weg in ein Dorf eingezeichnet war. Es war nicht weit, weswegen er das Ziel schon bald erreichte. Das Dorf war von einem Schutzwall umgeben, doch der größte Teil davon war schon eingerissen oder zerschlagen. Im Innern des Dorfes sah es nicht unbedingt besser aus. Django sah sich um, doch es war niemand zu sehen. „Hm.“, der Blonde ging durch die Straßen und besah sich die heruntergekommenen Häuser. Aus einem von ihnen konnte er Stimmen hören, also ging er auf dessen Tür zu. Oder auf das, was davon übrig war. Einzelne Teile waren abgesplittert und sie hatte viele tiefe Brandlöcher. Der 19-Jährige klopfte kurz an, ehe er die Tür, die gar nicht mehr einhängte, aufschob. Die Männer im Raum, alles Männer mittleren Alters, die offenbar Rat gehalten hatten, sahen erschrocken auf. „Wer bist du!?“, entfuhr es dem Mann, der oben am uralten Tisch saß. Django ging gelassen auf sie zu und warf das zerknüllte Papier auf den Tisch. Ein anderer Mann nahe der Tür faltete das Knäuel auf und starrte ihn daraufhin an. „Ich bin ein Vampirjäger. Aber ich erledige auch alle anderen dieser Monster.“, erklärte er. Die Männer sahen ihn daraufhin misstrauisch, schließlich prüfend an. „Wie alt bist du, Junge?“, fragte dann der Mann oben am Tisch. Er war kräftig gebaut und in seinem Gesicht war mehr Bart als sonst irgendwas. Er sah Django aus schmalen, dunklen Augen an. „Spielt das denn eine Rolle? Ihr habt verzweifelt um Hilfe gebeten. Ich bin kein Priester, auf den ihr wohl gehofft habt. Aber ich kann das besser erledigen als irgendein Geistlicher. Also.“, der Blonde verschränkte die Arme vor der Brust und sah die Männer abwartend an. „Was uns angreift ist nicht eines der kleinen Monster. Es ist ein wahrhaftiges Ungeheuer.“, sagte dann ein weiterer der Anwesenden mit gedämpfter Stimme. „Das nehme ich an. Vielleicht ist es nur ein Undead, das jede Menge Dark Matter in sich aufgenommen hat. Vielleicht ist es aber ein Immortal? Es spielt eine Rolle, ich bin ja kein Anfänger.“, konterte Django. Immer wieder die Leier. Er war jung – keine 20 Jahre – und sah noch jünger aus. Er wirkte einfach nicht wie ein Erwachsener, der seit Jahren oder gar Jahrzehnten Monster jagte. Sie sahen in ihm immer ein übermütiges Kind, das nichts von dem ahnte, was ihm bevorstand. Einen erfahrenen Vampirjäger stellte man sich nicht als schlichten Jugendlichen vor, ohne Abscheu oder kühlem Kampfwillen in den Augen. Weder kräftig noch besonders hochgewachsen. Weder mit Narben noch schwer bewaffnet. Mit Gesichtszügen, die trotz seiner 19 Jahre noch eher an einen halbwüchsigen Jugendlichen erinnerten, als an einen erwachsenen jungen Mann. „Hör zu. Schon viele erfahrenere Jäger haben es versucht, aber ohne Erfolg.“ Erfahrenere? Ja, viele jagten wohl mehr als doppelt so lange Vampire wie er. Vielleicht dreimal so lange. Django tat es erst seit 5 Jahren. Aber er hatte Fähigkeiten, die sonst niemand hatte. „Mit Gewalt können wir hier nichts erreichen. Uns bleibt als Hoffnung nur ein Exorzist.“, der Mann oben am Tisch erhob sich nun. Er wirkte besorgt darüber, dass Django dem Monster allen Ernstes gegenübertreten wollte. „Dann ist es wohl stark oder sehr gerissen. Oder aber die Vampirjäger hatten keine Ahnung von ihrem Tun.“, erwiderte er zynisch, woraufhin man ihm massenhaft entsetzte Blicke zuwarf. Wann genau er sich wohl diese Tonlage angeeignet hatte? Ein Tuscheln ging durch die Runde der Männer. Django unterdessen ging zur Tür zurück und lehnte sich mit einem leicht zufriedenen und selbstgefälligen Grinsen gegen den Rahmen. „Wie auch immer. Das Problem dürfte sich so eben gelöst haben.“, meinte er nach einigen Momenten kühl. Sofort kehrte Stille ein und Django wurde aus ein Dutzend Augenpaaren angestarrt. „Was sagst du da?“, Fragte einer der Männer irritiert. „Dass sich das Problem gelöst haben dürfte.“, wiederholte der blonde Vampirjäger. „W-wie meinst du das?“ „Es ist hier.“, Django drehte in aller Ruhe den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster. „Das Monster, meine ich.“ Kapitel 3: Alles verschlingende Dunkelheit ------------------------------------------ „Es ist hier. Das Monster, meine ich.“ Und wieder herrschte beängstigende Stille. Die Männer starrten Django ungläubig an. Fast, als wäre er das Monster. Dann stieg Angst in ihnen auf. „Was?“, brachte der extrem Bärtige hervor. „Seid ihr denn taub?“, fragte Django. „Das Monster ist hier.“, die Worte des Jugendlichen hatten keine Zeit zu wirken, ehe die Erde zu beben begann. Die Lichter der Kerzen erloschen, die Gläser der Scheiben zersprangen in abertausende von Scherben. Panik überkam die Männer wie eine Sintflut. Einige wichen zurück, andere stürmten auf die Strasse. Die Leute, die sich nicht längst verschanzt hatten, flüchteten hektisch in ihre Häuser. Auch wenn es nichts weiter als ein Gefühl der Sicherheit brachte. Django hingegen trat unbeeindruckt auf die Strasse. Er konnte spüren, wie die Erde unter seinen Füssen vibrierte. Surreal schnell zog ein pechschwarzer Nebel auf, der sich durch die Häuserreihen schlängelte. Die Schatten quetschten sich in die kleinsten Ritzen, erstickten jeden Ton, eher er zum Himmel aufsteigen konnte. Sogar das Licht von Sternen und Mond schien verschluckt zu werden. Zurück blieb nur vollkommene Schwärze. Django konnte weder etwas sehen, noch hören. Er fühlte auch nichts. Plötzlich war der Blonde gar nicht mehr gelassen. Er taumelte einige Schritte zurück. Panisch schreckte er die Hand aus und tastete hilflos nach Halt. Doch in dieser Dunkelheit gab es nichts mehr. Nichts, woran er sich hätte halten können, nichts, dass gegen die Schwärze ankommen würde. Django wusste das und es löste einen dumpfen Schmerz in ihm aus. Obwohl er sich hier und jetzt unglaublich Schutzlos fühlte, da er nie wusste, von wo etwas kommen würde, so war da noch ein anderes Gefühl in ihm. Geborgenheit. Entgegen jeglicher Logik. Diese Dunkelheit, die ihn umgab war zugleich ein schützender Mantel, der nichts von der Grausamkeit der Welt da draussen an ihn heran liess. Es gab keine Trauer, keinen Hass, Keine Abscheu. Django taumelte weiter zurück. Er stolperte über seine eigenen Füsse und wäre um ein Haar gefallen. Gerade noch konnte er sich zitternd auf den Beinen halten, die jedoch drohten gleich nachzugeben. Klater Schweiss lief dem Blonden übers Gesicht. Er konnte kaum noch atmen und bekam Angst, gleich zu ersticken. Die Panik schnürte ihm die Kehle zu. „Dein Geruch ist interessant.“, ohne Vorwarnung griffen zwei eisig kalte Hände aus dem Nichts der Dunkelheit nach ihm. Die eine legte sich um seinen Hals, die andere griff von hinten nach seinem Arm. Django erstarrte bis ins Mark. Die Hand an seinem Hals drückte zu. Schmerz durchzog ihn. Und dennoch schrie er, so sehr er konnte. Er schrie einfach, doch wirbelte er dann herum. Sein Hals wurde losgelassen und nur einen Bruchteil einer Sekunde später traf seine Faust auf etwas Hartes und kaltes. Ein leises Knacken war zu hören. Django riss seine andere Hand los und schrie erneut: „NEIN!!“ Wieso schrie er? Niemand konnte ihn hören. Niemand würde ihm helfen. Es brachte nichts. Rein gar nichts. Seine Brust schmerzte, denn sein Herz pochte, als würde es gleich zerspringen. Dabei hatte er es dutzende Male gemacht. Was war los? „Ganz schön gewalttätig, Junge. Aber planlos rumschlagen bringt nicht viel.“, die Stimme das Vampires war so spöttisch, dass es Django erschien, als könne er ein grinsen seiner weissen Zähne sehen. Der Blonde drehte sich um und rannte panisch los. Er rannte einfach, obwohl er wusste, dass es keinen Ausgang, kein Ende gab. Seine Seite schmerzte, denn er konnte in seinem Zustand kaum Luft holen. Wenn er wenigstens wissen würde, wo sein Gegner stand. Aber in der Schwärze konnte er ihn nicht ausmachen. Denn es war nicht einfach Dunkelheit, es war eine Form der Dark Matter. Sie störte sein Empfinden. Überall her hallte das Lachen des Vampires, der sich köstlich an seiner Angst lud. Er ergötzte sich daran, dass Django nicht mehr klar denken konnte und sich benahm, wie ein Tier, das in die Enge getrieben wurde. Plötzlich blieb er abrupt stehen und drehte ab. Er spürte einen sanften Hauch im Nacken und wusste in dem Moment, dass er haarscharf den Krallen des Vampirs entgangen war. Er rannte in eine andere Richtung und verlor langsam das Gefühl, dass seine Beine gleich nachgeben würden. Aber Das Gefühl der Unterlegenheit wich nicht. Trotzdem beruhigte er sich, obwohl er noch immer planlos rannte und Seitenstechen verspürte. Wenn er sich nicht auf seine besonderen Fähigkeiten verlassen konnte, musste er sich auf menschliche berufen. Seine Sinne waren jetzt nutzlos, aber nicht die Instinkte, die ein jeder Mensch hatte. Und wenn er sich einfach von diesem Instinkt leiten liess, würde er jedes Mal die Richtung wechseln können, wenn er davor war gegen den Vampir zu stossen. Und es funktionierte. Es würde so lange funktionieren, bis der Vampir schneller reagierte oder Django damit beginnen würde zu denken, statt nur zu rennen. Aber er musste es tun. Denn lange konnte er dieses hin und her nicht durchhalten. Wieder schrie sein Körper danach die Richtung zu wechseln, doch Django ging in die Hocke und zog sein Schwert. Blind schlug er zu. Aber er erwischte rein gar nichts. Er wirbelte herum und schwang seine klinge auf der Höhe seines Gesichtes. Doch da war sein Gegner auch nicht. Natürlich. Er sah den Vampir nicht, aber das galt nicht umgekehrt. Ohne Unterlass riss der Blonde das Schwert weit über sich. Aber es kam auch kein Angriff von oben. Nichts und niemand war mehr hier. Nur Djangos Verstand sagte ihm, dass es unmöglich war. Aber spüren, ahnen, oder wahrnehmen konnte er nichts mehr. Also rannte er. Weiter planlos, aber es war besser als stehen zu bleiben. Auch wenn sein Körper angespannt war, weil er annahm gleich gegen Ungesehenes zu stossen, so zwang Django ihn, auf seinen Verstand zu hören. Er konnte rennen und rennen, aber hier war nichts, wogegen er hätte stossen oder worüber er hätte fallen kö- „Ah!“, plötzlich spürte Django keinen Boden mehr unter den Füssen, doch absurder Weise fand er sich augenblicklich der Länge nach darauf wieder. Sein Kinn war hart aufgekommen und seine Handfläche fühlte sich aufgeschürft an und brannte. „Shit!“, der Blonde stützte sich zitternd auf und tastete schliesslich nach dem, worüber er gefallen war, statt nach seiner Waffe. Da war etwas Weiches und Warmes. Etwas Lebendiges. Der Vampirjäger erschauderte bis ins Innerste. Was war das, was hier hinter ihm lag? Es fühlte sich keineswegs menschenähnlich an. Doch es hatte Hände, und das wurde ihm bewusst, als diese etwas nach ihm griff und ihm ein Angstschrei entfuhr. Was auch immer es war, es krallte sich an seinen Armen und Beinen fest, griff mit einer seiner zahlreichen Hände nach seinem Mantel und packte sein Haar. Dieses Etwas zog sich auf ihn, versuchte ihn zu erdrücken wie eine Boa, ehe sie ihn verschlingen würde. Zurück bleib in dem Vampirjäger nur blinde Angst vor Schmerz und eine Verzweiflung, die so tief war, dass sie einfach nur noch bitter schmeckte. Aber da war kein Gedanke an den Tod. Jeder Mensch würde einmal sterben. Und so wie die Welt geworden war, würden sie wohl so gut wie alle tot oder lebendigen Leibes von Monstern verschlungen werden. Und auch er war nur sterblich. Stark und begabt, aber immer noch ein Sterblicher. Aber dennoch… Djangos Bewegungsfreiheit wurde immer geringer und die Luft bleib ihm vollends weg. Er war anders. Würde er noch so einen grausamen Tod sterben, sei‘s drum. Aber er würde nicht gefressen werden. Nicht von so einem niedrigen und widerlichen Wesen! Django spreizte die Finger seiner rechten Hand und griff dann in die fleischige Gestalt. Als würde sie davon enorme Schmerzen verspüren zog sie sich zusammen und versteifte sich. Im Handschuh des Vampirjägers, dem Sol de Vice, sammelte sich ein Licht, welches sich immer mehr Ausbreiten wollte und sich dazu durch die wabbelige Existenz frass. Es wurde stärker und heller. Je mehr dieses Lichtes sich aufstaute und nicht nach aussen entfliehen konnte, desto heftiger viele die Explosion danach aus. Das Wesen wurde in Stücke gerissen und in die Dunkelheit hinausgeschleudert. Doch auch diese bleibt nicht unversehrt, denn nun wurde sie von langen, grauen Rissen geziert. Der Himmel von ‚draussen‘. Das Licht kam nichts desto trotz nicht weiter, also reagierte es umgekehrt von zuvor; Es Implodierte. Es zog sich in einem Bruchteil einer Sekunde zusammen und hinterliess beim Verschwinden eine enorme Druckwelle, die die Dunkelheit schliesslich völlig zerriss. Zurück blieben nur noch der Graue Himmel und die Kalte Nachtluft, die der Blonde erstmals wieder einatmen konnte. Keuchend und hustend rang Django nach Luft. Sein Körper zitterte noch heftig, seine Sicht war verschwommen. Er fand nicht die Kraft, sich von den Knien aufzurichten. Ihm war kalt und heiss zugleich, als hätte er Fieber. „Ah, der Geruch von Furcht und Verzweiflung ist so süss. Und wie stark du gerade danach riechst!“, Django spürte den Blick des Vampirs auf sich, doch er konnte den Kopf nicht heben. „Bei deiner Selbstsicherheit hatte ich schon gedacht, mir Sorgen machen zu müssen. Es ist zwar erstaunlich, dass du die Dark Matter gebrochen hast, aber das reicht noch lange nicht. Jetzt bist du noch immer vor Angst gelähmt. Nun, das macht es allerdings nur noch befriedigender.“, mit einem süffisanten Unterton in der Stimme und einem dazu passenden Grinsen, schritt der Vampir auf den Blonden zu. Dieser schien noch immer nicht in der Lage zu sein, sich zu bewegen. Es war, als hätte die Schwärze sich in seine Knochen gefressen und lähmte ihn von da aus. Er verfluchte diese Schwäche von sich. Der Vampir blieb vor ihm stehen. Er erreichte eine Grösse von mindestens 2.30. Mit seiner grossen, eisig kalten Hand griff er nach Djangos Oberarm und zog diesen mit Leichtigkeit auf die Beine. Widerstandslos liess er es mit sich geschehen. Wie er es hasste, wehrlos zu sein. Wie er den Geruch der Untoten hasste, den er so gut wahrnehmen konnte. Langsam und angestrengt hob er den Kopf, sah, wenn auch benommen, dem Vampir direkt ins Gesicht. „Du stinkst… widerlich.“, sagte er dann. Der Vampir nahm ihn nicht für voll und begann zu grinsen. Doch ehe es ausreifen konnte, wurde ihm ein heftiger Tritt auf die Brust versetzt. Auch wenn er keinen Schmerz spürte, die Überraschung und die Wucht reichten aus, um ihn zurücktaumeln zu lassen. Dabei liess er Django los, welcher hart auf den Knien und den Handflächen landete und sich gerade noch abstützen konnte, um sein Gesicht nicht im Dreck wieder zu finden. Sein Körper gehorchte ihm doch nicht wieder ganz. „Du Kleiner… Das ist der Geruch der Allmächtigen! Und du wirst gleich das Ausmass ihrer Macht am eigenen Leib zu spüren bekommen!“, knurrte de Vampir. „Eher der Geruch eines zu Ass zerfallenden Kannibalen.“, ah, sein Körper war noch nicht wieder unter Kontrolle, doch seinem Mundwerk ging es bestens. Ungünstige Kombination. „So? Dein Geruchssinn hat mich eben schon ein wenig überrascht. Aber dein eigener Geruch noch viel mehr.“, der Blutsauger kam wieder zu Django und bleib wenig vor ihm stehen. Als der Jugendliche den Kopf hob, wusste er, dass er nicht so stolz schauen sollte, wie er es tat. Denn das Gesicht des Vampires war von Zorn geprägt und seine Augen blitzten gefährlich. Er nahm Djangos Schwert vom Boden auf und hob es über seinen Kopf. Er grinste, denn er wusste von seiner Überlegenheit. Er wusste, dass die Schwärze jeden lähmte. Aber er hatte nicht begriffen, wer sein Gegner war. Das Schwert sauste hinab und Django riss die Arme hoch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)