Stormer von Elane_Shio (The ones with the Wind [Info in meinem Steckbrief]) ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- >>Ist er weg? Wow, nicht zu fassen! Ihr habt wirklich - ? Sorry nochmal, dass ich rein geplatzt bin, aber ihr seid tatsächlich …? Ehrlich jetzt? Er sieht wirklich lecker aus! < Oh ooh. Lia hatte inzwischen ihre Peinlichkeit überwunden und sah sie mit funkelnden Augen an und klang dazu ziemlich begeistert. Das konnte nicht gut sein … »Wie heißt er? Seit wann kennst du ihn? Wie ist sein Charakter? Ist er mies? Oder doch lieb?« Elane stieß einen Seufzer aus, dann setzte sie sich erstmal wieder auf ihr Bett, erschöpft von der kleinen Auseinandersetzung zwischen ihr und Cole. »Steck deine Fragen wieder weg. Ich hab nichts mit ihm und werde auch niemals etwas mit ihm anfangen.« Das konnte er sowas von vergessen! »Waaaas?« fragte Lia enttäuscht und ließ die Schultern hängen. »Aber wieso war er dann nackt?« , »Weil er als Panth -« Elane stockte - »Moment mal. Du kennst diesen Ort hier?« fragte sie nun verwirrt und wunderte sich, warum ihr das erst jetzt aufgefallen war. Woher kannte sie das Hauptquartier der Gestaltwandler? Wusste sie auch über die Fähigkeiten dieser Bescheid? »Er ist ein Panther? Cool!« rief Lia wieder begeistert und huscht zu Elane auf die Bettkante um sie nun von dort aus neugierig ansehen zu können. Vollkommen überfordert wich die Grünhaarige zurück. »Ja. Aber wieso kennst du nun … ?« »Wieso ist mir gerade ein nackter Cole entgegen gekommen, der ziemlich genau aus der Richtung deines Zimmers kam?« Verblüfft drehte sich die Einundzwanzig jährigen um sah eine weitere Person in der Türe stehen. »Tia?« »Wieso kam Cole hier raus?« »Naja … weil -« »Elane hat 'nen Freund!« »Lia!« »Echt jetzt?« die Braunhaarige sah Elane mit großen Augen an. »Ja!« »Nein!« »Du bist mit Cole zusammen?« »Nein!« »Die Beiden standen ganz eng beieinander als ich reingeplatzt bin!« »Wow, dass ist echt …« »Schluss jetzt!« Elane rieb sich die Schläfen während sie die Beiden anfunkelte. »Er ist ein nichtsnutziger, gestörter, aufdringlicher, perverser Idiot, der seine Hormone nicht im Griff hat. Ich würde niemals – wirklich NIEMALS auf die Idee kommen ihm auf diese Weise nahe zu kommen, generell nahe zu komme, außer um ihm eine Lektion zu erteilen. Aber nun: Wieso seid ihr hier?« Lia pfiff leise. »So viele Beleidigungen. Dann muss da wirklich was sein.« »Hast du deine Logik aus der Mülltonne gefischt? Ich hab gerade damit ausdrücken wollen, dass ich ihn ganz und gar nicht leiden kann.« murmelte Elane erschlagen und sah nun Tia hilfesuchend an. Die Braunhaarige bedachte sie noch kurz mit einem Grinsen, bis sie dann eine gespielt ernste Miene aufsetzte und Lia böse ansah. »Schluss mit dem Thema, schließlich sind wir nicht zum Spaß hier! Wir haben einen Krankenbesuch zu machen.« die Grünhaarige atmete erleichtert auf. »Stimmt!« rief die Blonde, als ob sie den Grund ihres Besuches wirklich vergessen hätte. Wenn sie genauer darüber nachdachte, konnte das durchaus der Fall sein. »Wie geht es deinen Wunden?« Elane atmete erleichtert auf. Nun würden die Fragen bezüglich Cole für das Erste auf Eis gelegt sein – wenn sie Glück hatte sogar für ein paar Tage – das hieß natürlich, wenn sie die beiden nicht mehr zu sehen bekam. Bei dem Gedanken daran, wie sie sie weiter mit Fragen löcherten, hoffte die Grünhaarige fast, dass es eine längere Zeit werden würde. »Ganz okay.« antwortete sie nun Tias Frage und betrachtete ihre Handgelenke. Dies waren die einzigen wirklich sichtbaren Verletzungen gewesen, die sie davongetragen hatte. Kaum zu glauben das dies wirklich alles war, was sie als Andenken hatte und vielleicht sogar behalten würde. Nach einigen nachdenklichen Sekunden hielt sie ihr Handgelenk hoch. »Wollt ihr mal sehn?« fragte sie breit grinsend. Die Augen der Braunhaarigen leuchteten interessiert auf, während von Lia nur ein Geräusch kam, was nur als ein gepeinigtes Stöhnen zu interpretieren war. »Solltest du den Verband überhaupt aufmachen?« fragte die Blonde zweifelnd und zupfte etwas an dem Mullband herum. Aber es war eine gute Frage, die sich Elane selbst noch nicht gestellt hatte. Maya war vor drei Tagen das letzte Mal persönlich da gewesen um ihr die Verbände zu wechseln. Sie hatte nur eine gelbliche Paste auf die frisch vernähten Wunden verteilt und war mit dem Hinweis verschwunden, dass dies erst einmal einziehen musste. Aber waren drei Tage nicht genug? Elane hatte die ganzen Tage nicht weiter darüber nachgedacht wie ihre Handgelenke nun aussahen. Auch bei den wenigen malen, wo diese verbunden worden, war ihr Interesse nicht sehr groß gewesen, als dass es ihr ein Blick wert gewesen wäre. Tatsache war, dass diese Wunden nervten und mehr hatte Elane nicht zu wissen gebraucht, aber nun … Nachgucken oder nicht nachgucken? Die Einundzwanzigjährige zuckte mit den Achseln – so schlimm konnte es ja nicht sein, wenn etwas Sauerstoff da dran kam, oder? »Ist doch egal. Hilft mir einer von euch beim aufmachen des Verbandes?« Schneller als die Stormerin Supercalifragelisticexpialigetisch sagen konnte, war Tia aufgesprungen und hatte sich aus ihrem Stiefel ein kleines Messer gefischt. Die Klinge funkelte weiß- golden und hatte etliche Ornamente eingraviert. »Ui, hübsch.« »Ja, nicht wahr? Ist von Kit. Und jetzt halt mal still.« mit einer Begeisterung, wie nur sie bei so etwas an den Tag legen konnte, schnitt Tia den Verband von Elanes rechten Handgelenk auf – und legte heilendes Fleisch frei. Sie hatte zwar schon geahnt, dass es nicht gerade appetitlich sein würde aber trotzdem war sie mehr oder minder geschockt bei dem Anblick. Zwar war die Wunde rund um ihr Handgelenk vernäht worden, allerdings waren sowohl die Einstiche, als auch die Ränder der Wunde in einem ungesunden, beinahe entzündeten Rot entflammt. Auch war etwas gelbliches hier und da zu sehen, wo Elane aber nicht wusste, ob es die Reste der Paste von Maya waren, oder wirklich Eiter. »Eeeew!« machte Lia und schlug ihre Hände vor die Augen, glotzte aber zwischen den Fingern noch immer wieder hindurch um einen Blick zu riskieren – anscheinend konnte sie sich noch nicht wirklich entscheiden, ob sie sich vollkommen abwenden wollte oder nicht. »Naja, es sieht schlimmer aus als es ist.« lachte Elane etwas eingeschüchtert von der Ausmaße der Wunde. »Trotzdem solltest du nicht einfach den Verband lösen.« Ein weiteres Mal an diesem Tag fuhr sie zusammen, als eine unverhoffte Stimme von der Tür her zu vernehmen war. »Eric!« rief Tia mit einem breiten Grinsen und lief zu ihm um den alten Sack zu umarmen. »Na meine Hübsche? Haben uns ja lange nicht mehr gesehen.« »Allerdings. Wie geht es dir?« »Gut, gut. Du weißt doch : „ einen Wolf haut nichts so schnell um“. Schon vergessen?« »Natürlich nicht.« Die Grünhaarige sah die Beiden bei diesem Wortwechsel verwirrt an. Die Beiden verhielten sich wie die besten Freunde, - nein, eher wie eng stehende Verwandte. Während Tia und Eric noch glücklich miteinander ein paar Floskeln austauschten, sah die Stormerin überfordert Lia an. »Sind die immer so?« fragte sie, denn sie hatte das Gefühl, dass Lia dies schon ein paar Mal miterlebt haben könnte, was dann auch schließlich ihr nicken bestätigte. »Eric war damals mit ihrer Mutter zusammen gewesen, bevor sie getötet wurde.« flüsterte die Blonde verschwörerisch, jedoch auch mitfühlend. »Oh.« machte Elane nur und betrachtete mit gerunzelter Stirn das Geschehen. Mittlerweile hatte Tia ihre Umarmung wieder gelöst und der Alte legte ihr mit einem Lächeln eine Hand vertrauensvoll auf die Schulter. Wie ein Vater – durchzuckte es Elane und bei dem Gedanken daran, dass sie so etwas niemals haben würde, bildete sich ein Knoten in ihrer Brust. Sie hatte soviel nicht kennenlernen können, was das normale leben anging und nun hatte Tia schon zwei Vaterfiguren – irgendwas lief gehörig schief! »So und nun zu dir.« ein weiteres Mal zuckte sie zusammen, dieses mal, weil Eric sie mit einem alles überstrahlenden Lächeln ansah. Man – das war echt gruselig. Dieses eigentlich finstere Gesicht und dann dieses Lächeln. Wie man es drehte, es wollte nicht zusammenpassen. »Zeig mit mal deine Wunde.« Elane gehorchte aufs Wort, denn irgendwie wagte sie es nicht, diesem freundlichen, alten Knacker zu widersprechen oder gar zu rebellieren - »Wenn ich mich recht entsinne, hat Maya schon seit drei Tagen nicht mehr danach gesehen, oder?« sie nickte, als er schon mit langen Schritten auf sie zukam und beugte sich über ihr Handgelenk. »Tut es noch weh?« »Es nervt nur.« »Definiere „nerven“. Ist es schmerzhaft?« »Nein, es ziept einfach nur mal hier und da. Schmerzen sind was anderes.« darauf nickte Eric nur einmal und nahm dann vorsichtig ihre Hand und drehte diese ein wenig, bog sie etwas nach hinten und vorne, damit ihr Handgelenk gedehnt wurde. »Tut das weh?« »Nein.« - es fühlte sich nur ein wenig komisch an, als ob die Haut unter Spannung stand. »Beweg es einmal selbst.« verlangte der einäugige, worauf Elane dies auch dann tat. Unter den neugierigen Blicken von Eric, Tia und Lia, ließ sie ihr Handgelenk etwas kreisen, bog es ebenfalls zurück, wie er es getan hatte – vielleicht sogar noch etwas mehr – und dabei fiel ihr dann auf, dass Eric ihr Gesicht nicht aus den Augen ließ. Anscheinend wollte er ihre Reaktion auf die Bewegung einfangen – aber das konnte er sich auch sparen, sie verspürte ja über keine großen Schmerzen dabei. Nach knapp einer Minute ließ es Elane bleiben und seufzte leise. »Die ganze Fragerei kommt mir so vor, als ob du unbedingt wolltest, dass mein Handgelenk weh tut. Wieso? Ist doch gut wenn es mich nicht stört.« »Nein ist es ganz und gar nicht.« antwortete Eric ernst und mit einem besorgten Gesichtsausdruck. »Es sollte noch weh tun. Zwar war die Paste, die dir Maya da drauf getan hat Schmerzlindernd, jedoch sollte die Wirkung schon Gestern verflogen sein.« »Und?« fragte Tia besorgt. »Normalerweise sollte das Handgelenk ohne Kühlung oder Antibiotika anschwellen, oder zumindest jucken wie Hölle – irgend ein Zeichen eben, dass der Körper angefangen hat die Heilung zu übernehmen.« »Aber es juckt weder, noch tut es weh.« Elane sah von Tias besorgen Gesicht zu Lias, die den Mund leicht verzogen hatte. »Was bedeutet das?« fragte die Grünhaarige nach einigen Augenblicken zögerlich. Der Einäugige runzelte die Stirn und strich über die verletzte Haut, was ein unangenehmes Kribbeln hervorrief. »Vielleicht wurden deine Nerven etwas beschädigt. Die Wunden waren verhältnismäßig tief und besonders am Handgelenk sind nicht besonders viele Schichten, die die Nerven schützen könnten. Jedoch spricht gegen diese Theorie, dass du deine Hände noch bewegen kannst.« er strich nocheinmal über die Wunde, verweilte dann mit den Fingern an der naht und zog daran. Elane zuckte – angesichts des plötzlichen Schmerzes – zusammen, dann folgte ein finsterer Blick von ihr. »Was sollte da- !?« »Das hast du gespürt oder?« »Ja.« knurrte sie sauer. Eric nickte und lächelte sie dann an. »Anscheinend sind deine Nerven nur überreizt.« »Aha? Ist das gut?« »Gut nicht ganz, aber besser als wenn sie wirklich beschädigt wären. Du musst dir die Wunden als Pfeifton vorstellen, und die Nerven sind die Ohren, die diesen aufnehmen.« erklärte er leherhaft. »Wenn du kontinuierlich nur einen Ton hörst, blendest du ihn irgendwann aus, so machen es anscheinend auch deine Nerven, allerdings, wenn ein neuer Ton dazukommt -«, er zog nochmal an ihrer Naht, wo sie wieder leicht zusammenzuckte, »dann nimmst du diesen wieder bewusst wahr. Soweit verstanden?« nun grinste er sie wieder an und stand wieder auf, nicht ohne ihr einmal kräftig auf die Schulter geklopft zu haben, dass ihr die Luft wegblieb. »Das wird schon.« Lia stieß Luft aus, als ob sie die ganze Zeit über den Atem angehalten hätte und sah Elane erleichtert an : »Ich dachte beinahe schon, dass es etwas richtig ernstes wäre.« »Solange ich meine Hände noch bewegen kann, wären ein paar taube Handgelenke auch nicht schlimm gewesen.« lachte sie wurde dann wieder ernst, als sie den warnenden Blick von Eric einfing, worauf sie sich beeilte hinzuzufügen: »- aber zum Glück ist dies nicht der Fall!« »Gutes Mädchen.« er nickte zufrieden. »Und nun zu deinen Rippen.« »Waaas? Muss das denn noch sein?« »Willst du wieder herumlaufen dürfen?« fragte er streng. »Natürlich …« »Dann verhalte dich erwachsen und las dich untersuchen.« Eric klang fast richtig sauer, was der finstere Ausdruck in seinem Gesicht nur noch bestätigte, dann wandte er sich mit einer etwas sanfteren Miene Lia und Tia zu, die ihn gleichermaßen mit großen Augen ansahen. »Wollt ihr Zwei noch bleiben? Ich muss euch aber sagen, dass es ziemlich langweilig werden wird.« »Natürlich blei-« »Okay Eric, wir können auch Morgen wiederkommen.« unterbrach Tia die Blonde und stellte sich wieder gerade hin. »Komm Lia.« damit packte die Braunhaarige die blonde Einundzwanzigjährige und zog sie mit sich hinaus auf den Flur. »Und weg sind sie …« murmelte Elane leise und wandte sich dann langsam wieder dem Grauhaarigen zu, der schon wieder ein Lächeln aufgesetzt hatte. Oh nein … Nach etwa einer gefühlten Stunde, in der Eric übertrieben ausführlich ihre Rippen untersucht hatte, hatte sie nun das Zimmer für sich und grinste breit hinaus, hinauf zum Mond, der den Himmel mit seiner Halbsichel schwach beleuchtete, wobei allerdings einzelne Blätter die Sicht darauf beeinträchtigten. Der Aushilfsheiler hatte ihr nach der nervenaufreibenden Untersuchung mitgeteilt, dass ihre Rippen schneller verheilen würden als gedacht und sie doch schon aufstehen, wenn nicht sogar zurück zu Elisha durfte. Endlich – endlich kann ich dieser Langeweile entfliehen! Dieser Gedanke stand dick und fett auf ihrer mentalen Pinnwand, bereit dafür endlich ausgeführt zu werden. Nun würde sie den SilentThreat Idioten wieder Einläufe verpassen können, die sie nicht so schnell vergaßen und obendrauf konnte sie sich endlich selber an die Versen des Verräters heften, der ihr diesen Ehrenplatz auf der Krankenstation verpasst hatte. Wenn sie so darüber nachdachte … zwar hatte Eric ihr gesagt, dass sie bis zum nächsten Tag warten sollte, aber nichts und niemand hielt sie im Moment davon ab trotzdem herumzulaufen und etwas die Gegend zu erkunden. Mit einem entschlossenem Nicken sprang sie förmlich aus dem Bett – naja mehr oder weniger – und krallte sich ein paar der alten, stinkenden Sachen aus dem Schrank in ihrem Zimmer. Man hatte ihr noch keine passenden Sachen gebracht, wahrscheinlich, für den Fall, dass sie es geschafft hätte an den Hindernissen vorbeizukommen, die ihr Maya noch vor Stunden gestellt hatte. Mit einem Freude strahlenden Blick huschte sie zur Tür und riss diese auf. Beinahe paranoid schaute sie nach Rechts und Links in den weitläufigen, im Dunkeln liegenden Gang. Niemand war dort zu sehen, Niemand der sie hätte aufhalten können. Ihr Grinsen wurde noch etwas breiter. Das wurde ja immer besser. Mit einem weiten Ausfallschritt trat sie in den Gang. Sie war endlich aus diesem Zimmer raus. Fünf Tage eingesperrt in diesem engen Raum waren wahrlich zu lange gewesen, denn schon allein einen Schritt dort raus zu sein, ließ sie ein ähnliches Hochgefühl der Freiheit fühlen, wie Jemand, der gerade den Mount Everest bestiegen hatte und nun nach unten in die unglaubliche Tiefe sah. Sie atmete einmal tief durch. Wohin sollte sie nun? Nach Rechts oder Links? Nach Rechts waren sonst immer alle abgebogen, die sie Besucht oder bewacht hatte, also musste dort ein Ausgang sein – so die Überlegung von ihr. Also ging die Grünhaarige mit langen Schritten nach Rechts den Gang hinunter, wo sich alle paar Meter ein Paar Türen befand, die sich gegenüberstanden. Wahrscheinlich weitere Wohnräume oder Pflegezimmer, die allesamt so aussahen wie ihres.. Der hölzerne Boden gab ihre Schritte relativ dumpf wieder, als ob sich unter dem Boden nichts befinden würde. Sie würde ja zu gerne wissen was unter diesem Untergrund verborgen war. Ein geheimer Keller, der zu einer Waffenkammer führte? Oder vielleicht doch zu einem Geheimen Saal, wo sich die Rudelführer besprachen? Vielleicht wurden dort auch Vorräte gelagert? Elane schüttelte den Kopf. Ihr sollten andere Dinge wichtiger sein als Essen, besonders, weil dies hier die erste Möglichkeit seit langem war, sich frei Bewegen zu können. Also lief sie weiter den Gang entlang, lief um eine Ecke und sah sich einer weiteren Türe gegenüber, die das Ende des Ganges darstellte. Ohne groß darüber nachzudenken, wohin diese nun führen könnte, griff die Grünhaarige nach der Klinke und drückte sie runter. Als sie die Tür aufstieß, wehte ihr ein kräftiger, kalter Wind ins Gesicht, der sie unwillkürlich zittern ließ. Elane hatte im warmen, beheizten Raum vergessen, wie kalt es Draußen werden konnte. In Vancouver war der Frühherbst schon fast mit Winter zu vergleichen, denn selbst zu dieser Jahreszeit vielen die Temperaturen fast bis zum Gefrierpunkt, eine Tatsache, die Elane nicht wirklich gefiel. Wahrscheinlich würden jetzt schon die ersten Berge verschneit und unpassierbar sein. Sie schüttelte sich noch einmal vor Kälte, bis sie hinaustrat und sich einer unscheinbaren, dünnen Holzbrücke gegenübersah. Verwirrt, dass am Boden eine solche Brücke stand sah sie nach Unten, worauf sie nicht schlecht staunte. Trotz der Nacht konnte sie erkennen, dass der Erdborden lag etwa zwanzig Meter unter ihr – was die Brücke und den dumpfen Klang des Bodens erklärte. Sie war anscheinend in einem riesigen Baumhaus, welches in eines der Mammutbäume gebaut worden war. Die Holzbrücke führte zu einem anderen Bau von einem Baumhaus. Staunend sah sich Elane um. Überall in verschiedenen Höhen waren solche Häuser angebracht. Man sah sie kaum, da sie vom dichten, rotorangenen Blätterdach der Bäume bedeckt wurden, allerdings verrieten sie die Brücken, die die Häuser verbanden. Doch Elane wusste nicht, ob man sie auch von Unten gesehen hätte, oder ob man sie nur von dieser Höhe aus betrachten konnte. So oder so, es war ein fantastisches Versteck für Gestaltwandler, dass musste sie zugeben. Elane konnte es kaum erwarten sich genauer umzusehen. Mit diesem Gedanken trat sie auf die Brücke. Kaum hatte sie einen Schritt auf eine der Holzplanken gesetzt, ging am Rand dezent eine Reihe von kleinen Neonlampen an, die ihr in der Dunkelheit den Weg wiesen. Es war so dezent, als ob Glühwürmchen auf dem Holz sitzen würden, auch die Farbe der Lampen erinnerte sie an diese Insekten. Diese Diskretion, war ein weiteres Einverständnis der Versteckten Lage und an Bewohner, die in der Nacht eventuell nicht gut sahen und zu ihrer Wohnstätte gelangen wollten. Das Licht war zudem so schwach, dass man es von Unten nicht sah – zumal dieses auf der Oberseite Montiert war und sich wohl kaum auch auf der Unterseite welches Befand. Mit neugierigem Blick verschlang Elane beinahe die Umgebung, versuchte sich jedes einzelne, in der Dunkelheit liegende Detail zu merken, um sich dann auszumalen, wie es wohl im Tageslicht aussah. In Ihrer Vorstellung tauchte das orangen farbige Licht der Herbstsonne alles in einen warmen Gold und Rotton. Einzelne, noch grüne Blätter würden der Umgebung eine kleine Abwechslung bieten und das Bild abrunden. Elane stieß ein glückliches Seufzen aus und sah wieder nach Vorne – und blieb unvermittelt stehen, als sie sich der Tür zum Innern des anderen Baumhauses gegenüber sah. Nur noch eine Nasenlänge trennte ihr Gesicht von dem Holz, was sie realisieren ließ, dass sie beinahe in ihrer Faszination für die Umgebung dagegen gerannt wäre. »Ups …« murmelte sie und trat einen Schritt zurück, dann griff sie nach der Klinge. Noch bevor die Einundzwanzigjährige diese jedoch berührte, wurde die Klinke schon nach unten gedrückt und die Tür von Innen geöffnet. Große, braune Augen sahen sie verwirrt an. Ihre Entdeckungstour musste anscheinend noch warten ... »Hi Tia.« grinste Elane und hob locker eine Hand. »Elane!« sagte sie erstaunt. »Was machst du denn hier? Ich hab zwar von Eric gehört, dass du wieder aufstehen darfst, aber nicht geahnt, dass du das noch Heute machen würdest.« Tia trat von dem Türrahmen zurück in den Innenbereich und machte Elane damit Platz um aus der Kälte zu kommen, was sie beinahe sofort nutzte. »Dachtest du ich bleibe da noch eine Sekunde? Dieser Raum hat mich fast Wahnsinnig gemacht! Du weißt doch, wie ich auf eine eintönige Umgebung reagiere. Aber was machst du hier und streunst herum?« fragte nun die Grünhaarige, nachdem sie Tias Frage beantwortet hatte. »Naja, weil ich zu dir wollte. Ich war mir zwar nicht sicher, ob du noch wach gewesen wärst, aber ich wollte mein Glück versuchen. « »Tja, dann ist es doch gut, dass wir uns über den Weg gelaufen sind!« lachte Elane und auch um die Lippen der Freundin tauchte ein Grinsen auf. »Aber wieso wolltest du noch zu mir?« fragte Elane, wieder verwirrt. »Ich wollte dir noch schnell eine Nachricht von Elisha geben. Sie hatte mir gesagt, dass ich damit warten sollte, bis du wieder fit genug währst um wenigstens laufen zu können. Naja und nun stehst du hier vor mir, nicht wahr?« Die Grünhaarige sah die Andere erstaunt an. »Eine Nachricht von Elisha? Wieso gibt sie mir nicht selbst die Informationen? Sie konnte dich ja schließlich auch erreichen.« »Weil sie mir das schon gegeben hatte, bevor ich hierher aufgebrochen war. Wahr wahrscheinlich einfacher so.« Tia zuckte mit den Achseln und griff in ihre Hosentasche – fand dort nichts und suchte in den anderen Taschen. »Wo ist es denn bloß?« fluchte Tia, während die Grünhaarige über das Gehörte nachdachte. Ja. Das war Typisch für Elisha. Wenn sie jemanden hatte, der so etwas machen konnte, machte sie sich grundsätzlich nicht die Mühe selbst zu dem Adressaten einer Nachricht zu gehen. Trotzdem verspürte Elane einen leichten Stich des Bedauerns. Konnte sie nicht wenigstens zu ihrer Schülerin gehen, wenn diese verletzt war? »Ah, hier haben wir es.« die Braunhaarige reichte Elane mit einem Lächeln einen UR – UltimateReader, eine etwa Handzettel große, sowie flache Hologrammplatte, die so ziemlich jede Art von Übermittlung wiedergeben konnte. Elane strich mit gerunzelter Stirn über die Fingerabdruck- erkennungs- Marke, worauf das Gerät mit einem leisen Summen ansprang. Sofort wurde eine quaderförmige Fläche in die Luft projiziert, in der sich eine Dokumentseite befand. Nur etwa drei Sekunden wurde dieses so abgebildet, bis das UR die Seite automatisch auf eine passend vergrößerte, dass Elane den Inhalt auch lesen konnte. „ 15.09.2031 Nachricht an den Vorsitzenden Miracle Stafford, In die Einrichtung am Entchantment Lake wurden neue Versuchsobjekte geliefert. Der gute Zustand dieser würde für eine weitere Versuchsreihe sprechen. Zudem haben die hier zuständigen Inspektoren diesen Eindruck bestätigt. Wenn diese Testreihe erfolgreich verläuft, so gehen wir von der Annahme aus, dass SilentThreat damit ein Durchbruch in der Genforschung bezüglich von Stormern und Gastaltwandlern gelingen würde. Um diese Testreihe allerdings zum Erfolg zu führen, braucht das Labor 0.8 einige Förderungsmittel. Daher bitten wir um ihre Mithilfe. Gezeichnet: Steven Haper – Laborleiter“ Ein Labor, mitten in der Bergen Nord Vancouvers. Elisha hatte es also endlich geschafft einen Brief abzufangen, zudem auch noch einen, der an Miracle selbst adressiert war. Ein glücklicher Umstand. Kein wunder, dass Elisha gewollt hatte, dass Elane diese Nachricht erst bekam, wenn sie wieder halbwegs bei Kräften war. Wahrscheinlich hätte sie sich zur Not durch die Wachen gekämpft um zu ihrer Mentorin zu gelangen um mit ihr dann einen möglichen Plan zu besprechen, hätte sie davon eher gewusst. Entschlossen beendete die Einundzwanzigjährige die Projektion und steckte den UltimateReader in die Tasche. Tia sah sie neugierig an, als ob sie fragen wollte, was Elisha Elane übermittelt hatte, doch sie ließ ihr keine Zeit mehr wirklich danach zu fragen. Mit neuer Entschlossenheit öffnete sie die Tür hinaus auf die Brücke und trat in den Wind. Er umspielte sie und ihre Kleidung, lud zum spielen ein und schmeichelte ihr, selbst wenn er so kalt war. Tia folgte ihr hinaus und betrachte Elane besorgt. »Tia?« fragte die Grünhaarige unvermittelt. »Ja?« »Richte Eric und Maya meinen Dank aus. Und das sie sich jetzt nicht mehr um mich kümmern müssen.« damit sprang Elane hinunter. Sie hörte noch einen erstickten Schrei von Tia, doch der Laut wurde beinahe sofort vom Wind weggetragen. Noch im Fall griff die Stormerin nach ihrer Kraft und ließ diese in ihre Hände fließen. Mit umschreibenden Bewegungen formte sie den Strom ihrer Luft zu einer Großen Kugel, deren Innern sich wie ein Orkan drehte. Diese Kugel führte sie noch in derselben, fließenden Bewegung zu ihren Füßen und setzte sich im Fall im Schneidersitz darauf. Beinahe ohne eine spürbare Form von Übergang, glitt Elane mit ihrem luftigen Sitz vom Fall zum Boden und rauschte Vorwärts, ausbalanciert auf der Kugel sitzend, die sich mit bahnbrechender Geschwindigkeit durch die Bäume bewegte. Elane selbst lenkte diese einzig allein dadurch, dass sie mal einen kleinen Luftstrom Rechts von der Kugel hinzufügte oder Links. Sie würde nun eine Straße finden, dann einen Bus nehmen und zurück in die Stadt fahren, wo sie dann mit Elisha das Vorgehen besprechen würde. Elane würde dieses Labor in die Luft jagen, das war sicher und nebenbei die Gefangenen „Versuchsobjekte“ befreien. Vielleicht fand sich dort auch eine Spur von dem Verräter – schließlich konnte er auch dafür verantwortlich sein, dass überhaupt diese Stormer und Gestaltwandler in die Hände dieses Steven Haper gelangen konnten. Mit diesem Gedanken rauschte sie zwischen den Bäumen hindurch. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ wie ihr mit Sicherheit bemerkt habt, hänge ich im Moment etwas mit meinen Uploads nach, was ausschließlich daran liegt, dass ich so viel um die ohren habe. Dafür will ich mich gerne entschuldigen, aber auch um Verständnis bitten. Allerdings versuche ich mir immer Mühe mit den kapiteln zu geben, damit kein gequirlter Quatsch dabei herauskommt XD So nun~ Ich hoffe man konnte sich am Ende vorstellen, was es mit diesem Luftball-Dingens auf sich hat. Ich muss zugeben, dass mir die Beschreibung davon recht schwer viel - was unter anderem daran lag, dass diese so um ein - zwei uhr morens entstanden ist XD Als kleine Vorstellungs - Hilfe könnt ihr Euch ja das Openig von Avatr-Herr der Elemente ansehen, wo der Hauptcharakter eine ähnliche Kugel formt ( http://www.youtube.com/watch?v=mUt_fcHb07c&feature=related ab Minute 1:01 ) Wenn jemand einen Vorschlag hat, wie ich das besser beschreiben könnte, bitte ich gerade zu daraum, dass man mich damit bereichert, damit man sich das besser vorstellen kann ^^ Ansonsten ist konstruktive Kritik immer willkommen ^^ Ich hoffe, dass ich es auch noch nächste Woche mehr oder weniger zeitlich ein neues Kapitel hochzuladen. Bis dahin: bynee ^^ Hosted by Animexx e.V. 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