Wer bin ich? von Sora_KuttieKey (Es sollte nicht sein..) ================================================================================ Kapitel 1: Du... oder Ich? -------------------------- Man konnte leise vernehmen, wie der Putz und der Stein darunter hinab rieselten. Die Spitze des Schwertes steckte in der Wand, machte keine Anstalten den neu erworbenen Platz zu verlassen. Es hinterließ ein Loch, eine Markierung oder auch eine weitere Erinnerung für das, was sich hier abspielte. Noch mehr Gestein rieselte herab, durch das sanfte und kaum vernehmbare Beben der Klinge. Der Klinge die nur zu einem Schwert Anklang fand. Das Schwert welches nur einem gehören konnte, dem den es widerspiegelte. Dem Führer dieses so gefährlichen Instruments, dessen Hand am Griff fixiert und in der Bewegung gelähmt und unfähig zu sein schien. So gelähmt war der ganze Körper des Angreifers, dessen Erscheinung selbst nicht hergehörte. Doch war dies tatsächlich so? Nur weil sein Gedächtnis ihn im Stich ließ? Während der bröckelnde Stein auf die Person herabrieselte, die eigentlich mehr Verfügung über ihn hatte? Ihn vielleicht auch zu kontrollieren schien? Diese Gedanken rasten durch den dröhnenden Kopf des Schwarzhaarigen und lähmten ihn so sehr, dass er nicht mal imstande war, seine gelb leuchtenden, und vor Schreck geweiteten Augen von demjenigen zu lassen, der dieses innere Chaos bei ihm verursachte? Was hatte dieser Fremde an sich, dass der Schwarzhaarige Qualen erlitt, von dem keiner jemals eine blasse Ahnung erwerben könnte? Oder war es gar nicht das Äußere des Fremden, sondern dass, was ihn ihm lag? Vanitas dachte so lange nach. Zermaterte sich den Kopf darüber, was der Blonde über ihn verfügte. Diese Gedanken waren kompletter Unsinn! Er redete sich ein keiner auf dieser Welt besaß eine solche Macht über ihn und konnte ihn auch nicht so beeinflussen, dass er sich irgendjemandem fügen würde! Jedoch, warum verließ Vanitas das Gefühl nicht, dass irgendwas faul ist. Ein kleines Detail hinderte ihn, zuzustoßen. Die Mitte des Blonden zu durchdringen und der roten Flüssigkeit, die in dem Körper wohnte, einen neuen Weg zu bieten. Einen Weg aus dem Gefängnis der Adern und Venen, einem Gefängnis indem auch er sich zu befinden schien. Hastig zog er die Luft in seine Lungen, presste diese kaum benutzt wieder heraus, erfolglos im beruhigen seines Inneren, seiner Lunge und seines Herzens. …Seines Herzens? In seinem Kopf machte sich ein Hämmern bemerkbar, welches durch seinen ganzen Körper hallte. War dies ein weiterer Punkt in dem der Bewusstlose dem Schwarzhaarigen eine Antwort geben konnte? Warum fühlte Vanitas sich so unvollkommen? Warum schien ihm sein Gegenüber so vertraut und doch so unbekannt und fern? Und warum in aller Welt machte er sich solche Gedanken und dachte über diese beschissenen Fragen nach?? Der Griff des Schwertes kam frei, übertrug noch die letzten Bewegungen in die Wand in der sie steckte und strahlte beinahe dieselbe Aura aus wie die seines Meisters. Seines menschlichen Teils. Wild fuhren die Finger durch das dichte Haar, welches in widerspenstigen Strähnen abstand und in alle Himmelsrichtungen zeigte. Die Zähne hart aufeinander gepresst und die Augen unsicher, Gefühlswelten durchlaufend von die der Junge überhaupt keine Ahnung gehabt hatte. Leises Knurren und unwillkürliche Stoßseufzer entglitten in die ihn umgebende Luft und führte diese in eine bedrückende Atmosphäre. Die Luft begann zu vibrieren und leitete einen Schrei in weite Ferne. Der Schrei der schwermütig aus dem Innern von Vanitas stammte und Schmerz und Wut gleichzeitig ausdrückte. Wieder schaute er starr den Blonden an. Denjenigen, der ihn so in Rage brachte und von dem Vanitas nicht wusste, wie er am besten zu reagieren hatte. Was ihn aber interessierte war, warum dieser Unbekannte bewusstlos war. Es schien als würde er schlafen. Vielleicht war es das! Sicher schlief der andere Junge nur und bemerkte ihn nicht! Aber sogar der Schwarzhaarige wusste dass dies Unsinn war, denn die kleinen Abkömmlinge der Wand, an der der Blonde lehnte, hätten ihn mindestens wecken müssen. Langsam schritt Vanitas wieder näher, beobachtete genau die Gesichtszüge, sowie die flache Atmung von seinem Gegenüber. Wenn doch nur mehr kommen würde! Ein kleines Lebenszeichen zum Beispiel. Einfach nur eine Regung damit Vanitas wusste, seine Fragen könnten beantwortet werden. Wieder beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Irgendwie wirkte es, als sei der von Amnesie geplagte nicht allein, und das nicht nur weil der Unbekannte direkt vor ihm saß. Langsam sank der Wuschelkopf in die Hocke herab, lehnte sich auf die Bank auf der sein momentanes Interesse ruhte. Immer näher traute er sich der anderen Gestalt, versuchte mehr aufzunehmen in der Hoffnung sein Gedächtnis kehrte zurück. Der Schwarzhaarige neigte den Kopf von der einen zur anderen Seite, begutachtete jede Perspektive des Schlafenden, jeder markante Zug oder die Grübchen, die seine Wangen zierten. Ein Seufzer erfüllte erneut die Stille um sie. „Ven..“ Die gelben Augen nahmen wieder an Größe zu und Vanitas Kopf schnellte empor. Man konnte ihm den Schrecken ansehen und das Ungewisse. Woher kam dieser Name und warum kam er jetzt? War dies der Name des Blonden? Ven? Wie erstarrt schaute er weiter in das friedliche Gesicht, welches nun weniger friedlich wirkte. Ihm wurde klar das irgendetwas nicht mit „Ven“ stimmte, aber was war es und warum quälte es Vanitas nun mehr? Eine behandschuhte Hand erhob sich, streckte sich dem zarten Gesicht entgegen und strich über die dezent geröteten Wangen. Sie waren sehr warm. Vanitas´ Kopf bereitete ihm wieder Sorgen, bis er bemerkte, dass seine Hand sich verselbstständigt hatte. Die Fingerspitzen ließen jedoch noch immer nicht ab von dem wohligen Gefühl, welches ihm die warme fremde Haut gab. Fremde, konnte er es noch so nennen? Angestrengt versuchte der von Amnesie geplagte seine Erinnerungen zurück zu erlangen. Nun nahm der Hass, der wild in dem Schwarzhaarigen tobte auch eine andere Richtung ein. Er richtete sich nicht mehr gegen „Ven“ sondern gegen das von dem der Wuschelkopf keinen Schimmer hatte, und gegen Vanitas selbst. Nun lag die Hand, noch immer unterm Handschuh versteckt, auf der Wange und bedeckte diese gänzlich. Schier behütend und schützend wirkte sie. Die Hoffnung erstarb nicht auf ein Lebenszeichen von dem Blonden. Nach der nächsten Berührung die Vanitas tätigte, erstarb die Sicht auf den Blonden, auf dessen Hand er nun die seine gelegt hatte. Vanitas´ inneres Auge erlebte nun eine Welt die ihm mehr als fremd schien. Ebenso unwirklich wie auch unwillkommen. War das wirklich er? Waren dies die Dinge, die Vanitas getan haben soll? Er war genauso wie seine Kleidung es ausstrahlte, dunkel im Inneren, gefühlskalt in seinen Handlungen und ohne Herz. Die freie Hand ertastete die eigene Brust und festigte sich an dieser. Der Schwarzhaarige besaß also kein Herz. Nur warum fühlte er sich dann so mies, so verloren? Warum fühlte er überhaupt? Diese Bilder vor seinem Inneren Auge verwirrten ihn weiterhin. Seine Erinnerungen waren verschollen, aber die Bilder die Ventus auszusenden schien, stimmten ihn derart entsetzt?! Was war nur geschehen bevor der Schwarzhaarige diesen Raum betrat, bevor er den Blonden erfasste, wie er hier her fand?.. Noch immer schaute Vanitas empor in das regungslose Gesicht seiner Sehnsucht. In ihm stieg immer mehr empor, Ideen weshalb sein Gegenüber schlief. Keine Anstalten machte zu erwachen, oder ihm gar Zeichen zu geben. Andere als diese Bilder. Oder brauchte er den Blonden gar nicht? Leise schlich sich nun eine salzige Substanz über seine Wange hinunter, doch woher kam sie? „Was-..?“ Eine der Hände löste sich von Ventus und glitt nun über die dazugehörige Wange. Ertastete welche Bahn dieses Liquid zog und wo es seine Haut benetzte. Sonderbar war auch, dass es nicht aufhörte und weiterhin den Wuschelkopf belästigte, ihn nicht in Ruhe ließ, unerschöpft auch nur daran dachte dessen Gesicht in Ruhe zu lassen. Langsam stieg nun auch die Röte in Vanitas´ Gesicht und brachte seine Durchblutung in Aufruhr. Würde er sich selber sehen, wahrscheinlich hätte er Mitleid mit sich selbst. Nun benetzten die Tränen nicht nur sein Gesicht, sondern auch das des Blonden. Unbemerkt hatte sich der von Amnesie geplagte sein Gesicht an das von Ventus gedrückt, versuchte nunmehr wieder dessen Wärme aufzunehmen und wieder das wohlige Gefühl zurück zu bekommen, welches ihn eben so angenehm umgab. Nicht nur die Sicht von Vanitas verwehrte ihm immer mehr den Dienst, sondern auch die Beherrschung sich zurückzuhalten versiegte. Immer weiter presste er den schlaffen Körper an sich, den seine Arme eng umschlungen hielten. Nie mehr wollte er fern sein von dieser wunderbaren Ausstrahlung, auch wenn diese etwas unbelebt wirkte. Schier wie ein kleines Kind, welches verlassen werden sollte, zitterte Vanitas´ Körper und seine Hände krallten sich in den Stoff, den der Blonde trug. Er spürte, dass dort etwas war, was bald eintreffen würde und ihn womöglich noch mehr zerreißen würde. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet wollte er aber unbedingt wissen, worum es sich handelte und was genau er zu tun hatte. Wie nun seine Aufgabe aussah, aber innerlich hatte er so ein Gefühl, welches ihm schon den Weg wies. Zwar hatte er nur eines im Kopf, konnte an nichts anderes mehr denken, ließ seinen Gefühlen nun freien Lauf.. aber dennoch wollte er sich dem nicht hingeben. Er wollte eine Veränderung ja, aber nicht die, die von ihm verlangt wurde. Langsam entfernte er sein Gesicht von Ventus´ seinem, behielt die Nasenspitze aber sachte auf der Wange des Blonden. Unsicher diesen nun loszulassen und von der Angst verfolgt ihn zu verlieren. Warum nagte es so sehr an ihm? Erneut fing sein Kopf zu schmerzen an, jedoch nicht nur dieser. … Seufzend gab er nach, lächelte sogar leicht und kam wieder Ventus´ Gesicht so nahe, dass er in aller Ruhe dieses bewundern konnte. Das Unfassbare war, die beiden schmalen Linien im Gesicht des Schwarzhaarigen formen ein Lächeln. Vanitas´ Lippen brachten ein Lächeln zustande, welches letzterem echt gut stand. Noch wenige Tränen rollten sanft über die Wangen herab und machten sich selbstständig, während die gelben Augen fasziniert das Gesicht des Blonden musterten. „So sei es also..“ Vanitas´ Stimme begann zu zittern, wollte ebenfalls versagen aber er riss sich zusammen, wollte stark sein für sein Gegenüber. Nun war es ihm egal was passiert, eines konnte er sich eingestehen. Ohne Ventus wollte er nicht sein! Somit beugte er sich langsam vor und verdeutlichte auch ihm sein Verlangen. „Ich wünschte, es wäre anders verlaufen..“ Nochmals neigte er den Kopf leicht schief, näherte sich dem Gesicht von Ventus, dessen warme Haut und süßen Duft. Um den dunklen Träger erschien ein gleißend helles Licht. Immer heller wurde dieses Licht und übertrug die Wärme von Ventus, es brachte die Spannung aus dem Körper des Wuschelkopfes, welcher sich nun zufrieden an den Körper des anderen schmiegte. „Ven!“ seufzte Vanitas, „Ich würde so gern~..!“ Den Lichtträger umhüllte ebenfalls dasselbe Licht und die Verbindung die beide nun eingingen, vollzog seinen Lauf, offenbarte den vorhandenen Haken. Langsam löste sich Vanitas Kleidung auf, färbte sich und erstrahlte ebenfalls, nahm ihn mit und zog ihn immer näher an Ventus heran. Ohne Widerstand gab er sich hin, seine Lippen näherten sich immer mehr denen Ventus´. Sie öffneten sich leicht und der warme Atem glitt über die Wangen des letzteren. Langsam erlosch dieser strahlende Schein und Ventus lehnte noch immer an der Wand, die Augen geschlossen. Die Blauen glitzerten leicht in der Helligkeit des Raumes, wurden prompt zugekniffen durch die Lider, die dieses plötzliche Bild langsam heranlassen wollten. Seichtes Licht ließen sie nun heran und vermehrtes Blinzeln half dem Blondschopf sich daran zu gewöhnen, die Umgebung aufzunehmen. Langsam kam auch das Feingefühl für seinen Körper zurück, wurde Herr seiner Sinne und lehnte sich langsam vor, bis er verwundert dreinsah. Kleine Steinchen lagen um ihn herum und auf seiner Kleidung. Verwundert musterte Ventus dieses Bild, schaute sich um und bemerkte dann die seltsamen Markierungen des Raumes. „Was ist das denn?“ Irritiert beäugte der Neuerwachte die Einkerbung in der Wand und zog eine Augenbraue hoch ehe er die Form erspähte, die sich in der Einkerbung befand. Die Ursache war verschwunden, sowie der Dazugehörige. Fragend musterten die Blauen die malträtierte Stelle der Wand und eilten hektisch herum als ein sanfter Klang ertönte. „ Ven~ “ Ventus schaute überrascht umher, wusste nicht wohin mit sich und konnte auch gar nicht ahnen, wohin er diesen Ruf einordnen sollte. „Wo?!“ Doch diese Frage blieb wohl unbeantwortet, zumindest im ergreifbaren Teil der Wahrnehmung. Ein warmer Tropfen glitt über des Blonden Wange und hinterließ eine dezent salzige Spur hinter sich, die Ventus, noch immer irritiert, hinfort wischte. Nun musterte der Überfragte seine Hand und neben einem Gefühl der Wärme, beschlich ihn ein bedrückendes, schmerzendes Gefühl. Er würde wohl nie erfahren was genau geschah, bevor er erwachte und noch weniger, warum seine Sinne und Gefühle derart verrückt zu spielen schienen. -Ende- Soo ich hoffe es hat euch gefallen ^^ Ich muss gestehen mir ja xD aber das bleibt jedem überlassen. Danke fürs lesen :DD *kekse verteil* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)