Weg des Eroberers von Cortes (Berserkerdämonenprinz 2) ================================================================================ Kapitel 19: Höllische Schwestern 1 (Miranda, Mirabella) ------------------------------------------------------- „…“ Reden <…> Denken Viel Spaß^^ Miranda Die letzten Schläge verklangen, meine Schwester und ich sanken schwer atmend zusammen. Es war das erste mal seit einer halben Ewigkeit gewesen, das wir uns wieder im Kampf mit zwei Schwertern gemessen hatten. Ernüchternde Bilanz: Eingerostet bis zum geht nicht mehr. Wobei Mirabella noch beweglicher war als ich. Hätte sie eine leichtere Rüstung angehabt, hätte ich glatt verloren. Ich richtete mich wieder auf und sah kopfschüttelnd, wie Mirabella am Brustschutz ihrer Rüstung herumfummelte. "Lass das." "Aber...!" "Kein aber!" Sie grummelte, folgte aber. Ehrlich! Manchmal hatte ich den Eindruck, ich war die ältere von uns beiden. "Es ist lange her, nicht?" "Äh?" "Unser Training, Miranda!" "Oh. Ja. Stimmt. Damals waren wir noch jünger. Und zu dritt." Diese Bemerkung sorgte für Stille zwischen uns. In der Tat: Wir waren zu dritt. Mirabella, ich und die jüngste von uns drei, Mirala. Von der ich seit Jahren nicht mehr gehört hatte. Mirabella verstaute ihre zwei Schwerter und begann, ihre Rüstung auszuziehen. Ein wenig neidisch betrachtete sie das, was ich anhatte. Oder eher nicht anhatte. "Lass uns duschen." "Ok." Duschen stimmte nicht so ganz. Als die Festung damals gebaut wurde, wurden dabei Höhlen mit unterirdischen Thermalbädern entdeckt. Ich musste Belial nicht lange dazu drängen, hier nur wenig zu verändern. Eigentlich wurde nur für jedes der fünf Bäder eine kleine Treppe erschaffen und im Wasser scharfe Kanten entfernt. Mit einem befriedigenden Stöhnen ließ ich mich ins Wasser gleiten. Neben mir Mirabella. Meine ältere Schwester hatte sich zurückgelehnt, die Arme auf den Beckenrand gelegt und den Kopf in den Nacken gelegt. Oder anders gesagt, streckte sich ihre Oberweite in aller Pracht raus. Ich beobachtete sie aus dem Augenwinkel und sah dann auf meine hinab. Die waren wirklich groß und ich war auch stolz auf die beiden, doch an Mirabella reichten sie nicht heran. "Wenn du willst, können wir messen." Ich zuckte zusammen. Mirabella hatte ihr linkes Auge leicht geöffnet und sah mich lächelnd an. "N-Nicht nötig." "Oh doch! Das tun wir jetzt!" Bevor ich wirklich reagieren konnte, eigentlich konnte ich nur aufstehen, hatte sie ein Maßband in der Hand, wo hatte sie das her, und maß mich in Windeseile ab. "105-64-89" Mir klappte der Mund auf. 64? Das war...das war...irgendwo nicht unerwartet. Ich hatte mich seit Ewigkeiten nicht mehr gemessen. Das letzte mal war, sobald ich wusste dass ich das erste mal Schwanger war. Letztlich sind die Zahlen überall raufgegangen. "64 huh? Sechs Zentimeter sind da dazugekommen. Na ja, gibt schlimmeres." "Sechs Zentimeter für sechs Kinder! Passt doch irgendwie." "Dass es nicht mehr geworden sind, habe ich meinem strengen Sportprogramm zu verdanken!" "Das da heißt: Belial." Dagegen konnte ich nicht mal was sagen. Mirabella Ich betrachtete meine kleine Schwester von hinten. Die letzte Bemerkung war, eigentlich genauso wie das Messen, nur als Scherz gedacht, um sie ein wenig auf andere Gedanken zu bringen. Trotzdem kamen wir irgendwie nicht vom Thema Familie weg. Gedankenverloren strich ich sanft über die Narben auf dem Rücken meiner Schwester. Sie erschauderte, drehte sich leicht und sah mich fragend an. Ich lächelte nur und zog sie zu mir. "Es gibt nur noch uns beide." "Äh?" "Mirala ist weg, unsere Eltern sind vor Jahren gestorben und unsere Kinder sind alle tot. Um uns herum scheint ständig irgendwer zu sterben." "Das ist nicht witzig!" "War auch nicht als Witz gemeint! Ich bin vielleicht eine schlechte große Schwester aber ich bin nicht so schlimm!" "Schlecht? Du bist nicht..." "HA! Ich hab dich im Stich gelassen und bin abgehauen, ich konnte nicht verhindern, dass Mirala abgehauen ist, ich konnte nichts tun, als wir drei immer weiter auseinander gedriftet sind. Damit nicht genug! Meine Kinder haben sich in Grund und Boden geschämt, für meine Sexeskapaden! Mein Man hat sich eine andere gesucht, weil ich...!" Ich starrte verblüft auf die Wand rechts neben uns, während meine linke Wange brannte. Miranda hatte mir eine schallende Ohrfeige verpasst. "Verdammte Idiotin! Niemand ist perfekt! Außerdem...das mit Mirala ist nicht deine Schuld. Ich hab sie fortgejagt." "Was?" Ich starrte Miranda an. Diese senkte den Kopf. "Ich war wütend, so wütend. Mirala kam zu mir, flehte mich auf Knien und mit Tränen in den Augen an, auch für Belial da sein zu dürfen. Sie wollte nicht mal seine Frau werden. Es reichte ihr schon, wenn sie nur ab und zu, zu uns hätte kommen dürfen. Doch das war mir egal. Ich war drauf und dran sie umzubringen und hab auch ihr eine geknallt. Ich glaube, da ist irgendetwas in ihr zerbrochen. Plötzlich hat sie sich umgedreht und ist fortgelaufen. Mein schlechtes Gewissen meldete sich sofort und doch zu spät. Ich hab sie nie wieder gesehen." Das nächste an das ich mich erinnerte war, dass wir beide ihm heißen Wasser knieten, uns umarmten und heulten wie zwei Schlosshunde. Es war eine feuchte Angelegenheit war aber auch irgendwie befreiend. Danach lagen wir noch im warmen Wasser. Ich betrachtete meine kleine Schwester, die sich an mich kuschelte und...schlief, wie ich verdutzt feststellte. Ich lächelte, küsste sie auf die Stirn und schloss die Augen. Aneinandergekuschelt schliefen wir ein, wie damals, als wir beide noch ganz klein waren. Als die Welt noch in Ordnung war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)