Die Malve von Baka_Crazy (It's magic...) ================================================================================ Kapitel 1: Vorkapitel 1: Die Malve leidet ----------------------------------------- Opening: Soroban - Kinmei Nouzenharen Aoi Langsam öffnete ich meine Augen. Stille... Aber neben mir musste doch Nayami liegen. Verschlafen drehte ich mich auf die andere Seite. Aber die Seite war leer. Wahrscheinlich musste sie schnell wegen ihre Fische nach Hause... Moment! Ich war nackt! Was war letzte Nacht passiert? Krampfhaft versuchte ich mich an letzte Nacht zu erinnern. Ich hatte nichts getrunken, außer Wasser, ich war mir sicher. Und plötzlich fiel es mir wieder ein: Ich hatte mit Nayami geschlafen. Aber ich wusste noch, dass ich sagte, dass ich es noch nicht wollte. Aber was hat mich denn überredet? Doch schreckhaft fiel es mir, wie die Schuppen von den Augen: Ich vermutete ganz stark, dass sie mir etwas in mein Wasserglas gekippt hatte. Aber warum? Konnte sie nicht warten, bis ich es auch wollte? Ich erinnerte mich wieder, dass ich es auch nicht gerade schön fand. Aber, das Erste Mal konnte nicht immer perfekt sein. Darüber musste ich mit ihr ein Wörtchen reden, dass sie mich mit einem frischgebrauten Liebestrank vergiftete. Ein Glück war der Trank nicht älter gewesen, denn je länger man so was aufbewahrte, desto stärker wirkte es. Müde zog ich mich an. Ich glaube, durch den Trank war ich ein bisschen müde geworden und ich konnte mich nur für einen Moment an nichts erinnern. Zu allem Überfluss klopfte es an der Tür und eine Stimme ertönte: „Ohayou, Aoi-san! Willst du frühstücken?“ Es war Yumehito. Ich gähnte erst mal, bevor ich antwortete: „Nein danke, ich will nur eine Runde spazieren. Mittags komme ich wieder.“ „Na gut, bis später“, trällerte er und ich hörte, wie er ging. Es dauerte nicht lange, da stand ich schon mit einem Fuß draußen. Es war eine gute Idee, die anderen Bandmitglieder zu überreden, dass unser Haus im Grünen stehen sollte, denn sonst würde Hündchen Aoi kein Auslauf kriegen. Ja es klang ziemlich bescheuert, aber wenn es ums Spazieren gehen ging, dann war ich immer so, wie ein Hund: Mindestens dreimal am Tag musste ich raus. Raus und frische Luft schnappen. Und singen. Aber beim Singen musste ich aufpassen, denn ich hasste es, wenn mir jemand beim singen zu hörte, wenn ich es nicht wollte. Aber dieses Mal hatte ich kein Bedürfnis zu singen. Bestimmt erst am Abend wieder. Und so ging ich durch den Stadtteil, der überraschenderweise mal groß für mich war und mal klein. Ich ahnte nichts Böses und als ich einen langen Tunnel betrat, sah ich von hinten drei Mädchen, sie sich über etwas unterhielten. „Und, wie war‘s?“ Fragte das linke Mädchen und warf ihre dunkelbraune lange Haarpracht nach hinten. „Ach, wisst ihr, es machte total Spaß. Ich hab‘ gesehen, dass er ein bisschen gelitten hat“, antwortet das Mädchen in der Mitte. Interessant klang das schon, über wen und was sie wohl redeten? „Kaum zu glauben, dass dieser Idiot dachte, dass du ihn liebst“, fing das linke Mädchen wieder an, zu reden. „Na ja, er sieht zwar echt süß aus, aber er ist nicht mein Typ und er ist sehr naiv. Der dachte sogar, ich hätte die Pille genommen.“ Das rechte Mädchen schaute sie verdutzt an, dann gab sie ihren Senf dazu: „Was willst du mit einem Kind?“ Das Mädchen in der Mitte lachte, schließlich antwortete sie in einem gehässigen Ton: „Ich habe diesen Idioten doch verlassen, ohne tschüss zu sagen. Wenn ich das Kind habe, dann kann ich es großziehen, damit es mir Geld verdient, indem er das Selbe tut, wie sein Vater.“ Irgendwie klang das gar nicht gut, über was sie unterhielten, doch mich geht es ja nicht an. Das Mädchen links schien sich über die Idee des Mädchens in der Mitte auch nicht gerade zu begeistern, sie schaute das Mädchen in der Mitte an, doch sie sagte nichts. Auf einmal herrschte Stille zwischen ihnen. Ich fand die Stille sehr unangenehm. Sie krauchte in meinem Körper hinein und ließ mich erschaudern. Zu allem Überfluss lachte das Mädchen in der Mitte unheimlich auf. Irgendwie kam mir ihre Lache bekannt vor. „Schön, dass Jungs auch mal Opfer eines Liebesbetrugs sind. Schade, dass Aoi so leicht zu kriegen war.“ Aoi? Ich? Warte mal, das Mädchen in der Mitte war also... „NAYAMI?“ Das Mädchen in der Mitte drehte sich erschrocken um. Die anderen Mädchen taten es einige Sekunden später. Panisch schaute sie mich an. Ich bebte plötzlich vor Wut. Diese Furie. Diese verdammte Schlampe „DU HAST MIR MIR NUR GEFICKT, WEIL ES DIR SPASS MACHTE UND WEIL DU EIN KIND VON MIR WOLLTEST, DAMIT DU MEINE ANWESENHEIT NICHT MEHR LÄNGER ERTRAGEN MUSST UND DU TROTZDEM IM GELD SCHWIMMEN KANNST!? DU VERDAMMTE SCHLAMPE!“ Ich griff sie an ihren Arm und presste sie hart gegen die Wand. Ich sah in ihren Augen Angst und Schmerz zugleich. Ja, leide nur, das geschah dir Recht, weil du mir auch wehgetan hast. „DU SPIELST EINFACH SO MIT MEINEN GEFÜHLEN, ALS OB ICH EIN KONDOM ZUM WEGSCHMEISSEN WÄR. ICH LIEBE DICH WIRKLICH UND DU HAST EHER NUR MEIN GELD GELIEBT.“ Ich drückte sie noch heftiger gegen die Wand, sodass ein leisen Schmerzschrei aus ihrem Mund kam. Sie schaute nicht in meine Augen, eher schaute sie meine blonden Haare an, die seitlich schwarz geblieben waren. „Aoi... Bitte, lass mich los, ich kriege keine Luft“, flehte sie und Tränen schossen über ihre Augen. Ihre Freundinnen standen da, wie gemeißelte Steinstaturen, die geschockt guckten, anstatt ihr zu helfen. Doch als sie beinahe durch mich ohnmächtig geworden wär, fühlte ich mich plötzlich so einsam, so leer, meine Gefühle waren fast alle verschwunden. Meine Augen wurden nass. Doch ich schaffte es noch, ihr einen Denkzettel zu verpassen: Es knallte plötzlich laut. Nayamis blondgefärbten Haare wehten im Wind. Ihre Augen waren weit aufgerissen, sowie ihr Mund und ihre rechte Wange verfärbte sich binnen Sekunden knallrot. Ich merkte, wie mir eine Träne kam. Oh nein. Nicht jetzt, Aoi. Geschockt schaute ich kurz gerade aus, dann lief ich weg. Hör auf, zu weinen, Aoi. Ich liebte sie noch immer. Vergiss sie. ICH KANN NICHT! Du bist doch kein Mädchen, hör auf zu weinen. Aber mein Herz blutet. AOI, REISS DICH ZUSAMMEN! ICH VERSUCH ES DOCH! Oh nein, du weinst. Ich habe Gefühle, ich darf weinen. Weinen ist ein Zeichen der Schwäche. Dann bin ich eben schwach. Kaum, als ich zu Hause war und mich ausgezogen und mein Zimmer abgeschlossen hatte, lag ich in meinem Bett. Mein Kopf war in meinem Kissen vergraben, und ich weinte, weinte, weinte. Ich unterdrückte nichts. Ich schluchzte laut. Ich konnte einfach nichts unterdrücken. Dann weinte ich eben wie ein Mädchen, mir war das völlig egal. Ich liebte dich, Nayami, warum tatest du mir weh? Komm zu mir zurück! Ich warte in meinem Zimmer auf dich. Yumehito BUFF! Geschockt zuckten alle, aber auch alle zusammen. „Was war das denn?“ Fragte Intetsu. „Und von wo kam das Geräusch?“ Takehito. „Vom Flur, Aoi ist gekommen, aber seine Stimmung ist nicht wie immer“, antwortete ich besorgt. Ich machte mir Sorgen um ihn. Wenn etwas nicht mit einem Menschen, den ich mag, stimmte, dann war ich immer besorgt. Ganz besonders bei Aoi machte ich mir schreckliche Sorgen. „Aoi...“ Flüsterte ich leise. „Hey, Yumehito, warte“, hörte ich Kenzo sagen, ehe ich in den Flur lief. Als ich vor Aois Tür war, hörte ich etwas, was ich zum ersten Mal hörte, und was mich besorgt machte: Aoi schluchzte heftig. Langsam drückte ich die Klinke, doch er hatte abgeschlossen. Das war das erste Mal, dass ich Aoi weinen hörte, und es war auch bestimmt sehr selten, dass er so heftig weinte. Ich merkte, wie sich auch in mir die Trauer ausbreitete. „Aoi...“, hauchte ich leidend zur Tür. Das Geschluchze erstarb schlagartig. „Yu...“ Es wurde kurz still. „Yumehito...“, hauchte er schließlich zurück und paar Sekunden später hörte ich, wie er die Tür aufschloss. Das Bild, was ich dann sah, war grausam. Aois sonst so wunderschönes Gesicht, war bleich, seine Augen waren stechend rot und verweint. In seinen Augen sah ich normalerweise seinen verträumte und ruhigen Charakter. Doch nun sah ich in ihnen Schmerz, Trauer, Verzweiflung und überraschenderweise sogar Angst. Sein Blick ließ mich erschaudern. „Yumehito“, flüsterte er erschöpft, „Gib mir irgendwas, das mich tötet.“ Hatte ich das richtig gehört? Aoi wollte sich selbst umbringen? „Aoi, nein, bitte...“ Rief ich panisch. Was sollte ich jetzt machen? „Ich will nicht mehr auf dieser Welt leben. Fast meine ganzen Gefühle... Meine Liebe... Es wurde einfach verstümmelt. Mit zerbrochenen Gefühlen will ich nicht mehr leben. Ich möchte ruhen... Jetzt...“ Nervös schaute ich in seinem Zimmer hinein. Schlaftabletten... Ich konnte nichts Anderes tun, als ihn eine zu scheuern. „AOI, SAG MAL SPINNST DU? HAST DU SIE SCHON GENOMMEN?“ Keifte ich ihn an. „Noch, nicht... Aber, wenn ich die Kraft dazu habe, dann werde ich sie nehmen“, wisperte er und ich bemerkte, dass ihn die Ohrfeige einfach gleichgültig war. Ich war traurig und wütend zugleich. Was sollte ich nur tun? Ich wollte nicht, das Aoi jetzt ging. Und dann passierte etwas ganz unerwartetes, ich wusste selbst nicht, warum ich das tat: „AOI, ICH WILL DICH NICHT VERLIEREN, BITTE, BRING DICH NICHT UM!“ Ich warf ihn sanft in sein Bett. Er wehrte sich nicht und schaute leer gerade aus. Ich merkte, dass ich jetzt auch weinte. Dann legte ich mich hinter ihm und nahm ihn in meine Arme. Seltsamerweise genoss ich seine Nähe. Ich wusste einfach nicht, wer Aoi für mich war. Er war für mich mehr als ein Freund, aber ich liebte ihn nicht. Es fühlte sich so schön an, wenn ich Aoi Zärtlichkeiten geben konnte, auch wenn ich nicht wusste, wie viel ich für ihn fühlte. „Aoi, vergiss sie“, sagte ich plötzlich in einem normalen Ton. „Nein, ich liebe sie. Sie wird zurückkommen, ich weiß es!“ Ehe ich mich versah, fing Aoi wieder an, zu schluchzen. „Aoi!“ Er schluchzte heftiger. „Aoi!“ Doch er hörte einfach nicht auf. Plötzlich schoss mir etwas in meinem Kopf. Ich ließ Aoi mit einem Arm los und schaltete seinen CD-Player an. Bitte, lass die richtige CD drinne sein. Hastig drückte ich auf den Play-Knopf. Aois Geschluchze begleitete mich bei allen Aktivitäten. Und das Schicksal erhörte mich. Ich hörte den Regen. Dann sang der Aoi im CD-Player leise den Refrain des Liedes. Dann ertönte das Klavier. Aois Schluchzen wurde leiser. Nun musste ich nur noch hoffen, dass es auch die Karaoke-Version war. Und im richtigen Augeblick fing ich an zu singen: „Ueki mae dake shiroi sen ga uite mieru no wa Haikei no meian no sei deshita.“ Aoi wurde nun entgültig still. Und es war glücklicherweise die Karaoke-Version. Überraschenderweise schmiegte er sich noch weiter an mich heran. Dann sang ich so gut ich konnte den Refrain. „Sei no hikui boku wa onaji hoshi wo kaburu tame no Hyoumenseki ga tarinai no da keredo Kono yousu nara dare demo onaji da Hayaku mezasu kimi ni tadoritsukimasu youni“ Ich konnte leider nicht so hoch singen, wie Aoi, doch er wurde immer ruhiger. Als ich die Zweite Strophe und die zwei darauffolgenden Refrains auch noch sang, war das kurze Lied zu Ende. Und von Aoi hörte man keinen Mucks mehr. Leise schaltete ich den CD-Player aus. „Aoi, ist alles okay?“, flüsterte ich. Doch ich hörte keine Antwort. Er war eingeschlafen. Das Lied. Heien no ato, ame. Dieses Lied brachte Aoi zum Einschlafen. Das hatten Takehito und ich schon mal erlebt. Aoi lag ganz entspannt auf der Couch. Ich hatte mal Lust das Lied zu hören und als das Lied zu Ende war, war er auch eingeschlafen. Das Lied war anscheinend magisch. Doch warum brachte es nur Aoi zum Schlafen? „Yumehito? Aoi? Was wird das, wenn ihr fertig seit?“ Ich schreckte auf. Schockierend schaute ich auf die Uhr. Es war bereits 15 Uhr. Schließlich schaute ich zur Tür. Kenzo starrte Aoi schockiert an. „Aoi... Was ist mit Aoi?“ „Psssst. Ich habe das Lied, Heien no ato, ame ihn vorgesungen. Weißt du nicht mehr, was Takehito und ich dir und Inetsu erzählt haben?“ „Aber Aoi sieht aus, als ob er vergewaltigt wurde, was ist mit ihm passiert?“ „Nayami hat Schluss mit ihm gemacht.“ „Scheiße, dabei hatte er sie doch so geliebt.“ Langsam ließ ich Aoi los, der immer noch tief und fest schlief und ging langsam und leise aus seinem Zimmer. Kenzo schaute ihn noch besorgt an, dann schloss er leise die Tür. Kapitel 2: Vorkapitel 2: Aois „Racheengel“ ------------------------------------------ Opening: Soroban - Kinmei Nouzenharen Yumehito Ich schaute noch einmal bei ihn hinein. Er schlief noch immer. Ich konnte es mir trotzdem nicht verkneifen, die Tür leise zu öffnen und seine geschlossenen Augen anzuschauen. Selbst dann wenn er schlief, schien er noch unter der Trennung zu leiden. Doch plötzlich öffneten sich seine glänzenden tiefdunkelbraunen Murmeln und schauten mich schmerzhaft an. „Warum? Warum bin ich überhaupt eingeschlafen?“ murmelte er leise und immer noch erschöpft. Ich strich mit meiner Hand über seine bleiche, leicht rosige Wange. Er war kalt. Kaum zu glauben, aber manchmal wunderte ich mich, dass Aoi älter war, als ich. „Ist doch egal, Hauptsache, du lebst“, murmelte ich zurück und konnte gar nicht aufhören über seine Wange zu streicheln. Eine Stille breitete sich aus, die einfach unerträglich war. Tief schaute er mir in die Augen und ich musste mich zusammenreißen, nicht zu sagen, dass er seine Freundin vergessen sollte. Dann passierte etwas, was einfach zu schnell ablief: Aoi umarmte mich und kämpfte mit seinen Tränen. „Yume... Einfach schrecklich... Sie... Mich aus...“, schluchzte er plötzlich wieder los. Sie? Mich, aus? Ich erwiderte seine Umarmung doch ich dachte nach, was er mit diesen drei Worten meinte. Vielleicht hatte Nayami auf eine ganz besonders schmerzliche Weise mit Aoi Schluss gemacht. „Hör zu, Aoi-san“, murmelte ich in seinem Ohr, „Ich gehe kurz in die Küche, ich habe Hunger. Wenn du willst, kannst du mitkommen.“ Denn schließlich hatte er den ganzen Tag nichts gegessen. Doch er schüttelte mit den Kopf. Vielleicht sollte ich einfach etwas für ihn übrig lassen, wenn er es sich anders überlegte. „Na gut“, konnte ich schließlich nur noch wehrlos sagen und ließ dieses arme, gequälte und schöne Geschöpf alleine. Aber ich merkte, dass er meine Nähe wollte, und nur meine Nähe, sonst hätte er für mich seine Tür nicht geöffnet. Merkte er etwa auch, dass zwischen uns eine seltsame Verbindung war? Gedankenverloren ging ich durch‘s Wohnzimmer. Intetsu, der bereits von Kenzo erfahren hatte, dass Aoi deprimiert war, schaute mich erwartungsvoll an. „Was ist mit Aoi? Hat er sich beruhigt?“ Hörte ich ihn fragen, doch stattdessen eine Antwort zu geben, ging ich zur Küche. Ehrlich gesagt hatte ich auch keinen Hunger, aber auf ein mal war es trotzdem eine gute Idee, in die Küche zu gehen. Denn ich fand eine seltsam aussehende Flasche, die etwas unpassend zur Küche war. Langsam nahm ich sie in die Hand. Die farblose Flüssigkeit gluckerte vor sich hin. Ich wusste nicht warum, aber es machte mich ein bisschen unsicher. Es kann unmöglich Wasser sein. Seltsamerweise spürte ich eine magische Aura. Als ob ich ein magisches Wesen wär und auch spürte, dass etwas magisch war. Aber ich konnte nicht zaubern, also könnte ich normalerweise nichts spüren. Doch plötzlich bewegten sich meine Lippen und formten die Worte: „Liebestrank.“ Warte, gestern übernachtete Nayami bei uns. Aoi und Nayami waren noch sehr lange auf, währenddessen Intetsu, Kenzo, Takehito und ich ins Bett gegangen waren. Liebestrank? Sollte diese Flüssigkeit tatsächlich ein Liebestrank sein? Warum war ich mir verdammt noch mal so sicher? Am besten, ich fragte Aoi einfach, auch wenn es wahrscheinlich unangenehm für ihn war. Damit keine neugierigen Blicke sich zu uns wandten, versteckte ich das Fläschchen unter meinem Pullover. Als ich wieder am Wohnzimmer vorbeilief, schaute mich Intetsu schon wieder erwartungsvoll an. Noch bevor er sein Mund öffnen konnte, rief ich schon: „NEIN!“ Und verschwand. Ich konnte noch hören, wie Intetsu rief: „Kawano Yumehito...“ doch mehr verstand ich nicht. Noch bevor ich Aois Tür öffnete, dachte ich einmal schnell nach: Wie sollte ich ihn am besten darauf ansprechen? Musste ich ihn dann alles aus der Nase ziehen oder würde er mir sofort gestehen, was gestern Abend geschah. Ich seufzte. „Wahrscheinlich Variante Nummer 1“, Sprang es aus meinem Mund heraus. Dabei wollte ich Aoi eigentlich nicht piesacken, doch ich wollte, nein musste unbedingt wissen, was letzte Nacht geschah und warum er jetzt so deprimiert war. Schließlich schaute ich die Tür an. Ich schluckte. Mein Herz raste. Nervös klopfte ich im Takt meines Herzschlags an die Tür. Dann bevor er antworten konnte, öffnete ich vorsichtig die Tür. Aoi Jemand klopfte total panisch an die Tür. Kaum als ich meinen Mund öffnete, um zu sagen, dass ich meine Ruhe wollte, öffnete sie sich gleichzeitig. 1,70 Meter groß. Schwarze Haare. Rote Strähne an seiner rechten Ponyseite. Yumehito. Yumehito, Ich wusste nicht, wieso, aber wenn er bei mir war, dann tat mein Herz nicht mehr so sehr weh. „Aoi“, sein Blick war ziemlich nervös, als ob er mir etwas wichtiges mitzuteilen hätte. „Was ist passiert, Yume?“ Fragte ich leise. „Es geht um dich, ich habe etwas in der Küche gefunden.“ Kaum als er diese Wörter aussprach, glitt seine Hand unter seinem rot-schwarz gestreiften Rollkragenpullover und brachte ein kleines gläsernes Fläschchen hervor. Yumehito Seine Augen wurden plötzlich unnormal groß. Durch sein kreidebleiches Gesicht, sah er aus, als ob er durch ein überraschten Messerstich, ermordet wurde. „Ist das Liebestrank?“ Fragte ich ihn sanft und fordernd zugleich, was ein ziemlicher Fehler war. Er vergrub sein Gesicht so schnell in seinem Kissen, sodass ich noch nicht einmal zwinkern konnte. Aoi fing schon wieder an zu schluchzen. „Ich wusste es“, piepste er und zitterte am ganzen Leib. „Was wusstest du, Aoi? Bitte, sag mir, was letzte Nacht gesehen ist.“ Meine Stimme wurde nun sanfter. Ich merkte, wie ich mit Aoi mitlitt. Ich wusste nicht, ob ich ihn in den Arm nehmen sollte. Deshalb setzte ich mich an seinem Bettrand uns streichelte beruhigend seinen Rücken. „Letzte Nacht...“ hauchte er. Für einen Moment dachte ich, dass Aoi die Luft anhielt, weil er sich nicht bewegte. Dann aber saß er sich hin. In seinen Augen spiegelte sich ein Meer von Trauer wieder. War er bereit, zu reden? Aoi „Yume, bitte, sag es niemanden weiter“, flüsterte ich. Es war so, als ob ich meine Stimme verloren hätte. Irgendwie konnte ich nichts anderes spüren, als ein Stich in meinem Herzen, der mir meine Kraft raubte. „Versprochen, Aoi“, sagte er leise und legte einen Arm um meinen Rücken. Ich schluckte. Noch einmal musste ich jetzt dieses Erlebnis durchleiden. Oder hatte mir die Nacht auch gefallen? Meine Gedanken waren an diesen Abend durcheinander gewesen. „Ich hatte Nayami immer gesagt, dass ich noch nicht mit ihr schlafen wollte. Aber dann hatte sie mir etwas zu trinken angeboten, als ich Lieder geschrieben hatte. Bevor ich einen Schluck nahm, wollte sie, dass ich ihr Kimi No Koe To Yakusoku vorsingen sollte.“ Ich schluchzte und wischte meine Tränen vom Gesicht. Dann fuhr ich fort: „So ungefähr, als ob das mein letztes Lied sein sollte, bevor sie mich ins Bett zog und dass ich meine Jungfräulichkeit verliere. Kaum als ich ein Schluck Wasser nahm, spürte ich, dass ich es mit ihr auch tun wollte, aber dies hielt nur kurz an. Nur dann war zu spät.“ Ich versteckte mich vor ihn. Meine Augen waren wieder glasig. „Aoi, erzähl weiter“, sagte Yumehito mit einem beruhigenden Ton und nahm mich wieder in seine willkommenen Armen. „Der Trank wirkte trotzdem. Währenddessen ich... Ich wusste nicht, ob ich leiden oder es genießen sollte. Und dann, heute“, Der Tag, den ich am meisten hasste. Und in diesen schrecklichen Tag lebte ich noch immer. „Aoi“, Als ich ihn auch schließlich dieses Erlebnis berichtet hatte, wie sie mit mir Schluss machte und dass sie mich nur ausgenutzt hatte (Tränen stiegen mir schon wieder in die Augen und Yumehito drückte mich näher an ihn heran), sah ich, dass in Yumehito etwas passierte. Dass Yumehito innerlich kochte. Yumehito Ich verkniff es mir, Aoi anzuschreien , doch in mir kochte es wahnsinnig. Diese Schlampe, die hat eine Person das letzte Mal ausgenutzt. „Aoi, verdammte scheiße, weißt du eigentlich, dass die Hure dich vergewaltigt hat?“ Doch anstatt gleich loszuheulen, schaute er mir tief in die Augen. Dann sagte er mit einer gefühllosen Stimme: „Aber ich verzeihe ihr. Ich liebe sie.“ Okay, Aoi war nun komplett verrückt geworden. Aber ich musste mich an ihr rächen. Auch wenn Aoi das total scheiß egal war. Ohne etwas zu sagen, verließ ich sein Zimmer. Die nächste Woche verging einfach scheiße: Aoi kam nicht mehr aus seinem Zimmer heraus und selbst ich durfte nicht mehr eintreten. Aber wenn es nachts war, dann stand er auf. Dann lebte er, als ob er eine Fledermaus wär. Und wenn er, nachdem er gegessen hatte, wieder zurück in seinem Zimmer ging, dann hörte ich ihn weinen. Vermutlich schlief er tagsüber. Dass ihn so eine Person so verletzen konnte... In der Zwischenzeit hatte ich versucht, diese Schlampe zu erreichen, doch egal was ich auch tat, zu Hause war sie nicht da, und an Aois Handy ging sie auch nicht ran. Irgendwann würde ich sie kriegen, und wenn es das letzte wär, was ich täte. Ich spürte jetzt schon, wie mir die Hörner aus meinem Kopf wuchsen. Und meine Teufelsflügel kamen auch schon aus meinem Rücken. Doch halt, warum Teufelsflügel? Ich war für Aoi ein Racheengel. Schließlich hatte sie ihn etwas Böses angetan und ungeschoren wird sie nie davon kommen. Aoi Warum? Warum kam sie nicht wieder? Es war nachts. Ich hasste Nächte. Das war der Zeitpunkt, an denen ich einräumen musste, dass sie an diesem Tag nicht zu mir zurückkam. Langsam berührte ich den kalten Griff der Badtür und drückte ihn herunter. Die Tür öffnete sich. Blind tastete ich zum Lichtschalter und drückte ihn. Gleißendes Licht blendete meine Augen. Ich ging hinein. Das Bad. Mein Lieblingsraum. Hier könnte ich eigentlich viel ungestörter weinen. Doch leider gab es Leute, die auf Toilette mussten. Ich schloss die Tür. Meine Blicke schauten durch den Raum und blieben schließlich an mein erdbeerroten Badtuch stehen. Langsam befreite ich mich von meinem Pullover. Und auch von meiner Hose. Schließlich stand ich bald komplett hüllenlos da. Mein Herz raste. Ich war nackt. Was war daran so besonders? Mein Herz konnte nicht aufhören zu rasen. Ich kniff mir meine Augen zusammen und schlang meine Arme um mich selbst. Kälte drang in mir ein. Ich fühlte mich so wehrlos, so alleine gelassen. Aber es war auch meine Schuld, dass ich jetzt momentan alleine war, da ich mit niemanden redete. Nicht mal mehr mit Yumehito. Vor mir stand ein Spiegel. Sollte ich hineingucken? Ich traute nur ganz kurz einen Blick hinein und kniff sofort meine Augen schon wieder zusammen. Doch das Bild blieb noch immer in meinem inneren Auge. Ich war hässlich. Augen voller Trauer. Ich sah aus, wie ein geprügelter Hund. Mir war kalt. Keine Kleidung, die mich schützte. Ich war damals auch nackt und wehrlos, als ich in diesen Moment mit Nayami im Bett war. Sie fing einfach an, ich wollte nicht. Die Bilder kamen wieder hoch. Ich verkniff mir wie damals zu schreien. Stattdessen spürte ich, wie mir die Tränen herunterkamen. Schluchzer kamen wieder aus meinem Mund heraus. Ich wagte es nicht, meine Hände von meinem nackten Körper loszulassen, aus Angst, ich müsste schon wieder diese Schmerzen ertragen. Ich wollte doch nur duschen. Aber wenn ich mich duschen wollte, dann musste ich mich ausziehen. Und ich wollte nicht nackt sein. Nie wieder. Nie wieder wehrlos. Plötzlich bewegte sich die Türklinke. Ein Glück hatte ich abgeschlossen. Doch ich irrte mich, die Tür ging langsam auf. „Aoi... Himmel, siehst du schrecklich aus.“ Takehito schaute mir müde und geschockt in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick. Er sah aus, als ob er eine Leiche gesehen hatte. Und tatsächlich sah er auch eine Leiche, weil ich mich wie Eine fühlte. „Gehst du bitte?“ piepste ich und ich merkte, dass ich am ganzen Leib zitterte. „Meinst du nicht, dass du jetzt einen Menschen brauchst, den du alles anvertrauen könntest?“ Takehito, du hattest nur teilweise Recht. Ich schwieg. „Ach Aoi“, seufzte er, und griff mein erdbeerrotes Badtuch, „Ich merke doch, dass du jemanden brauchst.“ Zuerst schaute er mich prüfend an, dann wickelte er mich prompt mit meinem Tuch ein. Er gähnte und hielt höflicherweise seine Hand vorm Mund. „Weißt du, ich würde dir vorschlagen, du sollst wieder wie ein normaler Mensch leben“, wisperte er schlaftrunken, damit ich es anscheinend nur hörte. Schließlich verließ er das Bad und ließ einen verdutzt-aussehenden 26-Jährigen Vollidioten alleine, der wie ein Mädchen flennte. Von Takehito, hätte ich noch mindestens eine Umarmung erwartet. Eine Liebkosung, die ich momentan am meisten brauchte... Yumehito Zwei weitere Wochen vergingen ohne große Veränderung. Als auch letztendlich die vierte Woche anbrach, war ich wieder wie immer in der Stadt, um sie zufällig zu erwischen, diese Schlange von Nayami, die Aoi eigentlich schon regelrecht getötet hatte. Aber dieses Mal entkam sie mir nicht. Ich wartete einfach vor ihrer Tür, versteckte mich, und kam mir so vor wie so ein Bösewicht, der händereibend etwas in sich hineinredete. Warum kam ich eigentlich nicht früher drauf? Na ja, egal, ich war ab und zu gerne mal verpeilt. Es kam mir wie Stunden vor, als ich plötzlich eine gefärbte, blonde Lockenpracht näher kommen sah. Kaum, als sie den Schlüssel in den Schlüsselloch steckte, schlich ich mich hinter ihr. Geschockt schaute sie nach vorne. Kuso, damn, (noch andere nicht gerade freundliche Flüche), doch sie wandte sich stattdessen wieder der Tür zu und drehte einmal den Schlüssel gegen den Uhrzeigersinn. Ich merkte, wie mir der ganze Hass hochkam. Diese Schlampe, hatte Aoi gefickt und war auch noch schwanger von ihn. Mein Gesicht wurde heiß. Mich kribbelte es in meinem gesamten Körper. Meine Finger bewegten sich wild und wollten gerne ihre Gurgel packen. Am liebsten würde ich sie umbringen. Doch ich musste mich beherrschen. Yumehito, reiß dich zusammen. Töten passte erstens nicht zu dir und zweitens macht dich das strafbar. So packte ich einfach nur ihre freie Hand. Ein kleiner Piepser war zu hören und die blonde Lockenpracht drehte sich, sodass man ein schönes Gesicht sah. „Hallo, Nayami“, sagte ich in einem recht normalen Ton und verkniff mir meine Wut. Doch anstatt mir freundlich zuantworten, sagte sie: „Lass mich los, du bist doch, dieser Yumehito, verpiss dich, ich hab Aoi bereits abserviert.“ KLATSCH! Ihre Wange lief langsam pfirsichrosa an. Ich fletschte schon regelrecht mit meinen Zähnen. Doch sie blieb unbeeindruckt und genau das brachte mein Adrenalinspiegel zum steigen. „Sag mal, bist du unter Drogen? Warum hast du mir eine geklebt?“ Fragte sie recht gelassen und machte keinen Anstand, sich selbst zu befreien. „SAG MAL WEIßT DU, DASS DU AOI WEHGETAN HAST? WEßT DU, DASS ER VIELLEICHT AUCH NIE WIEDER SO WIE FRÜHER SEIN WIRD?“ Ich sah, dass sie lächelte. Diese Schlampe. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, ich klebte ihr noch Eine. Schließlich merkte ich, wie sie ebenfalls sauer wurde. „LASS MICH IN RUHE, DU VOLLIDIOT, AOI WIRD NICHT VATER, WEIL ICH DAS KIND VERLOREN HABE. SO, LÄSST DU MCIH JETZT LOS?“ „OH NEIN, DU SCHEIß SCHLAMPE! NORMALERWEISE BIN ICH NICHT SO, ABER DIESES MAL MUSS ES SO SEIN, DA DU MICH UNENDLICH WÜTEND MACHST!“ Und es geschah, in Zeitlupe... Die rote Flüssigkeit spritzte plötzlich wild durch die Gegend. Meine Faust war noch immer oben. Ihr Gesicht war nun leicheblass, mit der roten Flüssigkeit sah sie aus, als ob sie eine Leiche wäre, deren Nase gebrochen wurde. Ob ich ihre Nase wirklich gebrochen hatte, wusste ich nicht. Panik breitete sich bei mir aus. Aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, ihr eine Links und Rechts zu pfeffern. Ehe sie was sagen konnte, schlug ich mit Panik Richtung zu Hause ein. Verdammt, was, wenn sie mich anzeigen würde? Verdammt, warum hatte ich das getan? Verdammt, ich hatte Aoi gerächt und musste fliehen. Als ich nach Hause kam, klopfte ich wie wild an Aois Tür. Doch er erhob seinen feinen Arsch nicht. Irgendwie hatte ich große Lust, ihn etwas Gemeines am Kopf zu werfen, damit er rauskam und dann könnten wir wieder wie früher miteinander reden. Warum versuchte ich es eigentlich nicht mal? „Hey, Aoi, versaure doch da drinne, hasse dich sowieso.“ Natürlich hasste ich ihn nicht wirklich, aber dann hoffte ich inständig, dass er rauskam und nach dem Grund fragte, doch ich bekam keine Antwort. Lieber Gott im Himmel, sag mir nicht, dass Aoi sich etwas angetan hatte, dass würde ich nicht verkraften. Doch er lebte ein Glück noch. Am Abend hatte ich schließlich die Schnauze voll von der Ratte namens Aoi. Als er mal auf Toilette musste, stibitzte ich mal ganz frech seinen Schlüssel und ging kurz ins Wohnzimmer. Kaum, als ich hörte, dass er aus dem Bad ging, wartete ich eine Weile: Schließlich wollte er bestimmt den Schlüssel suchen. Gut eine halbe Stunde wartete ich, bis ich meinen Kopf aus dem Flur rausstreckte. Gemächlich ging ich zu Aois Zimmertür. Doch beim Öffnen war ich ziemlich schnell, sodass er mich mit großen Murmeln anstarrte. Ich ging näher auf ihn zu, damit ich das Licht anschalten und sehen konnte, wie es ihm ging. Kaum war das Licht an, schon bewegte sich sein dünner Arm in Richtung Lichtschalter. „AOI, VERDAMMT, MEINST DU NICHT, HAST DU‘S NICHT LANGSAM SATT, RATTE ZU SPIELEN?“ Der Angesprochene schaute mich schockiert an. Schnell ergriff ich seine dünne Hand. Aber er bemerkte, dass ich halbwegs nicht wütend auf ihn war. Nun ging ich mit meinem Gesicht so nah an Seins ran, sodass ich ihn küssen konnte. Nein, genau das wollte ich nicht, ich wollte nur in seine Spiegel der Gefühle schauen: Seine Augen. Liebevoll streichelte ich seine Hand. Ich merkte, dass er diese Zärtlichkeiten angenehm fand. In seinen Augen spiegelte sich noch immer die Selben Emotionen wie am ersten Tag wieder. Scheiße... Nein, Aoi, bitte sei irgendwann wieder du Selbst. Mein Gesicht blieb immer noch sehr nah an Seinen stehen. Schließlich flüsterte ich: „Nehme mich bitte ernst, aber nicht den Ton...“ Aoi Sein Gesicht entfernte sich, schneller, als das man sagen konnte, dass er sein Gesicht weiter weg bewegen sollte. Plötzlich brüllte er total laut los: „MORGEN WILL ICH DICH BEIM MITAGESSEN SEHEN, WENN NICHT, DANN SCHLEIF ICH DICH DAHIN UND MIR IST ES EGAL, WIE MÜDE DU BIST, DIE NACHT IST FÜR NORMALE MENSCHEN ZUM SCHLAFEN DA, KAPIERT?“ Dann schloss er mit einem ernsten Gesicht die Tür. Ich glaube, er hatte Aggressionen gehabt, die er an jeden Ayabie-Mitglied auslassen musste. Kapitel 3: Chapitre 01: Die Malve Entdeckt Das Schneeglöckchen -------------------------------------------------------------- Aoi Es war nun 3 Jahre her... Alle sagten, dass ich mich stark verändert hätte, alle hatten Angst, dass ich nie wieder der Alte sein werde. Hizumi, mein Halbbruder, er hatte sich auch sogar Sorgen gemacht und nennt mich weniger „Jens-chan“ . „Aoi, Besuch für dich!“ sagt Yumehito mit seinen strahlenden goldblonden Haaren und grinst mich dämlich an. Ich erwidere sein Lächeln nicht. Wie immer eigentlich. Yumehito setzt mir von hinten einen besorgten Blick auf, auch wie immer... Irgendwie war mir das Wort und das Gefühl Glücklich ein Fremdwort, wenn ich nichts für meine Fans tat. Keine Ahnung, jedenfalls sagte das Takehito ständig zu mir. Ich öffne die Tür. Zwei Arme umarmen mein gesamten Körper und ich höre ein: „AOIIIIIII!“ Diese Stimme kommt mir bekannt vor: Bou. Verdammt... Der Braunhaarige schaut mich glücklich an. „Aoi, ich habe eine Freundin“, sagt er dabei. Und ich dachte schon, dass er... „Es ist deine Exfreundin Blossom! Sie liebt mich tatsächlich auch!“ Ich hatte damals mit ihr Schluss gemacht, weil ich einfach zu selten sah. „Und hey...“ Bou schaut mich einer Mitleidsmiene an. „Vergiss das bitte, was zwischen uns passierte.“ Ja, Bou sagte zu mir, dass er Bisexuell ist. Und er war in mich verliebt gewesen. Der Kuss war auch ziemlich unangenehm. Und unangenehmer war, dass er wusste, dass ich nur auf Mädchen stehe. „Mh? Ja, ja, ist alles klar...“ sagt ich gleichgültig, was aber ein ziemlicher Fehler war. Denn er setzt seine Mitleidsmiene nicht ab und fragt schließlich: „Aoi? Ist etwas passiert?“ „Vor drei Jahren ist etwas passiert, mein Lieber Bou!“ Ich zucke zusammen. Mein Herz bleibt stehen. Geschockt schaue ich über meine Schulter. „Boah, Kenzo, du hast mich erschreckt.“ Und mein Herz kann wieder schlagen. „Aoi... Kann ich mit Bou alleine reden?“ „Ich bin kein Kind mehr, du Volltrottel!“ „Ach, willst du etwa, dass alles wieder hochkommt?“ „Ich bin kein Kind mehr“, wiederhole ich und funkle ihn böse aber auch gleichzeitig entschlossen an. „Wie wär‘s, wenn du es ihm nicht erzählst!?“ Zack! Mein Mund steht offen. Kenzo starrt mich total dämlich an. Sehe ich etwa aus, wie ein Fisch? Dann herrscht eine Stille. Wenn man super ist in etwas einzubilden, dann könnte man sich einbilden, man hört die Grillen zirpen. „Ja, also, ich lass euch beiden mal alleine“, sagte er schließlich, schaute mich kurz prüfend an und verschwindet. Kenzo „Er wird sich nie wieder ändern. Er wird nur der Alte sein, wenn wir wieder eine Single aufnehmen, oder sonst noch etwas macht, was zu seinem Beruf gehört“, murmle ich schließlich, als ich die Tür zugemacht habe. Yumehito starrt leer auf den warmen, hellgelben Teppich. „Kenzo, merkst du das nicht?“, fängt Takehito an zu reden, „Er wird er nicht normal, wenn er sein Beruf macht, sondern er wird normal, wenn er unsere Fans sieht, du Baka. Ich merke doch, dass er immer nach den Konzerten nicht glücklich war, weil es Jeden gefallen hat, sondern traurig, weil er sich von seinen Fans verabschieden muss.“ „Glaubt ihr...“ Inetsu zuckt zusammen, als Yumehito ein Ton von sich gegeben hat. „Glaubt ihr wirklich, dass Aoi nicht mehr der Selbe sein wird? Er war damals so, so glücklich und er hätte es witzig gefunden, als ich Inetsu einen Pfannkuchen gegen seine Visage geworfen hatte. Doch er hat kein bisschen gelacht. Ehrlich gesagt ist es mir auch aufgefallen, dass er sich zu Hause und wenn wir nicht von Kameras umringt sind, wie ein Mensch, ohne glückliche Gefühle benimmt. Seine Tränen sind getrocknet, aber psychische Schäden hat er trotzdem davongetragen. Ich dachte, er würde hochkommen, wenn er mit Blossom von Kawaii Kokoro zusammen wär, doch er war noch deprimierter, weil sie sich einfach zu selten sahen. Und wenn sie sich sahen, dann war er wie immer, doch er hatte nur Augen für sie und nicht für seine Bandmitglieder. Und plötzlich hatte er per Handy Schluss gemacht. Das hatte ihn aber auch sehr wehgetan, doch seltsamerweise drückte er nur ein paar Tränen ab. Ich hab an seiner Tür gelauscht. Nichts! Es war nur ein kleiner Schmerz für ihn.“ Ich finde es seltsam, dass gerade Yumehito sich am meisten Sorgen über ihn machte, sodass Takehito mit seiner Fürsorglichkeit von selten bis gar nicht Aoi trösten konnte. Ich wusste noch, als er mir damals sagte, dass er für Aoi etwas seltsames empfindet. Zuerst dachte ich, dass er ein Coming Out machen würde, aber dann merkte ich auch schnell, dass er es wirklich ernst meinte und wie besessen an seiner Behauptung hält, dass er mit Aoi verwandt sein könnte. „Wenn du dich da nicht in etwas reinrennst, vielleicht hast du einfach nur Sodbrennen und das seltsamerweise in Aois Nähe“, hatte ich ihn damals noch mit auf dem Weg gegeben. Doch er fühlte sich nach dieser Aussage sofort beleidigt. „Kenzo, du bist nicht fett, aber trotzdem schaffst du es immer wieder, dich fett zu machen.“ Von hinten höre ich Aois Stimme. Doch anstatt Platz zu machen, drehe ich mich um und schaue zu ihn nach unten. Nein, Aoi ist nicht 1.50 groß, obwohl es mir manchmal so vorkommt. Er ist drei Zentimeter kleiner als Yumehito und ich. Kommentarlos lasse ich ihn schließlich vorbei. Yumehito setzt sofort eine erwartungsvolle Miene auf und starrt ihn an, vielleicht wär er jetzt wieder der Alte. „Aber“, hören wir was plötzlich vom Flur kommt, „Als ich doch noch lange, blonde Haare hatte, noch bei An Cafe war, und mit dir und die Anderen von meiner alten Band und Kawaii Kokoro in der Eishalle von Solaria waren, da warst du auch wie immer.“ Aoi dreht sich um, Yumehitos Blick klebt noch immer an ihn. „Nun, ich glaube, das Eis und dich wiederzusehen, das hat mich einfach glücklich gemacht“, antwortet er in einem normalen Ton. Bas Wort „glücklich“ sprach er irgendwie gefühllos aus, oder ich bilde es mir nur ein. Dann plötzlich schießt ein braunhaariger Bou in unser Wohnzimmer hinein. Er hat eine glänzende Schneeflocke in der Hand. Yumehito Ich erkenne sofort Aois Schneeflockenkette, die Bou in der Hand hat. Aoi hat gesagt, es sei ein Dingens, das man von Familienmitglied zu Familienmitglied immer weitergibt. Und Aoi sagte die Wahrheit, als er einmal Schlittschuhlaufen war, hatte er tatsächlich An Cafe und Kawaii Kokoro getroffen. Da Bou die Band verlassen wollte, hatte Aoi ihn die Kette geschenkt. Anscheinend wollte er sie nicht mehr haben, da er denkt, dass Aoi sie mehr braucht. „Aoi, ich will sie dir wiedergeben“, sagt er, „Kimi no Kubiwa no Yuki.“ Aoi schaut ihn entsetzt an. „Boku no... Kubiwa no... Yuki...“ Dann schüttelt er den Kopf. Mit einer Handgeste lehnt er ab. „Doch, es ist DEINE Kette! Deine Mutter hast du schließlich verloren, als du noch vier Jahre alt warst und das ist das Einzige, was du noch von ihr hast!“ Nicht nur Aoi und Bou starren mich an, sondern auch all die Anderen, die hier anwesend sind. Ohne auf Aoi entsetzten Blick zu achten, Band Bou ihn die Kette um seinen Hals. „Arigatou, dass du sie mir ausgeliehen hast. Aber nun brauche ich sie nicht mehr. Ich bin nun dort, wo ich hinwollte.“ Alle Blicke sind nun zu den Hellbraunhaarigen gewendet, der ein paar Schritte von Aoi zurückgeht. Es herrscht komplette Stille „Soll ich dir zeigen, was ich bin?“ Alle, außer Aoi und ich, bewegen ihre Gesichter näher an ihn heran. Und dann ohne Warnung ruft er: „NYAPPIX!“ Sofort verschwindet er im Licht, der durch seine Verwandlungsformel, die er ausgesprochen hat, erschienen ist. Es dauert nicht lange, da steht nicht mehr ein braunhaariger Junge, sondern ein blondhaariges Mädchen mit der typischen Boufrisur. Sie trägt Regenbogenflügeln und einem eleganten regenbogenfarbenen Kleidchen mit ebenfalls regenbogenfarbigen langen Stiefeln, die mindestens zehn Zentimeter große Absätze haben. Aoi öffnet sein Mund. Alle anderen tun es gleich, bis auf Kenzo, der das Mädchen interessiert anglotzt. „Vergiss es, Kenzo“, sagte blondhaarige Mädchen und das auch noch mit umwerfend toller femininer Stimme, „Ich bin nur, wenn ich eine Fee bin, ein Mädchen.“ Enttäuscht schaut er auf den Boden. Dann schüttelt er seinen Kopf, als ob er zu sich selbst sagen würde: „Reiß dich zusammen, in Wirklichkeit ist sie ein Kerl!“ „Ja, ich bin eine Fee, obwohl ich erst am Anfang Keine sein wollte. Aber Cherry, die Sängerin von Kawaii Kokoro und Blossom konnten mir nur so mein Wunsch teilweise erfüllen.“ Dann erzählt Bou noch eine Weile, was An Cafe alles noch so vor haben (sie würden doch niemals den Kontakt abbrechen), und dass Soleil und Yu-ki vor haben, zu heiraten. „Soleil, ist das nicht die Keyboarderin von Kawaii Kokoro und gleichzeitig die Tochter von Stella aus Solaria? Das heißt dann, dass Yu-ki ja König wird, wie geil“, prustet Kenzo. Alle, außer Aoi lachen los. Dann reden wir noch über andere Sachen, bis er endlich vor hat, zu gehen. Ja, endlich! Bou ging mir nämlich auf die Nerven. Doch kaum, als die Tür den Idioten rausgeschmissen hat, klingelt Aois Handy. Aoi Genervt rolle ich mit den Augen, als ich auf das Kanji und auf das Hiragana gucke, das Hizumi heißen soll. Soll ich jetzt wegdrücken? Aber nein, er ist mein Halbbruder. Seufzend drücke ich auf den Knopf, um das Gespräch aufzunehmen. „Moshi, Moshi!“ „Moshi, Moshi, Jens-chan!“ Genervt seufze ich in mein Handy. „Kannst du mich bitte auch anders nennen?“ „Tut mir ja Leid, ich dachte, du bist endlich wieder normal.“ „Ich BIN normal, Hizumi!“ Wütend lege ich auf. Ich BIN doch so, wie immer! Warum schnallen die anderen es nicht? „Aoi...“ Yumehitos Stimme klingt sanft. Langsam drehe ich mich um. „Yume... Was ist?“ „Aoi, du bist nicht du selbst.“ „DOCH, VERDAMMT!“ „Aoi...“ Das ist es erste Mal, dass ich Yumehito angeschrieen habe. Ich schnappe mir meine Jacke, ziehe mir die Schuhe an. „Aoi, warte!“ „VERGISS ES!“ Ich nehme mein Schlüssel und knalle die Tür zu. Wetten, Yumehito steht vor der Tür und schaut diese auch noch bescheuert an? Es ist mir total Banane, was er jetzt von mir denkt. Ich will nur, dass sie alle endlich aufhören mit ihren Sorgenmachereien. Warum begreifen sie einfach nicht, dass Menschen sich ändern? Dann bin ich eben trauriger geworden, na und? Es kann nicht immer glückliche Menschen geben. Ich spüre, wie mein Gesicht kocht. Doch meine Rage hält nicht lange an. Der kalte Winterwind streichelt sanft mein Gesicht und verwöhnt meine dunkelbraunen Haare. Genüsslich schließe ich meine Augen, um die Streicheleinheiten von Mutternatur intensiver zu genießen. Wenigstens ist die Natur so wie immer geblieben. Als ich meine Augen öffne, erharsche ich einen Blick auf eine große Uhr, die folgende Uhrzeit ansagt: 22:34 Uhr. Wow, Bou blieb ziemlich lange bei uns. Langsam hebe ich meinen Kopf in Richtung Himmelszelt. Die Nacht schlug schon lange ihr Zelt über Tokyo auf und zeigt sich von einer recht schönen Seite: Es wimmelt nur so von Sternen. Der Himmel war ein sauberes, dunkles meerblau. Doch der Mond ist nicht zu sehen. Schade, anscheinend nimmt er gerade ab. Leider kann ich nicht so lange aufbleiben. Plötzlich hebe ich einfach so meine Arme nach oben. Ich greife nach den Sternen, erreiche sie aber nicht. „Warum nicht?“ Höre ich mich fragen. Sie sind so schön. Ich brauche ihre Leuchtkraft. Vielleicht werde ich dann wieder glücklich. Doch es nützt nichts. Enttäuscht senke ich meine Arme wieder und lasse sie in meine Jackentasche gleiten. Meine rechte Hand findet jedoch einen schönen Schatz: Meinen Mp3 Player. Ja, ich könnte mir einen iPod besorgen, aber ich benutze ihn jetzt noch so lange, bis er kaputtgeht. Ich schalte ihn an, schaue nicht, welches Lied steht und drücke auf den Playknopf. Die letzten zwei Sekunden sind noch von Virgin Snow Color. Danach ertönt ein passendes Lied für diesen Moment: Garasuzaiku no Ohanashi. Normalerweise finde ich es merkwürdig, wenn ich meine eigene Stimme singen höre, doch jetzt stört es mich einfach gar nicht mehr. Ab und zu stimme ich mit ein, doch manchmal lasse ich meinen Mund zu und bewundere diese unbeschreiblich schöne Nacht. Wenig Beleuchtung, mehr Sterne sind zu sehen. Genau das liebe ich an diesem Stadtteil. Der Schnee glitzert durch die Straßenlaternen und sehen wie Sternenstaub aus. Aber es ist Schnee, Sternenstaub würde sich nicht so kalt anfühlen. Das Lied ist seltsamerweise fast zu Ende. Wenn ich einfach geradeaus schaue, dann sehe ich am Ende des Bürgersteigwegs einen riesigen Schneehaufen. Konnten sie nicht etwa ordentlich den Schnee wegräumen? Doch halt, genau, als das Lied zu Ende ist, begreife ich jetzt erst, dass dort ein Mensch liegt, der auch noch ziemlich leicht bekleidet ist. Schockiert stopfe ich hastig meinen MP3 Player in die Tasche und laufe los. Nun erkenne ich, dass es sogar ein Mädchen ist. Warum, verdammt noch mal liegt sie hier und hat nur ein weißes, kurzes Kleid an, dass mit roten Umrandungen von Blümchen und Blumeblättern verziert ist? Hoffentlich ist sie noch nicht erfroren. Panisch ziehe ich meine Jacke aus und bücke mich zu ihr herunter, als ich bei ihr angekommen bin. Sie hat eine schneeweiße aber seltsam gesundaussehende Haut. Ihre Lippen waren blau, von der Kälte und ihr braunblondes langer Haar liegt verstreut auf dem Boden. Sie hat ein wunderschönes Gesicht. Ihre Augen sind geschlossen, doch ich habe des Gefühl, dass sie keine Asiatin ist, weil ihre Haarfarbe ziemlich natürlich aussieht. Nur um noch mal sicher zu gehen nahm ich ihr kaltes Handgelenk und spürte hoffnungsvoll nach einem Puls. Nun hörte ich den Wind, der sanft in mein Ohr hineinweht. Es kommt mir so vor, als ob ich seit Stunden hier sitze. Doch, leider ist sie schon tot. Oder... Ich spüre doch noch etwas. Ich lächle sie an, umwickle mit meiner Jacke (und ich fange an zu frieren) und heb sie hoch. Auch das noch, plötzlich sehe ich über mir orangefarbene flauschige Wolken, die nur darauf warten, ihre schweren Schneeflocken abzuwerfen. So schnell mich meine Beine tragen konnten, laufe ich in Richtung nach Hause. Ich musste ihr helfen. Nicht nur, weil sie am erfrieren ist, sondern, weil ich sie irgendwie jetzt schon mag... Das war knapp. Genau als ich vor der Verdachung unseres Hauses ankomme, fängt es an zu schneien. Nichts wie rein in die Wärme. Ich glaube, ich habe mir eine Erkältung eingefangen. Ohne meine Schuhe auszuziehen, legte ich sie in mein Bett und drehe die Heizung volle Pulle an. „Aoi? Bist du wieder da?“ ich rolle mit den Augen. Auch das noch. Jetzt mischen sich DIE in meinen Angelegenheiten ein. Hastig ziehe ich meine Handschuhe und alles Andere, was man in so einem kaltem Winter brauche, aus hänge meine Jacke an, knalle die Tür zu und schließe ab. Jemand klopfte an die Tür. „Aoi, hallo, redest du noch mit uns?“ Ich wusste es, dass Yumehito mir wieder auf die Nerven geht. „Heute Abend möchte ich meine Ruhe haben“, sage ich höflich und in einem normalen Ton, damit ich ihn abschüttle und damit er auch weiß, dass alles in Ordnung ist, na ja, fast, denn ein fast erfrorenes Mädchen liegt auf meinem Bett. Ich weiß nicht warum, aber plötzlich werde ich müde. Wo verdammt noch mal solle ich jetzt SCHLAFEN? Dann schaue ich wieder zum Mädchen. Langsam atme ich auf. Also gut, ich habe keine andere Wahl. Aber, sie ist ein MÄDCHEN. Ich schnappe noch mal nach Luft. Gut, ich ziehe mich aus, und schlüpfe langsam in meinem Schlafzeug hinein. Noch einmal schaue ich sie an. Mir ist heiß. Mein Herz rast unruhig. Warum habe ich die Heizung nur auf die höchste Stufe gestellt? Hastig drehe ich solange, bis ich die Schneeflocke sehe. Warum kann ich den Anderen einfach nicht sagen, dass ich ein Menschenleben gerettet habe? Beruhige dich, Aoi, dieses Mädchen braucht deine Hilfe. Ich komme mir so vor, wie ein Gummiball, so nervös hopse ich durch meinem Zimmer umher. Doch auf einmal bleibe ich stehen. In diesem Augenblick finde ich mich selbst lächerlich. Ich bin erwachsen, und so muss ich mich verdammt noch mal auch benehmen. Schließlich lege ich mich ganz langsam und behutsam hinter ihr hin, schaltete das Licht aus und taste sanft nach ihrem kalten Körper. Hastig nahm ich meine Hand von ihr weg und erschaudere. Aoi, vor drei Jahren warst du eine Memme und jetzt sollst du erstrecht keine Memme sein. Schließlich nehme ich sie langsam in meinen Armen. Sie fühlt sich zwar kalt an, aber schnell habe ich mich an ihre Temperatur gewöhnt. Ich weiß nicht warum, aber ich mag sie... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)