Zwischenblut von Kouichi ================================================================================ Kapitel 42: Ende des 3. Jahres ------------------------------ Ende des 3. Jahres Die Wochen flogen für Cloud nur so dahin und ehe er es sich versah, stand er auch schon kurz vor den Jahresabschlussprüfungen. Den Trank, mit dem er Dracos Zauberkräfte blockieren konnte hatte er in einem Buch in der Bibliothek gefunden. Er hatte sich auch schon daran gemacht, den Trank zu brauen und stand nun kurz vor deren Vollendung. Hermine hatte sich auch wieder mit Harry und Ron vertragen und hatte für sie und Cloud Stoffwiederholungspläne ausgearbeitet. In der meisten Zeit lernte Cloud alleine und wurde von Léon und Nurarihyon abgefragt. Der Dämon hatte sich ein gutes System ausgedacht, indem Cloud sich den Stoff besonders gut merken konnte, denn wann immer Cloud eine falsche Antwort auf eine Frage gab, musste er für jede falsche Antwort 100 Liegestützen machen. So hatte er den Unterrichtsstoff schnell verinnerlicht. Auch Matt hatte ihm wieder geschrieben und sie hatte sich auch über seinen Vorschlag gefreut, dass er mit ihr zur Animecon gehen würde. Nun waren es nur noch zwei Tage bis zur ersten Prüfung und Cloud hatte alles wiederholt, was es zu wiederholen gab. Nurarihyon hatte ihm den Vorschlag gemacht, dass er um sich von den Prüfungen abzulenken, einen letzten Ausflug nach Hogsmeade machen sollte. Und so machte sich Cloud am Samstag auf den Weg hinunter zum Dorf. Da schon seit drei Monaten nichts mehr von Bellatrix Lestrange oder Sirius Black zu hören war, durften die Schüler auch wieder hinunter ins Dorf. Als Cloud das Dorf betrat, führten ihn seine ersten Schritte zum magischen Federkiel, wo er sich mit neuen Pergamentbögen, Federn und Tintenfässern eindeckte. Dann ging er genau gegenüber des magischen Federkiels in den Honigtopf, wo er sich wieder ein paar der Bonbons mit Blutgeschmack und ein wenig Schokolade holte. Als er den Honigtopf wieder verließ, wehte Hermines Stimme an sein Ohr. Cloud verstand so viel von dem Gespräch, dass er wusste, dass sie sich ganz in der Nähe des Dorfes aufhielt und so folgte er der Dorfstraße, bis zum Ende des Dorfes, zum Rand eines kleinen Wäldchens. Dort in einer kreisrunden Senke standen Hermine und Ron und schienen sich mit einer unsichtbaren Person zu unterhalten. Noch bevor sie ihn sehen konnten, versteckte er sich hinter einer Hauswand und warf sich den Mantel der Schatten über. Dann trat er hinter der Hauswand hervor und ging leise den Weg weiter bis zur Senke. Dort hockte er sich an den Rand der Senke und hörte der Unterhaltung zu. „Aber was tust du, wenn du ihn wirklich erwischst?“, fragte Hermine und sah dabei den Felsen an, der in der Mitte der Senke stand. Eine Stimme, die keinen sichtbaren Körper hatte antwortete: „Wenn ich ihn erwische, dann werde ich ihn umbringen!“ Die körperlose Stimme war zornig und Cloud erkannte an den Herzschlägen, die er hören konnte, dass sich noch eine dritte Person in den Senke aufhalten musste. Cloud trat ein paar Schritte näher, da er nichts von der Unterhaltung verpassen wollte. „Und was bringt dir das? Dann wärst du nicht besser als er und deine Eltern würde es nicht wieder zurück bringen! Wenn du ihn schon schnappen musst, dann bring ihn doch zurück nach Askaban!“, sagte Hermine aufgebracht. Ein Schnauben ertönte. „Hermine, Askaban ist nicht mehr sicher! Schon zwei Hochsicherheitsinsassen sind entkommen. Black würde es immer wieder schaffen von dort zu fliehen!“, sagte Ron energisch. Da meldete sich die körperlose Stimme wieder zu Wort: „Ron hat Recht, Hermine. Jemand muss Black Einhalt gebieten!“ Cloud erhob sich und tastete mit seiner Aura über die Senke. Dort wo der Stein war saß noch eine weitere Person und Cloud schaffte es mit seiner Aura, diese Person vom Stein zu stoßen. Ein überraschter Laut ertönte und auf dem Boden lag ein ziemlich überraschter Harry Potter. „Ach und du glaubst, du könntest es mit Black aufnehmen?“, fragte Cloud laut. Durch seine Kräfte ließ er um sich eine Säule aus Schnee aufwehen und er zog sich den Mantel der Schatten vom Körper. Die Schneesäule verschwand und Cloud stand für alle sichtbar in der Senke. „Krass!“, keuchte Ron und sein Mund stand offen. Harry sah Cloud erstaunt an. „Wie hast du das gemacht?“, fragte er Cloud. Dieser ignorierte die Frage jedoch und sagte: „Hör mir zu! Du kannst Black nicht fangen, denn er ist mit Sicherheit genauso stark wie die Lestrange und du hast mit Sicherheit mitbekommen, was sie mit mir machen wollte. Ich gebe dir nur diesen einen Rat: Halte dich von Black fern, dann lebst du länger!“ Harry wollte etwas erwidern, doch da ertöne ein Grölen: „Harry, was machst du hier?“ Alle drehten sich zu der Person um und erblickten Hagrid, den Wildhüter von Hogwarts und Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe. „Ich wollte an die frische Luft!“, erwiderte Harry und sah hoch in Hagrids Gesicht. Hagrid kam zu ihnen in die Senke gestiefelt und beugte sich vor Harry. „Du weißt aber, dass ein Mörder hinter dir her ist und eine durchgeknallte, mörderische Todesserin hier irgendwo in der Gegend herum schleicht!“, sagte Hagrid und sah Harry vorwurfsvoll an. Dieser nickte. Er erhob sich von dem Felsen und verließ die Senke. Ron und Hermine folgten ihm, wobei Ron es sich nicht nehmen lassen konnte, Cloud anzurempeln, doch Cloud wich ihm einfach aus und so geriet Ron ins Straucheln. Er sah den Vieren zu, wie sie sich langsam von der Senke entfernten, erst dann ging er selbst los. Er ging die Straße wieder ins Dorf hinein und erblickte dann einen großen Schüler aus dem Haus Hufflepuff, der von einer Gruppe von Mädchen verfolgt wurde. Sie gingen in die Richtung, in der auch der Pub „Drei Besen“ lag. Cloud folgte ihnen und betrat dann kurz nach den drei Schülerinnen den Pub. Er ging zur Bar, bestellte sich dort ein Butterbier und suchte sich dann eine ruhige Ecke. Er trank sein Butterbier und hörte dabei den Gesprächen der anderen Gäste zu. Als er mit seinem Butterbier fertig war, brachte er es zurück zur Bar und verließ den Pub. Er wollte zwar noch etwas Blut trinken, aber hier im Pub war die Gefahr für ihn zu groß dabei erwischt zu werden. So verließ er den Pub und machte sich auf den Rückweg zum Schloss. Dort angekommen machte er sich auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten und hatte auch schon nach kurzer Suche Erfolg, denn er fand zwei Hufflepuff- Schüler aus seinem Jahrgang, die gerade auf dem Weg in die Bibliothek waren. Cloud trat gegen eine Rüstung und ein ohrenbetäubendes Scheppern ertönte. Die beiden Schüler drehten sich um, um nachzusehen, was den Krach verursacht hatte. Sie erblickten Cloud, doch da war es bereits zu spät, denn sie hatten ihm in die Augen gesehen und waren in Trance erstarrt. Er schob die beiden Schüler in eine naheliegende Toilette und verfrachtete sie beide jeweils in eine Kabine. Dann verschloss er die Toilettentür und Léon trat aus seinem Schatten. Sie gingen jeweils in eine Kabine und tranken von den Schülern. Als sie fertig waren, sank Léon wieder in den Schatten seines Bruders und Cloud verließ die Toilette. Er ging zurück in den Gemeinschaftsraum der Slytherins und in sein Zimmer, wo er sich noch ein letztes Mal seinen Büchern widmete. Als am Montag endlich die Prüfungen begannen, war Cloud fast froh darum, denn er war die ständige Lernerei satt. So ging er am Montagmorgen zum Frühstück in die große Halle. Nach einem hastigen Frühstück machte er sich auf den Weg zu seiner ersten Prüfung, die er bei Professor McGonagall in Verwandlungen ablegen sollte. So ging er mit den anderen Slytherins hoch in den Klassenraum für Verwandlungen und setzte sich auf seinen Platz. Dort lagen bereits mehrere Rollen mit Prüfungsaufgaben. Die Verwandlungslehrerin kam herein und erklärte ihnen den Vorgang der Prüfung. Als sie damit fertig war, zog sie ihren Zauberstab und aus der Spitze ihres Stabes kam in silbernen Fäden mehrere Zahlen zum Vorschein und bildeten eine Uhrzeit. „Sie haben Zeit bis die Zeit auf Null steht! Fangen sie an!“, sagte Professor McGonagall. Sie hatten genau eine und eine halbe Stunde Zeit für ihre Prüfung und Cloud drehte die erste Rolle Pergament um. Er beantwortete Frage um Frage und wahr wirklich froh, dass Nurarihyon ihn so gedrillt hatte, denn dadurch wusste er alle Antworten, die gefordert waren. Als er mit der letzten Frage fertig war, fiel auch der letzte Zähler von McGonagalls magischer Uhr auf Null und sie schwang den Zauberstab, worauf sich alle Pergamentrollen in die Luft erhoben und auf ihren Schreibtisch zuflogen und dort landeten. Cloud erhob sich und machte sich sofort auf den Weg in den Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Als er vor dem Klassenraum ankam, sah er, dass ein Schild an der Tür befestigt worden war. Auf dem Schild stand, dass die Prüfung draußen im Hof stattfinden würde. So machte sich Cloud auf den Weg nach draußen und als er am Hof ankam, fand er einen Parcours vor. Schon einige Gryffindors waren angekommen und als dann nach fünf Minuten alle Schüler angekommen waren, erklärte ihnen Professor Lupin, dass sie den Parcours nur durchlaufen mussten, um die Prüfung zu bestehen. Jeder der Schüler musste einzeln starten und Cloud hatte das Pech, dass er als Letzter startete, denn Professor Lupin ließ sie nach dem Alphabet anfangen. Er stapfte durch einen tiefen Tümpel mit einem Grindeloh, den er einfach zu Eis erstarren ließ. Als er aus dem Tümpel trat folgte ein Feld mit Schlaglöchern. Er ging um die Schlaglöcher herum und sah in denen die kleinen, rothäutigen Rotkappen, die sich gar nicht erst trauten, ihn anzugreifen. Nach dem Feld mit den Schlaglöchern folgte ein Sumpf mit einem Irrlicht, dass ihn in die Irre führen sollte, doch Cloud ließ sich durch seine Instinkte und Fähigkeiten leiten und fand schnell aus dem Sumpf heraus. Als letztes Hindernis war eine alte Kommode aufgestellt worden, in die Cloud herein kletterte. In dieser befand sich ein Irrwicht, dass Cloud in der Form von Lord Voldemort erschien. Cloud ließ sich jedoch nicht davon beirren, zauberte Voldemort in ein hautenges rosa Tutu und ließ ihn ein paar Pirouetten drehen. Dem Irrwicht-Voldemort wurde dabei so schwindlig, dass er sich nach einer Minute in Rauch auflöste. Cloud stieg zufrieden mit sich aus der Kommode und sah sich Professor Lupin gegenüber. „Sehr gut! Die volle Punktzahl denke ich! Du kannst jetzt zum Mittagessen gehen!“, sagte Lupin und entließ Cloud somit. Cloud verabschiedete sich von seinem Lehrer und ging zurück zum Schloss in die große Halle. „Das war sehr gut! Nur weiter so, dann schneidest du mit guten Noten ab!“, sagte Nurarihyon und nahm das Essen entgegen, das Cloud in seinen Schatten fallen ließ. Cloud ließ sich jedoch absichtlich etwas Zeit mit dem Essen, denn er hatte Hunger und auch Léon und Nurarihyon sollten nicht zu kurz kommen. Als er mit dem Essen fertig war, ging er auf das Schlossgelände, wo er noch ein wenig die frische Luft genoss. Er hätte zwar zu Sephiro und Glaciel gehen können, aber sich jetzt weg zu schleichen war ihm zu riskant und er hatte den beiden Drachen erklärt, dass er am Freitag nach der letzten Prüfung vorbei kommen würde. So genoss er die letzten Strahlen der Sonne und ging dann zum Abendessen. Er setzte sich an den Tisch und ließ immer wieder unauffällig Essen in sein Schattenen sinken. Nach dem Abendessen ging er in die Kerker, wo er sich noch einen der anderen Slytherins nahm, um etwas Blut von ihm zu trinken. Für Léon hatte er bereits einen anderen Schülerin organisiert und so tranken die beiden Brüder in einem Abstellraum von den beiden Slytherins. Danach verschlossen sie wieder die Bisswunden und gingen in den Gemeinschaftsraum. Nurarihyon hatte Cloud erklärt, dass es jetzt nichts bringen würde, wenn er jetzt noch versuchte etwas zu lernen und so machte Cloud noch nicht einmal den Versuch sich an seine Bücher zu setzen. Auch hatte der Dämon das Training ausgesetzt, damit sich Cloud voll und ganz auf seine Prüfungen konzentrieren konnte. So machte sich Cloud für sein Bett fertig und ging dann zu Bett. Am Dienstag waren die Prüfungen Zaubertränke und Astronomie an der Reihe. Die Prüfung in Astronomie fand erst um Mitternacht auf dem höchsten Turm von Hogwarts statt und so stieg Cloud kurz vor Mitternacht zum Turm hinauf. Er musste in der Prüfung nur zwei Sternenkarten ausfüllen und dann konnte er endlich in sein Bett. Der Mittwoch hielt die Prüfungen in Geschichte der Zauberei und Kräuterkunde für sie bereit. Cloud schrieb in seiner Geschichtsprüfung alles hin und musste sich dabei ein gehöriges Grinsen verkneifen, denn die ganze Prüfung drehte sich um den Dämonenfürsten Nurarihyon und genau diesen konnte er immer fragen, wenn er etwas nicht wusste. In Kräuterkunde musste er eine nach Erbrochenes stinkende Flüssigkeit aus einer Pflanze extrahieren und in eine Flasche abfüllen. Er schaffte es auch, doch beim letzten Spritzer, den die Pflanze abgab, spritze die Flüssigkeit auf seinen Arm und versenkte ihm den Arm. Der vorletzte Prüfungstag war der Donnerstag und an diesem Tag war Zauberkunst an der Reihe und hier musste Cloud den Aufmunterungszauber an einen der anderen Slytherins ausprobieren. Jedoch war sein Zauber so stark, dass der andere Slytherin aus dem Kichern nicht mehr herauskam und er deshalb einen neuen Partnern nämlich Hermine bekam. Sie wandte den Zauber auf ihn an, doch er wirkte nicht. Sie wurde deshalb immer wütender und als Professor Flitwick zu ihnen herüber kam, um Hermines Ergebnisse aufzuschreiben, grinste Cloud und sagte Professor Flitwick, dass er sich jetzt großartig fühle. Flitwick nickte zufrieden und ging dann weiter. Hermine sah Cloud grimmig an und dieser zuckte mit den Schultern. „Warum hat es nicht geklappt?“, fragte Hermine leise. Cloud zuckte erneut mit den Schultern und sagte dann: „Ich weiß es auch nicht!“ Dass er Hermine anlog, tat ihm zwar Leid, aber die Wahrheit konnte er ihr nicht sagen. Als alle den Zauber ausgeführt hatten, entließ sie Professor Flitwick und sie gingen zum Mittagessen. Als er damit fertig war, ging er in die Prüfung für alte Runen, wo er einen Text bekam, den er übersetzen musste. Dann musste er mit einigen Runen einen Bannkreis um sich herum errichten, der schwache Flüche abhalten würde. Cloud gelang es alles ohne Probleme, bloß sein Bannkreis war so stark, dass niemand ihn mit einem Fluch überwinden konnte. Der Bannkreis erlosch erst, als Cloud eine der alten Runen verwischte. Seine Lehrerin zeigte sich hochzufrieden und sagte Cloud insgeheim, dass er die Prüfung mit der Bestnote bestanden hatte. Danach entließ ihn die Lehrerin und er ging sofort in den Gemeinschaftsraum der Slytherins und dort in sein Zimmer. Dort vollendete er endlich den Trank für Draco und füllte ihn in zwei leere Reagenzgläser und verkorkte diese. Eines der Reagenzgläser gab er Léon und das Andere nahm er selbst. Der letzte Prüfungstag war der Freitag und an diesem Tag war für Cloud nur noch die Prüfung in Pflege magischer Geschöpfe an der Reihe. Auch die Prüfung absolvierte er erfolgreich und als er endlich aus der Prüfung kam, sprang er wie auch die anderen Schüler erfreut in die Luft. „Jetzt ist alles geschafft!“, sagte Cloud zu Nurarihyon und Léon in Gedanken. „Lass uns jetzt Sephiro und Glaciel besuchen!“, schlug Léon vor und Cloud stimmte ihm zu. Cloud ging zurück zur Schule und betrat diese. Er ging hinunter in die Kerker und versteckte sich in der gleichen Abstellkammer, in die er vor ein paar Tagen die beiden Slytherins gebracht hatte. Dann warf er sich den Mantel der Schatten über und verließ die Kerker wieder. Er ging unsichtbar durch das Schlossportal und ging hinüber zum verbotenen Wald. Vom Waldrand folgte er dem verschlungenen Pfad bis zu der Senke, wo sich Glaciel und Sephiro aufhielten. Als er die beiden Drachen erblickte, sprang auch Léon aus seinem Schatten. Er hatte sich am Morgen einen Spaß daraus gemacht, sich eine von Clouds Schuluniformen anzuziehen und so sah er nun aus wie ein Schüler des Hauses Slytherin. Glaciel und Sephiro hoben beiden die beschuppten Köpfe, als sie ihre Reiter rochen und drehten sich zu ihnen um. Sie kamen auf die beiden Vampire zugestürmt und rissen sie um. Cloud landete auf dem kalten, erdigen Boden und musste erstmal Glaciels Zunge über sich ergehen lassen, die über seine Wange streifte und ihn abschleckte. Erst nach Clouds dritten Ruf ließ Glaciel von ihm ab und trat einen Schritt zurück. Er erhob sich und klopfte sich die Erde von der Schuluniform. Cloud trat zu seinem Drachen herüber und nahm dessen Kopf in seine Arme. „Können wir wieder miteinander fliegen?“, fragte Glaciel Cloud in Gedanken. Dieser lächelte und erwiderte: „Sobald die Sonne untergegangen ist können wir wieder fliegen! Dann sieht uns auch keiner!“ Glaciel sprang erfreut herum und sagte dann, als er sich wieder beruhigt hatte: „Dann kann ich dir auch etwas zeigen, dass ich gelernt habe!“ Cloud nickte und dann setzte er sich mit Léon an den Rand der Senke. Auch Nurarihyon, der sich aus Clouds Schatten erhoben hatte, setzte sich an den Rand der Senke.Gemeinsam beobachtete sie die beiden Drachen, die jetzt zusammen die gesamte Senke für sich an Platz beanspruchten. Einige Stunden vergingen und so langsam wurde es dunkel im Wald. Cloud rief Glaciel zu sich und stieg auf dessen Rücken, nachdem er sich nieder gekniet hatte. Auch Léon stieg auf den Rücken von Sephiro und so erhoben sich die beiden Drachen mit ihren Reitern auf den Rücken hoch in die Lüfte. Sie kreisten zuerst ein wenig über den verbotenen Wald hinweg und flogen dann ein wenig von dem Schulgelände weg. Sie flogen über die trostlose Gegend hinweg, bis sie der Dämon wieder zurück beorderte. Als sie wieder über dem verbotenen Wald kreisten, sagte Glaciel zu Cloud in Gedanken: „Jetzt zeigen wir euch, was wir gelernt haben!“ Cloud und Léon hatten gerade noch Zeit einen flüchtigen Blick miteinander zu tauschen, dann beugten sich die beiden Drachen nach hinten und holten tief und zischend Luft. Dann stießen die beiden jeweils einen gewaltigen Feuerstrahl aus, die auf den schwarzen See zuschossen und dort zischend versanken. Cloud staunte mit weit aufgerissenen Augen und sagte dann: „Das war fantastisch! Seit wann kannst du das?“ Glaciel gluckste, was sich bei einem Drachen wohl eher wie aufeinander klappende Zähne anhörte. Sie beugten sich beide noch einmal nach hinten und stießen jeweils einen weiteren Feuerstrahl aus. „Seit 4 Tagen!“, erwiderte Glaciel. Während Cloud den Feuerbällen hinterher sah, fiel ihm auf, dass Glaciel Feuerstrahl silbrig bis hell bläulich war und der Feuerball von Sephiro sich in einem dunklen blau erstreckte. Als die beiden Feuerbälle wieder im schwarzen See verschwanden, fiel Cloud mehrere Bewegungen am Rande seines Sichtfeldes auf. Er machte Léon und Nurarihyon darauf aufmerksam und so landeten Glaciel und Sephiro wieder in der Senke. Cloud stieg von Glaciels Rücken herab und verabschiedete sich schnell von ihm. Nachdem sich auch Léon von Sephiro verabschiedet hatte, rannten sie schnell aus dem verbotenen Wald. Cloud hatte die Befürchtung, dass sein Verschwinden aufgefallen war und so rannte er in vampirischer Schnelligkeit zum Rand des Waldes. Was er jedoch dort sah, ließ ihn selbst ein wenig verdutzt innehalten. Dort auf einem kleinen Hügel rannten Harry und Hermine einem schwarzen, zotteligen Hund hinterher, der Ron am Knöchel mit sich schleifte. Cloud und Léon sahen sich an und wandten sich dann an Nurarihyon. Dieser lächelte und erwiderte dann: „Ich kenne diesen Blick. Den gleichen hatte euer Vater auch immer, wenn er irgendwas verrücktes gemacht hat. Na gut, aber tragt beide den Mantel der Schatten. Ich werde in Clouds Schatten über euch wachen!“ Cloud und Léon nickten und Nurarihyon stieg in Clouds Schatten. Dann warfen sich die beiden Brüder den Mantel der Schatten über und wurden so unsichtbar. Sie folgen den Gryffindors und hielten erstaunt inne, als sie an der peitschenden Weide ankamen. Der Hund zerrte Ron jedoch ohne große Mühe unter der Weide in einen kleinen Tunnel. Harry und Hermine folgten ihnen, nachdem Hermine den Baumstamm der Weide mit einem Stock berührt hatte. Cloud und Léon schafften es ihnen noch zu folgen, bevor die Weide wieder anfing um sich zu schlagen. Sie rutschen eine Schräge herab und landeten in einem dunklen und engen Gang. Jedoch machte es ihnen aufgrund ihrer außergewöhnlichen Sehkraft auch bei Nacht keine Umstände, dass der Gang dunkel war und so folgten sie beide Harry und Hermine, die sich schon ein gutes Stück weiter geschlichen hatten. Nach einer Weile kamen Harry und Hermine an einer Falltür an und Hermine stieß sie auf. Dann kletterten sie durch die Öffnung und verschwanden aus Clouds und Léons Blickfeld. Die beiden Brüder tauschten einen Blick und kletterten dann vorsichtig, um keine Geräusche zu machen, durch die Öffnung und fanden sich dann in einem alten, ganz aus Holz gebauten Haus wieder. Alle Türen und auch der Kamin waren mit Holz vernagelt und es gab keinen Ausgang außer die Falltür, durch die sie gerade gekommen waren. Sie folgten dem Geruch von Harry und Hermine und gingen leise und vorsichtig eine alte Treppe nach oben. Als sie im ersten Stock ankamen und einen Gang entlang gingen, sahen sie, dass eine Zimmertür offen stand. Sie traten vorsichtig auf die Tür zu und da ertönte plötzlich ein Geräusch, als wenn ein Stöpsel aus einer Badewanne gezogen wurde und plötzlich rief Rons Stimme: „Harry, das ist eine Falle! Er ist der Hund! SIRIUS BLACK!“ Cloud konnte durch den Spalt in der Tür sehen, wie Ron, der am Bein verletzt schien, auf eine Ecke des Raumes zeigte, die Cloud nicht einsehen konnte. „Endlich sehen wir uns wieder, Harry!“, sagte eine krächzende Stimme. Von Harry kam ein animalisches Knurren. „Endlich, denn jetzt kann ich Sie töten!“, rief Harry und wollte sich auf Black stürzen, doch Hermine hielt ihn zurück. Die krächzende Stimme stieß ein Lachen aus, das freudloser nicht sein könnte. „Heute Nacht stirbt nur einer!“, sagte die krächzende Stimme. „Und zwar SIE!“, schrie Harry und stürzte sich auf Black. Ein gurgelndes Geräusch ertönte und Black versuchte mehrere Male etwas zu sagen, doch Harry drückte auf seine Luftröhre. Da ertönte hinter Cloud plötzlich ein Poltern und er drückte sich instinktiv an die Wand. So entging er einem heran rennenden Remus Lupin. Auch Léon hatte sich zum Glück noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht und war dem Zusammenstoß entgangen. Lupin stürmte in den angrenzenden Raum, in dem sich Harry, Ron, Hermine und Black aufhielten. Er zückte den Zauberstab und richtete ihn auf Harry. „Runter von ihm!“, sagte er atemlos. Harry starrte ihn fassungslos an, stieg dann aber von Black herunter. Dann richtete er den Zauberstab auf Black und sagte mit einem süffisanten Lächeln auf den Zügen: „Ah, Sirius. Schön dich auch mal wieder zu sehen. Es wundert mich, dass du nicht wahnsinnig geworden bist in Askaban!“ Black lachte. Sein Lachen hörte sich jedoch eher wie ein Bellen an. „Die Dementoren konnten mir nichts anhaben, denn ich wahr unschuldig über die ganzen Jahre. Aber mit dem Wahnsinn solltest du dich doch bestens auskennen, nicht wahr, mein alter Freund Moony!?“, bellte Black und grinste. Cloud starrte Lupin fassungslos an. Dann reichte Lupin Black die Hand und half ihm auf die Beine. „Hinter wem bist du eigentlich her?“, fragte Lupin nun wieder ganz sachlich. Black blickte sich um und deutete mit einem seiner schmutzigen Finger auf Ron. Dieser schrak zusammen und quickte: „Hinter mir?!“ Black verdrehte die Augen. „So interessant bist du wirklich nicht. Ich bin hinter deiner Ratte her!“, bellte Black und zeigte dabei seine gelben Zähne. Nun konnte Cloud auch Blacks Zähne sehen und er schwor sich insgeheim, seine eigenen immer ordentlich zu putzen. Ron wich mit seinen lädierten Bein noch ein wenig vor Black zurück. „Warum hinter meiner Ratte. Sie ist schon eine Ewigkeit in meiner Familie!“, nuschelte Ron. Black kicherte und schüttelte sich vor unterdrückten Lachen. „Wie blöd bist du eigentlich? Diese Ratte müsste ungefähr 12 Jahre schon in deiner Familie sein und welche normale Ratte lebt so lange? Deine Ratte ist ein Animagus und hört auf den Namen Peter Pettigrew.“, schnarrte Black und sah auf Ron herab. Dieser schüttelte ungläubig den Kopf, doch noch bevor Black wieder etwas sagen konnte, sprang diesmal Lupin dazwischen. „Ich denke, dass wir es nur beweisen können, dass diese Ratte ein Animagus ist, wenn wir es an ihr testen. Mach dir keine Sorgen, Ron! Wenn es wirklich nur eine normale Ratte ist, tut es ihr nicht weh!“, sagte Lupin. Er ging auf Ron zu und reichte ihm die Hand. Ron warf einen Blick zu Harry und Hermine und nachdem diese beiden bestätigend genickt hatten, steckte Ron die Hand in seinen Schulumhang und reichte Lupin die Ratte. Diese versuchte quiekend sich aus Lupins Hand zu befreien, doch noch bevor die Ratte entkommen konnte, richtete Lupin seinen Zauberstab auf die Ratte. Aus der Spitze des Stabs kam ein blauer Lichtstrahl und traf die Ratte. Sofort hörte das quieken der Ratte auf und Cloud konnte sehen, wie in Zeitraffer ein Mensch heranwuchs. Nur einen Moment später stand neben Lupin ein kleiner und kahlköpfiger Mann. „Hallo, Peter!“, sagte Lupin in gelangweiltem Tonfall, ganz so, als wenn es ganz normal wäre, wenn sich alte Freunde aus Ratten her verwandelten. Der kleine Mann quiekte: „Remus, Sirius, meine alten Freunde. Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen!“ Sobald er den Mund wieder geschlossen hatte, drehte er sich zur Tür und rannte los, doch Lupin schwang nur einmal den Zauberstab und holte ihn so wieder zurück. Dann beugte er sich zu dem kleinen Mann herunter. „Ich kann dir auch sagen, warum wir uns so lange nicht mehr gesehen haben! Jemand hat James und Lily Potter an Voldemort verraten und da weder ich noch Sirius es waren, bleibst nur noch du übrig!“, sagte Lupin und in seiner Stimme klang plötzlich eine Kälte mit, wie Cloud sie bei seinem Lehrer noch nie gehört hatte. Der kleine Mann am Boden fing an zu wimmern. „Ich hab das nicht gewollt! Der dunkle Lord hat mich gezwungen!“, fiepte der Mann und wand sich auf dem Boden wie ein Aal. Auf Lupins Gesicht schlich sich die Abscheu. „Dann hast du also wirklich unsere besten Freunde an Voldemort verkauft und Sirius diese Tat untergeschoben!“, sagte Lupin wutentbrannt. Noch während Lupin dies sagte, hörten Cloud und Léon es wieder hinter sich poltern und sie drückten sich wieder an die Wand. Diesmal waren es zwei Personen. Die eine Person war eine großgewachsene Frau mit schwarzen, schweren Locken und schweren Lidern, die andere Person war ein Junge mit blonden, glatten Haaren. Es waren Bellatrix Lestrange und Draco Malfoy. „Genauso ist es! Expeliarmus!“, rief Lestrange und entwaffnete Lupin so. Lupin und Black wichen ein paar Schritte ins Zimmer zurück und Lestrange und Draco traten ein paar Schritte näher. Sie beide hatten ihre Zauberstäbe auf Lupin und Black gerichtet, die beide unbewaffnet dastanden. Bellatrix Lestrange lachte. Es klang hysterisch und außer sich vor Wahnsinn. Cloud drehte sich zu seinem Bruder um und nickte ihm zu. Sie konnten sich untereinander zum Glück sehen und so stellten die beiden Brüder sich nebeneinander auf. Cloud zog seinen Zauberstab und Léon sein Artriculum und richteten sie beide auf Draco und Lestrange. „Expeliarmus!“, riefen sie wie aus einem Mund. Die Entwaffnungszauber trafen Draco und Lestrange im Rücken und ihre Zauberstäbe flogen ihnen aus den Händen. „Was zum...?“, rief Bellatrix Lestrange entgeistert, doch da traf ein weitere Fluch von Cloud sie in den Rücken, worauf sie steif wie ein Brett umkippte. Draco beugte sich schnell zu Bellatrix herunter, doch da traf ein Fluch von Léon ihn im Nacken und er stürzte zu Boden. „Wie...?“, fragte Harry, doch da rissen sich Cloud und Léon schon jeweils den Mantel der Schatten vom Leib. „Ihr!“, keuchte Hermine. Rons Blick wanderte von Cloud und Léon zu Hermine herüber. „Du kennst den?“, stammelte Ron und zeigte dabei auf Léon. Léon nickte und wandte seinen Blick dann Black zu. „Hat dieser kleine Mann hier dann Potters Eltern an Voldemort verraten?“, fragte er Black, worauf dieser nickte. „Dann sind sie unschuldig!“, stellte Cloud fest. Black nickte und wandte sich dann an Harry: „Dieser Mann ist der Grund dafür, dass du keine Eltern mehr hast. Wenn ich ihn jetzt umbringe, wird der Mord an deinen Eltern gerächt und du hast die Gewissheit, dass der Richtige damit stirbt!“, Harry wirkte erschüttert und sagte: „Und was würde mir das bringen? Die Wahrheit würde mit ihnen sterben und Sie wären dann wirklich ein Mörder. Bringen wir ihn hoch in die Schule zu Dumbledore und lassen ihn entscheiden, was zu machen ist!“ Black wirkte ein wenig enttäuscht, erwiderte dann jedoch: „Du bist der Einzige, der ein Recht darauf hat, das zu entscheiden, aber bedenke eins: Dieser Mann ist der Grund, dass du keine Eltern mehr hast!“ Harry nickte und sagte darauf: „Ich weiß! Bringen wir ihn hoch zur Schule. Dort übergeben wir ihn Dumbledore!“ Black nickte und von Pettigrew kam ein angsterfülltes Kreischen. Von der Ecke des Raumes, wo Draco und Bellatrix lagen, ertönte ein Kichern. Alle drehten sich zu der Person um und erblickten Draco, wie dieser mit einer Phiole in der Hand auf dem Boden kniete und den Verschluss abschraubte. „Nein!“, schrie Hermine, doch Draco schüttete sich die schlammige, blutrote Flüssigkeit in den Mund. Gleich darauf krümmte er sich und ringelte sich auf den Boden. Er krallten sich die Hände in die Haare, die langsam von einem satten Blond zu einem glänzenden schwarz übergingen. Auch sein restliches Aussehen veränderte sich. Seine Hautfarbe wurde kalkweiß und seine Augen nahmen ein mattes rot an. Er riss den Mund auf und in Zeitlupe wuchsen seine Eckzähne über seinen Mund hinaus und ähnelten jetzt mehr denn je den Hauern von einem Walross als Vampirzähnen. Als seine Veränderungen aufhörten, keuchte er und sah verlangend zu Cloud herauf. Er keuchte wie ein Ertrinkender und sah zu Cloud hoch. In seinen Augen spiegelte sich ein dunkles Verlangen wieder. „Was ist mit ihm geschehen?“, fragte Ron schwach, als er sah, was mit Draco passiert war. Lupin sah Draco genauer an und hob dann die Phiole auf, die Draco hatte fallen lassen. Er roch daran und seufzte dann. „Vielsafttrank!“, sagte er resignierend und sah dann von Draco zu Cloud. „Was für ein Trank?“, warf Ron ein, doch Hermine fuhr ihm dazwischen. Hermine räusperte sich und sagte dann: „Der Vielsafttrank gehört zu derlei Tränken, mit denen der Trinkende die Gestalt einer anderen Person einnehmen kann. Voraussetzung für die Einnahme ist jedoch, dass...!“, sagte sie und unterbrach sich dann. Lupin fuhr fort: „Voraussetzung für die Einnahme des Trankes ist, dass beide, nämlich Trinkender und die Person, in die sich der Trinkende verwandeln will, menschlich sind. Ist eine der beiden Personen kein Mensch, so kann es zu sehr unschönen Ergebnissen kommen!“ Hermine nickte, warf Cloud dann einen nervösen Blick zu und fragte dann Professor Lupin: „Aber von wem ist dann die Zutat. Es braucht doch immer einen Gegenstand von der Person, in die man sich verwandelt.“ Da fiel es Cloud wieder siedendheiß ein. Draco hatte ihn ja in einer der Duellstunden in die Haare gefasst und muss dort ein paar von ihnen raus gezogen haben. Er versuchte sich seine Erkenntnis jedoch nicht anmerken zu lassen und sagte dann: „Wir sollten trotzdem hoch in die Schule und den hier hoch bringen!“ Dabei stieß er Pettigrew mit der Spitze seines Fußes an. Lupin nickte und fesselte Pettigrew dann mit einem Zauber. Auch Bellatrix Lestrange und der verwandelte Draco wurden gefesselt und so zauberten sie für Ron noch eine Trage herbei, worauf sich dann Ron legte. Dann machten sich sich aus dem Haus, in die Freiheit auf. Bellatrix` Kopf stieß immer wieder gegen eine Höhlenwand, aber das schien niemanden zu stören. Als sie am Tunnelende unter der peitschenden Weide ankamen, verzauberte Cloud ein Stück Holz, dass dann zum Baumstamm flog und diesen berührte. Sofort erlahmte die Weide und alle konnten den Tunnel verlassen. Draußen war es durch das Mondlicht gut erleuchtet und als Cloud einen flüchtigen Blick zum Mond warf sah er, dass sich der Mond selbst nur zur Hälfte zeigte. Als sie alle aus dem Tunnel waren, machten sie sich auf den Weg zum Schloss. Als sie nach einer Ewigkeit endlich dort oben ankamen, schob Cloud das Schlossportal auf und sie betraten das Schloss. Als sie alle in das Schloss getreten waren, rief eine kalte und schnarrende Stimme: „Was haben Sie so spät noch draußen zu suchen?“ Cloud drehte sich zu der Stimme um und erblickte Lucius Malfoy. Sofort kochte kalte Wut in seinem Bauch hoch und er presste die Zähne aufeinander. Lupin trat vor und sagte: „Wir müssen mit Professor Dumbledore sprechen! Es ist dringend!“ Lucius Malfoy hob den Zauberstab und murmelte etwas in einer seltsamen Sprache. Sofort umgab sie ein dunkler Schleier. „Das glaube ich nicht. Ich wusste, dass Black auftauchen würde, deshalb habe ich Draco und Bella auf Potter, Weasley und das Schlammblut angesetzt. Wie ich sehe, ist Bella noch da, aber wo ist Draco?“, schnarrte Mr Malfoy. Cloud konnte in seiner Stimme eine kleine Spur von Besorgnis erkennen. Er zeigte auf den verwandelten Draco und Mr Malfoy riss die Augen auf. „Was habt ihr mit ihm gemacht? Dafür werdet ihr bezahlen! Accio Draco! Accio Bellatrix!“, donnerte Mr Malfoy und erhob den Zauberstab. Sofort flogen Draco, der sich auf dem Boden wand und Bellatrix, die noch immer ohnmächtig war, zu ihm herüber. Cloud bemerkte eine Bewegung hinter sich und drehte sich um. Er sah, dass Pettigrew die Flucht ergreifen wollte, doch sobald Cloud ihm in die Augen sah, erstarrte er in Trance. Dann drehte er sich wieder zu Mr Malfoy herum und sah, wie dieser Bellatrix etwas einflösste. Die Todesserin schlug sofort die Augen auf und erhob sich. Sie kreischte, als sie Draco sah. „Was habt ihr ihm angetan? Der Vielsafttrank war vollkommen in Ordnung und dein Haar war die letzte Zutat!“, schrie sie und deutete dabei auf Cloud. Alle Blicke richteten sich auf ihn und Cloud fragte stattdessen an Mr Malfoy gewandt: „Waren sie schon einmal in Österreich?“ Mr Malfoy schien für einen kurzen Moment verdutzt, doch dann fasste er sich wieder und schnarrte: „Was soll das jetzt, Junge? Ich war schon mehrere Male in Österreich! Geschäftlich, versteht sich!“, Cloud schnaubte. „Dann haben ihre Geschäfte sie also mit Hans und Monika Wulff zusammen gebracht!“, sagte Cloud und seine Stimme zitterte vor unterdrückter Wut. Mr Malfoy zuckte mit den Achseln und er erwiderte: „Kann schon sein. Ich merke mir nicht jeden Namen!“ Cloud biss sich vor Wut auf die Zähne. „Dann haben sie also die Personen vergessen, mit denen sie sich angefreundet und dann später unter den Imperiusfluch gestellt haben!“, sagte Cloud und zu seiner Wut kam noch unbändiger Hass dazu. Mr Malfoy lachte und erwiderte dann: „Achso, die meinst du. Ja, sie waren so dumm und haben mir geglaubt. Dann wurde die Frau schwanger und spielte mir so in die Hände. Ich stellte sie beide unter den Imperius und so mussten sie für mich arbeiten. Als die Frau ihr Kind bekam, hob ich den Fluch für einen Tag lang auf. Sie hatte unter Tränen gesagt, dass das Kind Cl...!“ Er brach ab und riss die Augen auf. Cloud trat einen Schritt vor und sagte dann wütend: „Wissen sie jetzt, wie Monika Wulff den Jungen nennen wollte? Nein? Ich verrate es ihnen! Sie nannte ihn Cloud. Ich bin das Kind, von dem Sie sprechen! Kurz nach meiner Geburt haben Sie auf Voldemorts Befehl hin meine Eltern getötet, doch ich entkam und landete dann in einem Waisenhaus. Als ich dann ihrem Sohn Jahre später über den Weg lief, war das für Sie wie ein Glücksgriff. So konnten Sie mich durch Draco manipulieren und mich zu Ihrem Werkzeug machen. Das wäre auch passiert, wenn sich mein Leben nicht drastisch geändert und ein muggelstämmiges Mädchen mir nicht die Augen geöffnet hätte.“ Mr Malfoy starrte ihn ungläubig an, doch Bellatrix Lestrange kreischte: „Ist doch egal, wer vor Jahren gestorben ist. Anscheinend hast du überlebt! Diesen Fehler werde ich jetzt richtig stellen!“ Noch während sie sprach, feuerte sie Fluch um Fluch auf Cloud ab. Dieser wich jedem Fluch aus und feuerte nun Flüche auf die Todesserin ab. Auch Léon warf sich in den Kampf und so kämpften die beiden Brüder gegen Bellatrix Lestrange, während Lupin sich mit Mr Malfoy duellierte. Gemeinsam waren Cloud und Léon der Todesserin mehr als ebenbürtig und so schafften sie es, Bellatrix zurück zu drängen. Die Todesserin benutzte jedoch schwarze Magie und so feuerte sie einen Todesfluch auf Léon ab. Cloud, der ganz in der Nähe seines Bruders stand, rannte blitzschnell zu ihm und stieß ihn aus der Schussbahn. Dadurch hatte er jedoch die Möglichkeit verwirkt, sich selbst zu schützen und so traf ihn der Todesfluch mit voller Wucht. Cloud flog durch die Eingangshalle und verschwand in dem Eingang zu den Kerkern. „CLOUD! NEIN!“, schrie Léon und wandte sich dann wieder der Todesserin zu. Diese stieß ein schrilles und wahnsinniges Lachen aus. Léon stürzte sich auf sie und brachte sie zu Fall. Er hob sein Articulum und hatte schon zur Hälfte einen Fluch gesprochen, als das gesamte Schloss bis auf die Grundmauern erbebte. Wieder und wieder fuhr ein Beben durch das ganze Schloss und als das längste und schwerste Beben sich dem Ende neigte, flogen die riesigen Flügeltüren des Schlossportals aus den Angeln und durch die gesamte Eingangshalle. Alle wandten sich dem nun vollkommenen offenen Eingang zu und erblickten mehrere Personen, die dort standen. Die Personen traten in die Eingangshalle und das warme Licht der Fackeln, die trotz allem nicht erloschen waren, erleuchteten die Gesichter der Personen. Im Eingang der Halle standen Thomas und Béatrice zu Wallenstein. Ein ohrenbetäubende Brüllen ertönte und Glaciel und Sephiro attackierten mit Feuerballen das Schloss. Léon war währenddessen noch immer mit Bellatrix Lestrange beschäftigt und merkte daher nicht, wie sich seine Eltern und noch weitere Vampire in der Eingangshalle verteilten. Béatrice ging zusammen mit Wiki in die Kerker hinunter, um nach Cloud zu schauen und Thomas kümmerte sich um Lucius Malfoy. Dieser hatte es jetzt mit zwei Gegner zu tun, doch Thomas fackelte nicht lange und brachte Mr Malfoy mit seiner Aura zu Fall, wobei dessen Zauberstab entzweibrach. Léon erhob erneut sein Articulum, um die Sache zu beenden, als sich zwei warme Arme um ihn schlangen. „Nicht! Sie ist es nicht wert, dass du wegen ihr zum Mörder wirst!“ Léon drehte sich so gut es ging um und schaute in das Gesicht seines Bruders. „Cloud!“, stieß Léon aus und umarmte nun seinerseits seinen Bruder. Dadurch ließ der Bellatrix aus den Augen, die das natürlich sofort ausnutzte und sich von Léon weg robbte. Er erhob sich und richtete ihren Zauberstab auf Léon, doch da donnerte eine Stimme: „Expelliarmus!“ Bellatrix wurde der Zauberstab aus der Hand gerissen und sie starrte auf die Person, die sie entwaffnet hatte. In der Tür zur großen Halle standen die Professoren Dumbledore, McGonagall und Snape. Neben ihnen standen noch mehrere Auroren. Bellatrix Lestrange wandte sich wieder Léon zu und streckte die Hände nach ihm aus, um ihn zu erwürgen, doch Léon hatte das Reagenzglas aus dem Umhang gezogen, es entkorkt und seine Hand mit den Reagenzglas schoss nun zu ihrem Mund. Noch bevor sie richtig realisieren konnte, was genau geschah, schüttete Léon ihr bereits den Zaubertrank in den Mund. Sie röchelte und versuchte es wieder auszuspucken, doch Léon hielt ihr den Mund zu. So blieb ihr nichts anderes übrig als den Trank zu schlucken. Als sie es komplett geschluckt hatte, nahm Léon die Hand von ihrem Mund und sie kreischte: „Was hast du mir gegeben? Was war das für ein Trank?“ Léon sah sie kalt an und erwiderte: „Das war die Strafe dafür, dass du versucht hast meinen Bruder umzubringen! Du wirst nie mehr zaubern können, denn dieser Trank blockiert deine Magie!“ Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen und sie fing elendig an zu klagen. Léon sah zu Cloud herüber und dieser erhob sich. Er ging zu dem verwandelten Draco herüber, der noch immer windend auf dem Boden lag. Er beugte sich zu ihm herab und sagte: „Draco, hör mir zu. Dieser Trank kann deine Verwandlung wieder rückgängig machen, aber er blockiert deine Magie für immer. Du wirst nie wieder zaubern können!“ Dracos Blick hob sich und er sah begierig das Reagenzglas an. Dann riss er es aus Clouds Händen, entkorkte es und trank gierig den Trank. Die Wirkung setzte sofort ein. Dracos Haare nahmen wieder das Blond an, dass sie auch schon vorher hatten, seine Haut nahm wieder ihre normale Farbe an und seine Augen waren nicht mehr blutrot. Auch die viel zu langen Zähne verschwanden. Draco keuchte und sah Cloud einen Moment lang irritiert an, doch dann wich dieser Blick und in seinen Augen spiegelte sich nur noch unbändiger Hass wieder. „Wie kannst du es wagen? Der Vielsafttrank war perfekt und du hast alles kaputt gemacht!“, fluchte Draco. Cloud trat ein paar Schritte von ihm zurück und erwiderte: „Nein, Draco. Du hast alles kaputt gemacht. In deinem Hass hast du die Anzeichen übersehen, die Hermine schon vor einer Ewigkeit aufgefallen sind. Dir ist es nie in den Sinn gekommen nach dem Grund zu fragen, warum ich mich so verändert habe. Nun, ich werde es dir sagen! Der Grund für meine Veränderung ist meine Familie!“ Er sah zu seinen Eltern herüber, die beide nickten. Draco sah ihn hasserfüllt an. Dann zog er seinen Zauberstab und richtete ihn direkt auf Clouds Gesicht. „Na los, mach schon!“, forderte Cloud ihn auf. Dracos Hände zitterten, dann schrie er: „Expelliarmus! Stupor! Tarantalegra!“ Nichts passierte. Aus Dracos Zauberstab kam kein einziger Fluch. Cloud seufzte und schnippte dann mit seinen Finger gegen Dracos Stirn. Nur durch diese kleine Berührung flog Draco nach hinten und prallte gegen eine Wand. Cloud schritt langsam auf ihn zu und sagte: „Du hast dich selbst dafür entschieden. Deine magischen Kräfte sind von jetzt bis in alle Ewigkeit versiegelt!“ Draco riss die Augen auf und schüttelte den Kopf, als wenn er Clouds Wort so als unwahr hinstellen könnte. „Das kann nicht sein! Wer oder was bist du?“, stieß Draco schon panisch aus. Cloud beugte sich zu ihm herunter und sagte: „Ich bin Cloud zu Wallenstein und ich bin ein Vampir!“ Nun geriet Draco vollkommen in Panik und er rutschte von Cloud weg. Cloud erhob sich und ging zu Mr Malfoy herüber, der verletzt an einer Wand lehnte. Auch dieser rutschte von Cloud weg. „Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass das Leben voller bittersüßer Ironie ist. Hätten Sie meine Eltern damals nicht ermordet, wäre ich nie im Waisenhaus gelandet und wäre meinen jetzigen Eltern niemals begegnet! Das Versteckspiel ist vorbei! Sie sollen sehen, was Sie durch Ihre Tat erschaffen haben!“, sagte Cloud und öffnete leicht den Mund, so dass seine verlängerten Zähne zu sehen waren. Mr Malfoy riss die Augen auf und wich noch weiter von ihm weg. „Vampir! Weg von mir!“, krächzte er. Cloud erhob sich und deutete mit dem Finger auf Draco. „Sehen Sie, was der Hass aus Draco gemacht hat? Ein Wesen, dass beinahe im Rausch des Vielsafttranks verhungert wäre. Können Sie damit leben, dass Ihr Sohn ab sofort keinerlei Magie mehr einsetzen kann?“, fragte Cloud und seine Stimme hallte durch die ganze Eingangshalle. Mr Malfoy drehte sich ein wenig so, dass er seinen Sohn ins Auge fassen konnte. „Dad!“, keuchte Draco. Mr Malfoy schüttelte sich. „Ich habe keinen Sohn mehr!“, sagte er verkrampft. Cloud sah zu Draco herüber und sah, dass sich in seinen Augen Tränen bildeten. Cloud tat er schon beinahe leid, aber er straffte die Schultern und sah zu Mr Malfoy herunter. „Sie werden dafür bestraft, was sie getan haben.“, sagte Cloud entschlossen. Er wandte sich von Mr Malfoy ab und ging hinüber zu seinen Eltern. Dabei musste er immer wieder Felsbrocken ausweichen, die von der Decke auf den Boden gekracht waren. Nun glich die Eingangshalle mehr einem Schlachtfeld. Auch Léon ging auf seine Eltern zu und diese nahmen ihre Söhne in die Arme. „Geht es euch gut?“, fragte Béatrice und musterte ihre Söhne intensiv. Cloud und Léon sahen ihre Mutter an und nickten. „Wir müssen mit Professor Dumbledore sprechen! Es geht um diese beiden Männer dort!“, sagte Léon und deutete auf Black und Pettigrew. Thomas und Béatrice sahen zu den beiden gemeinten Männern herüber und nickten dann. Professor Dumbledore trat zu ihnen herüber und reichte zuerst Béatrice und dann Thomas die Hand. Dann fingen Cloud und Léon an zu erzählen, was sie drüben in der Hütte mitbekommen hatten. Als sie fertig waren und Harry, Ron, Hermine und Professor Lupin alles weitere erklärt hatten, sagte Professor Dumbledore: „Ich denke, wir müssen einiges richtig stellen vor dem Ministerium! Es wird zwar nicht um eine Verhandlung herum kommen, aber wenn ihr die Wahrheit sagt, dann wird Sirius Black bald wieder rehabilitiert sein. Ich möchte nur noch darum bitten, die Angriffe auf meine Schule endlich einzustellen, da diese nicht mehr von Nöten sind!“ Sofort rannten Cloud und Léon hinaus in den Hof und sahen dort Sephiro und Glaciel, wie sie weitere Teile des Schlosses mit Feuerbällen attackierten. Sie riefen ihre Drachen herunter und diese stürzten in einem brachialen Sturzflug hinunter und landeten mit einem ohrenbetäubenden krachen auf den Steinwegen des Hofes. „Das war sehr leichtsinnig von euch! Ihr hättet verletzt werden können!“, grollten Glaciel und Sephiro gleichzeitig und knurrten dabei markerschütternd. Beide Brüder starrten ungläubig ihre Drachen an. Von ihnen ausgeschimpft zu werden war noch mal etwas anderes als von ihren Eltern eine Standpauke zu bekommen. „Tut mir leid, dass ihr euch wegen uns Sorgen gemacht habt!“, sagte Cloud zu Glaciel in Gedanken. Auch Léon entschuldigte sich bei Sephiro. Die beiden Drachen zogen ihre Reiter näher mit der Schnauze an sich. „Ihr beiden seid wie Jungdrachen. Überall müsst ihr eure Schnauze reinstecken und dann wundert ihr euch, dass mal etwas zurück schnappt!“, sagte Glaciel zu den beiden. Cloud und Léon tauschten einen verdutzten Blick, fingen dann aber an zu lachen. „So sieht also Hogwarts aus! Ich habe es mir immer ganz anders vorgestellt!“, sagte eine Stimme und Cloud drehte sich zu der Stimme um. Er erkannte sie, auch wenn er sie noch nicht häufig gehört hatte. Ganz in der Nähe standen Christy und Markus. Sie sahen beide mit erstaunten Blicken zum Schloss hoch. Cloud trat auf sie zu und sagte: „Stellt euch das Schloss ohne die Schäden vor. Dann habt ihr ein reales Bild!“ Beide drehten sich zu Cloud um und fingen an zu strahlen. „Du siehst aber auch zum anbeißen aus, Wölkchen!“, sagte Christy und fiel Cloud um den Hals. Dieser lächelte matt. Ihm war nicht nach überschwänglichen Begrüßungen zumute und so beschränkte er sich auf eine einfache Umarmung. Im gesamten Hof standen noch annähernd 100 weitere Vampire, die sich neugierig umsahen. „Cloud, komm bitte zu mir!“, rief die Stimme seines Vaters und Cloud eilte sofort zu ihm. Als er bei seinem Vater angekommen war, sah er, dass Mr Malfoy, Bellatrix Lestrange und Pettigrew alle in magischen Handschellen steckten und sich nicht mehr rühren konnten. Thomas bat seine Söhne um eine Erklärung wie es dazu gekommen war und Cloud und Léon schilderten abwechselnd, wie sie Harry, Ron und Hermine durch den Tunnel in das Innere der Hütte gefolgt waren und was dort passiert war. „Wir sollten den Schülern nichts davon erzählen. Sie sollen denken, dass Ms Lestrange diese Schäden verursacht hat!“, sagte Dumbledore allgemein zu allen. Thomas räusperte sich und erwiderte: „Es tut mir leid, dass ich ihnen da widersprechen muss, Professor, aber dafür ist es jetzt zu spät. Schauen sie hinter sich!“ Alle Anwesenden drehten sich um und sahen, dass die beiden Flügel der Tür zur großen Halle aufgegangen waren und sich dort die Schüler stauten und mit großen Augen das Schlachtfeld begutachteten. Ein großer Schüler mit leuchtend roten Haaren drängelte sich durch die Schülermasse und Cloud erkannte, dass es der Vertrauensschüler Percy Weasley war. Er schaffte es jedoch nicht, die Schülermenge zurück zu halten und eine Schülerin tauchte unter seinen Armen hinweg und rannte durch die Eingangshalle auf Draco zu. Als sie an Cloud vorbei kam, erkannte er Pansy Parkinson, die auf Draco zu rannte und sich neben ihn hinkniete. Draco flüsterte ihr etwas zu und sie fing augenblicklich an zu schreien. „Vampire! Schmutzige Kreaturen der Hölle! Ausgeburt von Schmutz und Niedertracht!“, schrie sie und deutete dabei auf Cloud und seine Familie. Cloud ballte die Fäuste, doch jemand anderes war schneller als er. Professor Dumbledore war auf Pansy zugeschritten und sah sie jetzt mit zornfunkelnden Augen an. Sofort war sie ruhig und er schritt wieder zu Thomas herüber. „Ich muss mich für das Verhalten meiner Schülerin entschuldigen! Selbstverständlich sind sie so lange sie möchten die Gäste von Hogwarts!“, sagte Dumbledore und warf Pansy einen missbilligenden Blick zu. „Ich danke Ihnen, Professor, aber ich denke, dass es das Beste ist, wenn wir uns jetzt wieder zurück ziehen. Cloud und Léon werden hier das Jahr noch beenden und dann werden wir uns für das nächste Schuljahr eine Alternative überlegen müssen!“, sagte Thomas. Professor Dumbledore nickte enttäuscht und verabschiedete sich dann von Thomas und Béatrice. Dann wandten sich Thomas und Béatrice an ihre Söhne. „Ich weiß, dass es jetzt ein wenig schwer für euch wird, aber seid tapfer. Ich verspreche euch, dass wir einen wunderbaren Urlaub machen werden!“, sagte Thomas und nahm seine beiden Jungs in die Arme. Auch Béatrice umarmte ihre beiden Söhne und als sie sich verabschiedet hatten, verließen Thomas und Béatrice zu Wallenstein Hogwarts und mit ihnen noch alle weiteren Vampire. Cloud und Léon gingen gemeinsam ohne ein weiteres Wort zu sagen hinunter in die Kerker. Sie betraten den menschenleeren Gemeinschaftsraum und gingen in Clouds Zimmer. Dort machten sie sich fürs Bett fertig und gingen dann schlafen. Die nächsten Tage sollten schließlich anstrengend genug werden. Und sie wurden es auf ihre ganz spezielle Weise auch, denn plötzlich mieden ihn die anderen Schüler. Wenn er an ihnen vorbei ging, wichen sie schnell vor ihm und Léon zurück und sie konnten durch keinen Korridor gehen, ohne dass hinter seinem Rücken getuschelt wurde. Dass er jedes Wort von dem verstand, was seine Mitschüler über ihn oder Léon sprachen, behielt er für sich. Eine Schülerin jedoch suchte immer wieder ganz gezielt seine Nähe. Es war Hermine. Sie scherte sich nicht darum, was die anderen Schüler sagten und ging wie früher mit Cloud um. So war Cloud auch froh, dass die unterrichtsfreie Woche schnell vorbei ging und er seine Zeugnisse bekam. Er hatte das Jahr sogar mit ziemlich guten Noten bestanden und so packte er am Abend vor der Abreise seinen Schulkoffer. „Ist schon seltsam, jetzt zum letzten Mal sich zu den anderen zu setzen und mit ihnen zu essen!“, sagte Cloud und verschloss seinen Koffer. Léon nickte und sagte darauf: „Aber bald schon wirst du auf eine neue Zauberschule gehen. Ich habe Vater zugehört und er zieht so eine Zauberakademie in Frankreich in Betracht. Denk nur an die vielen knackigen Französinnen, die es dort gibt und die nur auf uns warten!“, sagte Léon und grinste. Cloud musste ebenfalls bei dem Gedanken lächeln und so machte er sich auf den Weg zum Abschlussfest in die große Halle. Als er dort ankam, sah er, dass die Halle diesmal in den Flaggen Slytherins und den der Gryffindors geschmückt worden war, denn beide hatten die gleich Punktzahl und teilten sich deshalb den Hauspokal. Cloud und Léon setzten sich gemeinsam an zwei freie Plätze und mussten wieder mal feststellen, dass in ihrer unmittelbaren Umgebung niemand saß. Der Schulleiter, Professor Dumbledore erhob sich und breitete die Arme aus. Ganz so, als wollte er alle Schüler zusammen in eine Umarmung einschließen. „Ein weiteres Jahr ist vergangen und wie immer steht nun die Verleihung des Hauspokals an, aber lasst mich zuvor noch ein paar Worte an euch richten. Hört denen aufmerksam zu, die etwas zu sagen haben, aber beachtet immer kritisch ihre Worte. Denn wenn ihr das tut, könnt ihr vermeiden, dass unschuldige Zauberer wie Sirius Black erneut nach Askaban geraten. Zudem muss ich euch sagen, dass euer Verhalten gegenüber zwei eurer Mitschüler absolut beschämend war und ich mich nur bei diesen beiden Schülern dafür entschuldigen kann. Ihr wisst natürlich, von wem ich rede. Ich spreche von Cloud und Léon zu Wallenstein. Sie mögen keine Menschen so wie wir sein, aber sind sie deshalb weniger liebenswürdig oder weniger respektabel? Ich sage dazu nein! Sie haben sich in unsere Gesellschaft integriert, weil wir sie vorher ausgeschlossen haben und ihr habt Cloud gefeiert, weil er zwei aus eurer Mitte gerettet hat. Beherzigt das und denkt beim nächsten Mal darüber nach, bevor ihr jemanden diskriminiert, nur weil er das ist, was er ist! Und mit diesen Worten beende ich meine kleine Rede und wünsche euch einen guten Appetit!“, sagte Professor Dumbledore und sofort erschienen sämtliche Speisen auf dem Tisch, die die Küche nur so hergab. Nach dieser Ansprache war es ruhig geworden in der großen Halle und man hörte nur noch, wie langsam die Messer und Gabeln, Löffel und Tassen anfingen zu klirren, als sie benutzt wurden. Auch Cloud und Léon fingen an zu essen und unterhielten sich in Gedanken darüber. „Recht hat er absolut! Du hast diese beiden Weasleys gerettet und wurdest von den anderen als Held gefeiert und jetzt lassen sie dich fallen wie eine heiße Kartoffel! Das ist echt scheiße von denen!“, sagte Léon zu Cloud in Gedanken, worauf dieser nickte. Das Festessen war diesmal eine ziemlich stille Angelegenheit und als dann zum Schluss auch endlich der Nachtisch verschwand, war Cloud froh, dass es endlich vorbei war und er den Blicken der anderen entkam. Er verließ mit Léon die große Halle und ging hinab in die Kerker. Sie waren gerade um eine Ecke gebogen, als eine Mädchenstimme ihm zurief: „Halt! Warte bitte einen Moment!“ Cloud drehte sich um und erblickte Ginny Weasley, die auf ihn zu gerannt kam. Sie stolperte über einen der Steine und stürzte, doch noch bevor sie auf dem Boden aufschlug, hatte Cloud sie bereits gefangen. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er sie und half ihr, sich wieder aufzurichten. Ginny nickte und sagte dann: „Ich habe mich nie richtig bei dir für meine Rettung bedankt!“, sagte sie. Cloud schüttelte leicht den Kopf. „Dafür musst du dich nicht bedanken. Das war doch selbstverständlich!“, erwiderte er. Ginny schüttelte den Kopf und sagte: „Für dich vielleicht, aber hättest du mich und meinen Bruder nicht gerettet, würde ich jetzt vielleicht nicht mehr leben!“, sagte sie und trat einen Schritt an Cloud heran. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und gab Cloud einen kleinen Kuss auf die Wange. Dann wandte sie sich um und sagte zum Abschied: „Das war ein kleines Dankeschön und auch mein Abschiedsgeschenk an dich! Ich hoffe, dass du auf einer anderen Schule mehr akzeptiert wirst, als das was du bist und nicht als das, was du vorgibst zu sein!“ Mit diesen Worten verabschiedete sie sich und verließ die Kerker. Cloud drehte sich wieder um und ging in den Gemeinschaftsraum der Slytherins, der jetzt voller Schüler war. Sie starrten ihn an, als er und Léon an ihnen vorbei gingen, doch er kümmerte sich nicht um sie sondern ging direkt in sein Zimmer. Dieses sah jetzt ziemlich kahl aus und hatte nur noch eine eigene Bettwäsche als Zeichen, dass dieses Zimmer noch bewohnt wurde. Er machte sich zum letzten Mal in dem Badezimmer fertig und ging dann zu Bett. Léon und Nurarihyon taten es ihm gleich, auch wenn Léon dann in seinen Sarg stieg und der Dämon sich in einem Schlafkimono an die Wand lehnte und die Augen schloss. Der nächste Morgen kam viel zu früh und Cloud räumte, nachdem er sich gewaschen und angezogen hatte, sein Bettzeug in seinen Koffer. Danach ging er zu seinem letzten Frühstück hier in Hogwarts, was an sich genau wie das Abschiedsessen am Tag zuvor eine ziemlich stille Angelegenheit war. Als sie mit dem Frühstück fertig waren, verließen die Schüler das Schloss und stiegen in die Kutschen ein, die sie zum Bahnhof von Hogsmeade brachten. Dort angekommen stiegen sie aus den Kutschen aus und Cloud sah noch ein letztes Mal hoch zum Schloss. Dann drehte er sich um und stieg gemeinsam mit Léon in den Zug ein. Sein Koffer war bereits in einem Abteil seiner Wahl verstaut worden und jetzt ging er zu diesem und betrat es. Er setzte sich auf die harten Sitze und verschloss die Tür. Nur eine einzige Berührung seines Fingers reichte aus und auf der Tür bildete sich sofort eine Schicht aus Eis, so dass niemand mehr in das Abteil schauen konnte. Der Zug fuhr an und verließ mit einem gellenden Pfiff den Bahnhof von Hogsmeade. Cloud und Léon konnten spüren, wie ihre Drachen über ihnen immer wieder Kreise zogen und sich darüber ärgerten, dass die metallische Schlange, wie sie den Zug nannten, so langsam war. Der Zug schlängelte sich durch die wilden Landschaften Englands und mit der Zeit wurden diese Gegenden immer besiedelter, bis sie an immer mehr Städten vorbei fuhren. Auch der Imbisswagen kam vorbei und als Cloud die Hexe bemerkte, entfernte er die Eisschicht und kaufte für sich und seinen Bruder ein paar Kürbispasteten. Danach verschloss er wieder die Tür mit einer Schicht aus Eis und auch Nurarihyon kam aus Clouds Schatten und aß eine der Pasteten. Es dauerte bis zum späten Nachmittag und als sie endlich im Bahnhof Kings Cross einfuhren, war Nurarihyon schon in Clouds Schatten verschwunden und sie hatten sich schon umgezogen. Als der Zug endlich hielt, nahm Cloud seinen Koffer und Léon seine Sporttasche und sie verließen das Abteil. Selbst auf dem Zuggang machten die anderen Schüler einen Bogen um sie und sie verließen dann endlich den Wagon. Gemeinsam traten sie durch die magische Absperrung und fanden sich auf dem belebten Bahnsteig der Gleise 9 und 10 wieder. Ganz in der Nähe der Absperrung sah Cloud Mr und Mrs Weasley, die auf ihre Kinder warteten. Ein wenig hinter den Weasleys standen Clouds und Léons Eltern. Die beiden Brüder gingen auf ihre Eltern zu und umarmten sie. „Na, wie war die letzte Woche?“, fragte Thomas und umarmte nacheinander seine Söhne. Cloud schwankte ein wenig mit dem Kopf und verzog die Miene. Noch bevor Béatrice oder Thomas etwas sagen konnte, klopfte ihm jemand auf die Schulter. Er drehte sich um und erblickte Percy Weasley, der sich wie immer in seiner wichtigtuerischen Art vor ihm hingestellt hatte. Selbst an seiner normalen Jacke hatte er das Vertrauensschülerabzeichen geheftet. „Ich bin in der Schule leider nicht mehr dazu gekommen, aber ich wollte mich noch bei dir für die Rettung meiner Schwester und mir bedanken!“, sagte Percy und reichte Cloud die Hand. Cloud schüttelte sie und nickte. Hinter Percy sah er noch Harry Potter auf einen ziemlich dicken Mann und eine sehr dünne Frau zulaufen. Er öffnete schnell den Koffer und zog ein etwas älteres Pergament heraus. Dann ging er eiligen Schrittes auf Harry zu und klopfte ihm auf die Schulter. Er drehte sich um und sah ihn mit großen Augen an. Cloud hielt ihm das Blatt Pergament hin und sagte leise: „Das hier wirst du für dein kommendes Jahr sehr nützlich finden. Es zeigt alles von Hogwarts, wenn man weiß, wie man es sieht. Sage der Karte feierlich, du bist ein Tunichtgut und sie wird dir ihr Wissen zeigen. Wenn du das Wissen nicht mehr sehen willst, sage ihr, dass du Unheil angerichtet hast und das Wissen verschwindet!“ Harry nahm das Blatt Pergament entgegen und nickte zum Dank. Dann wandte er sich zu seinen Eltern, doch eine Hand ergriff seinen Ärmel. Er drehte sich um und sah sich Hermine gegenüber. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und sagte leise: „Ich wünsche dir viel Glück!“ Dann löste sie sich wieder von ihm und ging zu ihren Eltern. Auch Cloud wandte sich nun seinen Eltern zu, die zusammen mit Léon auf ihn warteten und gemeinsam verließen sie den Bahnhof Kings Cross. Ende des 42. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)