Death of a Vampire von Cheytuna ================================================================================ Prolog: Der Vampir oder Black Castle ------------------------------------ Bemerkung: Vor ein paar Jahren kam mir die Idee für diese Story. Ich hatte auch bereits ein paar Kapitel online, als mir dann die Zeit zum weiter schreiben fehlte. Jetzt habe ich diese wieder und ich wollte die Geschichte noch mal überarbeiten und beenden. Jetzt aber genug vor weg. Hier ist der Prolog! Kiss of a Vampire Prolog: Der Vampir oder Black Castle In einer Zeit, in der ein namenloser Tod durch die Lande zog, bangten die Menschen um ihr Leben. Getötet wurde von jenen, die vom Äußerlichen aussahen wie Menschen und doch längst keine mehr waren. Sie stahlen ihnen ihr Lebenselixier um selbst unter dem Mond zu wandeln. Zurück blieb meist eine leere Hülle, denn nur selten machten sie ihre Opfer zu den ihren. Die leblosen Körper waren blass, fast weiß erschien ihre Haut. Bissmahle am Hals zeugten davon, dass ihr Blut bis auf den letzten Tropfen entnommen wurde. Die Wesen die dies taten, tranken es als sei es Wein. Das Tageslicht mieden sie und verbrachten den Tag meist in alten Gemäuern und dunklen Gewölben. Daher wurden sie auch Wesen der Finsternis genannt. Durch ihr Aussehen, welches den Menschen so glich, waren sie kaum in der Nacht zu unterscheiden und schnell umgarnten sie ihre Opfer, welche ihnen nichts ahnend folgten. Sie folgten ihrem eigenen Tod. Nur wenige mieden die dunklen Gestalten in der Nacht, denn diese ahnten was sie erwarten würden, sobald sie in deren Bann gezogen wurden. Doch viele glaubten den Geschichten nicht, die man sich erzählte womit sie ihr Schicksal besiedelten und ihnen bereitwillig folgten. Sie folgten den Vampiren. Seit der Zeit der Geschichten mieden die Menschen einen besonderen Wald. In den Tagen der Angst schien er besonders dicht und dunkel. Alle die den Geschichten keinen Glauben schenken wollten und den Wald trotz aller Warnungen alleine betraten, kamen nie lebendig zurück. Oft fand man die leblosen Körper am Waldrand im Schatten der Bäume liegen. Aber immer wieder kam es vor, dass die vermissten Körper nie den Weg zu ihren Liebsten zurück fanden. Doch wenn sich das betreten des Waldes nicht verhindern ließ, so mied man den dunklen Pfad zum Schloss. Die Wände des Schlosses waren aus dunklem Stein angefertigt worden und Efeu rankte an ihnen empor. Hinter den Fenstern hingen schwere Vorhänge und schlossen die neugierigen Blick aus dem Inneren aus. Ein hoher Zaun umrahmt das Ganze und ließ es dunkler erscheinen als es vielleicht sein mochte, doch die Menschen blieben trotz allem, diesem Schloss fern. Man fürchtete dem Herrn des Schlosses, denn am Tage sah man ihn nie und auch in der Nacht verließ er sein Schloss kaum. Nur selten kam er in eines der umliegenden Dörfer. Daher vermochte kaum einer sein Äußeres zu beschreiben. Jedoch gab es Gerüchte von einem jungen Mann mit geheimnisvollem Auftreten. In edlen Stoffen gekleidet und äußerst Charmant zu den unverheirateten Frauen. Es schien als suche er eine Braut, doch kein Vater würde ihm seine Tochter überlassen. Zu groß war die Angst vor einem Mann, der den Wald allein durchschritt, dem sonst keiner mit dem Leben entkommen konnte. Ende des Prologs Kapitel 1: Der Schlossherr -------------------------- Kapitel 1 Der Schlossherr Verzweifelt sah sie sich um, doch nirgends war etwas anderes als Bäume zu sehen. Orientierungslos schlug sie ihren weg nach Norden ein, in der Hoffnung auf jemanden zu treffen, der sich hier auskannte. Nach zehn Minuten änderte sie ihren Weg und ging nach Osten, nur um nach einiger Zeit festzustellen, dass dieser Weg auch nicht von Erfolg zeugte. Verzweifel biss sie sich auf die Unterlippe. Wie konnte ihr das nur passieren? Warum hatte sie die Männer die sie verfolgt hatte aus den Augen verloren? Warum hatte sie ihnen überhaupt folgen müssen? Sie war einfach immer schon zu neugierig gewesen und das hatte sie nun davon! Orientierungslos, am späten Nachmittag in einem ihr völlig unbekannten Wald irrte sie umher, was ihr auch herzlich wenig brachte. Sie selbst konnte nur den Kopf über sich schütteln. Nach langer Zeit des herumirrendes lehnte Angelina sich erschöpft mit dem Rücken an einen Baum, die es hier zu unzähligen gab. Zu allem Überfluss waren in der Zwischenzeit dunkle Wolken über dem Wald aufgezogen, was die junge Frau jedoch nicht sehen konnte, da das Blätterdach der Bäume zu dicht war. Der Tag war ohnehin nicht sonderlich klar gewesen, wodurch ihr das fehlende Sonnenlicht nicht aufgefallen war. Erst als der Himmel für einen Bruchteil eines Sekunde aufhellte und wenige Augenblicke ein Grollen im Hintergrund folgte viel es ihr auf und es traf sie wie ein Schlag ins Gesicht, das ein Sturm herauf zog. Nach dem zweiten Grollen begannen sich auch schließlich die Baumwipfel im Wind zu bewegen, der langsam kräftiger wurde. Durch die Bewegung die in das Dach des Waldes geraten war, sah Angelina nun auch die dunklen, fast schwarzen Wolken. Sie fing an sich Sorgen zu machen, denn bei Gewitter sollte man sich nicht unbedingt in einem Wald aufhalten. Ihr Blick ging in alle Richtungen, doch konnte sie weder das Ende des Waldes ausmachen, noch konnte sie ein Haus oder eine Höhle sehen, in der sie sich hätte unterstellen können um Schutz zu finden. Also lief sie erneut durch den Wald, ohne ein Ziel vor Augen zu haben. Es begann zu Regnen, das erkannte die junge Frau an dem Rauschen über ihr, doch noch hielten die Blätter der Bäume das kühle Nass zurück und sie blieb trocken. Doch wie lange würde dies noch so bleiben? Sie beschleunigte ihre Schritte und nach einer ihr unendlich erscheinenden Zeit sah sie die Mauern eines Hauses, durch die dicken, brauen Stämme. Sie lief weiter. Noch war sie zu weit weg um etwas genaues erkennen zu können, doch als das Blätterdach die ersten Regentropfen nicht mehr halten konnten, war sie nahe genug dran um zu sehen, dass es sich bei dem Haus nicht um ein gewöhnliches Haus handelte, sonder um ein Schloss. Dieses Schloss war nicht irgendeins, das wusste sie. Sie hatte bereits viele Geschichten darüber gehört und genauso viele über den Schlossherrn. Diese Geschichten waren ausnahmslos dunkel, voll Tod und Grausamkeit um den Zuhörern Angst einzujagen. Sie dienten dazu die Menschen von diesem Schloss fern zu halten. Meist wurden solche Geschichten jedoch nur von den Schlossherren selbst in die Welt gesetzt, damit sie weiterhin ihre Ruhe hatten. Auch waren diese Geschichten schon sehr alt und der Schloßherr musste ebenso alt sein. Was sollte ihr ein alter Mann denn schon großartig tun können? Also ging Angelina auf das Schloss zu, auch wenn sie zuerst zögerte, doch unterstellen musste sie sich irgendwo und in dieser kurzen Zeit würde ihr schon nichts passieren. Es dauerte eine Zeit, bis sie bei dem großen Tor, welche sie vom inneren des Schlosses noch trennte, ankam. Ihr dunkelblondes nasses Haar klebte auf ihren durchtränkten Kleidern. Selbst in den Schuhen spürte sie die kalte Nässe des Regens kriechen. Der Boden unter ihren Füßen war aufgeweicht und mit jedem Schritt spritze der Schlamm an den Saumen ihres Kleides. Der Weg war schmierig und machte es ihr umso schwieriger den nun nur noch kurzen Weg bis zum Tor zu überbrücken. Überrascht stellte sie fest, dass sich dieses mit leichtem Druck öffnen ließ, als sie den Türklopfer betätigen wollte. Leicht verunsichert warf sie einen Blick ins Innere des Schlosses. Da die Leuchter, die an den Wänden und an der Decke befestigt worden waren nicht entzündet waren, konnte sie nicht viel sehen. Sie konnte nur einzelne Dinge erahnen, wie eine große Treppe und einige Türen die zu den Seiten hin abgingen. Sie trat einen Schritt ein und erkannte, dass auch Leuchter nicht viel bewirken würden, denn hier schien alles in einem dunklen Rot oder in Schwarztönen gehalten zu sein. Aus Höflichkeit klopfte sie nun doch an das große Tor, durch welches sie soeben getreten war und wartete. Als jedoch keiner kam trat sie ganz ein und schloss das Tor und somit den Regen aus. Sich hier heimlich aufhalten wollte sie nicht, also machte sie sich auf den Weg um jemanden zu suchen der hier wohnte. Sie bemerkte nicht dass sich im oberen Geschoss eine Tür öffnete und man sie bereits gesehen hatte. Nichts ahnend lief die junge Frau weiter. Sie klopfte an vereinzelte Türen und trat nach einer Zeit ein, da niemand ihr antwortete. Sie wunderte sich über die Sauberkeit die hier herrschte, denn ein alter Mann würde dies nicht alleine so sauber halten können, es sei denn er hatte ein paar helfende Hände. Das konnte sie sich aber nicht vorstellen, nicht nachdem wie sie die Dorfbewohner und andere Menschen gesehen hatte, die voller Angst die Geschichten über dieses Schloss erzählten. Doch man sollte nie den Geschichten irgendwelche Fremden glauben schenken, man sollte sich immer ein eigenen Urteil bilden, sonst konnte man nicht richtig mitreden. Das war zumindest Angelinas Meinung. Als sie im unteren Geschoss alle Räume durch gesehen und niemanden gefunden hatte, ging sie die Treppe ins obere Geschoss hinauf. Hier wirkte alles noch dunkler, denn es waren keine Fenster in den Wänden, dafür waren vereinzelt ein paar Leuchter entzündet. In dem Zimmer in dem sie ihr Glück als nächstes versuchte trat sie so ein und versuchte sich umzusehen. Vor den großen Fenstern waren schwarze Vorhänge gezogen worden, welche nur einen leichten Lichtschimmer durchließen. Durch das spärliche Licht gelang es ihr kaum auch nur etwas zu erahnen. „Hallo? Ist hier jemand?“, fragte sie in den Raum hinein und ging gleichzeitig ein paar Schritte vorwärts, bis sie ganz in dem Zimmer stand. Zu spät bemerkte sie, dass die Tür zu viel und nun stand sie ganz im Dunkeln da. Gerade als sie zurück zur Tür gehen wollte, sah sie, dass sich etwas vor der Tür bewegte. Sie wich erschrocken zurück. „Wer ist da?“, fragte sie nun mit ängstlich zitternder Stimme. „Ich.“, sagte eine tiefe Männerstimme leicht belustigt und zugleich warm. „Wer ist ich?“ Angelina wunderte sich. Die Stimme war die eines jungen Mannes, nicht die eines Alten. Hatte der Schlossherr doch Angestellte, oder sogar einen Sohn? „Vielleicht solltest du erst einmal erklären was du ohne Erlaubnis in meinem Schloss machst.“, fragte der Unbekannte ohne das sich seine Stimmenlage veränderte. „Oh, ich… es tut mir leid. Ich wollte hier nicht eindringen, aber ich suchte Schutz vor dem Sturm.“, sagte sie entschuldigend und hoffte, dass sie keinen weiteren Ärger bekommen würde. „Kennst du denn nicht die Geschichten die man sich über dieses Schloss erzählt?“ „Doch…“, begann sie zögerlich. „Was machst du dann hier, hast du keine Angst?“ „Ich schenke den Geschichten von Fremden keinen Glauben.“ Angelina wurde immer unsicherer und sie glaubte es wäre besser gewesen im Wald zu bleiben als diese Schloss zu betreten. Erleichtert sah sie dass ihr Gegenüber einen Leuchter entzündete und ein wenig Licht ins Zimmer warf. Jetzt konnte sie auch sehen mit wem sie sprach: Es war tatsächlich ein junger Mann. Sie schätzte ihn auf etwa 25, er hatte langes hellbraunes Haar und war sehr groß. Mehr konnte sie nicht erkennen, dafür war das Licht zu schwach. „Was macht eine junge Frau wie du, alleine im Wald?“, fragte er und trat langsam auf sie zu. „Ich bin jemanden aus meinem Dorf gefolgt, habe ihn aber im Wald verloren.“, sie fragte sich was ihn das überhaupt anging, doch konnte sie es nicht verhindern, genauso wie sie ihn nicht anlügen konnte. Er kam immer näher auf sie zu und sie wollte zurück weichen, doch gehorchte ihr Körper ihr nicht mehr und sie blieb stehen. „Wie… wie heißt Ihr?“ Nun beugte er sich ein Stück zu ihr herunter und seine Finger berührten ihre Wange. Seine Augen fixierten die ihren und sie konnte nicht anders seinen Blick zu erwidern. „Necross. Ich heiße Necross.“, hauchte er ihr zart ins Ohr. Angelina war unfähig sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Necross legte eine Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich. Ihr Kopf fiel wie automatisch zur Seite und legte ihm ihren Hals offen. Seine Lippen strichen sanft über ihre glatte Haut. Dann spürte sie einen stechenden und zugleich angenehmen Schmerz. Ende des ersten Kapitels Kapitel 2: Das Erwachen ----------------------- Kiss of a Vampire Kapitel 2 Das Erwachen Nun beugte er sich ein Stück zu ihr herunter und seine Finger berührten ihre Wange. Seine Augen fixierten die ihren und sie konnte nicht anders als seinen Blick zu erwidern. „Necross. Ich heiße Necross.“, hauchte er ihr zart ins Ohr. Angelina war unfähig sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Necross legte eine Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich. Ihr Kopf fiel wie automatisch zur Seite und legte ihm ihren Hals offen. Seine Lippen strichen sanft über ihre glatte Haut. Dann spürte sie einen stechenden und zugleich angenehmen Schmerz. ~*~ *~* ~*~ Angelina schlug die Augen auf und blinzelte verwirrt. Sie war vollkommen orientierungslos. Sie drehte ihren Kopf ein wenig zur Seite und bemerkte durch diese Bewegung, dass sie auf einem weichen Untergrund lag. Langsam bewegte sie nun auch ihre Hand und tastete nach etwas, das ihr sagen würde wo sie sich befand. Sie berührte leicht die schwere Decke die ihren Köper bedeckte und fühlte die komplizierten Stickereien die sich scheinbar über den kompletten Stoff auszubreiten schienen. Doch half ihr diese Entdeckung auch nicht weiter. Sie konnte sich an keine Decke erinnern und schon gar nicht an eine scheinbar so kostbare. Langsam hob die junge Frau nun ihren Kopf an, um sich in dem Raum umzusehen und stellte zugleich fest, dass sie in einem pompösen Bett lag. Trotz der dunklen und schweren Vorhänge, welche die Fenster verbargen, wodurch kein Licht ins Zimmer drang, konnte sie ungewöhnlich gut sehen. Angelina stellte fest das es keineswegs ein einfaches Zimmer sein konnte. Die Wände waren mit großen Wandteppichen verdeckt worden und nur vereinzelt hingen ein paar große Gemälde an den Wänden. Ein großer Kamin, dessen Sims mit vielen Kerzen und seltsamen Figuren dekoriert worden war, war in die Wand rechts neben ihr eingelassen worden. Ein wenig Glut schwelgte darin, was bedeuteten musste, dass sie hier bereits ein paar Stunden gelegen, oder man sie hier her gebracht hat. Angst beschlich sie. Hatte man sie entführt und hier her gebracht? Unsicher setzte sie sich auf und stellte fest, dass es ihr gut ging. Sehr gut sogar. Sie fühlte sich kräftig und ausgeruht. Aufgrund dieser Tatsache schlug sie die Decke zurück und schwang die Beine aus dem großen Himmelbett. Nun, wo sie sich besser umsehen konnte sah sie zu ihrer Rechten eine Tür, ebenso ihr gegenüber neben dem Kamin. Neben der ersten Tür stand ein großer Schrank, wahrscheinlich ein Kleiderschrank. Auf der linken Seite befanden sich die Fenster. In der Mitte des Raumes befand sich ein kleiner Tisch mit zwei gemütlich aussehenden Sesseln. Wo war sie hier? Sie sah an sich herab und sah das Kleid, welches sie trug. Sie identifizierte es eindeutig als ihr eigenes, wusste aber nicht wann sie es sich angezogen hatte. Nach längerer Überlegung begannen die Erinnerungen in ihr wach zu werden. Sie war im Wald und ein Unwetter war herauf gezogen. Sie hatte Unterschlupf in einem Schloss gefunden. Heiß und kalt zugleich lief es ihr den Rücken hinunter. Sie erinnerte sich an Necross den Schlossherrn und an den Schmerz an ihrem Hals, als er sich ihr genähert hatte. Ihre Hand fasste nach ihrem Hals. Nach kurzem Abtasten konnte sie aber nicht ungewöhnliches feststellen. Ihre Haut war glatt und weich und eine Wunde die die Schmerzen hätte erklären können war nicht zu fühlen. So sehr sie sich bemühte sich daran zu erinnern, sie wusste nicht mehr was danach geschehen war. Nur erstaunte es sie, dass sie nicht mit Grauen oder Angst an diesen Moment zurück dachte. Dieser Moment kam ihr so vertraut und keines Wegs beängstigend vor. Dabei sollte ihr die ganze Situation Angst einjagen, immerhin hatte sie sich im Wald verlaufen und wusste auch nicht wer der Mann war, dem sie hier im Schloss begegnet ist. Doch scheinbar ließ ihr Selbsterhaltungstrieb sie im Stich. Trotz der Ausgesuchtheit, die sie verspürte konnte sie nur auf wackeligen Beinen stehen, als sie das Bett ganz verließ. Erst als sie sicher war, dass sie sie auch tragen würden, ging sie vorsichtig einen Schritt nach dem anderen in Richtung Fenster. Als sie davor stand und nach dem Vorhang griff zögerte sie. Eine innere Stimme rieht ihr diesen nicht zu öffnen. Was stellte sie sich so albern an? Was sollte schon so schlimmes auf der anderen Seite sein? „Das solltest du lieber lassen.“, sagte ein Mann mit ruhiger Stimme hinter ihr. Angelina schreckte nicht zusammen, es kam ihr vor als hätte sie von Anfang an gewusst, dass er hinter ihr war. Ihre Finger umschlossen noch immer den Stoff des Vorhanges. Warum war sie noch immer nicht verunsichert? Sonst erschrickt sie doch auch immer bei jeder Kleinigkeit. „Du solltest den Tag ab sofort meiden, sollte dir dein … Leben etwas wert sein.“ Seine Worte ergaben in ihrem Kopf keinen Sinn und so zog sie langsam den Vorhang bei Seite und ließ das helle Sonnenlicht ins Zimmer. Im selben Moment wurde sie zur Seite gezogen und gegen die Wand gedrückt. Angelina schloss zeitgleich ihre schmerzenden Augen um sie so vor dem viel zu hellen Sonnenlicht zu schützen. Sie brannten und Tränen schossen ihr in die Augen. „Ich habe dich nicht zu dem gemacht was du jetzt bist, damit du dein neues Leben gleich wieder beendest.“, sagte er sanft, während er sie noch immer an mit einer Hand gegen die Wand drückte und mit der anderen den Vorhang langsam wieder zu zog. „Und zu was hast du mich gemacht?“, fragte Angelina und versuchte sich aus dem Griff ihres Gegenüber zu befreien. Der Mann hingegen verstärkte nur seinen Griff etwas und trat näher an sie ran. „Zu einem Geschöpf der Nacht.“, hauchte er leise in ihr Ohr und entließ sie. Unsicher öffnete Angelina die Augen und sah Necross vor sich stehen. Verwirrt sah sie zwischen dem zugezogenen Vorhang und dem Schlossherrn hin und her. Sie verstand die Bedeutung seiner Worte nicht. Oder wollte sie es nicht? „Was heißt das?“ „Das wirst du noch erfahren, aber nicht jetzt.“ Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Dann drehte er sich weg und ging zu den beiden Sesseln und setzte sich mit dem Rücken zu ihr. Er wollte ihr Ruhe zum Nachdenken geben. Doch schien sie diese nicht haben zu wollen. Nach nur wenigen Augenblicken kam sie mit energischen Schritten auf ihn zu und stellte sich ihm gegenüber. Er sah ihr ihre Verwirrung an. Sie verstand weder ihn noch die ganze Situation. „Warum hast du das getan?“ So energisch ihre Schritte auch gewesen waren, so leise und unsicher war nun ihre Stimme. „Ich hätte dir dein Leben nehmen können, dich in den Wald zurück schicken oder dir ein neues Leben schenken können. Was wäre dir lieber gewesen?“ Sie war nicht erschrocken über seine Worte. So Herzlos sie auch klingen mochten. Mit ihrem scheinbar neuen Dasein hatte sie sich verändert, wie stark konnte sie nicht sagen, doch würde sie es bestimmt noch heraus bekommen. Sie hatte viele Fragen, doch wusste sie, dass sie keine Antworten von ihm bekommen würde. Er würde ihr etwas sagen, jedoch wird er den Zeitpunkt dazu bestimmen. „Wenn du möchtest kannst du hier bleiben.“ Er wartete keine Antwort von ihr ab. Das Angebot zu bleiben war kein richtiges Angebot, sondern eher ein Befehl, das wusste Angelina. Trotzdem bedankte sie sich, denn wo hätte sie sonst auch hingehen sollen? Erst braucht sie Antworten auf ihre Fragen, dann konnte sie immer noch einen Weg aus diesem Schoss heraus suchen. Unentschlossen, was sie nun tun sollte setzte sie sich auf den anderen Sessel und beobachtete Necross verstohlen. Er hingegen sah sie offen an und musterte sie eingehend und interessiert. Ende der zweiten Kapitels Kapitel 3: Die Jagt ------------------- Reviewantwort: @ haki-pata: Danke ^^ Warum er was macht/gemacht hat wird sich alles noch klären ;) Kiss of a Vampire Kapitel 3 Die Jagt Necross hatte auf den Wunsch Angelinas den Raum verlassen. Auch wenn ihr seine Nähe nicht missfiel, so fühlte sie sich doch recht unbehaglich durch seine andauernde Musterung. Außerdem wollte sie etwas nachdenken und ihre wirren Gedanken sortieren. Als sie noch nicht lange alleine war spielte sie mit dem Gedanken die Vorhänge erneut zur Seite zu ziehen, doch wegen den Worten des Schlossherren ließ sie es. Wenn sie ihm glauben konnte, so würde sie ihr Leben damit beenden. Doch sie wollte ihm nicht glauben. Sollte das heißen, dass sie nie wieder die Sonne ansehen durfte. Bei dem Gedanken an ihre schmerzenden Augen vorhin verging ihr allerdings die Lust daran noch einmal auch nur einen Sonnenstrahl zu erblicken. Während sie weiterhin dasaß und über das nachdachte was passiert war und darüber, was Necross bezwecken wollte, verlosch die Glut im Kamin vollständig. Müdigkeit ergriff sie. Langsamen Schrittes ging sie auf das große Bett zu, aus welchem sie vor nicht allzu langer Zeit gestiegen war. Sie konnte sich ihre Müdigkeit einfach nicht erklären. Es war doch Tag und sie war vor kurzem erst gestärkt aufgewacht. Warum also war sie müde? Kaum lag sie im Bett fiel sie in einen noch nie zuvor erlebt tiefen Schlaf. ~*~ *~* ~*~ Eine kaum wahrnehmbare Berührung auf ihrer Wange ließ sie erwachen. Angelina schlug ihre Augen auf und blickte direkt in die von Necross, welche sie geheimnisvoll anblickten. Seltsamerweise hatte sie erwartet ihn zu sehen. War sie bereits an seine Gegenwart gewöhnt? Langsam richtete sich der Mann wieder auf um Angelina eine Hand zu reichen und ihr aufzuhelfen. Ohne ihren Blickkontakt zu unterbrechen ergriff sie, die ihr gereichte Hand und ließ sich in eine sitzende Position ziehen. Sie schwang ihre Beine aus dem Bett und empfing den fragenden Blick Necross’. „Möchtest du dich neu ankleiden? Ich kann mir vorstellen, dass du dich dann wohler fühlen würdest.“ „Ich wage es zu bezweifeln, dass du Kleider meiner Größe besitzt.“ „Die Vorbesitzer dieses Schlosses ließen all ihr Eigentum zurück. Zu ihnen gehörte auch eine junge Frau. Sie hatte deine Statur. Dies ist ihr Schrank“, er deutete auf den Kleiderschrank neben der Tür. „Dort wirst du bestimmt fündig werden.“ Nach einer erneuten Musterung seinerseits drehte er sich um und verließ den Raum, um ihr die Privatsphäre zu lassen, die sie benötigte um sich in Ruhe neu ankleiden zu können. Da sich Angelina nicht mehr besonders wohl in ihrem Kleid fühlte, wuchs ihr Interesse schnell und sie begab sich zum Schrank um ihn zu öffnen. Eine große Auswahl an den verschiedensten Kleidungstücken zeigte sich ihr. Ebenso gab es die verschiedensten Farben. Sie beschäftigte sich länger als vorgesehen mit den Kleidern der ehemaligen Schlossbesitzerin, denn eines war schöner als das andere. Schließlich entschied sie sich für ein schwarzes, schlichtes Kleid. Darüber zog sie ein Korsett in dunklem Lila, welches vorne gebunden wurde. Fertig angekleidet sah sie sich um und suchte nach einem Spiegel. Zu ihrem bedauern konnte sie keinen entdecken. Sie beschloss hinter der Tür neben dem Kamin nachzusehen. Leider wurde sie aber auch hier nicht fündig, dabei war es ein kleines Badezimmer. Auf einer Kommode sah sie aber einige Utensilien zum Frisieren. Sie kämmte ihr Haar und band es mit einem schwarzen Band aus Samt zu einem einfachen Pferdeschwanz zurück. Die Hoffnung auf einen Spiegel gab sie auf und verließ sich auf das Gefühl einigermaßen gut und erfrischt auszusehen. Sie ging zurück ins Schlafzimmer um dieses durch die Tür zum Flur zu verlassen. Als sie durch die Tür trat sah sie Necross an der ihr gegenüberliegenden Wand stehen. Er hob den Kopf und musterte sie. Es war ihr diesmal nicht unangenehm, sondern eher das Gegenteil traf ein. Sie hoffte ihm gefiel das was er sah. Trotz seines zufriedenen Gesichtsausdruckes regte sich erneut das Bedürfnis nach einem Spiegel. Sie wollte selber sehen, was ihn so zufrieden stellte. „Necross, gibt es hier einen Spiegel?“ Angelinas Stimme unterbrach den jungen Mann bei der Musterung und er sah ihr ins Gesicht. „Nein, tut mir leid. Ich mag keine Spiegel und so habe ich alle aus dem Schloss fort gebracht. Doch du brauchst ohnehin keinen Spiegel mehr.“ Den letzten Satz betonte er in den Ohren der jungen Frau seltsam, doch achtete sie nicht weiter drauf, sondern fand sich mit seiner Antwort ab. „Komm mit.“, sagte Necross und ging zur Treppe um diese hinab zugehen. Beim Absatz der Treppe angekommen nahm er zwei Mäntel von einem Kleiderständer, einen Dunkelgrauen und einen Schwarzen. Den Grauen reichte er Angelina und deutete ihr, ihn sich umzulegen. Mit ein paar Schritten war er bei dem großen Eingangstor angekommen und öffnete es. Die junge Frau war nicht verwundert, als sie sah, dass es Nacht war. Doch es war eine Trübe Nacht. Leichter Regen fiel zu Boden. Sie schlug sich die Kapuze des Umhanges auf den Kopf und folgte dem Mann in die Dunkelheit der Nacht. ~*~ *~* ~*~ Sie liefen schon seit mehreren Stunden durch den Wald. Ihr Tempo war nicht besonders schnell, sondern viel mehr gemütlich und doch verwunderte es Angelina das es ihr so wenig ausmachte. Sie war viel Bewegung nicht gewohnt. Doch vielleicht half ihr auch ihre gute Laune. Die Regenwolken hatten sich aufgelöst und es war eine wunderbare Nacht geworden. Ihre Stimmung war stark gestiegen und sie lachte immer wieder vor Freude darüber, dass sie im Dunkeln so gut sehen konnte. Nun hatte der dunkle Wald nichts beängstigendes mehr. Sie konnte die Tiere und Schatten genau erkennen und brauchte sich nicht mehr zu fürchten. Dazu kam dass sie sich immer mehr mit Necross verbunden fühlte. Sie unterhielten sich über verschiedene Dinge. Er jedoch versuchte immer wieder das Thema auf Angelina zu lenken. Irgendwann hatte sie es aufgegeben etwas über ihn zu erfahren und begann seine Fragen zu beantworten. Sie fühlte sich geschmeichelt, dass er ein solches Interesse an ihr zeigte. Schon seit geraumer Zeit hatte Angelina sich gefragt, warum sie beide hier draußen waren, zumal der junge Mann wohl kein bestimmtes Ziel hatte, da er ständig andere Richtungen einschlug. Sie vermutete er suche etwas, doch konnte sie es nicht genau sagen. Auch auf Fragen diesbezüglich antwortete er nicht direkt. Er wich ihr aus und vertröstete sie auf einen späteren Zeitpunkt. Die junge Frau war verwundert darüber, als sie plötzlich die Schritte von Menschen vernahm, obwohl sie noch weit weg zu sein schien. Bald gesellten sich auch Stimmen dazu, doch hörte sie, dass sich eine Person von der Menge trennte. Diese Richtung schlug Necross nun ein und Angelina wusste sofort, dass der Mann neben ihr das gefunden hatte, was er gesucht hatte. Nur wenige Sekunden später konnte sie schemenhafte Bewegungen in der Dunkelheit sehen. Als sie näher ran getreten waren, flüsterte Necross der jungen Frau zu, sie solle im Verborgenen bleiben, er selbst trat aus dem Schutz der Bäume heraus in das Sichtfeld des Mannes, dem sie gefolgt waren. Der Mann erschrak etwas, als so plötzlich jemand aus dem dunklen auf ihn zutrat, doch schien er nicht beunruhigt zu sein. Necross sprach ihn an, fragte von wo er komme und wohin er wollte, der Mann antwortete und ein Ausdruck von Unsicherheit zierte sein Gesicht, denn er schien sich nicht bewegen zu können. Doch dies ließ er sich scheinbar nicht gerne anmerken. Seine Augen verfolgten den Mann mit dem er sprach, doch sah er ihn nicht mehr, als er hinter ihm getreten war. Ohne Vorwarnung stieß Necross seine Eckzähne in den Hals seines Opfers, der einen Schrei von sich geben wollte, dies jedoch nicht schaffte. Als der Körper des Mannes erschlaffte ließ der Vampir von seinem Opfer ab und rief Angelina zu sich, die alles aus ihrem Versteck beobachtet hatte. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Blut des Mannes lassen, welches nun seinen Hals hinab lief. Als sie bei ihrem Gefährten angekommen war, sagte er „Trink.“ Und ohne zu zögern tat sie wie ihr geheißen. Sie empfand dafür keine Abscheu, sondern sah es in dem Moment als natürlich an. Das Gefühl des Blutes, welches ihre Kehle hinab rinn, löste tief in ihr eine Art Befriedigung hervor. Erst als kein Tropfen Blut mehr in dem Mann war, ließ sie von ihm ab und Necross ließ ihn fallen. Erst als der Vampir einen Schritt auf sie zutrat merkte sie, dass ein Tropfen Blut aus ihrem Mundwinkel in Richtung ihres Kinns lief. Als sie ihre Hand hob um ihn weg zu wischen griff Necross nach ihrem Arm und zog sie ein wenig zu sich. Mit seiner Zunge fing er den Tropfen an der Spitze ihres Kinns ab. Ende des dritten Kapitels Kapitel 4: Die Wirklichkeit --------------------------- Anmerkung: Es tut mir leid, das ich für diese Kapitel so lange gebraucht habe, aber ich war lange unzufrieden damit und dass bin ich zum Teil leider immer noch. Aber ich wollte es euch nicht länger vorenthalten und vielleicht gefällt es euch ja besser als mir. :) @ haki-pata: So, hier endlich das neue Kapitel und die Frage des Warums wird dieses Mal auch beantwortet. Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank für ein Review! Death of a Vampire Kapitel 4 Die Wirklichkeit Unbemerkt lief ein Tropfen Blut an Angelinas Mundwinkel herab zu ihrem Kinn, welchen der Mann vor ihr mit seiner Zunge auffing. Nur eine Sekunde später lagen Necross‘ Lippen auf denen von Angelina, welche weder zurück zuckte, noch seinen Kuss erwiderte. Erst als der Vampir eine Hand in ihren Nacken legte und sie näher zu sich zog, tat sie dem Mann den Gefallen und erwiderte seine Zärtlichkeit. Plötzlich sah Angelina ihren Vater vor ihrem inneren Auge. Er lächelte sie an und sagte. „Ich wünsche, dass du niemals Schande über unsere Familie bringen wirst.“ Sie schlug ihre Augen auf und unterbrach den Kuss. Auf dem Boden zwischen ihr und Necross lag der Leichnam des Mannes und der Geschmack seines Blutes lag ihr noch immer auf der Zunge. Geschockt über sich selbst sah sie kurz zu dem Vampir vor ihr auf, welcher sie nur ruhig ansah, dann drehte sie sich um und lief in die Dunkelheit der Nacht hinein. Geschockt über sich selber fragte sie sich, was in sie gefahren war und was sie zu dieser Tat getrieben haben mochte. Sie hatte diesen Mann getötet, indem sie sein Blut getrunken hatte. Was war nur geschehen, dass sie zu einer solchen Tat fähig war? Was hatte Necross für ein Monster aus ihr gemacht? Vor ein paar Tagen war sie zu solch Gedanken nicht einmal fähig gewesen und nun tat sie Dinge deren Sinn sie nicht verstand und dir ihr zusätzlich grausam vorkamen. Sie wusste nicht wie lange sie vor sich selbst versuchte davonzulaufen, doch nach einer halben Ewigkeit wie es ihr erschien, stolperte sie über die Wurzel eines Baumes und stürzte. Wimmernd blieb sie am Boden liegen. Ihre Hände krallten sich in den Laubbedeckten Boden. Sie spürte den Schmerz kaum, der von ihren aufgeschrammten Fingerspitzen kam und zog sich nun langsam zu einem Baumstamm um sich daran anzulehnen. Mit Tränen verschleierten Augen sah sie nach oben, in der Hoffnung ein paar Sterne sehen zu können, doch das dichte Blätterdach verdeckte ihr die Sicht. Warum musste sie gerade an ihren Vater denken? Hatte sie wirklich Schande über ihre Familie gebracht? Aber wie konnte das sein wenn es sich doch so richtig anfühlte? Sie erinnerte sich an das befriedigende Gefühl, dass das Blut des Mannes in ihr ausgelöst hatte. Die Ruhe die ihren Magen erfüllte. Es fühlte sich nicht falsch an, obwohl sie zuvor nie das Verlangen nach Blut gespürt hatte. Hing dies auch mit ihrer Veränderung zusammen? Was würde sie noch alles tun, was ihr zuvor widersinnig vorkam? Verzweifelt versuchte sie sich das Gesicht ihres Opfers in Gedanken zu rufen, doch wollte ihr dies nicht gelingen. Dabei wollte sie sich wenigstens im Stillen bei ihm entschuldigen. Ergriffen von einer plötzlichen Müdigkeit schloss sie die Augen. Es war zu viel Aufregung auf einmal. Trotz des Schocks der noch immer in ihren Knochen steckte schlief sie bald ein, an den toten Mann denkend. ~*~ *~* ~*~ Necross blickte Angelina noch einen Moment lang nach, als er Geräusche hinter sich wahrnahm. Jemand lief auf ihn zu. Es musste ein Gefährte des Mannes sein, den sie soeben getötet hatten. Geräuschlos trat er ins Unterholz und beobachtete die zwei Männer die den Toten fanden. Geschockt schlugen sie Alarm. Offenbar war die Gruppe noch um einige Personen größer. Er konnte über die Menschen nur den Kopf schütteln. Es gab schreckliche Gerüchte über ihn, sein Schloss und diesen Wald. Immer wieder tötete er Menschen, welche auch gefunden wurden, und doch kamen sie immer wieder hier her. Natürlich wollte er sich nicht beschweren, so war immerhin sein Überleben gesichert und trotzdem konnte er dieses Verhalten nicht verstehen. Die Menschen hatten scheinbar doch keinen Überlebensinstinkt. Als er hörte, wie sich weitere Personen der kleinen Lichtung näherten beschloss er Angelina zu folgen. Er wollte nicht gesehen werden und zudem war es bereits nach Mitternacht. Wenn er zu lange mit der Suche beschäftigt wäre und sie den Weg zurück zum Schloss nicht finden würde, so wäre dies ihr Todesurteil. Dies wollte er auf keinen Fall riskieren. Hatte er ihr zu viel abverlangt? War sie doch noch nicht bereit dazu gewesen? Ist sie noch nicht bereit für das, was sie nun ist? Als er sie alleine, nass und durchgefroren in seinem Schloss hat herumlaufen sehen, da konnte er nicht anders als sie zu einem Geschöpf der Nacht zu machen. So lange war er nun schon alleine und er spürte das Verlangen nach einer Gefährtin. Sehnte sich nach körperlicher Nähe, die er nicht von einer Hure im Dorf erkaufte. Sehnte sich nach einer Seelengefährtin die ihm Trost spendete und die Langweile der Ewigkeit vertrieb. Doch aus welchem Grund war sie nun davon gelaufen? Hatte er wirklich zu viel in zu kurzer Zeit erwartet, oder nagte ihre Vergangenheit an ihr? Er wusste, dass ihre Vergangenheit sie früher oder später einholen und sie dann angst vor sich selber haben würde. Doch war es nun schon so weit? Er hoffte, dass dem nicht so wäre. Wenn dies so schnell geschah, so konnte es passieren, dass sie ihn hasste für das, was er aus ihr gemacht hatte. Er musste es unbedingt herausfinden. Da die Nacht nur kürzer, statt länger wurde, beschleunigte er seine Schritte. Er konnte nur hoffen, dass sie schon bald ihre Flucht abbrechen würde, denn sonst würde die Zeit nicht mehr reichen ins Schloss zurück zu kehren. In Gedanken ging er bereits die einzelnen, kleinen Höhlen hier im Wald durch, die genügend Schutz vor der Sonne bieten würden und stellte fest, dass es sie in diesem Teil des Waldes nicht gibt. Also fiel er in einen Dauerlauf, sich weiterhin sorgen machend. Bald sah er ein wenig weiter vorne, dass jemand an einem Baum lehnte. Erleichtert stellte er fest, dass es sich dabei um Angelina handelte. Doch über ihren Zustand freute er sich nicht. Sie hatte ihre Beine an die Brust gezogen und ihre Arme darum geschlungen. Ihren Kopf stützte sie auf ihren Knien ab und Tränen liefen aus ihren Blicklosen Augen. Erst als Necross sich vor ihr auf die Knie sinken ließ klärte sich ihr Blick. Sie blinzelte und wandte ihren Blick ab, doch die Tränen konnte sie nicht stoppen. Unaufhörlich liefen sie ihre Wangen hinunter und vielen in ihren Schoß. Auf dem Stoff ihres Kleides hatte sich bereits ein großer, dunkler, nasser Fleck gebildet. Sein Blick wanderte weiter über sie; Ihr Kleid war vorne stark verschmutzt und auch im Gesicht hatte sie dunkle Flecken. Sie musste gefallen sein. Sein Blick wanderte zu ihren Händen. Sie waren zerkratzt und aufgescheuert. Eine Kruste aus Blut und Erde überzog sie. Er legte eine Hand an ihre Wange, woraufhin Angelina ihn ansah. „Ich habe geträumt.“ Sie schien auf eine Antwort von ihm zu warten. „Was hast du geträumt?“, fragte er. „Der Mann eben. War er mein Vater?“ „Das weiß ich nicht. Ich kenne deinen Vater nicht. Könnte er es denn gewesen sein?“ Erneut drehte sie den Kopf zur Seite und Necross versuchte in ihren Augen zu lesen, was sie fühlte. Er sah Schmerz und Trauer darin, ebenso wie Einsamkeit. „Es könnte sein, dass er mich hier sucht“, erwiderte sie leise schluchzend. Seine Hände griffen nach den ihren und zogen sie nach vorne, so, dass sie auf seinem Schoß zu liegen kam. Bevor sie etwas tun konnte legte er seine Arme um sie. Er hatte vergessen was Schmerz und Trauer war, doch er wollte sie wenigsten von der Einsamkeit befreien. Bevor er ein Vampir geworden war hätte er bestimmt mit ihr gefühlt, doch nun konnte er es nicht mehr. Zu sehr hatte er sich an das Töten gewöhnt. Auch er hatte den Menschen, die ihm einst etwas bedeutet hatten das Leben genommen. Doch damit ging er gleichgültig um. Menschen interessierten ihn nicht mehr, sein Interesse galt noch höchstens den Vampiren und dies würde Angelina bald auch so gehen, wenn sie es zuließe. Ende des vierten Kapitels Kapitel 5: Der Trost -------------------- Reviewantworten: @ haki-pata: Danke fürs Review! Mhm, Necross ein Monster? Ich würde einfach mal sagen, dass er ein Vampir ist *g* Die Interpretation überlasse ich jedem selbst ^^ Death of a Vampire Kapitel 5 Der Trost So sehr Necross sich wünschte Angelina so schnell wie möglich das Gefühl der Einsamkeit zu nehmen, so sehr kämpfte er dagegen an hier mit ihr ruhig sitzen zu bleiben. Ihnen war nur wenig Zeit geblieben. In weniger als einer Stunde würde die Sonne das Firmament hochklettern und es ihnen unmöglich machen im Wald zu bleiben. Er zwang sich selbst aufzustehen und zog die junge Frau an ihren Armen mit sich in die Höhe. Sie wehrte sich nicht, bemühte sich jedoch auch nicht sich aus eigener Kraft aufrecht zu halten. Kurzerhand hob der Vampir sie hoch umso im Dauerlauf den Weg zurück zum Schloss zu überbrückte. Die Tränen versiegten langsam und sie viel erneut in den Schlaf der Erschöpfung. Dabei griff sie unbewusst nach Necross Hemd und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. ~*~ *~* ~*~ Der Horizont verfärbte sich bereits rötlich als Necross und Angelina das Schloss erreichten. Im Gebäude legte der Vampir die Frau auf ein Sofa und schloss schnell die dicken, dunklen Vorhänge und sperrte somit die kommenden Sonnenstrahlen aus. Dann setzte er sich neben die schlafende Vampirin und beobachtete ihren Schlaf. Sie schien zu träumen, denn ihre Augen bewegten sich unter den geschlossenen Lidern und ihre Stirn war in Falten gelegt. Ab und zu warf sie ihren Kopf leicht zur Seite. Zärtlich wischte er ihr über die getrockneten Tränen und wünschte, dass es ihre letzten waren. Sie gefiel ihm besser, wenn sie lachte und neugierig ihr neues Leben erkundete. Sie hatte ihn gefragt, ob der Mann ihr Vater gewesen sein könnte. Vielleicht war sie auch deswegen so geschockt. Die Wahrscheinlichkeit war sehr groß. Er konnte es ja nicht ahnen, hatte sich aber gewundert, warum ihr verschwinden noch nicht für Aufsehen gesorgt hatte. Nun waren sie womöglich auf den Suchtrupp, der ihr galt gestoßen. Er hoffte sie würden die suche Aufgeben, nachdem sie die Leiche des Mannes gefunden haben. Sie würden bestimmt denken, dass die Chance Angelina lebendig zu finden sehr gering sei, wenn ein Mann in der Nähe seines Lagers Tod aufgefunden wurde. Nach einiger Zeit erhob er sich. Auch er sollte ruhen, denn nur weil er mehr Erfahrung als Geschöpf der Nacht hat, heiß das nicht, dass er keine Ruhe benötigte. Er setzte sich in einen Sessel, der in der Nähe stand, damit er sie im Notfall im Auge behalten konnte. Ihr erwachen würde auch ihn sofort wecken und er würde bei ihr sein. Als er bemerkte, dass die junge Frau wesentlich ruhiger wurde schloss auch er die Augen. ~*~ *~* ~*~ Die Nacht brach bereits herein, als Angelina die Augen aufschlug. Ihr Kopf schmerzte, ebenso ihre Hände. Bilder der vergangen Nacht tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Ebenso der Schrecken über ihr Tun kehrte zurück, doch hatte seine Intensität bereits stark abgenommen. Bald wäre er bestimmt gänzlich verschwunden, so vermutete sie zumindest. Sie setzte sich auf und sah sich in dem dunklen Raum um. Allem Anschein nach befand sie sich in eine Art Wohnzimmer. Sie lag auf einem Sofa und nicht weit entfernt von ihr saß Necross in einem Sessel. Seine Augen schauten direkt in die ihren und schienen ihren Zustand zu überprüfen. Ein schwaches Lächeln huschte über das Gesicht Angelinas. Obwohl sie vor dem Mann geflüchtet war, hatte er sie hier her zurück gebracht und schien sich nun um sie zu sorgen. Sie erinnerte sich an seine Worte, als sie sich kennen gelernt haben, „Ich habe dich nicht zu dem gemacht was du jetzt bist, damit du dein neues Leben gleich wieder beendest.“. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum er sie gesucht und wieder zurück gebracht hatte. Nun stellte sich nur noch die Frage, warum er sie zu dem gemacht hatte was sie nun war. Nach wie vor schaute Necross sie unentwegt an und sein intensiver Blick ließ sie glauben, dass er ihre Gedanken lesen können. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken. „Ich würde mich gerne Waschen und etwas anderes Anziehen.“, nur ein flüstern entfloh ihrer kehle. Zu mehr fehlte ihr noch die Kraft. Zu zerrend war die vergangene Nacht. Necross verstand die Stumme Frage nach seiner Erlaubnis und nickte ihr zu. Die junge Frau stand mit wackeligen Beinen auf und verließ das Zimmer ohne sich umzudrehen oder zu antworten. Der Gedanke dieses Kleid ausziehen zu können erleichterte sie zu sehr, als das sie noch an Manieren dachte. Vielleicht konnte sie somit die Erlebnisse der Nacht schneller hinter sich lassen. ~*~ *~* ~*~ Angelina betrat gesäubert und neu eingekleidet den Raum, in dem Necross noch immer in dem Sessel saß und scheinbar auf sie wartete. Diese Mal hatte sie sich für ein leichtes, dunkelrotes Kleid entschieden, welches bis zum Hals zugeknöpft wurde. Am Oberkörper lag es eng an; ab der Hüft fiel es weit aus. Um die Hüfte hatte sie ein Schwarzes seidenes Tuch geknotet. Ihre Haare hatte sie streng zurück gekämmt und geflochten. Unentschlossen stand sie in der Tür und sah auf den Boden. Sie wollte sich bei Necross für ihr benehmen im Wald entschuldigen und ihm für sein Handeln danken, doch wollte es ihr nicht gelingen die richtigen Worte zu finden. „Ich… vorhin im Wald… ich…“, setzte sie an, doch merkte sie schnell das sie so nicht weiter kommen würde. Sie holte tief Luft und versuchte es erneut. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht weglaufen, ich war nur so erschrocken.“ Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe. Bestimmt hatte sie die falschen Worte gewählte. Sie hoffte ihn nicht zu sehr verärgert zu haben. Ihr Blick ging wieder zu Boden, traute sich nicht in anzusehen. Als plötzlich Necross` Füße in ihr Blickfeld traten erschrak sie, doch wagte sie es nicht ihren Blick zu heben oder sich zu bewegen. Schließlich legten sich zwei Finger unter ihr Kinn und hoben es an, so, dass sie ihm in die Augen sehen musste. Es lag derselbe Blick in ihnen, wie an dem Abend als sie sich das erste Mal begegnet waren. Der Abend der ihr Leben beendete. „Du brauchst dich nicht entschuldigen.“ Vorsichtig zog Necross Angelina zum Sofa und setzte sich mit ihr. Mit dem rechten Handrücken strich er ihr über die Wange. „Auch ich war damals erschrocken.“, versuchte er ihr zu erklären, das ihr Verhalten nicht ungewöhnlich war. „Aber…“, setzte Angelina an, doch wurde ihr Protest sofort erstickt, als sie seinen Finger auf ihren Lippen spürte. Er schüttelte leicht den Kopf und ersetzte seinen Finger durch seine Lippen. Er konnte nicht anders als sie ein erneutes Mal zu kosten. Nur zu gerne erwiderte sie diese zarte Liebkosung. Genoss das Gefühl seine Zunge zu spüren, die sanft um Einlass bat. Sie gewährte es ihm und ließ sich von dem Gefühl davon tragen. Die zuvor erlebten Ereignisse waren vergessen und sie lebte nur noch für diesen Moment. Als er ihren Kuss unterbrach und seine Lippen ihr Kinn hinab wanderten und eine Spur von küssen auf ihren Hals zog, bemerkte sie, dass er ihr Kleid bis zum Ansatz ihr Brüste aufgeknöpft hatte. Langsam schob er den leichten Stoff von ihrer Schulter, um auch diese zu Liebkosten. Angelina ließ es zu und legte ihren Kopf in den Nacken. Nach einer Weile zog der Vampir sie in seine Arme. Er wagte es nicht weiter zu gehen. Er würde sie wahrscheinlich nur wieder erschrecken. So saßen sie noch länger da und tauschten immer wieder den einen oder anderen kleinen, aber zärtlichen Kuss aus. Ende des fünften Kapitels Kapitel 6: Der junge Mann ------------------------- Death of a Vampire Kapitel 6 Der junge Mann Es waren einige Tage vergangen, seit sie ihre ersten Erfahrungen mit der Nahrungsaufnahme gemacht hatte. Sie dachte nur ungern daran zurück, sich steht’s vor Augen führend von ihrem Vater getrunken zu haben. Der Schock darüber saß tief und dies würde ihr das weitere trinken von Blut in der ersten Zeit erschweren. Allerdings dachte sie gerne an den darauf folgenden Tag zurück. Der Tag an dem Necross sie zu trösten versuchte. Sie schmeckte noch immer seinen Küsse und fühlte seine zärtlichen Berührungen. Leider hatte er sich danach von ihr distanziert. Einen Grund hatte er nicht dafür genannt. Sie sehnte sich von Tag zu Tag mehr nach seinen Berührungen, auch wenn sie vor ihrer Verwandlung eine andere Moralansicht hatte. Sie war nun dabei ihren eigenen Körper zu entehren, durfte sie doch erst am Tage ihrer Hochzeit sich in die Umarmung eines Mannes begeben und das auch nur in die ihres Mannes. Doch durch ihre Verwandlung spürte sie ein ihr zuvor unbekanntes Verlangen. Sie wusste, dass ihre Familie sie verstoßen würde, wenn sie diesem Gefühl nachgab, doch ihre Hemmungen sanken immer mehr. Sie konnte ohnehin nicht mehr zurück nach Hause, zu ihrer Familie. Die Nacht war vor kurzer Zeit hereingebrochen und Necross hatte Angelina in ihrem Gemach aufgesucht um ihr mitzuteilen, dass er in den Wald gehen würde. Er hatte ihr angeboten ihn zu begleiten, doch hatte sie es abgelehnt. Sie wusste er würde auf die Jagd gehen, getrieben von Hunger, den auch sie verspürte, doch hielten sie die Erinnerungen an das letzte Mal davon ab ihm in die Nacht zu folgen. Vielleicht würde sie nun endlich die Zeit finden, das Schloss weiter zu erkunden, kannte sie doch noch längst nicht alle Räumlichkeiten. Während sie sich ein Gewand anzog begann es draußen zu regnen. Erst leise, dann immer lauter werdend, trommelten die Tropfen gegen das noch verhangene Fenster. Sie folgte dem Klang und zog die schwären Samtvorhänge auf und blickte in die dunkle Nacht hinaus. Ihre Sicht war verschwommen durch die bereits nass überströmten Scheibe des Fensters und doch sah sie die schweren, dunklen Wolken am Himmel die vom leichten Wind vorangetrieben wurden. Der Anblick des Regens hatte ihr schon immer Trost gespendet, doch zeigte er ihr nur wie einsam sie war. Sie sehnte sich nach der Nähe Necross’. Dieser würde aber mit Sicherheit, trotz des Regens, nicht vor Mitternacht zurückkehren und somit wird sie sich die Zeit wohl anders vertreiben müssen. ~*~*~*~*~ Bei dem Geräusch einer sich öffnenden Tür schreckte sie auf. Der stand des Mondes zeigte ihr, dass es bereits Mitternacht war. Sie eilte zur Eingangshalle um Necross willkommen zu heißen, doch blieb sie abrupt stehen, als sie die Statur des jungen Mannes sah, der das Schloss betreten hatte. Es war nicht Necross, oder irgendjemand den sie kannte. Nass bis auf die Knochen stand er in der Halle und sah sich unsicher um, während seine Kleidung um ihn auf dem Boden eine Pfütze bildete. „Verzeiht mein eindringen.“, rief er und schien auf Antwort zu warten. An seinem umherirrenden Blick erkannt sie, dass er sie nicht gesehen hatte. Unschlüssig stand der unbekannte Mann in der Halle und rieb sich seine nassen, kalten Arme. Als er einige Schritte machte trat Angelina auf die Treppe und ging auf ihn zu. Kaum hörbar machte sich ihr Magen bemerkbar. Eine Reaktion ihres Körpers auf den Mann, die sie nicht unterdrücken konnte. Automatisch wanderte ihr Blick zum Hals des Mannes, in dem sie am liebsten ihre Zähne versenkt hätte. Als der Mann sie bemerkte blieb er abrupt stehen uns sah zu ihr auf. Sie selbst verlangsamte nur ihre Schritte. „Verzeiht mein eindringen“, sagte er erneut. „ich klopfte, doch mir öffnete keiner, da bemerkte ich, dass das Tor offen war.“ Angelina antwortet nicht. Zu sehr war sie damit beschäftigt ihren Hunger zu bekämpfen. Es erschreckte sie, dass sie diesen Mann plötzlich nur noch als Nahrungsquelle ansah. „Ich hoffte hier Schutz vor dem Regen zu finden.“, sagt der Unbekannt und beobachtete die Frau vor sich, wie sie am Fuße der Treppe stehen blieb. Angelina musste schmunzeln. Diese Situation hatte zu viel mit ihrem eigenen auftauchen hier gemein. Unwillkürlich fragte sie sich, ob sie dieselbe Wirkung auf den Mann hatte, wie Necross auf sie. Dem Blick des Mannes, der sie wie Hypnotisiert ansah, nach zu folgen hatte es wohl den Anschein. Mit einer Armbewegung deutete sie in Richtung des Kaminzimmers und ging selbst darauf zu. Der Unbekannte folgte ihr ohne zu zögern oder zu Fragen wohin sie ihn führen wollte. Als sie die Tür öffnete, warf die Glut die noch im Kamin schwelgte einen leichten rötlichen Schimmer ins das Zimmer. Das Licht reichte kaum aus, dass Zimmer zu erleuchten und man konnte nur schemenhaft etwas erkennen. Als Vampir konnte Angelina jedoch alles erkennen und so ging sie auf eine Kerze, die auf einem Tisch stand, zu um diese zu entzünden. „Setzt euch und wärmt euch auf.“, sprach sie nun zu dem Unbekannten und deutet auf einen Sessel, nahe des Kamins. Er tat was sie ihm angeboten hatte während sie zum Fenster ging und die Gardinen aufzog. Der Mann saß mit dem Rücken zu ihr und hatte sich erschöpft zurück gelehnt. Scheinbar fühlte er sich hier sicher. Angelina war es ein leichtes, geräuschlos an ihn heran zutreten. Sie konnte nicht anders, als sich von hinten zu ihm herunter zu beugen. Er war ein zu leichtes Opfer. Schnell fand sie die pulsierende Ader an seinem Hals in der sie auch sogleich ihre Zähne vergrub. Zu stark war ihr Hunger geworden, als dass sie sich hätte beherrschen können. Sie hatte erwartet, dass der Mann sich wehren würde, doch keuchte er nur kurz auf und sank weiter in die Kissen des Sessels zurück. Während sie trank spürte sie wie jemand den Raum betrat. Augenblicklich löste die sich von ihrer Nahrungsquelle und sah erschrocken zur Tür. Necross stand ruhig in der Tür und beobachtet sie. Sie fühlte sich von ihrem Schöpfer ertappt und wich peinlich berührt vom Sessel zu zurück.. „Verzeih, ich wollte dich nicht stören.“, sagte er, hielt seinen Blick aber auf sie gerichtet. „Trink nur weiter.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als sie schnell den Kopf schüttelte. Er konnte ihr ansehen, dass sie erst jetzt richtig begriff, was soeben gesehen war. Ihre verschämte Miene wich der Unsicherheit, als sie einen Blick auf den Mann im Sessel warf und dann wieder zurück zu Necross sah. Sie würde nicht erneut von dem Mann trinken, sie hatte ihre Selbstbeherrschung zurückerlangt und den Hunger zum größten Teil gestillt. Er stieß sich vom Türrahmen ab und ging ruhig auf sie zu, um sie nicht zu verschrecken. „Dann werde ich ihn in den Wald bringen.“ Er schlang sich einen Arm des unbekannten Mannes um die Schultern und hob ihn hoch, um ihn so aus dem Schloss zu tragen. Zurück blieb eine verstörte Angelina, die versuchte sich der Situation vollends bewusst zu werden. ~*~*~*~*~ „Ist er…“, begann Angelina ihre Frage zu stellen, als Necross nach einiger Zeit erneut im Türrahmen des Kaminzimmers erschien. Da sie nicht gewusst hatte wie sie sich verhalten solle während seiner Abwesenheit, war sie hinter dem Sessel in dem ihr Opfer gesessen hatte stehen geblieben und hang währenddessen ihren Gedanken nach. „Nein.“, unterbrach er sie. „Er ist nur bewusstlos. Später wird er erwachen und sich an nichts erinnern können.“ Ein wissendes Lächeln umspielte Necross Lippen. Er kannte die Erleichterung, die Angelina nun verspüren würde. Auch er hatte sie gespürt, als er Verwandelt worden war. Mit Hoffnung in den Augen trat sie einen Schritt auf dem Mann zu. „Also könne wir uns auch Ernähren ohne zu töten?“, fragte sie. Er packte Sanft nach ihrem Arm und zog sie um den Sessel herum, um sie auf die Sitzfläche herunter zu drücken. Danach kniete er sich vor ihr auf den Boden um auf gleicher Höhe mit ihr zu sein. „Ja. Doch bleibt es manchmal nicht aus. Jeder von uns tötet irgendwann mal“, sagte er ihr und legte seine Hand zum Trost an ihre Wange „Aber wir können es vermeiden?“ Vorsichtig schmiegte sie ihren Kopf an seine Hand, woraufhin er noch die zweite Hand an ihre andere Wange hob. „Oft, ja.“ Die Antwort schien ihr fürs erste zu genügen, denn sie schloss entspannt ihre Augen und konzentrierte sich auf die Berührungen seiner Hände. „Und der Hunger, ist er immer so zügellos?“, fragte Angelina zaghaft nach einiger Zeit. Er lachte auf. „Nein. Manchmal ja und das besonders am Anfang, doch du wirst lernen damit umzugehen.“ Erneut lachte er auf, da man ihr die Erleichterung förmlich ansehen konnte. Sie musste wahrlich erschrocken über sich selbst sein. Zur Beruhigung tupfte er ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ende des sechsten Kapitels Kapitel 7: Das Schloss ---------------------- Reviewantworten: @haki-pata: Vielen Dank für dein Review. Ich hoffe, dass ich deine Ungeduld erst einmal stillen konnte :) Aber so viele Kapitel wird es leider nicht mehr geben, um genau zu sein, kommen noch sieben Stück. Death of a Vampire Kapitel 7 Das Schloss Unter der leicht gebräunten Haut sah sie die pulsierende, bläuliche Ader. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, um diese zu befeuchten. Der Drang ihre Zähne im Hals des Mannes zu versenken war zu übermächtig, als ihn ignorieren zu können und so fügte sie sich dem Verlangen ihres Körpers. Das Blut strömte in ihren Mund und entfaltete seinen vollen Geschmack. Schluck für Schluck stillt sie ihren Durst. Gesättigt zog sie ihren Kopf zurück und sah ins Gesicht ihres Opfers. Dessen Blick war vernebelt, jedoch nicht leer. Ein Glücksgefühl breitete sich in ihrer Brust aus. Glücklich darüber, dass ihr Blutwirt noch lebte. ~*~*~*~*~ Etwas berührte sanft ihre Wange und ließ sie die Augen aufschlagen. Sie hatte geträumt. Das tat sie öfters, seit sich dieser Mann ins Schloss verirrt hatte. Dies war nun bereits gute zwei Wochen her und doch ließ dieser Mann sie nicht mehr los. Nicht, dass sie ihn besonders attraktiv fand, konnte sie sich doch noch nicht einmal an sein Aussehen erinnern, doch war er ihr erstes Opfer, welches sie sich selber ausgesucht hatte. Sie träumte fast jede Nacht von ihm, obwohl sie sich bereits nach ihm an anderen genährt hatte. Sie schüttelte die Erinnerung an den Traum ab und sah auf, auf der Suche nach dem Grund für ihr Erwachen. Dieser saß auf ihrer Bettkante und sah zu ihr herunter. „Entschuldige, dass ich dich weckte. Habe ich dich aus einen schönen Traum gerissen?“ Necross Hand lag noch immer auf ihrer Wange und streichelte diese. Sie genoss die Berührung. Es verlangte sie nach seiner Nähe und doch hatte sie nie darum gebeten. Er kam immer von selbst auf sie zu, fing an sie zu berühren, tauschte den einen oder anderen Kuss mit ihr aus. Er war nie aufdringlich und sie nahm diese Gesten still dankend entgegen. „Ich träumte erneut vom trinken, sonst nichts.“ Vorsichtig schmiegte sie ihren Kopf an seine Hand, als Beweis dafür, dass sie ihm nicht böse war. Mit dem Daumen strich er leicht über ihre Lippen, bevor er diesen mit seinen Lippen ersetzte. Angelina konnte das Seufzen nicht unterdrücken und hob sich im ein wenig entgegen. Sachte knabberte er an ihrer Unterlippe und verletzte diese mit seinem Eckzahn. Seine Zunge fing den kleinen Tropfen Blut auf. Die Vampirin hingegen schlug überrascht die Augen auf. Ein leicht unangenehmes Ziehen ging von der Wunde aus und doch war es sein sehr intensives Gefühl. Eine starke Wärme breitete sich in ihrer Mitte aus. Ihr war dieses Gefühl völlig neu und doch wusste sie, dass es Erregung war. Ihre Finger krallten in das Lacken unter ihr, da sie nicht damit umzugehen wusste. Vom einen zum nächsten Moment war Necross verschwunden. Er hatte sich abrupt aufgesetzt und ließ sie verwirrt zurück. Seine Augen fixierten die linke Wand. Angelina schnappte leicht nach Luft und verstand nicht, was ihn zurückschrecken lassen hatte. Ihr wurde Augenblicklich kalt und sie zog automatisch die Decke wieder etwas höher. Sie räusperte sich, bevor sie fragte: „Warum hast du mich geweckt?“ „Ich wollte dir sagen, dass ich erneut in den Wald gehe.“ Er sah sie noch nicht einmal an. Dann stand er auf und verließ das Zimmer ohne Abschiedsgruße oder einen Blick zurück. ~*~*~*~*~ Als Necross die Tür hinter sich schloss musste er erst einmal durchatmen. Er war zu weit gegangen. Nicht mehr viel und er hätte sich nicht mehr beherrschen können. Fluchend stieg er die Treppe hinab und griff nach seinem Umhang, am Ende dieser. Mit einer schnellen Bewegung warf er sich ihn um und trat durch die Tür nach draußen. Kalte Luft schlug ihm entgegen. Diese würde ihm helfen einen kühlen Kopf zu bekommen. Angelina war aber auch zu verführerisch. Er hatte es nicht einfach nur bei einem Kuss belassen können. Er hatte schon oft Frauen in ihrem Alter auf seinem Schloss gehabt, aber bisher war keine wie sie. Alle waren züchtig und nicht zu offenherzig. Sie hatten feste moralische Vorsätze, die sie nicht bereit waren aufzugeben. Es hatte immer einige Zeit gebraucht, bis er sie von diesen abgebracht hatte und mit zu sich ins Bett nehmen konnte, doch Angelina war da anders. Sie schien für alles bereit zu sein und präsentierte sich ihm regelrecht. Doch dafür war sie viel zu schade. Hatte sie keine moralischen Grundgesetze, an die sie festhielt, oder lag es daran, dass er sie zu einem Geschöpf der Dunkelheit gemacht hatte? Hatte sie die Moral, beigebracht von ihren Eltern, vielleicht vergessen? Er wusste, er musste mehr auf seine Handlungen achtgeben. Sie war zu viel wert, als das er es mit ihr überstürzen wollte. Mit großen Schritten verschwand er in der Dunkelheit zwischen den Bäumen. ~*~*~*~*~ Verwirrt und enttäuscht saß Angelina auf der Bettkante. Sie hatte sich bereits etwas angezogen und dachte nun darüber nach, warum Necross sich so verhalten hatte. Hatte sie etwas falsch gemacht? War sie womöglich eine Enttäuschung für ihn? Sie konnte nur wenig darüber sagen, kannte sie den Mann doch kaum. Er war ihr gegenüber zwar sehr offen, jedoch erzählt er nicht viel über sich selbst. Vielleicht hatte sie etwas getan und ihn damit gekränkt? Sie konnte sich noch so viel darüber den Kopf zerbrechen, eine Antwort würde sie ohne ihn nicht finden. Sie wird ihn in nächster Zeit ein paar Fragen stellen, denn sie wusste noch nicht einmal, was er immer wieder im Wald machte und warum sie ihn dabei nicht begleiten durfte. Fürs erste würde sie sich ein wenig im Schloss umsehen, beschloss sie. Es wunderte sie, dass sie nicht bereits eher auf die Idee gekommen war, war sie doch sonst immer so neugierig gewesen. Auf dem Flur vor ihrem Zimmer sah sie den Flur nach links und rechts rauf und runter. Im unteren Geschoß kannte sie das Kaminzimmer, ein kleines, aber sehr gemütliches Empfangszimmer und eine große Bibliothek. Im ersten Stock kannte sie nur ihr eigenes Zimmer, mit einem angrenzenden Badezimmer. Sie beschloss zuerst den Flur des ersten Stocks zu erkunden und öffnete die erste Tür auf der rechten Seite. Es glich ihrem sehr und schien unbenutzt zu sein. Ähnlich schien es sich mit den restlichen Zimmern zu verhalten. Also begab sie sich ins Untergeschoss. Die erste Tür die sie öffnete schien eine Art Vorratskammer zu sein. An den Wänden waren einige Regale. Manche gefüllt mit Weinflaschen und andere mit Essen. Sie wunderte sich so etwas hier zu finden, da sie und Necross kein Essen und Trinken mehr brauchten. Gab es hier etwa Menschen, von denen sie noch nichts wusste, oder hatte er des Öfteren menschlichen Besuch? Alles Grübeln half ihr jedoch nicht weiter und so ging sie zur nächsten Tür. Diese befand sich in der Rückseite der großen Treppe zum den ersten Stock. Hinter der Tür war es dunkel, doch sie konnte erkennen, dass dort eine Art Flur war. Sie wurde unsicher. Sollte sie wirklich hineingehen, oder doch lieber auf Necross warten und ihn Fragen, was sich dort befand? Ihre Neugier siegte jedoch und als sich die Tür hinter ihr schloss stand sie in völliger Dunkelheit. Sich selber Mut zusprechend ging sie weiter voran und kam bald an einer Tür vorbei. Sie musste nur einen kurzen Blick hineinwerfen um zu sehen, dass es sich dabei um eine Waschküche handelte. Auf der einen Seite an der Wand gab es einen Ofen, auf dem man großen Kübel Wasser erhitzen konnte. In der Mitte des Raumes stand eine große Wanne die wohl dazu diente die Wäsche zu waschen. Diese war noch feucht. Auf der anderen Seite hingen einige Laken an einer Leine zu trocknen und eine kleine Pfütze sammelte sich darunter. In der Luft lag ein intensiver Geruch nach Seife, der offenbar von der Wäsche ausging. An der hinteren Wand stapelten sich einige Holzscheite, mit denen der Ofen beheizt wurde. Sie trat wieder hinaus auf den Flur und folgte diesem weiter. Am Ende angekommen war sie überrascht. Sie konnte sich nun entscheiden, wo sie hingehen wollte, denn dort sah sie zwei Treppen. Die Eine führt nach oben und die Andere nach unten. Als erstes wählte sie die Treppe nach oben, denn dort brannte eine Fackel in seiner Wandhalterung. Sie stieg die steile Wendeltreppe hoch und fand an deren Ende eine Tür. Ihr Herz begann schneller zu klopfen, als sie nach der Türklinke griff. Sie stieß die Tür auf und befand sich in einem Turmzimmer. Es war sehr spartanisch eingerichtet. Ein Bett in der Mitte, ein Schrank zu ihrer linken und eine weiter Tür zu ihrer Rechten. Diese führte wahrscheinlich in ein angrenzendes Bad. Auch wenn die Laken auf dem Bett ordentlich glattgestrichen waren so sah man, dass dieses Zimmer bewohnt war. Offenbar musste es Necross Zimmer sein. Verwundert ging sie einmal durch das Zimmer und sah aus einem der Fenster hinaus. Sie hatte nun eine wunderschöne Aussicht auf den Wald zu ihren Füßen. Tief in ihren Gedanken versunken merkt sie nicht, dass sich die Tür öffnete. „Ihr habt hier nichts zu suchen!“, sagte eine strenge Stimme. Erschrocken drehte Angelina sich um und sah einen alten, grimmigen Mann vor sich. Ende des siebten Kapitels Kapitel 8: Die Vergangenheit ---------------------------- Reviewantworten: @haki-pata: Vielen Dank für dein Review! Dann hoffe ich mal das du dieses Kapitel genauso aussaugst ^.~ Viel Spaß beim lesen! Death of a Vampire Kapitel 8 Die Vergangenheit Der alte, grimmige Mann trat auf sie zu. „Ihr habt hier nichts zu suchen, sagt ich eben!“ Sie wollte etwas erwidern, doch ihre Stimme versagte ihren Dienst. Das Schloss hatte ihr unbewohnt erschienen, mit Ausnahme von Necross und ihr, umso erschrockener und erstaunter zugleich war sie über diese Begegnung. Stumm starte sie den Mann einfach an. Kurzes, schütteres und graues Haar hing dem Mann in strähnen ins Gesicht und verdeckten nur schlecht das faltige Gesicht. Er war einmal ein großer Mann gewesen, doch nun war er durch seine gebeugte Haltung fast kleiner als sie selber. Seine Kleidung war schlicht und dunkel und vor seinem Bauchhielt er etwas in seinen Händen mit langen, vergilbten Fingernägeln. Es schienen neue Bezüge für das Bett zu sein. „Jeff, du verschreckst sie.“ Erleichterung durchflutet die junge Vampirin, als sie die Stimme des Schlossherren vernahm. Er würde sie bestimmt aus dieser Situation befreien. Jedoch konnte sie sich nicht nach ihm umsehen, da sie den Blick nicht von dem Alten wenden konnte. Erstaunt bemerkte sie, dass dieser sich murrend von ihr wegdrehte und dem Neuankömmling zu. „Herr, sie hat hier nichts zu suchen. Ihr sagtet mir das hier überhaupt niemand etwas zu suchen habe.“ Er verbeugte sich tief vor dem im Türrahmen stehenden Necross und Angelina befürchtete er würde stürzen, als er sich immer weiter vorlehnte. Doch bevor dies geschehen konnte stand er wieder gerade, soweit es ihm möglich zu sein schien. Dass der Vampir den alten Mann kannte wunderte sie nicht besonders. Sie hatte das Gefühl, dass er genau wusste was sich hinter diesen Mauern befand und wer sie betritt. Doch gingen die Beiden so miteinander um, dass man erkennen konnte, dass sie sich näher kannten. Doch warum wurde ihr nichts erzählt, immerhin lebte sie nun auch schon eine Weile hier. „Komm. Sofort!“, die strenge in der Stimme des jungen Mannes ließ die Frau zusammenzucken. Er war sauer, weil sie offenbar etwas getan hatte was er nicht duldete. Seine Augen wirkten dunkler als sonst, als er sie genau musterte. Als Jeff nicht mehr zwischen ihnen stand, da dieser sich nun um das Bett kümmerte, ging Angelina langsam auf die Tür zu, die ihr aufgehalten wurde. Nachdem sie an Necross vorbei gelaufen war folgt ihr dieser und zog die Tür hinter sich zu. Sie gingen den Weg zurück zur Eingangshalle, in der die Frau sich schließlich umdrehte und den ihr Gegenüber ansah. „Wer war das?“, wollte sie wissen und sah dabei in vor Zorn blitzende Augen. „Jeff ist mein Diener.“ Sie wollte bereits zur nächsten Frage ansetzen, als Necross sie plötzlich bei den Schultern packte und sie zu sich hoch zog bis ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten. „Betrete nie wieder diesen Teil des Schlosses ohne meine Erlaubnis!“ Mit diesen Worten ließ er sie bereits wieder los. Durch den nun fehlenden Halt stolperte sie rückwärts und fiel, als sie mit dem Fuß umknickte. Jedoch wagte sie nicht auch nur ein Wort des Schmerzes von sich zu geben, da sie noch immer den brutalen Griff seiner Hände an ihren Schultern spürte. Leicht hob sie den Kopf um Necross anzusehen, dieser war jedoch bereits verschwunden. Ein wenig erleichtert griff sie sich an den Knöchel und rieb sich diesen. Er würde anschwellen, dass konnte sie bereits sagen. Als sie den Stoff auf ihren Schultern bei Seite schob konnte sie auch hier sehen, dass Spuren von den Händen zurückbleiben würden. Unter der Haut bildeten sich bereits bläuliche Verfärbungen. Vorsichtig stand sie auf und belastete ihren Fuß. Es tat weh, doch würde sie diesen nur eine kurze Strecke belasten. Humpelnd ging sie die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. Sie setzte sich auf ihr Bett um nachzudenken. Was löste diesen Zorn bei Necross aus? ~*~*~*~*~ Angelina wusste nicht was sie von der ganzen Situation halten sollte. Inzwischen waren ein paar Tage vergangen und nun lag sie erneut in ihrem Bett. Den Vampir hatte sie bisher nicht wieder gesehen und den Turm nicht mehr betreten. Sie konnte einfach nicht aufhören zu grübeln, war verwirrt und hatte Angst Necross so sehr verärgert zu haben, dass er ihrer überdrüssig geworden sein könnte. Außerdem wusste sie nicht wie sie sich nun ihm gegenüber verhalten sollte, sobald sie sich begegneten. Was würde mit ihr passieren wenn er sie aus dem Schloss warf? In ihrem Kopf drehten sich die Gedanken und ihre Emotionen wurden immer stärker. Sie wusste sie machte sich selbst verrückt und doch fand sie in keiner Beschäftigung die Ruhe die sie brauchte. Nicht einmal beim trinken von Blut konnte sie ihre wirren Gedanken zurückstellen. Ein leises Klopfen an der Tür ließ die hochschnellen. War der Abschied gekommen? Würde Necross sie nun für ihren Fehler strafen? Oder war er es gar nicht, sondern sein Diener Jeff? „Ja?“, sagte sie mit fester Stimme und setzte sich wieder auf die Bettkante. Man sollte ihr ihre Gefühle nicht ansehen und ein unsicherer Stand hätte sie gewiss verraten. Ihr Herz schlug schneller als sich die Tür öffnete und Necross eintrat. Bevor er sie in dem Zimmer ausfindig machte schloss er leise die Tür hinter sich. Sein Gesichtsausdruck war neutral und man konnte nicht erkennen, was er nun vorhaben würde. Er kam ein paar Schritte auf sie zu, blieb aber auf Distanz und musterte sie kurz. „Es tut mir leid, ich habe überreagiert, dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass du in diesem Zimmer nichts zu suchen hattest.“ Sein Blick blieb in Angelinas Gesicht hängen. Er schien genau ihre Reaktion sehen zu wollen. Sie hatte gehofft diese Worte von ihm zu hören und doch wusste sie nun nicht darauf zu antworten. „Was ist mit diesem Zimmer? Warum durfte ich nicht da sein?“ „Warum willst du das wissen?“, seine Augen verengten sich leicht. „Ich möchte nur verstehen.“ Dass sie neugierig war wollte sie ihm nicht sagen, nachdem sie seiner Reaktion auf die Frage beobachtet hatte. „Seit meinen fünften Lebensjahr war es mein Schlafgemach.“, sagte er schließlich. „Du bist hier aufgewachsen?“ Es war das erste Mal, dass er der jungen Frau etwas aus seiner Vergangenheit erzählte. Sie war begierig mehr über ihn zu erfahren, doch bisher hatte sich dies nie ergeben. „Würdest du mir mehr erzählen? Ich würde gerne etwas mehr über dich erfahren.“ „Eine Geschichte über mein Leben ist keine ‚Gute Nacht‘-Geschichte“, warnte er sie vor. Er hatte bisher noch nie jemanden etwas über seiner Vergangenheit erzählt. Alle die etwas erfuhren tötete er, doch Angelina war etwas Besonderes. Wenn sie wirklich wollte, so würde er erzählen. „Ich würde es trotzdem gerne wissen.“ Er entzündete ein paar Kerzen auf dem Tisch und bedeutete der jungen Frau sich zu ihm an den Tisch zu setzten. Sie saßen sich gegenüber, damit er ihre Reaktionen genau beobachten konnte. Dann begann er zu erzählen: „Meine Eltern starben, als ich fünf war. Ich kam hier her zu entfernten Verwandten. Sie sollten sich um mich kümmern, doch ich war ihnen nur lästig. Sie behandelten mich nicht sehr gut, doch behielten sie mich bei sich und ließen mich am Leben. Nach einem Jahr wurde ich ihnen überdrüssig und sie gaben mir das Zimmer in dem Turm. Jeff wurde zu meinem Kammerdiener. Es dauerte nicht lange und ich durfte den Turm nicht mehr verlassen. Die Außenwelt bekam ich nur noch durch meine Fenster zu sehen und die einzige Person, die ich sah war Jeff. Ich wurde älter und verbrachte meine Zeit mit dem Lesen von Büchern, die mein Diener mir brachte. Das Leben lief an mir vorbei ohne das für mich etwas passierte. In den Büchern las ich von Menschen, Tieren und Freiheit. Umso älter ich wurde, umso mehr drängte es mich nach draußen. Als ich ein wenig älter als 20 war, beschloss ich den Turm zu verlassen. In der Nacht brach ich aus. Ich war wütend. Wütend darüber, dass ich so vieles nicht kennenlernen durfte, dass mir so vieles vorenthalten wurde. Ich wollte Rache und ich nahm sie mir. Ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf und am Ende der Nacht stand ich im Blut meiner Verwandten. Es war mir ein Vergnügen dies zu tun und ich wusste noch vor meinem Ausbruch, dass sich mein Leben grundlegen ändern würde. Doch kannte ich das Ausmaß meiner Tat bis dahin nicht. Ich rief jemanden durch das Blutvergießen zu mir. Eine Frau. Sie schenkte mir das wahre Leben und lehrte mich es zu nutzen.“ Er war nicht bereit mehr zu erzählen. Viele Dinge hatte er ausgelassen und nur das wichtigste erzählt. Angelina hatte ihm aufmerksam zugehört und es erstaunte ihn, dass sie ihn zu keiner Minute verurteilt hatte. Ganz im Gegenteil sie schien ihn zu verstehen und brachte dem Kind von damals Mitleid entgegen. Er wusste sie würde noch Fragen haben und doch hatte sie ihn zu keiner Zeit unterbrochen. „Wie lange ist das nun her?“ Es war die einzige Frage die sie ihm stellen wollte. Immerhin war sie ihm schon zu nahe getreten als sie sein Zimmer betreten hatte. Offenbar war es trotz seines erzwungenen Aufenthalts ein Zufluchtsort für ihn, so vermutete sie. „Ein wenig mehr als 100 Jahre.“ Ende des achten Kapitels Kapitel 9: Das Zusammensein --------------------------- Death of a Vampire Kapitel 9 Das Zusammensein Gleich nach seiner Erzählung hatte Necross ihr Zimmer verlassen und ihr wieder einen Grund zum grübeln hinterlassen, auch wenn es nicht mehr der Gleiche war wie zuvor. Sie bekam das Gefühl ihr komplette Zeit nur noch mit Grübeln zu verbringen, obwohl sie besseres in dieser hätte tun können. Bald war Angelina es leid in ihrem dunklen Zimmer zu sitzen. In der Hoffnung den jungen Schlossherren im Kaminzimmer zu finden begab sie sich dort hin. Und sie hatte Glück: Vor dem prasselnden Feuer im Kamin saß er auf einem der Sessel, die Ellenbogen auf den Knien abgestützt und den Blick in die Flammen gerichtet. "Glaubst du ich würde dich verurteilen?", fragte sie ohne zuvor über ihre Ankunft zu berichten. Er schien tief in Gedanken versunken gewesen zu sein, denn ein leichtes Zucken durchlief seinen Körper. "Nein, ich habe dir angesehen, dass du das nicht tust. Ich habe diese Geschichte jedoch noch nie jemanden erzählt. Sie hat mich an meine Vergangenheit erinnert, an die ich schon lange nicht mehr gedacht habe." "Verzeih, wenn ich schlechte Gedanken mit meinen Fragen hervorgerufen habe." Mit diesen Worten setzte sie sich neben Necross auf den Boden um ihm ihre Anteilnahme zu übermitteln. So saßen sie eine Weile schweigsam nebeneinander, das Feuer beobachtend. Plötzlich spürte sie seinen festen Griff in ihrem Nacken. Erschrocken kniff sie die Augen zusammen. Sie befürchtete erneut seinen Zorn durch irgendetwas auf sich gezogen zu haben. Er zog sie hoch und drehte sie leicht zu sich. Überrascht schlug sie die Augen auf, als sie seine Lippen auf den ihren spürte. Unter halb gesenkten Lidern sah er sie an und schien auf ihr Einverständnis zu warten. Also schloss sie die Augen erneut und verstärkte ihrerseits den Druck auf seine Lippen. Dies schien ihm zu genügen, denn er beugte sich über sie wobei er ihren Rücken schmerzhaft nach hinten bog. Doch das war ihr egal. Zu selten durfte sie seine Brührungen spüren. Also ließ sie es zu ohne auch nur zu zucken. Als er sich wieder von ihr löste musste sie sich zusammenreißen nicht dagegen zu protestieren, doch dann spürte sie zufrieden, wie er sie zu sich auf den Sessel zog und sie auf seinen Schoß setzte. Glücklich darüber nun auch selber agieren zu können zog Angelina Necross' Gesichts zu ihrem um sich für seinen Kuss erkenntlich zu zeigen. So saßen sie eine Weile da, sich immer wieder küssend. Nur zu gerne nahm die junge Frau wahr, dass die Hände ihres Gegenüber auf Wanderschaft gingen. Er strich ihr über Rücken und Arme, über den Bauch, ließ jedoch die Brüste aus. Schließlich gelangte er zu ihren Schultern und dem Kragen ihres Kleides. Seine Finger glitten unter letzteres und zogen das Stück Stoff sanft von ihren Schultern. Als nun auch sein Mund auf Wanderschaft ging ließ sie es voll Wonne zu. Die Augen noch immer geschlossen legte sie den Kopf in den Nacken und ließ die Gefühle auf sich einströmen. Als nun auch die zuvor verschmähten Brüste die Aufmerksamkeit erhielten, die sie verdienten zog sich ihr Unterleib auf angenehme Art und Wise noch mehr zusammen. Zur Belohnung seiner Taten schenkte sie ihm kleine Seufzer der Lust und griff in sein Haar um ihn noch näher an sich zu ziehen. Völlig unbewusst begannen auch bald ihre Hände auf eine Reise zu gehen. In ihrem Rausch bekam sie kaum noch etwas mit. Während einem der ruhigeren Momente konnte sie voll Bewunderung seinen nackten Oberkörper erkunden. Dann verfiel sie wieder in einem Rausch der Sinne. Necross war der erste Mann der so etwas bei ihr auslöste und vor allem von dem sie es wollte. Wie durch einen Schleier merkte sie, dass sie kurz hingestellt wurde. Ihr Kleid rutschte von ihren Hüften auf den Boden und kurz darauf befand sie sich erneut auf seinem Schoß. Zu ihrer Freude berührte er sie nun auch an ihrer intimsten Stelle. Als er sie rittlings auf sich setzte übernahm ihr Instinkt und sie nahm ihn ohne zu zögern in sich auf. Sie musste nicht darüber nachdenken ob es richtig oder falsch war. Etwas, das sich so gut anfühlte konnte nur richtig sein und sie vertraute auf das was dieser Mann mit ihr tat. Seine Hände an ihren Oberschenkeln halfen ihr den richtigen Rhythmus zu finden. Sein heißer Atem und das Stöhnen, welches an ihr Ohr drang ließen sie wissen, dass sie es richtig machte. Seine Lippen an ihrem Hals trieben sie an weiter zu machen. Ihre Lust stieg schließlich ins unermessliche und als sie sich entlud war sie wie gelähmt. Es überrollte sei einfach. Nur am Rand merkte sie, dass sie sich noch immer auf und ab bewegte, jedoch nicht aus eigenem Antrieb, sondern geführt von Necross Händen, die sich inzwischen in ihre Pobacken gruben. Als auch schließlich er sich verkrampfte verebbte langsam die Bewegung und sie kamen zur Ruhe. Mit geschlossenen Augen lehnte sie an seiner Brust und lauschte seinem kräftigen Herzschlag. Nur langsam klärte sich ihr Blick und sie stellte fest, dass sie ein Stück an ihm herunter gerutscht war als sich der Griff um sie gelöst hatte. Seine Hände strichen nun stattdessen träge über ihren Rücken und lösten wohlige Schauer aus. Erst jetzt stellt sie fest, dass er zwar kein Hemd mehr trug, jedoch die Hose nur notdürftig geöffnet hatte. Es enttäuschte sie ein wenig das sie ihn nicht komplett bewundern konnte, immerhin hatte er sie komplett entkleidet. "Was ist?", fragte er mit belegter Stimme. Scheinbar hatte er ihren kleinen Stimmungsumschwung bemerkt. "Mir ist kalt," gab sie schnell von sich. Sie wollte sich ihre Enttäuschung nicht anmerken lassen. "Wirklich?" Er schien skeptisch zu sein. Das konnte sie ihm nicht verübeln. Das Feuer im Kamin hinter ihr strahlte genug Wärme ab um einen nicht frieren zu lassen, selbst wenn man zuvor nicht solcher Aktivitäten nachgegangen ist. Um nicht weiter Lügen zu müssen schwieg sie einfach. Der Moment war zu schön, als das sie ihn durch die Entfachung von Necross' Zorns zerstören wollen würde. Auch er schien dies so zu sehen, denn er fragte nicht weiter nach. "War das dein erstes Mal?", wurde Angelina nach einer Weile leise gefragt. "Ich weiß es nicht genau," sagte sie ehrlich. "Ich bin noch so durcheinander und es fühlte sich... es fühlte sich so gut an." Sie konnte die Frage tatsächlich nicht beantworteten. Aber an so etwas hätte man sich doch erinnern müssen? "Nun, das wundert mich nicht," man konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. "Wir Geschöpfe der Nacht lieben anders. Intensiver. Besonders wenn alles noch frisch ist, wie bei dir, dann kann man diese Gefühle noch nicht richtig kontrollieren. Aber das lernt man mit der Zeit." "Es ist also nicht immer so berauschend?" Die junge Frau setzte sich auf und kann eine leichte Enttäuschung in ihrem Blick nicht unterdrücken. Necross lachte leise. "Das hab ich nicht gesagt..." "Aber...", wurde er unterbrochen. Schnell legte er ihr einen Finger auf die Lippen. "Ich sagte man lernt die Gefühle zu kontrollieren, nicht zu unterdrücken. Sie werden so intensiv bleiben wie jetzt, aber du wirst mehr Kontrolle über dich und dein handeln bekommen. Auch deine Umwelt wirst du dann mehr wahrnehmen, doch die Gefühle werden die gleichen bleiben." Seine Finger wandern langsam von ihrem Mund zu den Haaren. Eine Strähne davon wickelte er sich bedächtig um den Zeigefinder. "Und wenn es nicht so ist?", fragte sie vorsichtig. Langsam wickelte er die Strähne wieder ab um seiner Hände an ihre Hüfte zu legen. Dann hob er sie hoch um sie vor den Sessel auf ihre Füße zu stellen. Nachdem er sicher war, dass ihre Beine nicht nachgeben würden ließ er sie los und stand selber auf. "Komm mit mir", sagte er und griff nach ihrer Hand. Doch als er in Richtung der Eingangshalle laufen wollte kam sie nicht mit. Verwundert sah er hinter sich. "Was ist mit dir?" Scheu sah sie auf den Boden. "Deine Hose... ." "Was ist mit ihr?", fragt er verwundert und schaute an sich herunter. "Du trägst sie noch." "Stört dich das?", langsam trat ein schelmisches Grinsen in sein Gesicht. Einen solchen Gesichtsausdruck kannte sie nicht von ihm. Er gefiel ihr und trotzdem sagte sie schüchtern, "Vielleicht." "Dann komm, du könntest sie mir ausziehen." Ende des neunten Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)