My Beloved Target von Night_Baroness (Gin&Rye-FBI VS. Black Organization) ================================================================================ Kapitel 9: Impact ----------------- „Taylor ist jetzt losgefahren. Er müsste die Brücke in circa zehn Minuten passieren.“ Vermouths Stimme klang durch das Funkgerät verzerrt. Da sie mitten in der Stadt waren, war der Empfang durch zahlreiche Handys, Radiosender und Ähnliches gestört. „10 Minuten noch.“ Teilte Gin Rye mit, der sich mit seinem Gewehr direkt neben ihm auf die Lauer gelegt hatte und wie ein Jäger nur darauf wartete, dass ihm das Wild vor die Flinte lief. „Du bist doch nicht mehr sauer, oder?“ Fragte Rye unschuldig, als er sich nach ihm umdrehte. Gin grinste nur verächtlich. „Du hattest nur Glück, dass ich nicht in Bestform war.“ Rye richtete seinen Blick wieder auf die Straße, damit Gin sein Lächeln nicht sehen konnte. „Wahrscheinlich.“ „Warum war es dir so wichtig selbst zu schießen?“ Fragte Gin schließlich nach zwei stummen, ereignislosen Minuten. „Es hätte doch keinen Unterschied gemacht, wenn ich ihn getötet hätte.“ Rye schüttelte den Kopf. „Doch, das hätte es sehr wohl. Wir sollen zusammenarbeiten, aber du vertraust mir nicht.“ Gin zuckte die Schultern. „Und?“ „Wenn ich vor deinen Augen einen FBI-Agenten erschieße, vertraust du mir dann?“ „Warum sollte ich, du hast schon einmal einen Agenten vor meinen Augen erschossen.“ „Na also, da hätten wir ja schon mal einen Grund mir nicht mehr zu misstrauen. Wäre ich ein N.O.C. hätte ich doch niemals einen meiner eigenen Leute getötet.“ „Was weiß ich, wie weit diese Agenten gehen würden, um glaubwürdig zu sein.“ Rye seufzte und überprüfte seine Waffe ein zweites Mal. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“ „Doch das habe ich.“ Rye nahm die Waffe runter und lächelte. „Ja, aber nicht so, wie ich es hören wollte.“ „Na schön.“ Gin beugte sich so weit zu ihm hinunter, dass ihre Gesichter dicht beisammen waren. „Du willst mein Vertrauen? Dann verdien es dir, indem du mir beweist, dass du mir und der Organisation gegenüber vollkommen loyal bist.“ Rye machte ein amüsiertes Gesicht und brachte sich wieder in Position. „Das werde ich.“ „Hey ihr Witzbolde, was macht ihr da oben? Wolken beobachten?“ Das war Vermouth. Genervt griff Gin nach dem Funkgerät. „Was ist?“ „Ach nichts. Ich wollte euch nur die unbedeutende Kleinigkeit mitteilen, dass Jack Taylor jeden Moment an euch vorbeifährt. Wenn ihr in abknallen wollt, dann solltet ihr euch eventuell bereithalten.“ „Ich liebe deinen Sarkasmus.“ Sagte Gin mit einem übertriebenen ironischen Unterton. Dann steckte er das lästige Funkgerät in seine Jackentasche und sah zu Rye hinüber. Dieser nickte ihm zu und hielt den Daumen in die Höhe. Gut. Er war also bereit. Unten auf der Straße war alles ruhig. Gin hatte sich sein eigenes Gewehr geschnappt und neben Rye Stellung bezogen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wenn Rye es also vergeigen würde, absichtlich oder nicht, würde er für ihn schießen. Ein dunkelgrünes Auto passierte die Brücke. Rye blieb ganz ruhig. Ein weißes folgte. Gin sah sich suchend nach dem schwarzen, ausländischen Wagen um, der Taylor gehören sollte. Immer mehr Autos fuhren vorbei. Japanische Wagen, ausländische… Aber der Zielwagen war nicht dabei. Einen bösen Moment lang, glaubte Gin er wäre doch reingelegt worden. Doch dann, gerade als er Rye zur Rede stellen wollte, erschien das gesuchte Auto auf der Bildfläche. „Das ist Taylor.“ Zischte er in Ryes rechtes Ohr. Dieser hob seelenruhig das Gewehr an und zielte. „Keine Angst, ich hab ihn.“ Direkt neben dem Auto entdeckte Gin auf einmal eine junge Frau auf einer Harley Davidson. Vermouth war also auch schon zur Stelle, um die Bombe im richtigen Augenblick im Wagen zu platzieren, damit keinerlei Spuren des Attentats zurückblieben. „Warte noch solange, bis du ihn sicher im Visier hast. Du darfst auf keinen Fall Vermouth treffen.“ Rye stieß ein leises Lachen aus. „Denkst du wirklich ich würde auf eine so kurze Distanz so weit danebenschießen? Gin setzte zu einer Erwiderung an, entschied sich dann aber dagegen. Der Typ war eine männliche Vermouth. Es lohnte sich nicht mit ihm zu diskutieren. „Schlaf gut, Jack Taylor!“ Trotz des Schalldämpfers kam der Schuss Gin unerträglich laut vor. Ein paar Krähen flogen kreischen vom Geländer der Brücke auf und brachten sich mit hecktischen Flügelschlägen in Sicherheit. Unter ihnen kam das schwarze Auto, das nun fahrerlos war ins Straucheln. Es drehte sich einmal um die eigene Achse und krachte dann ungebremst gegen die Leitplanke. Die Autos auf der gleichen Spur und auch die auf der gegenüberliegenden bremsten sofort, weshalb einige hintere Wagen auf die vorderen auffuhren. Wie von ihnen geplant entstand ein riesiges Chaos auf der Brücke. Ein Chaos, das Vermouth perfekt ausnutzte, indem sie eilig zu Taylors Auto lief und so tat, als würde sie den Verletzten untersuchen. In Wirklichkeit griff sie natürlich ins Handschuhfach und brachte die wichtigen Daten über die FBI-Agenten in Sicherheit, kurz bevor sie die Bombe dort, wo eben noch die CD gelegen hatte, versteckte. Dann schwang sie sich eilig auf ihr Motorrad und verschwand, bevor irgendjemand wirklich Notiz von ihr genommen hatte. „Drei, zwei, eins…“ Mit einem ohrenbetäubenden Knall flog das Auto in die Luft. Zwei Männer, die versucht hatten, Taylor aus dem Wagen zu befreien, wurden von der Bombe zerfetzt. Die anderen Schaulustigen wichen schreckensbleich zurück und schrien um Hilfe. Ein paar Leute telefonierten immer noch, riefen nach Polizei, Rettungswagen und Feuerwehr, ihre gehetzten Gesichter voller Panik. „Wunderbar.“ Gin lächelte eiskalt und steckte sich eine Zigarette an, um den Erfolg richtig genießen zu können. „Eins zu null für uns.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)