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Iron Wings

Schlafende Hunde Soll man nicht wecken
von

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Silence

Der Lebensstrom...
 

Der einzige Ort, an dem er frei war, frei von den fremden Gedanken, die ihn beherrschten, frei von dem fremden Wunsch, alles Leben zu zerstören, frei von der fremden Stimme, die in seinem Kopf umherspukte und ihn Dinge tuen ließ, die er selbst nicht wollte.
 

Der einzige Ort, an dem er nicht von einem Hass verfolgt wurgde, der von der gesamten Menschheit ausging und den er nur ertragen musste, weil SIE ihn kontrolliert hatte. Nur hier war er frei von ihr, von Jenova.
 

Während seiner letzten Mission, damals in Nibelheim, hatte er ihn gespürt, einen unbeschreiblichen Schmerz, der sich seinem Kopf aus überall hin verbreitet hatte. Einen Schmerz, der ihm nach und nach sämtlichen Willen, jegliches gute Gefühl geraubt und es durch Hass ersetzt hatte.

Etwas, das sogar das bei Weiten übertraf, was Hojo ihm schon seit frühester Kindheit immer angetan hatte, und das war bei Allem, was auf dieser Welt existierte, nicht wenig gewesen.

Nicht einmal der Schmerz, den er spürte, als Cloud ihn das zweite Mal umbrachte, war auch nur ansatzweise damit vergleichbar.
 

Cloud... Irgendwie war er dankbar dafür, dass dieser Junge so stark geworden war, stark genug, die Welt vor ihm zu retten.

Vor ihm, denn man immer als Helden gesehen hatte. Als Helden, der zum Dämon wurde.

Helpless

Helpless
 

Seine Schritte führten ihn, wie so oft in letzter Zeit zur alten Kirche in den Überbleibseln Midgars, dort, wo sie einige Zeit, etwa 2 Jahre zuvor den Kindern das Geostigma 'entfernt' hatten. An den ehemaligen Lieblingsplatz von Aerith.

Dorthin, wo er sich immer hinflüchtete, wenn ihm alles andere zu laut war, wenn er einfach seine Ruhe wollte, wenn er nicht der Held sein wollte, für den ihn alle hielten.
 

In seinen Augen war er kein Held. Er hat nur getan, was zwingend notwendig war. Musste den Mann töten, der einst sein Idol war, zu dem er immer aufgesehen hatte. dem er immer versucht hatte, nachzueifern.

Er setzte sich an den Rand des Wassers, wo einst die Blumen Aerith' blühten, und schaute seufzend auf den Boden. Er war froh, dass dieser Ort noch exisstierte, trotz der Zerstörungen einst durch Meteor, später durch Kadaj und zuletzt durch Omega.
 

Es war fast schon ein Wunder, aber Cloud war erleichtert darüber. Wenn dieser Ort hier nicht wäre, gäbe es für ihn keinen anderen Punkt mehr, zu dem er flüchten könnte, wenn ihn wieder einmal sein Gewissen plagte.

Das Gewissen, nicht stark genug gewesen zu sein, Zack damals zu helfen, als ihm all diese Männer entgegenstanden und ihn niederschossen, das schlechte Gewissen, dass er hatte, wenn er daran dachte, dass er Aerith nacht hatte retten können vor der tödlichen Klinge Masamunes, geführt von Sephiroth. Das schlechte Gewissen, dass er eben jenen nicht wieder bekehren konnte, dass er ihn hatte töten müssen...
 

Cloud seufzte leise und versuchte, den Gedanken wieder von sich zu schieben. Er sah in das klare Wasser vor sich, warf einen kleinen Stein hinein und schloss dann die Augen. Manchmal wünschte er sich, er könnte alles rückgängig machen, doch jedes Mal wurde ihm bewusst, dass das etwas Unmögliches war.

Er realisierte es, akzeptierte die Dinge, wie sie waren, aber er kam damit nicht klar.
 

Hinter sich hörte er, wie sich die schwere Tür zur Kirche wieder auftat. Ein prüfender Blick nach hinten verriet ihm, dass es Tifa war, die ihn wohl hier gesucht hatte. Er seufzte noch einmal, schüttelte kaum merklich den Kopf und erhob sich. "Tifa...? Was machst du hier?"

"Nach dir suchen, du Held... Marlene vermisst dich, Denzel ebenfalls... und ich mache mir Sorgen. Seitdem du Sephiroth das letzte Mal besigt hast, dachte ich, es wäre alles endlich wieder in Ordnung mit dir... aber jetzt, nach der ganzen Geschichte mit Deepground... Du entfernst dich wieder von uns, Cloud. Merkst du das denn nicht?" Inzwischen hatte sie den Weg von der Tür bis hin zu Cloud zurück gelegt und stand nun vor ihm, einen vorwurfsvollen Ausdruck auf ihrem Gesicht haltend.
 

Dann wurde ihre Mimik wieder etwas weicher, sie legte ihm die Hand auf den Oberarm, streichelte ihn kurz etwas mit dem Daumen. "Was ist los mit dir? Hast du denn immer noch nicht gelernt, dass es besser ist, über die Dinge zu reden, wenn dich etwas bedrückt, Cloud?"
 

Er seufzte nur, wandte sich herum und stand nun wieder mit dem Rücken zu der Schwarzhaarigen. "Es gibt Dinge, über die man sich nicht zu reden wagt, Tifa... und es gibt Dinge, die besser unausgesprochen bleiben... und ich glaube, das gehört dazu. Außerdem... wüsste ich gar nicht, was ich dir sagen soll... ich weiß selber nicht genau, was eigentlich los ist."

Sein Blick golt wieder dem Boden zu seinen Füßen.

Tifa schüttelte nur den Kopf.

"Manchmal möchte ich dich anschreien für deine Sturheit... Cloud, du kannst doch nicht ewig weglaufen... Ich bin deine Freundin... kannst du es denn nicht einmal mir sagen, wenn schon niemand anderem?"

Er schloss die Augen, schüttelte leicht seinen Kopf und seufzte erneut.

"Tifa... wirklich. Es geht einfach nicht. Es liegt nicht an dir... oder an sonst jemandem. Es liegt einzig an mir."

Er sah sich kurz wieder zu Tifa um, die sich inzwischen auf den sandigen Boden gesetzt hatte und ihre Schuhe betrachtete. Er sah ihr an, dass sie, trotz aller Versuche, ziemlich verletzt war, dass er nicht mit ihr über das sprach, was ihn bedrückte.
 

Cloud seufzte leise und ließ sich neben seiner besten Freundin auf den Boden sinken sah dabei in das Wasser vor sich und schloss kurz darauf wieder seine Augen.

"Weißt du... es tut mir weh, dich leiden zu sehen, Cloud... Du hast so viel für diese Welt, für uns... für mich getan. Aber niemand von uns kann dir helfen. Und... ich bin deine Freundin Cloud... schon seit unserer Kindheit. Und... es tut mir in der Seele weh, wenn ich dich so sehe... so am Boden."

Ihre Hand legte sich warm auf seinen Oberarm.

"Aber ich kann es nicht ändern. Wenn du nicht darüber reden willst oder kannst, dann muss ich das eben so akzeptieren. Aber ich will dir sagen, dass du mit allem, was du hast, immer zu mir kommen kannst, ja, Cloud? Was auch immer es ist, ich höre dir zu, ich werde alles versuchen, um dir zu helfen. Ich verspreche es dir."
 

Damit erhob sie sich wieder und schaute noch einmal auf ihn zurück, doch Cloud gab keine Regung von sich. Er saß einfach nur da, seinen Blick stumm auf die leichten, vom sanften Wind angefachten, Kräuselchen auf dem Wasser, als versuchte er darin etwas zu sehen - SIE zu sehen.

Tifa seufzte und wandte sich um, ihre Schritte führten sie zurück zur schweren Kirchentür. "Hör zu... Es wäre schön... wenn du trotzdem heute Abend zurück kommen würdest... Marlene ist traurig, dass du so viel weg bist. Und Denzel ist... nun ja... enttäuscht."

Sie ging, ließ ihn allein zurück.

Er schnappte sich ein kleines Steinchen, warf es in das klare Wasser und verfolgte den Gang der Wellen.
 

"Aerith... Zack... helft mir..."

Shadows

Trotz einiger Bedenken war Cloud am Abend wirklich zurück zum Seventh Heaven gefahren. Er hatte zwar erwartet, dass Marlene sich freuen würde, aber dass sie ihm direkt so um den Hals springen würde, damit hatte er nicht gerechnet.

Einie Meter weiter hinten im Raum stand Denzel, den Blick ein wenig dem Boden zugewandt.

Cloud sah ihm sofort an, derr der Junge ihm gerne sagen würde, dass er sich freute, dass Cloud jetzt wieder hier war... allerdings sah er ihm genauso an, dass Denzel ebenso enttäuscht wie erfreut war. Enttäuscht von Cloud, weil er sie immer so lange allein ließ, obwohl er doch versprochen hatte, immer für sie da zu sein.
 

Hinter Denzel kam gerade Tifa die Treppe herunter, stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte leicht den Kopf. "Ich hatte nicht erwartet, dass du wirklich herkommst... aber es freut mich."

Sie lächelte Cloud war an, der immernoch von Marlene belagert wurde.

"Lässt du mich jetzt erst einmal rein, Marlene? Sonst übernachten wir hier beide noch. Und das wär doch reichlich unbequem, oder?" Cloud lächelte Marlene ganz leicht an und sie schien sich sehr darüber zu freuen, das mal wieder zu sehen. Wo er es doch so selten tat...

Das Mädchen strahlte den Blonden an und nickte, lief in den Raum hinein, zu Tifa und schaute sie groß an.

"Siehst du? Ich hab doch gesagt, er kommt her, wenn du ihn fragst! Ich hatte recht! Bäääh!"

Marlene steckte Tifa frech die Zunge raus, rannte dann wieder zurück zu Cloud, schnappte sich seinen Arm und zog ihn mit sich zur Couch.
 

Sein Blick fiel kurz zu Tifa, dann auf die Platte des kleinen, niedrigen Tisches vor ihm, dann setzte er sich und seufzte leise. "Ich... habe mir ein wenig durch den Kopf gehen lassen, was du gesagt hast. Und irgendwo hast du ja Recht. Ich hab mich jetzt entschieden, wieder länger hier zu bleiben - es sei denn, ich bin nicht mehr erwünscht."

Das redete er sich nämlich immer ein: Er ließ die anderen im Stich, und sie würden dann nichts mehr von ihm hören wollen...
 

Tifa schüttelte leicht den Kopf, kam zu ihm und setzte sich ebenfalls. "Denk sowas nie wieder, hörst du? Du bist hier immer erwünscht. Sonst hätte ich doch gar nicht gewollt, dass du wieder herkommst, Cloud. Und die Kinder freuen sich immer, wenn du hier bist..."

Denzel, der bisher nur abseits gestanden und bisher auch noch kein Wort zu alledem gesagt hatte, kam ebenfalls zu ihnen, und schaute Cloud ein wenig traurig an.

"Du bist immer so lange weg. Und das, obwohl du uns versprochen hast, immer für uns da zu sein, Cloud. Aber trotzdem bist und bleibst du immer unser Held."

Tifa lächelte dem Jungen zu, legte Cloud dann eine Hand auf den Arm und sprach für Denzel weiter.

"Du bist hier immer Willkommen. Und die Kinder finden es schön, wenn du über deinen eigenen Schatten springst und herkommst, obwohl dir doch so gar nicht danach ist. Wir sind deine Freunde, das solltest du wissen. Und unter Freunden ist man immer Willkommen. Vor allem du, du toller Held."
 

Cloud seufzte leise und schloss kurz die Augen. Wieder dieses Wort. 'Held'. Alle sahen ihn als den Helden, der die Welt rettete. Vor jemandem, der lange vor ihm ein Held gewesen ist... und einfach den Verstand verloren hatte...

"Ich bin kein Held, Tifa. Hört endlich auf das zu sagen. Ich habe einfach getan, was ich musste. Und eigentlich weißt du, dass es mir nicht sonderlich gefallen hat.

Außerdem... Vincent nennt auch keiner Held, und der hat Omega fast im Alleingang platt gemacht."

Tifa lachte leise auf. "Aber wir haben ihm alle geholfen. Außerdem hatte er Chaos, vergiss das nicht."
 

Marlene und Denzel waren inzwischen nach oben gegangen. So gerne sie ihren Cloud auch hatten, meistens siegte Müdigkeit auch über Heldenverehrung.

So auch in diesem Fall.
 

"Und? Mir habt ihr doch auch geholfen... ihr standet mir auch immer zur Seite, trotzdem bin immer nur ich es, der überall als der große Held bezeichnet wird, der Sephiroth erledigt und die Welt gerettet hat. Der Mann war mein Idol, Tifa. Ich hab als Rekrut, als Infanterist, sogar nachdem er wahnsinnig geworden ist, eigentlich immer zu ihm aufgesehen. Vielleicht wollte ich ihn ja gar nicht töten. Ich weiß es nicht."

Damit war es eigentlich ausgesprochen, das, was ihn all die Zeit bedrückte.

Er war... wütend. Aber nicht auf Tifa, nicht auf all die anderen Leute, die ihn immer als Held bezeichneten. Nein, er war wütend auf sich selbst. Er stand wieder auf, lief zum Fenster und sah hinaus, versank wieder in seinen Gedanken. Was wohl geworden wäre, wenn sein Idol nicht dem Willen Jenovas verfallen wäre...?

Er merkte gar nicht, wie Tifa sich hinter ihn stellte, nahm ihre Stimme nicht einmal wirklich wahr.

"Ich weiß es doch, Cloud. Ich weiß doch, wie sehr du ihn immer verehrt hast. Aber es gab nun einmal keine andere Möglichkeit, und das weißt du genauso gut wie ich. Er war ein Monster, Cloud. Ein Monster, dass die Menschen hasste. Denk doch mal anders. Vielleicht ist es auch besser so... für ihn? Wenn er sich nicht mehr mit den Menschen herumplagen muss, die er so hasst..."

Sie wusste nicht, ob es die richtigen Worte waren, um ihn etwas ruhiger zu stimmen, aber sie musste es zumindest versuchen.

Viel zu bringen schien es ihr aber nicht.
 

"Glaubst du wirklich, jemand wie er gibt sich mit der Ruhe zufrieden, wenn ihn ein ehemaliger, einfacher Infanterist tötet? Ein Mensch...? Tifa, das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Ich meine... wir reden hier über Sephiroth!"

Er wandte sich zu ihr um, und schüttelte leicht den Kopf.

"Nein. Das ist vollkommener Blödsinn. Und das weißt du auch, Tifa. Wenn er könnte, würde er die Menschen... lassen wir das Thema... es depremiert mich." Er sah geschlagen zu Boden und seufzte schwer. ehe er es sich wieder auf der Couch bequem machte.
 

"Tifa, tu' mir einen Gefallen... Lass uns das Thema begraben, es nie wieder anschneiden..."

"Und so tun, als wäre nie etwas gewesen? Cloud, das geht nicht. Wir können die Vergangenheit zwar ruhen lassen, vergessen sollten wir sie aber niemals. Es sollte uns allen eine Lehre gewesen sein."
 

Cloud hob die Hand, er wollte nicht, dass sie jetzt weitersprach. Tifa erkannte diese Geste, und ließ die letzten Worte, die ihr auf der Zunge lagen, ruhen.
 

Egal, wie unangenehm ihm das alles war... irgendwann würde er sich seinen Schatten doch stellen müssen, sonst würde er es nie überwinden.
 

"Wie du willst. Reden wir nicht mehr darüber... aber irgendwann wirst du es mal müssen, Cloud. Stell dich endlich deiner Angst. Bitte... Du machst dich noch selber kaputt." Sie sah ihn traurig an, seufzte leise und musste dann einsehen, dass es jetzt nichts brachte, ihm das zu erzählen. Er hatte auf stur gestellt, er ließ diesbezüglich jetzt nichts mehr an sich heran.

Sie drehte ihm den Rücken zu, wandte nur noch einmal den Kopf zu ihm, blickte ihn über die Schulter hinweg an. "Gute Nacht, Cloud..." Und morgen würde er so tun wollen, als wäre nichts gewesen.
 

Mit gesenktem Blick stapfte Tifa die Treppen nach oben, in dem Wissen, dass Cloud, so angegriffen, wie er sich wohl scheinbar grade fühlte, in den frühen Morgenstunden wieder fortfahren würde... denn so war es eigentlich immer.
 

Sie versuchte jedes Mal auf's Neue, ihm zu helfen, doch fast immer endete es so, immer war er danach wieder fortgegangen, war geflohen vor seiner Angst.

Sie verstand, dass es ihm irgendwie unangenehm war. Aber er, der die Welt schon zwei Mal vor dem wohl mächtigsten Kämpfer Gaias gerettet hatte, er, dem wohl bisher niemand trotzen konnte... wieso hatte er solche Angst davor sich einfach der Vergangenheit zu stellen?
 

Sie wusste, dass Sephiroth immer Clouds großes Vorbild gewesen war, wie er diesen Mann immer angehimmelt hatte und wie schwer es ihm gefallen war, ihm entgegen zu treten. Aber er hatte es doch eingesehen, er hatte doch eigentlich immer gewusst, dass es nun einmal so sein musste.
 

Tifa musste zugeben, ihren besten Freund schon seit Ewigkeiten nicht mehr wirklich zu kennen. Und das schmerzte sie sehr.

Sie rollte sich auf ihrem Bett zusammen und schaute aus ihrem Fenster, auf den Mond, der am Himmel sein Antlitz zeigte.

Sie wusste, dass sie Cloud schon vor Jahren verloren hatte. In einem gewissen Sinne...

Rising Darkness

Wie sie es schon vermutet hatte, war er am nächsten Morgen nicht mehr da. Seufzend und traurig machte sie sich daran, sich einen Kaffee zu kochen, ein wenig was zu essen für die beiden Kinder zu bereiten und diese dann zu wecken.
 

Doch ließ sie dann vor Schreck fast ihre Tasse fallen, als sie Cloud dann wieder in der Tür stehen sah, so vollkommen unerwartet. Eigentlich war sie sich sicher gewesen, den Blonden frühestens in 2 Wochen wieder zu sehen. Und nun stand er da, mit einer Tüte in der Hand, und einem angedeuteten Lächeln auf den Lippen.
 

"Ich hatte doch gesagt, ich werde wahrscheinlich eine Weile bleiben.Denkst du etwa, daran würde ich mich nicht halten?" Er lief mit der Tüte an ihr vorbei, brachte sie in die Küche und packte ein paar frische Brötchen aus. "Denzel und Marlene freuen sich vielleicht, was meinst du?"
 

Tifa stand immer noch nur wie angewurzelt da, wusste nicht, was sie sagen oder davon halten sollte. Versuchte Cloud jetzt etwa wirklich wieder gut zu machen, dass er die letzte Zeit so wenig für sie dagewesen war?

Sie seufzte leise und setzte sich an den Tisch, schaute zu Cloud und schüttelte leicht den Kopf. "Du... bist sonst immer weggegangen... Immer. Und jetzt... Nicht, dass ich mich nicht freuen würde, ganz im Gegenteil. Aber ich bin doch überrascht."

Der Blonde wandte sich ihr zu und seufzte leise. "Ja, ich war sonst immer gleich wieder weg. Und das war vielleicht falsch. Und du hast Recht. Irgendwann muss ich etwas ändern. Ich kann nicht ewig in dem Glauben leben, dass ich etwas hätte anders machen können... denn das stimmt nicht. Alles ist so gelaufen, wie es laufen musste. Es stört mich nur, dass mich jeder hier als verdammten Helden sieht. Tifa, ich bin kein Held. Ich habe nur getan, was ich tun musste..."

Tifa schüttelte leicht den Kopf. "Ja, das stimmt. Und du hast getan, was sonst niemand konnte, wozu niemand außer dir jemals in der Lage gewesen wäre. Du hast diese Welt gerettet. Sicher, ohne Holy wäre das alles nie möglich gewesen, da hättest nicht einmal du etwas ausrichten können... aber... du weißt, was ich meine, oder, Cloud? Wärest du nicht gewesen, dann wären wir jetzt alle tot. Und damals, als Sephiroth wegen Kadaj wiederkam, da hast du es auch ganz alleine geschafft, du hast keine Hilfe von uns gebraucht. Du hast ihn im Alleingang fertig gemacht, Cloud. Egal, wie sehr du dich dagegen stäubst... die Welt wird dich immer als Helden sehen. Solange, wie du lebst. Und es würde mich auch gar nicht weiter wundern, wenn du damit in die Geschichtsbücher Gaias eingehen würdest."

Inzwischen war sie aufgestanden, hatte das kurze Stück weg zwischen ihnen überbrückt und stand hinter ihm. Er stand da und schüttelte nur leicht den Kopf.

"Egal, was ich erzähle, du rückst nie von deinem Standpunkt runter, oder, Cloud? Aber wir wollten das Thema auf sich beruhen lassen. Solange, bis du selber bereit bist, dich dem zu stellen. Also, ich gehe jetzt die Kinder wecken, dann essen wir etwas, ja? Und versprich mir, noch hier zu sein, wenn ich wieder runterkomme..."
 

Damit ging sie vorerst aus der Küche, ließ einen leicht aufgelösten Blondschopf zurück. Er setzte sich an den Tisch, stützte die Ellenbogen auf und vergrub das Gesicht in den Händen.

Ja, Tifa hatte verdammt nochmal Recht. Dennoch fiel es ihm mehr als schwer, das einzusehen. Er wollte nicht, dass es wirklich die Wahrheit war. Er hatte nie ernsthaft glauben wollen, dass er Sephiroth besiegt hatte.

Er hatte den Mann immer angehimmelt, hatte immer geglaubt, dass niemand ihm je das Wasser reichen könnte. Und dann kam der Tag, an dem ER seinen Helden hatte töten müssen. Jedes mal hoffte er, es sei nur ein schlechter Traum gewesen, er würde im nächsten Moment aufwachen und wieder Rekrut sein, Sephiroth wäre immer noch General, sein Freund Zack würde immer noch leben, er würde es irgendwann schaffen, Soldier zu werden...

Und jedes Mal wachte er auf, und alles war, wie er es hasste: Sephiroth tot, Midgar in Trümmern, von ShinRa nichts mehr übrig, Aerith und Zack...
 

Er hatte sie nicht retten können. Sein bester Freund, ein First Class, der starb, um einen nichtsnutzigen Rekruten zu retten, während er sich mit einer Makovergifting hinter einem Stein versteckt keinen Millimeter rüherte.

Und sie, die vor seinen Augen von Sephiroth getötet wurde...
 

Es war das erste Mal gewesen, dass er wirklich Hass Sephiroth gegenüber empfunden hatte... aber nicht alnge genug, wie er sich selber eingestehen musste.

Ja, der Mann hatte Nibelheim vernichtet, hatte so viele Menschen des kleinen Dorfes auf dem Gewissen... Aber das alles war unbedeutend, wenn man den Mord an Aerith degegen sah. Zumindest für ihn.

Dennoch war er damals nur eine unbedeutend kurze Zeit wirklich in Hass auf Sephiroth, konnte sich aber nicht erklären, warum. Immer wenn er an diesen Mann dachte, tat ihm einfach nur alles weh. Und es war ein tiefer Schmerz, viel heftiger als der, den er schon bei Zacks Tod verspürte, heftiger als bei Aerith...

Und er konnte sich verdammt nochmal nicht erklären, wieso das so war! Er hätte diesen Mann hassen müssen, ihn verdammen sollen bis in alle Ewigkeit... stattdessen tat es ihm leid um Sephiroth... Er vermisste diesen Mann als General, als derjenige, für den Cloud damals zu Soldier gegangen war... Und vielleicht sogar...
 

Er begrub diese Gedanken, wollte nicht weiter in irgendwelchen Erinnerungen baden, die ihn schmerzten. Er wollte wieder mehr für seine Freunde da sein, wollte ein weiteres Mal ein 'neues' Leben beginnen. Und solche Gedankengänge behinderten ihn nur dabei.
 

Er hörte Marlene die Treppe herunterkommen, sie rief Tifa noch irgendetwas zu und stürmte dann in die Küche, direkt auf Cloud zu. "CLOUD!!! Du bist ja hier!" Es schien ihm, als wäre sie somit auch der selben Meinung wie Tifa gewesen, er wäre wohl nach dem Aufstehen nicht mehr da... Umso mehr freute es das Mädchen, ihren von ihr selbst ernannten großen Bruder in der Küche sitzen zu sehen.

Dann kamen auch Denzel und Tifa in die Küche, und dieses Mal zeigte auch der Junge ein leichtes Lächeln. Tifa hingegen wusste wohl immer noch nicht so ganz, was sie mit alle dem anfangen sollte und setzte sich an den Tisch, gegenüber von Cloud.
 

Das Frühstück verlief ruhig, Tifa ließ Cloud einfach in Ruhe, stellte keine Fragen, versuchte nicht wieder, ihn auf irgendetwas anzusprechen, das dem Blonden unangenehm hätte sein können.

Seufzend machte sie sich an den Abwasch, sah kurz über die Schulter, wie Marlene und Denzel Cloud belagerten, mit Fragen löcherten, wo er denn immer gewesen sei, wenn er denn nicht bei ihnen war, ob er Abenteuer erlebt hätte... bis das Handy des Blonden klingelte.
 

Cloud hasste sein Handy. Und er hatte es nur, weil Tifa ihn im Notfall erreichen wollte. Meistens ging er allerdings nicht ran... In diesem Falle schon, denn Tifa tracktierte ihn mit einem Blick, der ihn das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen können. Sie konnte es absolut nicht ausstehen, wenn er nicht an sein Handy ging. Es konnte immerhin mal wirklich wichtig sein!

So war es in diesem Fall.
 

Tifa beobachtete, wie Clouds Gesichtszüge langsam entgleisten, er regelrecht kreidebleich wurde, leicht nickte und leise mit einem "Ich ruf' die anderen an... wir sind in einer Stunde da..." antwortete.

Die Schwarzhaarige schaute ein wenig besorgt drein, während Cloud sein Handy wieder einsteckte. "Was ist los? Du siehst aus, als würde morgen die Welt untergehen..." Er schluckte kurz, schaute dann zu ihr und seufzte schwer.

"Wenn wir Pech haben, ist es auch so... Ich wollte die Vergangenheit vergessen... aber sie holt mich immer wieder ein. Das war Tseng. Er meinte, Deepground ist wieder aktiv - unter neuer Führung."

Tifa legte die Stirn in Falten. Cloud hatte damals doch keine Angst vor Deepground, wieso denn jetzt? "Wo liegt das Problem? Wir haben Deepground schon einmal geschlagen. Wir können es wieder tun."
 

"Du weißt nicht, wovon du redest. Der Name wird dir nichts sagen, aber ihr Anführer ist Genesis Rhapsodos... Er war mal ein Freund von Sephiroth."

The Enemy

Sie trafen sich allesamt vor dem alten ShinRa-Hauptquartier. Das einst so imposante, riesige und respekteinflößende Gebäude war eigentlich nur noch ein Haufen Schutt, dreckig und zerstört.

Und der düstere Himmel, der sich über ihren Köpfen schwer und träge dahinräkelte, machte die ganze Szenerie auch nicht gerade angenehmer.
 

Cloud hatte sie alle erreicht, hatte ihnen nicht erklärt, nur gesagt, dass es wichtig wäre, und dass er sie dringend sehen und sprechen musste. Und ohne eine Frage zu stellen waren sie alle gekommen.
 

"Hey, erklärst du uns jetzt, was das alles soll? Was ist so wichtig, dass es nicht bis morgen warten kann, hu?" Barrett verschränkte die Arme vor der Brust und sah Cloud ein wenig entnervt an. Der Blonde wusste nicht so ganz, wie er es ihm am Besten erklären sollte und schaute nachdenklich gen Himmel. Die Antwort, die er Barrett schuldete, gab ein Anderer: Tseng - Reno, Rude und Elena im Schlepptau.

"Deepground wird dir ja noch ein Begriff sein, oder?" Vincent, der bisher zusammen mit Shelke ein wenig abseits gestanden hatte und relativ uninteressiert gewirkt hatte, wurde ein wenig hellhörig.

Sie sind erneut der Feind. Allerdings unter neuer Führung. Und der Kerl weiß, was er tut." Tsengs kühler Blick wanderte zu Cloud. "Du erinnerst dich doch an ihn, oder?"
 

Cloud spürte die Blicke seiner Freunde auf sich Ruhen, während sein eigener gen Boden glitt, seine Gedanken in die Vergangenheit abschweiften.
 

Genesis Rhapsodos.
 

Ja, Cloud erinnerte sich dunkel an diesen Mann. Viel mit ihm zu tun gehabt hatte er nicht, lediglich auf ein, zwei Missionen war er ihm begegnet. Ein Ex - First Class Soldier, ein ehemaliger Freund von Sephiroth, ein totgeglaubter Feind ShinRas...

Und Cloud wusste, dass der Kerl gefährlich war. Zack hatte damals wohl auch schon ganz schön zu arbeiten an dem Typen, wäre ihm beinahe schon unterlegen gewesen.

Selbst gekämpft hatte er nicht gegen Genesis. Aber er wusste instinktiv, dass dieser Mann ihnen wirklich eine Bedrohung sein konnte. Vielleicht sogar noch mehr als Sephiroth. Denn immerhin hatte Genesis Deepground.
 

Cloud seufzte leise auf und schaute dann zu Tseng. "Wie hätte ich ihn vergessen können? Ich hatte nie viel mit ihm zu tun aber..." Ein kalter Schauer jagte ihm über den Rücken. "Genesis..."
 

"Richtig." Wieder war es Tseng, der das Wort ergriff. "Genesis Rhapsodos, ehemaliger First Class Soldier. Etwa 1 Jahr vor Sephiroth hatte er der ShinRa Corp. den Rücken gekehrt, wurde zum Feind. Und Vier Jahre nachder Sache in Nibelheim..." Der Blick des Wutaianers glitt zu Cloud. "...hatte man ihn das letzte Mal gesehen. Wir konnten seitdem nicht festellen, ob er tot war oder sich nur versteckte. Obwohl wir alles Erdenkliche getan haben, um ihn zu finden. Wir gehen davon aus, dass es Hojo war, der ihn damals irgendwo aufgelsen und zur Zusammenarbeit gebracht hat. Das könnte der Beginn Deepgrounds sein."

Der Turk schaute zu Shelke. Sie, als ehemaliges Mitglied von Deepground, würde wohl am ehesten davon wissen. Doch das Mädchen schwieg, schaute auf einige Trümmer des alten Gebäudes neben ihr.

"Wieso hat er dann nicht schon das letzte mal agiert? Wieso war er nicht dabei? Es wäre doch dann ein Leichtes für ihn gewesen, das zu bekommen, was er will, während wir mit Deepground und Omega zu tun gehabt hatten." Es war Cloud ein Rätsel.

"Aber weißt du denn, was er will? Du warst damals nur ein Rekrut, du hattest, wie du schon selber sagtest, nichts mit ihm zu tun gehabt. Die einzigen, die es wissen könnten wären Zack Fair und Sephiroth. Und die sind beide tot. Und ich bezweifle, dass Zack irgenetwas wüsste. Und selbst, wenn Sephiroth nicht unser Feind wäre... ich würde meinen Job als Turk-Director darauf verwetten, dass er uns nichts über Genesis erzählen würde."

Tseng schüttelte leicht den Kopf. Einige schwarze Strähne glitt ihm dabei ins Gesicht.
 

"Also ist es jetzt erst einmal wichtig, herauszufinden, was er vorhat. Darauf willst du doch hinaus, oder?" Vincent, der bisher nicht ein Wort gesagt hatte, wandte sich an Tseng. "Hast du denn eine Ahnung davon, wo er sich befindet?"

Tseng schaute zu dem Ex-Turk. "Eigentlich hatte ich gehofft, dass sie uns etwas dazu sagt." Er deutete zu Shelke.

Sie wandte sich ihm zu und seufzte leise. "So gerne ich etwas dazu sagen wollte... ich weiß leider nichts... Aber was du bisher gesagt hattest, ist wahr. Zumindest, soweit ich es weiß. Die Deepground Soldier sind alle genetisch bearbeitet... mit den Zellen eines Ex-Soldiers. Genesis Rhapsodos..." Sie drehte dem Turk wieder den Rücken zu, schien zu versuchen, sich an mehr zu erinnern.
 

"Also haben wir es hier mit 'nem Typen zu tun, der vielleicht noch gefählicher ist als das Silberlöckchen?" Cid schüttelte den Kopf. "Hatten wir mit dem Kerl nicht schon genug Ärger?!"

"Nun, ich würde nicht grade sagen, dass Genesis an sich gefährlicher ist als Sephiroth. Soweit ich weiß, hat Genesis ihn meistens nur als Konkurenten gesehen, hat versucht, besser zu werden als er. Aber er war ihm letztelich immer unterlegen gewesen. Allerdings weiß ich auch nicht, was Hojo vielleicht noch mit ihm gemacht hat."

Cloud schaute Tseng kurz an, dann sah er wieder einmal zu Boden.

Hojo...
 

Dieser Name jagte ihm irgendwie Angst ein. Er hasste ihn. Noch mehr als den Namen hasste er diesen Mann an sich. Aber es gab in ihrer Runde noch jemanden, der Hojo wahrscheinlich noch um ein Vielfaches mehr verabscheute. Sein Blick galt Vincent. Und Cloud sah ihm an, dass der Schwarzhaarige sich grade ziemlich zusammenreißen musste.

Bei Hojo war der sonst immer so gelassene Ex-Turk etwas anders, als gewöhnlich. Zurückgehaltener Hass zeigte sich in den roten Augen.

Verständlich... immerhin hatte er Vincent erschossen... und ihm die Liebe seines Lebens genommen, Lucrecia... Sephiroths leibliche Mutter.

Clouds Gedanken schweiften grade etwas ab. Wieder einmal dachte er an den Silberhaarigen... und dran, was wohl gewesen wäre, wenn nicht Hojo, sondern Vincent dessen Vater wäre.
 

Er schüttelte leicht den Kopf und kehrte in die Realität zurück.

"Ich möchte euch bitten, uns zu helfen." Kam es von Tseng. Cloud wandte sich dem Turk wieder zu. "Wir müssen ihn finden. Und ausschalten. Und das so schnell wie möglich. Ich weiß nicht, was er vorhat. Keiner von uns weiß das." Ein letztes Mal schaute Tseng zu Shelke, sie schwieg aber weiterhin.
 


 

Sie waren wieder im Seventh Heaven, saßen zusmamen und machten sich einen Plan, wer wohin gehen sollte um zu suchen.

Sie hatten mit den Turks geklärt, sich in Gruppen aufzuteilen und zu suchen. Ein Turk und je zwei von ihnen. Rude, Cid und Yuffie; Elena, Tifa und Shelke; Reno, Barrett und Red XIII; Tseng, Cloud und Vincent. Cait blieb bei Marlene und Denzel, achtete ein wenig auf die beiden. Und sie blieben bei Rufus...

Der Abend verlief in Planungsgesprächen, zum Schlafen kam sie alle in dieser Nacht kaum.
 

---
 

Der Blick des Ex-Soldier galt den zwei Makotanks vor sich. In einem der beiden befand sich eine Frau. Ihr Haar reichte ihr bis zu den Oberschenkeln, war schneeweiß. Sie war groß, schlank und strahlte eine seltsame Boshaftigkeit aus, selbst in ihrer Bewusttlosigkeit.

Im Tank daneben befand sich sein ehemaliger Freund.

Sephiroth...
 

Genesis strich über die Scheibe des Tanks, in dem sich die Frau befand, sein Blick aber galt Sephiroth.

Hinter ihm taucht ein Mann in einem Weißen Laborkittel auf. "Sir? Die Extraktion der Jenovazellen aus Projekt S war erfolgreich. Wir können nun mit dem zweiten Projekt fortfahren."

Genesis wandte sich um, seine Lippen formten ein düsteres Lächeln, als er dem Mann zunickte.

Hidden

Er öffnete langsam die Augen, seine Sicht war verschwommen, seine Lider ließen sich so schwe öffnen, als hingen Gewichte an ihnen. Er war nicht gefesseln, nichts hielt ihn wirklich an seinem Platz fest, doch er konnte sich nicht bewegen, seine Glieder waren von einer bleiernen Schwere, seine Gedanken zogen sich zäh wie Kaugummi.
 

Er sah dunkle Gestalten um sich herum stehen, doch nichts war klar und deutlich zu erkennen in diesem kalten Licht. Und einzig und alleine am Licht lag es auch nicht.
 

Irgendetwas fehlte ihm.
 

Seine einst so unglaublich geschäften Sinne waren nicht mehr. Die Worte derer, die um ihn herum standen konnte er nicht verstehen, sie waren nur ein dumpfer Schall in seinem Ohr. Das Einzige, das er wirklich wahrnahm, war Kälte. Kälte, die seinen ganzen Körper umfing, Kälte, die von einem leichten Zug dort, wo auch immer er gerade war, noch verstärkt wurde.
 

Der milchige Schleier, der vor seinen Augen lag, wollte einfach nicht verschwinden. Irgendjemand beugte sich über ihn, doch er konnte ihn nicht erkennen. Doch diese Person war nah genug, dass er seine stimme vernehmen konnte, wenn auch ziemlich gedämpft.
 

"Ohne die Jenovazellen bist du doch ein Nichts, ich wusste es... Aber ist es nicht das, was du wolltest? Ein Mensch sein? Du kannst mir später dafür danken, Sephiroth."
 

---
 

Genesis hatte ein kaltes Lächeln auf den Lippen, während sein Blick von Sephiroth wieder hin zum zweiten Makotank wanderte. Die Frau darin war weniger blass als am Tag zuvor, die Bildschirme neben dem Tank zeigten sich langsam verbessernde Werte.

Sein Plan würde funktionieren.
 

Er hatte Jenova wiederbelebt, und er hatte auch die Mittel, sie wieder zu töten, sollte sie nicht das tun, was er wollte. Er würde sie vollkommen im Griff haben.
 

Er wandte sich wieder Sephiroth zu, und ein bösartiges, dreckiges Grinsen breitete sich bei ihm aus. "Du bist der perfekte Testkörper für die neuen Wirkstoffe... Einmal ein Experiment, immer ein Experiment. Aber endlich mal wirklich zu etwas nütze."
 

---
 

Sie hatten sich schon in den frühen Morgenstunden auf die Beine gemacht, hatten sich auf den Weg in die ihnen zugeordneten Gebieten Gaias.

Auch Reeve hatte einige Trupps der WRO losgeschickt, zu suchen. Das half ihnen gewaltig weiter. Immerhin konnten sie ja nicht den ganzen Planeten so schnell absuchen.
 

Cloud hatte sich von einem gewissen inneren Gefühl leiten lassen und wählte für sich, Tseng und Vincent Midgar als ersten Ort zur Suche aus. Schon als sie am Tag zuvor hier waren, hatte er sich irgendwie eigenartig gefühlt. Irgendein beklemmendes Drücken in der Brust, als würde irgendjemand Herz und Lunge in einem eisernen Griff zusammen drücken.

Nur wo sollten sie anfangen? Midgar war riesig, egal, wie zerstört die Stadt auch war.
 

"Wenn schon Midgar, dann sollten wir auf jeden Fall in den Slums anfangen. Dort fände ich es am sinnvollsten, dort gibt es die besten Versteckmöglichkeiten." Tseng hatte damit nicht ganz unrecht.
 

---
 

Mehrere Tage suchten die Drei die Slums der Stadt ab, einige weitere Tage verbrachten sie auf der Platte, doch fanden sie nichts weiter als einige mutierte Monster, die sich in den unbewohnten Trümmerhaufen der Stadt angesiedelt hatten.
 

Als letztes führte sie ihr Weg wieder zum alten ShinRa-Gebäude.
 

Auch dort fanden sie anfänglich nichts, ihre Suche dort dauerte nun schon drei Tage an.

Doch Tseng wäre nicht Turk Director gewesen, wenn er nicht zumindest irgendwo eine kleine Spur finden würde - und er fand eine. Eine recht Große sogar...
 

In Form eines Ganges, der unter Trümmern und Schutt verborgen lag.
 

"Hey, ich glaube, das hier könnte was sein!" Vincent und Cloud eilten herbei, kämpften sich duch Trümmerhaufen und sahen dann an Tseng vorbei in die Dunkelheit des von diesem gefundenen Ganges.
 

Die vom Mako geschäften Augen des Blonden ließen ihn weiter blicken: Nach einer Strecke von 10 - 15 Metern lag eine unbeleuchtete Treppe.
 

"Wir sollten hineingehen." Vincents kühle Stimme drang an Clouds Ohr, doch Irgendetwas in dem Blonden widerstrebte dem, was der Ex-Turk sagte. Doch er wusste, dass sie es mussten Und irgendwie wusste er auch, dass sie hier richtig waren.

Er spürte es einfach.

Doch sie gingen... und ihr weg führte sie weit hinab. Sie liefen im Licht der Taschenlanpe, die Tseng bei sich hatte, fast eine halbe Stunde durch Gänge, und immer wieder führten Treppen weiter hinab.

An einigen Stellen waren die Wände feucht und bemoost, an anderen Stellen war die Decke halb heruntergestürzt. Und auch hier hatten sich einige Monster eingenistet.
 

Die Luft war stickig und modrig, der Staub in der Luft war so dicht, dass der Schein vong Tsengs Taschenlampe ihn kaum durchdringen konnte.
 

Der Gang endete hinter einem Gang an einer breiten, eisernen Tür. Der dunkelrote Lack blätterte in groben Stücken ab, wurde vom Rot des Rostes ersetzt. Aber etwas Licht drang unter ihr herwor.... kaltes, steriles Neonlicht.
 

Ja, Tseng hatte etwas gefunden. Wahrscheinlich genau das, wonach sie suchten.
 

Und ein weiteres Mal zeigte es sich als durchaus vorteilhaft, Tseng dabei zu haben... der ein unglaublich gutes Händchen dafür hatte, fast geräuschlos, Schlösser zu knacken.
 

So stellte diese Tür kein großartiges Problem mehr dar. Vielmehr das, was dahinter lag: Zwei Wachen, in Deepgrounduniformen, stellten sich ihnen so plötzlich in den Weg, dass es selbst den sonst so absolut beherrschten Tseng fast erschreckte.

Und Auch Cloud war nicht ganz schnell genug, das Schwert zu ziehen.

Vincent allerdings schoss so schnell, dass die anderen beiden recht verblüfft zu ihm sahen. "Wirklich nicht schlecht, alter Herr. Du bist schnell, muss man dir lassen." Und sich Tsengs Lob zu verdienen, war nicht gerade einfach.
 

Cloud wollte das alles hier nicht so ganz wahr haben. Sie mussten jetzt ungefähr vom Laufen her einige Kilometer unter Sektor sieben sein. Deepground hatte sich erholt, direkt unter seinen Füßen!

Das erklärte dieses unruhige Gefühl, aber nicht, wieso er es all die Zeit nicht gemerkt hatte.
 

Vincent riss den Blonden mit einigen weiteren Schüssen aus seinen Gedanken. "Kameras... entweder, sie hätten uns gesehen, oder sie merken, dass die Überwachung nicht mehr läuft... Aber so ist die Chance größer, dass wir übermäßig vielen Wachen entgehen."

Vincent hatte Recht. Dennoch waren sie somit so gut wie entdeckt. Es musste nur ein eiziger einen Funk schaffen, dann waren sie geliefert.

Wenn Genesis wirklich hier unten war, hieß das.
 

Cloud hoffte aber auch irgendwie darauf. Denn je eher sie ihn fanden, desto schneller konnten sie versuchen, ihn auszuschalten... Seine Gedanken ruhten wieder auf diesem Wort 'versuchen'.
 

Sie schlichen die Gänge entlang, Tseng und Vincent schalteten die Kameras aus. Cloud hätte diese winzigen Dinger wahrschinlich zu einem großen Teil übersehen...

Dafür widmete er sich dann den Wachen, die ihnen entgegenkamen, legte Einen nach dem Anderen um.

Einige Male war das allerdings gar nicht nötig, Vincent fand einige Winkel, in denem man sich gut verbergen konnte. Unter anderem war eine Tür dabei, durch welche sie traten.

Keine Kameras in diesem Raum, fahles Licht aus einer alten, kalt leuchtenden Mako-Lampe, Ein Schreibtisch, auf welchem sich Akten stapelten...
 

Cloud schloß die Tür hinter sich, fand auf dem Schreibtisch sogar den passenden Schlüssel für die Tür. Zumindest für einen Augenblick Ruhe...



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Silbermi
2013-08-10T18:55:46+00:00 10.08.2013 20:55
Schade das es nicht weiter geht.
Bin sooo gespannt wie es weiter läuft ^.^

Von: abgemeldet
2011-07-14T17:16:49+00:00 14.07.2011 19:16
ich hatte schon bei crisis core genesis nicht gemocht...

jetzt mag ich ihn noch weniger...
sephiroth als einfacher mensch?! das is schlimmer als nen hotdog ohne würstchen.
das nimmt ihm doch das, was sephiroth zu sephiroth machte (ausser vielleicht sein aussehen hehe)

wirklich... auch wenn es sephiroth vielleicht nicht so schlimm findet... ich finde es!


trotz allem natürlich nicht schlecht das kapi. ich bin gespann, wie du sephiroth als einfachen mensch beschreiben wirst. vielleicht schaffst du es ja, mich zu überzeugen xD


Von: abgemeldet
2011-07-14T17:10:04+00:00 14.07.2011 19:10
lol. die ff überrascht mich immer mehr.

ich würde meinen die kurze inhaltsangabe in der beschreibung muss dringend mal überarbeitet werden.
ich hätte von ihr niemals darauf geschlossen, was ich jez lese (nicht dass es negativ gemeint wäre.)

es ist wirklich interessant und spitzt sich immer mehr zu. auf einige charaktere (shelk) könnte ich zwar verzichten^^° aber es macht das ganze doch irgendwie realitäsgetreuer, bezogen auf die ff7 welt


Von: abgemeldet
2011-07-14T17:01:18+00:00 14.07.2011 19:01
ich muss sagen, DAS kam wirklich ein wenig überraschend.

ansonsten hat man so langsam verstanden, das cloud ein kleiner emo ist. irgendwie sagt er das in jedem kapitel mindestens 3 mal xD
das nenne ich überzeugung!

schade, dass jedes gespräch mit tifa irgendwie in einem streit endet. und dass, wo sie wirklich nichts böses will. so kann man halt aneinander vorbeireden.
Von: abgemeldet
2011-07-14T16:36:03+00:00 14.07.2011 18:36
spannungsaufbau hasst du wirklich drinne, dass muss man dir lassen o.o

die erklärung tifas, warum gerade cloud DER held ist, finde ich ein wenig dürftig. und clouds einwende finde ich berechtigt.
ich glaube tifa geht die sache einfach falsch an und statt zu helfen, macht sie alles nur noch schlimmer.
auch wenn sie dass ja gar nicht will.

auch wenn du das thema vielleicht nicht angesprochen haben willst, so würde ich dir raten einfach mal nach einem beta leser ausschau zu halten.
du machst weiss gott nicht viele fehler, zumindest stören sie den lesefluss nicht unbedingt, aber einige einfache tippfehler können dadurch noch verbessert werden.
ich weiss selber, wie leidlich dieses thema ist. man selbst findet fast nie fehler...
Von: abgemeldet
2011-07-14T16:21:01+00:00 14.07.2011 18:21
da sitzt tifa direkt neben ihm und bietet ihre hilfe an... und er will sie nicht.
5 sekunden nachdem sie weg ist, fragt er seine toten freunde um hilfe?
cloud da stimmt eindeutig etwas nicht!

irgendwie musste ich das gerade denken, als ich das kapitel gelesen hatte.
ich weiss, dass es irgenwie nicht passt, aber manchmal entwickeln sich sollche gedanken bim lesen, besonders bei mir...

jetzt wissen wir also, das cloud unglücklich ist und sephiroth gewissermasen auch, das verspricht doch einiges!
Von: abgemeldet
2011-07-14T16:04:54+00:00 14.07.2011 18:04
an sich finde ich den prolog gar nicht schlecht. es ist selten einen richtig guten zu lesen zu bekommen.

er ist auf jedenfall ein guter anfang und macht den leser auf die nachfolgende geschichte neugierig.
mir persönlich fehlt nur irgendwie eine kleine anspielung darauf, was in der geschichte so passieren wird.
(oder ich habe es einfach nicht verstanden.)


Von:  EveTheDevil
2011-06-10T14:20:51+00:00 10.06.2011 16:20
Vincent rockt XDDD
Der alte Herr XDDDD
*lach*
Ich finds sie toll die FF <3
Weiter schreiben :D
Von:  EveTheDevil
2011-06-10T14:16:20+00:00 10.06.2011 16:16
Silberlöckchen? XDDDDDD
*lach*
*seph mit locken vorstell*
*prust*
*brav weiterles*
:D
Von:  EveTheDevil
2011-06-10T14:12:47+00:00 10.06.2011 16:12
Evil Genesis XDDD
*lach*
Anführer XDD
*angeal i-wo reinschieb*



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