Geh davon aus, dass mein Herz bricht von evaENERGY (Wenn meine Seele nicht mehr spricht, dann hab' ich diesen Kampf verlor'n.) ================================================================================ Kapitel 2: Ich will zurück zu dir --------------------------------- Schonwieder fühlte ich mich beobachtet, als mein Wecker klingelte. Als ich mich umsah, konnte ich jedoch nichts entdecken. Ich wechselte meine Kleidung und sah mir nochmal all meine Aufzeichnungen an. Dieses Mal würde ich die Prüfung zur Annahme für die Oberstufe auf jeden Fall bestehen, darin besteht kein Zweifel. Ich habe fast keine Stunde mehr gefehlt, dafür fehlte mir Inu Yasha... Ich packte all mein Schulzeug in meine Tasche und ging nach unten, um zu frühstücken. "Sag mal Kagome... Holt dich dieser Europäer jetzt immer ab?", nuschelte Souta. Ich sah ihn verwundert an. "Nein, warum sollte er?" - "Nun ja..." Meine Mutter lächelte und sagte, ich solle schneller essen, damit ich die Prüfung nicht verpasse. "Weil er mit seinem Motorrad da unten auf dich wartet." Ich lief rot an, stopfte das letzte bisschen vom Frühstück in mich hinein und stellte es in der Küche ab. "Banzaiii!", rief meine Familie, als ich total verlegen aus dem Haus stürmte. Und sie hatten recht. Marten stand wirklich dort und er hatte einen zweiten Helm bei sich. Er winkte mir zu. "Warum holst du mich ab?" Er lächelte und gab mir den Helm. "Nun ja, ich dachte, du wärst gerne etwas früher da, damit du nochmal alles durchgehen kannst und so..." Ich sah ihn schräg an und stieg dann wortlos auf. "Gut festhalten.", grinste er und ich tat, was er sagte. Sein Körper fühlte sich schön an. So warm und stark. Genauso stelle ich mir Inu Yashas Körper vor, wenn ich ihn... Als wir ankamen, bemerkte Hojo uns. Ich lächelte Marten zu und bedankte mich bei ihm. "Kagome? Warte mal!", rief er noch, als ich schon gehen wollte. Ich kam zurück und fragte ihn, was los sei. Marten griff meine Hand und zog mich zu sich heran, um mich dann auf die Wange zu küssen. Ich lief tomatenrot an. "Ich bringe dich nach der Prüfung nachhause und dann sprechen wir mit deinem Opa." Nur stotternd brachte ich einige Worte hraus. "Opa... erst... abends..." Marten lächelte. "Nun gut, dann bringe ich dich eben nur nachhause und komme dann später vorbei. Geh jetzt, sonst bist du unpünktlich." Ich drehte mich um und rannte ins Schulhaus, vorbei an Hojo. Ich bemerkte ihn nicht wirklich. Ich glaube, das hat ihn sehr verletzt. Kurz vor der Prüfung ging ich noch mal alles durch. Mir fiel auf, dass Hojo nicht da war. Wo konnte er nur sein? Er würde doch nicht die Prüfung schwänzen? Von Marten wusste ich, dass er zwar das Jahr mit mir beenden würde, aber er wiederholte sowieso, wegen seinem Länderwechsel. Aber Hojo? Ich seufzte. Bestimmt hatte er den Kuss gesehen, den Marten mir gab. Als ich daran dachte, wurde ich wieder unwillkürlich rot. Ich wünschte, Inu Yasha wäre er gewesen, nur in diesem kurzen Moment... Aber Inu Yasha ist nicht so. Nach der Prüfung war ich wieder gedankenverloren. Ich habe Hojo nicht mehr gesehen und Marten fuhr mich mit dem Motorrad nachhause. Seufzend gab ich ihm den Helm und drehte mich um, um die Treppe hinaufzulaufen. "Warte, Kagome.", sagte er und griff wieder einmal meine Hand. Diesmal zog ich sie zurück. "Bitte küss mich nicht noch einmal.", erwiderte ich wie ferngesteuert. "Tut mir Leid, ich wollte nur deinen Verehrer ein bisschen aufmischen... Wann kann ich heute Abend vorbeischauen?" - "Gegen 7.", sagte ich emotionslos und ging, ohne mich zu verabschieden. Ich weiß jetzt, dass ich keinen anderen will. Ich will Inu Yasha. Wie ein Geist schwebte ich in mein Zimmer und packte mir ein paar Sachen ein. Ich nahm das Diadem der Zeit und schwebte in die Küche. Auch dort packte ich mir Proviant ein. "Wo gehst du hin, Kagome?", fragte meine Mutter. Ich antwortete nicht, sondern rannte los. Mit diesem verdammten Diadem muss es doch klappen. Ich muss es schaffen, durch den Brunnen zu kommen. Ich halte es keine Sekunde länger ohne Inu Yasha aus. Ich will keinen anderen. Mutig krallte ich mich an dem Diadem fest, schloss die Augen und sprang in den Brunnen. Ich traute mich nicht, die Augen zu öffnen, bis ich auf dem Boden ankam. Nein. Nein... NEIIIIIIIIIIIIIN. Es hatte nicht geklappt. Es müssen wohl einige Tage vergingen sein. Ich saß im Brunnen. Ich war nicht mehr ich selbst. Meine Seele war zerfressen von Hass und Angst. Warum konnte ich nicht einmal Glück haben? "DIESES BESCHISSENE TEIL!", schrie ich und warf das Diadem zu Boden. Gerade als ich darauf treten wollte, hörte ich Martens Stimme. Zuvor waren auch Großvater, Souta und Mutter gekommen, aber ich habe auf ihre Stimmen nicht reagiert. Ich wollte nicht mehr Leben. "Warte, Kagome!", rief er. Dann sprang er zu mir herunter und griff mich an meinen total abgemagerten Armen. "Kagome, was tust du nur? Du kannst doch nicht drei Tage lang in einem Brunnen leben!" Drei Tage? So lange schon? Ich erwiderte nichts. Meine Stimme war wieder verschwunden, denn auch mein Mut war gegangen. Weitere drei Tage lag ich stumm im Bett und dachte nach. Ich konnte nicht schlafen und zum Essen musste man mich zwingen, damit ich nicht noch mehr abmagerte. Die meiste Zeit war Marten bei mir, aber auch Hojo kam mich einmal besuchen. Er sprach nicht viel und wenn er sprach, machte er mir Vorwürfe, dass ich ihn angelogen hätte. Als ich irgendwann sagte, dass der Name des Mannes, den ich liebe, weder Marten noch Hojo lautet, verließ er mich wieder. Ich verstand, dass er enttäuscht war. Und er tat mir Leid. Aber mein Schmerz war viel unerträglicher als seiner. "Dein Großvater hat mir alles über das Shikon no Tama verraten.", sagte Marten nach drei Tagen. Ich drehte meinen Kopf vorsichtig zu ihm hin und starrte ihn an. Er sah zum Diadem, welches leicht verbeult war, weil ich es mit Wucht auf den Boden gehauen habe. "Und er hat mir alles über den Brunnen verraten. Die Zeitreise, dich als Wiedergeburt und... Inu Yasha." Ich zuckte zusammen und kniff die Augen zu. Ich wollte seinen Namen nicht hören und ich wollte nicht an ihn denken. "Verzeih, Kagome.", flüsterte Marten. "Bitte öffne deine Augen wieder." Nachdem ich einen kurzen Moment gezögert hatte, tat ich, was er von mir verlangte. "Ich weiß jetzt, warum du nicht durch den Brunnen reisen konntest." Auf einmal schreckte ich hoch. "Wie? Warum? Sag es mir!!", brüllte ich und war fasziniert von meiner Stimme. "Das Diadem...", begann er, "Das Diadem ist ein Bannsiegel. Es versiegelt das Shikon no Tama und lässt seine Kraft nicht sichtbar erscheinen. Dies muss von einer sehr mächtigen Priesterin geschaffen worden sein, ich bin nicht in der Lage, dass Diadem zu zerstören." Achso, deswegen die Beulen. Ich seufzte. "Tja, leider passiert eben nie das, was man gerne hätte. Ich bin jedenfalls auch nicht in der Lage, das Siegel zu zerstören." - "Und was, wenn doch? Was ist, wenn die Priesterin jene war, deren Wiedergeburt du bist?" Ich stutzte und sah ihn an. Vielleicht hatte er recht. Kikyou war durchaus in der Lage, solch ein starkes Bannsiegel zu errichten. Aber ich schüttelte den Kopf. "Ich bin nicht so mächtig wie Kikyou. Lass mich jetzt allein." - "Nun gut.", erwiderte Marten und stand auf. "Überlege es dir noch einmal sehr genau. Das ist vielleicht die letzte Chance, deinen Geliebten wiederzusehen... Kagome." Er verließ mein Zimmer. Und das Haus. Und ließ mich mit Tränen zurück. "Kagome" Ich erschrak. "Kagome, glaub an dich" INU YASHA? "Kagome, du weißt, du kannst es schaffen. Du kannst das Bannsiegel lösen" Ich stand auf und rannte zum Fenster. Als ich es geöffnet hatte, war seine Stimme wieder verschwunden. "Inu Yasha? Inu Yasha! INU YASHAAAAAAAAAAA!" Meine Schreie hatten meine Mutter aufmerksam gemacht. "Kind, langsam machst du mir große Sorgen.", sagte sie und hievte mich aufs Bett, während ich heulend wimmerte. "Inu Yasha..." Ich wollte meiner Mutter keine Sorgen machen, aber ich ertrug das alles nicht mehr. "Mama..." Aufmerksam sah sie mich an. "Mama... kannst du mir... Pfeil und Bogen besorgen...?" Auf einmal sah sie erschrocken aus. "Was hast du damit vor?" Ich wimmerte immernoch sehr schrecklich, spürte meine Kräfte schwinden. "Ich will das Bannsiegel zerstören, damit... meine Seele nicht aufgesogen wird..." Erschrocken wich meine Mutter zurück und rannte aus meinem Zimmer. Ich hoffe, meine Bitte wurde erhört. Unter Erschöpfung schlief ich ein. Inu Yasha? Kagome, es ist schön, dich zu sehen. Du fehlst mir so sehr. Inu Yasha... Kagome, du hohle Nuss, du kannst doch aus eigener Kraft zu mir zurückkehren! Nein, Inu Yasha, das geht nicht... Kagome, ich liebe dich. Inu Yasha... ich... liebe dich auch... Ich erwachte. Eigenartiger Traum. Seit einem halben Jahr träumte ich von nichts anderem als von Inu Yashas Hass gegen mich und davon, wie er mich verstieß. Und diese Nacht träumte ich von unserer Liebe? Auf einmal blickte ich in sein Gesicht. Er sah mich an, erfüllt von Sehnsucht. Aber er versuchte, es mit gespielter Überheblichkeit zu verdecken. "Kagome", flüsterte er und ich wollte losschreien, doch er legte seine Finger auf meine Lippen. "Kagome... Du darfst niemandem verraten, dass ich hier war... Ich bin nur da, um dir etwas zu bringen." Nein, bitte geh nicht gleich wieder. Ich wollte etwas sagen, doch er hatte meine Stimme versiegelt. Bitte bleib bei mir, Inu Yasha. Ich begann zu weinen und konnte nichts mehr sehen. Inu Yasha. "Kagome, beruhige dich", sagte er und wischte dann meine Tränen mit seinem Kimono ab. "Hier hast du Pfeil und Bogen. Du musst das Diadem zerstören, denn es versiegelt das Shikon no Tama. Als wir Naraku zerstört haben, hat Kikyou es versiegelt." Also tatsächlich Kikyou. "Kikyou hat es in deine Zeit geschickt, weil sie dachte, es wäre sicher. Aber sie lag falsch. Etliche Dämonen sind nun auf dem Weg hierher und das kannst nur du verhindern, indem du das Diadem zerstörst und Shikon no Tama wieder freilässt!" Ich zuckte zusammen. "Warum lässt du das nicht Kikyou machen?" Er lächelte. "Dummerchen", spottete er dann, "Das kann nur eine Miko mit einem reinen Herzen." Ich schüttelte den Kopf. Auch mein Herz war von Hass zerfressen. Plötzlich küsste er mich. Einfach so. Ich glaube, für einen Bruchteil einer Sekunde setzte mein Herzschlag aus. Ich erwiderte den Kuss. "Du hasst mich nicht", nuschelte er in den Kuss hinein. Dann verschwand er. "Ich zähl auf dich!" War das alles nur ein Traum? Aber der Bogen war tatsächlich da. Ich wollte mich aufsetzen, doch ich war zu geschwächt. Marten betrat den Raum und brachte mir etwas zu Essen. "Nanu? Du bist ja wach?" Ich war verwundert. Sah er den Bogen und den Pfeil nicht? Bildete ich mir das vielleicht nur ein? Nein, ich hielt ihn in meiner Hand. Als Marten mir das Essen gab, legte ich ihn vorsichtig zur Seite. Ich würde ihn sicher brauchen. "Marten?" - "Ja?" - "Ich werde das Siegel zerstören." ***** Kapitel 2 - Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)