Schokolade & weiße Rosen von Xulina ================================================================================ Kapitel 2: Männergespräche -------------------------- Männer unter sich hatten auch mal ihre Schwierigkeiten. Aber für so etwas gab es ja Männergespräche. Und wo wurden richtige Männergespräche geführt? In einer Bar, auf dem Sportplatz oder einer Diskothek natürlich. In diesem Fall war es laut, stickig und es stank nach Alkohol und Zigaretten. Somit also die perfekte Atmosphäre. Es würde einiges über den Tresen gehen, wie man ahnen könnte. Schließlich wurde ausgiebig gefeiert. Die letzten zwölf Tage sind bereits überstanden und das Training macht doch langsam fortschritte, immerhin wurde das Großmaul dieses mal nicht zur Leiche und das galt es zu feiern. Auch der Sklaventreiber selbst hatte sich dazu überreden lassen, der kleinen Veranstaltung beizuwohnen. Eigentlich war er ja schon ziemlich umgänglich, so weit man ihm nicht auf den Wecker ging oder Eigentümer einer gewissen rot-blauen Kappe war. Daher hatte sich ein anderes Teammitglied dazu bereit erklärt ihn zu überreden und tatsächlich war dies von Erfolg gekrönt. Da saß der Miesepeter also an der Bar und beobachtete wie zwei gewisse Teammitglieder ihren Flirtfaktor zu steigern versuchen. Ein hoffnungsloser Fall. Bei dem Blondschopf war klar, dass dieser eigentlich mehr drauf haben dürfte. Es müsste nur die richtige kommen, dann wäre er sicher Feuer und Flamme, aber so begnügte er sich damit den Weltmeister im Bladen vom Weltmeister der dummen Anmachen zu trennen. Eine arbeitsintensive Sache, aber es schien ihm Spaß zu machen, also sollte er nur. Der vierte im Bunde wurde allerdings besonders in Augenschein genommen. Er wusste, dass dieser nichts dafür konnte, aber es bildete sich grundsätzlich ein Hühnerstall um ihn. Wie dessen Freundin darauf reagierte wusste der Eisklotz nur zu gut, doch dieser junge Mann konnte nicht einfach abblocken und kühl ignorieren, was um ihn umschwirrte, so wie er selbst es ohne Probleme tat. Er musste immer und zu jedem nett sein. Vermutlich könnte ihm Medusa persönlich gegenüber stehen und er würde trotzdem lächeln und mit ihr ein nettes Gespräch führen. So war er nun einmal. Schließlich löste sich der Hühnerstall aber doch etwas auf. Somit war der Überredungskünstler doch endlich befreit und gönnte sich erst einmal etwas an der Bar. Solche Diskussionen sind anstrengend und machen Durstig. Die skeptischen Blicke des Oberhaupts entgingen ihn hierbei keinesfalls. „Ist irgendwas?“, verwirrt und allem Anschein nach völlig Ahnungslos, sah er zu ihm rüber doch der Führer wendet nur desinteressiert den Blick ab. Der andere wendete sen Blick nach oben und zupft schließlich an seinem Stirnband. „Ist was verrutscht?“, schließlich checkte er sein Outfit und die Frisur ab, „Vielleicht der Zopf?“ Wenn das seine größte Sorge sein sollte, müsste der Eisklotz ihn wohl doch aufklären. „Sie bringt dich um, wenn sie das rausbekommt.“ Der folgende Blick verriet, dass er nun also doch verstanden hatte. Doch weit gefehlt zog er jetzt nicht schuldbewusst den Kopf ein, sonder lächelt nur eingeschüchtert. „Da hast du Recht, aber was soll ich machen? Das selbe wie du?“ Der darauf folgende Blick sagte alles, aber der junge Mann wollte den Damen gegenüber nicht unhöflich sein. Schließlich putzten sie sich so gut heraus und waren wirklich eine Augenweide für sich, aber er war halt schon vergeben und musste sie damit vertrösten. Denn den Ärger mit seiner Freundin würde er sich nicht antun wollen. „Ich wollte dich nur Warnen“, ein bisschen schnippisch schien er nun doch zu sein, was der andere mit einem Lachen abtat und dem Häuptling einen leichten Schlag auf den Rücken gab, wie einem Kind, das sich verschluckt hatte. Anscheinend war dies doch etwas zu übermütig, denn noch im selben Augenblick hätte ihn der Blick des eisigen Mannes fast zur Salzsäule erstarren lassen. Wie gefährlich es war ihn zu berühren, hatte er in seinem Eifer fast ganz vergessen. Anscheinend hatte er doch schon einiges intus. Sicher aber nicht so viel wie die lallenden Partybrüder auf der Tanzfläche. Das Flirttraining war also auch schon beendet. Somit war davon auszugehen, dass der kleine nächtliche Ausflug bald beendet würde. Ihr Laptopfreak hatte sich ja schon vor Mitternacht verabschiedet, irgendeine Ausrede fiel ihm immer ein, bevor man auf die Idee kam ihn abfüllen zu wollen. Endlich reichte ihn der Barkeeper das heißersehnte Getränk , welches er dankend annahm um seine Stimmbänder abzukühlen, die anscheinend vom ganzen Labern heiß gelaufen waren. Dennoch änderte dies anscheinend nichts an seiner Gesprächigkeit. „Wie läuft es eigentlich bei dir so? Alles in Ordnung im Liebesleben Hiwatari?“ Nun musste der andere doch deutlich über diese Sinnlose frage schmunzeln. „Als ob du nicht der erste wärst, der was erfahren würde.“ Wieder muss er lachen. Wie gut er die Flamme des Eisklotzes doch kannte, aber dennoch überraschte sie ihn immer wieder mit Veränderungen, die er an ihr vorher nie bemerkt hätte. Wer dachte sich schon dass grade die beiden irgendwann mal zusammen kommen würden? Zu Anfang haben sie sich schließlich hauptsächlich über einander aufgeregt oder gegenseitig ignoriert. „Ihr seid schon ein merkwürdiges Pärchen.“ „Das musst grade du sagen.“ Ein Volltreffer wie es von ihm bekannt war. Spitze Zunge und meist Sachlich. Wie man es mit einem solchen Typen auf Dauer aushalten könnte, würde er wohl nie verstehen. Grade brachte ihm seine Denkstube das gesuchte Gegenargument, da stand der andere auf und beendet damit vorzeitig das Gespräch. „Trink aus. Ich fange unsere besofski-Brüder ein.“ So weit zum sachlichen Typ. Die beiden anderen schienen grade wohl über die Strenge zu schlagen. Damit war der Abend also gelaufen. Immerhin nahm der Kapitän nun selber das Ruder in die Hand. Also war sein Kumpel nun lieb und tat was ihm geraten wurde. Sie würden eh gleich noch einen kurzen Abstecher machen. Allerdings an einen Ort wo es nicht stank, wo kein Alkohol in Massen über den Tresen floss und mehr Licht war. Der Abend ging vorbei und der Tag brach an. In der nähe des Flughafens gab es eine Halle, dort duftete es intensiv und wundervoll nach Frühling. Dieser Geruch würde in wenigen Stunden hoffentlich ein paar leuchtende Augen hervorrufen und vor allem einen schönen Tag einläuten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)