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DC – MDCT meets CIB (2013)

Little head-theater
von

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Epilog

Epilog
 

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt.
 

Oft enden diese Reisen anders als man es sich vorstellen könnte. Wir sind auf der Suche nach Antworten. Antworten, die wir nur von einer Person erhalten können. Doch das ist nicht wahr. Die Antwort auf all unsere Fragen liegt nicht in einer Person. Sondern in allen Personen, die uns umgeben und auch nur annähernd das durchgemacht haben, was einem selbst wiederfahren ist. Diesen Menschen zu begegnen ist ein großes Glück und bringt letztlich mehr,als mit der Person an sich zu sprechen. Denn das führt nur zu Schmerzen. Reden wir jedoch mit verwandten Geistern, so kann dies sehr befreiend sein. Und uns eine Stütze für den kommenden Weg sein. Denn alles hat irgendwann ein Ende. Man muss es nur sehen. Und akzeptieren.
 

Jede Enttäuschung, wenn sie nur endgültig ist, bedeutet einen Schritt nach vorn.
 

Nur kann ich nicht loslassen. Ich kann nicht das loslassen, was meinem Leben einen Sinn gegeben hat. All die Jahre über. Aber ich kann versuchen, es etwas von mir zu drücken. Und etwas Abstand zu gewinnen, ohne es jedoch gehen zu lassen. Den Dingen einfach seinen Lauf zu lassen und darauf zu warten, dass das Schicksal entscheidet, dass wir wieder zusammen finden werden. So wie es immer bei Seelenverwandten ist.
 

Gez.

Pacey John Witter / Charles James Anderson

Kapitel 1

Kapitel 1
 

DC - MDCT
 

2 Jahre… So lange war es schon her seit Tasha gegangen war und seit diesem Tag, dachte Pacey an nichts anderes, als an jenen Tag. An dem Tag an dem sie ihm sagte, dass sie ihren Sohn über alles liebte und sich in ihrer E-Mail noch einmal zu bestätigen, sich letztlich aber die letzten 2 Jahre nicht einmal bei ihm zu melden. Wo war da bitte die Liebe? Hatte er mit diesem Betrug damals so viel zerstört, dass sie ihn nicht mehr anrief, um sich wenigstens nach ihrem Sohn zu erkundigen? Jeden Abend nachdem er Brian zu Bett gebracht hat und sich in sein Bett gelegt hatte, dachte er darüber nach. Über die vergangenen 2 Jahre. Über ihre nicht 6 monatige Beziehung, die jedoch alles für ihn bedeutet hatte und über den Antrag, denn er ihr eine Woche vor ihrer Trennung machte. Und schmerzlicher Weise drang daraufhin immer wieder diese eine Nacht in sein Gedächtnis. Diese Nacht war unvergesslich, aber nicht im positiven Sinne. Denn in der Nacht hatte er alles verloren, was ihm wichtig war. Naja, fast alles. Denn letztlich hatte er seinen Sohn nun doch bekommen. Doch seine Beziehung mit seiner Seelenverwandtin hatte er für immer verloren.

Er hatte oft nachgedacht, sie nicht einfach mal anzurufen. Sie zu fragen, wieso sie ihn nicht anrief, um sich nach ihrem Sohn zu erkundigen. Er könnte ihr auch eine E-Mail schreiben. Hauptsache er nahm irgendwie Kontakt zu ihr auf. Denn er wusste ja nicht, dass sie Dawson, Jen und ihre Eltern jeden Tag anrief, um sich nach ihrem Sohn zu erkundigen. Dass ihre Worte ehrlich waren und sie ihren Sohn wirklich abgöttisch liebte. Auch wenn Pacey daran nie wirklich zweifelte, so wollte er doch Antworten haben. Und die konnte nur sie ihm liefern. Doch seine Bemühungen eine E-Mail zu schreiben oder einfach ihre Nummer zu wählen schlugen immer fehl. Denn er wüsste nicht, wie sie reagieren würde. Sie konnte ihm so immer aus dem Weg gehen, wenn sie wollte. Einfach auflegen oder die Mail einfach löschen, dass lag nun mal in ihrer Hand. Und es gab nur einen Weg, um das Fehlen einer Reaktion, auf seine Frage zu verhindern. Er musste hin. Er musste nach Hawaii und sie dort zur Rede stellen. So einfach war das. Oder vielleicht doch nicht? Denn auf diese Weise gab es auch für ihn keine Chance mehr, sich zu drücken. Er müsse die Wahrheit dann einfach akzeptieren, so wie sie war und nicht anders. Wenn sie ihm antwortete, so gab es wie bei allem was geschrieben steht die Möglichkeit, es einfach anders zu deuten, als es in Wirklichkeit war. Bei einem Telefonat gab es dieses Problem ebenfalls, auch wenn die Chancen auf Missdeutung nun geringer waren. Wenn er ihr aber gegenüber stände, gäbe es nur die eine Deutung. Es gäbe keine Möglichkeit einfach nicht zu reagieren. Oder etwas miss zu verstehen. Es war ein ewiges für und wider und trotzdem traf er letztlich die Entscheidung zu fliegen. Er musste es einfach versuchen.
 

So packte er am Donnerstagabend seine Sachen und wurde von seinem Freund Dawson dabei gestört. „Hey Pacey, was machst du da? Willst am Wochenenden irgendwo hin mit dem Kleinen?“ fragte sein Freund doch recht beunruhigt, denn es war nicht so klar, was Pacey im Schilde führte. Denn normalerweise sprach er vorher mit Dawson darüber, wenn er mit dem Kleinen wohin ging. Doch Pacey schüttelte den Kopf. „Nein Dawson, ich gehe nirgendwo mit Brian hin. Ich werde alleine fliegen. Morgen gleich nach der Schule und Montag werde ich pünktlich wieder da sein. Pass bitte die drei Tage gut auf ihn auf. Und um deine Frage, ob ich dich darüber auch noch informieren wollte, vorzugreifen: Ja… Das wollte ich. Allerdings erst morgen. Denn dann hättest du nicht versuchen können mich aufzuhalten.“ Erklärte der Brünette kurz ohne dabei genau zu sagen, wo es hin ging. Doch das war nicht nötig. Das ahnte Dawson schon anhand der Formulierung und Umschweife mit denen sein Freund sprach. So trat Dawson vor Pacey, da dieser sich schon wieder weggedreht hatte. „Pacey, ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist. Im Gegenteil. Aber ich schätze das weißt du, sonst hättest du gerade heraus gesagt, dass du nach Hawaii fliegst zu Tasha.“ Pacey hielt in seiner Bewegung inne und richtete seinen Blick gen Boden. „Dawson, ich will einfach mit ihr reden. Von Angesicht zu Angesicht. Kannst du das nicht verstehen?“ Er hob den Blick und sah nun Dawson ins Gesicht. Natürlich konnte dieser seinen Freund verstehen. Wie auch nicht? Immerhin war er ein Teil des Problems, denn er sagte Pacey nichts von Tashas Anrufen. Deshalb konnte er nur hoffen, dass es nicht zu einer Katastrophe werden würde. Denn ausreden konnte er es ihm eh nicht mehr. Das lag nicht in seiner Macht. Also nickte Dawson leicht seufzend, sah ihn aber durchdringend an. „Okay, Pacey, ich passe auf Brian auf. Aber versprich mir bitte, dass du nichts anstellst, was die Sache noch verschlimmert, okay?“ Kurz schwieg Pacey, nickte dann aber ebenfalls und machte seine Tasche zu. „Okay, ich versprechs. Auch wenn ich nicht weiß, wie ich die Sache schlimmer machen könnte. Immerhin spricht sie ja jetzt schon nicht mehr mit mir. Was wäre davon bitte die nächste Stufe?“ Dawson schwieg. Die Antwort lag irgendwie auf der Hand, doch würde Tasha das sicher nicht machen. Denn das einzige was für Pacey wohl noch schlimmer wäre, als das Tasha nicht mit ihm sprach, wäre wohl wenn sie ihm, dass Kind wegnähme. Aber da müsste Pacey schon reichlich Mist für anstellen. So verging der Abend und nach eine kurzen Gespräch mit seinem Sohn am nächsten Morgen und nachdem die Schule vorbei war, machte Pacey sich auf den Weg zum Flughafen und flog nun Richtung Westen nach Hawaii.

Kapitel 2

Kapitel 2
 

CIB
 

„14 Jahre! 14 lange Jahre kenne ich sie schon und nun, nachdem wir so viel miteinander erlebt haben, muss es so enden?! Wieso, Jesse, wieso?“ Charly war an diesem Morgen aufgebracht rüber ins Haus der Tanners gelaufen, nachdem er gesehen hat, wie Liam und DJ weggefahren sind in die Stadt zum Shoppen. Er musste endlich mit jemandem reden. Und deshalb kam er zu Jesse, da dieser schon seit Jahren daran dachte, dass die beiden irgendwann zusammen kommen würden. Aber dem würde sicher nie so sein, nach CJ‘ s Auffassung. Jedenfalls dachte er das, bis noch vor seiner 4-wöchigen Reise nach SF. Doch seit er wieder hier war, seit er DJ mit Liam sah und spürte, wie stark diese Bindung war und wie schwächer ihre dadurch wurde, drang ihm immer mehr ins Gedächtnis, er könne vielleicht wirklich etwas mehr für sie empfinden, als nur die unerschütterliche Freundschaft, die die beiden haben. Und deshalb wollte er sich jetzt dem Menschen anvertrauen, der schon vor Jahren das prophezeite, was nun endlich eingetreten war. Obwohl das Wort endlich sicher ziemlich fehl am Platz war, denn hatte es wenig wert, wenn sich nur einer der beiden Parteien solcher Gefühlen bekennt. Doch war es erst einmal an Jesse zu verstehen, was der aufgebrachte, mittlerweile 18-jährige, genau meinte. So legte er beruhigend die Hände auf Charly‘ s Schultern, da dieser aufgeregt im Raum auf und ab lief. „Jetzt beruhige dich doch erst einmal und sag mir was los ist. Was soll enden? Dann kann ich dir vielleicht auch sagen, wieso das passiert.“ Charly seufzte. Klar, das was er sagte, musste jetzt erst einmal vollkommen verwirrend klingen. Er atmete einmal tief durch, sodass Jesse die Hände von seinen Schultern nahm und Charly sich auf die Küchentheke setzte, während Jesse einen Stuhl rumdrehte und sich verkehrt herum draufsetzte. Er sah Jesse an, seufzte doch dann erneut, ehe er wieder aufstand und erneut im Raum auf und abwanderte. „Was los ist willst du wissen? Es ist passiert Jesse. Es ist eben das passiert, was du schon vor so vielen Jahren vorhergesagt hast. Und ich kann es nicht ändern. Ich kann nicht einfach darüber stehen oder es einfach verdrängen, nein das geht nicht, denn es ist allgegenwärtig. Es ist da, wenn ich sie sehe, mit ihr spreche oder einfach nur an sie denke. Jetzt zum Beispiel gerade in diesem Moment ist es wieder da. Dieses eigenartige Gefühl im Bauch. Eine Mischung aus… Ja ich weiß auch nicht… Es ist so… AHRG! Ergibt das einen Sinn?!“ Bei den letzten zwei Sätzen hatte er gestoppt und sich die Haare gerauft. Jesse hatte dem Ausdruck des Jungen nur gelauscht, doch hatte er nun schon eine vage Ahnung, worum sich die Gedanken des Knaben drehten. So stand er auf und stellte sich wieder vor CJ, der immer noch im Raum stand. „Also jetzt ganz langsam und von vorne. Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei deinem Problem um eine junge Dame handelt, die wir beide nur allzu gut kennen?“ – „Ja.“ – „Und gehe ich ebenso recht in der Annahme, dass die Prophezeiung von der du spricht, die ist, dass ich immer meinte, dass ihr irgendwann zusammen kommt?“ Nun zögerte CJ, antwortete aber nicht direkt, sondern schüttelte eher den Kopf. „Dann meinst du wohl eher, dass einer von euch Gefühle für den Anderen entwickeln wird.“ – „Ja.“ CJ Stimme klang leise und ein Stück weit reumütig, obwohl es dafür keinen Grund gab. So nickte Jesse nur leicht und seufzte etwas. „Und ich schätze mal, dass dieser jemand du bist, so wie ich das hier eben rausgehört habe und da DJ gerade mit ihrem Freund weg ist.“ Charly seufzte. Wieso musste dieser letzte Satz so schmerzen. Sie hatte vorher schon Freunde. Doch war es damit nie so ernst, wie dieses Mal. Und wahrscheinlich lag da das Problem.

Da der Teenager nun schon so lange beharrlich schwieg, wagte Jesse noch einmal einen Ansatz. „Ich nehme an, sie weiß noch nichts von ihrem Glück.“ CJ seufzte, löste sich aber von Jesse und setzte sich auf den Küchenboden und lehnte sich an die Wand ein Bein aufstellend. „Nein, natürlich nicht. Ich meine, selbst wenn ich es ihr sagen würde wollen, so würde das voraussetzen, dass wir mal miteinander reden. Was, wie du selbst vielleicht mitbekommen hast, in letzter Zeit nicht mehr so häufig vorkommt. Jedenfalls nicht mehr unter vier Augen. Aber es ist nicht nur das. Ich meine wie oft hast du mich die letzten Wochen, seit ist aus San Francisco zurück bin, hier gesehen?“ Jesse hatte sich vor ihn gehockt und musste sich eingestehen, dass es wirklich nicht mehr so oft war, wie er es gewohnt war. „Naja… Oft…“ – „Ja, aber eben nicht mehr so oft. Vor allem die letzten Tage nicht. Denn irgendwas… irgendwas hält mich davon ab. Es tut irgendwie weh, sie so mit Liam zu sehen. Verstehst du? Klar war ich schon im Camp eifersüchtig, aber das ist doch normal, oder? Immerhin bin ich doch ihr bester Freund, jedenfalls war ich das Mal und plötzlich heißt es immer Liam hier, Liam da. Das machte mich schon dort fertig. Aber ich hatte so das Gefühl, dass es so sein musste. Dass sie mir als Freundin fehlt. Nicht mehr und nicht weniger.“ Jesse lauschte ihm, denn er wusste worauf es hinauslaufen würde und er überlegte sich innerlich schon einen Rat. „Und wirst du es ihr sagen?“ hakte Jesse nach, als CJ schwieg. Doch er regte sich nicht, sondern dachte lieber nach. Viele Minuten lang saß er schweigend da, ehe er sich zu einer Antwort bemühte. „Wenn ich wüsste, dass es sich lohnen würde. Wenn ich doch nur vorher schon wissen könnte, wie die Sache ausgeht. Und ob dieses Unterfangen eine Chance hätte. Vielleicht dann.“ Leicht nickend betrachtete Jesse den Knaben vor seinen Füßen. Doch legte sich ein leichtes Schmunzeln auf seine Lippen. „Also im Endeffekt willst du nichts anderes, wie jeder Mann, der einer Frau sagen will, dass er sie liebt. Du willst eine Antwort ohne vorher zu fragen. Doch Charly… So etwas gibt es nicht. Nicht im Film… Und auch nicht in der Wirklichkeit.“ – „Ja, aber wie kann ich mir sicher sein, dass es das wert ist zu riskieren. Wenn ich es ihr sage, dann kann das alles kaputt machen… Oder es kann alles gut werden, wobei letzteres eher unwahrscheinlich ist. Ich meine… Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob das was ich fühle vielleicht einfach nur die enge Verbindung ist, die schon immer zwischen uns war, diese unerschütterliche Freundschaft, ob es nur eine gewisse Verliebtheit ist, die sich aus der Angst heraus manifestiert, sie zu verlieren und sie nur so an mich binden zu können… Oder ob es nicht doch die wahre Liebe ist… Die Art von Liebe für die es wert ist zu kämpfen.“ Er machte eine lange Pause, ehe die sowieso schon im Raum stehende Frage stellte. „Was meinst du Jesse? Ist es wirklich Liebe?“

Kapitel 3

Kapitel 3
 

DC – MDCT / CIB First contact
 

Er hatte es tatsächlich getan. Er war um 11 am in Boston abgeflogen und 9 Stunden später landete er auf Hawaii. Sofort stiegen wieder Erinnerungen in ihm auf. Schon auf dem Flughafen und den ganzen Flug über. Erinnerungen an seinen ersten Besuch und an den damaligen Grund dafür. Der Grund, welcher nun 9 Stunden von ihm entfernt gerade wohl ins Bett gebracht wurde, während Dawson versuchte dem 2-jährigen Jungen zu erklären, wieso er ihn alleine schlafen legte und sein Vater nicht da war. Schon jetzt bereute er diese Entscheidung, was in ihm den Drang aufsteigen ließ, sich einfach ins nächste Flugzeug nach Hause zu setzen. Doch war er schon so weit gekommen, dass er diesen letzten Schritt auch noch machen müsste, wobei ihm noch nicht klar war, dass es noch weitaus mehr Schritte waren, als er annahm.

Auf Hawaii war es erst 14 Uhr. So hatte er genug Zeit noch zu ihr zu gehen. Auch wenn sein Rückflug erst am Sonntag ging, so wollte er doch so schnell wie möglich mit ihr sprechen. Denn das gab ihm die Möglichkeit, egal was bei diesem Gespräch auch herauskommen würde, noch zu verarbeiten, ehe er in sein altes Leben zurückkehren konnte. Er verließ nun also das Flughafengelände und sah sich um. Schnell hatte er gefunden wonach er gesucht hatte. Den Taxi Stand. Schnellen Schrittes lief er auf eben jenen zu, stieg in eines von ihnen ein und nannte dem Taxifahrer die Adresse von Tashas Haus. Die Fahrt dauerte eine Weile. Zu lange für seinen Geschmack, denn sie bot ihm die Gelegenheit darüber nachzudenken, was er hier tat. War es wirklich richtig? Naja, immerhin war es nicht das erste Mal, dass er seiner verflossenen Liebe nachjagte. Aber genau das war der Knackpunkt an der Geschichte. Die Liebe. Wie sie schon immer alles in seinem Leben dominiert hatte, seit sie in sein Leben getreten ist. Doch gibt es für sie keine allgemeingültige Definition. Woher kann ein Mensch wissen, ob das, was er für einen anderen Menschen empfindet, wirklich Liebe ist.
 

Ein Schriftsteller schrieb einst: Liebe ist langmütig, Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie ist nie ungehörig, sie ist nie selbstsüchtig, sie lässt sich nicht zum Zorn reizen, sie trägt das Schlechte nicht nach. Liebe erfreut sich nicht am Unrecht, sondern an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles und hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. So beschreibt Cody McFadyen in seinem Buch „Das Böse in uns“ den Begriff den wir Normalsterblichen als Liebe beschreiben. Doch genau hier liegt das Problem. Liebe ist kein Begriff. Und Liebe ist nie rational. Denn wäre sie das, dann könnte sie uns nicht dazu bewegen, all die Dinge zu tun, die wir tun. Sei es für Liebe zu sterben oder zu morden. Oder sei es einfach die Tatsache, dass ein Mensch einen ganzen Kontinent überquert nur um ein simples Gespräch zu führen, welches man auch problemlos über das Telefon führen könnte. Liebe führt einen Menschen dazu über sich selbst hinaus zu wachsen und Dinge zu tun, die ohne Sinn und Verstand sind, sondern einfach nur vom Gefühl geleitet werden. Das alles und noch viel mehr ist Liebe. Und sie in einfachen Worten zu beschreiben, liegt weder in der Hand eines Menschen, noch in der Hand einer ganzen Ansammlung ihres gleichen. Selbst für Gott, den Allmächtigen, wäre dies ein aussichtsloses Unterfangen. Denn es würde immer jemanden geben, der dagegen protestiert, weil die Dinge bei ihm anders liefen und es trotzdem immer noch die wahre Liebe ist.
 

Letztlich fand Pacey keine Antwort. Denn war er sich einer genauen Frage nicht bewusst. Er hatte einfach zu viele im Kopf, wobei jede es wert war, irgendwann einmal beantwortet zu werden. Doch nicht jetzt. Denn das Taxi hielt und der junge Mann stieg nun aus, bezahlte den Mann und sah dem Taxi hinterher, ehe er sich zum Haus umdrehte und sich ehrlich die Frage stellte, was genau er jetzt hier wollte. Klar, er wollte Antworten, doch um diese Antworten zu kriegen, musste er sich nicht nur einer direkt Frage klarwerden, sondern auch den Mut finden, jetzt den Weg zur Tür zu schreiten und auf die Klingel zu drücken. Jetzt wurde Pacey zum ersten Mal richtig bewusst, dass es wirklich noch einiger Schritte bedarf, ehe er sagen konnte, am Ziel zu sein.

Er stand mit Sicherheit ein geschlagene halbe Stunde vor dem Haus. Eine gekonnte Formulierung war ihm trotzdem nicht in den Sinn gekommen. Nicht mal ein lockerer Spruch würde ihm spontan einfallen, so wie man es von ihm gewohnt war. Doch es hatte wenig Wert, wenn er jetzt weiter hier dumm in der Gegend stehen würde. Denn so lief er nur Gefahr in irgendeinen peinlichen Moment zu geraten, wenn sie aus dem Haus kam oder gerade auf dem Weg hinein war. So hatte er die Spontanität auf seiner Seite.

Er machte sich also Schritt für Schritt auf den Weg zu der Tür, die, obwohl sie so nahe war, doch unendlich weit entfernt schien. Jeder Schritt kam ihm vor, als würden Stunden vergehen. Die Zeit zog sich hin, wie Gummi. So zäh und hartnäckig. Als er es dann aber endlich schaffte, stand er vor der Tür, atmete tief durch, während er nervös die Hände aneinander rieb, schließlich seine Tasche noch einmal richtig schulterte, ehe er schließlich einfach über seinen Schatten sprang und klingelte. Für eine Sekunde lang hielt er die Luft an, denn ihm war so, als würde ein Geräusch hören. Aber nichts. Es folgte keine Reaktion. So klingelte er erneut. Dasselbe Resultat. Er fragte sich, ob sie wohl wirklich einfach nicht da war oder ob sie ihn gesehen hatte und sich weigerte ihm die Tür zu öffnen. Aus irgendeinem Grund hielt er den letzten Grund für wahrscheinlicher, denn nun klopfte er laut, rief sogar einmal ihren Namen und bat sie lautstark doch bitte die Tür zu öffnen, wenn sie da ist und klingelte ein paar Mal hintereinander Sturm. So bekam er gar nicht mit, dass hinter ihm auf der Straße ein Motorrad hielt, auf welchem ein blonder junger Mann mit seiner Gitarre auf dem Rücken saß und Pacey nun fragend musterte, bis dieser es kurzzeitig aufgab und sich mit der Hand übers Gesicht fuhr.

CJ grinste nur und sah weiterhin zu Pacey, der nun wieder im Begriff war zu klingen. „Hey hör mal, wenn keiner aufmacht, wird wohl auch keiner da sein.“ Als Pace nun die fremde Stimme hörte, drehte er sich erschrocken um, sah CJ an und runzelte die Stirn. „Ach was, sag bloß. Aber was geht es dich den an, wenn ich mir hier die Füße platt stehe und die ganze Nachbarschaft wachklingle, in Hoffnung, dass sie sich nur im Haus verschanzt und mir einfach nicht öffnen will.“ CJ musste nun doch schmunzeln. Irgendwie hatte der Gedanke des Brünetten doch etwas. Es hatte etwas von Realitätsentfremdung und von der unwahrscheinlichen und willkürlichen Hoffnung, eines der Liebe verwiesenen jungen Mannes. Eines Gefühls, welches dem Blonden nicht fremd war. So zuckte er nur mit Schultern, ehe er Pacey eine Antwort gab. „Du hast Recht, es geht mich nichts an. Ich dachte mir nur, ich könnte dir das mit auf den Weg geben. So als… kleinen Denkanstoß, wenn du verstehst. Klar ist das eine Möglichkeit, die du da siehst, doch sei mal ehrlich… Ist das auch die Wahrscheinlichste?“ In seinen Worten lag irgendwas provozierendes, aber überwog schließlich doch das Fünkchen an Wahrheit, was darin steckte. Das musste Pace sich eingestehen. Tasha war schließlich niemand, der viel Zeit zu Hause verbrachte. Normalerweise war sie wahrscheinlich am Strand mit ihren Freunden und natürlich mit Sicherheit auch Steven und Nick. Zwei Leuten denen er jetzt sicher nicht begegnen würde wollen. So musste nun aber auch er grinsen über CJ‘ s Kommentar. „Ja, ich schätze du hast Recht. Es wohl wahrscheinlicher, dass sie einfach nicht da ist, als sie sich da drin verschanzt, weil sie mich zufällig gesehen hat.“ Er schulterte nun wieder seine Tasche, die er zuvor auf den Boden gestellt hatte. „Ja, das sehe ich mal genauso. Aber bei dem Gedanken an ein Mädchen fällt es einem schwer, irgendwie objektiv zu bleiben.“ Pacey musste lachen. Unglaublicher weise war ihm hier ein verwandter Geist begegnet. So lief er den Weg bis zur Straße runter und blieb bei Charly stehen. „Ja, ja, wem sagst du das. Klingt ganz so, als würde es dir nicht anders gehen.“ Nun musste auch Charly lachen. Diese Begegnung war schon sonderbar. Doch nickte er. „Ja, durchaus. Aber was anderes als die Frauen schaffen es, einen Mann so zu beschäftigen. Ich bin übrigens Charly. Kannst mich aber auch CJ nennen, wenn du willst.“ Charly reichte Pacey nun die Hand. Dieser grinste leicht, denn CJ‘ s Kommentar war durchaus zutreffend. „Freut mich. Ich bin Pacey.“ Entgegnete dieser ihm nun und gab ihm ebenso die Hand. Nachdem sie wieder voneinander abließen, sah Pace noch einmal zurück zum Haus. Wenn sie unterwegs war, hatte es nicht sonderlich viel wert hier zu bleiben. Er sollte später wiederkommen. Er hatte bis Sonntag Zeit. „Tja, wie es aussieht, kannst du hier jetzt erst einmal nicht viel erreichen. Was hältst du davon, wenn ich dich mit in die Stadt nehme und wir was essen gehen. Ist auf jeden Fall besser, als hier herum zu sitzen und zu warten das sie kommt und ihr mit Sicherheit ein nicht ganz so angenehmes Gespräch führen könnt.“ Nun runzelte Pacey doch fragend die Stirn. Er schien richtig zu sehen, was in seinem Kopf vorging. Pacey jedoch war diese Gabe nicht gegeben. Doch nickte er schließlich, ehe er auf das Motorrad stieg und die beiden Männer losfuhren.

Kapitel 4

Kapitel 4
 

Irgendwie war es schon sonderbar. Er wollte zu Tasha. Wollte Antworten auf unklare Fragen. Und nun saß er hinter diesem Fremden auf dem Motorrad auf dem Weg sonst wohin. Wie war er nur in die Situation gekommen? Naja ganz einfach. Er hatte eine dumme Endscheidung getroffen. Er hatte Capeside verlassen und war überstürzt nach Hawaii geflogen. Und wofür das Ganze? Nur um sich letztlich eh nicht zu trauen, an ihre Tür zu klopfen und sie all die Fragen zu fragen, die ihm wirr durch den Kopf schwirrten. Und sicher würde er sich damit keinen sonderlich großen Gefallen tun, denn zu 99.99% würde dies in einem heftigen Streit enden, dessen Ausgang ungewiss war. Also was hielt ihn davon ab, einfach wieder zu gehen? Stolz? Neugierde? Der Wunsch sie wiederzusehen, egal wie weh es tat? Wollte er wirklich mit ihr sprechen oder wollte er sie einfach nur sehen?

Solange er keine Antworten auf diese Fragen hatte, war es wohl zwecklos irgendetwas zu unternehmen. Besser wäre gewesen, er hätte sich alles dies gefragt, als er noch nicht hier war. Das hätte ihn vielleicht letztlich viel Zeit, Geld und Mühe erspart. Doch nun war er hier und er war diesem eigenartigen jungen Mann begegnet.

Noch wusste Pacey nicht recht, was er von der Begegnung halten sollte. CJ schien ihn wie kein Zweiter zu verstehen. Er schien eine ähnliche Situation zu leben. Denn wusste er vorhin genau, was zu sagen war und das was er sagte, rührte aus Erfahrung her oder aber immerhin aus innerer Einsicht. Und da schien er Pacey um einiges voraus zu sein. Denn von einer solchen Einsicht war der Brünette noch Jahre entfernt. Jedenfalls schien es ihm so. Für den Moment hatte Pacey das Gefühl einem verwandten Geist begegnet zu sein. Jemandem der ihn sicher bei seinen Problemen unterstützen konnte. Und wer weiß. Vielleicht konnte Pace ja auch ihm helfen
 

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Als Pacey aufstieg und sicher saß, fuhr er los. Er musste sich zwar aufs Fahren konzentrieren, doch hatte er trotzdem genug Zeit, um ebenfalls etwas nachzudenken. Er fragte sich, wieso er Pacey mitgenommen hatte. Klar war Charly ein netter, junger Mann, doch gab es keinen offensichtlichen Grund den brünetten Knaben mitzunehmen. Außer diesem einen kleinen, aber entscheidendem Detail. Nämlich die Situation in der er sich augenscheinlich befand. Denn schien er hergereist zu sein. Wahrscheinlich von weit her. Und das allem Anschein nach um einer verflossenen Liebe nach zu laufen. Oder offenbar mit ihr zu sprechen. Er wusste nicht, wie seine Vergangenheit war. Er wusste nicht, was Pacey auf sich genommen hatte und was er alles hinter sich lassen musste, nur um ein Gespräch zu führen, was offensichtlich nicht stattfinden würde.

Denn CJ war nicht dumm. Pacey wirkte aufgebracht, als er an die Tür klingelt, klopfte und wie wild rumschrie. Ihm war bewusst, dass er dies wohl nicht getan hätte, wenn er wirklich daran geglaubt hätte, dass sie da ist. Denn war seine Reaktion ziemlich übertrieben und er ließ sich ziemlich leicht davon abbringen. Dies alles, seine Reaktion, seine sicher ziemlich weite Reise und seine realitätsfremde Art, ließ CJ annehmen, dass da irgendetwas war, was die Beiden verband. Nichts Materielles. Nein… Es war etwas, was weit darüber hinausging. Ein Gefühl, das einzige wohlbemerkt, was einen Mann verleiten würde, so etwas auf sich zu nehmen. Liebe! Und zwar nicht irgendeine Liebe. Es war keine einfache Verliebtheit. Es war keine einfach Teenagerromanze. Es war keine Freundschaft, keine Schwärmerei, keine Besessenheit.

Es war wahre Liebe!!

Und endlich sah CJ eine Chance. Die Chance darauf Antworten zu finden. Und vielleicht konnte er dem Fremden auf seinem Motorrad helfen, auch seine Antworten zu finden. Denn ganz offensichtlich war er hier, um eben jene zu bekommen. Und wer weiß. Vielleicht sollte diese zufällige Freundschaft essentieller werden, als es sich die beiden Männer je erträumen hätten können.

Kapitel 5

Kapitel 5
 

Dinner for two
 

Die Fahrt verlief schweigend und dauerte lang. Doch erreichten sie nun das Stadtzentrum und nach weiteren 10 Minuten hielten sie vor einem Chinesen. Pacey wurde bewusste, dass Tasha und er hier oft essen waren, als sie damals bei ihrem spontanen Urlaub auf der Insel waren. Doch stieg er nun zusammen mit CJ ab und die beiden Männer betraten immer noch schweigend das Restaurant und setzten sich dort an einen der freien Tische. Sofort kam eine asiatische Kellnerin an und nahm ihre Bestellung auf. Genauso schnell wie sie kam, verschwand sie auch wieder. Pacey und CJ sahen ihr fragend nach, denn irgendwie hatte die junge Dame eine ganz eigenartige Art drauf gehabt. Sie war lakonisch ohne unhöflich zu sein. Komisch Mischung. Die Frau verschwand in der Küche, sodass CJ seinen Blick auf Pacey richtete, der seinen Blick melancholisch durch den Raum schweifen ließ.

Es sah noch genauso aus wie vor zwei ein halb Jahren. „Pacey?“ CJ riss ihn nun wieder aus seinen Gedanken. „Hmm?“ entgegnete der Brünette nur. Innerlich war er doch noch ziemlich weit entfernt von dem, was sich Realität schimpfte, doch war die Tatsache, dass CJ ihn ansprach schon einmal ein guter Weg ihn zurück zu holen. Dieser bemerkte dies und wartete somit bis er weitersprach. „Was führt dich eigentlich her? Nach Hawaii? Und gerade vor dieses Haus?“ hakte der Blonde nun interessiert nach. Denn Paceys Auftritt vor Tashas Haus war schon ziemlich sonderbar gewesen. „Naja, das schon bereits erwähnte Thema?“ gab Pacey ihm knapp zur Antwort, schlich dabei aber um die Kernaussage der Antwort herum. Denn das Kind beim Namen zu nennen und sich seiner Unzulänglichkeiten zu bekennen fiel ihm doch nicht leicht. Auch wenn CJ auf den ersten Blick ganz nett, sympathisch und vertrauenswürdig wirkte, so wusste er nicht, was da wirklich hinter steckte. CJ musste grinsen. Klar hatte er sich vorhin denken können, dass es dabei um ein Mädchen, oh pardon, eine Frau ging, doch verstand er irgendwie schon, dass Pacey das nicht so direkt aussprechen wollte. Deshalb fragte Charly zur Abklärung lieber noch einmal nach. Er wollte nicht in irgendwelchen Wunden bohren, doch wollte er, wenn sie ein Gespräch führen wollte, schon wissen worum es ging. Denn beide Jungs hatten ihre ganz eigenen und speziellen Probleme und wieso sollten sie dann einander nicht helfen.

„Eine Frau also, hmm?“ Pacey nickte nur leicht. CJ klang wirklich interessiert an dem was er zu erzählen hatte und Pacey spürte, dass auch ihm irgendetwas Kopfzerbrechen bereitete. Doch hakte er vorerst nicht weiter nach, denn auch er war nicht grad scharf darauf bei CJ irgendwelche nicht verheilten Wunden aufzureißen, in dem er nachhake. Auch CJ war etwas verunsichert, ob er weiterfragen durfte. Doch er tat es einfach. Wenn Pacey nicht antworten wollte, musste er es auch nicht tun. „Darf ich dich noch was fragen? Was im Einzelnen ist der Grund für dein Erscheinen? Hat sie dir etwas weggenommen oder wieso hast du wie ein Irrer an ihre Tür gehämmert?“ fragte der Blonde nun vorsichtig, doch Pacey musste leicht grinsen. Es war irgendwie logisch, dass CJ diesen Schluss aus seinem Verhalten zog. Den der umgekehrte Fall schien in jeder Hinsicht verwirrend. „Nein, nein… Ganz im Gegenteil. Sie hat mir etwas gelassen, womit ich nicht gerechnet habe. Doch hat sie sich bisher nicht darum gekümmert… oder vielleicht doch… oder auch nicht…Ich weiß es nicht genau. Es ist kompliziert.“ CJ musterte Pacey, lächelte aber. „Ich werds schon verstehen.“ gab er locker von sich. Pacey war doch erstaunt, wie hartnäckig CJ dran blieb. Schon eigenartig. „Ok. Aber glaub mir, es ist eine lange Geschichte.“ – „Erzähl. Ich hab Zeit.“ Pacey legte den Kopf schief und sah sein gegenüber fragend an. „Wie kommts? Willst du dich vor etwas drücken oder was?“ entgegnete Pacey ihm, jedoch eher im Spaß. Doch CJ nickte nun doch tatsächlich. „Es interessiert mich… und ja. Es gibt schon etwas wovor ich mich drücke in gewisser Weise.“ Nun musste Pacey leicht auflachen. „Eine Frau?“ grinste er nun vor sich hin. Daraufhin nickte CJ nur. Oh ja die Frauen. Wie sie es doch immer wieder schaffen, die Männer zusammen zu schweißen, indem sie sich über ihre Problem austauschen können. Und die beiden hatten ihre Probleme. Ihre ganz eigenen Probleme, die sicher alles andere als alltäglich waren. Und wie sie nun hier beisammen saßen und auf ihre Bestellung warten, wurde ihnen bewusst, dass sie ein Band verband. Ein sehr sonderbares Band. Eines der Sorte, die so schnell nicht riss, aber welches schnell an Festigkeit gewann.

Nun kam die Kellnerin an den Tisch und stellte die Getränke ab. Ohne ein Wort zu sagen verschwand sie wieder. Wieder sahen CJ und Pacey sie an, bis sie wieder in der Küche war. Nun richteten die Männer den Blick wieder aufeinander und grinsten sich leicht an, denn die Situation war schon irgendwie paradox. Doch war ihr Gespräch ja eigentlich noch nicht ganz beendet. So ergriff nun Pacey wieder das Wort. „Und was hat die Frau in deinem Leben dir getan, dass du dich vor ihr drücken willst?“ hakte er nun nach, denn Zurückhaltung, das war beiden klar, mussten sie nicht zeigen. Denn sie wollten reden. Allein das war der Grund, warum das Schicksal sie zusammen geführt hatte. Also sollten sie auch genau das tun, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. CJ musste auf seine Frage leicht auflachen. Denn wirklich getan hatte sie ja nichts. Es waren einfach nur die Umstände. „Naja, in einem Satz. Ich glaube ich liebe sie, aber sie hat einen Freund. Und das ist wirklich nur die Spitze des Dilemmas. Und was ist bei dir das Problem? In einem Satz?“ Pacey musste überlegen. Wie wollte er das ganze Szenario in einen Satz quetschen. So schwieg er einige Sekunden, ehe er CJ antwortete. „Die Frau, die ich liebe, hat mich und unseren Sohn verlassen, weil ich so ein riesen Idiot war.“ antwortete er hart, aber ehrlich. Darauf senkte er den Blick, denn das rief die alten Schuldgefühle an den Tag.

Nun schwiegen die Beiden. Cj bemerkte, wie nah Pacey die Sache ging. Er schien das gegenteilige Problem zu haben. Er hatte alles gehabt und alles verloren, während CJ noch am Anfang seiner Reise stand. Denn er hatte eigentlich noch alles, konnte aber alles verlieren. Und jetzt wo er Pacey so sah, zweifelte er immer mehr daran ob es das wert war. Wäre es wirklich richtig seine Freundschaft aufzugeben für die Liebe. Aber wenn CJ so darüber nachdachte, fragte er sich, wie viel ihrer ursprünglichen Freundschaft überhaupt noch greifbar war. Immerhin war, seit er aus dem Camp gekommen war, alles anders geworden. Wie er es DJ in ihrem Chat schon gesagt hatte. Es würde sich alles verändern. Und sie hatte ihm nicht geglaubt. Doch nun sahen sie ja wo sie standen. Sie hatten sich so weit voneinander entfernt, dass dies schon erschreckend war, für den jungen Musiker.

Weiteres Schweigen. Beide Jungen hingen in ihrer Welt fest. Mit ihren Ängsten. Ihren Problemen. Doch konnte der jeweils andere, ein Lichtblick für einen selbst sein. Sie sahen einander nun an. Und mussten leicht grinsen. Ja, vielleicht konnten sie einander helfen. Vielleicht mussten sie das sogar. Vielleicht würden sie anders nie auf die Spur kommen, die sie beide zum Glück oder zumindest zu den Antworten führen würde, die sie suchen. Cj Hob nun sein Glas an, um mit Pacey anzustoßen. Doch wollte er vorher was sagen und als Pacey das realisierte, wartete er, ehe er mit ihm anstieß.

„Pacey, ich bin gespannt deine Geschichte zu hören, sofern du sie mir auch erzählen möchtest und vielleicht kann ich dir helfen, eine Lösung zu finden.“ Meinte er aufrichtig. Pacey nickte. „Danke, das kann ich nur zurückgeben. Ich meine, wenn wir uns schon nicht helfen, wer soll es dann tun.“ Die beiden grinsten, stießen an und tranken nun einen Schluck. Nun war es also beschlossene Sache. Ehe Pacey also wieder zu Tasha gehen sollte, würde er wohl erst einmal mit CJ reden. Innerlich hoffte er, dass CJ ihn von seinem doch recht dummen Plan abhalten konnte und er einen anderen Weg zu den erlösenden Antworten finden konnte. Genauso ging es CJ. Doch nun kam erst einmal das Essen, welches die Jungen schweigend einnahmen.



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