Bittersweet Desire - Reloaded Love von x_Uka_Ageha_x ================================================================================ Kapitel 6: Shinji und Shinichi ------------------------------ „Kyosuke?“ Shinji schaut mich verwirrt und leicht geschockt an. „Was.. Was machst du hier…?“ Dann sieht er zu Shinichi. „Ich? Ich arbeite hier. Die Frage ist, was machst DU hier?“ Shinji wirkt nervös, sieht von einer Person zur nächsten. Zu Tama, Haru, Shinichi und zu mir. Haru klammert mittlerweile richtig an meinem Arm, Tama dagegen wirkt recht gelassen. Shinichi sieht gar nicht glücklich aus. „Ich.. Ich wollte zu meinem Bruder, er sagte, er arbeitet hier. Also… bin ich jetzt hier.“, erklärt Shinji uns leise. Ich sehe aus den Augenwinkeln wie Shin verkrampft. „Ach so ist das. Shin, besser gesagt Shinichi ist dein Bruder!“, sagt Tamako als ihr würde ihr ein Licht aufgehen. Sowie mir. Deshalb diese Ähnlichkeit. Moment mal! „Du hattest nie was von einem Bruder erzählt!“ Tama spricht die Worte aus, die mir in den Sinn kommen. Shinji sieht nervös zu mir. „Klären wir das ein anderes Mal. Wir haben Kundschaft.“, beschließe ich kurz und knapp. Ich entreiße mich aus Harus Klammergriff und gehe zu den neuen Gästen. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust auf so ein Schauspiel. Tamako folgt mir und übernimmt ein paar der Gäste. Haru setzt sich unterdessen an einen leeren Tisch in der hintersten Ecke. Shin geht hinüber zu Shinji, sie unterhalten sich kurz, woraufhin Shinji sich auch an einen leeren Tisch setzt. Na klasse! Schlimmer kann es nicht mehr werden. Ich wende den Blick von Shinji ab und sehe zu Haru hinüber, welcher aus dem Fenster starrt. Zum Glück haben die wenigen Gäste nichts von eben gemerkt. Als ich ein wenig Zeit finde, gehe ich zu Haru und setzte mich zu ihm. Er blickt mich kurz an, sieht dann aber an mir vorbei. „Er schaut dich die ganze Zeit an. Es nervt! Wieso muss er auftauchen? Er hat dich doch verlassen. Er soll dich in Ruhe lassen….“ Haru blickt wieder zu mir. In seinen Augen kann ich Angst und Trauer erkennen. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und küsse ihn sanft auf den Mund. Ich versuche ihn anzulächeln, doch es klappt nicht wirklich. „Alles wird gut.“, sage ich. Doch die Worte hören sich sogar für mich unglaubwürdig an und für Haru anscheinend auch. Sein Blick verrät alles. Ich lasse ihn nur ungern alleine, ich gebe ihm noch einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und mache mich dann wieder an die Arbeit. Zum Glück haben wir nicht mehr lange offen. Ich versuche Shinji nicht anzuschauen oder in seine Nähe zu kommen. Versuche Shinichi aus dem Weg zu gehen, soweit das möglich ist. Ich versuche die ganze Zeit alles zu verdrängen, was mit Shinji zu tun hat oder hatte. Es fühlt sich an, als würde in mir ein gewaltiger Sturm toben. Als alle Gäste endlich das Café verlassen haben, wird das Gefühl sogar noch schlimmer. Die einzigen Gäste die jetzt noch im Café sitzen, sind Haru und Shinji, und die kann man nicht gerade als Gäste bezeichnen. Wir räumen gemeinsam den Laden auf, bevor die anderen Mitarbeiter gehen. Zum Schluss sind nur Haru, Tama, Shinji, Shin und ich im Café. „Also, dann lass mal hören, wieso dein Bruder hier arbeitet und warum du nie was von deinem Bruder erzählt hast!?“, fragt Haru leicht genervt und ein bisschen aggressiv. Shinji sieht seinen Bruder nervös an, der direkt neben ihm sitzt. Jetzt konnte man sogar den kleinen aber feinen Größenunterschied sehen. Shinji ist ein bisschen kleiner als Shin. Trotzdem haben sie ungefähr die gleichen Gesichtsmerkmale, bei genaueren hinsehen kann man aber auch da wieder Unterschiede feststellen. Shins Gesicht wirkt kantiger im Vergleich zu Shinjis, welches nach wie vor feminin ist. Und da dachte ich doch allen Ernstes, Shins Gesicht sei feminin. „Wieso ich hier arbeite ist doch mir überlassen und hat nichts mit meinem kleinen Bruder zu tun!“, motzt Shin Haru an. „Und weshalb er nichts erzählt hat? Vielleicht wollte er einfach nicht oder es hat ihn nie einer gefragt, stimmt es oder habe ich recht?“ Tama überlegt kurz. „Stimmt. Ich habe ihn damals nie nach seiner Familie gefragt.“, gebe ich offen zu, auch Tama nickt leicht als Zustimmung. „Aber du sagst kleiner Bruder, ihr seid doch gleichalt.“, fragt Tamako Shin. „Wir sind zweieiige Zwillinge. Ja, sowas kommt auch unter gleichgeschlechtigen Geschwistern vor.“, antwortet Shin auf Tamakos verwirrten und überraschten Blick und fährt fort. „Shinji ist ein paar Minuten jünger als ich, deshalb ist er mein kleiner Bruder.“ Shinji hält sich aus dem Gespräch heraus und schweigt die ganze Zeit. „Aha…“, gibt Haru ungläubig von sich. „Ist so! Ich habe eigentlich braune Haare und grüne Augen.“, erklärt Shin uns. „Das soll ich dir glauben?“, faucht Haru ihn an. „Glaube was du willst!“ Beide sehen sich mehr als böse an. „Ist doch egal warum er keine braunen Haare hat und was auch immer!“, mische ich mich jetzt mit ein. Haru sieht mich an, als wüsste er nicht was er tun solle. „Aber das ist doch kein Zufall, dass der Bruder von deinem Ex…“ Haru wirft einen verachtenden Blick zu Shinji, bevor er weiter spricht. „…sich mehr oder weniger verkleidet und dann fast genauso aussieht wie dein Ex und hier dann arbeitet!“ Shinji und ich erstarren beide gleichzeitig bei dem Wort: Ex. Ist er das wirklich? War damals irgendetwas wie eine Beziehung vorhanden? Wir sehen uns an. Worte, die uns beide quälen und besser unausgesprochen bleiben. „Also bitte lieber Haru, das ist wohl zu viel des Zufalls.“ Shin fängt bei seinen eigenen Worten an zu lachen. „Nein, ich wollte von Anfang an nur wissen, wer dieser Kyosuke ist und wie er auf die nachgemachte Abbildung reagiert.“ Wieder lacht er. „Tja, hat wohl nicht funktioniert. Dachte er empfindet immer noch was für meinen Bruder… was soll’s.“ Nun explodierte bei Haru eine Sicherung, er springt auf und wollte Shin eine verpassen, wenn wir ihn nicht zurück gehalten hätten. „Haru, beruhige dich. Es ist doch nichts passiert!“, versuche ich ihn zu beruhigen. Haru sieht mich wütend an. „Nichts passiert!? Hast du sie noch alle!? Der wollte dich testen!“, schreit mich Haru an. Ich drücke ihn sanft wieder herunter und ziehe ihn auf meinen Schoß. Nehme sein Gesicht in meine Hände und zwinge ihn dadurch mich anzusehen. Schließlich gebe ich ihm einen Kuss auf den Mund und drücke ihn fest an mich heran. „Beruhige dich, mein Schatz…“ Ich spüre wie sich Haru in mein Shirt und meine Haut krallt. Ich schließe die Augen und streichele ihm über den Kopf. Langsam löst sich sein Griff wieder. „Tut mir leid…“, höre ich ihn leise in meinen Nacken flüstern. „Schon gut.“ Wir blicken wieder zu den anderen, während ich darauf achte, dass Haru weiterhin auf meinem Schoß bleibt. Ich lege mein Kinn auf seine Schulter und sehe zu Shinji. Unsere Blicke treffen sich. Das erste Mal heute. Das erste Mal seit 3 Jahren. Ich spüre wie mein Herz schneller wird, wie es wieder anfängt unregelmäßig zu klopfen. Ich sehe schnell weg hinüber zu Shin. Ihm scheint es wohl auch aufgefallen zu sein, da er mich verschwörerisch anlächelt. „Aber… eines verstehe ich immer noch nicht…“, sagt Tamako auf einmal leise. Ich blicke erschreckt zu ihr hinüber. Sie habe ich jetzt ganz vergessen. „Und das wäre?“, fragt Shin sie. „Wieso haben wir dich vorher nie gesehen? Zum Beispiel auf der Abschlussfeier. Warst du auf einer anderen Schule?“ Shin legt den Kopf schief. „Ja, doch so könnte man es sagen. Ich war im Ausland bei meiner Mutter. Shinji ist bei unserem Vater aufgewachsen.“ „Ach, dann war die Frau damals deine Stiefmutter?“, fragt Tama Shinji, welcher nickt. „Achso ist das. Ich verstehe. Aber wieso bist du auf einmal hier?“, fragt sie weiter. „Das kann ich nun wirklich nicht erzählen. Das geht nur die Familie etwas an.“ Ich sehe in Shins Gesicht. Keine Regung. Danach in Shinjis. Trauer. Ob etwas vorgefallen ist? „Reicht das? Ich würde jetzt gern nach Hause fahren mit meinem Bruder.“, sagt Shin nach einer Weile schweigen leicht genervt. „Niemand hat euch gezwungen hier zu bleiben.“, gebe ich daraufhin als Antwort zurück. Shin steht auf und wartet dann auf Shinji. „Tut mir leid, dass ich dir so viel Ärger bereitet habe, Kyosuke…“, flüstert Shinji und sieht mich traurig an. Mein Herz zieht sich bei seinem Gesichtsausdruck schmerzhaft zusammen. Es ist wie damals. Als würde es ein Abschied für längere Zeit sein. Zu Hause lege ich mich sofort ins Bett und höre Musik. Nach einer guten Stunde bemerke ich wie die Tür aufgeht und sehe, dass Haru herein kommt. Ich richte mich auf und beobachte ihn wie er näher kommt. Er setzt sich mir gegenüber. Hat ein Gesicht was ich nicht deuten kann. Wie soll das alles nur weiter gehen? Wie soll das alles nur enden? _____________________________________________________________________________ Danke an alle treuen Leser und Favo-Inhaber dieser FF :D Wenn es etwas länger dauert tut es mir furchtbar leid, in meinem Webblog seid ihr immer auf dem neusten Stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)