Das Geheimnis um Burg Oto von Galenhilwen (Pairing: Dei x Saso) ================================================================================ Kapitel 6: Aufgeteilte Ermittlungen Part I ------------------------------------------ Der Blick der jungen Frau wandte sich ungewollt immer wieder über ihre Schulter nach hinten. Es war irgendwie irrsinnig, was sie hier taten. Es war ebenso irrsinnig, diesen Vorschlag von Sasori angehört zu haben, wie sie ihn nun von Neugier zerfressen umsetzten. Konan seufzte. Aber es war der einzig logische Weg gewesen, um schnellstmöglich Neues herauszufinden und damit möglicherweise weitere Todesopfer verhindern zu können. Trotzdem konnte sie sich einer gewisse Anspannung nicht entziehen. Sie war nur mit Pein unterwegs und sie beide waren sich, wie die anderen auch, im Klaren darüber, dass Sensei Orochimaru vermutlich ihr geringstes Problem sein würde. Lautlos pirschten die zwei sich im Schutze der Dunkelheit die steinerne Treppe hinunter und entfernten sich über den staubigen breiten Weg von der Burg. Erst jetzt fiel der Blauhaarigen auf, wie dunkel die Nächte außerhalb der Städte doch waren. Allein der Mond versuchte ein wenig Licht zu spenden, doch irgendwie hatte sie nicht das Gefühl, dass dieser Schein sie hier unten auch wirklich erreichte. Allein Peins Anwesenheit gab ihr die nötige Sicherheit, um nicht gleich wieder Kehrt zu machen. Er mochte ein Vandale sein, aber er wusste mit seiner Stärke auch gekonnt umzugehen, wenn es darauf ankam. Die beiden erreichten die Neigung, die zum Tor führte und verlangsamten ihren Lauf. Hier würde niemand herumlaufen oder sie vermuten. Sie waren wohl die Einzigen, die sich kopflos nach all den Ereignissen tatsächlich nach draußen wagten. Auf der anderen Seite, überlegte Konan, waren bisher alle innerhalb des Schlosses umgekommen. Vielleicht mal abgesehen von Lee, der jedoch aus einem der Fenster gestoßen worden war, ergo ebenfalls innerhalb der Mauern seinem Ende ins Gesicht hatte blicken müssen. Vor dem schweren Tor blieben sie stehen. Pein kramte zwei Fackeln aus seiner seitlichen Hosentasche und zündete sie mit Hilfe seines Sturmfeuerzeugs rasch an. Eine reichte er an die junge Frau weiter und murmelte: „Hoffen wir, dass wir damit nicht zu sehr auffallen. Aber irgendwie müssen wir ja etwas erkennen.“ - „Beeilen wir uns einfach. Ich fühle mich nicht wohl, wenn wir nur zu zweit unterwegs sind.“ Der junge Mann mit dem orangen Haar grinste: „Ich falle schon nicht über dich her.“ - „Baka, du weißt, was ich meine. Fang du links an, ich werde rechts beginnen. Dann treffen wir uns in der Mitte.“ Sie hielten ihre Fackeln näher an das verformte Eisen und hielten kurz inne. Pein stutzte: „Ich glaube, das ist gar nicht nötig.“ Konan nickte. Und konnte es nicht glauben, obwohl sie es mit eigenen Augen sah. Ungläubig schüttelte sie den Kopf: „Bestand das Ding nicht auf unserer Hinfahrt noch aus Gitterstäben?“ Der junge Mann nickte: „Ja, definitiv.“ - „Kann ein Blitz so etwas?“ - „Definitiv nicht.“ Aus dem schweren Tor, bestehend aus Metallstreben, war eine einzige schwere Barriere aus Eisen geworden, die sich über die gesamte Breite der Straße erstreckte. Während Pein seine Finger auf die massive Wand legte und langsam mit nachdenklichem Blick von einer Seite zur anderen Schritt, blieb Konan stehen und verfolgte diesen nur mit ihren Augen. Erschrocken zuckte sie zusammen, als ein Schatten vor ihrer Nase schwirrte. „Jetzt ziehe ich schon Motten an.“ grinste sie innerlich und schlug nach dem kleinen Störenfried. Dieser schien sich daran jedoch nicht zu stören und landete angstfrei und dreist auf ihrer Hand. Mit großen Augen blickte sie auf den kleinen Falter herab. Sah die da richtig? Das war kein Tier. Das war... der kleine Falter bestand aus Papier. Etwas unsicher sah sie zu Pein, der aber noch immer konzentriert vor dem Tor hockte und es auf dessen Stabilität prüfte, in dem er klopfte und drückte. Wieder wanderte ihre Aufmerksamkeit zu dem Stück Papier in ihrer Hand, das in der Form eines Schmetterlings in ihrer Handinnenfläche saß und sie... anzusehen schien. Gebannt hielt sie den Atem an und wusste nicht, was sie tun sollte. Eigentlich war es doch nur Papier, wieso aber faszinierte es sie so und wieso störte es sie gar nicht, dass diesem leblosen Objekt so realistisch wirkende lebendige Bewegungen entsprangen? Und wieso fühlte es sich so vertraut an? Ihre Augen weiteten sich noch ein wenig mehr, als der Schmetterling sich langsam veränderte. Wie von Geisterhand entstand aus dem Falter etwas Neues. Konans Herz schien für einen Augenblick auszusetzen. Und erst, als sie eine wunderschöne Rose in ihrer Hand hielt begann es wieder zu schlagen. Die Rose erhob sich, ähnlich wie der Schmetterling, in die Luft und setzte sich zielsicher hinter ihr rechtes Ohr, wo sie sich verhakte und regungslos verblieb. Konan hatte gar nicht bemerkt, dass Pein wieder vor ihr stand und sie fragend musterte: „Dein Haarschmuck ist mir irgendwie neu... trägst du den schon die ganze Zeit?“ Sie nickte und murmelte: „Na ja, nicht die ganze Zeit. Also... dir ist es im Dunkeln wahrscheinlich nur nicht aufgefallen.“ - „Stimmt, wir sollten die Fackeln auch lieber wieder aus machen.“ Wortlos erstickten sie die Flammen mit dem Staub, der unter ihren Füßen lag und schritten langsam zur Burg zurück. Stutzend sah Pein die junge Frau von der Seite an: „Sag mal, wenn das Tor schon definitiv manipuliert ist, meinst du, dass das mit dem Strom nicht auch irgendwie Absicht sein könnte?“ Sie sah auf und nickte langsam: „Das ist sogar sehr wahrscheinlich. Ist denn wirklich kein Durchkommen mehr möglich? Beim Tor meine ich...“ - „Nein, nichts zu machen. Ich habe zwar keine Ahnung, WIE das gemacht worden sein kann, aber Fakt ist, dass eine Tresortür vermutlich leichter zu knacken wäre.“ Konan seufzte: „Das will aus deinem Mund ja etwas heißen.“ Sie sah ihn an. „Dann lass uns wirklich mal nach dem Strom sehen. Hast du eine Idee, wo...“ Der junge Mann grinste breit: „Du kennst mich, natürlich weiß ich, wo wir gucken müssen. Ich habe es bei unserer Ankunft bereits entdeckt.“ Verschmitzt musste sie lächeln: „Alles andere hätte mich gewundert.“ Tobi sah Zetsu skeptisch an, der in filigraner und leiser Kleinstarbeit die Tür aufschob, die zu dem Teil des Gebäudes führte, der ausdrücklich nur dem Personal zugänglich war. Sicher, sie sollten vorsichtig sein und vermutlich hatten gerade sie beide den wohl schwierigsten Part abbekommen, doch dieses Vorgehen erschien ihm doch ein wenig lächerlich. Je mehr Zeit sie vertrödelten, umso wahrscheinlicher wurde es doch, dass man sie erwischte. Genervt schob er sich an seinem Freund vorbei und zog ihn hinter sich her durch den Türspalt, ehe er leise diese wieder schloss und den Anderen mahnend ansah: „So geht es auch. Ich habe keine Lust hier noch hochgenommen zu werden, weil du so lange an der Tür dokterst. Komm endlich.“ Knurrend folgte der Größere ihm. Langsam und so leise wie möglich schlichen sie den Flur entlang, bis er am Ende nach links bog und sie nun den Flur vor sich hatten, der parallel zu dem lag, von dem aus die Ausstellung erreichbar war. Grinsend trat Tobi an eine große Tür heran und flüsterte: „Die schlafen nicht hier, das sind die Arbeitsräume. Schau mal, Zetsu, hier ist die Küche.“ Der Größere sah ihn perplex an und fauchte leise: „Du willst mir doch jetzt nicht ernsthaft sagen, dass du Hunger hast?“ - „Wir sollen uns hier doch umsehen. Wieso nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden?“ - „Weil das lebensmüde ist, du Spinner!“ Der Kleinere winkte einfach ab und drückte vorsichtig die Klinke herunter. Mit einem leisen Knarzen ließ sich die Tür in den Raum hinein öffnen und die beiden jungen Männer huschten rasch in diesen hinein, ehe sie die Tür wieder vorsichtig hinter sich schlossen. Imponiert sah Tobi sich um. Eine Fackel spendete etwas Licht. Trotz der uralten Gemäuer war die Küche überraschend modern und dennoch gut an das Ambiente und die Räumlichkeiten angepasst. Die Küche war groß genug, um vermutlich an die 5 Köche zu beschäftigen, ohne dass diese sich in die Quere gekommen wären. Die größte Arbeitsfläche fand sich in der Mitte des Raumes, während sich an den Wänden die Herde, Öfen, Waschbecken, Regale und Schränke tummelten. Die beiden gingen langsam um die Arbeitsfläche herum, bis Tobi eine Tür ins Auge fiel, die halb geöffnet einen Blick auf ein paar verlockend wirkende Regale zuließ. Er grinste Zetsu an und kicherte: „Bingo. Das scheint die Vorratskammer zu sein.“ Der Angesprochene seufzte resignierend: „Alter, du bist komplett irre.“ Dennoch folgte er seinem Freund ohne weitere Wiederworte zur besagten Tür und wartete ab. Tobi öffnete vorsichtig und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Vor ihnen stapelten sich Leckereien aller Art: Wurst, Kuchen, diverse Desserts, Käse, Nudeln, Kartoffeln und was sonst noch sein hungriges Herz in Verzückung versetzte. Ungeniert griff er nach einem Stück Kuchen und stopfte es sich grinsend in den Mund, ehe er Zetsu ansah und prustete: „Daff iff lecker, mufft du auff ma kofften.“ Der Größere seufzte: „Danke, keinen Appetit.“ - „Felbft ffuld.“ Zetsu drehte sich ruckartig um und hauchte: „Sei mal still...“ Er lauschte. „Da sind Schritte, verdammt!“ Er stieß Tobi weiter in den Raum und zog eilig die Tür hinter sich zu. Keine zwei Sekunden später betraten mehrere Personen die Küche und stellten einen Kerzenleuchter auf die Platte. Während Tobi geräuschlos den Kuchen zu schlucken versuchte, hockte Zetsu sich an das Schlüsselloch und spähte neugierig hindurch. Wenn sein Freund schon vergessen hatte, weshalb sie eigentlich hier waren, so musste er sich eben darum kümmern. Seine Augen weiteten sich mit einem Mal. Sah er da richtig? Das war doch nicht... Orochimaru knurrte: „Was gibt es?“ Ein junger Mann mit langen hellen Haaren und Brille verschränkte die Arme und seufzte: „Sasuke bockt. Er hat keine Lust mehr zu warten.“ Ein schwarzhaariger Junge fühlte sich angesprochen. Das musste dieser Sasuke sein, denn er fauchte: „Das habe ich gar nicht gesagt, Kabuto. Ich habe nur keinen Bock mehr, mit diesen Kindern hier unter einem Dach sein zu müssen.“ Der Sensei murrte etwas genervt: „Das ist dein Job.“ Er stockte. „Wo sind eigentlich Suigetsu und Karin?“ Der Typ namens Kabuto verbeugte sich und murmelte: „Im Keller. Wie gewünscht suchen sie nach den...“ Er grinste. „...Weinflaschen.“ Der Ältere nickte zufrieden: „Gut, danke. Und du, Sasuke, halte die Füße still. In ein paar Tagen sind die nervigen Kinder doch weg.“ Verwirrt beobachtete Zetsu das Treiben noch eine Weile. Hinter ihm hatte Tobi auch endlich den trockenen Kuchen heruntergewürgt und setzte sich leise murrend hin. Wie gerne hätte er sich noch ein Stück Wurst genommen, aber das hätte wohl doch zu viel Lärm bereitet. Verstimmt blickte er zur Seite und hielt stutzend inne. Er griff lautlos unter das Regal neben ihm und betrachtete seinen Fund. Viel zu erkennen war hier drin eh nicht gewesen, aber dem Gefühl nach musste es sich um eine Schale oder eine Art Maske handeln. Die Stimmen entfernten sich plötzlich wieder und Zetsu atmete erleichtert auf, als er sich zu dem Kleineren drehte und hauchte: „Sie sind weg. Komm, lass uns auch abhauen. Das war knapp genug!“ Er öffnete die Tür und wartete, bis Tobi ebenfalls die Kammer verlassen hatte. In der Küche selbst traten sie wieder in den Schein der Fackel, die dort noch immer ein wenig Licht bot. Neugierig besah er sich seinen Fund nun genauer. Tatsächlich hielt er eine merkwürdig aussehende Maske in seiner Hand. Sie war komplett orange und hatte das Aussehen eines Wirbels. Während die beiden sich wieder aus dem Personalbereich schlichen, dachte Tobi nach, wieso er das Ding nicht einfach wieder zurückgelegt hatte. Es war ja nicht einmal schön. Und doch hatte er das Bedürfnis, diese Maske behalten zu wollen. Wegschmeißen konnte er sie ja immer noch, wenn ihm danach war. Flink ließ er den Fund unter seinem Hemd verschwinden, da er Zetsu nicht völlig aus der Fassung bringen wollte. Der schien angefressen genug über den Kuchen und seine Hungerattacke zu sein. Und mit den Gedanken auch irgendwie noch an dem Gehörten zu hängen. Davon hatte Tobi irgendwie nichts mitbekommen. Was ließ seinen Freund nur so in Gedanken versinken? Er seufzte. Spätestens auf ihrem Zimmer würde er es ja erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)