100 Storys - es lebe die 'Un'übersicht von Trollfrau ================================================================================ Kapitel 23: 58. Angst --------------------- Und schon war er wieder von ihr umgeben. Sie war überall. Brennend wie ein Feuer. Er spürte die Hitze und doch war ihm kalt. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. ANGST! War er doch vor wenigen Augenblicken davor davongelaufen. Um nicht sehen zu müssen, was hier gerade geschehen war. Eng an die hohe und bröckelige Steinmauer gepresst, stand er hier und starrte erneut auf den Fund, den er hier in diesem Garten gemacht hatte. Scott war Landschaftsgestalter - ein Gärtner - und er hatte hier lediglich versucht, seiner Arbeit nachzugehen. Doch dann fand er diese Gebeine. Genau an der Stelle, an der er begonnen hatte, die Wiese aufzugraben, da an dieser Blumenbete angelegt werden sollten, stieß er darauf. Knochen! Die Knochen eines Menschen. Zunächst war seine Vermutung noch nicht sicher, doch dann grub er auch noch einen Schädel aus. Diese Tatsache war zu viel für ihn gewesen. Zu viel für einen Mann, den man geistige Zurückgebliebenheit zuschrieb. Fest klammerte er sich jetzt an die Steine hinter ihm und schloss die Augen. Wann kam endlich sein Kollege wieder? Dieser wollte doch nur noch ein paar Sachen besorgen und dann sofort zurückkommen, doch er blieb weg. Vielleicht hatte sich aber auch Scotts Zeitgefühl verabschiedet. Er hätte ... ja angerufen, aber er war nicht im Besitz eines Handys. Er hatte irgendwann mal eins, aber er war damit nicht zurechtgekommen. Und die Hausbesitzerin zu fragen, ob er ihr Telefon benutzen durfte, war ihm irgendwie nicht in den Sinn gekommen. Wenn er jetzt doch nur irgendwo hin gehen könnte... Das Gefühl, nirgendwo hin zu können erdrückte ihn schier. Die Hausherrin hatte nach seinem Schrei, den aus ausgestoßen hatte, sofort die Polizei allarmiert. Sie hatte ihm gesagt, dass sie sich darum kümmern würde. Aber sie hatte ihm auch gesagt, dass er hier bleiben solle. Hierbleiben und warten, bis die Polizei eintraf. Bei diesem Gedanken wurde ihm richtigschlecht. Und wieder fuhr die ANGST brennend in ihn. Sie würden Fragen stellen. Da war er sich sicher. Immerhin hatte er diese menschlichen Überreste gefunden, aber er konnte doch mit Menschen nicht reden. Schon gar nicht, wenn er so aufgewühlt war, wie jetzt. Seine ANGST schlug nahezu in Panik um. Warum musste gerade ihm so etwas passieren? Scott hob kurz den Blick, als er Schritte hörte. Es war die Hausherrin und nicht die Polizei, wie er zunächst vermutet hatte. „Sie sind auf dem Weg, aber es dauert noch ein Weilchen“, informierte sie ihn. Dabei sah sie ihn irgendwie mitleidig an. Wie er so etwas hasste! Sie hier, hielt ihn wohl auch längst für einen dummen Jungen. Scott nickte auf ihre Worte hin lediglich. Was hätte er auch sinnvolles sagen sollen? Er hätte doch ohnehin nur vor sich hin gestottert und damit ganz gewiss wieder nur zur Belustigung beigetragen. Die erdrückende Erkenntnis, hier nun warten zu müssen, gefiel ihm nicht. Wehmütig hängte er wieder den Blick an das Tor, welches zum Nachbargrundstück führte. Dahin hatte es ihn nach seinem Fund verschlagen. Er war in den Nachbargarten gerannt, um sich die Knochen nicht länger ansehen zu müssen, doch dort kam ihm etwas vor die Augen, was ihn nicht weniger paralysiert hatte. Er hatte keinen Moment dort gestanden, da war ihm diese Frau aufgefallen. Sie hatte nahe dem Fenster im ersten Stock gestanden und das bisschen was sie am Leib trug, konnte man unmöglich als Kleidung bezeichnen. Scott hatte seinen Blick nicht von ihr lassen können. Wie ein Spanner hatte er in ihrem Garten gestanden und sie angestarrt. Bis sie schließlich ihren Wecker nach ihn geworfen hatte, als sie seine Gegenward bemerkte. Sie hatte ihn zwar nicht getroffen, doch seine Flucht zurück in den Garten, wo die andere ANGST auf ihn lauerte, war unvermeidlich gewesen. Nun stand er wieder hier. Allein. Die Polizei war noch nicht da, die Hausherrin war wieder im Gebäude verschwunden und hatte ihn hier einfach stehen lassen und auch Bradley ließ auf sich warten. Was sollte er nur tun? Diese Warterei schlug ihm auf den Magen. Ganz bestimmt würde er sich dabei wieder Durchfall einfangen. Er wollte gar nicht daran denken. In seinem Magen rumorte es doch jetzt bereits. Unruhig löste er sich schließlich von der Wand und sah erneut in den hinteren Teil des großen Gartens, der zu diesem riesigen Haus gehörte. Da hinten waren die Obstbäume. Vielleicht sollte er dorthin gehen, um sich abzulenken? Eine gute Idee, wie er fand und allemal besser, als hier zu stehen und immer wieder diese Knochen vor den Augen zu haben. Doch er war kaum am schmalen Gartentor, welches zum Nachbargrundstück führte, vorbeigelaufen, da packte ihn eine Hand von hinten an der Schulter. Vor Schreck hätte er fast abermals einen Schrei losgelassen, doch er bekam seine Hand vor den Mund und erstickte diesen noch rechtzeitig. „Na? Hast du zufällig etwas verloren?“ Scott stockte der Atem, als er ihre Stimme vernahm. Diese Person kam gar nicht auf den Gedanken, ihre Worte förmlich zu wählen, ganz so, als würde sie ihn bereits kennen, aber es war nicht die Besitzerin dieses Hauses. Wobei sie ihn gar nicht mit Du angesprochen hatte, wie ihm schließlich einfiel. Der Griff an seinem Arm lockerte sich und Scott wand sich danach um. Was er sah, war eine dunkelhaarige, junge Frau, die er jedoch im Moment nicht einordnen konnte, da sein Augenmerk auf dem Büchlein, in ihrer Hand, lag. Hatte er tatsächlich sein Notizbuch verloren? Unruhig begann er seine Taschen abzutasten und tatsächlich: Es war nirgends. Es musste sich also um seines handeln. Sie reichte ihm das Buch schließlich entgegen und grinste seltsam. „Du hast nicht wirklich ein Gedicht über die Farbe Gelb geschrieben?“ Zum Antworten ließ sie ihm jedoch gar keine Zeit. „Wie verrückt muss man sein?“ Ihr Grinsen ging in ein Lächeln über. Dennoch fühlte sich Scott dabei keinen Deut wohler. Ihr Blick wirkte auf ihn dabei nicht weniger Schadenfroh. Mit einer ruckartigen Bewegung hatte er sich vorgenommen, ihr sein Büchlein aus den Fingern zu reißen, aber nicht einmal das bekam er hin. Mit zitternden Fingern nahm er es ihr schließlich schweigend ab. Angstschweiß! Ein noch viel beklemmenderes Gefühl überkam ihn, als es bei den Knochen bereits der Fall gewesen war. Sie hatte darin herumgeschnüffelt? Auch das noch. Scott spürte, wie ihm übel wurde. Dann hatte sie sicherlich auch seine Notizen darin gelesen. Für den Ein oder Anderen mussten diese gänzlich belanglos und unverständlich sein, aber für ihn waren sie so manches Mal eine Hilfe gewesen. Selbst zur Orientierung. Er merkte sich eben schlecht Dinge, Zahlen oder Orte. „Ich...“ Er wollte sich dazu äußern, doch es ging nicht. Dieses Gedicht war aus einer Laune heraus entstanden und wenn er ehrlich war, erheiterte es ihn auch jetzt noch, wenn er die unsinnigen Reime las. Ein Lächeln legte sich bei diesem Gedanken auf seine Lippen und er hob den Blick, doch als er sie erneut genau ansah, wurde ihm endlich bewusst, wem er sich hier abermals gegenüber befand. Seine Augen wurden groß und er begann erneut heftig zu schwitzen. Das war die Frau, die er vom Garten aus begafft hatte. Scott schluckte hart und rang um seine Beherrschung. Der Blick der dunkelhaarigen Schönheit wurde kalt. „Ich hoffe, du hast vorhin genug gesehen“, murrte sie und verschränkte die Arme vor der Brust, wobei sie ihren kritischen Blick nicht von ihm nahm. Wie es schien, machte es ihr Spaß, ihn nervös zu machen. Er war sich sicher, dass sie längst gemerkt hatte, dass er mit den Nerven am Ende war aber das nicht nur ihretwegen. Sie hatte ihn also erkannt. Aber das war auch nicht schwer gewesen. war er doch der einzige hier, der mit einer grünen Latzhose bekleidet war. Hastig schaute er sich nach einem Mauseloch um, in welchem er schnellstens verschwinden konnte. Ihm war nun richtig schlecht geworden. Ein Ziehen in seinem Magen, welches ihm sagte: „Übergib dich jetzt und hier!“ „Ich... k...kann das erklären“, brachte er hervor und wich von ihr einige Schritte zurück. Dann verstaute er endlich sein Buch sicher in der Hosentasche. „Ach ja? Kannst du das? Da dann lass mal hören, was du in unseren Garten wolltest...“ Ihr Blick war schneidend, wie Glas. „Ich... habe...“ Scott presste die Lippen fest zusammen. Er wollte sie doch nicht anlügen. Wobei er ohnehin ein schlechter Lügner war, weil ihm dafür für gewöhnlich die Ideen fehlten. Die junge Frau hob schließlich den Blick. Ihr war der Dreckhaufen aufgefallen und wie es schien wirkte dieser auf sie wohl interessanter, als diese Unterhaltung. „Was machst du denn da drüben?“, fragte sie neugierig. Scott zog tief die Luft ein. „G.. geh d..da nicht hin!“Er wollte sie am Arm packen, doch er war zu langsam, genau wie mit seinen, sie warnenden, Worten. Sie ließ sich von ihm nicht aufhalten. Schnurstracks lief sie auf die Ausgrabungsstätte zu. Scott folgte ihr auf dem Fuße. „Bitte...“, versuchte er es erneut. „S.. sieh da n.. nicht hin.“ Mit großen Schritten hatte er sie recht schnell eingeholt. Ruckartig hielt sie jedoch an und keinen Moment später schlug sie die Hände vor den Mund. „Oh mein Gott...“ Sie besah sich die Knochen, dann den Schädel, wieder die Knochen, bis ihr Blick abermals am Menschenschädel hängen blieb. „Wie schrecklich...“, flüsterte sie. Scott kam hinter ihr zum halten. „Ich... weiß.“ Er wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm war ja selber nicht wohl dabei, diese menschlichen Überreste anzusehen. Wegen ihnen war er ja auch aus dem Garten verschwunden, was ihm nicht sonderlich lange gelungen war. Die junge Frau machte mit einem Ruck wieder kehrt, um das nicht länger sehen zu müssen, doch da Scott ungemein nah hinter ihr gestanden hatte lief sie bei ihrer Drehung genau gegen ihn. Erschrocken blickte sie zu ihm auf, da er doch ein ganzes Stück größer war als sie selbst. Zu seiner Überraschung stieß sie ihn jedoch nicht von sich weg. „Hast du diese Knochen gefunden?“, fragte sie stattdessen. Scott nickte. „Dann... warst du es auch, der vorhin geschrien hat?“ Auch jetzt nickte er wieder. „Ich b... bin aus d... dem Garten ge...laufen, w... weil ich diesen...“, er verschnaufte kurz und versuchte sich zu konzentrieren. „...Anblick n... nicht länger ... ertragen konnte...“ „Oh man...“ Noch immer ungemein nah vor ihm stehend, wand sie abermals den Kopf langsam in die Richtung der Fundstelle und berührte Scott dabei mit dem Kopf an seiner Brust. Dieser schloss sofort die Augen und spielte mit dem Gedanken, einen Schritt von ihr wegzutreten, ließ es dann jedoch sein. Es war ja nicht unangenehm, sie so nah bei sich stehen zu haben, auch wenn es ihn ungeheuer nervös machte und für einen Moment waren dabei sogar die Knochen vergessen. „Welcher Mensch hat nur so eine schreckliche Tat fertigbringen können...“, flüsterte sie und ihre Stimme zitterte dabei merklich. „Ich w... weiß nicht. A... aber ich denke...“ „Sie müssen schon sehr lange dort liegen“, brachte sie seinen Satz zu Ende und blickte zu ihm auf. Scott nickte daraufhin wieder nur. Irgendwie war er froh, dass sie diesen Gedanken selbst weitergeführt hatte. „Oh mein Gott“, entwich es ihr abermals im Flüsterton. „Und ich lebe schon so lange im Haus nebenan...“ Die junge Frau blickte sich auf die Arme. Sie waren mit einer Gänsehaut überzogen, wie auch Scott feststellte. Von ihrer, ihn einschüchternden, Art war mit einem Male nichts mehr zu spüren. Vielmehr war sie es jetzt, die für ihn fühlbare ANGST verströmte. Doch in Scott löste das nicht diese überhebliche Gehässigkeit aus. Nein, viel mehr tat sie ihm jetzt leid. Sie war wohl doch nicht so stark, wie sie zunächst den Eindruck auf ihn erwecken wollte. Scott öffnete den Mund, um ihr irgendetwas Beruhigendes zu sagen, aber natürlich fiel ihm nichts ein. Wie hätte es auch anders sein sollen. Das quietschen einer Türklinke ließ ihn aufblicken. „Bei der Polizei dauert es wohl noch einen Augenblick. Sie haben ein Problem mit... Was... haben Sie hier verloren?!“ Die Stimme der Hausherrin wurde mit einem Mal hart, doch ihr Blick bei ihren Worten war überraschenderweise gar nicht auf Scott gerichtet. Mit zusammengekniffenen Augen fixierte sie die junge Frau. „Ich habe ihm lediglich sein Notizbuch zurückgegeben“, kam es von ihr sofort und sie sah bei diesen Worten wieder ziemlich arrogant aus. Doch sie zitterte irgendwie. Keineswegs fühlte sie sich hier wohl. Das fiel sogar dem Gärtner auf. Hatte sie etwa ANGST vor dieser Frau? „Verschwinden Sie“, brachte die ältere betonungslos hervor. Ihr war wohl klar, dass sie aus einem ganz anderen Grund hier war. Dieses neugierige Mädchen von nebenan war ihr von Anfang an ein Dorn im Auge. Scott war ein bisschen irritiert. Konnten sie diese Beiden nicht ausstehen? Dem war wohl so, denn die Haltung seiner augenblicklichen Auftraggeberin war verkrampft. Die junge Frau überlegte nicht lange. „Na schön“, sagte sie dann. „Dann werde ich ihn hier kurz entführen...“ „Was?!“ In Scotts Kopf schrillten Alarmglocken, als sie ihn am Arm griff und in Richtung des Gartentürchens zog. „NEIN!“ Die nächste Panikattacke hatte ihn ergriffen. Verdammt! Was sollte das denn jetzt werden? Wie er es hasste, wenn er nicht wusste, wie ihm geschah. „Ich muss d... doch warten, bis...“ „Sie sagte doch, es dauert noch.“ Dabei warf sie nicht einen Blick zurück und von der Auftraggeberin kam auch kein Wort des Widerspruches. Sie wusste ja, wo Scott zu finden war, wenn er hier gebraucht werden würde. „Sie hasst mich!“, stieß die junge Frau verärgert aus und versicherte sich, dass das Gartentor auch richtig verschlossen war. „Dabei ist es ihre dämliche Katze, die hier ständig Schaden anrichtet.“ „Eine...graue?“ „Ja. Hast du sie hier auch sehen?“ Scott nickte. Sie war an seinem Bein herumgeschlichen und hatte geknurrt, als er... Da war er wieder. Der Gedanke an seine heimliche Gafferei, die nicht lange unbemerkt geblieben war. „Ich wollte d... dich nicht be..obachten... vorhin...“ Scott senkte verschämt den Blick. Ganz bestimmt war er mittlerweile rot im Gesicht. „Ich...“ Unruhig setzte er sein Basecap ab kratze sich kurz am Kopf. Dabei sah er sich ebenfalls verstohlen um. Scott kam sich hier mehr und mehr vor, wie ein eingesperrtes Wildtier. Unruhig trat er auf der Stelle herum. Er wollte weg, nur wohin? Für ihn gab es im Augenblick keinen anderen Platz. Er war hier mehr oder weniger gefangen. Aber rüber zu den Knochen wollte er auch nicht. Aber er musste warten. Konnte nichts tun, außer warten. Was für eine Qual. „Du bist ein verdammter Schisser!“, schalt er sich in Gedanken. „Und daran wird sich wohl nie etwas ändern in deinem Leben. Nie!“ Welch traurige Tatsache... „Schon gut.“ Sie lächelte kurz, nachdem sie erneut zum Türchen gesehen hatte.“Ich denke, ich weiß jetzt, warum du hier warst.“ Ihr Blick wurde traurig. „Wenn ich nur daran denke... Eine Leiche in meinen Nachbargarten...“ „Wer ist dieser fremde Mann?“ Eine Stimme von der Terrasse ließ ihn abermals zusammenzucken. Hörte das denn heute nie auf? So langsam hatte Scott wirklich genug. Was er jedoch erblickte, war eine alte Frau, doch ihr Blick war mehr als mürrisch. Sie musste bereits unheimlich alt sein. Ihre kleinen Augen funkelten ihn böse an. „Großmutter, dass ist...“ Erst dabei fiel ihr ein, dass sie keine Ahnung hatte, mit wem sie hier sprach. „Scott Cleaver, Mam“, sagte er und war selbst überrascht, wie leicht ihm sein Name über die Lippen kam. Dennoch musste er ziemlich mit sich Ringen, sein freundliches Lächeln aufrecht zu erhalten. Diese alte Dame da oben machte ihm irgendwie auch ANGST, erst recht mit ihrem mehr als grimmigen Blick. „Hm...“ und ein Schnauben war ihre Antwort darauf, kurz bevor sie wieder im Haus verschwand, um niemandem mehr eines Blickes zu würdigen. Scott heftete seinen ratlosen Blick auf die Frau neben ihm. „Sie ha...hasst mich.“ „Großmutter kann niemanden leiden“, gab sie ihm allerdings zurück und zuckte mit den Schultern. „Sie ist sehr... eigen. Mein Name ist übrigens Fernanda. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Schweigend sahen sich beide einen Augenblick an. Scott atmete tief durch. So langsam wurde er etwas ruhiger. Endlich! Nach all dem, was er hier jetzt in dieser kurzen Zeit durchhatte, wollte er sich nur zu gerne irgendwo zum schlafen niederlegen. Er begann kurz die auf ihn exotisch wirkende, junge Frau wieder zu beobachten. Fernanda war ihr Name? Der klang wirklich schön. Dann sah er sich wieder kurz um. „Darf ich dir vielleicht einen Tee machen? Einen zur Beruhigung?“, durchdrang ihre Stimme das Vogelgezwitschern. Scotts Kopf ruckte herum. „Ich... weiß nicht.“ Obwohl dieser Gedanke gar nicht einmal so schlecht war. So ein Tee würde ihm vielleicht wirklich helfen. Im Augenblick jedenfalls. Aber warum tat sie das? Tat ihr vielleicht irgendetwas leid? Oder wegen der Tatssache drüben auf dem anderen Grundstück? „Dann komm.“ Wie es schien, wollte Fernanda nicht länger in ihrem Garten herumstehen. Sicherlich wollte sie selbst auch einen Tee. Als Scott nicht reagierte, weil er noch einen Moment brauchte, um ihre Worte ganz aufgenommen zu haben, stand sie bereits neben ihm und fasste abermals seinen Arm. Scott erschauderte. Ihm war gar nicht wohl bei dem Gedanken, in ein Haus zu gehen, in der eine grantige Großmutter lauerte... ANGST... „Kö..können wir nicht...?“ „Jetzt reiß dich doch bitte zusammen, Scott. Sie ist eine alte Frau. Sie wird dich schon nicht fressen...“ „Sie nicht“, murmelte er, „aber...“ Hosted by Animexx e.V. 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