Colours of Heaven von Chikakiima (Ein Seto bekommt immer was er will) ================================================================================ Kapitel 6: Hangover ------------------- Soooooooooo, diesmal (völlig Schreibblockadenfrei) ging das mit dem nächsten Kapi etwas schneller :) Danke nochmal an alle tollen Kommies :D Viel Spaß beim Lesen!!! Hangover Die ganze Fahrt über, lag der kleine Mokuba mit seinem Wuschelkopf auf Setos Schoß. Dieser musste seufzen, als Mokuba wieder ein murren von sich gab. Seto fuhr mit dem Daumen und Zeigefinger zur Nasenwurzel, um die aufsteigenden Kopfschmerzen zu unterdrücken. Da hatte die Betreuung in den Kinderräumen wohl ordentlich versagt. Wobei er sich selbst auch vorwürfe machte. Schließlich war es sein Bruder und seine Verantwortung. Die Limousine fuhr die Auffahrt zur Kaiba Villa hoch. Mokuba wurde von seinem großen Bruder ins Haus getragen. Iva lief ihnen hinterher. Leo war überrascht die Herrschaften, mit Iva im Schlepptau so früh am Abend anzutreffen. Sofort wurde Mokuba die Treppe hochgetragen. Iva rief Seto hinterher: „Sorgen sie dafür, das er aufwacht. Er darf bloß nicht einschlafen. Ich komme gleich nach.“ Zusammen mit Leo verschwand sie in der Küche. Der Butler konnte seine Neugier nicht mehr unterdrücken. „Wenn ich mich nicht irre sah der kleine Herr nicht gesund aus. Was ist passiert?“ „Wie oft ich diesen Satz heute schon hören musste.“, bemerkte Iva, als sie aus dem Gefrierschrank einen Beutel mit Eiswürfeln raus nahm und in eine Schüssel gab. „Er hat heimlich etwas getrunken und geraucht. Zusammen mit Tommy. Leo sie haben letztes Wochenende davon gesprochen, dass sie Melasse im Hause hätten. Könnte ich ein wenig davon haben?“ „Sicherlich.“, sagte Leo und duckte sich zu einem Regal runter, um eine Tupperware Box mit einem dunkelbraunen Inhalt heraus zu holen. „Nun, Tommy ist jetzt zu Hause und wird von seinen Eltern versorgt. Und der kleine Mokuba kriegt meine medizinische Versorgung.“ Iva füllte die zähe Flüssigkeit in eine andere kleine Schüssel und nahm sich einen sauberen Teelöffel aus der Schublade. Mit zwei Schüsseln und eine Löffel bewaffnet wünschte sie Leo noch eine gute und erholsame Nacht und machte sich auf den Weg in Mokubas Zimmer. Dort fand sie Seto vor, der vor dem Bett vor Mokuba hockte und ihn wach hielt. Doch er wollte immer wieder zurückfallen und sich ins Bett legen. Setos Hände hielten ihn davon ab. Iva stellte die Utensilien auf den Nachttisch: „Das scheint wohl nicht zu funktionieren. Darf ich?“ Seto machte ihr etwas Platz. Sie schüttelte Mokuba kurz. Als dies keine Wirkung zeigte, gab sie ihm einen Klapps auf die Wange. „Keine Sorge. Im Moment spürt er sowieso nicht viel.“, versicherte sie Seto. Nochmal schüttelte sie ihn, diesmal nur kräftiger: „Mokuba wach auf!“, befahl sie barsch. Endlich öffnete der Kleine seine Augen. „Hm?“ „Na Kleiner, geht’s dir gut?“ Er verzog das Gesicht. „Halten sie ihn mal fest.“, meinte sie zu dem Älteren. Iva füllte den Teelöffel mit Melasse und führte ihn an Mokubas Mund. „So mein kleiner Alkoholiker Mund auf! Doch, Mund auf!“ Er wehrte sich: „Will nicht.“ „Doch, doch, doch. Dann wird es dir besser gehen. Nicht einschlafen. Hier, Mund auf!“ Benommen öffnete er den Mund und schluckte das Zeug. Wieder verzog er das Gesicht, doch gleich darauf entspannte er sich wieder. „Was ist das?“, wollte Kaiba wissen. „Melasse.“, antwortete Iva mit einem Lächeln, denn nun war es Seto der sein Gesicht angewidert verzog. Melasse hatte einen unangenehmen Geruch. Man konnte es fast mit Zuckerrübensirup vergleichen. Die braune, honigartige Flüssigkeit, war Abfall von Zuckerproduktionen, doch hatte immer noch seinen Nutzen. Es war gesund, wenn man es nicht in Mengen zu sich nahm und reinigte auf natürliche Weise den Magen, wenn man eine Spezielle Diät machte. Natürlich wussten nicht viele von der Wirkung oder den positiven Eigenschaften von Melasse, aber es gab noch einige Familien die diese Tradition weiterführen. Nachdem Iva dem kleinen jungen den dritten Löffel verabreichte ließ sie ihn sich hinlegen. Er schien endlich Frieden zu finden und entspannte sich völlig, als er sich zusammenkauerte. „So, jetzt heißt es warten.“, meinte die Iva, während sie Mokuba die Haare mit einem ihrer Haargummis, aus ihrer Tasche zusammen band. „Was soll das bewirken? Jetzt schläft er.“, bemerkte Seto. „Nicht mehr lange.“ Iva nahm die Schüssel mit den Eiswürfeln und brachte es in das anliegende Badezimmer, um es dort vorsichtig abzustellen. Sie kam zurück ins Zimmer und streifte sich die Schuhe ab. Einen nach dem anderen. Sobald ihre Füße wieder normale Form auf geraden Boden annahmen stöhnte sie erleichtert auf. „Ob Markenschuhe hin oder her. Es ist eine Qual.“ Sie legte die Schuhe neben das Bett, hob Ihr Kleid etwas an und stieg auf Bett um sich neben Mokuba zu setzten. Seto saß auf der anderen Seite von Mokuba. „Mister Kaiba, sie können ruhig schlafen gehen. Ich kümmere mich schon um alles.“ Ein Kopfschütteln war die Antwort. „Wie sie wollen.“, Iva seufzte auf: „Ein schöner Abend, nicht wahr? Abgesehen von den Trinkeskapaden ihres Bruders.“ „Ja, ein erfolgreicher Abend.“ „Meinen Sie es wurde viel Geld gesammelt?“ „Da bin ich mir sicher.“ „Es war erstaunlich ruhig. Ich hatte gedacht, dass bei solch einem Ansturm von Prominenten, Paparazzis nicht weit sein können.“ „Bei solch einer Veranstaltung ist Diskretion das wichtigste. Es wurden Vorkehrungen getroffen. Kein einziger Reporter hat es in das Haus geschafft.“ Wie viel solch Vorkehrungen kosten würden, wollte sich Iva gar nicht vorstellen. Solche Leute wie er schwimmen nur so in Geld, dachte Iva, als sie Seto ansah. Sie bemerkte nicht mal, dass sie den Mann vor sich beobachtet hatte, bis er ihren Blick erwiderte. „Sehe ich so gut aus?“ Das war wohl das erste Mal, dass Iva ihn schmunzeln sah. Sie lächelte ihn an: „Aber sicher…“, fing sie Ironisch an. „Ihre Haare, Ihr Gesicht und die Augen erst. Aber die Größe. Tja… ich sagte ja sie sind noch kein ausgewachsener Mann.“ Noch während sie es sagte, wusste sie, dass es eine Lüge war. Er überragte sie um einiges. Er hatte lange Beine, breite Schultern und sie war sich sicher, dass sich unter seinem Hemd ein Muskulöser Körper verbarg. Alles in einem eine Gefährliche Mischung. Sie sah wieder zu Mokuba, um seinem Blick auszuweichen, dabei fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. Sie konnte nicht wissen, dass er ihr fasziniert zusah. Auf den eben begonnenen Scherz folgte Stille. Iva atmete tief ein und ließ ein seufzen aus: „ Masao hat wirklich ein schönes Haus. Viktorianisch. Es hat was von den Romanen von Jane Austen.“, meinte sie verträumt. Seto schluckte den Ärger darüber, dass sie ihn so vertraut beim Vornamen nannte runter. „Mhm.“ „Haben sie auch fleißig gespendet?“, fragte sie neckisch, um die Stimmung etwas aufzuheitern. „Hm.“ War das ein ´Ja´ oder ein ´Nein´? Sie hätte nicht gedacht, dass Seto geizig wäre. Aber wie sie schön letztes Wochenende bemerkt hatte, war Seto Kaiba ein Mysterium für sich. Noch etwa eine viertel Stunde unterhielten sich die Beiden, über den Erfolg des Abends, bis Mokuba anfing zu quengeln. Er krümmte sich zusammen und hielt sich den Bauch. Bis er plötzlich aufsprang und torkelnd ins Badezimmer lief. „Jetzt geht’s los.“ Iva erhob sich und folgte Mokuba. Seto war direkt hinter ihr. Der schwarzhaarige lehnte über der Toilette und übergab sich. Doch es war viel mehr ein würgen, als das eigentliche Übergeben. Mokuba wehrte sich mit allen Kräften. „Lass es raus mein Kleiner.“, versuchte Iva beruhigt auf ihn einzureden. Sie strich ihm übers Haar. Doch das würgen brachte nichts hervor. „Nein, stell dich hin. Du darfst nicht sitzen. Ich helfe dir.“ Iva hielt Mokuba sicher auf den Beinen, damit er sich weiter vorbeugen konnte. Endlich brachte es was, doch Iva schien nicht zufrieden zu sein. „Versuch es nochmal!“ Tränen rannen dem Kleinen über die Wangen. „Es tut weh.“, jammerte er. Iva nahm etwas Papier und reichte es Mokuba, damit er sich den Mund abwischte. „Oh, ich weiß, mein Engel.“ Mokuba setzte sich auf ihren Schoß und weinte. Er schien nun wach zu sein, auch wenn er etwas unkoordiniert und benommen war. Iva nahm einen Eiswürfel aus der Schüssel. „Hier. Lutsch das!“ Er gehorchte ihr und saß brav da, während er den Eiswürfel aß. Seto setzte sich an den Rand der Badewanne: „Mokuba, wie kamst du denn zu dem Brandy und den Zigarren? Wieso hast du so etwas Dummes tun können?“ „Das stand bei den Getränken und Tommy hat die Zigarren geholt.“ Bei der Erinnerung von den Zigarren musste er wieder würgen. Iva schnalzte mit der Zunge: „Dummer Junge.“ Sie zog ihn noch enger an sich und umarmte ihn ganz fest. So als würde es helfen, ihm seine Schmerzen und sein Schamgefühl zu nehmen. Langsam wiegte sie ihn, wie sie es auf der Bank im Garten oder auf der Treppe, vor der Tür getan hatte. „Schätzchen ich weiß das du es nicht hören willst, aber du musst es nochmal versuchen.“ Er jammerte wieder, doch ließ sich von Iva wieder hinstellen. Es gelang ihm einfach nicht sich zu überwinden. Er litt, das konnte Iva, sowie auch Seto sehen. Die Magenkrämpfe und die Übelkeit würden ihn die ganz Nacht nicht schlafen lassen und die Melasse, die er nun im Magen hatte, würde das alles noch verschlimmern. Iva seufzte tief auf: „Mister Kaiba, sie sollte jetzt das Bad verlassen.“, schlug sie ihm vor, wobei es mehr den Ton eines Befehls hatte. Der Firmenchef aber zog eine Braue hoch. „Vertrauen sie mir. Am besten sie holen ein Glas Wasser für Mokuba. Am besten stilles.“ Nachdem Seto immer noch nicht gegangen war, sah Iva ihn flehend an: „Bitte.“ Er verließ das Bad und schlenderte in die Küche. Wieso hatte er das Badezimmer verlassen sollen? Aber viel mehr noch, wieso vertraute er ihr nur so sehr? Es war sein Bruder, dem es da oben schlecht ging und er konnte mit einem guten Gewissen nach unten in die Küche gehen und ihn mit dieser Frau alleine lassen. Kopfschüttelnd ging er wieder in Mokubas Zimmer. Als er wieder ins Bad kam, lag der murmelnde Mokuba mit dem Kopf auf Ivas Schoß und ließ sich von ihr Streicheln. „Iva… du bist eine weise Frau.“, nuschelte er mit einem erhobenen Finger, um seine Aussage damit zu bekräftigen. „Ja, danke Mäuschen. Mit diesen Dingen kenne ich mich aus.“, meinte Iva amüsiert. „Aus erster Hand vermutlich.“, meinte Seto. Sie sah auf. „Sie haben ja keine Ahnung. Als ich 18 wurde ging das Nachtleben so richtig los.“ Iva musste lachen, als sie sich wieder an die Zeit erinnerte, an dem sich jedes Wochenende einer ihrer Freunde betrank. Alkohol war für die jungen Leute Neuland und musste studiert werden. Sie selbst war oft genug angetrunken oder betrunken gewesen. Stolz war sie nicht drauf, doch seine Erfahrungen musste man machen. Das gehörte zum Erwachsenwerden. Weiterhin streichelte Iva Mokubas Kopf. Dann erhob er sich wieder und konnte sich ohne Schwierigkeiten übergeben. Nachdem er sich ein wenig die Zähne geputzt und das Glas Wasser unfreiwillig getrunken hatte, wurde er von Seto ins Bett gelegt wo er sofort einschlief. „Sie schlafen in dem Zimmer, in dem sie letztes Wochenende untergebracht waren.“, meinte Seto, als sie das Kinderzimmer verließen. Eigentlich hatte Iva vor sich ein Taxi zu rufen, doch die Müdigkeit hatte sie eingeholt. Außerdem war ihre Versorgen für Mokuba noch nicht vorbei. „Danke… Mister Kaiba warten sie kurz.“, meinte sie, als er sich schon abwand. „Ich würde sie gerne um etwas bitten. Morgen früh würde ich mich gerne um Mokuba kümmern. Ich hätte da eine Idee wie man ihn dazu bringen könnte, für eine sehr lange Zeit kein Alkohol mehr zu trinken.“ Seto musterte sie eindringlich. Iva versuchte ihren schneller werdenden Puls zu ignorieren. Das ist bestimmt die Müdigkeit, versuchte sie sich einzureden. „Tun sie was sie für richtig halten. Gute Nacht.“ Mit einem merkwürdig sanften Tonfall, den Iva von ihm nicht gewohnt war, ging er schließlich in sein Zimmer. Er ist wohl auch schon übermüdet, redete sich Iva ein. „Ja, das stimmt. Schläft er noch?“ Iva saß am Tisch im Esszimmer und Telefonierte mit Mrs. Bellwood. Die warme Morgensonne schien durch die Glasfront auf den Marmorboden. „Er ist eben aufgestanden. Gleich kommt er runter, dann kann die Folter losgehen.“ , drang die Stimme von Mrs. Bellwood aus dem Hörer. „Mhm, Mokuba wird sicher auch nicht mehr lange schlafen. Die beiden Jungs werden nie wieder so leichtsinnig sein.“ „Das will ich hoffen. Aber meine Liebe, sie haben ja gar keine Sachen mitgehabt. Tragen sie immer noch das Kleid?“ „Nein, Tomomi hat mir eine Sporthose und ein Top geliehen.“, meinte Iva, als sie an sich runter sah. Zum Glück hatten beide Frauen fast die selbe Größe. Sie war Barfuß, denn sie wollte nicht schon am frühen Morgen auf hohen Hacken laufen. „Wie nett von ihr… Oh da kommt er ja. Ich muss auflegen.“ „Ist gut, ich werde bald zu Hause sein.“ „Lassen sie sich Zeit. Bis dann.“ Das tuten drang aus dem Hörer und Iva legte ihr Handy wieder auf den Tisch. Sie nahm gerade einen Schluck Kaffee aus ihrer Tasse, als der Herr des Hauses ins Esszimmer kam. Er trug eine schwarze Faltenhose und ein schwarzes Hemd. Er sah wie immer gut aus. „Guten Morgen. Sie sind aber früh dran.“, begrüßte sie ihn. „Der frühe Vogel…“, fing Seto an. „…fängt den Wurm.“, beendete Iva den Satz. „Ich kann mit dem Sprichwort nicht viel anfangen. Ich bin ein Morgenmuffel, bevor ich meinen Kaffee getrunken habe.“ Iva schenkte ihm ebenfalls eine Tasse ein. Leo kam gerade aus der Küche, um ihm seine Zeitung zu geben und das Frühstück zu servieren. Es war still. Seto widmete sich seiner Zeitung. Er aß nicht besonders viel. Iva las ihr Frauenmagazin. Beide waren mit ihrer Lektüre und ihrem Kaffe beschäftigt, als Mokuba reinkam. Sein Haar war zerzaust. Er trug immer noch sein Hemd und die Faltenhose. Langsam tapste er mit nackten Füßen auf den Tisch zu. „Da is er ja.“, meinte Iva mitleidend. Sie kam zu ihm und legte ihm tröstend einen Arm um die Schultern. „Du armer kleiner Spatz. Dir muss es ja schrecklich gehen.“, mit übertriebenem Mitleid, half sie ihm sich zu setzten. „Mein Kopf dreht sich.“, meinte Mokuba. „Keine Sorge, ich hab etwas, dass dir helfen wird.“ Sie nahm die Fernbedienung und schaltete den Plasmabildschirm an, der an der Wand hing. Sofort ertönten Musiktöne. Iva hatte vorher einen Musiksender rausgesucht. Die Musik schien für ihn viel zu laut zu sein. Er hielt sich den Kopf. Iva verschwand in der Küche und kam mit einer Bratpfanne und einer Kelle wieder raus. „Oh ist die Musik etwas zu laut?“ Sie schaltete den Ton etwas leiser und kam um den Tisch herum. Als sie neben ihm stand, schlug sie heftig mit der Kelle auf die Bratpfanne ein. Mit beiden Händen hielt sich Mokuba die Ohren zu und jammerte, dass sein Kopf wehtue. „Das hier wird deine Stimmung heben.“, sagte sie, als sie ihm die glibberigen Rühreier, aus der Pfanne in den Teller legte. Mokubas Magen schien sich umzudrehen. „Guten Appetit.“ Trällernd verschwand sie in der Küche, um die Bratpfanne zurück zu bringen. Seto sah seinen Bruder an. Mokuba saß wie ein Häufchen Elend da und schien es bereut zu haben, was er getan hatte. Iva kam wieder ins Esszimmer und setzte sich auf ihren Platz. „Iss!“, drängte sie Mokuba. Der Wuschelkopf verzog das Gesicht. „Muss ich?“, fragte er. „Aber ja.“ Langsam nahm er einen Happen. Er war mehr als nur angewidert, doch er zwang sich noch einen Bissen zu nehmen. Die junge Frau währenddessen zündete sich eine Zigarette an, nahm einen kräftigen Zug und pustete die blaue Rauchwolke in Mokubas Gesicht. Seto beobachtete interessiert die Wirkung des Rauchs auf seinen Bruder. Auch wenn Seto überrascht war, dass Iva anfangen würde zu rauchen. „Bitte…“, jammerte er. „Was denn?“, wieder zog sie genüsslich den Rauch ein, um ihn wieder in Mokubas Gesicht zu schleudern. Der Kleine hustete. „Es tut mir leid. Ich werde nie mehr rauchen oder trinken.“ „Das ist doch mal ein Wort.“, wand sie sich an Seto. Sie drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, den sie vorher dort hingestellt hatte. „Mokuba…“, ihr Ton wurde wieder ernst. „Es geht nicht nur darum, dass es ungesund ist was ihr getan habt. Besonders für jüngere Menschen, wie für dich, ist das sehr ungesund und gefährlich. Du wächst noch und dein Körper und deine Knochen können nicht mehr so wachsen, wenn du Alkohol zu dir nimmst oder rauchst. Wenn erwachsene Menschen das machen ist es auch ungesund, nur mit dem Unterschied, dass sie schon alt genug sind, um selbst zu entscheiden, ob sie gesund leben wollen oder nicht. Du willst doch sicher mal so werden wie dein großer Bruder oder?“, sie sah zu Seto, welcher der Unterhaltung zuhörte, dann sah sie wieder zu Mokuba, der ganz offensichtlich Schuldgefühle hatte. „Dein Bruder hat sicher nicht geraucht oder getrunken, als er so alt war wie du. Und das hat sich ausgezahlt. Er ist jetzt ein erwachsener und… ausgewachsener Mann.“, Iva sah schmunzelnd zu Seto. Sie lächelte: „Findest du nicht Mokuba?“ Der kleine sah seinen großen Bruder an. „Es tut mir leid.“ „Tu das nie, nie wieder.“, meldete sich Seto zu Wort. Der schwarzhaarige nickte. Zufrieden nahm Iva den Teller mit den Eiern wieder vom Tisch und ging in die Küche, als sie wieder rauskam fragte sie Mokuba was er essen wolle. Es überraschte sie nicht, dass er keinen Appetit hatte. Yoko betrat das Esszimmer und wünschte allen einen guten Morgen. Plötzlich blieb sie stehen und rümpfte die Nase. „Hat hier jemand geraucht?“, meinte sie schockiert. „Japp.“, antwortete Iva gelassen und nahm einen Schlug Kaffee. „In diesem Haus? Und noch dazu vor dem Jungen?“ Iva rollte die Augen und stand auf. Das letzte was sie wollte, war ein Streit am Morgen. „Ich sollte mich wohl verabschieden. Danke für die Gastfreundschaft.“ Sie ging um den Tisch herum und gab Mokuba eine Umarmung. Ohne Worte schritt sie an Yoko vorbei in die Küche. Dort verabschiedete sie sich von Leo und Tomomi und nahm den Kleiderbeutel mit ihrem Kleid mit. Bepackt mir den Kleiderbeutel und ihrer Handtasche, ging sie auf den Dior-Schuhen aus der Haustür. Sie wollte auf das Taxi, welches sie schon vorher bestellt hatte zugehen, als jemand sie am Arm packte. „Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt.“, rief Seto zu dem Taxifahrer. Dann sah er zu Iva runter: „Was glauben sie wo sie hingehen?“, fragte er ruhig. „Ehm… ich wollte nach Hause fahren.“, berichtete sie ihm. „Ich fahre sie.“, waren seine knappen Worte, als er sie mit sich in die große Garage zog. Roland hatte an diesem Sonntag frei, also fuhr Seto selbst. Was ihm nicht viel ausmachte, denn er hatte eine stolze Ansammlung von Luxuriösen Automobilen. Seto führte Iva zielstrebig zu seinem schwarzen Porsche. „Netter Wagen.“, staunte Iva. „Danke.“ Seto hielt ihr die Tür auf. Als beide saßen meinte er noch: „Anschnallen!“ Und schon fuhren sie los. Der Wagen flog förmlich durch die Straßen. Er war wendig und schien die Luft nur so zu zerschneiden. Das Leder war angenehm weich und roch nach Lederreiniger. „Sie hätten mich nicht fahren müssen. Das Taxi hätte es auch getan.“ „Hm.“, gab er zurück. „Also wieso wollten sie mich fahren? Wollen sie sich wieder mit mir unterhalten?“, meinte sie sarkastisch. Denn nur zu gut konnte sie sich an ihren gemeinsamen Tanz erinnern, von dem er meinte, es sei ein Vorwand zum Reden gewesen. Aber worüber sollten sie sich denn diesmal unterhalten. Da ging ihr ein Licht auf. Hämisch grinste sie ihn an. Er hielt den Blick auf die Straße gerichtet bis er ihr grinsen Bemerkte. Nach einigen Seitenblicken zu ihr, meinet er: „Was?“ „Sie wollen sich bei mir bedanken, nicht wahr? Seto Kaiba, der jüngste und erfolgreichste Firmenchef Asiens, der unangefochtene ´Sexiest man´ in den Schlagzeilen will sich bei mir bedanken.“, sie lachte kurz auf und wurde wieder in den Sitz gedrückt, als Seto das Tempo erhöhte. „Regen sie sich ab.“, meinte sie ruhig, dann gab sie ihm einen freundschaftlichen schlag auf die Schulter: „Ich mache doch nur Spaß. Sie müssen sich nicht bei mir bedanken. Ich weiß, dass sie mir dankbar sind, also brauchen sie die Worte nicht über die Lippen zu bringen. Ich erspare ihnen die Pein.“ „Danke.“ „Wie?“ „Danke.“, wiederholte er. „ Danke , dass ich ihnen die Pein ersparen wollte oder Danke , dass ich ihnen geholfen habe?“ „Beides.“ Sie musste lächeln. Das hätte sie nicht erwartet, vor allem nicht so ein ehrliches Danke zu hören. „Gern geschehen.“ Seto Kaiba war ein faszinierender Mann und je mehr Iva versuchte ihn aus ihrem Gedächtnis zu verbannen, umso mehr plagte er sie. Er ist nur ein Mann, rief sie sich in den Kopf, als sie auf ihr Zimmer ging. Sie war froh endlich ihre Klamotten tragen zu können. Tomomis Sachen würde sie, nachdem sie gewaschen worden waren zurückbringen. Als sie auf der Suche nach Tommy von Mr. und Mrs. Bellwood ins Arbeitszimmer gebeten wurde, machte sie sich schon Sorgen. Was wollten sie wohl? Beide standen vor ihr. Mrs. Bellwood sah fröhlich aus. „Was ist los?“, wollte Iva endlich wissen. Mr. Bellwood räusperte sich. „Nun, …setzte sie sich bitte Iva.“ Sie nahm auf einem der Lederstühle Platz. „Es gibt wichtige Neuigkeiten.“ Die Spannung nicht mehr aushalten, sah Iva abwechselnd zu Mr. dann zu Mrs. Bellwood. Bis Mr. Bellwood grinsend das Wort ergriff. „Wir gehen zurück nach England.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)