Herr der Ringe "Eine Frau in der Gemeinschaft des Ringes" von Sironi19 (~Überarbeitete Vision~) ================================================================================ Kapitel 22: Der erste Kuss -------------------------- Eins vorweg: Bitte zerfleischt mich nicht, ja? Briefbomben dagegen nehme ich gerne in Kauf^^ Und jetzt viel Spaß beim lesen. „Kiran, jetzt kommt endlich.“ Kiran drehte sich zu Gandalf um, denn er war es, der sie gerufen hatte. Der alte Zauberer stand schon etwas weiter oben, doch man konnte ihm ansehen, dass die kleine Kletterstunde anstrengend gewesen war. Schweiß tropfte von seiner Stirn und er stützte sich mehr als sonst auf seinen Zauberstab. Ihr Blick schweifte zu den anderen Männern der Gruppe. Die Hobbits und Gimli hatten sich hingesetzt, um ihre Beine wenigstens etwas zu schonen. Für die Kleinen war es nicht so leicht, einen steilen Berg hochzuklettern und Kiran fragte sich, wieso Gandalf diesen Weg gewählt hatte. Schließlich hatten sie noch viele Meilen vor sich, ehe sie Rast machen wollten. Wieso also scheuchte der Zauberer sie über die Berge? Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Aragon Boromir das letzte Stück hoch zog. Der Mensch aus Gondor hatte den größten Teil des Gepäcks übernommen, da er am kräftigsten war, doch auch für ihn war der Aufstieg alles andere als ein Spaziergang. Lediglich Aragon und Legolas hatten keine Probleme dabei, was Kiran auch nicht sonderlich wunderte. Der eine war ein Waldläufer und kannte sich mit solchen Aktionen also bestens aus und der andere war ein Elb. Und Elben fiel bekanntlich ja alles leicht. Kiran rümpfte etwas die Nase, als ihr erneut bewusst wurde, dass sie ja jetzt auch zu diesem Volk gehörte. Sie hoffte inständig, dass sie nie so unausstehlich perfekt wurde. „Träumt nicht, kommt endlich.“ Gandalf’s Stimme zeigte deutlich, dass er dir Geduld mit ihr verlor und seufzend machte Kiran sich daran, das letzte bisschen Felsen zu erklimmen. Auf ihrer Reise hatte sie auch des Öfteren klettern müssen, doch besonders scharf war sie nie drauf gewesen. Denn wenn man gerade am klettern war, konnte man sich nicht verteidigen, wenn ein Gegner auftauchte. Und permanent mit einem breiten Schild auf dem Rücken zu klettern war einfach viel zu anstrengend. Kiran wollte gerade nach dem letzten Vorsprung greifen, den sie benötigte, um oben anzukommen, da griff jemand nach ihrer Hand. Ein elektrischer Schlag ging durch ihren ganzen Körper und Kiran hatte das Gefühl, als würde ihre ganze Welt kopfüber fallen, nur um sich dann nach wenigen Sekunden neu zu fokussieren. Sie hob den Blick und sah Legolas über sich stehen, ihre Hand in seine. Sein Blick war ungläubig geweitet und ein seltsamer Schimmer vertiefte das Blau in seinen Augen. Es war den beiden unmöglich, den Blick voneinander zu lösen. Fast schien es, als würden hauchdünne und unzerreißbare Fäden sie aneinander binden. Und je länger sie sich ansahen, umso mehr Fäden wurden gewoben. Gandalf’s fast schon wütendes Räuspern riss die beiden Elben aus ihrer Starre und Legolas zog sie mit einem schnellen und kraftvollen Ruck nach oben. Doch entweder hatte er seine Kraft unterschätzt oder sie schwerer eingeschätzt. Kiran wurde durch ihn praktisch nach oben katapultiert und prallte gegen ihn. Um sie beide vor einem Sturz zu bewahren, legte Legolas beide Arme um sie und hielt mit seinen Beinen das Gleichgewicht. Kiran hielt sich an seinen Schultern fest und half mit, damit sie nicht zu Boden stürzten. Es war, als wären sie eine Person, die in zwei Körpern steckte, aber nicht verlernt hatte, als eine zu denken und zu handeln. Der Geruch nach Wald und Wiesen stieg ihr in die Nase und sie fühlte sich seltsam entspannt. Sie konnte sagen, was sie wollte, angenehm roch er. Auch Legolas war für einen kurzen Moment in der Welt der Sinnenwahrnehmungen gefangen. Er hielt ihren weichen und warmen Körper, der sich perfekt an seinen anpasste und er roch ihren Duft. Ein Duft, den er nie wieder vergessen würde. Es war eine Mischung aus dem frischen Bergwind und einigen Kräutern, die sie vor zwei Tagen zum Baden benutzt hatte. Ihr weiches Haar glitt über seine Hände und er hatte das Gefühl, dass erneut ein Blitz durch seinen Körper schoss. Die Stimme des Zauberers durchdrang erneut diesen Zauber und die beiden Elben fuhren so schnell auseinander, als hätten sie sich aneinander verbrannt. „Gut, jetzt wo wir alle oben sind, können wir ja weiter gehen. Kiran, bitte keine Verzögerungen mehr. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und wir haben nicht so viel Zeit, wie wir gerne hätten.“ Gandalf setzte sich wieder in Bewegung und der Rest der Gruppe folgte ihm. Kiran überzeugte sich davon, dass ihre Waffen noch an ihren Stellen waren und lief dann hinter den Männern her. Sie verkniff sich jedes Wort, denn es würde nichts bringen, wenn sie sich mit Gandalf streiten würde. *** Legolas lief der Gruppe ein gutes Stück voraus. Er hatte die Aufgabe, Gefahren frühzeitig zu entdecken. Außerdem brauchte er Abstand zu der jungen Elbin. Sie verwirrte seine Sinne viel zu sehr. Seufzend warf er einen Blick über die Schulter. Sie unterhielt sich gerade mit dem Menschen aus Gondor und ein fröhliches Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Ihre kupferroten Haare wehten leicht im Wind und ihre bronzefarbenen Augen funkelten erheitert. Kopfschüttelnd lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Aufgabe. Wieso nur beschäftigte diese Frau ihn so sehr? Sie war eine neugeborene Elbe und außerdem war sie mit Lindir zusammen. Und sie liebte ihn, denn ansonsten hätte sie sich nicht verwandelt. *** „Legolas? Legolas?“ Legolas zuckte zusammen, als Aragon vor ihm auftauchte und ihm eine Schale mit Suppe hin hielt. Er war so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht gehört hatte, wie sich der Mensch ihm genährt hatte und das war sehr ungewöhnlich. Zwar wusste er, wie leise und unauffällig sich Aragon bewegen konnte, aber trotzdem hätte er ihn hören müssen. Wortlos nahm er seinen alten Freund die Schale ab, stellte sie aber nur neben sich. Er hatte im Moment keinen Hunger. *** Aragon sah seinen Elbefreund stirnrunzelnd an. Es war nicht Legolas Art, so sehr in Gedanken versunken zu sein. Er schien nichts um sich herum wahr zu nehmen und das war untypisch für den jungen Elben. Besorgt setzte er sich neben ihn und sah kurz zur der kleinen Gruppe, die sich um das Lagerfeuer versammelt hatten, um wenigstens etwas Wärme abzubekommen. Er versicherte sich, dass sie weit genug weg saßen, damit niemand sie hörte. Kiran war in ein Gespräch mit Boromir vertieft und somit hatte der Mann aus Gondor ihre Aufmerksamkeit. „Was ist los, mein alter Freund? Du bist sonst nicht so abwesend.“ „Es ist nichts.“ Aragon seufzte. Legolas war nicht der Typ Mann, der seine Probleme zugab und das nervte ihn ein wenig. Wieso musste er ihm alles aus der Nase ziehen? „Nach nichts sieht es aber nicht aus. Irgendwas beschäftigt dich. Was ist es?“ Der blonde Elb sah seinen menschlichen Freund eine Zeitlang schweigend an, dann seufzte er. „Es ist dieses Mädchen. Irgendwas stimmt nicht.“ „Mit Kiran? Eigentlich erlebe ich sie als recht normal. Nun gut, sie ist eine frisch umgewandelte Elbe, aber ist es das, was dich beschäftigt?“ Legolas atmete tief ein und aus. Sein Blick hing an ihr und als er sah, wie sie Boromir in einer zärtlichen Geste die Hand auf die Schulter legte, flammte Eifersucht in ihm auf. „Das meine ich nicht. Meine Gefühle spielen verrückt. Schon die ganze Zeit, aber heute Vormittag, wo ich sie hochgezogen habe, seit dem noch mehr. Es ist, als hätten sich zwischen uns Fäden gebildet, die uns auf irgendeine Art aneinander binden.“ „Vielleicht, weil ihr beide Elben seid. Eine Art der Zugehörigkeit?“ Legolas schüttelte den Kopf. „Nein, denn so etwas habe ich zum ersten Mal erlebt.“ „Mein Freund, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist verliebt.“ Das Entsetzen in den blauen Augen war deutlich zu sehen und Aragon bereute es schon, diese Worte ausgesprochen zu haben. Es war schließlich unmöglich, dass Legolas sich so schnell in jemanden verliebte und es noch nicht einmal merkte. Er wusste, dass Legolas schon einige Frauen gehabt hatte, aber bei keiner hatte er es so beschrieben. Was also konnte es sein? Tröstend legte der Mensch dem Elben eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Gedanken. Vielleicht irritiert sie dich auch einfach ein wenig. In ein paar Tagen wird das bestimmt vorbei sein und du wirst dich an sie gewöhnt haben. Ich werde mich jetzt schlafen legen und in drei Stunden die nächste Wache übernehmen. Einverstanden?“ Legolas nickte und Aragon ging zu den anderen ans Lagerfeuer zurück. Der Blick des Elben hing weiterhin an der jungen Frau. Im Schein des Feuers glitzerten ihre Haare wie poliertes Kupfer und ihre Augen strahlten noch mehr. Ihre Bewegungen waren ruhig, fließend und elegant und zogen ihn in ihren Bann. Mit seinen Sinnen konnte er hören, was sie mit Boromir beredete. Sogar ihre Stimme verzauberte ihn. „Wart Ihr oft in der Nähe der Weißen Stadt, Kiran?“ „Nein, eher weniger. Ich habe die großen Städte gemieden und habe mich eher in kleineren Dörfern aufgehalten. Und das auch nur, wenn ich etwas benötigte.“ „Ihr seid also sehr viel gereist.“ Kiran lächelte Boromir an. Der junge Mann hing schon den ganzen Abend an ihren Lippen und schien sich gerne mit ihr zu unterhalten. Und sie fand seine Gesellschaft auch sehr angenehm. „Ja, dass würde ich sagen. Ich habe mich ungerne lange irgendwo aufgehalten. Ich wollte so viel wie möglich sehen.“ „Wart Ihr denn auch schon im Auenland, Kiran?“ Frodo, der sich in eine dicke Decke gewickelt hatte, sah sie fragend von der anderen Seite des Lagerfeuers an. „Ja, einmal, für ein paar Tage. Nur an der Grenze, aber ich fand es dort sehr angenehm. Nicht so groß und so weit. Sehr überschaubar. Und Euer Volk ist sehr gastfreundlich.“ „Das und neugierig.“ Kiran musste bei der Äußerung von Sam lachen. Der junge Hobbit hatte recht. Neugierig war dieses Völkchen wirklich, auch wenn das nicht jedem bekannt war. Die Gefährten unterhielten sich noch über dies und das, doch Kiran hörte ihnen nur noch mit halbem Ohr zu. Ihre Gedanken waren mit etwas anderem beschäftigt. Heute hatte sie deutlich die Verbindung zu Legolas gespürt und das machte ihr Angst. Sie wollte nichts für diesen Elben empfinden. Er wach hochnäsig, herablassen und unterkühlt. Sie konnte sich mit diesen Eigenschaften einfach nicht anfreunden. Außerdem liebte sie Lindir, wenn auch auf eine etwas andere Art. Ihm vertraute sie. Er brachte sie zum lachen und er wusste, was er tun oder sagen musste, wenn sie traurig war. Er bedrängte sie nicht, sondern lies ihr den Freiraum, den sie brauchte, auch wenn ihm das schwer fiel. Seufzend strich sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn und blickte versonnen ins Feuer. Wie lange würde es dauern, bis sie ihren geliebten Elben wieder sehen würde? Sie hoffte, dass das nicht so lange dauern würde, denn sie hatte jetzt schon Sehnsucht nach ihm. „An was denkt Ihr, Kiran?“ Kiran schreckte aus ihren Gedanken und sah Boromir verwirrt und entschuldigen zugleich an. Sie war so sehr in ihren Gedanken gewesen, dass sie nicht mitbekommen hatte, wie er sie ansprach. „Bitte entschuldigt, Boromir, ich habe nicht zugehört. Was sagtet Ihr?“ Der junge Mann grinste. „Ich habe Euch gefragt, woran Ihr denkt. Ihr hattet einen so entrückten und glücklichen Ausdruck im Gesicht und ich frage mich, woran Ihr gedacht habt.“ Ehe Kiran ihm antworten konnte, hallte Legolas Stimme zu ihnen herüber. „Wieso fragt Ihr das, Boromir? Sie hat an ihren geliebten Lindir gedacht. Was sonst sollte sie so glücklich aussehen lassen?“ Kiran’s Blick flog zu dem blonden Elben, der schon wieder diese herablassende Miene aufgesetzt hatte und sie spürte, wie Wut in ihr hoch kochte. „Es ist immer noch besser, einen glücklichen Gesichtsausdruck zu haben, weil man an eine geliebte Person denkt, als ständig mit einer Miene rumzulaufen, als hätte man Pferdemist unter seinem Schuh kleben, Elbenprinz.“ Legolas Wangen verfärbten sich vor Wut rot und er stand langsam auf, doch Kiran lies sich von dieser Geste nicht einschüchtern, sondern erhob sich ebenfalls in einer fließenden Bewegung. „Hat man Euch nie beigebracht, dass man ältere Menschen mit Respekt zu behandeln hat?“ „Doch, natürlich. Aber da Ihr kein Mensch seit, gellten solche Regeln nicht.“ „Ihr solltet besser Eure Zunge zügeln, denn sonst überlege ich mir, sie abzuschneiden, wenn ihr schlaft.“ Kiran starrte Legolas wütend an. Sie suchte schon nach einer schlagfertigen Erwiderung, doch da fiel ihr ein altes Sprichwort der Menschen wieder ein. Der Klügere gibt nach und sie war ohne Zweifel der Klügere von ihnen beiden. Also reckte sie nur das Kinn nach oben, warf ihm einen letzten, alles sagenden Blick zu und setzte sich dann wieder auf ihren Platz. Sie würde diesen Elben einfach ignorieren. Das war das Beste, was sie machen konnte. „Nanu, keine Erwiderung? Oder habt Ihr endlich Vernunft angenommen?“ Als sie ihm nicht antwortete, ihn noch nicht einmal ansah, wurde Legolas stutzig. Was sollte das denn jetzt werden? Wollte sie ihn etwa ignorieren? Es sah ganz so aus. Nun gut, dann würde er es ihr gleich tun. Damit konnte er am besten leben und sie würde schon sehen, was sie davon hatte. Legolas ging ein paar Schritte weiter vom Lagerfeuer weg und konzentrierte sich jetzt wieder auf seine Aufgabe. *** Kiran wachte irgendwann in der Nacht auf und richtete sich auf. Die anderen schliefen tief und fest und Gimli’s, Boromir’s und Gandal’s Schnarchen erfüllte die Luft. Doch das war es nicht, was sie geweckt hatte. Es war viel mehr ein Gefühl von Gefahr gewesen, doch jetzt schien es weg zu sein. Langsam stand sie auf und stieg vorsichtig über ihre schlafenden Gefährten, um sie nicht zu wecken. Offenbar hatte Legolas immer noch Wache, doch sie war überzeugt, dass sie länger als drei Stunden geschlafen hatte. Vermutlich war Aragon einfach zu erschöpft gewesen und Legolas hatte ihn einfach nicht wecken wollen. Elben kamen schließlich für lange Zeit ohne Schlaf aus. Als sie das Lager hinter sich hatte, streckte sie sich erst einmal ausgiebig, um die restliche Müdigkeit aus ihren Knochen zu vertreiben und dann blickte sie sich um. Dieser Elb musste doch irgendwo sein. Kiran ging lautlos umher und suchte Legolas, doch sie konnte ihn einfach nicht entdecken. Sie wagte sich sogar etwas in den Wald hinein, weil sie vermutete, dass er dort Posten bezogen hatte. Doch wenn er hier war, dann konnte er sich wirklich gut verstecken. Sie lehnte sich an einen Baum und versuchte, etwas in der Dunkelheit auszumachen, doch alles war friedlich. Aber warum hatte sie dann das Gefühl gehabt, dass Gefahr drohte? Es war, als hätte eine dunkle Macht nach ihnen gegriffen und sich dann aus irgendeinem Grund wieder schnell zurück gezogen. Missmutig runzelte Kiran die Stirn. War auf ihr Gefühl denn gar kein Verlass mehr? Und wo zum Teufel steckte dieses Spitzohr? „Legolas, wo steckst du?“ Sie bekam keine Antwort, welche Überraschung aber auch. Missmutig verzog sie das Gesicht und beschloss, zurück ins Lager zu gehen. Offenbar wollte er nicht abgelöst werden. Gerade als sie sich umdrehte, bohrte sich ein Pfeil direkt vor ihr in den Baum. Erstarrt blieb sie stehen und konnte den Blick nicht von dem Pfeil abwenden. Es war ein Elbenpfeil. Langsam wand sie den Kopf und blickte in die Richtung, aus der er abgeschossen wurde. Legolas stand zwischen einigen Bäumen und senkte gerade seinen Bogen. Der Blick, den er ihr zuwarf, war durchdringend und zeigte ihr, dass er sie nicht hier haben wollte. Die altbekannte Wut suchte sich wieder ihren Weg an die Oberfläche. Sie griff nach dem Pfeil und zog ihn aus dem Baum. Mit weit ausholenden Schritten ging sie auf den Elben zu und hielt ihm wortlos den Pfeil hin. Misstrauisch betrachtete er den ihm dargebotenen Pfeil und griff dann danach. Er hatte ihn gerade in die Hand genommen, da schnellte ihre andere Hand vor und sie gab ihm eine Ohrfeige, die im Wald widerhallte. *** Legolas Wange brannte und er starrte sie wütend an, doch Kiran lies sich davon nicht beeindrucken und starrte genau so finster zurück. In ihren Augen tobte ein wilder Sturm und sie funkelten gefährlich. „Welches Pferd hat dich getreten, dass du einen Pfeil auf mich abschießt?“ Ihre Stimme war eisig, doch Legolas fand, dass sie trotzdem noch wunderschön klang. Als er den Gedanken beendete, schüttelte er darüber den Kopf. Wieso dachte er das? „Kannst du mir auch mal antworten?“ „Weil ich Lust drauf hatte.“ Kiran holte hörbar Luft und hob erneut die Hand, doch diesmal war er darauf vorbereitet und so fing er sie vorher ab. Seine Finger schlossen sich um das schmale Handgelenk und er drückte leicht zu. „Lass los!“ „Damit du mich wieder schlagen kannst? Ich denk gar nicht dran.“ Doch Legolas musste feststellen, dass Kiran nicht nur ihre Hände benutzte, sondern auch ihre Füße. Er sah, wie sie ihr Bein nach hinten schwang und er wusste, dass sie es auf sein Schienbein abgesehen hatte. Mit einer fließenden Bewegung machte er einen Schritt zur Seite, so dass Kiran’s Angriff ins Leere ging. Doch sie hatte zu viel Schwung in der Bewegung und so kippte sie sehr weit nach hinten. Legolas reagierte, ohne nachzudenken. Mit der anderen Hand griff er nach ihrer Hüfte, zog sie an sich und bewahrte sie so vor dem Sturz. Und schon zum zweiten Mal an diesem Tag schmiegte sich ihr Körper an seinen. Sofort wurde er wieder von ihrem Duft eingehüllt und unbewusst vergrub er sein Gesicht in ihr dichtes Haar, um tief einzuatmen. Kiran stand reglos in seiner Umarmung und wusste nicht, wie ihr geschah. Er hatte sie davor bewahrt, zu stürzen und jetzt hatte er sein Gesicht in ihrem Haar vergraben und sog ihren Duft in sich auf. Eine unglaubliche Hitze strömte durch ihren Körper und unbewusst lehnte sie sich noch mehr an ihn. Ihre Körper passten perfekt zusammen. Ihre weichen Rundungen schmiegten sich perfekt an seinen trainierten Körper. Sie legte ihre freie Hand auf seine Brust und spürte sogar durch den dicken Stoff noch seine Körperwärme und fühlte seinen Herzschlag. Doch was sie erschreckte war, dass ihres im gleichen Takt schlug. Ruhig, gleichmäßig und kraftvoll. Sie spürte, wie Legolas den Kopf hob und tat es ihm gleich. Meerblaue Augen trafen auf bronzefarbene und es schien, als würde die Zeit still stehen. Als würde sich das ganze Universum auflösen und nur noch sie zwei würden darin leben. Die Fäden zwischen ihnen wurden stärker und neue kamen hinzu. Ehe die beiden wussten, was passierte, trafen sich ihre Münder zum ersten Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)