Herr der Ringe "Eine Frau in der Gemeinschaft des Ringes" von Sironi19 (~Überarbeitete Vision~) ================================================================================ Kapitel 5: Liebesnacht ---------------------- Lindir legte Kiran behutsam auf sein Bett und deckte sie zu. Sanft strich er ihr einige Strähnen aus dem Gesicht. "Was hast du dir nur dabei gedacht, kleines Mädchen? Was geht nur in dir vor, dass du so verzweifelt bist?" Kiran antwortete ihm nicht, sie starrte einfach vor sich hin, schien nichts wahr zu nehmen. Lindir strich ihr immer weiter beruhigend über das Gesicht und über die Arme. Er begann, ein ruhiges Lied zu singen und er hoffte, dass sein Lied ihre Seele erreichte. Irgendwann hörte Lindir auf, zu singen, um etwas zu trinken. Doch als er aufstehen wollte, griff Kiran nach seiner Hand. "Nicht gehen." Lindir lehnte sich etwas zu ihr und berührte mit seiner Nasenspitze ihre. "Ich gehe nicht weg, Kiran. Ich brauche nur etwas zu trinken und du solltest auch etwas zu dir nehmen. Du hast sehr viel Blut verloren. Du musst den Flüssigkeitsverlust ausgleichen." Langsam stand er auf und ging zu einem Tisch, um zwei Becher mit Wasser zu füllen. Dann ging er zum Bett zurück, setzte sich und reichte Kiran einen der Becher. Kiran richtete sich etwas auf und nam den Becher entgegen. Ihre Hände zitterte, als sie den Becher an ihre Lippen führte. Lindir lies sie nicht aus den Augen und sorgte dafür, dass sie den ganzen Becher leerte. "Kiran, was hast du dir dabei gedacht?" Sie senkte den Becher und starrte auf den Verband an ihrer Hand. "Es ist alles nicht so einfach für mich, Lindir." Lindir entwendete ihr den Becher und stellte beide auf den kleinen Tisch, der neben seinen Bett stand. Sanft strich er ihr über die Wange. "Erzähl es mir, Kiran. Ich werde dir zu hören." "Du wirst mir nicht glauben. Es ist zu verrückt." "Versuche es." Kiran strich mit der Hand über den Verband. Sie zitterte am ganzen Körper und Tränen liefen ihr über das Gesicht. Lindir hob ihr Gesicht an und küsste die Tränen weg. Kiran schloss die Augen und atmete zitternd ein. "Erzähl mir alles, Kiran. Ich höre dir zu." "Ich komme nicht von hier." Lindir lachte leise. "Erzähl mir etwas neues." "Nein, Lindir, ich komme wirklich nicht von hier. Ich komme nicht aus Mittelerde." Kiran hob den Blick und sah Lindir feste in die Augen. Lindir rückte ein Stück zurück. Er konnte keine Lüge in ihren Augen erkennen. "Nicht...aus...Mittelerde?" "Ich komme aus einer Welt, in der eure Welt nur eine Geschichte ist. Ihr seit nur eine Geschichte. In meiner Welt gibt es Bücher über Mittelerde und auch Filme. Ich liebe eure Geschichte. Eines Abends sah ich mir wieder die Filme an und bin darüber wohl eingeschlafen. Als ich wieder aufgewacht bin, war ich hier." Als Kiran geendet hatte, schwiegen beide. Sie wollte ihm Zeit geben, dass, was er eben gehört hat, zu verdauen. Schließlich war es unglaublich, ja, eigendlich unmöglich. "Na ja, es würde erklären, warum du dich so von den Menschen, die ich kenne, unterscheidest. Wieso hast du es uns nie gesagt?" Kiran starrte Lindir an. "Mehr hast du dazu nicht zu sagen? Du hälst mich nicht für verrückt?" Lindir lachte leise. "Verrückt bist du, das steht außer Frage. Aber nein, ich halte dich nicht in dieser Sache für verrückt. Du musst wissen, wir Elben haben die Gabe, Lügen zu erkennen. Und du lügst nicht, Kiran. Außerdem habe ich schon von einigen Menschen gehört, die aus einer anderen Welt hierher gekommen sein sollen. Nur habe ich es nie für möglich gehalten. Du doch auch, oder?" "Klar hab ich das. Ich bitte dich. Ich schlafe in meiner Welt ein und wache in einer anderen wieder auf. Soetwas kann es, logisch betrachtet, ja nicht geben." "Kleines, Logik wird ganz gewaltig überschätzt. Du solltest morgen mit Lord Elrond reden. Vielleicht kann er dir helfen. Wenn du dich uns schon eher anvertraut hättest, wäre es nicht dazu gekommen." Er zeigte mit einem Nicken auf ihre Hand und Kiran fühlte, wie sie rot wurde. "Hast du wirklich gedacht, schwarze Magie könne dir helfen, in deine Welt zurück zu kehren?" "Verzweifelte Situationen erfordern nun mal verzweifelte Maßnahmen, oder? Außerdem dachte ich, ihr würdet mir nicht glauben." Lindir nickte. "Ja, das ist verständlich. Nun, genug geredet. Schlaf jetzt. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. Ich weis, ein sehr dummer Spruch der Menschen, aber da du jetzt endlich redest, wird sich einiges bessern, glaub mir." Kiran nickte, dann, ohne jedliche Vorwahrnung, schlang sie die Arme um Lindir und drückte sich an ihn. "Danke." Lindir schloss sie in die Arme und wiegte sie sanft hin und her. "Nicht dafür, niben Harma." *** Als Lindir sie "kleiner Schatz" nannte, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Er sprach die Kosung so sanft, so zärtlich aus. Es war schon lange her, dass sie jemand mit einem so liebevollem Kosewort benannt hatte. Kiran fühlte Lindir's warmen Atem auf ihrer Stirn, dann auf ihrer Wange. Sanft hob er ihr Kinn an und legte unentlich zärtlich seine Lippen auf die ihren. Kiran begann bei diesem süßen Kuss zu zittern und das Herz schlug ihr schmerzhaft gegen die Brust. Seine Hände liebkosten ihr Gesicht, strichen über ihr Haar und über ihren Rücken. Kiran hob langsam ihre Hände und fuhr mit den Fingerspitzen seine Gesichtskonturen nach. Lindir war einer der schönsten Elben in Bruchtal. Er hatte ein sanftes Gesicht, nicht so markant wie die Männer der Menschen, aber auch nicht so feminien wie die Elben. Sie hätte nie gedacht, dass in diesem grazielen Elben so viel Kraft steckte. Er sah einfach nicht aus wie ein Krieger und bis eben hatte sie in ihm immer nur einen Bruder gesehen. Doch jetzt erst sah sie ihn wie einen Mann, in dem sie sich verlieben könnte. Sie konnte die Liebe, die sie für ihn hatte, nicht so recht einordnen. War es die Liebe zu einem Bruder oder die Liebe zu dem Mann in ihm? Sie wusste es einfach nicht. Doch im Moment war es ihr egal. Lindir hatte diesen Kuss begonnen, also musste er es auch beenden, denn sie hatte im Moment nicht die Kraft dazu. Langsam drückte er sie mit seinem Gewicht auf das Bett, doch er unterbrach den Kuss nicht eine Sekunde. Seine Hände glitten jetzt zu ihrem Hals, wo sie auf ihrem rasenden Pulsschlag verweilten, dann glitten sie weiter an ihr hinab. Seine Hände schienen sie mit Magie zu umweben, denn sie konnte sich nicht bewegen, selbst wenn sie es gewollt hätte. Irgendwann ergriffen seine Hände die ihren und er drückte sie über ihren Kopf in die Kissen, hielt sie dort mit einer Hand fest, wärend die andere begann, ihre Bluse zu öffnen. Als ihr Oberkörper nicht mehr von dem Stoff verdeckt wurde, verliesen seine Lippen ihren Mund. Sanft fuhren sie an ihrem Hals entlang, legten sich in die Mulde des Schlüsselbeines und wanderten weiter zu ihrer Brust. Kiran seufzte leise, als er ihre Brüste küsste. Ihr Herz schlug wie wild und sie war sich sicher, dass er es hören konnte, denn er hauchte viele kleine Küsse auf die Stelle, wo ihr Herz schlug. "Lisse Fileg. Glin anim." Seine Küsse gingen tiefer und und Kiran stieß einen leisen Schrei aus. Lindir schob ihr die leichte Stoffhose von den Hüften, streifte sie ihr über die Beine und anschließend landete sie auf dem Boden vor dem Bett. Er bedeckte jede Stelle ihres Körpers mit Küssen und Kiran hörte sich selbst wie aus der Ferne leise wimmern. Was tat er nur mit ihr? Solchen Zauber hatte sie noch nie erfahren. Es war so unbekannt, so beängstigent neu, doch auf eine seltsame Art auch vertraut. Sie hatte das Gefühl, als würde Lindir in ihr die Frau erwecken, die bis jetzt geschlummert hatte. Ihre Sinne waren auf eine Art seltsam geschärft und auf der anderen Seite schienen sie weit fort zu sein. Sie wusste nicht, wann Lindir sich seiner Kleidung entledigt hatte, aber irgendwann fühlte sie seinen warmen, starken Körper auf sich. Sie wand ihre Hände aus seinem Griff und strich leicht über seine Muskeln an Brust und Armen. Da bemerkte sie, dass auch er zitterte. Wieviel Anstrengung musste ihm seine Zurückhaltung kosten. Welche Kraft musste er dafür aufbringen? Kiran hauchte viele kleine Küsse auf sein Gesicht, auf seinen Hals und seine Brust. Ihre zarten Liebkosungen entlockten Lindir ein zittriges Stöhnen und er bewegte sich unruhig auf ihr. Seine Lippen waren dicht an ihrem Ohr, sein warmer Atem kitzelte sie. "Im milya le." Kiran sah ihn aus großen Augen an, dann stieß sie einen scharfen Schmerzenslaut aus, dem Lindir mit einem Kuss erstickte. Tränen brannten in ihren Augen und sie versuchte, Lindir von sich zu schieben, doch er umschlang sie nur fester und flüsterte Liebesworte in ihr Ohr. Sein Atem ging ruhig, doch Kiran fühlte seinen rasenden Herzschlag unter ihrer Hand. Nach einigen Minuten lies das entsetzliche Brennen nach und sie entspannte sich langsam unter Lindir's Körper. Sanft küsste er die Tränen fort und strich ihr liebevoll über die Arme. "Verzeih mir, enya Harma. Der Schmerz wird vergehen." Kiran lächelte zittrig, ihre Stimme war nur ein Flüstern. "Das will ich hoffen, ansonsten kannst du was erleben." Lindir lächelte sie strahlend an, dann küsste er sie sanft. "Teli gwa anim na ni elen." "Im aphad is." Sie küsste ihn und Lindir begann, sich zu bewegen. Kiran strich ihm über den breiten Rücken und stöhnte leise. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, seinen starken Körper auf sich zu fühlen, ihn in sich zu spüren, seinen Herzschlag zu hören, seinen süßen Atem zu riechen. Die Muskeln unter ihren Fingerspitzen waren angespannt, es kostete ihm sehr viel Mühe, sich zu beherrschen. Lindir flüsterte Liebesworte in seiner Sprache in ihr Ohr und irgendwann sagte er ihr, wie sehr es ihm gefiel, in ihr zu sein. Wie heiß es in ihrem Körper war, wie wunderschön er sie fand, wie verzweifelt er sie begehrte. Kiran stöhne immer lauter und auch Lindir vermochte nicht mehr, sich zurück zu halten. Auch sein Stöhnen wurde lauter, gleichzeitig wurden seine Bewegungen schneller und gewannen an Kraft. Kiran grub ihre Fersen in die weiche Matratze und schob ihm ihr Becken entgegen. Lindir's Hände wanderten zu ihrem Po, ergriffen und kneteten ihn. Kiran hatte wirklich das Gefühl, zu den Sternen zu fliegen. Das Gefühl war unbeschreiblich und jetzt wusste sie auch, wieso Beth so hinter Männern her war. Vermutlich würde sie ab jetzt auch nicht mehr die Finger von Lindir lassen können. Jetzt, wo sie diese himmlischen Gefühle entdeckt hatte. Ein unkontrollierbares Zucken ging durch ihren ganzen Körper und Kiran hatte das Bedürfnis, aus voller Kehle schreien zu müssen, doch sie presste ihr Gesicht an Lindir's breite Brust und dämpfte so den Schrei. Lindir stieß noch zwei, drei Mal tief in sie, dann warf er den Kopf zurück und stöhne laut auf. Kiran fühlte das Zittern seines Körpers, hörte sein rasendes Herz und fühlte, wie er sich tief in ihr verströhmte. Kiran sank erschöpft in die Kissen und Lindir legte sich schwer atmend auf sie. Beide lauschten dem Herzschlaf des anderen und darüber schliefen sie letztendlich ein. *** Die Sonne war noch nicht aufgegangen, doch Kiran wachte dennoch auf. Müde streckte sie sich in dem warmen Bett, bis sie einen anderen Körper neben sich spürte. Ruckartig richtete sie sich auf und blickte neben sich. Lindir schlief friedlich, seltsamer Weise auf dem Bauch. Kiran atmete in rascher Folge die Luft ein und aus, als mit aller Macht die Erinnerung an letzte Nacht zurück kehrte. Sie vergrub ihr Gesicht in die Hände und stöhnte leise. Was hatte sie da nur getan? Sie war doch sonst eher der vernünftige Mensch, gab nie dem Gefühl der Leidenschaft nach. Gefühle konnten einen in die Irre führen, da war es besser, solch verwirrende wie Liebe oder Leidenschaft erst gar nicht zuzulassen. Fast mechanisch stieg sie aus dem Bett, schlüpfte in ihre Sachen und verlies leise das Zimmer, um in ihr eigenes zurück zu kehren. Dort angekommen staunte sie nicht schlecht. Rya musste Stunden damit verbracht haben, hier wieder aufzuräumen. Kiran atmete tief ein, dann, ohne groß nachzudenken, lief sie zum Kleiderschrank und riss die riesigen Türen auf. Sie griff sich ein paar Tuniken, Unterhemden und Hosen und stopfte die alle in einen Beutel. Ihre heißgeliebten Stiefel mit dem Absatz steckte sie ebenfals mit hinein. Wenn sie die jetzt anzog, würde sie nur unnötigen Lärm machen, also schlüpfte sie in weiche Lederstiefel, warf sich noch einen Mantel über und schlich dann, den Beutel in der Hand, aus ihrem Zimmer. Noch war keiner der Elben auf den Beinen, die beste Möglichkeit, um abzuhauen. Kiran huschte durch die Flure und lief zu den Ställen. In der Zeit, die sie hier war, hatte sie sich an ein Pferd aus den Ställen gewöhnt. Es war ein feuerroter Hengst mit einem überaus temperamentvollem Charakter. Er hatte sich bereitwillig von ihr reiten lassen, was, nach Glorfindel's Aussage, ein Wunder sei, da dieses Pferd bis jetzt jeden abgeworfen hatte. Kiran hatte eine seltsame Beziehung zu diesem Hengst aufgebaut. Sie beherrschte ihn nicht, dafür gestattete er ihr, auf ihm zu reiten. Sie hatte diesem schönen Tier kurzerhand den Namen "Galahad" gegeben. Und Galahad schien nichts gegen diesen Namen zu haben, denn er kam, wenn sie ihn rief. Als Kiran den Stall betrat, steckte Galahad auch schon den Kopf über dei Boxentür und schnaubte ihr entgegen. "Hallo, mein Freund. Tust du mir einen Gefallen?" Galahad stubste sie liebevoll und schnaubte noch einmal. "Du musst mich so weit wie möglich von hier fort bringen, Galahad. Es wäre schön, wenn du bei mir bleiben würdest, aber das kannst du dir ja später noch überlegen." Wieder ein Schnauben und ein Scharren mit dem Vorderhuf. Kiran lächelte, öffnete die Box und lies Galahad raus. Sanft legte sie ihm eine Hand auf die Nüstern. "Sch, mein Freund. Wir müssen leise sein. Es darf uns niemand hören." Als ob er sie wirklich verstehen würde, setzte der große Hengst vorsichtig einen Huf vor den anderen, darauf bedacht, ja keinen Lärm zu machen. Kiran lief zusammen mit Galahad über den Hof und die Brücke, in den Wald hinein. Dort suchte sie sich einen umgestürzten Baum und schwang sich dann auf Galahad's Rücken. Der stolze Hengst warf den Kopf nach oben und schnaubte ausgiebig. Kiran setzte sich richtig hin und hielt sich an seiner Mähne fest. "Los, Galahad. Trag uns so weit wie möglich fort von hier. Bring uns irgendwo hin. Lauf, lauf wie du noch nie gelaufen bist." Kaum hatte Kiran zu Ende gesprochen, stürmte Galahad los, im Zick Zack ging es durch den Wald, der Boden flog unter ihnen nur so dahin, doch Kiran hatte keine Angst davor, was jetzt vor ihr lag. Sie hatte Angst vor dem, was sie zurück lies. Eine Träne verlies ihr Auge und flog nach hinten. Irgendwann vielleicht würde sie zurück kommen und alles erklären. Aber jetzt fühlte sie sich noch nicht stark genug dafür. Sie fühlte sich nicht stark genug, Lord Elrond alles zu erklären. Und sie fühlte sich nicht stark genug, Lindir gegenüber zu treten. *** Niben Harma = Kleiner Schatz Lisse Fileg. Glin anim. = Süßer, kleiner Vogel. Sing für mich. Im milya le = Ich begehre dich Enya Harma = Mein Schatz Teli gwa anim na ni elen = Komm mit mir zu den Sternen Im aphad is = Ich folge dir Hosted by Animexx e.V. 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